Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 24.09.1878
- Erscheinungsdatum
- 1878-09-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187809243
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18780924
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18780924
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images teilweise schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1878
- Monat1878-09
- Tag1878-09-24
- Monat1878-09
- Jahr1878
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- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 24.09.1878
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Org«l für Politik, Locslgcschichte, Handels und Geschäftsverkehr. Ldonnrnuntoprrt» viertelt. 4^Nck, iucl. Brulgertob» L Mk^. durch die Post bezogen 6 Mk. Jede einzelne Nummer 2S Pf. Belegexemplar lO Pf. Gebübrcn für Extrabeilagen ohne Postbeivrderung 30 Mk mit Postdesvrderuuß 4L Mt Lnscrote tgesp. PetNzeile 20 Pt Größere Schriften laut unserem PreiSverzcichnitz — Tabellarischer Satz nach höherem Tarif. llrc1««e» „irr dem Ukdarttono-rich die Spaltzellt 40 Ps. Inserate sind stet« an d. LrpettNo, zu senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung pr»«nnn»«naujr oder durch Postvorschuß. Z 2L7. DienstMG den 24. September 1878. 72. Zahrgang. Bchellungm auf das vierte Quartal 1878 des Leipziger Tageblattes (Auflage 15,500) wolle man möglichst bald an die Unterzeichnete Expedition, IohanneSgafse Nr. 33, ge langen lasten. Außerdem werden von sämmtlichen hiesigen AeitungSfpediteuren Bestellungen auf das Tageblatt angenommen und ausgeführt. Auswärtige Abonnenten wüsten sich an das ihnen zunächst gelegene Postamt wenden. Der Abounementspreis beträgt pr. Quartal L Mark 50 Pfennige, Lncluflve Bringerlohn 5 Mark, durch die Pofl bezogen 0 Mark. Für eine Extrabeilage sind ohne Postbeförderung 36 Mark, mit Postbeförderung 4ö Mark Beilegegebühren unter Vorausbezahlung zu vergüten Preis der Jnsertionsgebühren für die 5 gespaltene Petilzeile 20 Pfennige, für Reclamen aus Petitschrift unter dem Redactionsstrich 40 Pfennige. Größere Schriften werden, gering abweichend von dieser Norm, nach unserm PreiSverzeichniß berechnet, wogegen bei tabellarischem und Ziffer- Satz Berechnung nach höherem Tarif eintritt. Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung xraeuuweraiulo oder durch Postvorschuß. MLkVi.! :se. rüh: L7/8 loco inlän irischer ge >ar. 188 b vaare am . u. Br., d >o. voln. 1! 130-144 .chS ISO b 185—170 tter- ILKb «er 1L7 b bez. u. v Da- Tageblatt wird früh 6'/, Uhr ausgegeben und enthält die bis zum vorhergehenden Abend eingelaufenen wichtigsten politischen und Börsen - Nachrichten in telegraphischen Original-Depeschen. Leipzig, im September 1878. Logis-Vermiethung. «ingetretener Umstände halber soll die au- » «tnste», S »«»«er« und sMlsttae« Zndeh-r bestehende, »ach der »etchSstratze heraus gelegene «dltzeilun« der 2. «tage von Sekter's Hof, Rrich-straße Nr. 55, «« 1. vctoder d. I. an auf drei Jahre anderweit vermirthet werden. Mietblustige wollen bis zum 27. V. M ihre Offerten bei unS einreichen. Die Benmethungsbedinguugen und daS Jnventarium der zu vermiethenden Wohnung liegen an RathS- teile zur Einsichtnahme aus. Leipzig, am LI. September 1878. Der Nath -er Stadt Leipzig. De. Tröndlin. Eeruttt. Bekanntmachung. Ein wahrscheinlich von AuSwürtS hierhergekommener Hund ist der Wuth verdächtig befunden worden Derselbe, ein brauner, männlicher Jagdhund, welcher einen grauweiden Fleck an der Vordrust hatte, und einen ledernen HalSgürtel mit Messingschnalle und Meisingring trug, ist am LL. laufenden Monats in hiesiger Eavillerei