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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 03.08.1902
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1902-08-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19020803026
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1902080302
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1902080302
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1902
- Monat1902-08
- Tag1902-08-03
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Diese» Blatt »ird deu Lesern von Dre»deu ^gestellt, wahrend er die Post.Aüoimenlcl- c-n vnd Umgebung am Lage vorher bereit» al» Morgen in einer GesammtauLznbc erholte.:. verugsgebüdr: LAtk^L inoeb»«,. eiükn» Roten >Ia1. erbalte« —^ nmokn. die ober neienaae lolaea, »«oaden »»end« uut» »'»«« «ugetikllt. bruck aller Xilunaen nur lenan,. Artikel u Ortalnak» ur in» d'utll<bi, ,ur m>« »eu de'.Drei». >Mi, »breks«: Wachrlchia» »r,»»,» ^egvLrrrSel L8L8 N«rlag von Atepsrh K Ueirtzardt. ^iirreige»! Lä'i'. tl»»»:.>ne von üliitüt!:'., r- -:e>k >.:» 2 IIl > Lr.n- >u>» ,Ut',il>i>> Nttt ^.itai « >o>i libi - > Uli! 5 .< !-i-ati>;en!>--»t-' ..,»e >ce « s>!vi-ii- 22 4'tu . :i-> t ,-.»i -p> -y -i»-n- .» e S> «t , o-.e :.>r-2lu«e >>!.->». tt --- ur l>t t2.. u.-.' -P. '.;»>ltti »tiiritl»l»I- -ou» > te>- »aarn i oi;. Llveiriu» «Ui.-i.s^iici 22. >12 l,.; m »»:. s-. > > - - i»i> i > louxrem La»>. An»««.!: i» tt " «,aae iinr ueur» ^a>>' i >- >>' !ÜkIeul>ll!>ter i!-k>d!,i in» M'i: ,-. linket»!. Neriilprichattsil-I.il:: «Ntt l Nr. 11 IMS Nr. 9096. k. llülumlierf jp. ki aber b IBrv»iIvi> H rlv«lrlo»»»ti»«lt Vorvorkstrus«« 8 ^ lliongjenvrei u. luvdtuvutLdnIr Zpseisi-fabrilc flli' lnäst rur LssttAtiniuix üsr in ksiuew IVarü nur »»«^nooeu- unä ^«»«rsiik^lurtli-rliiizr ckienemlcill ueuektsn, modernsten Llvktri8vkvv ^UkLiLKtz mit 0l'lieI(I(lil!lif8tkU8i'l,nlz tb^a- SK ß SB » Neueste Diahtderichte. Hosnachrtchtcii, Jubiläum der „Großen Wirlhschaft", „Feronla", Gcrichtsverhandliingcii. W»». -^»«» AKtkst».Oschatzcr Fresken. Ole Bull und Johann Laiiterbach. Sonntag, 3. August ILW2. Neueste Drahtmeldunuen vom 2. August. Kiel. Der Kaiser und die Kaiserin begaben sich heule Mittag an Bord der „Iduna" nach Hemmelmark, um dort dem Prinzen und der Prinzessin Heinrich einen Besuch abzuslatten Vorher hatte die Kaiserin bei Frau Admiral v. Köster und bei der Prinzessin Henriette Besuche gemacht. Kiel. Der Kaiser wird sich Montag früh an Bord der ohenzollern" nach Reval begeben. Im Gefolge werden sich eftnden Oderbof- und Hausmarschall Gras zu Eulcnburg, der Kommandant des Hauptquartiers General der Infanterie von Blessen. Generaladjutont v. Scholl. Kapitän v. Usedom, Kapitän v. Grumme. Oberstabsarzt Dr. Ilbcrg. In Begleitung des Kaiser» befinden sich der Reichskanzler Grat Bülow. der Ge- sandte v. Tschirschky und Bögcndorst, der Chef des Militär, kabinets Gras Hülsen-Häscler, der Chef des Marinekabinets v. Senden-Bioron und der Marincattochö bei der deutschen Bot schaft in Petersburg. Ferner wird sich an Bord der „Hohcn- zollern" Prinz Friedrich Heinrich nach Reval begeben. Hamburg. Aus