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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 16.07.1878
- Erscheinungsdatum
- 1878-07-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187807161
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18780716
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18780716
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1878
- Monat1878-07
- Tag1878-07-16
- Monat1878-07
- Jahr1878
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 16.07.1878
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I kickt be «Sti« er in «Memen npr n» .Nch nicht i« »se war ratz -ack bBM? -ulr-RUi wer-OM« I -20l » ^ bm. Per U«. mber-Decr». -Mai 304 -> Iprei- 19S. rach QuM_, ändijchrr W und vodnl Äuli-LuM over M»ij per vw- ovember.L«, Etr. KüM-I rach Ouaktit rack OuoMl 25-147 135-148 1b7-I«>4 eS ab bchi! Juli-Liwßl 32'/. ^bq, »3 ^l, ffuttni I M gefortrü.1 do. o und i/I 25-19.50 4.1 per 100 chl»> > 1: per AL l.50—18.404 8.60 bq,I »> be,.. tml t. Gek. b«I loco 88.5 4,1 rber - Ocwbn I -er-Novemt« )ecernber 841 2—64 dq. » 82'/, ß locv 24 4 I mber-Octodn bez. Se!. I laß 53 4 tq.,I 52.5-5S.I4 per Augm- Ptember-Oac- -81.8 de, wmeter stU: 12'. loco inILi-l isch.galizischa 204 — 2IS4 do. qeriM tt, loco biest-n 130 —1384 ». u. Br., de. 144—147 4 e 170-1854 i Br. 140-1604 sz. u. Br., d«. -0. galiz. I« nach QualitLl 150—I8Ü4, tter- 140 bit »iesiger nasier j 0 ohne Hi August 69 4 Br. »e Faß besie. rrmehl Sk.« »r. 1 L8^j im k, locoSS^l I loco 11.50 4 > Zmicka» gram« Erscheint täglich stich 6'/. Uhr. »«-«Ko» «ck «M»«-, gohnnai-ßaffe »». Hnchßrmd«, der »rd«1t«,! »ormittag» 10-1, Uhr. Nachmittag« 4—6 Uhr. der siir die nächst. Nummer bestimmte» , « «achentagen bi« NachMnaa«. an Soun- estta^nsrthbis'/.vuhr. Ha de» FtlüUe, stk Jas -Lmuch« : Vst» Klemm. Umverfftätsstr. 22. Mit Lösche, KMHariaenstr. 18.P. «r bis Uhr. WpMr JaMM Anzeiger. LMU fiir Politik, Lvcalgeschichtt, Hmdels- md GcschäDvrrkehr. 197. Dienstag den 16. Juli 1878. «-finge 15,50-. Ldaaakaienierrri» viertes. «'/.ML. incl. Brrnaerloda 5 VN., durch dir Post bezogen 8 VN Jede einzeln« Rümmer 7» Pt Belegexemplar 10 Vf. Gebühren für Lxiradeilagen Mnrr Postdefdrderrwg 3s VN. «tt Potzbefvrdenmg 4b SN Haferak baesp. Petitzeil« 20 Pf Größere Schriften laut «rfemv Prersverzeichmb — LabellarUche» Satz nach höherem Laris. »«ttmaeu »Irr de» UedarttO»«-»*» die Spaltzetle 40 Pf. Inserate stuv stet« an d. Gmedtti», za senden. — Rabatt wirb nicht gegeben. Zahlung praoaa»«»o<to oder durch Postvorschuß. 72. Jahrgang. Zur Wilhelms Spende! Hifi de- R»rd> » Eapitain il. n in Anwer> iachmitta« die „Aquilla* « landpost «t ingetroffm. ffer ^Duik» ng hter aW> »schiff.Odtt-. . welche« a» on Somhanp c Nachnnttql etrofse»: i» er.