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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 26.10.1878
- Erscheinungsdatum
- 1878-10-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187810268
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18781026
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18781026
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1878
- Monat1878-10
- Tag1878-10-26
- Monat1878-10
- Jahr1878
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 26.10.1878
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5718 Deutsch«! sehr bald büff-betürflig »nd demzufolge die Uvtnstützuaa Reich-consnlal-behörden iu Anspruch »die» u»d ReichScon . L fnlat-behörd ReickSaesant theilnna von Unterstützungen an HAMchzOrslizi Deutsche stch streng innerhalb der Gesetze und In« structwnen zu halten haben, so kann die vachge- jedoch die vachge- fuchte Untnstützuvg nur iu seltenen, besonder- da zu angethanen Fällen eiutreten; im klebrigen müssen. sow«t die B«hältnisse es irgend ge« statten, die betreffenden Unterstütz»«g«sruhenden aus di« Gefahr hin, daß sie vielleicht nach längerem Arreste wegen Umhertreiben« durch Schub nach der Grenze geschafft werden, der Berfügnog der bezüg« licheu au-ländlschen Ort-Polizeibehörden überwiesen werden. Unter solchen Umständen kann vor solchen leichtsinnig z» unternehmenden Reisen nicht ein dringlich q< dringlich genug gewarnt werden Wie au- Berlin gemeldet wird, werdeu sich in de» nächsten Tagen zunächst der Minist« de- In nern und der Cultu-minifier darüber schlüssig machen, ob dem nächsten Landtage eine Vorlage wegen Reorganisation der sächsischen Domstifter Raumburg, Merseburg und Zeitz ge macht werden soll oder nicht. Rach de» in vorig« Session dem Abgeordneteubause vorgelegten Ge setzentwurf sollten die Stifte Naumburg und Zeitz zu einem Stifte Naumburg-Zeitz ver schmolzen werden, welche« dann unt Z Mitglie der» besetzt werden würde, deren Präbenden zwi scheu 2000 und 3000 Mark bemessen sein sollte«. Da« Abgeordnetenhaus zeigte aber nicht Lust» von Neuem Sinekuren zu schaffen und wollte nach dem Ableben der jetzigen Dom herren die Einkünfte ausschließlich für kirchliche und Schulzwecke verwendet wissen. Inzwischen hat sich die Sachlage insofern etwa« geändert al- zwei Mitglied« der Dvmstist« mit Tode abge gangen sind, und zwar Graf v. Werthern« Beichlingen. Domdechant vom Stifte Naum burg. und v. Witzleben, Domdechant vom Stifte Merseburg. Letztere« hat jetzt nur noch 2 Mit glied«, nämlich v. Münchhausen und v. Man- tesffel: die Domdechanteustelle, 12 Capitular- und 4 Minorität-prLbendeu sind unbesetzt. Die Stift« Naumburg und Zeitz haben sogar nur je 1 Mitglied, da« erste« den Iustizrath v. Rabe nau, da« letztere den Pfarrer Schenk zu Doden dorf bei Magdeburg. Sn Raumburg find unbesetzt die Domdechantenstelle, 4 Prälaturen, 6 Canoui- cate, 6 Major» und 4 Minorpräbenden. Herzog Karl zu Schleswig-Holstein- Äonderbura-Glück-burg, ge». 