dem „Primus" wurde gestern spät am Abend in der Hinterkajüte noch die Leiche eines 11jährigen Mäd chens anfgesunden und nach Hamburg gebracht. Hamburg. Der ausgehende dänische Dampfer „Orrik" überrannte gestern Abend auf der Elbe bei Reiherjticg ein urjt zwei Personen besetztes Jischervool, wobei ein Jacher er trank, während der andere gerettet wurde. Wen die Schuld an dem Unglück trisst, steht noch nicht fest. Hannover. Die ausgeschriebene Nachzahlung aus die Stammaktien der Hannoverschen St ratzen bahn ist, wie jetzt festgesteUt ist, auf 22943 Stammaktien geleistet. Garmisch. Ter Gesandte Freiherr v. Podcwils ist, einer Einladung des Prinzrcgentcn zu den Jagden folgend, gestern nach Vorderriß abgercist. Aschassen bürg. In der letzten Nacht entstand im Tele- gtkaphen-Betriedsburean des hiesigen Bahnhofs Feuer. Der Dachstuhl brannte vollständig nieder. Die telegraphischen Ver bindungen wurden durch Nothverdindnngcn aufrecht erhalte». Lemberg. In sämmtlichen Bezirken, die von dem Feld- arbeiter-A ns stände berührt werden, ist eine Bekanntmach ung de» Statthalters angeschlagen worden, in der die Bevölker ung aus das Nachdrücklichste ermahnt wird, sich jeglicher Gewalt- thätigkeit und Gesetzesverlep.nng zu enthalten, da Zuwiderhand lungen die stkermstea gesetzlichen Slraic» zur Folge haben würden. Pari». Der „Figaro" oeröstentlicht eine Unterredung mit dem Generalgouverncur von Indo-Ehtna, Beau Dieser erklärte, er sei über den Abschluß des englisch-chinenichen Handelsvertrages, den er nicht für so bald bevorstehend hielt, überrascht gewesen. Es sei die Frage, ob die Erhöhung der Seezölle um 10 oder 11 Prozent von den englischen Kanslenten gut ausgenommen werde» würde, von denen viele der Ansicht seien, vast durch die Zahlung des zur Kriegsentschädigung erhobenen AuslchlageS von 5 Prozent ihnen ungerechter Weise Lasten er- wachsen würden. Bea» hält die Lage in China für jo befriedigend wie möglich. Der Hof sei von vortrefslichen Absichten erfüllt. Die Wiederherstellung geordneter Zustände gehe in rcgclmästigcr Weise vor sich. Paris. Die grötztc Zahl der nach den gestrigen Dekreten zu schliestendcn kongrcgationistischcn Nieder! assungen befindet sich im Departement Finislörc. „Lantcrnc" meint, das; dort einiger Widerstand gegen die Ausführung der Dekrete zu erwarten sei Marquis Costcllanc-Esrarro» schrieb dem Prä ketten des Departements Gironde, dast er der Regierung, die die Verfassung von 1876 verletzt habe, keine Steuern zahlen werde. „GauloiS" erklärt dieses Vorgehen als ein nachahmenswcrlhcS Beispiel. Gijon. Kön > gAlsons ist hier eingclrossen. London. Nach einem Telegramm der „Times" aus Peking von gestern war das Abkommen über die chinesiscbe Nord- bahn vorgestern Gegenstand eines Notenwechsels zwischen dein britischen Gesandten und dem Prinzen T'chmg. England Hot nunmehr seine Zustimmung dazu gegeben, das; die Klausel auä dem Abkommen entfernt wird, in der die Beibehaltung der aus ländischen Militärs als Mitdirektorcu der Eisenbahn ousgeivrocheil wird. Jetzt müssen noch Deutschland und Japan ihre Zustimm, ung zu dieser Abänderung des