^Lasavtttt' n gontanMi: »Russia" w» Rail-Dampft ! der Inan» Pool. «» 26, 21 «ub 22. Juli btefes Jahres soll nunmehr die in allen Zeittnrsen angeküabitte »tthelmS^prnbe gesammelt werbe«. I« alle« Etäbteu unb Dörfern des Deutschen Reiches, in Schule nnb Haus, bei ben Deutschen aller Hbeltgtont-Velenntniffe sollen bie Hände sich regen zur Darbringung dieser Spende. «an« «ub »ran. Kind und «reis, ein Jeglicher soll beisteuern; denn nicht die «röste ber «ab«, sonber» bas «esuhl, in welchem sie gegeben wirb, ist von »ebcutung. »et« «ort tst genügend zu« «»-drucke des Schmerzes, datz unser geliebter deutscher Kaiser, der Einiger des Reiches, »on rnchloser Hand verletzt wurde. Kein «ort tst genügend, um die ffrende anszudrücken und de» Dank gegen «ott. dah das Leben des Kaiserlichen «reifes gerettet wurde. Wo aber das «ort versagt, ist zu allen Zetten ein Sutzeres Opfer dargebracht worbe«. Sa möge also Jeder zur Wilhelms-Spende ein Kleines beisteuern als Ausdruck des SchmerzrS und d«S Leides, aber anch als «»»druck der -reude und des Dankes, und jedes deutsche «emüth möge sich daran erquicken, dast es beitrug, feinem Kaiser für den Ihm von Einzelnen angethaneu Schmerz «tlliouensaltige Frenbe zu bereiten. Berlin, den IS Juli 1878. A« «amen und «ustrage des vom «eneral-Keldmarschall «rasen von Moltke geleitete« «omttss für die Wilhelms Spende der geschastssührende «usschutz vanestor, Bürgermeister von Berlin, vorfitzender des «uSschuffeS; »ittsr, «trkl. «ebeimer Rath. Präfident der »gl. Seehandlung. Schatzmeister des «omitss. «ras ^rnlm-vo^i-onitllrg, vberprästdent a. D. » vr. Vvrtdvlä ^nvrdaed; vr. L»s«I, «eheimer Vber-Regierungsrath, Direktor des König!. Statistischen Bureaus . «ras Llllvlldurg-I'ra8««n, Rittmeister a. D. . Ai«d«, Direktor des Kaiserlichen «eneral-Postamtes. Unter Bezugnahme ans vorstehenden Ausruf wenden wir uns an alle Einwohner der Stadt LeiStztg «tt der herzlichste« Bitte, datz ein Jrder, welchem die Person unseres Kaisers thener. welche« die bestehende Rechtsordnung heilig tst. seinen Beitrag zur WilhelmS Speube leiste ben hohen beabsichtigten Zweck erreichen helfe. Richt aus reiche «aben aus einzelnen Klassen ber «efellschast ist es bei dieser Sammlung ab gesehen, svuder« aus bie Bethetltgung aller Klaffen. Darum soll von einem Einzelnen nicht mehr «i« Eine Mark angenommen werdcn. und sollen auch Pfeuniggaben willkommen fein. «ir werben SammlungSbogen in jedes Haus senden, und ersuchen jeden Hausbesitzer, der L«««luug seine kräftige Unterstützung dadurch zu leihen, datz er den SammlungSbogen allen «twohner« seines HanseS vorlegen, die von letzteren gezeichneten Beiträge einheben und mit de« «ammlungsbogen au die aus demselben angegebene Sammelstelle ober au den «ttunterzeichueteu Ltrector Sa«»« («eorgeuhalle, 2. «tage, im statistische« Bureau) in den Lagen des 2S und 24. Juli d. I. ablieser« lassen wolle. Antzerbe« haben die «itunterzetchnetcn v. ä. Uansso, Markt Rr 14, LnUnot Neids, in Ktrma: Onrl kordrlvd, «rimma'sche Sttatze Rr. A4, kannst vaam, t« Kirma: «nvtnr La», «rimma'sche Etratze Rr 16. v. A. stelle, in Firma: k. v. stelle, PeterSstratzc Rr. 8, vednr 1v««aNrvr. «rimma'fcher Tteinweg Rr. «I. krieckriek LäoarS I,aoe-?ilvt-8«:kmuoll, Kolonnadenstr. Rr. 2« u Pfaffendorfer Str. Rr. 1, v. L. Leuten»»«!!, Bayerische Strafte Rr. 2V, Körnerftratze