30. Sep tember 1813, ist nach längere« Lewen gestorben. Authentrsche Nachrichten au- Konstantinopel stgualisiren den er folgten Au-brach eine« neuen großen bulgarische» Aufstande« in Ru- mellen und Makedonien, welcher von d« Pforte und anderen diplomatischen Kreisen russi schen Umtrieben zugeschrieben wird. E« scheint auch zwischen den bulgarischen Aufständischen und em« eventuellen griechischen Susurrectiou «rn Zusammenhang zu bestehen. In der Umgegend von Salonichi, in Ue«küb, KUstendsche und Morokope, in den Distrikten Djuma und Samtow sammeln sich bewaffnete bulgarische Banden, deren eine, zweitausend Köpfe stark, am 18. d. M. den Ort Kra-na augegri griffen hat. Parallel mit dieser Bewegnna geht eine Art Pe« lition«sturm zu dem Zw«w, die Errichtung eine« qroßbulgarischen Reiche- nach den Besinn« großbulgarischen Reiche- nach den Besinn mungen de« Vertrage« von San Stefano von den Mächten zu verlangen. Zwei vornehme Bulgaren, Ml je kor und Natscho witsch, haben eine solche Petition bereit- den Vertretern der Mächte in Kon stantinopel überreicht, während da- Original an den Czaren gesendet wurde. Eine andere Deputa tion Uberbrachte im Namen derBulgarenMa- kedonien- ein Memorandum, worin die Bereivi- man lrheb«, der sie so methodisch leitet. Allzu schwer ist e« nun aller ding- mcht, denselben zu entdecken. Mittheilungen eine« Korrespondenten zufolge üb« eine Unter haltung mit dem Fürsten.Dondukow-Kors- sakow, dem russischen General-Gouverneur Bul- garien«, ist der Zusammenhang mit jener Agita tion schier mit Händen zu greifen. Im klebrigen glauben die Mitglied« d« ostrumelischen Tom- Mission selbst nicht mehr an die MjPljHkeji der Organisiruna einc« Ost-Rumelien-, indem seiten- der Bevölkerungen selbst die größten Hinder nisse in den Weg gelegt werden. Da« Niugt sehr unheimlich. Der Berlin« Vertrag gleicht einem §ch sie im Sturme, da« in allen seinen Fugen «kracht. Au« Konstantiuopel meldet die „P. C": Nach Mittheilung von authentisch« Seite hat der Großvezier, Safvet Pascha, dem Vertreter einer Großmacht gegenüber «klärt, daß die Pforte alle Anstalten treffe, um Serbien und Mon tenegro gegenüb« dem Berliner Vertrag zur Ausführung zu bringen Serbien befindet sich bereit- größten) heil« im Besitze der ihm zu erkannten Gebiet«!heile, »nr die uebergabe von Brau ja. für welchen die Pforte gern andere (tzebiet-thcile abtretrn möchte, steht noch a»-. Der Distrikt G» sin je iß von de» Mvhameda- n«n bereit- geräumt nnd dürste im Augenblicke ichon an Montenegro übergeb«» fei». Die Ränmnng von Podgorttza ist durch dir Pforte anbefohlen. Pertew Esfendi ist zum türkischen Mi- nisterrestdenteu in Belgrad, der Senator Philipp Cristtc ist znm serbische« Ministgrresideaten in Konssantinopel ernannt wovdo». Da-serbische Drina-Corp« wurde auf den Frieden-fnß ge setzt. Bi- jetzt sind etwa der nach Serbien geflüchteten mohamedanifchea Insurgenten nach Bosnien znrückgekehrt. Di« internationale Lsmmisfi»» znr Re- l der Dobrntzscha rien wird am 14. .. ^ »zusammentreten. Ln Telegramm der Pforte dankt Mukhtar Pascha für die Vied«h«stell»ng der Ruhe ans Kreta; der Sultan bestätigt die vor geschlagene» Aenderungen. Christen und Mohamedau« ßnd angeblich einstimmig in ihr« Anerkennung der Tätigkeit Mnkhtar'-. Die Herzogin von Magenta wohnte dem feierlichen Leichenbegängnisse de« Bischof- Duvan« loup bei. Der französische Minist« de- Innern hat sämmtücheo Präfecten den Befehl gesandt, jneliche Verfolgungen gegen solch« Personen einzuftelleu, welche wegen Theil- uahme an dem Aufstande d« Commune verur- theilt oder coutumactrt worden sind. Man be merkt in Pari« sehr, daß im