Abkommens geben, dann müssen alle Mächte über die Rückgabe der Eisenbahn an die Chinesen einig sein, ehe -dieselbe erfolgen kann. Der Tag, an dem dieses stattsinden wird, kann daher auch »och nicht bestimmt werden. Bis dahin behält Ruhland die Bahnlinie von der großen Mauer bis Niutschwang unter seiner Aussicht. London. Chambcrlain hielt aus einem Bankett eine Rede über die Zukunft Südafrikas, in der er jagte, in Lord Mltncr besitze England einen bedeutenden Berwaltungsbcamten, der wohlgeeignct sei, das Werk, welches Lord Roberts »nb Lord Kitchener so gut begonnen hätten, »> ganz besonderer Weise zu vollenden. Er habe Niemande», der geeigneter sei, den Grund zur Freiheit Südafrikas zu lege» und ein größeres Gemeinwesen in den Stand zu setzen, der Vorthcile theilhastig z» werden, die die britische Flagge mit sich dringe. Ehambcrlain sprach sodann von der Zukunft Südafrikas und sagte, er sehe in der Reorganisa tion der neu erworbenen Landeslhcile etwas, was dos Reich zu mehr als einem bloßen qeographischcn Begriff machen werde. London. Der Bicclömg von Indien telcgrophirt: An der Küste von Birma und in einem Thcilc von Bengalen und Ajsa» sind dauernde Regengüsse iiiedcrgcgangc», auch im Osten der Gaiigcs-Ebcnc und im Bundclthand lind starke Rcgcnsälle ge wesen. Der Regen >m Gudscherat war unbedeutend, in einem großen Thcilc des Landes ist Regen dringend erforderlich, weniger in den Eentralprovinzcn, in Radjputana und Heyderabad. Sonst sind die Aussichten allgemein crmuthigcnd, die landwirth- jchaftliche Lage ist bcsriedigcnd. Christian in. „Morgcnbladci" thcil! ein Telegramm von Baldwin mit. in dem cs heißt, daß ihm der Versuch, den N v r d- pol zu erreichen, mißlungen sei. Er fühle sich jedoch von den Schwierigkeiten keineswegs überwunden und werbe im nächsten Jahre wieder versuchen, den Nordpol zu erreichen. Baldwin legte drei große Depots an. die der nächsten Expedition große Vortheilc gewähren werden. Das Fahrwasser bei Franz Ioiessland war im Herbste 1901 durch Packeis vollständig gcsverrl, wodurch die Wditerfahrt mit dem Dampfer verhindert wurde; die Expedition war gcnöthigl, ihren Reservevorrat!) an Lebensmitteln und Kohlen anzngreif'e».^ Durch die Arbeit iin Eise von Januar bis Mai wurden die Schlitten fast unbrauchbar, und weil auch der Praoiant für Pferde und Hunde auszuachcn drohte, mußte die Ervcditivn nmkehrcn. Anldwin entdeckte Nansens Hütte und machte die ersten lincmatographischcn Ausnahmen vom arktischen Lebe». Dem „Lereblodct" zufolge erreichte Baldwin 81 Gr. 1-l Abi». Warschau Die hiesige Geheimpolizei >>> den Verbreitern von falschen üOO Rn b cl s ch ei n cn aus die Spur gekom men. Es sind der Inhaber eines Bankkonlors PintschewSki, der Photograph Ginsch und der Warschauer Büracr SokulSIi. NewI) or k. AuS Panama wird gemeldet, bei Aguadulcc habe sich zwischen den Aufständischen unter Hcrrcra und den Rcgicrungs- truppcn ein heftiger Kamps entspannen. Er begann am 29. Juli; cs verlautet, daß bis zum 30. Juli 200 Auf ständische getödtct oder vcrwundci worden seien, während die Regierungstruppcn 19 Mann verloren hätten. Tie von der