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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 05.08.1878
- Erscheinungsdatum
- 1878-08-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187808054
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18780805
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18780805
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images teilweise schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1878
- Monat1878-08
- Tag1878-08-05
- Monat1878-08
- Jahr1878
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 05.08.1878
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Eriche«^ tlzttch MH 6»/, Uhr. -«»«-»» «» L- tz»O»1„ da »MM-,: »»tttag« 1»—» Uhr. »«chmtta-« 4—« Uhr. b« für Hst nächst, ««»»er destimmten . « »ochentchtze« dt« Mtchmittoa«. a» «mm- »sitaM» früh R-'/.» Uhr. ^ lsstttte, flk Dlllemm. llMv«rfllLt»str. UchMer LagcklaN Anzeiger. vrM für Politik, Localgtschichk, Handels md GeschästSvnkehr. «,»«» 1LH0«. Ab»»m«e»tch«i» viertey.4V,ML mct. Bnagrrtoha » ML. durch die Post bezog« « ML Jede einzeln« Rümmer t» Ps- vrlegeremplar 1« «. Gebühr«, für Lxirebellageu ohne Pc'fttxjSrderrmg LS ML mit Poftbefirdermlg 4L ML r»kr,»« baesp. Petitzeü« »o Pf. Größer« Schnüeu laut uustrem Prvsverzeichmß. — LadeLarticher Satz «ach döhrrrm Larts «alaae, murr de» »r»«1t-«ßrtch dt« Svaltzetl« 40 Pf. Instmt« sind stet» an v «m«tt«o» zu scndra — Rabatt »trd nicht gegchea. Aahluua pr»aaa»«r»a«o -da durch Postvorschuß. O 217. Montag den 5. August 1878. 72. Jahrgang. Bekanntmachung. Nack der heute erfolgten Zusammenstellung de- Ergebnisse- der Reich-tag-wahl in den 40 Bezirken de- L Wahlkreise- ist Herr Bicebürgermeister a. D. vr. jar. Stephani in Leipzig a 11,940 Stimmen von »0,199 abgegebenen gültigen Stimmen als ReichstagSabgeordneter gewählt und »ch solche- nach 8. 27. Abs. 2 de- Reglement- »ur Ausführung de- Wahlgesetze- hiermit bekannt gemacht. Leipzig, den 9. August 1878. Der Wahlcommifiar des XII. sächsische« Wahlkreises. vr. Tröndlin. Bekanntmachung. Nach unserer Bekanntmachung vom 29. Juni d. I. ist die PlagMitzer Straß« aus der Strecke zwischen der Schreker- und Davidstraße der dort in Ausführung begriffenen Pslasterarbeiten wegen bi- aus Weitere- für den durchgehenden Fährverkehr gesperrt. Obwohl die Sperrung durch Placate an Ott und Stelle deutlich erkennbar gemacht ist, hat man doch die abgespertte Strecke häufig unbefugter Weise befahren, ja sogar den Anordnungen der Schutzmannschast in gröblicher Weise zuwidergehandelt. Wir verbieten daher da- unbefugte Befahren dieser aespertten Strecke hiermit bei Gelpstrase bi» z« SO oder Hast dts z» 14 Tage«. Außerdem haben Seschirrsührer, welche den Weisungen der Polizei« Mannschaften nicht Nachkommen, nach Befinden der Arretnr sich zu gewärtigen. Leipzig, am 2. August 1878. Der «ath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Wangemann, Rfdr. Bekanntmachung. Der a« 1. «n»»si h. I. fällige -ritte Termin der «rnntzftener ist nach der »um Gesetz vom l.Iuli d. I. erlassenen Ausführungs-Verordnung von demselben Tage mit Zwei Pfennigen »»« jeder Eteneretvhett »entrichten und werden die hiesigen Steuerpflichtigen hierdurch ausgefordert, ihre Steuerbetrige «ebsi »a