Rr. 18 u. Südstratze Rr. II. II. U. stpilloer, in Firma: ttedr. stpllloer, «indmühleostratze Rr. SV, eine Sammelftelle für die Wilhelms-Spende errichtet, und sind dieselben bereit. Beiträge au zimehme». Leipzig, am 14. Juli 1878. Das KomitS für die Wilhelms-Spende. vr. pk. Lreaät, Stadtverordu. — v. Unr. Vvnrlvn, Kausm. u. Stadtverordn. — ängast vaom <-ir«a: vu^tnr ka»), Kauft». — Stadtrath älpkon« vllrr, Buchhändler. — »vrnd. 4«d. Lnoevn, Inchhändler. — Premierlieutenant a. D. Uasn«, Dir. des Statist. Bureaus. — Stadttat- Heseler. — zog. Lmll lessnltrvr (Firma: vtchor Ie88llitr«r), Kausm. — Kaufmann LIslvsekmillt, Stadtvttvrdu. — k. r. I^av. Fleischermeister u. Stadtverordn. — v. U. deatemono, Kauf«, u. Stadtverordn. — llnr. Inl. «od. dutlnlg, Tapezierer und Stadtverordn. — Stadtrath L-uäulg-IVolk. — Stadtrath ilvedler. — Stadtschreiber N«88vr8edwlät. — ^ox. Neids, Kausm. — k. v. stelle, Kauf«. — U. v. stptllner, »aufm. — ^Ivx. Vertdauer. Banquier. Bekanntmachung. Wir bringen hierdurch zur öffentlichen Kenntniß, daß die Schießübungen der hier und in Möckern qarnisonirenden beiden Infanterie-Regimenter auf den neuen Mtlitairschietzstänben tu der vurgau be gonnen haben und gleichzeitig dieselben auf den zeitherigen Schießständen auf der Ranstädter Viehweide eingestellt worden sind. Wie bisher im Rosenthale sind auch jetzt wieder Warnungstafeln an den in die Schutzlinten sallen- »en Wegen angebracht, welche auf die Gefährlichkeit des Betretens derselben während deS Schießens auf merksam machen. Wir fordern daS Publicum dringend auf, diese Warnungen wohl zu deachtcn und ebenso die «et- Iimgen der bei besonder- Gefahr bnngenden Schießübungen zur Absperrung der betreffenden Wege aus- «kstrllteu Posten pünktlich zu besolgeu. Leipzig, den 12. Juli 1878. Der Rath ber Stadt Leipzig. vr. Tröndlin. Cerutti. Bekanntmachung. Es sollen in der Uferstraße zwischen der Gerber- und Blücherstrabe 1,70 in breite Sranit-Trottoirplatten gelegt und soll diese Arbeit an einen Unternehmer in Accord verdungen werden. Die Bedingungen und Zeichnungen für diese Arbeit liegen in unserem Bammle. RathhauS ll. Etage, Zimmer Nr. 1 aus und können daselbst eingesehen resp. entnommen werden. Bezüglich« Offerten sind versiegelt und mit der Aufschrift: „rrottotrplatteu t« der Userstrahe" versehen ebendaselbst und zwar bis zu« IS. Jnlt dieses Jahre» «achmtttag» L Uhr einzureichen. Leidig, am 11. Juli 1878. Der «ath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Wangemamr. Bekanntmachung. In der BiSmarckstraße soll von der Plagwitzer Straße ab dem Pleißenwildfluthbett entlang eine Steiu- zeugrohrschleuße hergestellt und an einen Unternehmer in Accord verdungen werden. Die Bedingungen und Zeichnungen für diese Arbeiten liegen in unserem Bauamte, RathhauS 2. Etage Zimmer Nr. 1, auS und können daselbst eingesehen, resp. entnommen werden. Bezügliche Offerten sind versiegelt und mit der Aufschrift: „Rohrschleutze in der vtsmarckstratze" versehen ebendaselbst und zwar bi» zum 21. Juli d. I. «achmittagS L