Regierung crusgndicn Kommissare, die mit Hcrrcra unterhandeln sollten, find nach Panama zurnckgekchrt und berichten, sie seien in Folge der Kämpfe am 31. Juli nicht im Stande ge wesen. ihre Mission zu erfüllen. Das Blutbad unter den Auf ständischen sei furchtbar gewesen. Sie hätten um einen Waffen stillstand gebeten, um ihre Todten zu begraben, nach dem Waffen stillstand iollc der Kamps wieder ausgenommen werden. Aashingto n. Im vergangenen Monat nahm die Staats schuld um 1153126 Dollars zu. Der Baarbcstand des Schatzes beträgt 1278 479 598 Dollars. Port au Princc. General Iumcau hat seine Truppen organisirt unü marschirt jetzt auf die Hauptstadt. Peking. Der Führer der Aufständischen in Südtschili, T i ch i n g t i n g l n n g in Honau, ist vom General Li gefangen genommen und hingcrichtct worden. Der Kops wurde zur Warn ung eitisgcstcllk. Shanghai. Rach eingcgangcncr Meldung besteht zwischen den britischen und chinesischen Mitgliedern der Handclsvertrags- kommissiou eine Mein ungsvcrsckiedcnheit. Tic Cbincien sind gegen die van England vorgeschlagene Regelung der Binnen schifffahrt. die Engländer bestehen aber darauf, daß der ganze Plan James Mackay's genehmigt wird. Kalkutta. Bei der Station Khatauli im Distrikt Meerut ereignete sich ein Eisen bah nunsall. Ten Berichten zufolge wurden 16 Eingeborene getödtct. 9 Europäer und 21 Eingeborene schwer verletzt. OertiicheS und Sächsisches. Dresden, 2. August —* Se. Majestät der König begab sich heute srün 6 Nb 38 Min, begleitet voui Lbrrkoioiarjchott Grasen Vitzthum v. «o ' siädt, dem Hausmarschall Wirtl. Geh. Rath v Cariomitz-Hai- titzfch, dein Obcrslatlmeistcr v. Hangt, dem Obersvr!i;agcrmeo . Freiherrn von dem BuSschc-Strcitborst und dem Flügel-Adjutan;-.- vom Dienst Major Freiherrn v. Wclck mittelst SvndcrzugcS ra.i Niedersedlitz auS nach Klmgcnbcrg-Caliiinitz zur Hirschjagd a.n Grillenburgcr Revier. Das Jogdsrühsinck wurde in der Oön sorslmcistcrci Grillcnburg eiligcnomuicn. Die Rückkehr rach Hoslcrimtz erfolgt in den Spätiiachmiltagsslunden. —* Sc. Majestät der Kocher hat den Rothen Adler, ordc. 1. Klasse dem sächsischen Oberkofmarschall Grasen Vitzthum, den Rothen Adlcrvrdcn 4. Klasse dem Gchcimlümmcrci Hob!- scld, Kammerdiener der Königin-Willwe von Sachsen, den Kroncnordcil 1. Klasse dem Hausmarschall v. Carlow>r- Hartitzsch, den Kroncnordcn 2. Klasse mit dem Stern dem Oberslallmeistcr v. Haugk. den Stern zum Kroncnordcn 2. Klaiw dcm Leibarzt Professor Dr. Fiedler, den Kroncnordcn 4. Klasse dem Kammerdiener Vollprccht verliehen. —* Ter Obcrhosiiicister Ihrer Majestät der Königin-Wittwe. Wirkl. Geh. Rath v. Ma > vrtic, hat sich heute mit mehrwöchigem Urlaub nach Pommern begeben —* Zum Vorsitzenden sür die snnste diesjährige Sitzungs periode des hiesigen König!. Schwurgerichts, die Mitte Sep tember beginnt, ist Herr Lanogerichtsdircktor Fromm hold et- nannt worden. —* Die Gatt > n des Bnrcngcncrals Lucas Metzer, welche Transvaal im Hochsommer vorigen Jahres, nachdem sie den Ge neral während seiner letzten Krankheit gepflegt batte, verließ und noch Schottland zu Verwandten ging, weilt seit