städtische» Abgaben an 1.S75 van jeder «rnndsteueretnhett da» »lese« Tage ab bi» bttestenS 14 Lage nach bemselben an die Stadt - Steuer - Einnahme allhier — Ritterstraße 15, Georgen- ßle 1 Treppe link- — zu bezahlen, da nach Ablauf der Frist die gesetzlichen Maßregeln gegen die Säu men eintreten müssen. Leipzig, am 30. Juli 1878. Der Math der Stadt Leipzig. vr. Ge orgi. Taube. Bekanntmachung. Da- am Täubchenwege stehende ehern. Laternenwärterhan» soll nebst Zubehör DannerStag de« 8. Augnst a. v. früh Ist Uhr aegen Baarzahlung unter den an Ott und Stelle bekannt zu machenden, vorher schon im Äauamte einzusehenden Bedingungen an den Meistbietenden verkauft werden. Leipzig, den 31. Juli 1878. De» «ath- Deputation zur Gasanstalt. Tagesgeschichtliche Ueberßcht. Leipzig, 4. August. Aus Te plitz wird vom Sonnabend berichtet: vie Großherzogin und die Prinzessin Victoria na Baden nahmen nebst dem Gefolge deS Kai ser- heute früh 8 Uhr an der auf der König-Höhe gm Gedächtniß de- GeburtStageS de- hochfelegen jtiniqs Friedrich Wilhelm III. veranstalteten Fein Heil. Da- Monument war mit Kränzen, Blumen md preußischen Fahnen auf daS Reichste geschmückt. Die Großherzogin sprach dem Bürgermeister, dem ßastor und dem Gesangvereine ihren Dank für die vhailung der Fein au-, welcher Vertreter dn Regierung, de- Stadtrath-, dn Schützen und die Mannschaften au- den preußischen uud sächsischen Mitair-Badehäusern, sowie eine sehr große An- Hl von Curgästen beiwohnten. — Da- Befinden »1 Kaiser- Wilhelm ist auch heute ein «-kommen zufriedenstellende«. — Die säch sischen Majestäten, welche nach I Uhr hier« iM auf dem Dux - Bodenbachn Bahnhof an- zelmigt waren, wurden vom Bürgermeister Uherr m Namen der Stadt Teplitz bewillkommnet. Zum kipsauge hatten sich cingefunden der TepUtzn Klidtrath, die hiesigen Ritter de- Albrecht-orden-, M NegiernngSrath Mnbelln, dn Commandant R Mlitairbadehause-, Pfistner, dn Inspector R Mlitairbadeho-pital-, Lindner, Deputationen Ke bürgerlichen Schützengesellschaft, de- Militair- Raanenvnein- und der freiwilligen Feuerwehr. Di Majestäten, begrüßt am Bahnhose von dn ßwßherzogin und der Prinzessin Victoria von kdn, m Begleitung de« kaiserlichen Gefol gt, fuhren mit der Großherzogin in einem Ragen in die Stadt ein, demselben schloffen sich die Prinzessin Victoria mit dn Hofdame von -«hier an, dann fotzten die Suiten Ihrer Maje- Uten und die »um Gefolge de- Kaiser- gehörenden Herren. Die Stadt war festlich, insbesondere mit Wchen Farben decorirt. Ihre Majestäten fuhren direct in da» Herrenhaus zur Begrüßung de- Llisn- Wilhelm und nach nnstündigem Aufent- a Verleitung dn Großherzogin und Prinzessin Victoria von Baden nach dem Hotel „Stadt Lon- d«-, wo dieselben ein zahlreiche« Publicum mit leasten Hochrufen begrüßte. Um 4 Uhr Diner den» -aiser, dann Rückfahrt nach Rehfeldt. 