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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 17.09.1878
- Erscheinungsdatum
- 1878-09-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187809175
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18780917
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18780917
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images teilweise schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1878
- Monat1878-09
- Tag1878-09-17
- Monat1878-09
- Jahr1878
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 17.09.1878
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Erscheint täglich früh 6»/, Uhr Kcsottüni »ot «rprsttlo, JvhanuiSgnffe 33. Sm«tzch>»»5» »er Nr^cN», Korunttag« 10—12 Np*. NochmtttagS 4—8 Uhr der für dir nächst- Nnmmer bestimmini tr «n Wochackagen MS . lltzr Nuchmittaao, a« Lonu- »» Festtagen früh disLchr z, »r, Fillotc, fSl Ins. L»»»h«r LM Klemm. UutverfitärSstr. rr. -»HS Lösche. Latdarineosir18.P. «» VIS^A Vhr ^ 260. -mber 09.« »er «pril- « -ü« ^ > per tzep. r Octodn- SroveAb«. -r-Jaruvr rß 00.8 > Sperrt« dq. i.S b«^ erahU. p« per Ldrü. ),000 Lik. actenbench, «Höne Wu serfiossenn icht den w ch wemqn geringen ngebot von gefunden re beachtet. — Weiien «. Gerste Leinsaa » per 10« bsen, gell, iS Ll.SO^i. ! biS 24 Kilogrcnmr weiß, li biS 14 X ogramw. fatz 90F>nI io, 32 Fak tz"^,Ex)cw I^ drei Wochen, daß die meisten Maßregeln und . Decembe:! Verordnungen, welche der letzten Kriegsepoche ihre 400 Packer! Existenz verdankten, außer Wirksamkeit gesetzt wur- lz, Wilcorltzen. Man wagte zu kosten, daß da» hartgc ^ bezahlt Ipriifte Land nun endlich die lang und schmerz- " "s ^^! !iik entbehrten Segnungen de- Frieden» werde ge lt) 3L können. Leider scheint aber Alic kt. Wei»erl^*2"s hinzudeuten, daß der kaum ge- ft 9.00 Gv lschlossene IanuStempel abermals werde «.38 Br. -Isteöffnet werden müssen. Die Dinge, welche K.37 Br. -Im Alt-Serbien Vorgehen, dürften Serbien aber- luirl« da» Schivert m die Hand drücken, idemark^I Die Nachrichten, welche die Regierung von ^Zavor erhält, lauten äußerst deprimirend. WaS idemark-Zbie famose albanefische „Liga von Prizrend" - RoggeriDkrt Monaten im Stillen vorbereitete, wird jetzt -auptet. Imit ostentativer Offenkundigkeit in Auösiihrung ge- t. Weizrnlbracht. Große Schaaren bewaffneter Albanesen rber LstOO.Iwerden seit dem 2. d. M. an der neuen serbischen 'Ember>rr«bi.IGrenze concentrirt. ES verlautet mit großer Be- ^ ^lAmmtheit, daß nicht weuiger al« .10,000 Mann s^Init 20 Geschütze« uuweir von Bronje Position ^'No^mbe^I»khu,en werden. Daß unter solchen verhält- . — Spiri I°dsen e- nicht »ie eben erncumten Tommissärr November-Iser europäischeu Großmächte sein werden, welche die vom Berliner Vertrag vorgesehene Hrenzregulirung durchführen dürften, liegt klar Tage. E« stimmen alle von jen- itö der Grenze einlangenden Berichte idarin überein, daß die Delegirten der europäischen Mächte es nicht rr-kiren !knnM, an die Vollziehung ihrer Mis- ion zu denken, ohne eine Armee an Ort 87/8" ^un d Stelle hinter sich zu haben. BorauS- setzt aber, daß cS unter solchen eigenartigen Ver- loco inländ kültniffen wirklich zur Arbeit der europäischen irischer geül^oiiin'.ission welche Garantie deS Nutzen« zar. 188 dieselbe für sich? Mit der Entfernung der . ^ ^^-Macht würbe da- Werk wieder zusammenbrechen. 