verendet und darauf vom hiesigen BezirkSthierarzt secirt worden. Bon Anwendung besonderer Maßregeln wollen wir zur Zeit absehen, bringen aber, da daS Auftreten dieser Hundekrankheit zu großer Vorsicht mahnt, diesen Vorfall mit der Aufforderung an alle Hundebefitz« hierdurch zur öffentlichen Kenntniß, ihre Hunde sorgfältig zu beobachten, über Wahrnehmung verdächtiger Erscheinungen an denselben sogleich daS Nöthige vorzukehren und bei unS Anzeige zu erstatten. Leipzig, am L3. September 1878. »er »ath der Stadt Letz,»»«- vr. Tröndlin. Kretschmer. Bekanntmachung. Vir tirde Kambetta'r. Die Rede, welche Gambetta vor einigen Tagen im Circus von RomanS vor einer Zu hörerschaft von mindesten- 6000 Köpfen gehalten hat, ist ein vollständiges Programm und zeichnet ßch vor den bisherigen Wanderreden dcS gefeierten LolkSmanne- durch Gedrungenheit und strenge Sachlichkeit «uS, daher wir sre mit ganz unerheb lichen Kürzungen wiedergeben. Nach einigen ein leitenden DankeSworten will der Redner «ne Um schau halten über DaS, was gethan worden ist, anischer l^und über Das, was noch zu thun übrig bleibt. Im Jahre 1871, sagt er, wurde in Folge außer ordentlicher Umstände eine Nationalversammlung ge wählt, die nickt ein Abbild Frankreichs, sondern em Abbild des alten Regime war. Da verkündete ein prophetischer Mund: „Die Zukunft wird der beson nensten und gerechtesten von den Parteien gehören." Die Probe ist gemacht: die republikanische Partei ist rin« 170 b L ^l zer trocke» lvrSOSV Besonnenheit und Gerechtigkeit zur Gewalt ge« ^ Br. Faß wm . Eeptemst Septemst tember l« 55 ^«a« rld. mehl Nr. o. Nr. l M 14 X im v« Vack. I« l»« 10 bi l»K«». amm. 'oyddampft ern Mittt d setzt heul rokfen: milch« Po ,d gmg a iditch-am« -Vork na> llmgt. Von Anfang an war es unsere Ueberzeugung, daß die republikanische Partei allein, wenn sie sich erst mit der RegierunqSkunft vertraut machte, Frank- rnch wieder herzusteüen und ihm die Sympathien der Welt Viederzugewninen vermöchte. In diesem Sinne entwar fen wir uns unfern Plan. Dazwrschen unternahmen eine- Tages alle reactionairen Parteien unter klerikaler Fahne «inen Sturm auf die Republik. Frankreich HUev unerschütterlich, und Ihr, die Wähler, zeigtet durch Eure Opferwiüigkeit und Euer Zusammenhalten Eueren BevvllmSchtigten, welche- ihre Stärke und ihre Pflichten waren. Es war jetzt daraethan, daß die Republik nicht zufällig entstanden, sondern allein « der Lage war, Frankreich die doppelte Wohlthat der Ordnung und Frerhett zu sichern. Wie sollen »ir nuninehr unseren Sieg Venverthcn? Wir haben «ne Verfassung, deren Unvollkommenheiten ich nicht derkenne, die unS aber schon gegen die Wiederkehr von GewaltthLtigkeiten geschützt hat. Man hat noch kürzlich in leicht zu errathender Absicht beunruhigende Gerüchte verbreitet, man hat gesagt, der oberste Be amte der Republik werde, wenn die Senattwahlen «publikanisch au»fielen. sein Mandat niederlegen, diejenigen, welch« diese Gerüchte verbreiteten, hatten sich verrechnet. Mit den wachsamen Vertretern, »Ich« da- Land sich gegeben hat, braucht man eine Lacanz »der einen Wechsel der obersten Gewalt nicht ür fürchten. Zwischen dem Rücktritt und der Neubesetzung würde nicht ein lag vergehen, und persönlich« Rebenbuhleischaflen würden nirgends M, Vorschein kommen. (Stürmische- Bravo) llebngens deutet Nichts auf eine solche Anwandlung von Schwäche hin' sie wäre ein Verstoß geaen die Pflicht, da der Inhaber eine- solchen Amte- bis zum End« au seinem Posten bleiben muß: und wenn zu der von der Bersaffungbezeichncten Stunde die oberste Gewalt n normaler Weise und ohne jegl che Stö- jnmg au einen Anderen überaegangen sein