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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 28.07.1878
- Erscheinungsdatum
- 1878-07-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187807281
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18780728
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18780728
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1878
- Monat1878-07
- Tag1878-07-28
- Monat1878-07
- Jahr1878
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 28.07.1878
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Sechste Seilage zum Leipziger Tageblatt und Anzeiger. Nieder- rtroffen «seberrr» iS eng- H miß- Regie- gierung SaliS« kesums bezeich- rct der ntreteu »n- im n Der- Lord e Bor- erfolat Schrift« er ver- verdm. t- mit. einze ln Fall imgung bezeich- «na- »ngresse ongreß- Zuncten )eutfch- l Con- v keine fassen Alerung ie eng wachen , wenn Die jenigen. ie Ent- 'rlasfen »erliche h Car len fall- »rochen, für die Elenden ne Me« HavaS" me Tre ten ge- na beS Absicht, „Den- npaanie troffen. N 209. Sonntag den 28. Juli 1878. 72. Jahrgang. Vom Tage. VolksurirUchastliches. L Von der Börse ist nicht viel BemerkenswerthcS !zu melden. BergwerkSactien zogen wieder an. Auf die «78,000 Berlin-DreSdener Stammpriorrtälen sind 1,278,000 ^4t angemeldet worden. Die Gebote zu 27 und darüber werden »oll berücksichtigt, zu 20.80 u> Zwei Drittlheile». Gebote darunter fallen aus. Rock immer Report für die Hauptspielpapiere. Paris meldet stark geschwächte Rentencourse. Große Masten Renten waren ausgeboten und zwar könnte das An geborene nicht zum MittelcourS untergebracht werden, schrieb man schon am Tage vorher. Wie immer sind eS nicht die großen Häuser, welche sitzen geblieben sind, sondern die Kleinen und der Troß, welcher ihnen I folgte. DaS sind die Folgen der übertriebenen Hauste. Die Bankausweise zeigen überall eine Abnahme der Inanspruchnahme. I Rußland erfährt jetzt eine der Consequenzen der lleberschwemmung mit Pagiergeld. Ueberall hin ver- Ibreitet sich die Äörsenspeculation. In neuerer Heit litt neben einer Börse in Charkow auch eine solche in iLrel inS Leben gerufen worden. An den anderen Ijsorsen geht es viel lebhafter zu als sonst. Bei fort währender Stockung der Industrie häufen sich die I^inlagen des Publicums nr den Banken rNebr und Imbr, so daß diese, um die Summen irgendwie ent sprechend zu verzinsen, sich genöthigt sehen, die Bör- licnspeculation durch reichliche Belehnung von Effecten Ipi unterstützen. I lieber die viel ventilirte Angelegenheit der Albrecht- Ibabn läßt fick die „Frankfurter Zta." neuestens dahin laus, daß sie die Mittheilung deS Wiener „Fremden- lüatles" (welche sich auch in der „Börsen,tg." befindet) lals n cht vollständig correct bezeichnet; das Perfect- Irerden des Verkaufes scheine indcß wieder hinaus- lakstoben Bei der Erwartung der„Börsenztg."von 2 bis IbProc. Dividende, sei der Amortisationsbedarf außer Illtl gelasten, und werde vorausgesetzt, daß der Erlös Isir Prioritäten zur vollständigen Beseitigung aller I'mstigen Verpflichtungen hinreicben werde, wie schloß Ilt Befriedigung der Ballgesellschaft und Dotirung Reserve. Rußland ist als theures Land im Auslände v.r Istneen. Sehr theuer kommen jedenfalls dort die Itzismbahndirectoren zu stehen Gehalte von '« Million IMel sind da nichts Ungewöhnliches. Ein Ingenieur Ilat außer seinen laufenden Gehalt als Oberliigensinr Isar die Bauleitung der Bender Galatzer Bahn sur Inn halbes Fahr hunderttausend Francs