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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 01.04.1877
- Erscheinungsdatum
- 1877-04-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187704017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18770401
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18770401
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Text schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1877
- Monat1877-04
- Tag1877-04-01
- Monat1877-04
- Jahr1877
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 01.04.1877
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IM beginnt vis 8anä6l8l6kran8t»1t. ävr bereits »ogvmoläetvll oclor aoek »ULllmeiäsuäva Lcbalvr in äsr MILtee»«!», äe» 4. Xprll krüb 7 vbr, 1» ävr I»L»«!'«» Oa»l>«n«t»jx, ckea 5 ^pril trüb 8 Ilkr. rn krükvaäv» beben sieb bierra pünctUeb anck mit Lebrsidkscksr vergeben einrnüaäon. v». Ock«r»»ss»i», virsewr Jum 1. Äpr.l 1877. Der April steht nicht gererde in besonderem Ansehen und da- veränderliche Aprilwetter ist ganz und gar nicht beliebt. Insonderheit der 1. April und da- an diesem Tage übliche „in den April schicken" hat dazu beigetragen, daß der Monat in Mißkredit gekommen ist. Und doch haben wir Deutschen alle Ursache, dem April, dem 1. April, sehr dankbar zu sein; hat unS der selbe doch einen Mann bescheert, der der Schöpfer einer neuen Zeit für Deutschland werden und die ganze Welt, voran seine BerufSaenossen und Collegen, die Staatsmänner, in den April schicken sollte. Der deutsche Reichskanzler, Otto Eduard Kürst von BiSmarck, war eS, der an diesem Lage im Jahre 1815 da- Licht der Welt erblickte und heute nun fein zweiundsechzigste- Leben-jahr vollendet. Der große Mann und Politiker ist ein echter Sohn de- April. Sein ganze- Leben ist dem Aprilweiter vergleichbar. Da sind Tage, wie sie erhebender, schöner und weihevoller nur selten ein Menschenleben aufruweisen hat. Meist aber hat er mit Sturm und Regen, mit Widerwärtigkeiten, Neid und M ßgunst zu kämpfen und fest zu stehen, wie die Eiche im Aprilsturm, um nicht zu erliegen. Selbst de- großen Kanzler- „Nerven" scheinen ein Gescher.k seine- launischen Geburt-monal- zu sein. Die Uebernahme der Zügel de- preußischen SlaatSwagenS seinerseits geschah unter den denk bar ungünstigsten Verhältnissen. Am 23. Septbr 1862 war e-, als der König Wilhelm Herrn Otto von BiSmarck Schönhausen zum interimistischen Vorsitzenden und am 8. Oktober desselben Jahre-, al- der König ihn endgültig zum Präsidenten de- preußischen Staat-mimsterium- und zum Minister der auswärtigen Angelegenheiten ernannte. Ein Sturm des Unwillen- erhob sich sowohl im Lande wie in der Lande-vertretung und nicht lange währte e-, bis da- Hau- der Abgeordneten seiner Mißstimmung in einer Adresse an den König Au-druck gab, worin eS den Rücktritt de- Mini steriumS BiSmarck forderte. König Wilhelm wie- die- Ansinnen in einem an da- Abgeordnetenhaus gerichteten Erlaste vom 3. Februar 1863 ent schieden zurück. Seitdem sind vierzehn Jahre verflossen, ein kurzer Zeitraum und doch voll so gewaltiger welterschütternder Ereignisse, daß wohl Niemand an deren Vollziehung geglaubt hätte, wenn sie vorher prophezeit worden wären. Mit Allem aber, waS seit 1862 Große- und Gewaltige- ge schehen durch deutsche Kraft und Au-vauer, ist der Name BiSmarck auf- Innigste verbunden. Und mit dem Wachsen deutscher Macht und Ehre stieg auch der märkische Landjunker von Stufe zu Stufe, und so wie er Deutschland an die Spitze der Völker gestellt, hat