'l 18—stellt sich daher vor Allem al« unbedingt uoth- u. Br. vo-vindig heraus, die Albanesen in die gebühren- ' do. ungarI>rn Schranken zurückzuweisen uild damit ist e« so Igut wie entschieden, daß der Arbeit der Diplo- 18b—170 Opiaten jene der Soldaten abermals vorauS- ltter 18b blichen müsse. Diese Arbeit dürfte allem Anscheine nach eine - ,«7 barte werden. Der Arnaute oder Alba- b'be^ «r Mkse, wie man ihn in Europa nennt, ist das ^ "Irpserste, krieg-tüchtigste, ungeberdigste Element de- kanischer lAUtrkiscben Reiche-. In der Kühnheit de- Angriffes Zähigkeit de- Kampfe« Überlreffen sie selbst eine 170 bckWie Montenegriner. Zu allen diesen Eigen ten gesellt sich noch der Fanatismus. ES sind . »rc Arnauten derartig durch Agitatoren fanatisirt lger trockener^orden, daß sie thatsächlich mit Enthusiasmus in 4 be» 1^? Kamps ziehen werden. Man bat sich hier e Faß unver Dkuhk gegeben, die Macht de« eventuellen GegncrS , - schätzen, und man fand dieselbe groß genug, entsprechende Rüstungen vorzunebmen. Die „Liga von Prizrend" verfügt thatsäch- ^ über nahezu 70,000 streitbare Männer, von ben die Hälfte gegen Serbien verwendet den kann. ES ergiebt sich daher für :rbien die Rothwendigkert, die erste iliz-Classe, welche ungefähr 40,000 aun ergiebt, zu mobilisrren. ES wurde hier di« Nützlichkeit ventilirt, die ion zu der Zeit einzuleiten, zu welcher die errerchifche« Truppen in da- Paschalik vor ovi-Bazar einrückeu würden. Von rein mili- chem Gesichtspunkte au« würde sich ein folche- atlve- Vorgehen empfehlen, wenn nicht poli« Bedenken, deren Schwerpunkt übrigen- kaum zu fucheu fein dürfte, sich geltend machen den. Immerhin ist e- keine-weg noch auSae- cht, ob nicht da- hiesige Tabinet Schritte in dieser chtung in Wien machen werde, die öffentlich« Meinung ist außer von diesen n Dingen noch von einem Vorfälle präorcupirt, „war eine einzelne Person betrifft, wegen der Mischen Bedeutung dieser letzteren jedoch von Heren» Interesse »st. Wie bereit- telegraphisch »eldct warde, hat der einstmalige M»n,ffer 'tsident and gegenwärtige Thef der Omladrna "lick Serbien verlassen. Die Ursache Aufsehen erregende» Entfernung liegt, wie- VeiMger.TagMM Anzeiger. LM» für Politik, Localgeschichtk, Hav-tlS Md GeschäftSderkthr. lUxuonnniro-rck, viertel». 4'/, Btt »cl. Briagerlohn 8 Mk^. durch v»e Post bezogen ü DL Jede einzelur Nummer 25 Pf. Betegerrmplar 10 M. Gebühren für Extrab«lag«o ohne Loftde^roerung ZV Mt. mit PoftdesSrderung 48 Mt. Zustrelr 8zesp Petitzeile 2» Pf Grvh'rr Schriften laut lmserrm 1>«rt»«rze'<dniß — Tabellanft-e' Satz »ach döt-erem Tarif. R«cla»r« nater dem Uc0arÜo«ßNch die Spaltzeilr 40 Pf. Inserate find stet» an d. «rprdttto, zu senden. — «abatl w,rd «cht gageden ffadlung »der durch Pastvorschuß. Dienstag den 17. September 1878. 72. Jahrgang. Bekanntmachung. Der von der La«erhof-8erwaltung am 29. April 1878 unter Nr. 65L23 ausgestellte Lagerschein über von de« Herren v. »«tmaut« L 60. in Leipzig aufaelagerte 11 Kisten Gummiichnb«, aewogen Brutto lvVä Pfd., aqeichnet I-. N. Nr. 29411 837S8 32207 3888S 34995 30817 3844« 38K74 3480« 8820« 3I8Ü8, wf dessen Rückseite 1 Kiste A 30217 gw. vr 88 Pfd., als abqenommen abgeschrieben ist und nur noch 10 Kisten am Lager befindlich find, ist verloren gegangen. Wir fordern den Inhaber deS Lagerschein- hierdurch auf, sich mit demselben binnen 3 Monaten und spätesten- biS zum 18. Deren»»er 1878 bn Verlust jeglichen Anspruch- «n die Lagerhof Verwaltung, in der Lagerhof-Erpedition zu melden. Erfolgt leine Meldung, so wird der Lagerschein unwrrksam erklärt und ein neuer Lagerschein auSgefertigt werden. Leipzig, den 1«. September 1878. Lagerhof »er Stadt Leipzig Gether. Die Nüftrmge« Serbiens. .