erhalten :c. Isibm ist es gewiß nicht zu verdenken, wenn er es >iubm. Sus London vom Mittwoch wird gemeldet: Gestrige Ifirlen für Darlehne und Disconlen wurden I'ch behauptet, doch war die Ausdehnung des IMäftS geringer als am Tage vorh-r. Durch ! Hitoperationen hat die Bank in voriger Woche lich.OOV Lstrl. abstießen sehen. Auf dem Pariser iNerkl scheint die Ansicht zu herrschen, daß der Gold I«büuß von de- Bank von England siel, in Folge der ISöisenliquidaiion verstärken, und daher der Preis Ilts Goldes in London sich vertheuren werde. Tie lüiidcn, ist gegenwärtig allerdings in dieser Richtung, Ikib da die Goldbewegung und folglich der Preis des MeS größtcntbeils von den Fondsoperationen ab- gl, so könnte der Verlaus des Fondsmarklcs Wäh ler des übrigen TheilS deS MonatS die Position pudern. Heute z. B. soll Frankreich als Käu von Fonds aufgetreten sein. — Am o. Juli -culirten, abgesehen von der Bank von Eng- folgende Roten: englische Pioalbanken l,IS3,810 Lstrl. (— gegen vor. I. 121,200 Lstrl.). eng- «te Actienbanken 2,050,48« Lstrl. (— t 13,020 Lltrl ), pomsche Bank n 5.851.558 Lstrl. (- 701,524 Lstrl.), »ländische Banken 0,047,487 Lstrl. (— 342,885 Lstrl.). I Die neueste Rümmer der „New-Porter Handele x.luna" spricht davon, daß es noch nicht gelungen ist, „Dollar unserer Vater" in Circulation zu bringen, derselbe immer wieder in das Schatzamt zurück- «ft, indem die Importeurs die Fülle damit ent- tie». Die Rackithe le werden erst zu Tage treten, »rnn die Maste der ausge,ahlten Siloerdollars Wser geworden, als die Zellzählungen und der enverkchr absorbiren. Indes; ist die Waaren- Ssuhr der Vereinigten Staaten im hohen Schwünge anstatt daß im Sommer früherer Iabre nach Europa verschifft wurde, ist alle Aussicht anden, daß der Goldimport von Europa sehr wieder beginnen werde. Ehe die Vereinigten laaten aber nicht baareS Geld nach dem Auslande ken müssen, meint die „Frankfurter Ztg.", dürfte k Silberdollar gleichwertbig circuliren. — Der be- iime General Butler hielt neulich eine Präsidenten- nLidatenrede in Mastachusets, worin er seine Finanz er entwickelte, nämlich eine ausschließliche und un- ».iiemtc National Papierwährung. Zunächst sollen ^Millionen Dollars auSgegrben, für deren Erlös ^»beschäftigte Arbeiter auf öffentlichen Ländereien Hergebracht werden sollen. Das klebrige können »unsere Leser denken. Eine Rückschau. i«el»I»vä IMtl Kit owwero a. Aal xemiew IxemKa aoä »» it. vie eoveiie Alliier iperitar Vlnäsi» L»ö«r- fflsssr IdDie Magdeburg > Halberstädter Bahn, Veischacheruna an den Staat einer Agiodiffe- N wegen im Werke ist, eine Tbat, die hinsichtlich dabei vorgefallenen Manipulationen zu den »Lhlichsten gehört, die je auf diesem Gebiete vor bei,, hat überhaupt im Verlaufe ihrer Existenz »endest zu mancherlei Börsenoperationen und er- n Vorgängen gegeben. Sie war lange Jahre urch nichts als ein kleines aber sehr rentables rnehmen. da sie sebr billig gebaut war und auf »Strecke Magkeburg-Osckersleben einen höchst be ttenden internationalen Verkehr ohne alle Concurrenz Imderi' haue. Sie erstickie.sozusagen, zuletzt in ihrem >nen Fette, da sie auS Mangel an genügend groß m duge-Capital nur eine beschränkte Dividende bezahlen ffnle, um nicht genöthigt zu sein, dem Paragraph 'vreuü.schcn Effenbabngesetzes zu verfallen, wonach, "a drr Ertrag mehr als zehn Procent des gesummten »gecgpitals übersteigt, die Transportpreise hcrab- " weiden wüsten. DaS änderte sich, als das An- »pital sich vermehrte, und <s kamen gar