Ubr einzureichen. Leipzig, am 13. Juli 1878. Der «atb der Stabt Leipzig. vr. Tröndlin. Wangeaumn. Bekanntmachung. Die zur Hebung der Thoreinfahrte« an verschiedenen Grundstücken der vorstädtischen Straßen erforder lichen Pflasterarbeiten sollen an einen Unternehmer in Accord verdungen werden. Die Bedingungen für diese Arbeiten liegen in unserem Ingenieur-Bureau Rathhaus II. Etage, Zimmer Nr. 20 aus und können daselbst eingesehen resp. entnommen werden. Bezügliche Offerten sind versiegelt und mit der Aufschrift: „Umpflafterung der Etnfahrten" versehen ebendaselbst und zwar bis zum 26 Juli l. IS. Rachmtttags 5 Uhr einzureichen. Leipzig, am 8. Jul» 1878. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Wangemann. Bekanntmachung. Auf den Gebäuden der städtischen Gasanstalt sollen über 10^00 lI)M. Dachfläche bez. nach vorheriger neuer Absattelung und Deckung aSpl^ltirt und diese Arbeiten an einen Unternehmer in Accord ver dungen werden. Die Bedingungen hierzu liegen in dem Bureau der städtischen Gasanstalt auS und können daselbst ein- geseben resp. entnommen werden. Bezügliche Offerten sind versiegelt und mit der Aufschrift „Dachpapparbetten ln der «asanstalt" versehen in unserer Nuntiatur, RathhauS 1. Etage, bis zum 28. Juli d. I. Rachmtttags 5 Uhr ein» zureichen. Leipzig, am 13. Juli 1878. Der Rath der Stabt Leipzig. vr. Tröndlin. Wangemann. Bekanntmachung. Wegen der ReichstaaSwahl sollen die diesjährigen Sommcrserten an den städtischen BolkSschnte» auf die Zeit vom 31. Juli bis mit 21. August verlegt werden, so daß der Unterricht Dienstag, den 30. Juli. Nachmittag 4 Uhr geschloffen und Donnerstag, den 22. August, früh 7 Uhr wieder beginnen wird. Leipzig, den 3. Juli 1878. Der SchulauSfchntz. vr^ Pani tz. Lehne«. Gewölbe- und Wohnungs-Vermiethung. In dem UnlversitatSgrundstücke Burgstratze Rr. 16 werden sowohl die bisher zum Betriebe eines Destillationsgeschäfts benutzten Parterrelocalitaten sammt Riederlage und Keller als auch die in der ersten Etage befindliche Wohnung, auS 2 Zimmern, Alkoven, 3 Kammern, Küche, Boden und Kellerraum bestehend, zum 1. Oktober b. I., miethfrei und sollen von diesem Zeitpunkte ab auf weitere drei Jahre im Wege der Licitation vermiethet werden. MiethliebHaber haben sich Mittwoch, den 24. Juli d. I., vormittags 11 Uhr im UniversitätS-Rentamte, in welchem die Licttationsbedingungen schon vorher eingesehen werden können, einzufinden und ihre Gebote abzugeben. Die Auswahl unter den Licitanten und die Entschließung in der Sache überhaupt bleibt dem Rentamt« Vorbehalten. Leipzig, am 13. Juli 1878. Universitäts-Rentamt. Graf. Tagesgeschichtliche Urberficht. Leipzig, 15. Jul». Am Sonnabend Nachmittag 2^/, Uhr fand die feierlich« Schlußsitzung de- CongresseS statt. Die Mitglieder de« Bureau waren bereit» um l Uhr erschienen, um die letzten Arbeiten adzu- schlleßen Bon den Bevollmächtigten erschienen die Dirken zuletzt, und als sie eingetreten waren, ergab sich, daß sie das Siegel vergessen hatten, welches erst herbeigeschafft werden mußte. Die Sitzung