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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 12.09.1878
- Erscheinungsdatum
- 1878-09-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187809128
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18780912
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18780912
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images teilweise schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1878
- Monat1878-09
- Tag1878-09-12
- Monat1878-09
- Jahr1878
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 12.09.1878
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Erschein! rkgltch früh 6'/. Uhr. Neöatttea »»> «ePkdttt», IohaumSgeGr ». ÜPMchß»»^»* Irr R<VWtO>»« «ormittsg» IO—ir lltzr. Nachmittags 4—« Uhr. ,der Kr Mr «-«4- NuMMkr hesttmmie> an IllechmttWsii di« . Rachmlttaa». a» Tauu- och Festtag» früh vis V,v Uhr. r« de, Mtetni für I,s. Amuchmr: Olt» Klemm. Untvrrfftätsfir. 22. Laut« titsche,Lathariaenstr 18.P. diS Uhr. Anzeiger. L>rg<w str Politik, Locolgkschichtk, Handels nnd GeschästSderkchr. «ttflüge LLLOE. 1t4«»i»r«r»t»»ni» viertel). SADtt., inet. Vrüigcrlohn b durch di« P^i bqageu 4 ML Jede «u^rln« Nummer 24 Pf. Vetegrxcmpla, t0 «. »edüdren für Extrabeilage» ahne Popbefbrderuug SS SN. mit Postbefdrdrrung 4L Ml. ?-lser«tr ögcsp Petitzelle 20 PI Brüher« Schnft» laut m H»eiöver^rchuiß-—TadeLo Satz Nach HSdrre» Lrrlamra »»Irr de» Lr»»rlt««chl- die Spallzeile 40 Pf. Inserate sind stets an d. «mrttno- zu ieuden. — Rabatt wird Mcht gegeben Zabluugpr»«»iun«r»i.ch» oder durch Pvstvvrschutz. 255. Donnerstag den 12. September 1878. 72. ZahMNA. Bekanntmachung. Nachdem van dem Königlichen Ministerium del Innern der Plan für Berichtigung der Patthe von der Berkin-Anhalter Verbindungsbahn aufwärts diS an den Sch-nefeld-Eutrrtzscher EommunicationSweg mittelst Verordnung vom 13/18. April o. I. festgestellt worden war, ist daS Verzeichniß der BeittagSverhältniffe, sowie der Entwurf der Genofferff Hausordnung ausgestellt worden und liegen dieselben an SommissionSftelle, in der Kanzlei der Königlichen KreiSharwttnannschaft Leipzig. Roßplatz Nr. 1l. von heute ab in den Vor mittagsstunden von 8—12 Uhr an den Wochrntag» zu Jedermanns Einsicht auS. In Gemäßheü de» Gesetzes zu Abänderung und Erläuterung einiger Bestimmungen d«S Gesetze- über die Berichtigung »on Wafferläufen u. s. w. vom S. Februar 1864 werden die verpflichteten Grundstücks besitzer der von der Berichtigung betroffenen Fluren Leipzig (Petzscher Mark) und Schönefeld hiervon mit der Aufforderung in Kenntniß gesetzt, ihre etwaigen Widersprüche und Einwendungen gegen den Inhalt d«S Verzeichnisse» der Beitrag-Verhältnisse und gegen den Entwurf der GenoffenschaflSordnung bei Verlust der selbe« bis längstens de» S. vet»der ». I . «tttta,» IS Uhr bei dem Unterzeichneten Eommiffar, welcher während der obgedachten Stunden in der Regel an der Eom- mifsionSstelle anuttreffen sein wird, anzubrinaen. Binnen derselben Frist sind etwaige Entschädigungsansprüche der in tz. 18 flg. tz. SS d«S Gesetze- vom 18. August 1885 gedachten Art bei dem Commifsar anzumelden, widrigenfalls sie un Verwaltungswege nrckl weiter beachtet werden können. Leipzig, am 4. September 1878. Der »Sutgltche «ttmmtffar für Berichtig»« der Parthe. RegierungSrath vr. Fischer. Bekanntmachung. lpi« von und zur Submission ausgeschriebene Lieferung und Ausstellung der schmiedeeisernen Geländer ftir du Usermauern in der Harkottstraße ist vergeben und werden die unberücksichtigt gebliebenen Herren riß gesetzt. Bekanntmachung. Tu Herstellung der GranittrottoirS ILngS de- linken Ufer» d«S EltzennühlgrabenS aus dem Ranstädter Steinweg und in der Verlängerung der Lanalftruße soll an einen Unternehmer