auch König Wilhelm, der erste siegreiche Kaiser de- jungen deutschen Reiche-, feinem großen StaatSmanne mit den höchsten Ehren, Aemtern und Würden gelohnt, die er überhaupt verleihen konnte. Seit dem 21. März 1871, an welchem Tage der erste deutsche Reichstag in Berlin eröffnet wurde, schmückt der Fürstenhut das Haupt dr an Geist und Körper hünenhaften ManneS und da- erste Amt im deutschen Reiche, da- des Kanzler-, ruht seitdem in seiner eisernen Hand. Doch nicht allein die Huld seine- kaiserlichen Herrn errang Fürst BiSmarck im Sturme, sondern auch im ganzen deutschen Volke weckte sein Name von Jahr zu Jahr immer jubelnderen Widerhall. Er, dereinst der bestgehaßte, war bald, außer Kaiser Wilhelm, unbestritten der populärste und angesehenste Mann im ganzen deutschen Kaiser reiche Volk-gunst jedoch gleicht dem Aprilwetter DeS Fürsten-Reich-kanzler- heutiger zweiundsechzigster Geburtstag ist wohl vom Glanze kaiserlicher Huld, nicht aber auch von dem jener in den Tagen der Siege-sreude und der in Alldeutschland anno 1870/71 mächtig ausflammenden allgemeinen Volk- ärmst umleuchtet: die Mächte, welche dem großen Manne widerstreben, sich klüger dünken, wie )er und ihm seine wohlverdiente hohe Stellung miß gönnen, sind wacker bemüht gewesen, sein Ansehen m der großen Masse deS deutschen Volkes zu schmälern. Diese- aber glaubte, daß, weil die titanenhafte Energie und der seltene politische Scharfblick de- mächtigen Kanzler- die deutschen Stämme au- dem Staube der Erniedrigung und der Ascheubrödelstellung emporhob und sie zu einer starken Nation einigte, er auch schlechterdings zur Beschwörung aller sonstigen Völker- nnd Zeit krankhriten, namentlich der gegenwärtigen KrisiS auf gewerblichem und industriellem Gebiete, einen Zauberstab, ein Radikalmittel, besitzen müsse. Da die- aber nicht der Fall, der große Mann vielmehr in seiner bekannten rückhaltlosen Weise offen erklärt hat, er sei auf den in Frage kommenden Gebieten Dilettant und Laie, so wendet sich die große Menge enttäuscht von ihm ab und schenkt den auf verschiedenen Seiten in neuerer Zeit gemach ten Weltverbesserung-vorschlägen Glauben und Zutrauen ES ist da- menschlich; wa- man hofft, glaubt man auch am Leichtesten Die Thalsache jedoch, daß e- nicht gelingen will, eine Panacee aufzu finden, um den gegenwärtigen Stillstand auf dem Felde der Industrie und Gewerbe zu beseitigen, beweist eben nur, daß un- aus diesem Gebiete leider noch kein Bismarck erstanden ist; die Bi-marcke sind eben nicht häufig! Die Verdienste de- deutschen Reich-kanzler- um da- deutsche Vaterland und unser Volk stehen für alle Zeiten eingeschrieben auf den ehernen Ehren tafeln der Weltgeschichte und sein Name wird stet- ruhmvoll genannt werden, wenn von dem Wiedererwachen deutschen Natioualgesühl- und der Wiederausrichtung de- deutschen Reiche- die Rede ist. „WaS Deutschland peträumt, gehofft und gedacht — der eiserne Graf hat'- wahr ge macht!" Da- wollen wir nicht vergessen, zumal am 1. April. ES könnte sonst leicht passiren, daß daS deutsche Volk von Neuem in den April der Uneinigkeit und politischen Zerrissenheit ge- schickt und au- dem Sattel gehoben würde, in den e- endlich durch den Fürsten BiSmarck gesetzt worden ist! zu thun, und e- dauerte nicht lan so hattesim Kriege mit Deutschland erlittenen Scha- der blanke Säbel wieder seine ^den-arbeit zu verrichten; Heuer aber in er Weise, daß eine niederbayerische Kirchwei mit ihren Messeraffairen sich wie eine Harosigkeit ge gen diese Orgie au-nimmt. KesBesehl