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Dresdner Nachrichten : 05.06.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-06-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188706051
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18870605
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18870605
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1887
- Monat1887-06
- Tag1887-06-05
- Monat1887-06
- Jahr1887
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 05.06.1887
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ff M -u !ß G ji. k r i' jW i.jA. i- W l 1 W ^ - Kleine» bedingt. Wiederholt nehm sie dann dlelekben Barenar.nr am. oder ließ sie aus ihren weichgepolsterten deruntrrsalle». >wi ihre Kurzweil aus flacher Erd« unbes, weiter svilictzen z» können. Der reit- und sahrlusligen Jugend stehen anher de» Ponics, als neu «»weschafft. von heule ab auch einige gut zugersttcne kleine Eiel zur Brrfügnng. — Die Parole: „Allgemeiner Scat-llommets" hatte genügt, vorgestern Abend den groben Saal des Tivoli miede nnn mit 'cailiebcnden Männern, untermischt mit einzelnen karte» freundlichen Frauen, zu füllen. Etwa, lungsvoll harrte von 8 Uhr an ein Jeder der mit humnristischem Eonccrt verbundenen öffcnt lichen Preiöverihrilnng. Derselben ging ein allgemeiner Bericht über das PreiS-iskat-Tnrnier vom 2>. v. M- voraus, erstattet von dem um diese Skaterri verdienten Jn'pekwr deSTwolietablissements, Herrn Böttetzer. Derselbe hieb die stattliche Scatversainmlung zu nächst willkommen und tbeilte mit, daß 48 Preise, in der Höhe von 5 bis M> :>Rk. vertbeilt werden sollten und zwar 20 für die Spieler, 10 für die Gegenspieler und !> wg> nannte Trostpreise, Diese Preise, um die «rin Tiuiiierrnge 11r> Personen geslriiten batten, revräsenlirte einen Gcsainintiverth von l(!00 Ml. Dem Psiudonym Bolder, hinter welchem sieh em hiesiger Beamtcr versteckt, ward der 1. Preis (200 Mt ) zneikannt ine die mclsten gewonnenen Spiele (27, ab züglich 2 verlorene»). Bekanntlich waren s. Z. 80 Spiele gespielt worden. Die meisten Points (7tt5) erzielte Herr Rohr-Plauen und erhielt dninr den zweiten Preis < 100 Mk). In de» 3. Preis (60 Mit.) theilten sich dieHeereiiWagiicr-DleSde» nildReinbold-Dresden dafür, dab sie teil: Spiel verloren und diemeislentlOigewonnen hatten, Hieran reihten siel, die programmmäbig auSgesevten anderen Preise mit nur wenigen Abänderungen So ward der 7. Preis Herrn Yienthner-Dres- den zngesproeücn, der das Spiel mit den wenigsten Trünwien gewönne» hatte, jenes bereits erwähnte Eichelir-Turnee. daö ohne II Mata- dore ge pielr ward, wobei inüeb die Eickeln-Zehn im Seat lag. I Für die Gegenspieler r20) wnrden 180 Mk. in gleichen Hoden Raten von je !> Mk, veriheilk. Die Trosipreise fanden ihre Rrgu- llruna dadin, dab jeöMk, de» Herren eingehändigt wurden, welche die w iiignenS Points erzielt (— 8t) und die meisten Spiele ver lorc» hatten. Hierzu kamen noch 7 Mann, vvn denen ei» jeder daö thenersle Svicl verloren halte. Znin Trost ward ihnen stärkendes Pas; in Gestalt von (shainpagner, Rothwem, Geticidekiimmel oder Alpenliaiienr, Bor Beginn, während und »ach der Preisverlheilnng wurde an vie'en Liihend Tischen auch vorgestern frisch geicatet. Den Herren PiMSri.htern, die ihres Annes mit gröbter Unparteilich keit und Gewissenhaitigkeit gewaltet, ward der besondere Dank der Bcrsaniinliing. Für die Zwecke der Ferienkolonien fielen 150— 200 Mk, ab. die durch manche Gabe freiwillig auf ihre Gewinne ver zichtenden Spieler noch beträchtlich