gewaltige ^denken zum Vorschein. Tie Magdeburg-Halber en war übrigen- einmal in Gefahr, von der Augustin'schen Cligue, welche zugleich PotSdam- Magdeburg controlirte, in diese incorporirt zu werden. Jndeß gelang es den Actionairen durch Protestation bei dem Handelsminister den Beschluß der Strohmünner-Gcneralversammluirg rückgängig zu machen. — Eine ganz besonders gewinnreiche Speku lation machten Augustin und seine Clique durch die Fusion der ungünstig situinen Magdeburg-Witten berger Bahn mit der Magdeburg-Halberstädter, indem sie im Stillen die Actien jener erster» Bahn für einen ganz geringen Betrag vorher aufkauften. Es war eine einfache, aber ganz sichere Operation, wie ste die Verwalter von Actiengesellschaften eben machen können, da der Erfolg ganz in den Händen der Unternehmer lag. Jndeß erhob sich gegen Augustin's, eines bekannten Spekulanten, Wirthschaft Opposition; man warf seiner Clique unter Anderm vor, die Gelder der Gesellschaft in einer statutwidrigen Weise benutzt zu haben. Jndeß erlangte die Opposition, so hesrig sie auch auftrat, nicht die Majorität, welche Augustin in Händen behielt. Später mußte er indeß aus der Potödam - Magdeburger Gesellschaft ausscheide», welche durch die Anlage der LehrteLinie seitens der Halberstädtcr eine höchst schädliche Concurrenz erlitt, welche sie dadurch zu bekämpfen suchte, daß sie die Strecke der Coneurrentin Magdeburg- Oschersleben durch eine directe Verbindung mit den Braunschweigischen Bahnen lahm legte. Es ist bekannt, welche Wandlungen die Magdeburg Halberstädtcr in Folge ihrer Erweiterungen durchzumachen hatte. Bon einem Course von über 300 Proc. sank die Actie auf ca. 40 Proc. Es gab also da viel zu verdienen. Ebenso war cs, als eine Erholung eintrat und plötzlich wieder o Proc. Dividende anftauchten; denn dies Un ternehmen halte den Vortheil, daß trotz aller enormen Ausdehnung deS Netzes das Stammactiencapital ein verhältnißmäßig geringes blieb. Die Magdeburg-Halberstädter, einst ein kleiner, 7 Meilen langer Däumling, drohte alles fressen zu wollen, und nachdem sie sich die Cvntrole über die Magde- bnr'-L-ip^iger zugelegt, riß sie auch die der Leipzig- Tiesdner angehönge Strecke derselben an sich. Die Abmachungen nur oer Regierung, der wirkliche Er- w-.rb von Magdeburg-Leipzig, die Neugestaltung der Veihält'nste duich die Neberlasfung der Halle-Casteler an dleLt.inlsbahnen, wodurch diese eine Ausfallspsorte nach d>.m Westen erhielten, sind bekannt. Hier war wied.-rum Gelegenheit zu großen Profiten ge geben. Am innigsten war die Verbindung der Bahnverwaltung mit der Hansemann'schen Diseonto- Gesell>chast seit der Lehrte-Affaire, welche dieselbe pro- pagandirt Halle (cur bekanntes Mitglied sitzt in der Lei tung beider Gesellschaften), und gewiß sind von dieser Seile aus bedeutende Coursgewinne gemacht worden. Die Actionalre der Disconto-Gesellschafl haben freilich davon nie etwas zu kosten bekommen; daS cassiren die Meister für sich ein, und so wird es auch diesmal sein. Hält man die Erwesterungswuth. welche in der Verwaltung herrschte und nach allen Seiten hin aus- strahlte, mit dem plötzlichen Entschlüsse, in den Hafen der Verstaatlichung einzulaufen. zusammen, so charak- terisirl sich derselbe um so scharfer als eine bloße schmühlicke, von den bekannten Bvrsenmatlldoren auS- gegangene Disierenzspeculation, über die der preußische Landtag zu Gericht sitzen mag. Lrannlwein-^usfulir. In Folge eines Beschlusses des Bundesraths sind bekanntlich folgende Bestimmungen