der inzwischen herbeigeeilten Offizier« kein Vor gesetzter, keine Patrouille fand m« Gehör, ge schweige Gehorsam bei der entfessel Soldate-ka. Wie viel Todte und Verwundete gegeben, ist bi- jetzt noch nicht zu constcen möglich; unter den ersteren befindet sich, ie man sagt, ein hessischer Tambour-Major mein Artillerie« Osficier. Die in blinder WuK-'osschlagenden unterschieden Freund und Feind /)t mehr, und erst um 5 Uhr Morgen- erreich' er Kampf sein Ende, welcher auch in einer «n-m Wirtschaft bei Garrez (Mitternacht) ein N siel fand, dem al- Epilog noch ein Kampf de usaren unter einander auf dem Schloßplatz sol;. Im „Heiligen Geist" sind die sämmtlichen Fen' aus der einen dem Kampfe au-gesetzt gemein Seite zer trümmert, Stühle, Fenster und,ische sehen „den Tagesgeschichtliche llebersicht. Leipzig. 31. März. Der deutsche Kaiser hat aus da- G' wunfch-Telegramm, welche- der König Italien ihm au» Veranlassung seine- sten Geburt-tageS gesandt hat, Folgende- DaS freundschaftliche und liebenSwl- z gramm, welches Ew. Majestät an haben, hat mein Herz auf da- A rührt, weil ich in den darin Wünschen den Ausdruck der Fr si und mein Land wieder finde, n mir bei jeder Gelegenheit wie» migen Ew. Majestät den aufrichl»^ diese- neue Pfand freundschaftlichen .v ,." Zum ReichSgerichts-Beschluß sch» die (LaSker'sche) „B. A. Corr": Daß der vom Reichs tage angenommene Gesetzentwurf über den Sitz de- ReichSgerichtS in Leipzig nicht kurzer Hand vom Bunbesrath bestätigt, sondern zunächst wieder an den Ausschuß verwiesen worden ist, hat zu Muthmaßungen über die möglicherweise bevor stehende Verwerfung de- ganzen Gesetze- Anlaß gegeben. Eine solche nachträgliche Ablehnung würde aber gegenüber dem früheren Beschlüsse de- BundeSrathS ohne Zweifel einen sachlichen Wider spruch in sich tragen. Ein solcher sachlicher Wider sprach würde seine politische Rechtfertigung nur dann finden, wenn eS jetzt der Minorität gelänge, die Majorität zu überzeugen, daß auS dem früheren Beschlüsse eine schwere Gefahr für da- Reich hervorgehen würde, oder wenn eS Preußen gelänge, nachzuweisen, daß eS in die absolute Un möglichkeit versetzt wäre, dem Beschlüsse nach- zugebcn. Diese Beweise müßten klar erbracht werden, wenn irgend eine Veränderung der Ent schließung, sei es im BundeSrathe, sei eS im Reichs tage, zu erwarten wäre. Kann ein solcher Beweis nicht erbracht werden, sondern handelt eS sich für Preußen um die Frage der größeren oder min deren Bequemlichkeit, so ist politisch der Weg vorgezeichnet, der einzuschlagen ist, und ein Ab- weichen hiervon würde weit größere Verwicke lungen in Aussicht stellen, alS diejenige, die zu besorgen der bisherige Verlaus der Dinge Anlaß gegeben hat. Auf der einen Seite ist natürlich, solange eine Wiedererwägung gestattet ist. die Wahrnehmung der höchsten ReichSinteressen Pflicht aller Faktoren der Gesetzgebung; anderer seits aber ist dcr durch eine relativ große Mehr heit de- Reichstage- bestätigte Beschluß de- BundeSrathcs ein viel zu wichtiger politischer Act, alß daß er selbst noch so heftigen Tageö strömungen gegenüber außer Kraft gesetzt werden könnte, zumal da ein den Beschluß des Reichs tages ablehnender Beschluß de- BundeSrathS keineswegs die Sache in anderem Sinne ent scheiden, sondern die Entscheidung nur für ein Jahr ausschieben und eine ungemein verwickelte Frage der nächsten ReichStagSsession Vorbehalten würde. Allen diesen Erwägungen gegenüber ist man berechtigt, Zu erwarten, daß, wenn nicht sehr hohe ReichSinteressen oder die Frage