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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 31.10.1878
- Erscheinungsdatum
- 1878-10-31
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187810317
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18781031
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18781031
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1878
- Monat1878-10
- Tag1878-10-31
- Monat1878-10
- Jahr1878
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 31.10.1878
- Autor
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lv-1'1 7, ll.10v.7L? m.0.,1,1 1^ M.6:I/17r- '. l»0»,:. l. lv-1/77,. i w.O.pl/17»-. l«.0«s» ^ st-1/175 i l. >»r Sttru kr.4.140?. Gkschetut täglich früh 6',. Uhr. ASeckte« «» «nnstwo, IohamnSgaff« »L. staäß«rde> der ReSorN»»: -Ettog« 1»—12 Uhr. stachmittagS 4—« Uhr. der skr »te nächst- Nummer stesttmmten au «ochmtagen dis Nachmittags, an Soun- ^z Festtagen früh dis '/.S Uhr. 1, st» Ftltote» für Za^Teiah»«: k» stlemm. Unrversttätüstr. 22. >BitLbsche,Katharinenstr 18,p. nnr di« Uhr. UeiMerIaMM Anzeiger. Organ str Politik, Localgeschichtr, Handels- nnd Teschästsvcrkchr. A«fl«ge LL.5W. 4bo„»mrt,prtt» vterlelt.^/,ML, nrcL Bnuaertohu b ML. durch di« Post brzoqrrr « ML Jede nnzelue Nummer 2» Pf. Belegexemplar U) Pf. Gebühren für txttadeilagea ohne Postbeförderung 3« ML mit Postdefvrderung 4L ML Inserat« Lgesp Petttzerl« 2<» Pf. Gröber« Schuften laut uaferr» PrelNverzrichnitz — Tadevanfchor Satz nach höbtrrm Tans. Rerlawra »ater dem L«dattt»a«A»1ch die Epaltzeilr 40 Pf. Inserat« stud stet« an d. «epedttt», zu senden. — Rabatt wird ateht -egedcrr. Zahlung pr»«iLmor»a4o oder durch Postvvrfchuh. F r«4. DomrevStag den 31. October 1878. 72. Jahrgang Quittung und Dank. Für die Brandbeschädigten zu Vacha im Eisenacher Oberlande find in Folge unsere« Aufrufes vom »September d.J. nachverzeichnete Gaben bei unS eingegangen. Indem wir für dieselben hierdurch unseren mstndlrchften Dank auSsprechen, bemerken wir zugleich, daß vir diese Gaben in zwei Sendungen an daS MlcomitS zu Vacha weiter befördert und unsere Sammlung geschlossen baden. Serpzig, den 28. October 1878. »er «ath »er Etastt Letpzts vr. Georgi. Richter. vet unserer Etistnnisbuchhalteret: E. Z. 3 E. B Kleidungsstücke, I. I. 6 », Otto Weber Kleidungsstücke, Frau Gottlieb lo^l, P. K. Kleidungsstücke, A. 2 G. R. Kleidungsstücke. Frau V. 2 -^l, Frau Hofmann Kleidungs stücke, D. und B. 8 ^l, vr. Wachtel IO >l. H. 5 >». K. 5 B. 1 ^l, vr. IS. M. 5 »i. W. Klei- dungtstüüe, S. E. L. 1 50 -4 und Kleidungsstücke, Zmmermeister Fricke Kleidungftücke, H. und S. Kleider und Schuhwerk, Emil 50 E. O. Scharlach 10 ^l, A. Eg. 3 ^t, Frau Ober lehrer Rettig Kleidungsstücke, O. B 1 und Kleidungsstücke, E. S. 3 ^l, Helvetia Kleidungs stücke, I. Müller 3 K. Hille 3 ^ und Kleidungsstücke, E. E. 1 und Kleidungsstücke, Frau Nreß 5 und Kleidungsstücke, Adv. Schmor! 