Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 13.09.1878
- Erscheinungsdatum
- 1878-09-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187809137
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- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18780913
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18780913
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1878
- Monat1878-09
- Tag1878-09-13
- Monat1878-09
- Jahr1878
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- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 13.09.1878
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Erscheint täglich früh 6'/, Uhr. «H «kPedttto» JvhauniSgass« »» seachsümöe* der Nedettt«» vormittag« 10—12 Uhr. Nachmittags 4—« Uhr. »«u»Mk der für dte nächst, folvnoe Nummer drfttunntr» rate au Wochentage* dis Nachmittags, au Sonn- m»d Festtagen früh bis '/.9 Uhr. Z, fSr Z»f. L,«ch»r: itverfitätSstr. 22. Mpziger.TagMall Anzeiger. Vit» Klemm. U,t ö«is Lüsche. Lat dis »tzr 258. 1S.P. Orgi« kür Politik. Localgcschichte, Handels wd GkschäflSvcrkehr. Auslage 155HH. L»«vncint>itt»lrt» viertes.4'/, ML. incl. Bringerlohn 5 DL, durch dir Post bezog«« 6 Mk. Jrv« einzelne Nummer 24 Pf. Belegexemplar 10 Pf. «edührm für Extrabeilage« ohne Postbefvrderimg :»« Mt. mit Postbefvrderung 4b Mk. laferale Sgesp Petttzeil« 20 Pf BrSster« Schrillen laut unserem Prcisverzeichniß. —Tabellarischer Satz nach höberem Tarif. Ucciamei, »ater dem »edacttoiußrtch dir Spaltzeile 40 Pf. Jnlerate sind stet« an d. Erpedttl», zu senden. — Rabatt wird atchr gegeben Zahlungpraonumonma» oder durch Postvorschuß. Areitafh den 13. September 1878. 72. Jahrgang. Bekanntmachung, Das 10. Gtüek de- diesjährigen Gesetz- und Verordnungsblattes für daS Königreich Sachsen »st bet uns «'»gegangen und wird dis zu« SK d. MtS. auf dem RathhauSsaale zur Einsichlnahme öffentlich aus- 'iänqen. Dalelde enthält: Nr. 58. Bekanntmachung, die Anleihe der Stadt Oschatz betreffend: vom 83. Juli 1878. " Verordnung, die Jagdbarkeit der Ziemer (Zeumer) betreffend; vom 27. Juli 1878. Verordnung, die Expropriation von Grundeigenthum für den Umbau de? Bahnhöfe- »u Riesa und die Verlegung der dasigen Elbquaibahn betreffend; vom 89. Juli 1878. Verordnung, die Fabriken-Jnspection betreffend; vom 1. August 1878. Bekanntmachung, dir Concesfionirung der Aachen > Leipziger BersicherungS-Aktiengesell schaft zu Aachen zur Uebernahme von Mobiliar-Feuerversicherungen betreffend; vom 8. August 1878. Decret, die Bestätigung der Statuten für die BolkSschullehrer-Begräbniß- und Wittwen- Caffe in den Ephorien Freiberg und Frauenstein und mehreren Parvchien in den Ephorien Chemnitz und Marienberg betreffend; vom 3 August 1876. Bekanntmachung, die Uebernahme der Muldcnthal - Eisenbahn durch den Staat betref fend; vom 7. August 1878. Bekanntmachung, den Ankauf der sächsisch-böhmischen Verbindungsbahn Annaberg- Weipert durch dev Staat betreffend; vom 12. August 1878. Gesetz, die Aufnahme einer 3proc. Rentenanleihe betreff.; vom 1k. August 1878. Gesetz, einen Nachtrag zu dem Finanzgesetze auf die Jahre 1878 und 1879 vom 5. Juli 1878 bettestend; vom 17. August 1878. Verordnung, di« Abtretung von Grundeigenthum zu Erbauung einer Zechenbahn de» Steinkohlenwerkes .LsereinSglück' betreffend; vom 18. August 1878. Bekanntmachung, die RichiungSlinie der Eisenbahn von Gaschwitz nach Plagwitz- Lindenau bettestend; vom 18. August 1878. Verordnung, die Gebühren für Erhebung der Einkommensteuer und für Besorgung der übrigen den Gemeindebehörden bei der Einkommensteuer obliegenden Geschäfte im Jahr« 1878 betreffend; vom 8l. August 1878. Gesetz, einen Nachttag zu den durch die Gesetze vom 88. November 1881 und vom 1. Juni 1873 in Bezug auf die LandeSculturrentenbank getroffenen Bestimmungen be treffend, vom 33. August 1878. Verordnung, die ausländischen Apotbekergehülfen betreffend; vom 84. August 1878. 