in Aceord verdungen werben. Die Bedingungen und Zeichnungen für dies« Arbeiten liegen in unsere« Banamre, Rathhau«. Zimmer Nr. 1. auS und können daselbst eingesehen resp. entnommen werden. Bezüglich« Offenen find versiegelt und mit der Aufschrift: „«ra»ittr»tt»1r für Nauftatzter rteiuwe, uu» Tuuulstratze Set," versehen ebendaselbst und zwar dis »um Ist. September L I NuchmittugS h Uhr einzureichen. Leipzig, am 3. September 1878. »er Nuttz der Stadt veiptt» " - Wan vr. Georgi. rngemanii Bekanntmachung. Bewerber hiervon m Kenntnis Leipzig, den 10. September 1878. »er »uth der Stadt LetPzig. vr. Georgi. Wangemann. Bekanntmachung. Der unterzeichnet« Schulvorstand bringt hierdurch zur Kenntnrß der Bet heiligten, daß Gesuch« um vor- Xitig« Entlassung auS der Schute für Ostern 187» ungesäumt und spätesten» bis tztz September d. L anher eiuzureichen sind. -Die betreffenden Gesuche sind mit einem Schulzeugnisi« sowie einer glaubhaften Bescheinigung über die Unterbringung zur Erlernung einer Profession oder in einen Dienst zu versehen. Später eingehende Ge such« können eine Berücksichtigung nicht finden. Reudnitz. L. September 1878. »er Schulaarstaub zu Neudnttz. Sparig, Vors. Hierdurch verfügen wir, daß zeder Grundstücksbesitzer, welcher »egen Ausführung einrS vaueS oder auS andern Gründen di« rrattoi»Platten vor seinem Grundstück zeitweilig hat wegnehmen taffen, verpflicht« ist, vor Wiederverlegung der Platten unserem Ingenieurbureau schriftliche Anzeige hiervon zu «statten und den ihm hierauf von demselben zugehenden Weisungen nachzugehen. uetvzig. am 22. August 1878. »er «ath der Stadt Lethzt». vr. Georgi. Wangemaun Wegen Reinigung der Räume bleiben di« Etadtcaffe und di« Stiftungsbuchhalterei für LauuerSta« de» IS. dieses Manat» geschloffen. Leipzig, den 7. September 1678. »e» Nat-S Atuauz-Deputatta«. Die bei dem hrefigen Leihhaus« in den Monaten September, Oktober, November und Deccmber 1877 versetzten oder erneuerten Pfänder, die weder zur Lersallzeit. noch bis jetzt ei"gelöst wurden, sollen den 1. November uub svlgeude Lage btefe» Jahre« im Parterre - Locale de- Leihhauses öffentlich versteigert werden. ES können daher di« in den genannten Monaten versetzten Pfänder spätesten» den 38. September d. I und uur unter Mtteutrtchtuug »er NuettvuSkaste« von 4 Pfennigen von ieder Mark de- DarlehnS «n- gelöft, oder nach Befinden erneuett werden. Vom 87. September d. I. an, an welchem Tag« der LuctionScatalog geschloffen wird, kann die Ein lösung derselben uur unter Mtteutrtchtuug der «uctiauSkaste» von 4 Pfennigen von jeder Mar! der ganze« Aarderuug de« Leihhauses stattfinden, und zwar nur bis 85. October d. I., von welchen' Tage ab AuctionSpfänder unwiderruflich weder eingelöst noch prolonairt werden können. ES hat also vom SS. October d. I. an Niemand mehr da- Recht, die Einlösung solcher Pfänder zu verlangen und können sie daher von den Eigenthümern nur auf dem gewöhnlichen Wege des Erstehend wieder erlangt werden. Dagegen nimmt da» Geschäft de» EmlösenS und versetzen» anderer Pfänder während der Auction in den gewöhnlichen Localen seinen ungestört» Fortgang. Leipzig, den 10. September 1878. »es «ath« »edutattva für Lethhau« uutz Spareaffe. M-ertzeufttztmt -er Pforte. F Avustaultuvpel, h. Septepeder. VN >»r Gtuud« ist eine Lvuvenliv» zwifth» Oester. reich-Ungaru und der Pforte noch nicht abgeschlossen. Graf Zichh hatte vor vier Tagen eine länger« Besprechung mit dem Großvezier; allein di« Sache hat kernen Schritt vorwärts ge« macht. Die von der Pforte ergriffenen Maßregeln sind eher darnach angethan, Mißtrauen zu erwecken. In diesem Sinne wird allgemein der Beschluß de« Krieg«Ministers aufgefaßt, in Sossova ein Lager zu errichten 'sind dortselbst da- 2. Armeecorp« zu