der Unmöglichkeit für Preußen im Wege stehen, die Verhandlungen im BundeSrathe eher einen versöhnlichen Abschluß als eine Steigerung des StreiteS über diese- Thema herbeiführen werden Eine neue Gruppirung des Reich-tage- nach Bürger« und Adelstand ergiebt 259 Bürger liche und 138 Adlige; unter den letzteren befinden sich 1 Prinz, 1 Herzog, 6 Fürsten, 33 Grafen, 29 Freiherren, 68 mit dem einfachen „von". Ueber Soldaten-Excesse, die am 22. März in Mainz stattsanden, erfährt man jetzt folgendes Nähere: Während im Theater zur kaiserlichen Geburt-tagSfeier die Nationalhymne mit einer durch keine AuSbrllche de» Gefühl- gestörten, musterhaften Ordnung und Ruhe gehört wurde, spielte in denselben Lokalitäten, die voriges Jahr eine improvisirte Schlacht sahen, bie-mal eine, wie e- scheint, geplante Schlacht zwischen Truppen theilen unserer Garnison, welche in einem ge ordneten Staat-- und Heerwesen ungeahnte Dimensionen annahm. Die hessischen Regimenter halten ihre Tanzbelustigung rc. größtentheilS im Locale zum Heiligen Geist; zur Verhütung von Unordnungen wurde sogar ein Hauplmann dort hin commandirt. Die Husaren und Artilleristen (Nr. 3, Brandenburger) versuchten wieder, gerade wie vorige- Jahr, sich dort einzudrängen, wurden aber unter oft sehr handgreiflichen Protesten darau- verwiesen. ES dauerte nicht lange, so war da- ganze Local und die angrenzenden Straßen von Soldaten dieser beiden Waffen-Gattungen umstellt; die Belagerer machten e- Einzelnen, Veri > entsprechend" a- 600 Mann, heil -ben sich da geschlaß. Es hat die- V ^ gezählt; aber ergiebt sich auS 'be, daß eS nick mzelne Gruppen, Hausen w» welcher sich da wildem Ge ei zu Leibe ging. Mel vermo^n hier wenig, ,en in die Cas »e zurückgedrängt . , die Treppen ^d in die Gänge arden. Nun gri»n einige zu den und pflanzten di-Haubajönnete auf. ar eine gefährliche' Waffe, und bei .sten Rencontre sollen ei gespießt worden Dem einen seien gle die Gedärme her ^gequollen, und ist dcrse bereit- gestorben. Pie die Sache auSging, siß auch Niemand Wahrscheinlich wurden dierngreiser hinaus^ drängt und da- Casernenth geschlossen. Außer dem bereit- Gestorbenen 'llen noch zwei im Spitale siegen, die schwerlif davonkommen wer den. Im Ganzen wurden ünszehn Verwundete in- Lazareth getragen. T' Verhaftungen find so zahlreich, daß ein The der Verhafteten au die Crtadelle übergeführt rrde. Bürger war-n bei dem ganzen Excesse nL betheiligt. — Vorkommniß lehrt wieder,'mal, daß de» ^ tragen außer Dienst ein^recht überflüssige Unsitte ist. ' Die englischen Bl-itte glaub., die Aussichten für die Chaltung günstig seien. Die „Moüngpos' die Erwartung auf einefriedli^ so oft getäuscht worden aäre ankündigen, daß sämmtlye S. . - ' England und Rußland tseitigt f» '.--d?; ,ei es jedenfalls gewiß, >aß eine V gung zwischen beiden Mächten erzielt worden . ver möge deren Rußland im Stande sein werde, mit Ehren in Gememhast msi der Türkei abzurüsten. Auch werde da- Potokoll demnächst unterzeichnet werden (?). Nacd anderen Lodoner Nachrichten soll Ruß land sich bereit erlärt haben, abzurusten, sobald die Türkei nt Montenegro Frieden ge schlossen und ihrerseit daS Protokoll angenommen hätte. Die Türkei sol zur Vereinbarung in der AbrüstungSangelegenhe einen Abgesandten nach Petersburg schicken. Trse zwischen England und Rußland getroffenen Nc enabreden sollen nicht in daS Protokoll aufgenomren, sondern einer be sonderen Denkschrift eintrleibt werden. AuS Petersburg rrd gemeldet: Obschon die Thatsache der formell-, Protokollunter