53 äs. »6. 97. 56. 89. 80. «1. 8L. 84. 85. ' «« Leivgig. den 13. September 1878. Der «attz »er St«dt Leipzig ve. Georgi. Cerutti. Bekanntmachung. Der ofsicielle «Ufa«, der diesjährige» MtchaeltSmeffe fällt — worauf Mir entgegen »ea »ngadeu »erfchtetzener »alentzer ganz »efoutzerS aufmerkfa« machen — auf »eu 2V September und rS endigt dieselbe mit den» 19. Oktober. Während dieser 3 Wochen können alle tu- und ausländischen Handelsleute, Fabrikanten und Gewerbe treibend« ibre Maaren hier öffentlich feil bieten. Doch kann der Großhandel in der bisher üblichen Weise bereits in der ,um AuSpacken bestimmten Vorwoche, vom 33. September an, betriebe« werde«. DaS Audpacken der Maaren ist den Inhabern der Meß'ocalien in den Häusern ebenso wie den in Buten und auf Ständen feclhalteiwen Verkäufern in der Woche vor der Böttcherwoche gestattet. Zun, Ein sacken ist das Offenhalten der Mrßlocale in de» Häuser« auch in der Woche nach der Zahlwoche gestattet. Jede frühere Eröffnung, sowie jede- länger« Offcnhalten eines solchen verkauf-locale- wird, außer der ioforttgen Schließung desselben, jedeSmal, selbst bei der ersten Zuwiderhandlung, mtt einer Geldstrafe bis zu 75 ^5 geahndet werden. Personen, welche mit dem in tz. 55 der deutschen Gewerbeordnung vorgeschriebenen Legitimationsscheine nicht versehen sind, dürfen bei Vermeidung einer Geldstrafe bis 150 ^ oder entsprechender Haststtafe den Haustrhandel während der Messe nur nach eingeholter Erlaubniß de- Polizeiamte- und auch mit dieser nur m den eigentlichen drei Meßwochen betteiben. Auswärtigen Spediteuren ist von der hauptzollamtlichen Lösung deS WaarenverschluffeS an bis mit Ende der Woche nach der Zahlwocde daS Speditionsgeschäft hier gestattet. ). Juli 1878. Der «attz »er Stadt Leipzig vr. Georgi. Messerschmidt. Bekanntmachung. Nachdem von dem Königlichen Ministerium deS Innern der Plan für Berichtigung der Parthe von der ^ " ' ' ' ' ^ " Verlin-Anhalter Verbindungsbahn aufwärts bis an den Schönes, Verordnung vom 13./I6.April d. I. festgeftellt worden war, ist Eutritzscher Eo«mu/r, cationSweg mittelst I. festgeftellt worden war, ist daS verzeichniß der BeüragSverhältE«, sowie der Entwurf der GenofsenschaslLordnung aufgestellt worden und liegen dieselben an EommisstonSfteüe. m der Kanzlei der Königlichen Kreiöhauplmannschaft Leipzig, Roßplatz Nr. 11, von beute ab in den vor Mittagsstunden von 8—18 Uhr an den Wochentagen zu Jedermanns Einsicht auS. In Gemäßheit deS Gesetzes zu Abänderung und Erläuterung einiger Bestimmungen deS Gesetze- über die Berichtigung von Wafferläufen u. s. w. vom 8. Februar 1864 werden die verpflichteten Grundstück» tzer der von der Berichtigung betroffenen Fluren Leipzig (Petzscher Mark) und Schönefeld hiervon mit der Aufforderung in Kenntmß gesetzt, ihre etwaigen Widersprüche und Einwendungen gegen den Inhalt d«L Verzeichnisses der BeitragSverhältniffe und gegen den Entwurf der GenofsenschasiSordnung bei Verlust der felte« bis längstens den 5 Oetoder d. I. Mittag« IS «tzr bei dem Unterzeichneten Cc-mmiffar, welcher während der obgedachten Stunden in der Regel an der Com misstonsstelle anzutreffen sein wird, anzubringen. Binnen derselben Frist sind etwaige Entschädigungsansprüche der in ß. 15 flg. st 38 de» Gesetze- vom 15. August 1855 gedachten Art bei dem Commiffar anzumelden, widrigenfalls sie rm Verwaltungswege nicht weiter beachtet werden können. Leipzig, am 4. September 1878. Der »Sntgltche «»«»tffar für Berichtigung der Parttze. RegierungSrath 1>r. Fischer. Bekanntmachung. Hierdurch verfügen wir, daß jeder