installiren, welche« in Schumla garnisonirte. Sech» Bataillone stehen im Begriffe, über Salonichi in da« neue Lager abzugehen, «offova ist der Haupt- ort de- ehemaligen PllajetS van Prirrend. Die Anwesenheit eine« Armeecorp» dortselbst, wenn «S nicht zur Bekämpfung der aufrührerischen Alda- uefen bestimmt fein sollte, könnte doch ein Anlaß zur Beunruhigung werden, und e« kann nicht Wunder nehmen, wenn ein Theil de« diplomatischen Corp« bereit« der Ansicht Ausdruck giebt. daß Oesterreich im Interesse seiner eigenen Sicher heit eine- Tage» seine Bataillone diS nach Ealo- nick» werde vorrücken lassen müssen. Außer dieser ist eS noch immer die hellenische Frage, welche die politischen Kreise in hervor ragender Weise beschäftigt. Sie nimmt eine ernste, um nicht zu sagen beunruhigende Gestalt an. Die Pforte scheint entschlossen, jede Coucesfion zu verweigern, und die letzte Note Savfet Pascha'« enthält auch fein letzte« Wort. Eigentlich einer Unterredung, welche der Drago- man der griechische» Gesandtschaft, Mr. Argy. rovulo», am letzten Donnerstag mit Savfet Pascha über eine Angelegenheit mcht politischer Natur hatte, äußerte der Großvezier ungefähr Folgende»: „Ich wünsche, daß Sie und Ihr Ge sandter sich keiner Illusion hinsichtlich der von Ihnen verlangten Grenz-Rectification hingcben. Sir können auf nicht- Derartige« ein- gehen. Sagen Sie die« Herrn Eondur wtiS, und er möge es , wenn es ihm gut dünkt, auch seiner Regierung mittheilen." Nicht« desto weniger haben die Griechen noch immer einige Hoffnung, welch« sie hauptsächlich aus die Vermittlung der europäi schen Mächte basireu. Denn di« Konstantinopeler Blätter die Nachricht von der Ueberreichung einer neuen Rote Frankreich« zu Gunsten der Griechen durch den ersten Dragoman der französischen Bot schaft bestreiten, so ist die« reine Wortklauberei. Herr Perruchot de Lougevtlle hat in seiner Audienz vom 25. August de« Sroßvezier allerdings kaue Not« übergeben, aber ihm eine Depesche der ftnmzvfischen Regierung vorgelesen, ohne Abschrift zu hmterlaffcn, in welcher die Pforte dringendst ringelnde» wird, den griechischen Forderungen ge- recht zu werden, wa» doch wohl auf daffrlbe hiuau-läuft. Die beschleunigte Rückkehr de- Bot schafter« Fouruier ist gewiß vor Allem durch die griechische Frage veranlaßt, und die französische Negierung scheint einen Ehren panct daran« zu macken, Griechenland auf da« Kräftigste zu unter stützen. Lu» u» letzter-Zeit vom griechischen Analster- Präsident» »«»achler dazu beige re«, da« Akißtrauen der Türk» neuerdingS wachzvrufen und bat auf der Pforte großen Un willen erregt. Aus Weisung de« Minister-Präsi dent» KomunduroS machten die griechischen Eousular-Agent»inEpiru«, besonder«der Consul von Ia uina, msgeheim dm Beg s der von Grie chenland ausgesprochenen Provinz» Eröffnungen. Sie versprachen ihn» vollständige Freiheit und eine absolute Gleichheit der bürgerlichen und politischen Rechte für den Fall, al« Eppe»«-Thessalien unter griechische Herrschaft gelang» sollte. Gleich zeitig fordert» sie die Beg« auf, die Versuche der griechisch» ShWierrmg zu diese» Ende zu begünsti ge». Die Beg« berichteten die ihnen gemachten Mittheilung» an den Gouverneur von Ianina, Ah»«d Rassi« Pascha. Dieser gerieth in heftig» Zorn und sagte dem griechischen, sowie den Eousuln anderer Mächte, solche Umtriebe würden nicht verfehl», die mohamedanische Be- prung in höchstem Grade zu reizen; er schloß mit der Erklärung, daß er für den Kall von Un> ruhen oder Ehristen-Maffacre« im vorhinein jede Verantwortung adlehne. Gleichzeitig erstattete er der Pforte Bericht, die feine Sprache und Haltung vollständig billigte. Den ganz» Unmuth der Griechen hat sich Mr. Lahtned auf den Hal» gezogen und seit einigen Tag» ist