vermehrt ward. Tie eigentliche Feier war um 11 Uhr zu Ende, gespielt ward indeß b>S >> " tum. Zn, Berlausc der Festlichkeit war beiendcrS auf den ir iEeniralhatle) vom 25. bis 27. Juni stmlsindcnden 2. deuliche» Scatcoiigeeb hingewicien worden. Am dritten Tage dieses Con gresses wird die Mitwirkung der launischen Glücksgöttin ganz aus geschlossen sein. Da findet daS LöiungsliM'.ier statt, bei welchem durch ichw irrige und intecessante Seatprobleme der Scharfsinn der Ttzeilnehmer am die Probe gestellt werden soll; sowohl für die Lowe als auch für die Eomponislen der beiten Ausgaben sind be trächtliche Preise anSgesetzt wenden. Ter Hanvt-Bcrtrieb der Eon- grcß und Turnier starten für Dresden ist Pierson s Buchhandlung, Waiscubauöslraße 13, ühertrageil worden. — Pin Kgl. stunstge >verde - Bk useum ist gegenwärtig eme Sammlung znber öiX> Stück) allere Stoffe, Sammete, bcdrnelre Stojse und Stickereien ausgestellt, die in letzter Zeit cr- wviben wurdei,; ferner iil der Bestand des Museums an orienta lisch.'» Gewebe». Stickereien und Trnckstossen zur Ansicht gebracht, d möglichst'feenhaft , ^ dampfer bereit, die Festgenos! in der süd» Jllumtnativn x und Abends '/»IS Uhr ist et wieder nach Dresden »u dringen. — Uever die Menge des bet der Waflerkatastrobhe in l östlichen Lausitz gefallenen Regen» aiedl Herr Prof. Dr. rich in Zittau in der GebirgSbrrrinS-ZeitschM „Luiatia" sol Berechn,mg: „Nack Beobachtungen der Zsttauer meteorol Station war daselbst die Menge de» am 17. Mai gekallenrn 7E2 Millimeter oder rund 7 Eentimcler, d. h. wenn da» ller sieben ae hohe Schicht gebildet haben. Dies scheint ivenig, aber man urthetlt anders, tvrnn nian bedenkt, daß bet dieser Regenmenge auf den Quadratmeter 70 Liter, am den Ar 70 Hektoliter, auf den Hektar 700» Hektoliter und auf den Quadratkilometer 700,000 Hektoliter Wasser gefallen sind. Diese Wassermenge würde einen Teich stille», der 1 Hektar Fläche rinnähme und 7 Meter tiei wäre. Da» Fluß- gebiet der Reibe stich). AnthrilS nimmt eine Fläche vvn 600 Quadrat kilometer ein. Wäre alio aus diesem Gebiet die angegebene Regen, menge allenthalben gefallen, so würde die Waisermrnge <20 Mill. Hektoliter betragen und jener Teich zu einem See von 600 Hektar a 11 gewachten sein. — Ein noch nicht SO Jahre alter Handlungsgehilfe bei einem Kaufmann in der Pirnaische» Vorstadt ist Anfang dieser Woche flüchtig geworden, hat über auch auS der Kasse seines EhesS über 600 Mk. baarrs Geld mitgenommen. — Vorgestern Abend ist das D ienstmädchcn, welches in der Absicht, sich zu tödten, Anfang dieser Woche Morphvum ge nommen hatte, >1» Stadtkrankenhanie gestorben. —iImPanora i»a international Marlenstr. 22/23 1. Etg. l3 Raben) kommt in dieser Woche der ziveite Ehclus Thüringen, eine Reise durch den Harz, zur Ausstellung. — DerStern von Bethlehem, jener bekannte Himmelskörper, welcher der Bibel zufolge eine so bedeutende Rolle bei der Geburt von Jesus Cheislu» gespielt haben soll, ist nach amerikanische» Blättern wieder erschienen, nachdem er Jahrhunderte lang unsicht bar gewesen. Prof. John M. Klein, der berühmte Astronom in Louisville, in Kentuclu m Nordamerika, will kürzlich den betreffen den Stem, der bekanntlich die drei Weisen auS dem Morgenlande geleitet haben soll, an, nordwestlichen Himmel entdeckt haben. (Sollte dies nicht etwas Humbug sein?) — Bädertrequriiz. Tevlitz und Schönau, den 2. Juni 748 Parteien mit 952 Pettonen; Karlsbad, de» 2 Juni 62t7 Par teien mit 7957 Personen: Johaimisbad, den 27. Mai 18 Parteien mit 30 