Zeichnung noch nicht vollendet ist, so ist doch alle Aussicht vorhanden, dcs dieselbe unmittelbar bevorsteht ('?). Dagegen führt der „Nort' auS, daß die gleich zeitige Abrüstung Rußlands rnd der Türkei ebenso wenig zulässig erscheine, wie die vorgänzige Ab rüstung Rußland-, wenn nich.sichere Bürgschaften dafür geboten würden, daß sich die Pforte den Entscheioungen der europälsch-n Mächte füge Letztere- sei jedoch in einem Aigenblick, wo die türkische Regierung den Frieden mit Montenegro verweigere und angesichts der jü gst wieder in der Türkei vorgekommcnen Excesse k>,um alS möglich anzusehen. Der Londoner „Globe" veröffecklicht ein Tele gramm auS Pera, nach welchem sie türkische Re gierung von einem ihrer Botschaft im AuSlande eine Depesche erhalten haben fall, worin derselbe sie auf die Möglichkeit eine- demnächst auS- drechenden Kriege- aufmerksam gemacht habe. Ju Folge dieser Depesche habe die türlische Panzer- flotte Befehl erhalten, von dem Marmorameere an die Mündung de- Schwarzen Meere- zu gehen. Eine Bestätigung dieser Meldung siegt nicht vor. Für die Zeit der Abwesenheit de- englischen Botschafter-Etliot von Konstantinopel ist La Yard zum Vertreter England- daselbst ernannt worden. Die konservativen Blätter billigen diese Ernennung. „Time-" und „Daily News" erheben gegen die selbe Bedenken und bemerken, daß Layard zu türkenfreundlich sei. Einer Mittheilung auS Petersburg zufolge ist in Diarbekir (asiatische Türkei) ein Aufstand »u-gebrochen, da die Bevölkerung sich der Rekru- tirung widersetzt. DaS türkische Parlament hat die Br- rathung der Adresse auf die Thronrede de- Sultan- beendet und dieselbe nahezu einstimmig angenommen. In Bezug auf die Verhandlungen mit Montenegro wird in der Adresse der Zuversicht AuSdruck gegeben, baß die türkische Regierung bei diesen Verhandlungen den Interessen und der Würde de- o-manische» Reiche- ent sprechend verfahren werde. Außerdem wird darin die Zustimmung der Versammlung zu der Ver werfung der Vorschläge der Confer enzanSgesprochen Im französischen Ministerium de den- und der zur Linderung dieser Schäden be willigten Entschädigungen gemacht worden. Diese Lntschädigungen wurden an mehr al- eine Million in 34 Departement- wohnhafter Personen ver heilt und der Verlust, mit Einschluß der 200 Mü- ionen, welche der Stadt Pari- alS Krieg-steuer auserlegt wurden, erreicht die Summe von 886,857,755 Franc-. Die KrieaScontributionen und Strafgelder, welche die deutschen Armeen aus erlegten, betrugen 229,996,629 Franc-, darunter die 200 Millionen Krieg-steuer der Stadt Paris. Die Requisitionen an Lebensmitteln und Fourage, Ur welche Belege geliefert wurden, erreichten die Summe von 134,107,747 Franc-. Die Au-gaben Ür Einquartierung und Verköstigung der Truppen »«trugen 101,869,814 Franc- und der durch Plünderung, FeuerSbrunst, Schlachten und Trup- renbesatzung verursachte Schaden 392,611,839 KrcS. Die am «eisten geschädigten Departement- sind diejenigen der Seine-et-Marne, der Seine und der Seine-et-Oise. Der Papst, der am Charfreitag frühzeitig seine Gemächer verlassen, hat die Cardinäle e« pfangen, welche ihn zum Osterfeste beglückwünschten. Sodann begab er sich nach der kleinen Tribüne der PeterSsirche, um dem GotteSvienst beizuwohnen und ertheilte nach Beendigung desselben Audienzen. — In Folge der durch die päpstliche Allocution hervorgerusenen Polemik wird der Vatican eine auf diese Frage bezügliche Denkschrift an die ver schiedenen Nuntien senden. In Kopenhagen ist da- Ereigniß de-Tage« im Augenblick nicht das Budget und der Conflict, sondern die schon erwähnte plötzliche Abreise der zwei noch aus freiem Fuße befindlichen Socialistenführer (der dritte im Bunde ist in sicherem Gewahrsam), deS Lieutenant- a. D. Pio und eine- in Schleswig geborenen Semina risten Geleff, welche sich vorigen Freitag Abend in aller Stille auS dem Staube machten indem sie, wie ' beißt, einen bedeutenden Theil der !