Grundstücksbesitzer, welcher wegen Ausführung eine- Baue- oder au» andern Gründen die Trottoirplatteu vor seinem Grundstück zeitweilig hat wegnebmen lassen, verpflichte: ist, vor Wiederverlegung der Platten unserem Jngcnieurbureau schriftliche Anzeige hiervon zu erstatten und den ihm hierauf von demselben zugebenden Weisungen nachzugeben. Leizyig. am 83. August 1878. Der Vattz der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Wangemann Bekanntmachung. Der Fond- für daS Leidniz - Denkmal ist von 3S.L4K ^ 85 am Schluffe deS JahreS 1878 auf 40.SL0 ^ 56 am Schluffe deS Jahre» 1877 angewachsen. Leipzig, den 10. September 1878. Dcr Natb der Stadl Leipzig. vr. Georgi. Richter. Königliche Kunstakademie und Kunstgewerbeschule zu Leipzig. Die Studien im Winterhalbjahre 1878,78 beginnen DienStaq den 1. Oktober e., die Tage-curse früh 8 Uhr, die Abendkurse um k Uhr. Der Lehrplan umfaßt alle Unterrichtsgebiete deS KunftgewerbeS. deS Innern in Würdigung de» er Studier kstätten s licht In » Künsten Nachdem daS Hobe Ministerium ergebenden LehrbedürsniffeS die Herstellung größter Studienräume genehmigt hat, ist neben dem cht Leipzig, am 80. aus den örtlichen Verhältnissen sich ag aro»«er vtuorenraume genehmigt hat, ist neben dem tGeorett schcn Unterricht durch Einrichtung von «Ottoerkstätten für die verschiedenen Kunst- und Kunstgewerbe gebiete zugleich die praktische Unstztldnng ermöglicht. In Folge dessen kann nunmehr den Bewerbungen um Tbellnahme am Unterricht in den graphische» Künsten tim Kupfer- und Stahlstechen, im Gravicen. Tauschiren, Lithographiren und rvlographiren), im Modelltren für die verschiedenen Zwecke der kmfft gewerblichen Plastik (m Thon, Wachs, Holz und Marmor), sowie am monumentalen Zeichnen und Deco rationSmalen, sowie im Malen auf Porzellan und GlaS genügt werden. Anmeldungen zur Aufnahme find lnS spätest««- de« S1. dieses Monats in der Expedition der Kö niglichen Kunstakademie und Kunstgewerbeschule. westlicher Flügel der Pleißenburg, 8. Eloge, Nachmittags zwischen 4 und 5 llbr zu bewirken. Leipzig, am 6. September 1878. I»«r Direktor der Königlichen Akademie der bildenden Künste und Kunftgemerdeschnle Prof. L. Nieper. Die Iudenfraze in Rumänien. XX Bukarest, 7. September. Die Depu tation der hiesigen israelitischen Ge meinde ist vorgestern Nachmittag vom Minister Rosetti empfangen worden. Nachdem dieselbe den Zweck ihres Erscheinen« vorgetragen hatte, welcher darin gipfelt, daß die hiesige Juden schaft anläßlich wiederholter und selbst viS gestern noch immer nicht eingestellter Brand- und Hetz- artikel, die in einigen uationalliberalen Müttern gegen die Israeliten erschienen sind, die tm Hinreißen lasten — gab der genannte Ml mster die folgende Antwort: „Jene fraglichen Zeitungsartikel seien nur daS Product eiueS Ein zelnen oder einiger Personen, welche- keiner wei teren Beachtung Werth sei, übrigen« auch durchau« keine Tesabr involvire; verbieten könne die Regie rung derlei Artikel nicht, nachdem hier zu Lande bekanntlich die vollste Preßfreiheit herrsche; doch drauchten die Israeliten solcher Artikel halber darchan« nicht m Angst zu gerathen: er — der Minister — aarantire den Juden die vollste Sicher heit der Person und de- EigenthumS, und die Is raeliten möchten überzeugt sein, daß er „dieselben schützen werde wie seme Brüder ..." Hierauf ging da« Gespräch auf die „Juden-Frage" c» Allgemeinen über. Rosetti versicherte, daß er schon seit Decennie« au« allen Kräf ten darnach strebe, diese Frage einer nach allen -egen diese Religion-genosseu nicht de- Glauben« ungen, sonder» rein nur au« socialen Gründen i« volle wurzeln. . . . Minister C. A. Rosetti gab der Deputation weiter die Versicherung, daß er schon jetzt der in wenigen Tagen