8«. Kaiserliche Hoheit der Kronprinz uud Drss« Kamilie erfreuen sich in Homburg de- desteat Wohlbefinden» und unternehme« trotz de- Nqwtvetter- häufige Spaziergänge und Au», fahrt» nach dem TaunuSgebcrge. — Dn Groß herzig von Mecklenburg-Strelitz ist eben Mt dört zur Eur eingetroffen. D« Auswechselung der Ratification-- »rknnd«, de- Berliner vertrage- hat in Berlin a» Vomabend »wischen den Bkwollmächtigten von Deutschland, Oester reich-Ungarn, Frankreich, Groß britannien, Italien und Rußland stattgefunden. Der türkische Botschafter hat die Erklärung zu Protokoll neaeben, daß dn Sultan die Ratification vollzogen Hab« und den Bntrag al- vom heutigen Tage an in Gültigkeit getreten anerkenne. Die spätere stttwechstlnng der türkischen Urkunden, weühe rechtzeitig nicht eingetroffen waren, ist vor Die große Zahl dn nothwendig gewordenen Stichwahlen läßt eine genaue Abschätzung dn Stärke der Parteien im neuen Reichstage uo<h nicht zu. Besonder- gilt die- von dn uatw- ualliberale» Partei. So viel aber kann mit Sicher heit angenommen werden, daß die Fraction der Nationalliberalen auch fernerhin die zahlreichste de- Reich-taa-, zum Mindesten, daß sie den ver- nuiaten konservativen Fractionen einnseit- und d» Eentrum-fraction andererseits die Waage halten wird. Die Frage ist jetzt, ob durch diese Gestal- tnng de- Partervnhältnisse- dn von den Regie- r«a-organeu au-drücklich angegebene Zweck dn Auflösung erreicht ist oder nrcht. Dieser Zweck war die Schaffung einer „festen, unbedingt zuvn- lässigen Majorität". Wenn die Regierung auf eine solche im alten Reichstage nicht glaubte rech nen zu dürfen, so wird sie über den neuen nicht ander- urtheilen können. Der Gewinn dn konservativen Parteien einerseits, dn Verlust dn liberalen andererseits ist zu gering, als daß eine wesentliche Verschiebung de- Schwerpunktes im Reichstage dadurch bewirkt würde. Selbst wenn die conservativen Parteien daS von ihnen auge strebte Ziel, die Majorität, erreicht Kälten, so wäre voch noch höchst zweifelhaft, ob damit für die Regierung die „unbedingt zuverlässige" Stütze ge wonnen snn würde. Für den Fall wenigsten-, daß die Regierung, wie ihre Organe versichern, die bisher befolgten Bahnen principiell nicht verlassen will, würde sie an einem bedeutenden Theile der dcutschconfervativen Partei auch in Zukunft einen etwa- zweifelhaften Bundesgenossen finden. Nun sind aber die Conservativen von jenem Ziele weit, weit entfernt geblieben, und die Regierung wird Unterstützung noch anderwärts suchen müssen. In diesem Zusammenhänge ist in den letzten Tagen viel geredet worden von einer Coalition der Con- servativen mit der CcntrumSpartei. Wir unsererseits, bemerkt dazu die „Nat.-Lib. Corr ", glauben in solchen Betrachtungen einerseits einen höchst voreiligen Optimismus, anderer eit- eine übertriebene Aengstlichkeit erblicken zu sollen-. Angenommen selbst, daß die Verhandlungen über einen kirchenpolitischen mocku8 rivevcli über alle- Crwarten schnell zu einem günstigen Abschlüsse führten, die CcntrumSpartei al- solche würde damit noch keineswegs au» einer oppositionellen in eine der Regierung ergebene Partei umgewandelt sein. Die „Nordd. Allgem. Ztg." ergeht sich soeben noch in sehr bemerkenSwerthen Ausführungen Uber die Ver quickung von UltramontaniSmuS und Welfenthum. Nun, diese Verquickung kommt am ausgeprägtesten zur Erscheinung in der Person de- hervorragendsten Führer- der CentrumSpartei. Wer glaubt wohl ernstlich den Tag zu erleben, da Fürst BiSmarck sich vertrauensvoll auf Herrn Windthorst stützen wird! Ueberhaupt aber wäre e- für die Regie rung schlechterdings unmöglich, sich mit einer ultra montanen Partei al» solcher