Personen: Schandau, den 28. Mai 136 Parteien mit 259 Personen. Salzbninn, den 1. Juni Gesanmstsreauenz 412 Personen. — Tie des LandesvcrrathS und der Bethcmgilng an der fran zösischen P a t r i 0 tc n l i g a Angeichuldnsten: Kvchltn, Reibel, Freund u. Gen. sind in dieicii Tage» aus Straßburg nach Leipzig findet am 18. Jnni gegen 8 nick ooch zusammen wovon die Erzeugnisse Japans und EhmaS deii Haiipthcstcmd bilden. Gleichzeitig gelangten zur Ausstellung eine Reihe hervor ragender Hc'lzd.ncke iavantzcher Herkunft — Rcuiahrskarten vvn be kannte» javanischen Meistern — die anS hiesigem Privatbesitz dem Mnjeüin eine Zeit lang geliehen wurden, und im Anschlntz hieran mehrere Eollsttionen japanischer Tilschzcichmmgen und Aquarelle aus dem Besitze der Bibliothek der Kgl. Kllnitgcwcrbcichnte, Diese bersch,edc ne» Ausstellungen nehmen die tonst den Texlil-Erzeng- nisseii zngewicienen Räume ein und werden noch ca. 4 Wochen zugänglich ,ein. — Eine belierzigcnSwerthe Mahnung, ganz besonders für Damen, welche es gar nicht lernen zu wollen scheinen^ wie man vom Pferdebahn-Wagen ipcingt, bringt in Form einer Plauderei m Berliner Mundart die Borstirzeilung. Es sei gleich voraus,.cichickr, das: die voreiligen Damen, welche es nie erwarten können, die- der P crdebalnnvagcn hält, auch noch Gefahr lause», hinzuslii,en, ivcnn es sich lstoS noch um cme halbe Radum- drcbung handelt. H .uptgriindiatz ist, immer nach der Richtung berabzuhilpten, wohin der Wagen geht, ja nicht retour. Alle jungen und älteren Tamen stallen täglich beim Absteigen von, Pjerdebaim- Ivage» immer durch eigen« Schuld und wenn sie sich auch nicht immer arg beschädigen, so ist eS doch immerhin beschämend für eine Dame, hinzntallen, abgesehen vvn dem Beschmutzen der Kleider und von dem Spott der Passanten. Tic Evndnckcnrs und die Dircc- tiMi sind diese» Ausicheett'.liigeii gegenüber vhimiächtig; kS muß also Schicklichkeitssache für die Damen ivcrden. vorsichtig zu sein. Das Schreiben, welches ein echtes Berliner Kind an die Pöri'rn- zcit'.ing richtet, lautet folgendermaßen: Hoclijeekrter Herr Jeriehls- hc". null tagen Cvivna der stiede-Aktion! Es iehk jo »ich weiter. Ter Schreck liegt mir noch m die perplexen Gliedmaße» massig. Ick mutst'et schonst wieder mstelin, wie eene junge hibiche Dame von dem in vlc» schasse dahinlov'enden Pferdcbahn-Behikcl am 1. Jnni Mittag 12 Uhr an einem >v scheenen Finhtmgsdage, vor dem Hanse Königgrätzrrst.aßc Ist runter vemnjliickte. Sic ipeang immhch ohne Keiinlniß von die Sache runter und PtumpS, da lag die Arme und blutete ans eene Wunde an de Stirn, daß mir janz schlimm wurde. Wat hat se nn davon? Den Schmerz und det Krautiein von fick, und den Schreck vvn de Eltern und de Jc- schivister garnierst inieecclnict. Wie besessen haben sc sich, die Fianenlettt', mit det Rnnte.'»ringe», »n nadierlich immer nach die verkehite Seile. Pck ira,ze Sie, jeehrte ZeitungSherren, kann det Hielt geauccn werden ? Ick träne Sie, muh man io ielirc erschrecken, iS det Pflicht. iS det jeit'nd? Ick trage Sie, ob Sie >ehon zu'cun,. e"st "iacircii sind, wenn Sic mir eener Dame iestchren sind, die n.i .en in det dollste Fahren rrmterstelgeu will, n!S ob det eene Fujicen nicb gleich 6 Ellen lang vom anderen da von jciahren wäre, während sie den Bode» berührt? Diese cwije Ang>: bringt Eenen um. Wenn ick eene Dame nfs den Perron stehen sehe, denn iS mic mnncr, als tollt' ick usspasse», det se kccnc Spiiematcnten maclien un nmter>pringen will. Jehl et »ich Hun derte io ? De armen Schaffner thnn