3 und l Rock, Carl Boiat 10 Summa: 99 und 18 Packete Kleidungsstücke. «et Per «rstestitt,« »es Letpztger Tageblattes: vr. Albert Müller 20 E. F. Weber 15 A. G. 5 ^l, S. Samiel 3 >l. I. H. KleidungS- stücke, R. N. Kleidungsstücke, Beuth 10 >l, Earl Goltfr. Peter 3 ^l, Frau Jda Münch 5 ^l, D. 4 B. 10 ^l, E. St. 2 L. B. 50 vr. S. 10 ^l, Bauschüler Kleidungsstücke. T. 50 4, Frau Pauline v. Hofsmann aeb. Mayer 20 >l, Frau Louis» Fr. 10 >l, Alwine 3 ^l, F. Betterlein 3 ^l, LH. Eggert 5 >l, W. R. 3 Xl, L- Hg. 3 X. «. I. 1 ^l, El- H. 50 Summa: 132 50 -4 und 3 Packete Kleidungsstücke. «et Herr« I I. Huttz: Mittwoch-Abend-Club der Loge Minerva z. d. 3 Palmen 20 .4, Adam 3 >l, Frau A. Herrmann Kleidungsstücke, R. Finkelftern Kleidungsstücke, R. M. 3 und Kleidungsstücke, P. D. 2 ^tl, N. und H. D 3 ^l und 1 Ueberzieher, M. Baum 10 ^l, P. 1 In Jesu Namen 50 ^ Bltzr. 3 »l, Frau Röder Kleidungsstücke, K. 3 ^l, P. Kleidungsstücke. Summa: 48 .Nl 50 und 6 Packete Kleidungsstücke. .«ft,»,»»« o».n»»«- Bekanntmachung, »te Urliste für »te Geschworenenwahl betreffen». Die vorschriftmäßig revidirte Liste derienioen hiesigen Einwohner, welche zu dem Amte eines Geschworenen leseblich befähigt find, wird vom 28. diese» oiS zum 12. künftigen MonatS mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage in den Stunden von Vormittag- 9—12 Uhr und Nachmittag- 3—« Uhr auf dem Rathhause im L Stock Nr. 18 zu Jedermann- Einsicht öffentlich auiliegen. Diejenigen, welche nach 8- ö de- Gesetze- vom 14. September 1888 von dem Geschworenenamte befrett » Verden wünschen, haben ihre Gesuche unter Beifügung der erforderlichen Bescheinigungen bei deren Ver- lnst innerhalb der vorstehend angegebenen Frist bei un- schriftlich eimureichen. Ebenso kann innerhalb derselben Frist jeder volljährige und selbstständige OrtSeinwohner wegen Heber «chung seiner Person, dafern er zu dem Amte eine- Geschworenen fähig zu sein glaubt, sowie wegen Ueber- Phung fähiger oder wegen erfolgter Eintragung unfähiger Personen Einspruch erheben. Leipzig, den ü«. October IMS. Der «»th »er «ta»t LetPrl». vr. Georgi. Nitzsch«. Bekanntmachung. Nachdem da» Gesetz gegen die gemeingefährlichen Bestrebungen der Socialdemokratie in Kraft getreten D» wird zur Nachachtung noch besonder» darauf aufmerksam gemacht, daß nach 88. 16, 17, 18 desselben tzik Einsammeln, sowie dle öffentliche Aufforderung zu Leistung von Beiträgen zur Förderung der auf den Umsturz der bestehenden Staat-- oder Gesellschaftsordnung gerichteten Bestrebungen zu verbieten und daher vcht statthaft ist; ebenso auch, daß Jeder mit Geldstrafe bis 500 oder mit Gefängniß bi» zu 3 Monaten ststraft wird, der an einem verbotenen Vereine al- Mitglied sich betheiligt, eine Thätigkeit im Interesse m«S solchen Vereine- auSübt, an einer verbotenen Versammlung Theil nimmt, oder nach polizeilicher Auf- tzsung einer Versammlung sich nicht sofort entfernt. Ferner werden Diejenigen, welche sich an dem Vereine «Ser an der Versammlung als Vorsteher, Leiter, Ortzner. Agenten. Redner oder «affirer betheiligen, velche,u der Versammlung auffordern, für einen verbotenen Verein oder für etne »erbotene versa««, h», «ru«ltchketten »ergeben, «tt GefSagnth von 1 Monat bis zu 1 Jahr bestraft. Leipzig, am 29. October 1878. La» Poltzet-Amr »er Stadt Leipzig. vr. Rüder. Offeubach'sche Musik. Kürst Go risch akosf und seine Getreuen haben im Plan gefaßt, durch die Herstellung