Laufe de« gegen wärtigen Processi- gegen die Urheber de« r« beiter-Cong resse festgestellt worden ist, daß socialistische Blätter tu Pari« mit Fond« au- deutschen Gocialistencasfen gegrün det worden find. Also nach Frankreich hin an-, in den bodenlosen Säckel der rothen Inter nationale wandert der deutsch« Arbeitergroschen! Die „Bombay Gazette" veröffentlicht einen Brief au- Thull vom 15. d., in welchem eS heißt, der Abgesandte de- Bicekönia« habe sich dahin au-gesprochen, daß ein plötzlich«Einfall in Afgha nistan große Schwierigkeiten haben würde. Gutem Vernehmen nach besteht die Macht de- Emir- au« 60,000 Mann Infanterie, von denen die Mehrzahl mit Gewehren bewaffnet ist, 100 Kanonen und entsprechend« Cavallerie. Man glaubt, daß b« Emir entschlossen ist, Widerstand zu leisten und Alimu«jid, Iellalabad und Kabul zu vertheidigen, Kandahar jedoch nicht. — Diese Nachrichten haben in England panischen Schrecken hervorgerufen. Die Time- veröffentlicht eine zweite Zuschrift de- früheren Vice könig« Lord Lawrence, worin sich derselbe gegen de« Einmarsch in Afghanistan ausspricht und für eine freundliche Politik dem Emir gegen üb« eintritt. Der London« „Rath zur Her beiführung internationaler Schiedsge richte" hat eine Resolution folgenden Inhalt« angenommen: „Der Rath blickt voller Besorg nisse ans die Möglichkeit eine» Kriege- mit Afghanistan und protestirt gegen die Un- Höflichkeit und Ungerechtigkeit, mit welcher d« Emir von den Vertretern der britischen Regierung behandelt worden fei, indem dieselbe den Versuch gemacht habe, ihm eine bewaffnete Gesandtschaft aufzudriugen, welche zurückzuweisen d« Emir völkerrechtlich berechtigt gewcsen sii." WaS sagt da- Tory-Cabinet dazu? Zur Zklssühruug des Sonatisten- gesrtzes. Der Berlinr Polizeipräsident hat seinen Arm aus eine- der Hauptorgane der Social- demokratle, die „Berliner Freie Presse,", niederfallen und die volle Strenge de- Gesetze- walten lassen. D« Ton, in welchem da- mit allen Künsten eines demagogischen Iesniti-mu- redigirte Blatt fortan ungestraft glaubte reden zu können, erinnerte doch gar zu stark an die d,SH« befolgte aushetzende Methode, gegen welche da« neue Gesetz in erster Linie gerichtet ist. Mit dem Verbot der einzel nen Nummer, welche- übrigen« auSsÜhrlich be gründet worden ist, wurde zugleich da- Verbot de- ferneren Erscheinen« ausgesprochen. Sonder barer Weise bemerkt dazu da« „Berliner Tage bla t t „Man hatte bi-her geglaubt, daß da- Verbot einer einzelnen Nummer gleichsam al- eine Art von Verivarnung dem Aorterscheinen vorhergehen müsse. Wie da« Er eigniß beweist, ist das Polizeipräsidium die ser Ansicht nicht." Wenn da- ,^v. T." jenen Glauben wirklich gehabt hat, so war derselbe durchaus un begründet. tz. 1l, Abs. 2 besagt ausdrücklich: „Bei periodischen Druckschriften kann das Verbot sich auch auf da« fernere Erscheinen er strecken, sobald auf Grund diese« Gesetzes da- Berbot ein« einzelnen Numm« «folgt", und die gerade über diesen Puuct in den parlamentarischen Berathnngen gepflogene lebhafte Di-cussion hat wahrlich über oie Weise, wie die betreffende Be stimmung angeweudet werden würde, durchaus keinen Zweifel gelassen. Im Nebrigen har die „Berliner Freie Presse" sich dadurch zu Helsen gesucht, daß sie ihren Namen in „Berliner Tagespost" mnwandelte. E« bestätigt