unter dem 18. Juli d. Is. von dem preußischen Finanzminister erlasten: 1) Nach der in d>r Bekanntmachung vom 20. Ja nuar 1674 unter Nummer 1 ertheiltcn Vorschrift findet beim Export von Brannlwcin in Fästern die Ermittelung des Nettogewichts, auf Grund dessen die Skeueroergütung berechnet wird, durch Abzug einer Normaltara von dem durch Verwiegung fest zustcUenden Bruttogewicht statt, welche für Fässer bis zu 7 Centner Bruttogewicht 22 Proc. und für Fitster über 7 Centner Äruttsgewichl 20 Proc. be trägt. Diese Normaltara kommt nur noch bei den bis Ende Oktober d. I.zur Abfertigung gelangenden Branntwein-Exporten zur Anwendung; dagegen beträgt bei den vom 1. November d. I ab ab zufertigenden Branntwein-Exporten die Normaltara für Fässer bis zu 5 Ctr. Bruttogewicht: 21 Procent, für Fässer über 5 Ctr. bis zu 8 Ctr. Bruttogewicht: 18 Procent, für Fässer über 8 Ctr. Bruttogewicht: 17 Prvcent. 2) Die übrigen Bestimmungen der Be kanntmachung vom 20. Januar 1874 bleiben auch fernerweit »n Kraft. 3) Die Vorschriften für die Feststellung deS Netto gewichts beim Export von Branntwein in Fästern, wie dieselben vom 1. November d. I. ab gelten, kommen von demselben Zeitpunct ab auch für die Feststellung des Nettogewichts bei der Erhebung der Uebergangsabgabe von Branntwein in Fästern zur Anwendung. Berlin, den 18. Juli 1878. Der Finanz Minister, grz. Hobrecht. Zur Ausführung vorstehender Bekanntmachung ist nachstehende Anweisung ertheilt: 1) Da die in der Bekanntmachung erlassenen Be stimmungen mit dem 1. November d. I. in Kraft treten, so sind sie auch schon bei der Abfertigung des jenigen Branntwein- zu beachten, welcher vor dem 1. November d. I. zur Ausfuhr angemeldet, besten Menge und Stärke aber erst an diesem Tage oder später amtlich ermittelt wird. 2) Nach der Bestimmung zu Nr. 2 der Bekannt machung behält es unter Anderem auch dabei das Bewenden, daß von der Ermittelung des Nettogewichts durch Abzug der Normallara Abstand genommen werden kann, wenn das Gewicht des leeren Fasses durch amtliche Eichung sestgestcllt und dasselbe durch Einbrennen auf dem Fasse von dem Eichamt er sichtlich gemacht worden ist. Die in dieser Hinsicht früher erlassenen Bestimmungen bleiben daher auch ferner in Kraft. 3) Von der ElmäLtigung, die Entleerung der Fäster behufs Ermittelung der wirklich vorhandenen Branntweinmenge anzuordnen, soll seitens der Steuer behörden nur in ausnahmsweise» Fällen Gebrauch gemacht werden. ES darf all» der AuSfuhrverkebr durch dies umständliche Ermittelungsverfahren 'nicht unnöthiger Weise erschwert werden und ist. im Falle dasselbe zur Anwendung kommt, von den AbfertigungS- beamten dafür Sorge zu tragen, daß bei der Entlee rung und Wiedersüllung der Gebinde und der nassen Vermessung des Branntweins jeder Verlust an Waare thunlichst vermieden werde. Verschiedenes. —I Leipzig, 26. Juli. Unter dem «. Juni d. I. batte die diesige Handelskammer an daS königliche Finanzministerium daS Gesuch gerichtet, dasselbe möge in Uebereinstimmung mit der Entscheidung des Reicbs- OberhandelsgerichtS vom 24. Oktober 1875 die Stempelfreiheit der Cheks, welche von einem Lrte auf einen anderen ausgestellt sind, anerkennen, dafern dieselben nur den Voraussetzungen in H. 24 Nr. 1 des Gesetzes vom 10. Juni 1808 entspreche». Darauf ist heute folgende, vom 17. d. M. datiite Ver ordnung eingegangcn: DaS Finanzministerium ist mit der Handels kammer zu Leipzig, wie derselben auf die Ein gabe vom o. vor. Monats eröffnet wird, darin einverstanden, daß die Befreiung der Cheks von der Wechfelstempelstcuer an weitere Voraus setzungen, als die in 8. 