mer ;n leid! Denn heeßt et »äiiil ch flench, kecn Anderer iS ichuld, als sic. Ick frage wieso ? Der Schaffner maß noechaupt e<me Jednld haben, die eene Me daille verdient. Wer drei oder vier Jährek.us w bin un her un her nn hm immer nnr Menschen zu beknipsen hat, der sollte eene JcdiilLsmedaille kriegen. Oka, Ernst bristite, et iS Zeit, det den Damen bei Strafe detHerunterhopsen verboten wird. Ter Selbst mord i-s sa lcen vollkommener, >m der halbe Selbiimord macht znm Kumpel und regt die Zuschauer am. So dickfellig iS ja doch Kcci.er. det er sagt, cs jeichiccht den Damcns Recht, sc wollenS ja nicht andeis: denn det Mitleid trifft immer de Unrechte. Also thnn Se w»S zur Sache: denn der Mißbrauch, der mit det Recht, sich znm wuwpct zu machen, von die Frauensleute getrieben wird, iS icheeekiich!" - Die Bk oral ist eine heikle Sache — sie will immer pein lich rein und keusch bewahrt sein, tonst wird sic fleckig und ist sie das geworden, so genii gt oster ein ganzes Mcuschcnlcbcn und der Auiwand eines VecinogenS nicht, diese Flecke abzuwalchcn. So lchcr wcnigstens die Eriahrnng. In unicrer Zeit hat man aber in allen a.st'grn ^ungeheure, früher nie geahnte Farticdrilte gemacht und auch m Sachen der Moral scheint der Zeitgeist nicht zurück bleiben zu wollen. So kann inan letzt, wie die „Nene Müglitz- lhal-Ztg," in ihrer Nmiuner 64 »nttticiit. ein ,, M 0 0 r a l b a d " iiicl. Rrinignmisbad und Wäsche für 2 Mk., das ganze Dutzend für 20 Mk. in dem Eilen- und Stahlbud Gottleuba haben! Per sonen »ut Icichtbeslecktcr Moral könnstn cs ja einmal für den billigen Preis von 2 Mk. verinchen, wohingegen ganz besonders schinutzigen Böiewichtern die Entnahme eines Dutzend zu em pfehlen wäre - Im Mar wurden von der Stadl zum Besprengen der Straßen und Plätze 2860 Fässer mit einem Inhal t von — -1817,»«« Kbkni. Wasser entleert. — Nächsten Sonnabend, den 11. d. Abends 7 Uhr, gedenkt der Dresdner Knnstgewerbev erein einen „SonmiernachtS- traum" aus der V>ktvria-Hvhe in Lvschwitz abzuhatten. Wenn das Wetter eiiiigcrinaßen günstig ist, so lägt sich nach dem reizend Emladilngstchristchen zu urlheilen, ei» sehr aenuß- erwartcn. Aber auch wenn der Himmel trübe und ollte, wird der Sommernachtstraum doch ge- indet auf alle Fälle statt. Der Gesangverein >es eit Kapelle haben freundlichst mit »hrcn ane» dl« Mül , wenig «ctnnden S Ä'L Als Zeugen sind 7 Penviien Angeklagte, und zwar öffentlich stall, geladen. — Ueberall zeigt sich HiltSbcreichcit für die Oberlausivcr ^Vasser-Kalamitosen. So wurden nns gestern alS Ertrag der 4->amml»»g in der Gemeinde Hainsbcrg 12l Mk. 50 Pkg. über sandt. deren Weitcrbciörderlmg wir gern übernommen haben. Auch fernere Gaben sollen sehr willkommen sein. — Nächsten Dienstag tritt i» der Großen Wlrthschast de» Großen Gartens die ungarische Z ig c » n e r k a p e! l e dcS Primas Bcnczv Gmila au». Diese Geselltchast läßt sich in Dresden zum ersten Male hören und ist, nach dein, was anS anderen Städten — zuletzt auch Leipzig — zu lesen ist, gegenwärtig die beste dieser braunen Musiker-Wandertruppen. Tic Aufmerksamkeit der Musik freunde sei an) daS Auftreten derselben schon jetzt hmgcwicse». — In Koiligstem, der Gcburtsstadt des Volksliederkoiiivonisten Julius Otto, wird Sonntag den 19. Juni die feierlich? Ent hüllung eines dem Andenken desselben geweihten Denkmals statt- rndcii. Für die Feier ist folgendes Ptogrcmim festgcstrllt worden c N-'chmittag 1 Uhr Verinnimlung im Hotel zur Stadt London in Königsicin bchnis Anistellimg zum Festzng. 