zusammen- Acetenden Kammer einen bereits vorbereiteten Hkyentwurf nnterbreiten werde, wonach allen -»den. anch den fremden", die „Civilrechte" eingrrtinmt werden sollen; waS die „politischen" Rechte anbelange, so könnte die-fall- nur durch «ne Tonstituante eine Entscheidung erfolgen, allein «ne s,lche anßergewöhnliche Nationalversammlung könne, bevor das Land von allen fremden Occu- vationstrnppen nicht gänzlich geränmt fei, unmög lich einberusen werden, die Israeliten würden demnach in dieser Richtung wohl noch sieben bi« acht Monate Geduld haben müssen. — Unter der wiederholten Versicherung, daß er alle Maßregeln ergreifen werde, um auch die geringste Ausschreitung de« Pöbel« wider die JSraellten m der Hauptstadt sowohl, wie auch im ganzen Lande hintanzuhalten, entließ der Minister die Deputation. Inzwischen fährt der nationalliberale „Telegra- sul" auch heute fori, gegen die Juden Mord und Zeter zu schreien; er thut dieS heute in der nicht mehr ungewöhnlichen Form von Briefen, die er sich au« mehreren Dörfern schreiben und in wel chen er sich von biederen Landlcutcn Dank und tausend Dank sagen läßt für den hohen Math und den hehren Patriotismus, mit welchem er die Rumänen gegen die Juden vertheidigt. Unter diesen heutigen Briefen befindet sich auch einer von den zarten Händen einer „nicht genannt sein wollenden" Dame auS der Provinz, die den Ver fasser der Artikel gegen die Juden beglückwünscht und demselben die trostreiche Versicherung aiebt, daß, wenn er „daS Glück haben sollte", von den Juden auch selbst todtgeschlaaen zu werden — wa« diese Juden zu thun sehr leicht im Stande sind — alle rumänischen Frauen ihn in ihren Thränen baden, ihn in Blumenkränze einwickeln und so geschmückt inS Grab legen werden. Diese Sprache bat schier den Anschein de- Lächerlichen, ist jedoch in die Masten der Diertelgebitdeten und in die Menge de« Janhagels binauSgrschleudert, so sehr nach dem Geschmacke dieser Mafien zubereitet, daß Herr Rosetti sehr gut daran Ihn« würde — auch schon im Interesse seine- eigenen Vaterlande- — die Blätter seiner nationaUiberalen Partei, wenn er als Minister die Preßfreiheit (?) nicht be schränken kann, so doch als oberster Chef dieser Partei auf die Gefahren aufmerksam zu machen, die dieser Stein, den man jetzt offenbar in- Rollen bringen will, über da- Vaterland bringen kann. politische ILederficht. Leipzig. 18. September. Da- Befinden de- Kaiser- ist unausgesetzt gut. Se Majestät hat bereit« dqS 17. Bad ge nommen und wird mit dem 19 Bade voraussicht lich die Badecur beschließen General Grant ist in Gastein einaetroffen und bat bald nach seiner Ankunft dem Fürsten BiSmarck einen Besuch ab gestattet. Der Kanzler ist ein großer Verehrer de« Ex-Präsidcnten der Bereinigten Staaten. Preußen hat drei Bischöfe, denene«in den Zeiten deS sogenannten CulturkampfeS ge lungen ist, sich vor Conflicten mit den LandeS- gesetzen zu schützen. Da» ist Bischof v. d. Marwitz von Culm, Bischof Sommerwerck genannt Jacobi diesen Herren Raths über den preußischen Kirchen zwist erhole. DaS soll denn auch geschehen — wie der „K. Z " au« Rom telegraphirt wird — und zwar so, daß die betreffenden Bischöfe sich unter dem Vorwände deS vorschriftsmäßigen BesucheS aci limina nach Rom begeben. — Der Vatikan ist entschlossen, den ganzen Einfluß de- belgischen Episkopats und der belgischen Katholiken bei der dortigen Regierung aufzudieten, damit dieselbe den deutschen Socialdemokraten nicht gestatte, ihr Generalquartier und ihre OperationSbastS dort aufzuschlagen. Wie viele und welcherlei Gründe die Curie zu solchem Vorgehen hat, ist — wie derselbe Correspondent meldet — nicht zu erörtern: genug, daß der h. Vater seine Pflicht nicht ver kennen kann, die Katholiken