in der griechischen Gemeinde fast nur von der Affaire Dussi die Rede, bezüglich welcher hier einige piquante Detail« angeführt sein mögm. Dussi, ettl Levantiner von italienischer Abstammung, ist mglifcher Bice-Eonsul in Rodosto. Die letzte AaSgabe de» Blaubuche- enthielt nun einen seiner Berichte, in welchem er von den Griechen sagt, „datz^Hr schlechter al« die Tschcrkeffen seien". Mr. Dusfi versichert aber, daß ein Wort in der oben citirt» Phrase absichtlich geändert Word» sei. Er Hatz« nämlich „tbess Obrutiuug" geschrieb», wa- -von Mr. Lahard in „tdkse Orvslrs" corrigirt Word» sei. So suchte Duss, die Sache darzustell», al« er die Aufregung wahr nah», welche seine ungeschickte Depesche in der Griechen-Temeinde von Rodosto verursachte Einer der Notadeln dieser Stadt, Mr. Lazidi«, forderte Dusfi zum Duell, und al« derselbe ihm die Genugtuung mit dm Waffen verweigerte, richtete er nn offene«, in den Blättern von Pera veröffentlichte- Schreib» an ihn, worin er ihn beschuldigt, in unwürdiger Weise gelogen und die griechische Nation verleumbet zu Hab». Dussi wagt seine Wohnung uicht mehr zu verlass», well er benachrichtigt wurde, daß mehrere Griechen all dem Volke geschworen hält», ihn auf der Straße zu iufultiren. Mr. Layard, die unmittelbare Ur sache diese« uuaugenehm» Zwischenfalle«, befindet sich de-halb in der größt» Verlegenheit. Derselbe ist ein häufiger Besucher de» PalaiS geworden, wo er fortwährend auf rasche AuSsüh rung von Reform» in Asien drängt. E« ist notorisch, daß der Sultan fchou seiner überdrüssig geworden ist. Ein Mitglied de« gegenwärtigen Eabinet« sagte zu einem hervorragend» Europäer „Wir werde, schon Gelegenheit find», nm die Engländer «iÄer einmal in ein» dösen Haudet zu verwickeln. Wir find ihrer überdrüssig." In Wahrheit wollen die Türk» wohl da« eng lische Geld, aber nicht die malischen Rathschläge. Ueber den vor. Ahmed Pascha geleitet» Aus stand in Kozan verlautet Folgendes: Der Land- trich Kozan im Bilajet Aleppo ist von kräftigen Gebirgsbewohnern bevölkert, die stet« da« Joch der feil» türkisch» Verwaltung mit Mißmuth er trag» haben. Im Jahre 1864 brach die erste Empörung au«, die jedoch unterdrückt wurde. Deren Führer, Ahmed Pascha, wurde hierher ge bracht und hier internirt. Erst vor nicht langer Zeit erhielt er die Erlaubniß zur Rückkehr iu eine Heunath. Kaum dort angekommm, empörte er sich abermals und ließ in mehreren Orten die türkischen Beamt» festnehmen. Rach den letzt» Depeschen ist er in SiS (Cilicien) eingetroffen, wahrscheinlich um den dortigen, ebenfalls mit der ülkischen Herrschaft unzufrieden» armenischen Bergbewohnern die Hand zu reich». Politische Ueberstcht. Ltiprig. 11. September. Die Nachrichten au» Gastrin laut» an dauernd befriedigend. Se. Majestät der Kaiser machte am DienStag trotz de» trüb» Wetters seine gewöhnliche Morgenpromenade, da« Aussehen de« Kaiser« wird, wie gemeldet wird, zunehmend frischer und besser. Der Großherzog von Hessen ist au« Eng land nach Darmstadt zurückgekehrt, die Krau Großherzogin ist, um Ihrer Majestät der Kaiserin emen Besuch abzustatten, in Coblenz zurückgeblieben. Die „Augsburger Abendzeitung" enthält eine vom Oberbürgermeister Fischer gezeichnete Mittheilung, in welcher NammS de« deutscheu Kronprinzen anläßlich de« demselben seilen der Bevölkerung bereitet» Empfange», inSbeson dere bezüglich der Haltung der Feuerwehr und der Ariegervereine, Dank und Anerkennung in den wärmst» Worten anSgesproch» werden Nachstehend aufgesührte Osficiere der fran- zösischen Armee sind zum l9. d. M. al»Gäste de« Kaiser- nach Kassel eingelad» und werden als Zuschauer den diesjährigen groß» Herbst- Übung« de- N. Armeecorp« beiwohn»: der Bri- gadegeneral Thomassin, BataillonSches Herbinger, EScavronSches