wird, so »nbet Ihr, wie jener Weise, die Bewegung bewiesen haben dadurch, daß Ihr gingt. Nein, der Präsident wrrd sich nicht, er kann und darf sich nicht zurück- zieben, auch hat er gar kein Interesse, fich zurückzu- zretzen. ine erste Etappe wäre also zurückgelegt, andere liegen aber noch vor uns. Die gegenwärtige Lage ist in meinen Augen noch nicht die definitive Ver wirklichung unserer Principien, aber wir können schon jetzt absehen, welche Reformen sich zunächst durchführen ließen. Die Verwaltung ist im Begriff, sich zu verjüngen. Sie muß ganz republikanisch werden; den Widerspruch »wischen einer allgemein anerkannten und gewollten Regierung und Beamten, die ihr Feind sind, kann daS Land nicht länger er tragen. Erst wenn diese Element« entfernt sind, wird die sonst in ihrer Einheit und Centralisalion so bewundernswerthe französisch« Verwaltung auch ihrerseits dazu beitragen, Frankreich in seiner poli tischen, sittlichen und gesellschaftlichen Integrität wieder herzustellen. Nicht mindere Aufmerkjamkeit müssen wir der Armee schenken. Sie ist die Blüthe Frankreichs und die wichtigsten moralischen und maleriellen Interessen kommen bei ihr »n Frage. Viel ist schon geschehen, und letzten Sonntag sah ich bei der großen Revue von Lincennes manche Thräne der Rührung fließen. Es war das erste Mal, daß unsere jungen Reservisten in Reih und Glied erschienen, und Jedermann tonnte die Frische, den Stolz, daS Nationalgefühl beobachten, welche sie beseelten. Man fühlte an diesem Tage, daß die Armee nie mehr, wie ehedem, ein Werkzeug der Bedrückung in verbrecherischen Händen sein, sondern nur noch der Ehre und Unabhängigkeit Frankreichs dienen wird. Die Politik darf keinen Platz in der Armee finden, aber daS Gesetz muß in ihr herrschen, zelten und geachtet sein von den niedrigsten Graben ,iS zu den OdercommandoS. (Bravo.) Ich kenne keinen erhabeneren Beruf, als den beS Richter« standeS. Nicht ich werde das Gewicht seiner Ent scheidungen zu schwächen suchen, und ich erkläre statthaft ist aber, daß ein ganzer Beamtenkörper, wie er uns von einer im Kothe zu Grunde ge gangenen und politisch und moralisch in die Acht erklärten Regierung vermacht worden ist, ohne die besondere Bestätigung (iavesüture) der neuen Re gierung fortdeftehen sollte. Darum verlang« ich ren Regierungen . ie früher enommen haben. (Anhaltendes Bravo) Die kleri kale Frage, d. i. die Frage des Verhältnisses zwi Sicherherten nehme, welche ?! . schen Staat uno Kirche, beherrscht alle anderen ragen und hält sie in der Schwebe. Dahin üchtrt. dort verschanzt sich der Geist der Vergangen- «it. Ich muß auf bre immer wachsende Gefahr inweisen, mit welcher der ultramontane Gersi die moderne Gesellschaft bedroht, der Gerst deS BattcanS, der Seist des Evllabus, der nur darauf abzielt, dre Die Beschaffung und Verlegung von Ll4 lfdn. Metern Grantttrottoirschwellen in der Nord- und in der Eutritzsch« Straße, sowie die Lieferung von II qm Granittrottoirplatten und die Umlegung von L70 v»i dergleichen ebendaselbst sollen an einen Unternehmer in Accord verdungen werden. Du Bedingungen für diese Arbeiten liegen in unserem Bauamte, RathhauS U. Etage, Zimmer Sir. 1 auS und können daselbst eingeseben resp. entnommen werden. Bezügliche Offerten sind versiegelt und mit der Aufschrift: „Trotroirarbetten in der «utrttzscher und Nordftrasze tzetr." versehen ebendaselbst und zwar bis zum 1. Oktober dss. IS.. Rachmttt««S k Uhr einzureichen. Leipzig, am 16. September 1878. Der N«»h der Etodt LetpHtz. vr Sevrgi. LZa»-e«anrr Bekanntmachung. Am heutigen Tage sind Frau «uns Hulda verehel. Unser. KönigSplatz Nr. 13 wohnhaft, - Elisabeth