Anfang April mit ihrer Stieftochter in Dresden, wo sie in der Pension Seidel, Bürgcrivicse 18, Wohnung gciioinmcn hat. Gegenwärtig ist die Dame ihrem Gatten nach London entgegengereist. Der Rückweg nach Dresden wird über Holland genommen werden, da der General eine Zusammcnlunst mit dem Präsidenten Krüger be absichtigt. Nach kurzer Erholungspause in Dresden gebt der General mit seiner Familie aus Reisen. Wann der General Meyer hier cintrisft, steht »och nicht scsi. —* Tic demnächst beginnende Umgestaltung des Fcucrmeldc Wesens bietet unter Anderem die Mög- lichkeit, selbst thäti ge Feuermelder, wie solche auf -den Straße» ausgestellt werden sollen, auch inner halb von Privatgriindslücken anzubringcu. Ein Bcdürs- niß, hierdurch auf kürzestem Wege Feuer zu melde», wird besonders in Fabriken, in Lager- und Geschäftsräumen, >» Theatern und lonsiigcn Vcrgnuguttgslokalcn vorlicgcn. Um nun bei der bevor- stehenden Verlegung neuer Kabelleitungen den Anschluß solcher Privatmelder sofort und auf billigstem Wege mit vorschen zu können, werden die Inhaber von W o arcnhäuse rn. die »ach Punkt 14 der Bekanntmachung des Rathes vom 14. September 1900 z»m Anschlüsse on die automatische Fcuermeldeanlage ver pflichtet sind, und Diejenigen, die sonst noch Feuermelder inncr- balb ihrer Grundstücke ausstcllcn lasse» wollen, ousgefordert, dies bis längstens den 25. August beim Feuerpolizeiamt Stadthaus Am See 2, II. Obergeschoß, Zunincr 21, anzumelden. — Eine Verbesserung der Sonntagsruhe sür das Haudelsgewcrbe sucht der Dcutschnationale Ha»dl»ngsgchilscii-Ver. band durch Entfaltung einer planmäßigen Bearbeitung der gcsctz- gebenden Körperichastcii und Behörden zu erreiche». Nachdem in den ersten Tagen des Mvnats Juli den Beschlüssen des siebenten deutschen Haiidlnngsgehilfentagcs dadurch Rechnung getragen »vor- den war, daß in 560 Städten aus Anlaß der zehnjährigen Wieder kehr des Tages der Einführung der Sonntagsruhe sür das Han- dclsgcwerbe von den Ortsgruppen des Verbandes Knndgebungc» veranstaltet wurden, versucht der Verband mit Hilfe seiner Gaue und Ortsgruppen ituninchr allenthalben durch lkcbericndung ent- sprechender Eingaben die Behörden in seinem Sinne zu beein flussen. An den Bundesrath, die Ministerien, die höheren und uiitcrcu Berwaltnngsbehördcn. sowie an die Verwaltungen der ein zelnen Städte sind die deutschnatjonalen HandlungsgehÜscli mit ihrer Bitte um Verkürzung der Sonntagsarbeit herangctrctcn, so daß von diesem Verbände in wenigen Wochen beinahe tawcnd Eingaben in dieser Sache abgesandt worden sind. Knust und Wissenschaft. s* In der Angelegenheit der Oschatzer Fresken theilt un» Herr Superintendent Colditz als Vorsitzender des Kirchen- Vorstandes zu Oschatz oktengemäß Folgendes mit: „Dem Kirchen- vorstande ist bis heute weder von den angeblich von der Tech nischen Hochschule dem Königlichen Ministerium des Innern unterbreiteten Vorschlägen, noch von einer ministeriellen Maß nahme. noch von einer anocbotenen Unterstützung etwas bekannt geworden. Er hat sich also auch darüber mcht schlüssig machen oder eine Meinung äußern können. Alle darüber