Belgiens vor der ge fährlichen Berührung nach Kräften zu schützen. Fürst BiSmarck hat von Kissingen den 7. August an daS Aeltesten-Collegtum der Berltner Kaufmannschaft, welche chm eine Adresse gelegentlich de- Abschlüsse- de« Ber liner Frieden« überreicht hatte, folgende Ant wort gegeben, die in der ersten Plenarsitzung, welche daS Aeltestrn Collegium am 8. September nach einer durch die Erholungsreisen der meisten Mit glieder veranlaßten vierwöchentlichen Ferienzeit hielt, vom Vorsitzenden Geh Rath Conrad mit- getheilt worben: Den Herren Aelteften der Berliner Kaufmannschaft sage ich meinen verbindlichsten Dank für die nur übersandte Adresse. ES hat mir zur besonderen Freude gereicht, daß mir gerade aus der Haupt stadt, der ich angchöre, durch die Ehre deS Bürger recht«, durch sechSzehnjährigen ununterbrochenen Wohn sitz und durch Aufenthalt während der Hälfte meiner ganzen Lebens,cil, daß mtt au» Berlin, dem Sitze der Congreßverhandlungen, eine so ehrenvolle Aner kennung geworden ist. Ich tbeile die Wünsche und Hoffnungen, denen S»e in dem künstlerisch so glänzend auSgrstatteten Aktenstücke Ausdruck geben. Ich habe da« Vertrauen, daß de: Abschluß de- geführten, die Verhütung de» drohenden Kriege- unfern Friede«: sicherstellen und daß die Rückwirkungen unerledigter Einzelheiten nicht mehr die Macht haben, ihn zu stören. Ich werde nicht ablassen, den« Willen Sr. Majestät entsprechend, an der Befestigung diese- Friedens zu arbeiten, so lange mir Gott dazu Kraft verleibt, und ich finde eine wesentliche Stärkung die ser Kraft in der Anerkennung derjenigen meiner Mitbürger, welche mir, wie Sie, meine geehrten Herren, durch alle Kämpfe einer langjährigen Amt» thätigkeit hindurch eine wohlwollende Gesinnung be wahrt haben. v. BiSmarck. lieber die Manöver in Bayern wird auS München, 10. September, berichtet: Die Schlußmanöver des ersten Armeecorps, welchen der Kronprinz deS deutschen Reiche-, am 8. und 7. d. beigewohnt hatte, sind, wic uns mitgetheilt wird, rur vollsten Zu riedenheü Sr. k. k. Hoheit ausgefallen. Es hat sich der hohe Jnspicirende über diese Manöver sowohl im Einzelnen als im Ganzen, sowie über die Haltung der Truppen, deren Ausrüstung rc. wieder holt sehr befriedigt und in einer für die Truppen und deren Führer sehr schmeichelhaften Weise geäußert. So anstrengend der Dienst auch bei den diesmaligen Hebungen und namentlich bei den letzteren grüßern Mo növernwar,soistderGesundheitSstandderMannschaften im Allgemeinen ein sehr befriedigender geblieben und war die Zahl der Kranken eine verhältnißmäßig ge ringe. Alles Lob verdient auch, wie unS versichert wird, die diesmalige Naturalverpflegung der Truppen. Nachdem die Regimenter von diesen Herbstwafien- Uebungen in ihre Garnisonen wieder erngerückt find — die hiesigen trafen gestern wieder hrer ein — haben dieselben die DisposittonSurlauber und die m die Reserve übertretenden Mannschaften sofort zu entlassen. * «! » DaS Ruudschreibc n der deutschen Reich- reaierung, in welchem dieselbe die Großmächte aufgefordert haben soll, gemeinsam und zwar n> identischer Weise bei der Pforte zu remou- striren wegen der Säumigkeit in der Ausfüh rung de- Berliner Vertrage-, war angeblich vom r. September datirt Die Aufforderung unserer Regierung hat — so meloen jetzt die Offi- ciösen — bei allen Cabineten die zuvorkommendste Aufnahme gefunden Namentlich baden sich die Regier«ngen Rußland«, Oesterreich-Ungarn- und Frankreichs beeilt, ihre Bereitwilligkeit zur Unterstützung de- diesseits beabsichtigten Schritte« zu erklären DaS erwähnte Rundschreiben soll übrigen« nicht in einem die Pforte verletzenden Tone abgesaßt sein, sondern durchaus böslich lauter
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