*** Belgrad, 12. September. ES sind kaum twtckau amm. mber-Octol 80.00^1 haß weichend nmehlRr. »o. Nr. I . M 14 im Ber- I. back, lo« , loco 10 bi» anpser „Ast" »g hier ang<> er Dawpser ten. tSatlantischev „Ohio", an t gestern hier npsrr „Ar en. troff»»: kanische am 18. New-York da chool. wohl unverbürgte Gerüchte von einer nachträg lichen Constatirung seiner Complicität an der Topola-Affaire wiffen wollen, weniger in politischen Motiven, al» in den privaten Ver hältnissen de- in kurzer Zeit zur Bedeu tung gelangten jungen ManneS. Kalje « vitS machte fast allen Regierungen, bi- aus die gegenwärtige, die heftigste Opposition, und diesem Umsiand« hat er eS zu danken, daß sein Name rasch zur Popularität gelangte. Im Jahre 1576 trat er von der Regierung ab, nicht weil er dem beschlossenen Lkriege abgeneigt war, sondern weil der Fürst bewährtere Kräfte in so ernster Zeit am Staat-rüder sehe» wollte. KaljevitS begnügte sich mit der Stelle eines SectionS-ChesS im Finanz ministerium, wurde aber nebenbei die Seele und leitende Kraft der Omladina, die die einzige organische Partei deS Lande» ist. Der rasche Nie dergang seiner ökonomischen Verhältnisse zwang »bn nun, seinem Vaterlands den Rücken zu kehren. Serbien steht am Vorabend eine» neuen Kriege», während Montenegro bereit« in die Acti«n verwickelt ist. Politische Uederftcht. Leipzig. 18. September. Der Kaiser ist am Sonntag im besten Wohl sein auf der Eisenbahnstation WilhelmShöhe eingetroffen. Sc. Maj. wurde von den Spitzen der Behörden empfangen und von der zusammen geströmten zahllosen Volksmenge mit nicht enden- wollenden enthusiastischen Zurufen begrüßt. Der Kaiser schritt, mit dem Helm bedeckt, den rechten Arni in der Bind«, die Front der ausgestellten Ehrenwache entlang, erwiderte die an ihn gerick! teten Grüße freundlich mit d« lktken Hand und fuhr dann im offenen Wagen mit dem General v. Bose, der zu seiner Rechten Platz genommen hatte, unter fortdauernden Zurufen der VolkS- maffen nach Schloß Wilhelm-Höhe. Ihre Majestät die Kaiserin war bereit- Sonnabend Abend aus Schloß Wilh« m-höhe angckopmien. Da» Aussehen de- Kaisers ist ein vortreffliche-. Der deut che Kronpri»-empfing am Sonn tag Nachmittag 1 Uhr da- Präsidium deS Reich «lag-, oie Herren v. Aorckenbeck, Freiherr v. Stauffenberg und Fürst Hoheulohe-Langenbnrg, in besonderer Andienz. Nachdem am Sonnabend um 6 Uhr AbendS da- Comitö für die Wilhelmspende von dem geschäftsführenden Ausschuss« Bericht über die Sammlungen entgegcngenommeu, erfolgte Sonn tag Mittag 12'/« Uhr dl« lieber gäbe der Spende an den Kronprinzen. DaS Comltü war sehr zahlreich vertrelen, an seiner Spitze erschien Gras Moltke, ferner Graf Eulenburg. Prossen, Frei herr v. Forckeubeck, Bürgermeister Duncker, der Präsident der Geehandluua Bitter. Die Uebergabe erfolgte in einem Depofitenfchei« über 1,800.000 Mark, welche in der G«haudluug deponirt sind. Die Zahl der Geber beziffert sich auf 11.500.000 die der mit Beiträgen vertretenen Gewände« aus 75,000. Die Audienz «ährte nahezu eine Halde Stunde. » » » Der »outeuegrinisch - türkische Streit dürfte w«bl mit der Waffe zu« AuStrage gebracht werde». Vereinzelte Zusammenstöße haben sogar bereit- stattgebabt. Selbst wenn die