sich ab«, daß sie auch in dies« Form bereit- unterdrückt worden ist. Interessant ist die Taktik de« „Vorwärts." Nachdem da« Blatt da« Epitheton „Centralorgan der deutschen Socialdemokratie" abgeftreift, zaudert e-, sich, wie der Plan vorliegt, in „Reform", „Organ für allgemeine Dolksintereffen", umzu- tausen, augenfchÄnlich ttM die Handhabung de« Gesetzes an anderen Orten abzuwarten. So debütirt da- Organ der Herren Liebknecht und Bebel am vergangenen Donnn-tag mit ein« Nmnm«, deren Inhalt mit dem einen Worte „ledern" schlagend bezeichnet ist. Da- dickleibige Schi«npfwört«texikon de- demagogischen Blatte« bürste zni« Leidwesen der Leser nun bald in einem Winkel der Redactivn verschimmeln. Dafür werden aber gute Rathschläge servirt, wie «an der Polizei au« dem Wege geht: Man sei seyr vorsichtig im Briefschrriben. Abgesehen von d« „Helligkeit des Briefgeheimnisse«" ist ,u bedenken, daß durch Haussuchung«» »der Brief in die Hände d« Polizei kommen kann. Schon um der Polizei überflüssig« Müh« zu «sparen, ver brenne man empfangene Briefe und schreib« »den Brief so, daß er von Jedem gelesen werden kann. Daß unsere Genossen nicht« Ungesetzliche« zu schreiben haben, wissen wir, aber wir wissen auch, daß in eurer Zart wie der Wort die " - L"LL kann. WaS sich münd- ^ mnn mündlich ab. ist saür loicht «-glich. daß da« Ausnahmegesetz einige Zeit lang Mit großer !-,Milde" aehandhabt wirb — lasse man sich da durch nicht in falsche Sicherheit wiegen! Sei Jeder zu jeder Zeit bereit, den Besuch der Polizei zu empfangen, die nicht da« Recht hat, im Privatbesitz befindliche Schriften 0« 1 Exemplar ist vollkommen sicher) zu confiSciren. Zum Schluß bitten wir die Genossen, jeden Fall von Eonfiscasion, Verbot, Hau-suchung rc. an euren der socialdemokratischcn Abgeordneten zu berichten, damit dem Reichstag in d« nächsten Session mit Material über sein Ausnahmegesetz gedient werden kann. Die «„Neue Leipziger Zeitung" (weiland „Die Fackel") fignalisirt die Schwenkung der sozialistischen Presse wie folgt: Nchaflen so die mei Wie wir au« den Zeitungen wenigen noch bestehenden Mitglied "sttschen haben di« . der socia- llstischen Arbeiterpartei und ebenso die meisten social- demokratischen Arbeitervereine vorgezogen, nicht erst die polizeiliche Auflösung abzuwarten, sondern sie haben sich selbst aufgelöst. Luch die socialdemo« kratischen Blätter wollen anscheinend der Polizei nicht viel Mühe verursachen, die Mehrzahl derselben stellt ihr Erscheinen ein. Dcwegen erscheinen an verschiedenen Orten „Lu-nahmeorgane", so in Ehemniy der ,,Ebe»i„itzer Beobachte,", in Dresden die „Dresdner Bürger»,tun«", in Bretlau da« „BreSkaurr Tage blatt", m Nürnberg „Die Fränkische Tagespost" rc. Jedenfalls werden der sccialdemokratischen Presse derartige rein äußerliche Metamorphosen nicht viel Helsen, so lange nicht voll und ganz mit dem inneren Wesen ihr« bisherigen Agitation«- weise gebrochen wird. Daß diese Weise mit rücksichtsloser und unermüdlicher Energie lahm gelegt wird, ist eben dieAbsicht de« Gesetze-, und eS wäre geradezu verderb lich, wenn man dieser Absicht nur halb genügen wollte. Da- sollten selbst Diejenigen cinsehen, welche dem Zustandekommen de- Gesetzes widerstrebt haben. Eine lare unentschlossene Handhabung der gewährt«, Vollmachten müßte da« Nebel