Marie verw. Schirmer, Querstraße Nr. 33 wshnhaft, - Amalie Bertha verehel. «ndresen. Reudnitz« Straße Skr. 4 wohnhaft. - Emilte Marte verw. Hciger. Hohe Straße 9tr. 1L wohnhaft, - Clara verehel. Ntedel, Hainstrabe Nr. lo wohnhaft, - Frau Marte verehel. Notz-Hürreler, Frankfurter Straße Nr. KL w«hnhaft und Fräul. Louise Therese Kollosche, Hohe Straße Nr. 11 wohnhaft, als Hebammen für unsere Stadt in Pflicht genommen worden. Leipzig, am LO. September 1878. »er Nath der Stadt Letpzta. ^ vr. Tröndlin. Kretschm«. Bekanntmachung. Die Maurer- und Zimmerarbeiten an dem Neubau d« 7. «ür«er- und 7. vezirksschule solle« mit Vorbehalt der Auswahl unt« den Bietern an den Mindeftforderndrn vergeben werden. Tie Anschlags- formulare und Arbeitsbedingungen können bei Herrn Hosbaumeift« Brückwald, Nürnberg« Straße 44, U. und zwar für die Maurerarbeiten vom LI. d. M. an, für die Zimmerarbeiten vom 34. d. M. an in Empfang genommrn werden. Die Gebote sind mit der Aufschrift „7. Bürger- und 7. Bezirksschule" bis zum L. Octbr. d. I. Abends K Uhr auf dem Bauamte versiegelt einzureichen. Es können Gebote auf beide oder auf nur eine der Schulen erfolgen. Leipzig, den ». September 1878. Die «audeptttation des «aths. Unwissenheit zur allgemeinen Knechtung auSzubeuten. (Stürmischer, minut.nlang« Beifall.) Ich sagte: das Verhaltniß zwischen Staat und Kirche. Ich weiß wohl, daß eS richtiger hätte lauten sollen: daS Verhältmß zwischen Staat und den Kirchen; ab« in nationaler Hinsicht bietet der UltramontaniSmus allein dem Staate Trotz, und wenn »ch sehe, wie er sich unablässig fremde Rechte anmaßt und täglich in das Gebiet des Staates übergreist; darf ich mit vollem Rechte sagen: die sociale Gefahr liegt dal Der kle rikale Geist sucht sich überall einzuschleichen, in die Armee wie in die Justiz, und es ist bezeichnend, daß, so oft das Glück des Vaterlandes sinkt, die Aclien des Jesuitismus steigen. (Bravo.) Fern liegt mir der Gedanke, die Freiheit und insbesondere die Gewissens freiheit einschränken zu wollen, aber dre Diener der Religion haben auch Pflichten gegen den Staat, und wir verlangen von ihnen weiter Nichts, als daß sie die Pflichten «füllen. Dabei spreche ich nickt sowohl von der weltlichen Geistlrchkeit, dre eher selbst bedrückt ist, als daß sie bedrückt, sondern vielmehr von jenen Tausenden von Priestern aller Farben, die gar kein Vaterland haben, oder deren Vaterland höchstens auf dem letzten Hügel von Rom liegt; la selbst m Rom wird dieser Flecken von der gesetzlichen Autorität als unversöhnlich bekämpft, denn die moderne Gesellschaft darf sich wohl bis in die Behausung deS Pontifex gegen die von ihm entsandten Bannstrahlen verthei- diaen. Man wende die Gesetze, alle Gesetze an und schaffe jeden unverdienten Vorzug ab; dann wird man an die Tradition angeknüpft haben, welche von der ersten Morgenröthe der ersten Revolution von 1789 bis zu dem letzten Abendsichte der R/polution von 1848 herrschte und erst an jenem un seligen Decembertage unterbrochen wurde, an dem sich die Mörder deS Volks und die Männer, welche ihre Thal segneten, hie Hand reichten. Man schaffe die Privilegien ab; wie Biele genießen Ansehen, nur weil ihr Vorrecht die Leichtgläubigkeit der Menge täuscht! DaS gemeine Recht für Alle; auch die all gemeine Wehrpflicht muß eine Wahrheit werden. Dazu bedarf es einer Revision des Gesetzes über den Freiwllliaendienst; seinen Beruf soll der Staatsbürger «st wählen, wenn « den «slen aller Berufe, die Pflicht dem Lat«lande zu dienen, erfüllt hat. (Bei fall) Die wahre Passion Eurer Gesetzgeber und Staatsbeamten soll aber d« öffentliche Unterricht sein; ihre Aufgabe ist