2 Uhr: Enthüllung des an der Geburtüstättc errichteten Denkmales, 3'/e Uhr: Eonccrt im Schützenhausgartkn zur Feier dcS 50jähr,gen Bestehens dcS Müimeigesaiigbcrems zu Königsteni. nr Beglückwünschung des Geh. Jnstizrutbcs Tr. Dorn in Lcivzig, der borgestern sein 5ojähligcs Amtsjubiläum als lliech!?»»- malt feierte, hatte sich auch eme Teputatio» der sächsiiehen Anwalts kaum,er unter Führung des Herr» Justizralh Dr. Schaffrath in Leipzig riiigeflindc». — Am 3. ds. leierte inRadeburg der dort geborene, jetzt 7,stjährige Stettmachelmeistcr I. Ir. Lculchner sem üOjährigeS Biirgetvibllämn. — In Attenburg wurden der Vergolder Schreckende'grr und der . ansialter einer sozialdemokratischen Demönstrallon beim Bear eines Genossen an Kaisers Geburtstage zu einer Geldbuße verur- thefll. — Eli Criinm > tschuuer säumigen Abgabepflichtigen ist der Besuch öffentlicher Vergnügungsorte polizeilich verboten worden. — In G 0 ttcSgrün wurde jetzt eine Hochzeit gefeiert, bei welcher 4 Generationen vertreten waren. Es kam hier der im menschlichen Leben gewiß seltene Fall vor. daß Ueahnc, Groß mutter, Mutter und ihr Kind, die Brnnt, am fföhlichen QochzettS- sestc in voller Gesundheit bcthciligt waren. Diese seltene Hochzeits- seicr fand m der Familie des GntöbcsitzeeS Dietrich statt. — Die Petitionen gegen das beabsichtigte Geietz des Verbote- der Kinderarbeit in Fabnkcn mehren sich besonders in Sackpen. So wird auch jetzt von Hainichen und Umaebnng eine solche Petition an den Reichstag gelangen, welche inhaltlich den anderen säst ganz gleicht. Die Abiendliiig derselben ist für den 6. d. M. vorgesehen und ist eine große Zahl Unterschriften zu erwarten. — Die Schützenaclellschast zu Kirchbcrg hat einstimmig denen Hanvtmann. Herrn der Handelsmann Vaade, der Schriftsetzer Vpgrnitz als Vcr- Licmonstrallcni beim Begräbnisse beschlösse», aus Pietät gegen ihcen Versio, Sch.m'iiß, von dem sie über 10,000 Mk. geerbt, dieses Jahre'vom Schützeniest und allen sonstigen Festlichkeiten abzusehen. Fortsetzung dcS lokalen Ttzeile- Seite v. ausgestatteten reicher Abend gar regnerisch sein träumt; das . „OepheuS" und r"L TaFeSges<t.tchtr. DeulsüzeS Reith. Van der Floltenparade bei der Feier des ersten Spatenstichs zum Nord-Ostsee-Kanal giebt das „Bert. Tgbl." folgende Beschreibung: Minister v. Bötticher schloß die Feier mit einem Hoch ans den Kauer, in welches die Jeslversaminlung un zählige Male brausend einfiel. Plötzlich öffnet sich der Kreis der Marineoffiziere, man macht dem Prinzen Heinrich nur Gasse, der srendig erregt zu der an dem Festplatz liegenden „Pommeraiiia" eilt. Da erneuert sich tosend daS Hurrah. Jedermann weiß, dies bedeutet, daß der Kaiser trotz deS schatte» Windes an Bord geht, um die Flottcnparcide abzunehmr». Lange schreitet der Kaiser in mitten seiner Offiziere hin nnd her, bald mit dieieni, bald mit jenem freundliche Worte wechselnd, tnSbelondrre dem Hoiprrdigcr Kögel lange und herzlich die Hände drückend ; dann schreitet er durch ein Spalier von jüngere» Marine-Offizieren und Kadetten, immer wieder stehen bleibend und mit Vielen sprechend, zur „Pommerania". Jetzt folgt plötzlich ein wunderbares Schnuspsel, üvcr dem Wasser nach Kiel zu blitzt es. Plötzlich kracht ein Donner schlag über die Kieler Bucht. der erste Kananenschiag vc-m Bord des Panzerschiffes „König Wilhelm", unmittelbar daran, folgt ein zweiter, dritter, und setzt schon kann man die einzelnen Schüsse nicht mehr zählen. Tentschlands Flotte grüßt den Kaffer mit ehernem Mund Mehr als 30 Kriegsschiffe geben in Pansen