Berfiche rungev »er Pfort« wahr wären und in Kon- stautinopel der ehrliche Wille vorherrschen würde, den Vertrag vw» verv» einzuhalten, so wären die Kräfte der Türkei z» schwach, >« »en Widerstand der Albanese» « orechen. Angesicht- dieser Verhältnisse fitzt Montenegro die Krieg-vorbe- reitunaeu fort. Ein Telegramm de- „W. Tgbl." au- Cetttnje, 12. September, meldet: „Lus verla»>en »es Fürsten Nikita wie- man von PeterSbnrq an- eine Million Rubel hier an, und »war »u Kriegszwecken, da die Montenegriner entschlossen sind, den Kampf aufzunehmen, um die ihnen vom Tonawff« eingeräuwten Rechte zu reali- ssäen. Fürst Rmta übergab in formeller Weise da» Oberkommando de» Overwojwoden Vopdar Pr- trovie«, der gestern sein Ha»wtqusrtier in Dani- lowgrad installm Hut. DckS Connnando der vor Pod-orcha -ebenden Truppen übwnah« der Voj- wode Mjan Popo»tk»^ Ein Telegramm der „Borstadt-Zeitung" berichtet ergänzend: „Ein am 11. September in Lattarv unter Vorsitz d«S Fürsten Nikita ftattaehabter Rach der Truppen führer und Senatoren beschloß, gegen die Türken unverzüglich di« Feindseligkeiten zu eröffne«. Vorerst soll Podgoritza gestürmt und genommen werden. Dann wird Eputz belagert und der Kampf weiter geführt werden." Nach Mitthcilungen au- Konstautinopel soll Midhat Pascha nunmehr die Erlaudniß zur Rückkehr in die Türkei erhalten haben, derselbe würde jedoch seinen Aufenthalt auf Mitylene oder Kreta nehmen — Der armenische Pa- trrarck in Erzerum hat sich telegraphisch an mehrere der Botschafter in Konstantinopel ge wendet und denselben von den Ausschreitungen der Kurden, welche eine förmliche Panik unter der Bevölkerung hervorgerusen hätten, Kenntuiß ge- geben. Zugleich hat derselbe auf die Besoramffe hinqewiesen, die für den Fall deS Abmärsche- der russischen Truppen unter der christlichen Bevölke rung Platz gegriffen hätten und den Beistand der Mächte angerufen. Die Botschafter haben in Folge dessen zum Schutze der Bevölkerung Schritte bei der Pforte getban. In Rumänien beginnt man mildere Saiten aufzuziehen. Nachdem bei den Senatoren und Abgeordneten die erste Entrüstung verraucht ist und einer ruhigen Uebcrlegung Platz gemacht hat, ist nicht mehr daran zu denken, daß die rumänische LandeSvertretung dem diktatorischen Willen deS europäischen ArcopagS noch einen weiteren Widerstand entgegensetzen könnte; ste wird sich viel mehr in da- Unvermeidliche finden und nur über die Form, in welcher die Dodrudscha in den rumänischen Staatsverband ausgenommen werden soll, werden sich mehr oder weniger ernste Mei nungsverschiedenheiten ergeben. Die Furcht, daß der Besetzung der Dodrudscha durch rumänische Truppe« sich ein ähnlicher Widerstand enlgegen- stcllen könnte, wie ihn die österreichisch-ungarisch« Armee bei der Occupatio« von Bosnien und der Herzegowina gefunden hat, scheint unbegründet zu sein, denn mit Ausnahme von einigen Tausend Bulgaren besteht die Bevölkerung der Dodrudscha aus Türken, Tataren und Rumänen, welche, nachdem die Herrschaft deS SultanS bis hinter den Balkan zurückgedräugt worden ist, die Herr schaft deS Fürsten Karl herbeisehnen, um nur die russische, bezw. bulgarische Despotie loSzuwerden. Der Kaiser Alexander, welcher am Sonn abend in Sebastopol angekommen war, ist am Sonntag in Jalta eingetroffen. In Sebastopol hatte der Kaiser die au- der Türkei zurückgekehrten Truppen besichtigt und Über den Zustand derselben sich nach der Revue sehr befriedigt