wurde dadurch etwa- verzögert. Bor ihrem Be ginne hatte ein Photograph ein Bild de- Buffet saale- und de- daran stoßenden Gewiichshause- anfgeuommen. UebriaenS vollzog sich die Schlußsitzung doch nicht ganz geheim. Der Direktor der Berliner KunstakademiePros. Anton v.Weruer verweilte mitten unter den Bevollmächtigten, um Studien für da- große Krr-cobild r« machen, welche- zum Andenken an den Congreß da- Berliner Rathhau- zieren soll, und in nner Loge wohnte, wie man hört, auch die ffrau Fürstin Bi-marck in Begleitung einiger Damen dem formellen Schlußact de- Congreffe- bei. Die Sitzung selbst währte kaum eine Stunde. Fürst Bi-marck «öffnete dieselbe, indem er die Be dollmächtigten aufforderte, nun, da da« Frieden»- werk beendet sei, zur Unterzeichnung de- Bertrage- zu schreiten, indem er zugleich seiner Freude üver da- Gelingen de- Werke- und der Anerkennung Ausdruck gab. welche alle Mächte zur Herbei führung de- europäischen Frieden» an den Tag ge legt und freudig jede- Opfer gebracht hätten, um zum Ziele zu gelangen. Nachdem die Unterzeich nung vollzogen war, erhob sich Graf Lndrassy, um folgende Ansprache an die Mitglieder de- Con gresseS'zu halten: Meine Herren, in dem Augenblicke, wo unsere Be mühungen zu einem allgemeinen Einvernehmen ge langt find, würde eS unmöglich sein, nicht dem her vorragenden Staatsmann, der unsere Arbeiten leitete, Dank zu sagen. Er hat unwandelbar im Auge gehabt, den Frieden zu sichern und zu befestigen; zu diesem Zwecke hat er alle seine Anstrengungen darauf ver wendet, die Meinungsverschiedenheiten auHugleichen und so schnell wie möglich der Unsicherheit ein Ende »u machen, die so schwer auf Europa lastete. Dank der Weisheit, der unermüdlichen Energie, womit unser Präsident unsere Arbeiten leitete, trug er in hohem Grad« zum raschen Gelingen de- Werkes der Fneden-stiftung bei, da- wir gemeinschaftlich unter nommen haben Ich bin daher überzeugt, die ein hellige Zustimmung dieser hohen Versammlung zu finden, wenn ich Ihnen Vorschläge, Er. Durchlaucht dem Fürsten vi-marck unfern wärmsten Dank dar zubringen. Im Begriff, un» zu trennen, glaube ich noch bester Ihren Gefühlen zu entsprechen, wenn ich unsere achtungsvolle Dankbarkeit für die liebens würdige Gastlichkeit bezeuge, deren Gegenstand wir von Seiten Sr. Maiestät de- deutschen Kaiser- und der erhabenen kaiserlichen Familie waren. Sämmtliche Mitglieder erhoben sich zum Zeichen de» Danke- für den Fürsten Bi-marck von ihren Plätzen. Fürst Bi-marck dankte darauf für die chm gewordene Anerkennung und betonte daS ver dienstvolle Entgegenkommen, welche- er bei allen Bevollmächtigten in dem Bestreben gefunden bade, da- Frieden-Werk zu fördern, für dessen Erreichung Deutschland mit ganz besonderer Genugthuung seine Kraft eingestellt habe. Darauf schloß der Präsident den Congreß gegen 4 Uhr Nachmittag-. DieBevollmächtigten verließen daSReichSkanzlerhauS, zuerst Fürst Hohenlohe, darauf die österreichischen Be vollmächtigten, dann die russischen, die italieni schen, die französischen und die