eS, das französische Volk zu dem gebildetsten, gelehrtesten und kunstoerständigsten all« Völker zu macken Auch hi« wieder gilt eS. die Anschläge deS Kl«>kaliSmus »urückzuweisen, unseren Kindern den verstand zu öffnen, nur vernünftige und gesunde Begriffe be,zubringen und sie vor allen Dingen nnt den Vorschriften unsere- öffentlichen Rechts, mit ihren Bürgerpflichten vertraut zu machen, aus daß sie nicht Gelehrte, sondern verständige Leute und Patrioten werden Beide Geschlecht« müssen an diesen Fortschritten Tbeil nehmen. Die Frauen dürfen unseren Grundsätzen und Ideen nicht fremd bleiben ; die Geister muffen einig sein, damit die Herzen fich verstehen. Die Gewerbe- und Lehrlingsschulen müssen sich vervielfältigen, dxm Kops« Bildung und d« Hand Geschicklichkeit verleihen. T« Mittelunter richt muß unter der Leitung des Staates stehen ES kann nickt geduldet werden, daß unsere Geschichte in unseren Schulen verunglimpft wird: die Kind« Frankreichs müssen auch eine französische Erziehung erhalten. Welche Bresche die Funde des Staats noch neuerdings in den höheren Unterricht gelegt haben, ist Euch bekannt. Die Universität (der staatliche Unterricht) ist bei allen seinen Unvollkommenheiten noch die Zufluchtsstätte des modernen Geistes. Man muß ihr nothwendigerweise zurückerstatten. waS ihr hinterrücks entrissen worden ist, die Verleihung der akademischen Grade. Die materiellen Interessen werden wir nicht vernachlässigen. Ich für meine» Tbeil hege die Ueberzeugung, daß eS vor allen Dingen gilt, die Solidität deS französischen Staates zu be wahren, vermöge deren wir schon eine erste Revanche nehmen konnten. WaS ist der Reichthum - DaS Erzeugniß der Arbeit. Was ist die Republik V Die Negierung der Arbeitenden. (Langer Beifall.) Der Credit Frankreichs hat cs möglich gemacht, die -roßen Bauten, Canäle und Eisenbahnen zu unternehmen, welche dazu dienen werden, die Völker durch die Freiheit ibres Waarenaustausches einander zu nähern; er hat eS möglich gemacht, alle unsere RegierungS- zweige, den Unterricht, daS Postwesen reich auSzu- statten. Darum bin ,ch im Interesse der Befestigung dieseS CreditS gegen die Konversion der Rente: wir sind Schonung und Achtung ihrer Interessen den Leuten schuldig, die unS in den schmerzensreichen Zeiten, welche Frankreich durchzumackcn batte, ver trauensvoll ihre Ersparnisse daräebracht haben. Sind erst einmal >ene ersten Reformen, die ich nur kurz skizziren konnte, durchgesührt, dann »ird di« Republik definitiv unsere Gesetze und Sitten durch drungen haben; sie wird unüberwindlich sein, und Maßregeln der Milde und Vergebung werden den Schlußstein bilden zu einem freien, starken, allbewun- derten Frankreich. (Allgemeiner Beifall.) AuS Adancette erzählt der „Petit LyonncnS" noch folgende Episode. Al- Gambetta vom Tische aufstand, näherten sich ihm drei junge Mädchen, von denen die Eine ganz in Blau, die Andere in Weiß, die Dritte in Roth gekleidet war. und überreichten ihm einen ungeheueren dreifarbigen Blumenstrauß. Die Eine sollte eine Neine An- svrache halten, konnte aber vor Bewegung kein Wort hervordringen. Gambetta beruhigte sic lächelnd, «nd nun sprachen die drei Mädchen der Reihe nack: „Dem großen Bürger! Dem berühm ten Bertheidiger d« Republik! Dem großen Red ner!" Gambetta gab einer Jeden eine symbolische Antwort. „Sie, mein Fräulein", sagte er zu der Rothen. ..stellen uns die Zukunft Frank reich- dar." Weiß (sprach er zu der Andern) ist die Farbe, die in der Geschichte unserer Der aar.genheil eine große Nolle spielt. Blau endlich (wandte er sich zu der Dritten) ist die Farbe der
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