nur vergrößern. Gegenüber den ganz sinnlosen Nörgeleien, mit welchen einzelne Berliner Blätter die «sie Anwendung de« Gesetze« begleiten, ist eine höchst treffende Bemer kung d« fortschrittlichen „Breslauer Zeitung" doppelt beachtenswert-. In social« demokratischen Blättern heißt e-: „Nickt mehr wie sonst in gewohnter schneidig« Weise werden wir die Schäden untere- gesellschaft lichen und staatlichen Leben- rücksichtslos aasdccken können, die Sonde d« «nerbittltchen Kritik wird vorläufig bei Seit« gelegt werden müffen." Daraus antwortet da« VreSlaner Blatt: „Ja, da« ist richtig, denn gegen dw „gewohnte schneidige Weis«^ und gegen diese „Sonde" ,ft allerdings da« Gesetz rn»t sein« ganzen Schärfe gerichtet; sonst hat e« keinen weiteren Zweck. Denn die aewotznte schneidige Welse, mit wel cher die Elasten gegeneinander gehetzt und die Arbeit« sämmtlich zu unschuldsvollen Tugendhelden, wie die Fabrikanten zu Ausbeutern der Noth und des Elends mittelst d« „Hungerpeitsch«" gestempelt werden, soll wenigften« nutzt mehr zur lieben Ge wohnheit werden und nicht mehr d« einzige In halt alle« dessen bleiben, wa« Ihr geschrieben und gesprochen habt. Dem Hetzen und Schimpfen, worin förmliche Orgien gefeiert wurden, ist einigermaßen ein Riegel vorgeschoben. Da« ist der Inhalt und die Tendenz de« Gesetze« und zwar die einzige Tendenz." Wenn die Behörden die gesammte Teukenz de« Gesetze- sesthalten, werdeu sie die öffentliche Meinung stet- hinter fick haben. * Berlin, L4. Oktober. Wie die „Germania" be richtet, find am Mittwoch bei verschiedenen bekannten socialdemokratischen Parteigängern Hau«- suchungen gehalten worden, so bei dem Leiter de« nunmehr geschloffenen „Vereins zur Wahrung der Interessen der werkthätlgen Bevölkerung Berlin«", Zimmerer Finn, bei dem Mitglied de« früheren socialdemokratischen Berlin« Wahlcomitt, Herrn Dastig, bei dem Agitator Siegerift rc. Auch die verschiedenen Zahlstellen der nunmehr geschloffenen Vereine erhielten polizeilichen Besuch. Auch d« „Vorwärts" ist vorgestern hier confiscirt worden, dagegen verdient erwähnt zu werden, daß unt« den 34 verbotenen Broschüren sich keine von Las falle befindet. Serliner Lrirfr. Berit«, 34. Vctvb«. (Ausführung des SocialistengesetzeS in Berlin. Kammern für Handelssachen. Veränderungen in der Provinzialverwaltuna der Provinz Posen. Verbot de» Tragens fremder Farben. LandeSeisenbahnrath. Beschwerden unter drückter Vereine.) DaS Berlin« Poli^i-Prä- stdium hat die Lursührung de» Gesetze« gegen d,e gemeingefährlichen Bestrebungen der Social» deinokratie mit Energie in die Hand genommen. Dem Verbote von «in« Reihe iw und auslän discher Druckschriften ^tnd der Schließung von vier hi« domiciliVe „Reich-- und l gestern Abend- m« de- hiesige« socialdemokrattschen Organ-, d« „Berliner Freien Presse", und zugleich die vollständig« Unterdrückung dieses Blat te«, da- freilich schon heut« Morgen unter dem neuen Titel „Berliner Tagespost" sein« Auferstehung feierte. Damit die „Tage-post" nicht als Fort- srtzung d« „Freien Presse" ohne Weitere« eben falls unterdrückt werden kann, sind Verlagund Re ble Druckerei (Allg daction gewechseIt. Nür ble Druckerei (Allgemeine deutsch« Affociatwnt-Bnchdruckerei, e. G.) ist ge blieben, aber man braucht kein Prophet zu sein, um vorauszusagen, daß auch