eine-großen Kitzarischen Nationalstaat»- — der vsficiöse Pe. trrtburger Telegraph mag leugnen wie er will — die Punctationen von San Stefano »ird« herzu stellen und den Berliner Vertrag, Ser hellte einer Papierfcheibe gleicht, auf welcher sich -osak und Tfcherkeffe für einen blutigen vassengang eiuschieben, nicht auSzufvhren. Ruß« laud hat in der That da- auf dem Kongresse «rschaffene Werk durchlöchert; der intellectuelle Urheber aber bleibt Lord BeaconSfield, str durch feine versteckte, auf den Besitz de« Chpern nnd Kleinafieu gerichtete Orieutpolilik Rußland düpirte und rur Rehabili- tmma seine- Ansehen zwang. Die Antwort auf dies«- Verfahre» A>b Schir Lli, de- Ezaren Vasall, m»d die von »an Nnffeu anfgenrieaelte klgarisch« Nation, wcklche d« verruchten N»«li« Tod «S Verderb« sch»or um den hm- der eigenen aanzen und »ollen Unabhünaig« « Der Mo«eut zu« Handeln ist nicht schlecht swthlt Die rnfsifche »nn« arckd« Balkan« Halbillfel iß »«der im best« Zustande, Ru« »ll«ieu hat sich beruhigt, Vnlgarien wird chig nnd mit Erfolg rufsificirt, die bulgarischen h-llugen stnv in den Händen der Russen. Oesterreich hat einen sehr beschwerlichen Ver« stvag-proceß »«rchzumachen, auch die Macht der «rkei ist nicht gestiegen, da allenthalben im Reich bnrdrmug herrscht. England endlich hat in Afgha« O» eine nicht zu unterschätzend« Ablenkaua he« «n»e». FreUich »ird e- sich durch diese nicht ab« frlte, laste», a»ch jetzt feine Interessen ans der valkan«Halbinsel zu wahre», aber es wird > iowerhin nicht die gleiche Freiheit der Actio» haben » i« verflolle»«» Frühjahre. Für Rußland i Wi»t daher di- gegeuwSrttg« «achlage günstiger stt». al« »r Zeit de- fawofe» Sali-Hnry'« , >ll Rn»»fch«Iß«B. Ob nna Rußland -erad«» IKt »ewalt. ohne Rücksicht a.f jeden «der« Mch, jetztbereito ims die Erfetznng des Ver» rag- von Berlin durch den von San Ste- ano loSsteuern wird, da- vermögen wir nicht zu agen, ja e- erscheint angesichts der finanziellen Verlegenheiten sogar nicht wahrscheinlich. Daß aber die Aushebung, zum Mindesten die thatsächliche, de- Berliner Vertrag- von Rußland angestrebt wird, dafür sprechen zu viele Anzeichen, nnd nicht da» unbedeutendste ist e-, daß Rußland der Türkei die Einführung von Reformen geradezu unmöglich macht, um dann später unter Hinweis auf die Nichteinhaltung der türkischerseit- übernommenen Verpflichtungen die Erfüllung der selbstübernommenen Beipflichtungen mit einem Schein von Recht ablehnen zu können. Der Telegraph bringt jetzt täglich Beweise für den i« Süden der Türke, geschaffenen Zustand, der in der That so verwickelt ist, daß er nur durch die allersorgfältigsten Berichte eutwlrrt werden kann. Kürst Lobanoff, welchor von Adrianopel nach Stumbul zurückgekehrt ist, erklärte, daß er sich durch Augenschein von der „Unmöglichkeit der Räumung der europäischen Türkei im gegen« wärtigen Momente überzeugt habe. Mehr als 12,000 Bulgaren und Griechen campiren unter Zelten vor den Thoren Adrianopel-, fest entschlossen, sich den abziehendea Russen anzuschließen. Die Bevölkerung sei nicht zu überzeugen, daß sie unter türkischer Herrschaft Sicherheit und Schutz finden werde. ES müssen daher russische