von :10 Sekunden je 33 Salutschüsse ab. Der ganze Kieler Hasen ist in Pnlvecdamps gehüllt, ununterbrochen donnern die Kanonen schläge, es ist ein Krachen, wie in einer Seeschlacht, und obwohl uns eine Entfernung von über 1000 Meten, non de» KriegSichfffen trennt, kühlen wir an unseren Wangen den Lnitdrnck der Schüsse. Wir haben daS vollendete Bild einer Seeschlacht im friedlichen Hasen. Im ersten Tressen liegt voran der Aviso „Blitz", das schnellste Schiff der deutschen Marine mit siimmtlichen hier statio- nicten 14 Torvedobooten. Daran schließen sich die Panzerschiffe Zrönlg Wilhelm". „Kaiser" und „Oldenburg" mit dem Aviso „Pseit". DaS zweite Geschwader, daS demnächst außlauscnde Schillgelchwa- dcr, besteht aus den Krcuzerfregalt«'» „Moltkc", „Stein", „Gneisenau" und „Prinz Adalbert" mit den Schisfsjungrmchulsehissen „Niob«", „Ariadne" nnd „Luise". DaS Rcservegcichwadcr bilden di« AuS- 'cillkorvetten „Sachsen", „Bcmem", „Württemberg" und MZaden". Inmitten des Geschützdonner« sorniirt sich plötzlich da- Torpedo arschwadcr, welches heut' steht, in zwei Divisionen mum über die Wafi den Panzerschiffen nn heit, theilweise kaum eine kalbe BovtSlänge Abstand haltend, dabei ununterbrochen mit eiaenthümlichem, wiederholtem Pfeisen, das sich wie das kurz hervoraestoßrn« Bellen eines aus dm Schwand ge» t» sich der Uteter er zeitweilig die vsrtkNsglen Geschwader Enakaads und. agen, ra. 50 jener stolzen Drei- «uw Biiwecker, die jetzt den Aussterbe-Etat gebwcht sind Ein« Viertelstunde Kanonade, allmählich verzieht sich der Pulvrrdompf. Da anderes Bild; mit tatzriiortiaer Geschwmdsgkeit klettern df schaltm sanimtllcher Krirgsschiffe i» die Naaen, in sind sie oben, und wie aus Kommando, fast aleüh Schiffen, wird „still gestanden" auf den Ouermasten. ttol Winde-, gerade gerichiet wirinLand«. Langsam fährt die.Pomme« ranta" vorüber, von jedrin Schiffe arüßt dreimalige» Hurrah den 90jährigen Monarchen. Gegen '/,I2 llbr war auch die Flotten- Parade beendet, und der Kaiser begab sich in daS Schloß, um dort um 12 Uhr großen Empfang ab,»halten. Am 4. Jnn> fand die Vermählung de- Professor« Franz v. Lenbach mit Komtesse v. Mvltke, Tochter de« 187« verstorbenen Grasen Friedrich v. Moltkc. in der Salvatorkirche zu Bre-lau statt. ES wurden dazu der Feldmarschall Graf v. Moltke, der Obrrhot- maischall Gras v. Verponcher nebst Gemahlin aus Berlin und an dere hochgestellte Gäste erwartet. Aus dem Aii»Sg«1cht--Ätfängnisse zu Bottrov in Westfalen sind in der Nacht sämmtliche neun Gefangene entschlüpft; sie drehten mit einem Löffelstiel die Schrauben de« Zellenthürschlosses ob und ließen sich daraus aus einem Dachfenster an Betttücher» ans dm Boden herab. Der letzte stürzte und brach beide Bein«; außer ihm sind noch zwei der Ausreißer wieder autgegriffen; unter den Ent kommene» befinden sich die gefährlichen Einbrecher BrintMunn und Leise aus Fuhlenbrock. Da» Schöffengericht von Hannover verurtheiltr den Kaufmann R. wegen Vergelieiis gegen da» Nahrungömittelgrsetz zu einer Geld strafe von 300 Mk. evrnt. vier Wochen Grsängniß, außerdem wegen BetrngSversnchS zu drei Tagen Gefängniß. Zur Begründung de« UrtheilS wird angeführt: Der Angeklagte hnt Margarinbiltter unter dem Namen „feinste Mffchbulter" verkauft, ohne daß die Zeugen ilche verlangt haben, und diesen Umstand verschwiegen Wenn t. auch ein Plakat anSgehängt hat, so dient da» nickt zur Auf klärung der Leute, die geglaubt haben, sie bekämen Natmbutter. Di« Merkmale de« Betruqüverluchs sind vorhanden, weil eine Zeugin, welche