sie in nicht fern« Zeit de« H. 23 de» Gesetze« zum Opfer fallen wird. (Der Te legraph meldete bereit-, daß auch die „Tage-post" confiscnt und untttdrückt worden ist. D.R.) Da- neue Blatt kündet an, wie da- schon an mehreren Orten von den bisher socialdemokrattschen Zeitungen geschehen ist, ellnna dienen den Laube-Polizeibehörden und freisinnigen dienen w«d«. bi- heule ne« en für di« Lndfü-n,^ rum de- Innern »>««rga»I m ist, geschah auf Grünt I m, ehe noch die Commissto,! baß «- einer una ohne bestimmte gen- Wären der keine definitiven Instruction de« Ersetze- vom Ministen« gen WaS bi- vorläufiger Instructionen. , für die Beschwerde-Instanz in Thättgkeit ist. die b«> kannttich heute Nachmittag erst gewählt werden sollk Man hat eben von Setten d« Behörden nach Publi kation de- Gesetze- keinen Tag mehr verlieren wollnc Wenn es sich bestätigen sollte, daß der preußisch, Juftizminifter bei Einführung der neuen richt-verfassuna auf die Errichtung von Kan- mern für Handelssachen bei den Landgerich Ar ^ ten oder für örtlich begrenzte Theile denelben ve: sichten will, so wird nichts allein in den bi-herian,! 'die kaufmännisch. Gebieten de- rheinischen Recht- Welt von diesem Entschluß unangenehm betroffn sein. In Folge ein« Aufforderung der kgl. Regü rung waren z. B. die Vorsteher der Stettiner Kauf. !N Iah Mannschaft im vorigen Jahre in der Lage, sich üb« die für die Errichtung solcher Kammern m scheidende vrdürfnißfrage, soweit der Reaieruagt Betracht kam, gutachtlich v bezirk Stettin in äußern. Die genannte Eorporakon hat damals, wie au« ihrem „durch unvorhergesehene ll». stände verzögerten" und jetzt «st ausgegebenn! Jahresberichte üb« „Stettiner Handel, Jnduftn, und Schifffahrt" hervorgeht, in erst« Linie die Bil dung einer Kammer für Handelssachen bei dem ur Stettin zu errichtenden Landgerichte, und zwar für den ganzen Bezirk de- letzteren, empfohlen. Sn Unheil über die Bildung weiterer Kammern konnu sie zur Zeit nicht abgeben, da die Entscheidung über die Beriheilung der Landgerichte innerhalb de« Re aierunasbezirkS damals noch nicht getroffen war. T„ Vorsteher der Kaufmannschaft halten auch jetzt noct. wie sie ausdrücklich erklären, an dem Standtpuncr fest, daß sie die Errichtung von Kammern für Handels sacken be» allen Landgerichten für wünschenSwertd halten. Nachdem einmal an Stelle der vom Handelt stand« erstrebten und von den verbündeten Regit rungen in ihrem Entwurf angenommen, selbststän digen Handelsgerichte facultattv zu bildende Kammern für Handelssachen gesetzt worden seien, sei e- nur auf diese Weise möglich, den berechtigten Wünschen de- Handel-stande« Rechnung zu tragen und zu ve,- hüten, daß in die einheitliche Gestaltung der Rech: sprechung in Handelssachen eine bedauerliche Lücke gerissen werde. Obgleich bekanntlich schon vor mehreren Jahren der Entwurf einer Kreitordnung für die Provmz Posen von den deutschen liberalen und konservativen Abgeordneten der letzteren, und zwar unter dem Vorsitz de» damaligen Abgeordneten, jetzigen Minister« vr. Friedenthal, alltgrarbettet worden ist, so hat e« mit der Einführung derselben doch noch gute Wege. Indessen soll in nächster Zeit von den be rechtigten Wünschen derProvinzmlvertretnng weniastenk so viel «füllt werden, daß die verschiedenen stänt, scheu Institute der Provinz