geäußert. Der französische Consul in Sidney meldet dem französischen Marineminister telegra phisch, daß am 24. August 500 Eingeborene von Neucaledonien den Posten in Foa ange griffen, wo Hauptmann Lafont mit 39 Manu In- santerie stand. Die Eingeborenen wurden zurück- geschlagen und verloren 40 Mann. Am 25. August griff der Ingenieur Galle an der Spitze von Frei willigen die Eingeborenen an und tövtete 4 Mann derselben. Am S1. August wurden Erdbeben aus Neucaledonien verspürt. Am 1. September griff eine auö 50 Mann von der Marine und 500 Ein geborenen vom Eanala bestehende Colonne unter dem Marine-Lieutenant Servan die Aufständischen bei Foa an; im entscheidenden Augenblicke wurdru die eingeborenen Krieger schwankend, aber Lieute nant Servan stürzte sich mit den Marinetruppen auf den Feind, die Eingeborenen folgten; der Häuptling Atai und 11 seiner Leute wurden ae- tödtet, 50 andereaefangen und ihre KciegSbarken verbrannt. Bei Motndu wurde der Sohn Ata»'- durch den Lieutenant Marechal getödtet. Die Lage der österreichische« OccsMimsarmee ist eine recht prekäre. Die Gerüchte von der Rück verlegung de- Hauptquartiers des KZM. Phtlippovtch von Serajewo nach Brod waren nur ungenaue, aber doch nicht vollständiu unrichtig. In der That, man hat sich rückwärt- concentrirt. Au- den, officielleu Dementi ift zu ersehe», daß General Philippovich mit einem Theil« seines Stade- zwar in Serajewo — vielleicht sogar erst auf neuesten Befehl — verbleibt, daß aber ein großer Theil de- Hauptqnartier- mit de» Stellvertreter de- Obercom Mandanten in Brod etablirt wird „für die Dauer der läng- der Save und der nordwestlichen Grenze Bo-nien- eingeleiteten Operationen". Diese Maßregel involvirt eine Zweitheilung de« Eommaudo- und eS hat den Luschein, daß der in Brod etabUrte Stab seine Befehle direct an- Wien erhalten soll, weil ja in der Motivirnag der ganzen Maßnahme ausdrücklich hervorgeh oben wurde, daß aie Entferuuug von Serajewo bis zur Grenze eine zu wette fei, um die Durchführung rascher Entschließungen sofort zu ermöglichen. Immerhin wird da- Verbleiben de« KZM Pbilippc vich in Serajewo die Gemüther m Wien und Pest wieder beruhigen Die österreichische Heeres leitung scheint die Operationen für diese- Jahr nicht weiter gegen Süden auSdehnen und die ganze Kraft aus die Niederwerfung de- Auf stände« im ösilichen und westlichen Bo-nien ver wenden zu wollen. ES wäre auch hohe Zeit, der Insurrektion die Möglichkeit neuer Rüstungen zu entziehen. Die Opfer, welche die österreichischen Truppen zur Pacisication der Poffawina werden bringen müssen, dürften ohnedie« sehr groß fein Man bat den Aufständischen zu viel Gelegenheit zur Organisirung de- Widerstande» geboten. Da war ein Fehler, der sich nunmehr blutig rächen w»rd. Heute finden die österreichischen Truppen etwa 30,000 mit Waffen, Kanonen und Munition reichlich versehene Insurgenten in verschanzten Stellungen vor sich, während zu Beginn der Occu patio« die ersten und ungeregelten Anfänge einer Revolte leicht zu dämpfen gewesen wären. Der Umstand, daß FZM. Philoppovich seine Oper» tionen gegen SUdosten eingestellt und die Grenze von Novibazar offen gelassen hat, ermöglicht den Insurgenten fortwährend die Heranziehung be deutender Verstärkungen In Wien ist die Besorgnis; groß. So wird der „N -Z." von dort geschrieben: Der Eindruck, welchen die Rückverlegung deS Haupt quartier- von Serajewo nach Brod erzeugt, laßt sich nur mit der