Rothwiller, Capitain der Artillerie Lebon, sowie der Militairbevollmächtigte Oberst lieutenant Graf de SeSmaisonS. Die Wahl-Komödie in Langensalza- Mühlhausen hat da» bekannte „erfreuliche" Ende gmomm». Der Sohn de- Reichskanzler» hat den „außer Gefecht gesetzten" BolkSwirth Reuleaux „geschlagen." Auch die jesuitische Cama- rilla hat ihr Schärflein zu diesem „Siege" beiae- trag». Bei dieser sogenannt» Stichwahl find 35S1 Stimm» abgegeben. Gras Wilhelm BiSmarck erhielt 3516, Prok. Reuleaux 15 Stimm». Die Liberal» enthielt» sich der Ab stimmung. Dem konservativen Candidat» war» zu allem Ueberfluß auch noch die Stimm» der ultramoutanen Partei zugefall» und war in Folge de« nachstehend» Depeschen Wechsels, -er bemerken»werth genug ist. Dre „Germania" »«richtet: Auf unserer Seit« wählt man heute einmal „aus den Namen BiSmarck". nämlich man wählt d» Srafrn Wilhelm, deS Kanzler- jüngsten Sohn. Im Vahlkreise Mühlhausen-Langensalza findet heute be- änntlich ein« Stichwahl statt zwischen dem ebenge nannt» Eandidaten der Freiconservativen und — a, den Eegencandidaten würde Jedermann vergeblich ucben, well keiner vorhanden ist. Unsere Partei«» noff» konnten am 5. d. noch nicht wissen, welch amosen Schnitt der nationalliberale Herr Profeffor ieuleaux nicht in sein eigenes, sondern in da- Fleisch der Pattei thun tverde. DaS Wahlcomitr der LentrumSpartei richtete deshalb, wie un» dies aviktt war, an den Grafen Wilhelm BiSmarck nach Eaftein, wo derselbe sich gerade befand, folgend- telegraphisch« Anfrage: „Um bei der Stichwahl event. Euer Hochgeboren unsere Stimmen geben zu können, bitten wir um hochgeneigteste, sofortige telegraphische Auskunft, ob Hochs,«selben Ihren Einfluß auf Aufhebung des Kulturkämpfe- geltend zu machen gedenken . Hieraus lies am 6. d. Abend» vom Grafen Wilhelm nachstehende Depesche ein: „Telegramm von gestern erhalten. Ich glaube nicht, daß die dann gestellte Frage den Reichstag beschäftigen wird. Sollte es dennoch der Fall sein, so werde ich für mein Verhalten den Rath »e» mir persönlich nahestehenden Reichs kanzler» erbitten und um so lieber befol gen. als mir die versöhnliche Gesinnung desselben bekannt ist." Mit dieser Antwort haben sich die Führer der EentrumSleutc im Kreise Langensalza unter den ob waltenden Umständen begnügen zu dürfen gemeint und sofort den ihnen zu Gebot stehenden AaitatronS- apparat in Bewegung gesetzt. Dre L07S Stimm», welch« bei der Nachwahl am 88. August auf unseren Eandidaten, den Herrn KrriSrichter Schilling in Treffurt, fielen, werden mithin heut« für den Grafen Wilhelm BiSmarck abgegeben werden. Also, bemerkt dazu da« „Berliner Taqehl." spöttisch, der seinem Sohne „persönlich nahesteh»te Reichskanzler" wird dem Gras» Wilhelm den uoth- weudig» Rath erlheilen, und da de« Fürst» BiS marck „versöhnliche Gesinnung" dem Sohn bekannt ist, wird der Gr«f den Rath deS Vater« „um so lieber befolgen". Wen die Wahl eine- Abaeort neteu, »er iu der Wahl eine« Vater» so vorsichtig gewesen, wie Gras Wilhelm BiSmarck, nicht mit hohe, Befriedigung erfüllt, der ist, und wäre er der hartgesottenste EmtrumSmaun, nicht werth, Mitbesitzer de« allgemeinen Stimmrecht« zu sein * . * Die Renitenz der Pforte soll gebroch» werv». Mit Waffengewalt vorerst wohl nicht. Wir bestätigt wird, find» zwischen den Groß mächten erncute Besprechung» statt, welche den Zweck Hab», eine beschleunigte Lu-siihrung de« Berliner Vertrag» seiten- der Pforte zu veranlassen. Die Anregung gebt von Deutsch land al« Präsidialmacht auf dem Congrefle au». Der „militairische Spaziergang" nach Bo«nieu und der Herzegowina pal eivr neue Enttäuschung gebracht. Die Schlappe, welche die Brigade de« Generalmajor» Zach beiVihac»
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