Truppen an verschiedenen Puncten verbleiben, um die Be völkerung z« beruhigen und eine Maffenau-wan« derung hintanzuhalte». Der Schwerpunkt der «ction liegt jetzt in Makedonien. Ueber die revolntionaire vewegung tznselbst geht unß hente ein hochinteressanter B«icht zu, datirt Salonichi, 18. October: Die Zustände in Makedonien sind geradezu un haltbar geworden. Di« Anarchie spottet aller Beschreibung. Die Lorruption macht täg lich neu« Fortschritte. An» den meisten Ort schaften »er Provinz liegen Klagen aeqen di« Ver waltung vor. Mehrer« Orte, wie vinitschtani nnd vtftritza. entsendeten hicher Deputationen mit Beschwerden über allerhand AuSschreitnnaen. Di« Wenigsten wähle« den legale« Weg der Klage, die Bekanntmachung, den diesjährigen Christmarkt betreffend. Wegen de- am 17. Deeemder 1878 »eginnevden LhrtstmartteS, auf dem feilzuhalten übrigens nur hiesigen Gemeindemitgliedern gestattet ist. verordnen wir Folgende-: 1) Diejenigen, welche den Markt benutzen wollen, haben sich »iS zu« SO. Rove«»er dieses Jahres bei unserem Marktvoiat (Naschmarkt Nr. 1, 2. Etage) zu melden. Später eingehende Anmeldungen müssen unberücksichtigt bleiben. 2) Der diesige Wocheumarft wird von und mit Sonnabend den 14. December ab auf den Fleischerplatz verlegt, auch während der Markttage den Verkäufern von Töpfer- und Steingut» waaren von dem vorgedachten Zeitpunkte ab die Benutzung de- sogenannten Böttcher- und Töpfermarkte» gestattet. 3) Der Aufstau »er vusten auf dem Sbristmarkte ist vom 14. December ab gestattet, wogegen da» AuSpacken und Einräumen der Waaren nicht vor Mittag- 12 Uhr de- 18. December be ginnen darf. 4) Der Verkauf der Waaren findet bis zum 24. December 12 Uhr Mitternachts statt, auch ist an dem in den Christmarkt fallenden vierten Adventsonntage, am 22. December, der öffentliche Handel in Läden, auf Straßen und Plätzen erst nach beendigtem VormittagSgotteSdienfte, d. i. nach 10'/, Uhr Vormittags gestattet. 5) Die Inhaber »on Vhrtftma»ktstSnden »urfeu nur Ihre Angehärige« un» solche Per sonen als verkänser verwensten. welche stänstig in ihren Dienste» stehen oster hier wohnhaft sin», un» es Wersten alle Etänste sofort etngezoge«, on »rnen auswärts wohnhatte selststftänsttge Personen, welche nicht hiesige »e«etn»e«ttglteher stu», als Verkäufer betroffen werden 8) Die Aäumnng sämmtltcher vusten un» Etänste, sowie der auf dem AugustuSplatz zum Feil balten von Ehriftbäumen benutzten Plätze ist von den Verkäufern nech am 24. December bi» Mitternachts 12 Uhr zu bewirken. 7) ES bleibt auch diesmal gestattet, die für den Christmarkt benutzten, auf dem Markte befind« lichen Buden noch am 25. und 28. December stehen zu lassen. ES haben aber die Miether sowohl als die Verleiher der Buden dafür zu sorgen, daß sämmtliche Buden nach Ausräumung der darin befindlichen Waaren sofort gut geschloffen, d. h. die Klappen »ugebolzt. die Thüren verschlossen oder vernagelt, sowie die Budenplanen nedst den dazu gehörigen Planenstangen gänzlich beseitigt werden. 