ausgestellten Bermuthungen sind grundlos. Auf einen, allerdings vor Ans- sindung der Malereien von der königl. Kommisston zur Er haltung der Kunstdenkmäler ausgesprochenen Wunsch, daß die Ausmalung der Kapelle durch einen Künstler, Schüler eines Dresdner Professors, erfolge, hat der Kirchenvorstand laut Be- schluß vom 1. Juli bereits mitgetheilt, daß er die Kapelle gern zur Ausmalung zur Verfügung stelle und dankbar eine Beihilfe zg diesem Zwecke annehme. In einer durch das Landeskonsistorium hierher mttgetheilten Zuschrift der königlichen Kommission heißt e»: „Eine Herstellung der Wandmalereien hat die Kommission nicht in Aussicht genommen." Sie bittet aber, ihr Mittheilung zukom- men zu lassen, wann im Fortgang des Erncuerungsbaucs die Füglichkeit gegeben sei, daß der in Aussicht genommene Maler bei Anfertigung farbiger Kopien in Originalgröße ein leichtes und bequeme- Arbeiten Hobe. Letzteres dürste demnächst der Fall sein. Gewiß wird der Kirchenvorstand, wie er es bisher acthan hat. sobald ihm derartige Sachen vorgclcgt werden, die lumterhaltende Tbätigkeit der Regierung, soweit «s in seinen Kräften und Mitteln steht, unterstützen." j* Entgegen anderweitigen Meldungen berichtet die „Boss. Zta.". daß die Genesung Pros. Birchow's in den letzten Lagen außerordentliche Fortschritte gemacht hat. T ,.8 lortan Ge per", das setnerzett iin Deutschen Theater zu Benin ohne Erfolg gegebene Schauspiel von Gcrhart Haupt mann. wurde von den» Dichter einer vollständigen Umarbeitung unlMoaen, die jetzt nahezu vollendet ist. Die Ausführung sindct un Deutschen Theater in der ersten Hälfte der kommenden Winter- ß* In dem Befinden des Dichters Wilhelm Jordan, des Schöpfers der „Nibelungen", der am Mittwoch von einem leichten Unwohlsein befallen wurde, ist eine Besserung einaetrctcn. Der Dichter äußerte nach der „Franks. Ztg.", er hasse, daß seine gute Natur und die Kunst der Aerzte ihn noch einmal aus die Beine bringen würden. 7 Fragwürdigen Kunstonschauungen scheint der neue Direktor des „Teatro Real" zu Madrid. Herr Josö Arana zu huldigen. Ueber sein künstlerisches Programm bcsragt, ontworlete er: „Ich bin 30 Jahre lang Impresario von Stiergefechtcn gewesen und habe mich als solcher immer zuerst damit besaßt, gute Toreros yerbeizuschofscn. Die Stiere babe ich zuletzt gekauft. So will ich es fetzt auch machen. Erst will ich versuchen, die besten Künstler zu engagiren, und dann wollen wir sehen, welche Opern sie singen. — Im Interesse der Kunst wäre es wohl besser gewesen, Herr Arana hätte nach weiteren Toreros gemanagt! Einem Telegramm an Direktor Andrce in Göteborg zu- folgo ist die gelammte Baldwin-Zieglcr-Exveditioii in Honungsvaag in Norwegen eingetrofscii. Alle Theilnehmer sind wohlbehalten. Ole Bull und Johann Lauterbach. Johann Lauterbach hat in diesem Jahre seinen 70. Geburts tag gefeiert. Er blickt zurück auf ein Kunstleben von seltener Herrlichkeit. Denn ihm war Alles bescheert, was die Gunst der Götter den Sterblichen bcschecrcn kann: hohe, geistige Bildung, bezaubernde Persönlichkeit und ein Küstlerthum, ideal und keusch. So gewann er sich denn im