24 unter 1 deS Wechsel- stempelgesetzes vom 10. Juni 1808 bezeichnclen, nicht gebunden ist, und daß demzufolge in der Verschiedenheit des Ausstellungs- und Zahlungs ortes ein jene Befreiung ausfchließender Umstand an sich nicht gesunden werden kann, muß jedoch an dem Grundsätze fortdauernd festhalten, daß Anweisungen, die nicht durchgehends den in der angezogenen Gcsetzesstelle angegebenen Begriffs merkmalen eincs Cheks entsprechen, — sei es, daß der Angewiesene weder ein Bankhaus, noch ein Geldinstitut ist oder doch, wenn solches der Fall, die Zahlungen derAnweisenden nicht besorgt, oder endlich, daß die Anweisung nicht aus ein Guthaben oes Anweisenden gestellt ist, — der Wechselsteii.pelsteuer unterliegen, soweit sic nicht als Platzanweisungen von derselben befreit sind. T Leipzig. 27. Juli. In der heute Vormittag im kleinen Saale der Buchhändlerbörse stattgefun denen ordentlichen Generalversammlung der Zuckerfabrik Glauzig, welche sehr schnell und glatt verlief, waren 18 Actionaire erschienen, die 2002 Actien und 41 l Stimmen vertraten. Auf An frage des Herrn Vorsitzenden, Justizrath Lezius aus Cötben, wurde von Verlesung des Geschäflsbericbls und des Rechnungsabschlusses abgesehen und der Ver waltung einstimmig Dcchargc ertheilt. Ebenso ein stimmig wurden die aus dem Aufsichtsrath scheidenden Herreii Oberbürgermeister Joachimi in Cöihen und Commerzienrath Ziegler in Destan wiedergewäblt. Aus Anfrage aus der Mitte der Versammlung be züglich der Eriiteailssichren äußerte Herr Direktor Richter sich dahin, daß die Getreide-Ernte eine recht gute zu werden verspreche und auch bezüglich der Kartoffel- und Rüben-Ernle gute Erträge zu erwarten sein dürften. -u Leipzig, 27. Juli. Dem Vernehmen nach wird wiederum einmal eine Aenderung deS bestehenden, lediglich zur Thalerwährung passenden Wechsel stempelt arifs in Antrag kommen. Der Vorschlag würde, wie dem „H C." aus Berlin geschrieben wird, dahin gehen, für je >00./< 5 ^zu erheben, während gegenwärtig der niedrigste Satz 10 .iz beträgt, dieser bereits bei einer Summe von 150 .A gezahlt werden muß und bei 300 .A wieder auf 15 ^ an- konilnt. DaS kommt daher, weil früher 50 Thaler und I Groschen als Stempel zum Maßslab genommen wurden, während nach dem neuen, dem Markwählungs- svstem angepaßten Vorschläge, die Steuer bereits mit 100 .A beginnen sollte, der in der Sache bei 30«> .A wieder bei der bestehenden Steuer ankäme. Jedensalls ist die in Vorschlag gebrachte neue Befteuerungsweise einfacher und richtiger, doch bleibt cs fraglich, ob sie zur Ausführung kommen wird, zumal die schon lange be fürwortete Vereinfachung des Entwerthungsverfahrens der Wechselstemvelmarken noch immer keine Aussicht aus Erfolg bat, obwohl selbst die zuständigsten Kenner, die Handelskammern, selbige öfters in Antrag gebracht haben. Alle Versuche, das umständliche, zeitraubende und von den kleinen Gewerbetreibenden überhaupt nickt, leicht zu handhabende Verfahren zu verbreiten undeutlich zu macken, haben zu keinen, Ergebmß geführt, wobei das Schlimmste ist, da» eine unrichtige Entwerlhung ganz so angesehen wird, als ob gar kein Stempel verwandt worden wäre. ->i- Leipzig, 27. Juli. An der am 1. August c. stattsinoenden Gcuecal - Versammlung deutscher Eisenbahn-Verwaltungen werden auch die scan- dinavischen und dänischen Eisenbahn Verwaltungen Theil nehmen. Nach Schluß der Versammlung werden die Tbeilnehmer