zu befreunden. Hat man denn ganz vergessen, daß Fürst BiSmarck selbst gerade die Bildung der CentrumSpartei al« die stärkste Herausforderung, als den eigent lichen Beginn de» Kampfe- mit Rom bezeichnet hat? Ganz selbstverständlich würde die Aus lösung der CentrumSpartei eine Bedingung de» Friedensschlüsse- sein müssen. Die Partei ihrerseits aber scheint zu solcher Auflösung vor läufig noch wenig geneigt zu sein. Käme Ä den noch dazu, so »st genugsam bekannt, aus wie heterogenen Bestandtheilcn daS Centrum zusam mengesetzt ist. Mag die Mehrheit derselben rmmer- bin der conservativen Richtung angehören, zwei fellos ist, daß aerade die conservativen Ultramon tanen zum größten Theile einem sehr entschiedenen Particulari-mu- huldigen. Man mag also die Zahlen aruppiren wie man will, die Regterrmg wird auch in dem neuen Reichstage zur Errielung einer Majorität auf die Unterstützung der Natio- nalliberalen angewiesen sein. Mit andern Worten, sie wird versuchen müssen, ob sich nicht dennoch im Wesentlichen mit denselben Elementen, wie sie der ausgelöste Reichstag enthielt, ein ersprießliche- posi tives Schaffen ermöglichen läßt. Daß dieser versuch nothwendig scheitern müßte, wird Niemand behaupten wollen. Smd e- doch immer noch die selben Elemente, mit denen man ein Jahrzehnt hindurch eine freundliche und fruchtbare Verbindung aufrecht erhalten hat! Die Erinnerung an die» gute Verhältniß und ein ehrliche- Wollen auf beiden Selten könnten über die bitteren Erfahrungen der jüngsten Vergangenheit wohl hinweghelfen. Die nationaüiberale Partei dürstet nicht nach Opposi tion; sie ist ihrer ganzen Natur nach zu positiver Wirksamkeit angelegt. Aber sie will diese Wirk samkeit, wie bisher, so auch ferner üben als selbst, ständige Partei, die sich mit der Regierung verständigt, nicht ihr blindlings folgt. Wir sehen nicht, waS die Regierung in solcher Haltung Unbillige- finden könnte. Zum Cardinal StaatSsecretair de- Papste» soll, wie bestimmt versichert wird, Cardinal de Lu ca auSersehen sein. DaS Gerücht, daß Belgien seine Gesandtschaft beim päpstlichen Stuhle aufzuheben beabsichtige, wird alS verfrüht bezeichnet. Nach den ausführlichen Berichten der Londoner Morgenblätter über die UnterhauSfitzung am Freitage erklärte Northcote auf die gemeldete An frage Förster'-, e- excstiren keine geheimen Engage ment-, eS habe zwar ein vertraulicher Verkehr »wischen verschiedenen europäischen Mächten über Angelegenheiten von beträchtlicher Wichtigkeit statt gefunden, e» seien aber alle eingegangenen Engage ment-, die sür England bindend seien, bereit- ent hüllt. — Ueber den AuSgang der Debatte (siebe Telegramm in vor. Nr.) über die Hartington'sche Resolution äußern sich d»e Morgenblätter mit Aus nahme der ,,Daily New»" sehr befriedigt Die „TnneS" erblickt in der Abstimmung einen glänzen den Triumph der allgemeinen Politik der Regie rung. Die überwältigende Majorität, die sich für die Regierung au-gesprochen, werde dieselbe in den Stand fetzen, den rechten Einfluß England- geltend zu machen Dem „Standard" zufolge würde die britische Flotte in den chinesischen Gewässern un verzüglich reducirt werden. Die „Polit. Corresp." bringt folgende Meldungen au- Bukarest: Die rumänische Regierung beab- sichtigt