reinste Naturbutter verlangt, Kunstbutter, die minder- werthig ist, bekommen hat und weil sic für gute Naturbuttn hat Zahlung leiste» müssen. Der Polizeipräsident von Berlin. Freiherr von Richthosen, erließ folgende Bekanntmachung: Es wird hiermit,ur öffentlichen Kenntnlß gebracht, daß die „Loyiikommission der Berlin« Maurer", welche sich ihrer thatsächlichr» Wirksamkeit »ach als eine Fort setzung des am 21. Mai 1886 vorläufig geschlossenen „Verein- zur Wahrung der Interessen der Berliner Maurer" erwiesen Hut, nach 88 8 und 16 de» VeremSgesetzcS vom 11. März 1850 gleichfalls vorläufig geschloffen ist. Jede innere Betheiligung an dielen Ver eine» oder andcrweltcn Neubildungen, welche sieh fachlich al« Fort setzung jener darstellrn. wird »ach 8 16 a. a. O. mit Geldstrafe von bis 150 Mk. oder mit Gefängnis! von 8 Taa gen bis zu 3 Mo nate» belegt. — Die>e Auflösung der Lohnkonimüsion der Berliner Maurer bat in den Arbriterkreiien Bestürzung hervorgerusen. Eine Auflösung einer Lobiitominission war bisher 1» Berlin nicht erfolgt und darum macht dieirS Verbot Aufsehen. Im Lause des Tage- hat die Polizei eine Anzahl .HanSlnckuiigen bei den Mitgliedern drr Lohnkommission borgcnomiurn und wurden bei den, Ka'sirer ca rOO Mk beschlagnahmt Nack der Auflösung der Lohnkommission gilt cs als vollständig ausgeschlossen, dop, es in absehbarer Zeit zu Arbeitseinstellungen der Maurer in Berlin komme» könnte. Der Mitinhaber der „Brest. Geriehtsztg.", Hr. LouiS Cohn, wurde wegen MajcstätSbclcidignng, begangen im Jahre 1882 (also voe 5 Jahre»), bei den Breslauer Kaiscrfcsten, zu einem Jahre Gcsäiigiiiß verurthellt nnd sofort in Hast genommen. AuS Aachen wirb gemeldet, daß die 1140 Tauben von vier dortigen Tnubeiigrsellsehastcn, welche zur Anstellung eines Wett- slugeö mich St. Quentin gebracht waren, aus Befehl der franzö sischen Behörde nicht aufgelassen werden dursten. Der Vorfall kann als überzeugender Beleg sür die deutschfeindlichen Gesinnungen der Franzosen wie für ihre Svione»tt«rcht gelten. Der Begleiter drr Tauben ebenso wie diese selbst wurden Tag und Nacht von Gendarmerie bewarbt, den Bahnhof, wo die Tauben standen, hatte eine aufgeregte Menge besetzt. Man hörte Rufe, wie: „Dreht den preußischen Tauben den Hals um!" Abend« tras ein Telegramm aus Paris «in mit der Erlanbniß tür de» Begleiter, obren«» zu dürfe» und die Tauben »litzunchnicin aber sie beileibe nicht auszu- lasscn. Um de» Begleiter vor der Wuth deS Pöbels zu schützen» mußte ihm ein Pvlizcibeamter mitgcgeben werden, der mit ihm in den Zug stieg und ihn sammt den Tauben zur Grenzstation brachte. In einem Hotei in Königsberg hat sich rin Liebespaar, ein Kandidat der Theologie und eine junge Küniasberger Dame er schossen. Man fand mir drei Schüssen m der Brust das Mädchen aus dem Bette, den Mann mit elnem Schuß in der Brust auf einem an der entgegengesetzten Zimmcrwand stehende» Sopha liegend vor, beide todt. Ein au) dein Tücke liegender offener Zettel ent hielt die Erklärung des Mannes, baß er wegen kehlender Mittel seine Studien nicht sortsetzcn und eine Trennung von der Geliebten nicht ertragen könne. Ter letzte Wunsch Beider sei. gemeinsam be graben zu weedeu. Eine Dcpkiche aus Aden meldet, die Bergung der Ladung des am 30. v. M. Wrack gewordenen Liohd-Dciinpfcrs „Oder" hänge gänzlich voni Wetter ab; drr untere Kiclraum sei voll Wasser. Der ausgeiahrene Dampfer ist nicht versichert, der Bnchwrrth desselkien ist 1,4 Mill : dagegen enthält der Assekuranz-ReiervefondS 3'/» Mill. Mk Nach Depeichen