auch wirklich in Provinzlaiverwaltung übergehen und für die letz'.erc ein Landr-director bestellt wird, ähnlich wie «S int- her schon in d« Rheinprovinz der Fall ist. wo eben falls dir KreiSordnung noch nicht «»ngesührt werden konnte. — Den verschiedenen Provinzial-Behörden ib jetzt wieder in Erinnerung gebracht worden, daß der Gebrauch von Flaggen, Bändern, Eocarden rc. in anderen als den Landesfarben verboten ist. Hossenr- Burschenschaft confiSciren. — ES bestätigt sich, daß d« HandelSminifter Maybach die Errich tung eine« Land es-Eisenbahnraths in« Leben ruft, und daß der Termin für dessen Zusammentritt schon zum Beginn de« neuen Jahre« bestimmt ist Die Aufgabe de« neuen Eisenbahnrath« besteht dann, sowohl »n Fragen der deutschen wie preußischen ver kehrSverhältnisse entweder selbst die Initiative zu cr- »u entsprechen. Der Sisenbahnrath wird au« ReprL sentanten de« Eisenbahnwese,iS, Handel«, der Jn- Hanl dustrie und Landwirthschaft bestehen. Seme stituirung erfolgt mittelst eine- Reglement«, welche« M Handelsministerium zu diesem Behuf« auSgearbenet worden ist. - Dem vernehmen nach werden zw«, von den pur socialistische» Vereinen, welche gestern auf Grund d«S Z. l (Abs. 1 und L) de« EocialistengeseyÄ von der hiesigen LandeSpolizeibehörd« unterdrück: worden find, die Beschwerde an die BundeSrarbt- commission einrtichen. Die besagten Vereine wollen den Beweis führen, daß sie nicht politischen Tendenzen ««huldigt hätten; es seien nur materielle Fragen und auf die Belehrung der BolkSclaffen gerichtete Vc- strebungen bei den Zusammenkünften behänd,.: worden. Verein von Freunden -er Lrdkmdr. k. >VK. Leipzig, 24. Octob«. Am Sonn- ' " ' ' sil ' - ' abend beginnt für den Verein die Wintnsaifon Imäß - - ^ mit regelmäßigen Monat-Versammlungen im Saalr de« Kaufmännischen Verein«. (E« war Heu« rm sich, den Gaal möglich, den Gaal wird« für Mittwoch-abcnd« zu «halten.) Auf der Ta§ d« Aufnahme neu« darunter die Professoren Ludwig, Ribbeck und Woldemar Schmidt Schmidt) und auß« den Üb« den „Farbensinn der Naturvölker" und eine gewiß sehr interessante Mittheilung Profess« . Gustav K. Hertzberg'- an« Ho" vr. Gustav K. Lertzberg'- an« Halle üb« „die ethnographischen Verhältnisse der Balkan Halbinsel" in Anspruch. Prof. Hertz bera ist Historik« und unter Ander« Verfasser der Geschichte der Persörkriege. nach den Quellen er- ,chte der Persörkriege, nach den One- t, in Eckstein'« Iugendbibliothek de- griech,- ix. Atterthum-, nawenNich ab« der „Ge- schichte Griechenland« seit dem Absterben de« antiken Leben« bi- zur Gegenwart", ein«« bi« jetzt drei bändigen Werke-, da- von Kais« Arkadiu« bi« zur Erhebung d« Rrngriechen gegen die Pforte (1821) reicht. Letztere« Werk bildet eine Abthei- luug de« PcrtheS'schen großen rührig fortgesetzten Unternehmen- der Heeren- und ukert'schen „enrvpäischen Staa tengeschicht«." G Irol logen» TheU > ihren i verbau daß do am »u Motlvc Damü sie soll «ff " ÄH Ein Aufaal N-! i« » Alles! verbun Ireue, un« so Gemüt da» Ei Emnpo Folge seeignk Diletta »KL Kolorit Tusch« Autfüt ^ichnet werden Daß da« I' höhe». Tr 13! wird e Hirt'ss kommei Nett arbeite: L.2L de»! .sehr E werden betten! »«««rc kür M »ä insr» N enr: v, diu lilauatl Areen- »Luei «intel «-»er «ttel r «l «rv«t
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