die Besetzung der Dobrudscha mit zwei Infanterie-, drei Reiter-Regimentern und einigen Batterien. Der Oberst Lecca soll zum General gouverneur der Dobrudscha ernannt werden. Die „Wiener Abendpost" berichtet: Die Colonnen de- 13. ArmeecorpS setzten den Vormarsch gestern fort: die 18. Division besetzte Mittags LjubuSki, auf dem Wege nach Mostar, ohne Wider stand und eS wurde auf dem dortigen Castelle die österreichische Flagge unter den Klängen der VolkS- hvmne aufgehißt. Deputationen einheimischer Mohamedaner und der katholischen Bevölkerung kamen entgegen, um ihre Unterwerfung auSzu- sprechen; alle drei Brigaden der 18. Division waren Abend» bei LjubuSki conceutrirt. Grffrntliche Verhandlungen -er Stadtverordneten »« L». Juli 1878. *) (Auf Grund de- Protokolles bearbeitet und mitqetheilt.) Anwesend: 49 Stadtverordnete, sowie in Vertretung de- Rathes Herr Oberbürgermeister vr. Georg», Herr Bürgermeister Juftizrath vr. Tröndlin und die Herren Stadträthe HebdinghauS, Einhorn, Dürr, Fleischhauer, Wagner, Becker, Holtze, Mechler und Ludwig-Wolf. Der Eröffnung der Sitzung läßt Herr Vorsteher Goetz die Verhefung der Antwort de» Rath«- auf den vom Collegium in der letzten Plenarsitzung zu der Fraae über Erhöhung der Theatereintritt-Preise gestellten Antrag folgen. Die Rath-zuschrift lautet: Den Herren Stadtverordneten gestatten wir unS aus deren neueste Zuschrift, d»e Erhöhung der Eintritt-Preise im hiesigen Stadttheater betr., Folgende- ergebenst miuutheilen. Dre Resolution, welch« die Herren Stadtver ordneten in ihrer vorletzten Sitzung in der ge dachten Angelegenheit gefaßt halten, war »war in unserer Plenarsitzung vom 29. Juni d. I. noch nicht formell »um Vortrag gelangt, aber sie war unS bekannt und eS ist in der gedachten Plenarsitzung auch der Inhalt dieser Resolution in Erwägung ge»ogen worden. Wir waren aber nicht in der Lage, eine Vertagung unsere- Be schlüsse- in der vorliegenden Frage selbst ge schehen »u lassen, da Gründe geltend gemacht wurden, welch« eine weitere Verschiebung unsere- BeschluffeS nicht »uließen. Diese Gründe lagen in Rücksichten auf den Betrieb de» Theater- und *) Eingegangen bei der Redaction am 17. Juli 1878. stützten sich unter Andern» darauf, daß spätesten« am I. Juli d. I. verschiedene Engagement- »u lösen oder neu aozuschließen waren und daß am letztgenannten Tage spätestens Aufträge erlheilt werden mußten, welche demnächst von der Theater leitung in Aussicht genommene größere Vor stellungen, ». B. die Aufführungen de- weiteren Theile- vom Nibelungenring betrafen. Wir haben aber in unserer Plenarsitzung vom 29. Juni d. I. gleichzeitig beschlossen, da- aus führliche Gutachten der mit der Sacke beschäftigt gewesenen Deputation »<l koe, auf Grund dessen da- Plenum de- Raths seinen Beschluß gefaßt hat, sammt den dazu gehörigen Unterlagen »u veröffentlichen. ES sind die dieSfallsigen Schrif ten bereit- gestern an die Redaction de- Tage blattes abgegeben*) worden und wir haben außerdem Veranstaltung getroffen, daß dem Eotlkgcum der Herren Stadtverordneten beson dere Abdrücke der betreffenden Nummern de- LageblaUe- zugehen. Au- demjenigen, waS hiernach veröffentlicht werden wird, werden den Herren Stadtverord neten auch die Gründe ersichtlich