8) Sämmtliche Ehriftmarktbuden, soweit dieselben nicht mit Einwilligung der Meßbudendevutation für Besucher der NeujahrSmeffe benutzt werden sollen, sind am 27. December abzubrechen und muß deren Fortschaffung noch an demselben Tage erfolgen, auch biS Abend- 8 Uhr be endet sein. 9) Der verkauf »on Lhrtftbaumen wird vom 17. December auf dem AugustuSplatz« gegen ein Standgeld von 3 für jeden gleichmäßig groß zu bemeffenden Platz gestattet, ledoch unter ausdrücklichem Verbot de- Einschlagens von Pfählen. 10) Wegen Ausstellung der Christbäume und sonst allenthalben ist den bezüglichen Anordnungen unsere- Marktvoigt» unbedingt Folg« zu leisten. Zuwiderhandlungen gegen diese Vorschriften werden mit Getststrafe »t« zu SechSztg Mark oder ent sprechender Haftftrase geahndet werden. Leipzig, am 18. October 1878. Der »attz »er Etastt Leipzig. vr. Tröndlin. »angemann Bekanntmachung. Wegen Reinigung der Lokalitäten der sog. großen NathSstnste auf dem Rathbaus« bleibt dieselbe Freitag den 1. November d. I. geschloffen, wogegen die sämmtlichen übrigen Expeditionen in der gewöhn« lichen Weise expediren werden. Leipzig, den 29. October 1878. Der »attz »er Etastt Leipzig. vr. Georgi. MefferschmidL Bekanntmachung. In Gemäßheit der zum Gesetze vom 5. Juli d. I. erlassenen Ausführungs-Verordnung von demselben Tage sind auf den zeitherigen Termin I. November e. «ruutzsteuern nicht z« entrichte», dagegen werden die hiesigen GrundstückSbefitzer aufgefordert, »te für diese« Termin fällige» stästttsche« Atzgatze« an 1.37» »»« jester «ruuststeueretnhett »on diese« Tage atz dt» spätesten» 14 Tage «ach ste«. selben an die Siadt-Steuereinnahme allhier — Brühl 51, im blauen Harnisch — zu bezahlen, da nach Ablauf dieser Frist die gesetzlichen Maßregeln gegen die Säumigen eintteten müssen. Leipzig, den 30. October 1878. Der «ath der Etatzl Leipzig. vr. Georgi. Taube. Meisten — von der Fruchtlosigkeit solchen BorgehenS überzeugt — nehmen zu gewaltsamen Mitteln Zuflucht. D»e StarejschinaS (Gemeinde-Vorsteher) von über 120 Ortschaften hielten unlängst eine Beralhung in einem Dorfe bei Wellessa ab, wo die schreckliche Lage besprochen und über die Möglichkeit einer Ab hülse berathen wurde. Ein sehr angesehener Bul gare richtete an die Versammlung eine Ansprache beiläufig folgenden Inhaltes: Ihr wisset, Brüder, daß unS die Türken weder die Sicherheit de» LebenS noch ein menschenwür dige- Dasein bieten können. Der Sultan möchte das Reich durch Gerechtigkeit erhalten, aber seine Organe selbst sind seine beständigen Widersacher. Ww haben von den besten, in Eta mb ul decretirten Reformen nicht» zu hoffen. Andererseits kann un- Niemand von außen Hülse bringen. Man hat in den letzten 8 Wochen in unserem Heimathlande 42 Mädchen geraubt. 421 Familien an den Bettelstab gebracht, 84 Familienväter ermordet, 108 Frauen geschändet und Tausende mißhandelt. Unser Vermögen ist hin, unser Blut wird stromweise vergossen, unser« Ehre wird mit Mßeu getreten, unser Glaube beschimpft, unser Theuerste» be schmutzt. Denkt ihr etwa, daß un» Jemand vor dem Untergänge retten werde? Ich war in Bul garien, in Rumelien, sah hohe Herren, große Patrioten, Alle sagten: „Erhebt euch, rettet euch selbst! Ihr zählt 140 000 Männer, opfert denn 30.000 und rettet die Übrigen 110,000, sowie die Familien der im Freiheit-kämpfe