derselben eine Reisetourdurch Schweden und Norwegen macken. -u- Leipzig, 27. Juli. Aus Thüringen wird uns geschrieben: Unmittelbar nach der letzten Generalver sammlung der Werrabahn-Gesellschaft tauchte daS sich wohl auf die etwas auffällige Zuiückziehung deS auf den Verkauf der Bahn an das Reich ab- zielenden Antrags stützende Gerücht ausi, die Gesell schastsvorstände der Bergisch Märkischen Bahn hätten sich bereit erklärt, die Werrabahn käuflich zu über nehmen und sodann den Bau der schon längst pro- jectirten Linie Ettenhausen-Gerstungen auszuführen, während die preußische Regierung gewillt sei, die Fortsetzung dieser Zweiglinic von Gerstungen nach Hoheiilicbe bei Esckwege zum Anschlüsse an das Hessisch-Hannoversche StaalSbahnnetz auf Staatskosten herzuftellen. Die letztere angebliche Tbatsache wurde mit dem Hinweise daraus alS besonders wahrschein lich hrnge'tellt, daß der Staat den jetzt schon zur Hälfte über scine Linien gehenden Verkehr von den Nordseehäfen nach Süddeutschland und Oesterreich fortab gänzlich beherrschen wolle. Alle diese Gerückte entbehren lncesten, wie wir von unterrichteter Seite hören, jeder Begründung. — Die Svarcassen Sachsens. Nach der ver öffentlichten Uebersickt über die bei den Sparkassen im Königreich Socksen im Monate Mai d. I. erfolg ten Ein und Rückzahlungen wurden 5,821,727 ,n 46,301 Posten eingezahlt und 5,707,350 >ll in 30,744 Posten zurückgenommen, also fast ebensoviel zurück gezahlt wie eingezahlt. Dasselbe Verbältniß ergiebt sich auch in der Zeit vom 1. Januar viS Ende Mai, in welcher Zeit sich die Einzahlungen auf 40,403,472 Mark, die Rückzahlungen auf 38,885,288 stellen. Verglichen mit der gleichen Periode im Vorjahre be tragen die Einzahlungen 928,102 .A weniger, die Rückzahlungen 30.183 mehr. — Nach der vom ReichS-Eisenbahnamt ver öffentlichten Uebersicht der Betriebs-Ergeb- niskedeutscherEisenbahnen — excl. Baverns — im Monat Juni d. I. stellt sich auf den 88 Bahnen, welche in dem Zeiträume von« I. Januar 1877 bis Ende Juni d. I. im Betriebe waren und zum Ver gleich gezogen werden können: die Einnahme aus allen Verkehrszweigen im Monat Juni d. I. bei 53 Bahnen ---- 00,2 Proc. der Gesammtzahl höher und bei 35 Bahnen — 39,3 Proc. geringer, als in dem selben Monat des Vorjahres, und die Einnahme pro Kilometer im Monat Juni dieses Jahres bei 1 Bahn --- 1,1 Procent der Gesammtzahl unver ändert, bei 43 Bahnen — 48,8 Procent der Ge sammtzahl Höker und bei 44 Bahnen -- 50,0 Proc. (darunter Bahnen mit vermehrter Betriebslänge) ge ringer, alS in demselben Monat deS Vorjahres; die Einnahme aus allen Velkehrz.vcigen bis Ende Juni d. I. bei 48 Bahnen — 55,7 Proc. der Gesammtzahl höher und bei 3!» Bahnen -- 44.3 Proc. geringer, als in dcmselben Zeitraum des Vorjahres, und die Ein nahme pro Kilometer bis Ende Juni d. I. bei 41 Bahnen 40,0 Proc. der Gesammtzahl höher und bei 47 Bahnen 53,4 Proc. (darunter Bahnen mit vermehrter Betriebslänge) geringer, als in demselben Zeitraum deS Vorjahres. Bei den unter Staatsver waltung stehenden Privat - Eisenbahnen — ein schließlich der Annaberg-Weiperter und Chemnitz- Würschnitzer Eisenbahn — betrug Ende Juni dieses JahreS das gesummte cvucefsionirte Anlagekapital 1,251,838.800 .M (41 «>,205,800 ./t Stainmacticn, 44.585.ooo./(Prioritäls-Stammactien und 781,078,800. A Prioritäts-Obligationen» und die Länge derjenige» Strecken, für welche dieses Capital bestimmt ist, 4545.58 Kilometer, fodaß auf je 1 Kilom 2.5,418 .A entfallen. Bei den unter Privatverwaliung