werden, au- welchen wir uns bewogen gefunden haben, die Erhöhung der Eintritspreise im Stadttheater »u genehmigen, beziehentlich unter welchen Be dingungen dies geschehen ist. Nach eröffnet«! Debatte nimmt zuerst Herr Ober bürgermeister vr. Ge orgi das Wort, um dem RathS- schreiben noch mündlich Einiges hinzuzufügen: Durch unsere Theaterangelegenheiten werde der städtischen Verwaltung eine Verantwortung zuge- schrieben auf den Gebieten, die nicht im Zusammen hänge mit den eigentlichen BerwaltungSgeschäften stehen. Um so bedauerlicher sei eS, wenn durch diese Angelegenheit noch Differenzen mit dem Collegium der Stadtverordneten herbeigeführt würden, und wenn diese so weit gingen, daß da- letztere sich in seiner Würde verletzt glaube. Derartige Borwürfe de- Collegium- gegen den Rath beklage er unter allen Umständen und besonders hier, weil sie auf Miß verständnissen beruhten. Er erkläre von vornherein, daß es nicht im Bewußtsein und noch weniger »n der Absicht de- RatheS gelegen, der Würde de- Collegium- »u nahe zu treten. Die Schwierigkeit lag hauptsäch lich in den verfassungsmäßigen Bestimmungen. Der Antrag de- Collegium- wäre dem Rathe bei der Beschlußfassung über die Preiserhöhung bereit- be kannt gewesen und sei von ihm eingehend in Er wägung gezogen worden. Der Rath habe stet- die gesetzlich vorgeschriebenen Normen hinsichtlich des Ver kehr- zwischen beiden Collegien beobachtet, hier aber habe eS an solchen Normen gefehlt, weil d,e gesetz liche Competenz der Stadtverordneten nicht Platz ge griffen habe. Da- Collegium habe in Form einer Erklärung seine Meinung in dem Augenblick »um Ausdruck gebracht, wo der Rath hätte Beschluß fassen wollen über da-Förster'sche Gesuch. Sollte der Rath, nachdem er die Angelegenheit auf da- Eingehendste durch seine Deputation erörtert, seine Ueberzeugung dem Wunsche des Collegium- ohne Weiteres unter ordnen, so würde die- eine Unterordnung unter die Stadtverordneten sein, die man dem Rathe gewiß nicht zumuthen wolle. Wenn die gesetzliche Zuständigkeit der Stadtverord neten vorliege, so sei auch die Art, wie Differenzen zwischen beiden Collegien zu erledigen seien, durch da- Gesetz geordnet, hieran habe eS aber hier gemangelt: der Rath hätte wohl den Stadtverordneten die Angc- legenhett vorlegen können; wäre aber dann da- Collegium bei seiner ablehnenden Haltung verblieben und der Rath hätte seine Ansichten aufrechterhalten, so würde der Gegensatz ein viel schrofferer geworden sein. Daß die Zustimmung der Stadtverordneten nicht erforderlich gewesen, se» von diesen stet- aner kannt worden. Der Vertrag wäre seiner Zeit dem Collegium »ur Kenntnißnahme vorgelegt worden und hierbei hätte man nur um Zustimmung zu zwei Puncten ersucht: die Stipulationen über die bei einer ohne verschulden de- LbeaterunternehmerS oeranlaßten Unterbrechung de- Theaterbetriebe- demselben zu gewährenden Ent schädigung und der Abgabe de- Gase- zu ermäßigtem ssireise» In diesem Vertrag sei auch die Bestimmung ent halten gewesen, daß eine Erhöhung der Eintritts preise der Zustimmung de- Rathe-, also nicht auch *) Diese Schriften find inzwischen abgedruckt wor den im Tageblatt vom 8. Juli 1878 Nr. 18«. erste Beilage.
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