Sturm alle Herzen, der Götter und der Menschen Liebling, in der Heimath wie in der Fremde. Diese Zeilen haben aber nicht den Zweck, eine Würdigung des großen Künstlers zu geben: dazu gehört eine berufenere Feder. Aus cige- ner Jugend tönt ein Lied mir immerdar, und Lauterbach spielte es. Ich glaube, es war im Jahre 1963 oder 64. als Ole Bull zum letzten Male in Dresden concertirte. Er gab ein oder zwei Concerte, blieb aber dann mehrere Wochen als Gast des Herrn Joseph Huppman, des späteren BaronS Balbella, in Dresden. E» war natürlich, daß der damals 60jährige Ole Bull, dieser liebenswürdigste und interessanteste aller Tetqenknnstler, wie ein Magnet Alles anzog, was Sinn für Kunst und edles Künstler- thum hatte. Kein Wunder, daß sich Abend sür Abend Künstler, Künstlerinnen und sonstige Kunstfreunde in den prächtigen Räumen der gastfreien Faimlie Hupvmann einsandcn, um selten genußreiche Stunden zu verleben. Wie lauschten wir, wenn der Geiger von seinen Reise» erzählte, von seinen Triumphen rings um dcn Erdball. Mit seiner Wundergeige hatte er schon Millionen cr- geigt, ober auch Millionen dem Wohlc seiner engeren Laiidslcme gewidmet. Diesem edlen Menschen war das Geld nur Mitte!, um großartige humane Zwecke zu fördern. Und wenn es ihm nicht vergönnt war, auch hier Erfolge zu erzielen — inapnum volnisso 8gt c>8l. Ehe ich nun zu meinem „Liede aus der Jugend zeit" komme, bcmcrle ich noch Folgendes: Es ist bekannt/ das; Ole Bull in seinen Conccrtcn meistens und ain liebsten eigene Kompositionen spielte, die er aber ängstlich, wie einen Schatz, hütete. Besonders waren cs jene berühmten polyphon gesetzte» Adagios, die eben nur Ole Bull ans seiner eigenartig adoptirlen Geige so hinreißend zu spielen verstand und seine eigenste Künn- lerdomäiic bildeten. Ein solches Adagio, ebenfalls »nr im Manuskript existirend, hatte Ole Bull i» seinem Dresdner Eoiiccn gespielt und wie immer das Auditorium zu höchstem Enthnncm mus hingerissen. Wenige Tage nach diesem Eonccrt war wieder eine kleine Gesellschaft bei HuppmannS. Anwesend waren n. A : Conccrttncislcr Lauterbach mit seiner anmnthigen Gattin, der be rühmte Cellist Bürgel, die mnsikverständigen Söhne des Hanse-:-. Joseph der Geiger und Smogs der Cellist, und — bald hätte ich die Zierde des .Hauses vergessen — eine auch zum Besuche weilende Tochter des Herrn Huppman», die Gräsin Westphal, hochbegnadct in vielfacher Kunst. Schreibe; descr Zeilen wohnte damals im Huvpmann'ichc» Hause und war — als auch der Geige gefährlich kundige: Mclomano — täglicher Gast. Wir saßen fröhlich plaudernd beim Thce. Den Mittelpunkt des Interesses bildete wie gewöhnlich Ole Bnll. Ich sehe ihn noch deutlich vor mir, diese nordische Riesenciche voller Kraft und Stärke, dabei doch so harmlos plaudernd und scherzend wie ein Kind, dann und wann sich raufend mit den Buben und allerlei Allotria treibend. Nun sollte musizirt werden. Die Gräsin Westphal bringt Ole Bull's Geige und bittet lheimlich von Lauterbach angesnftett um das wundervolle Adagio vom letzten Concert. Wieder erUitz»«n
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