Bestürzung vergleichen, welche der Rückzug deS russischen Generalslabs von Tirnowa nach den Schlägen von Plewna in russischen Kreisen bervorbrachte. ES wird damit zugegeben, daß der Operation-plan im Großen und Ganzen gescheitert ist. wa» allerdings schon seit vierzehn Tagen kein Geheimniß mehr war. Man ist nachgerade zu genauer und theuer erkaufte, Keuckniß der Stärke der Insurgenten auf beiden FtLgeln der Poffawrna und in Türkisch-Kroatien gc langt und zu der Ueberzeugung gekammen, daß eS der Gesammtanstrengung der zwecken Armee und ihre» ganzen EffectivS bedarf, um vor dem Winter nur da» eigentlich« Bo-nien zu paciftciren und allerseits die nothwendigen Verbindungen über die Grenze her zustellen. Die Operationen sind sicherlich von Brod und nicht von dem vorgeschobenen Serajewo an» zu leiten. Inzwischen haben die Operationen begonnen ES liegen darüber folgende Telegramme vor: Wie», lO. September. Meldung der „Pr«sse" auS Drenovcze: Gegenüber von Breczka überschritt am Mittwoch eine neue Division österreichischer Trup Pen die Save. Auf dem anderen Ufer befanden sich reguläre türkische Truppen verschanzt. Artillerie unterstützte den Nebergang. Breczka wurde von dem linken Ufer der Save auS beschossen. Wien, 10. September. Ossicielle Meldung: Gestern haben die Operationen an der Save be gönnen und ist diese von unseren Truppen über schritten worden, lieber den weiteren Verlauf dieser Operationen können in den nächsten Tagen Milthel- lungen nur in dem Maße veröffentlicht werden, als die» mit Rücksicht aus die gebotene möglichste Geheim haltung der milckairischen Bewegungen thunlich ist. Wenn eS noch gelingt, südosiwärtS von Sera- jewo die Straße Novibaza r-Tuzla und den Zuzug der Insurgenten auö Albanien zu sperren, so glaubt man in Wien nach Lage der Dinge in maßgebenden militairischen Kreisen für den ersten diesjährigen Theil deS FeldzugeS daö Mögliche ge than zu haben. Ungarische Blätter wissen daS fast Unglaud liche zu melden: daß, während die österreichischen Truppen in Bosnien operiren, sehr starke bos nische Banden die wenig bewachte Grenze überschritten haben und plündernd, sengend und mordend in österreichisches Gebiet eingefallen sind, während gleichzeitig Montenegro, diesmal frei lich i» seinem Recht, den Kamps gegen die Pforte wieder aufzunehmen, sich an schickt, während Grie chenland seine ganze Armee und Flotte auf den Krieg-fuß setzt und während Serbien auf A»- driuaen Rußlands und mit russischen Subsivien, die verett- beschlossene Entlassung seiner Milizen stftrrt. Muß man nickt nach alledem den Berliner Eoagreß »ur für eine Episode in dem verhängniß voll« Drama halten, da« sich, überreich an er schütternde» Detail«, unaufhaltsam weiter spiaot? Die albLnefische Liga. Die letzten Nachrichten au« Albanien lauten sehr ernst. Der albanefische Bund erweist sich factisch »l- eine unabhängige s-uveraine Regie rung; er schreibt Steuern au«, er hebt Recruten au«, er vollstreckt TodeSurtheile; er schickt Gesandte »ach Belgrad, nach Tettinie, er hat einen Abgeord neten nach Konstantinopel geschickt, einen gewissen Mehemed Beh, welcher kürzlich nach Prizreud zurkckkehrte, wo der ,^vunde-rath" seine Mit theilungen empfängt; der Bund verbandelt mit den österreichischen Generalen: er führt Krieg gegen einen Großsiaat, mit welchem die Pforte in Frieden ist. Die Pforte schickte den Marfchall Mehemed
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