Gefallenen!" Ich sagte: „Meine Brüder haben noch ein Hey. da» für da» BolkSwohl warm schlägt, ich werde sie in den heiligen Kamps führen." La fteb« ich, in meiner Rechten die bulgarische Fabne, in meiner Linken di« KriegSerkiä ung an unsere Unterdrücker, wollt ihr dem namenlosen Elende ein Ende machen, so folgt mir; wir werden vielleicht Alle sterben, aber unsere Kinder werden in Frei« heit leben! Genug der Leiden, die un» zu Eclaoen und Duldern «achten, wir können nicht im Finstern bleiben, während e-ring-umber hell wird! Saget an, wollt ihr Leben und Wohlstand opfern, blutig mit den Tyrannen ringen, oder im Staube weiter kriechen, besteckt von den Pestbeulen der Schande und des Jammers?" „Kämpfen wollen wir, kämpfen bi- zur Erlangung der Freiheit!" da» war stie einstimmig«, brausend« Antwort der Versam melten. Man schied unter Schwüren der Treu« bi- zum letzten Athrmzuge. Schon nach einigen Tagen tauchten in Make donien mehrere Legionen Insurgenten auf, deren Gesammtzahl man auf 8000 Mann veranschlagt. Diese sind unter vier CommandoS gestellt worden. Die bei Weitem größte Schaar befehligt MUno ff «us Wragametz. Da» Losungswort ist: Vertreibung der türkischen Beamten und Einsetzung natio naler Behörden, die sich auf etne organrsirte Volks» w«br stützen müssen. Wiewohl die unmittelbare Veranlassung de» Auf stande» in Makedonien in den mrßlichen hei mischen Zuständen gelegen ist, so giebt e» doch Sym« ptome genug, welcve für ein Schüren und Hetzen von außen deutlich sprechen. Der „Einigung»« Llub", welcher in Rusts chuk begründet wurde, hat, da» kann apodiktisch behauptet werden, die größten Anstrengungen gemacht und bedeutende Mittel aufgeboten, um die Bulgaren in Make donien noch vor der Räumung Bulgariens durch die russischen Truppen zu insurgiren. Daß Waffen und Munition von dort hierher geschickt wurden, ist «in« constatirt« Lhatsach«. Au» Sofia, Rustschuk und Konstantin,pel zugleich wurde hier Feuer an die Pulverlonne gelegt und die Ex plosion ist erfolgt. Die Ausbreitung de- Aufstande- hängt von dem Verhalten ab, welch«-da»zahlreich«griechische Element demselben gegenüber einnehmen wird. Die Hellenen sympathlstren sehr wenig mit den Bul garen und werden, ohne «inen Wink von Athen auS, mit jenen gewiß nicht gemeinsame Sach« machen, klebrigen» muß man auch die Haltung der Zinzaren berücksichtigen, welche schon vor Monaten ihrer Sym pathie für «in« »sterreichisch-ungarische Occu- palion Makedonien unzweideutigen Ausdruck ver liehen haben. Soweit unser Bericht. .Oskendachffch«" Musik soll Fürst Dondukow« Korsakofs den Berliner Vertrag verächtlich ge nannt haben, und wenn er damit das Oberflächliche desselben kennzeichnen wollte, so hat er Recht gehabt: sonst aber ist »«- Gleichniß schlecht gewühlt, denn di« Ofsenbach'sch« Musik ist lustig, »er Berliner Vertrag aber — »«» stellt sich täglich mehr heran- — recht trauriaund ein flüchtiges unehrliches Machwerk, da- seinen Verfassern nicht zur Ehr« gereicht. Der Kanzler mußt« eben »useben, wa» sich vor seinen Augen aus ste» grünen Lisch« vollzog, denn all mächtig ist der Fürst nicht.
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