/ ihnen vo. '"m anvrrtrauten Mittel Mit nahmen beseutende Wechselschuld hinterli -e ^barakter der zw« Dem^ 'w ' - solche- Ende ihre - "> " i.lr - hatten nd n. »nd die da- Local verlassen wollten, unmöglich, die- s Innern ist ein- int- nte Zusammenstellung de- Dou, >- i < -n erzeug. - zte, daß dl^ ..nein ^ Rechenschaft . ' > neu an- ' r ablegen sou.» - Vor gen u s hatte daS Comita eine Zu- .»:»t oen beiden Herren, die um'em -e : baten, welche- ihnen auch gewährt w.» '! darauf folgenden Tage reisten sie in aller .^e über England nach Amerika ab, ohne von ihren Getreuen Abschied zu nehmen, die keine Ahnung von der Sache hatten. Als am Sonn abend daS Verschwinden der Demagogen ruchbar wurde, fühlten sich die Arbeiter empfindlich ge troffen; sie sahen sich offen betrogen und ver- rathen von den Männern, welchen sie volle- Vertrauen entgegengebracht. Vielleicht wird diese Lehre auch anderwärts nicht verloren sein. Nach Nachrichten auS Mexico ist der Consu! der Vereinigten Staaten von Nordamerika in Acapulco daselbst am 5 d. aus der Straße von Soloatm verhaftet und in da- Gefängniß gebracht worden. Derselbe war gegen die Miß- Handlung und Beleidigung Angehöriger der Union aufgetreten. Lunstverein. Sonntag, den 1. April. Neu au-gcstellt sind: ein Portrait von Leon Pohle in Weimar, ein Portrait von H. Heubner, ein Portrait von H. Effenberg er und ein Genälde („ChristuS und daS cananäische Weib") voll Jacob Bäcker (Maler deS 17. Iahrhunoert« in Amsterdam), sowie die Photographien nach Rasael'S Tapeten - CartonS im Kensington- Museum zu London. Ausgestellt bleiben folgende Oelgemälde: ein Seestück von Andrea- Achenbach, „Kosaken auf der Wacht" von Joseph Brandt, eine Landschaft „Sabinerthal" von Lugo, „s bei Neapel" und „Winter in der Campagna" vor ) Lutteroth, ein Copie nach CaSpar Netsck von Ernst Hemken, ein Portrait vonk Heubner, sowie „Die heiligen Stätten" 31 Blätter Farbendrucke nach Aquarellen vo» Professor C. Werner und ein Aquarell vo Demselben („Antiquitätenhändler in Theben Au-gang der Sphmx- und Widderallee, die zu Tempel von Karnak führt"). 1,.! Ja «Lea großen Städten d:r Bereinigten Staate»! und Englands sind Lottagehäuser häuft z. Deutschland hat sich diese Bauweise noch wenig ri^ gebürgert, nur in Bremen wohnrn Kaufleute Beamte meist in solchen nur für 1 große oder 2 l Familien berechneten, mit Sarten versehenen, rleqam kleinen Häuser», die im Gegensatz zu Methscafrr» eine gest»d«re Lebensweise bedingen «nd größer, abhäugigkeit bieten — wy 1>ou,« i» «5 castl« die Unannehmlichkeiten mit HauSwirthen, Nebenb nern, das öftere LogiSwrchseln fallen w:g; bietö auch nicht übermäßigen LuxuS «ie theure Bille find sie doch komfortable genug und mit wenig zu erwerben. Im Bilenoiertel von Eutritzsch 20 Minuten per Pferdebahn zu erreichen — st deren vier fertig geworden und sollen bald noch gebaut werde», wenn die« Unternehmen Anklang Die Umgebung wird derart stets «ine feine Air erlauben u»S daher auf den Jnseratentbeis Blattes hinzuweifrn. ES find nur noch 2 derglt zu verkaufen. äwutl. lilwe, IwerL.
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