stehenden Privat-Eisenbahnen — ausschließlich der Uelzen Lang wedeler Eisenbahn — betrug Ende Juni d. I. das gesammte concessionirte Anlagekapital 3,082,083,507 .F. (1,110,127,108 .A Stammaktien, 331,580,750./» Prw- ritäts Stammacticn und 1,040,808,048 .A Prwritäts Obligationen) und die Länge derienigen Strecken, für welche dieses Capital bestimmt ist, 11,854,75 Kilom., so daß auf je 1 Kilonieter 257,803 X kommen. — Vom österreichischen Prioritätenmarktc singt die „N. Fr. Pr." folgendes Lied: „In Deutsch land beginnen österreichische Prioritäten sich nach und nach wieder einzubürgern (7) und die Nachfrage für diesen Artikel steigert (!) sich allmälig; dock (!wirklicb () läßt sich nickt in Abrede stellen, daß das deutsche Capital im Hinblick auf manche tiübe (»vir sage» schlimmste) Erfahrungen der letzten Jahre noch etwas (sehr naio) ängstlich ist und darum auch oft zwei gleichartige Kategorien ganz verschieden bewcrthct. So besteht z. B noch immer ei>'e Coursdifferenz vor: fast 8 Procent zwischen den Prioritäten der Kascbau- Oderbcrger Bahn und den Prioritäten der Epelies Tarnower Bahn, obgleich die Fusion beider Uritcrneh mungen so viel »vie gesichert ist und nur aus formalen Gründen in dieser Session noch nicht Gesetzeskraft erhal ten konnte. Nach den getroffenen Vereinbarungen weiden bekanntlich acht Actien der Eperieö-Tarnowcr Bahn gegen neun Actien der Kaschau-Oderberger Bahn umgetauscbt, während die Prioritäten der Eperics- Tarnower Bahn «sie qusle gegen Kaschau-Oderberger Bahn-Prioritäten umgetauscht werden. Es besteht also, »vie gesagt, nur mehr ein vorübergehender Unter schied zwischen beiden Prioritäten - Kategorien, was jedoch nicht verhindert, daß fick die eriväoutc Cours- differenz Zwischen beiden Prioritäten in Permanenz erhält. Diese Anomalie ist nickt vereinzelt, und es muß abgcwartet werden, bis der gefingerte Bedarf des Capitals dieselbe beseitigt". (Flötet nur zu! Wir hoffen, daß die furchtbare Lehre, die das deutsche Capital in österreichischen Papieren gefunden hat, nicht sobald vergessen werden wird.) — Sechandels - Verbindung mit Neu- Sibirien. Der Versuch, auf dem von dem schwe dischen Naturforscher und Reisenden Nordenikjüld enideckten Wege eine SechandclS-Verbindung mit Nord Sibirien herzuftellen, wird in diesem Sommer fortgesetzt werden. Der Bremer Kaufmann und große russische Baumwollensprnner, Baron Knoop, hat den Dampfer „Louise" nebst dem Schleppdampfer „Moskau" und drei Leichterschiffen mit verschiedenen Waaren nach dem Jenistei entsandt, um im Herbst Getreide u. s. f. von dort zurückzubringen. Ein Be vollmächtige! deS russischen Finanzminlsteriunis und ein Bremer Astecurateur machen nach den „H. N." die Reise mit. ü. Handelsgericht Leipzig. Am 24. Juli eingetragen: Daß Herr Carl Paul Müller als Mitinhaber auS der hiesigen Firma Peter A Müller ausgc- schieden ist. Handelsgerichtssachen tm »öulsrelch «achse» Eingetragen: Firma LcuiS Lindner in Miltweida, ZwUgnieder- lastung des Hauptgeschäfts in Dresden. Firma Geschwister Kühn in Nossen. Inhaber Herr A. Th. Kühn und Frl. S. H. Kübn das. Heir Will,. Rich. Gärtner als Mllmhahcr der Firma Gustav Köhler in Burgstädt. tioncur.-Erüfsnutigeu (?iir. Das erste Datum zeigt die „AnmeldungSfriss'. daS zweite die .ZerhandlungSTermine" und daS dritte die „Publication--7crminc".) Ger.-Amt Erimmlsckau: Z. V. deS Fabrikanten Friedrich Hermann Ackermann in Crimmitschau, 31. Juli, 10. October, 30. November.
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