des Llopd scheine» die Passagiere und Mannickaslc» alle gerettet zu lein. Das Schiff wurde 1873 in Greenock gebaut. Nach einer Mittheiluna deS „Norddeutschen Lloyd" sind Post und Passagiere vollständig gerettet: der dritte Offizier und drei Mann der Schiffsmannschaft werden noch vermißt. Qesterrelrb. In Prag wurde unter außerordentlicher Theil- nahme aller deutschen Berusskreise der durch fein 40jährige» gemein nütziges Wirken in weiten Kreisen bekannte Grobknusmann und frühere Präsident der Prager Handels- und Gewrrbekammer Richard v. Dotzaucr zu Grabe getragen, der sich um die deutschen Interessen und insonders auch nm die nothleidende Bevölkerung des Erzgebirges durch die «Schaffung neuer Industriezweige sehr verdient geinackt Kat. Die Wiener Polizeidirektion versandte eine neue Kundmachung über den Postdcsraudantcn Zalewski in 10,000 Eremvlaren in die Provinz und nach dem Ausland, da die in der ersten Kundmachung mstgetheilte Personsbeichreibung nickt mit dem wirtliche» Aussehen des Flüedtiaen übcrenistimml. Da der von der Postdirrktion für alliällige Mancos bestimm«: Fond von 50,000 fl. durch Defrau dationen in Prag, Wien und andere« Orten um mehr al»170,000fl. überschritten ist. soll durch Einschränkung der Bcsördrrunaen da- Defizit gedeckt werden. Die Postbeamten planen die Embekusung einer Versaminlung, um dagegen zu remvnstriren. Ungar«. Die mehrtägigen Judenkrawafle inPreßburg hatten folgende Ursache: Da« bei dem lüdi chen Gastwirtb Iellinek be- dicnstrte Dienstmädchen Antonie Bukst» ging eine» Tage» in den Keller, die Gänse zu schoppen, als ihr Iellinek nachicklich und An- träge machen wollte, auf welch« jedoch bas Mädchen schreiend davoneilte. DaS Gerücht hatte sich dieses Vorfalles soglen- be mächtigt ; man erzählte sich, daß es nicht nur Iellinek gewesen m, welcher dem Mädchen nachgeschlichen, iondcrn noch drei mit Mcsjem bewaffnete Juden, welche einen rituelle» Mord beabsichtigten rc. Einig« junge, kaum der Schule entwachsene Burschen provocirten aus der Straße einen Lärm. Nach und nach kamen größere Menschenmassen. lodaß binnen kurzer Zeit die Passage tn drr Palsss;- nnd Wallonenaass« vollständig gehemmt war. In ruhiaer Wetze forderte Stadthauptmann-SteÜPcrtreter Kucsera daS Publikum auf, sich zu zresiikuen. Die Antwort cn» diese Aufforderung war, daß faustgroße Steine gegen die Gcwölbthür und Fenster der Jellinck- schrn Wohnung flogen. Da zu befürchten stand, daß die Menge sich zu größeren Ausschreitungen hcrbeilassen könnte, verstärkte Kucsera die Polizeimaimscdast, war jedoch, al» alles Die- ohne Er folg blieb, acnöthlgt. Militär zu reguiriren. Polizei und Militär säuberten die Straßen und verfügten die Sperrung sämmltzcher WirthShäuser, »vorauf nach und nach wieder Ordnung geschaffen wurde. Nachdem mehrere Schiffe bei Tzcgedin erfolglos versenkt wurden, ist nunmehr jede Hoffnung aufgegeben. den Dammriß zu verstopfen. Das Wasser überflnthetc bisher 30,000 Joch Ackerfeld: weitere 70,000 Joch scheinen unrettbar verloren, Betroffen sind von der Katastrophe Szegcdln, Äasarhely. Mako. Jvldrak, Samson, di« Pallavicini'schen Besitzungen und Lele. Letzteres Dors und alle Ge häste aus dem Jnundationögebicte sind verloren. Vasarhely ist noch durch denEisenbabndamm und seinen gepflasterten Rinadamm ge schützt. Dir Gefahr kam völlig unerwartet, da drr Wafferfiand zu keiner Besorgniß Anlaß gab und die Theiß MaroSthaler Grstüschasl zehn Millionen aus Dammbauten verwendet hat. im l A G«
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