türkischen. Der fran zösische Minister Waddington blieb noch längere Zeit beim Fürsten Bi-marck zurück und verließ zuletzt da- Palais. Fürst Gortschakoff wurde die Treppe hinabgetragen. Graf Schuwaloff wurde von seinem kleinen Sohne begleitet, der ihn an der Empfang-Halle erwartete. Graf BeaconSsield begab sich direct in da- kronprinzliche PaluiS. In der Wilhelmstraße und auf dem Wilhelm-Platze harrten dichte Gruppen der Abfahrt der Bevoll mächtigten und die ersten sonnigen Stunden nach vielen Regentagen thaten da- Ihrige, die Schau lust zu begünstigen. DaS „D. Montag-bl." schreibt unter dem 14. Juli auS Berlin: Die Schilderhäuser vor den Botschaften und den Hotel- beginnen bereit- zu schwinden, unsere erlauchten Gäste haben unS zur Stunde theilweise schon verlassen und die Stadt beginnt bereit- ihr gewöhnliche- Gepräge anzu nehmen. Als einer ver Ersten trat heute Vor mittag um 9 Uhr Lord BeaconSsield seine Heimreise an, er scheidet mit einem grellen Miß tone. Gestern Abend erfuhr man nämlich noch, daß die „Times" Nachmittag- in einer zweiten Ausgabe den gesammten Tractat bi- aus die in den letzten beiden Tagen erst formulirten Artikel veröffentlicht habe. Zn diplomatischen Kreisen war man nicht wenig erstaunt ob dieser Indis kretion »nd begann sofort nachzuforschen, wie das so sorgfältig behütete Dokument dahin glommen. Be» den engen Verbin dungen, welche sich nicht nur zwischen der Diplo matie und der Journalistik, sondern auch nament lich unter den Vertretern der Hauptblätter hier gebildet hatten, war es nicht schwer, sofort mit der Untersuchung zu einem Resultate zu kommen. ES kann als ziemlich sicher angesehen werden, daß die „Time-" nicht aus dem gewöhnlichen journa listischen Wege durch ihre Correspondenten unter richtet worden, vielmehr bleibt kaum ein Ztveifel, daß da- Cityblatt direct von den englischen Con- greßmitgliedern mit dem Schriftstück versehen wurde, was natürlich nur unter Zustimmung oder viel leicht sogar durch direkte Anweisung Lord BeaconS- field'S geschehen konnte. DaS Manuskript ist an die „Time-" am Donnerstag per Post abgesandt worden, da man auS leicht begreiflichen Gründen den Telegraphen vermeiden mußte. Welche Gründe der englische Premier zu dieser Ueberhastung hatte, das werden wohl die nächsten ParlamentSverhand lungen ergeben, so viel ist aber gewiß, daß Euro paS internationale Höflichkeit ihm unbekannt ist. Ein liberale« Wahlflugblatt bespricht die drohenden Steuererhöhungen, welche ein reactionairer resp. konservativer Reichstag uns bescheeren würde, folgendermaßen: „Die neuen Steuern sollen auf die gewöhnlichsten Berbraucds- gegenstände de« Volke- gelegt werden. WaS die Menge braucht, so rechnet man, wird auch da- meifte Geld einbringen. Schon jetzt werden Zucker und Salz, Kaffee und Thee, Tabak, Bier und Branntwein, Reis und Gewürze, sowie fast alle vom Ausland« bezogenen Fabrikate hoch versteuert oder verzollt. Da« soll aber noch ganz ander- kommen. Den Tabak will man so hock besteuern,
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