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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 28.08.1902
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1902-08-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19020828019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1902082801
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1902082801
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1902
- Monat1902-08
- Tag1902-08-28
- Monat1902-08
- Jahr1902
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 28.08.1902
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/Innigen-tanl. Annahme van «ntü»!naunaen bi» AaitnniNaa« 3 Mi ^a»n und geierma« nur Manenuiasr «i von N di« '/,l Ulir Die l ltmUlae «Ärund- «elle na. » LlUlkni rn An- kd»dlaun«en aui de» Privanene 8oUe L P!» . die rlpaltige Ueile a>« >km- aeiandl' oder aui Ler»me so B>u In Äiuinmern nach «nu und ,>eier lauen > de» Lwaltigo wrundreilen so. «o bei «>o und so Pia nach be- ionderem larii Au»wäni»e Aui- »raoe nur aeaen Voianedc^idluna. BeteadtLltkr werdki, nul lvP S. berechn«. fternivrechanlchluh: «m, l Rr. U und Sir. LUD«. LwplolNo tär Reise relrooäv kletao I' ooa» iLLvdvv- Vsmvrss ch ch -tzr H>»r»rin4tli»^n-etr»riv«, r« LwIIVüoseds MLvdk. IIOtlM. Ll>. Nl«4», >>i>k^ir^a-I^»r« ru -AM Lun Xm kkur «tl« r vixnntlivkvn Kur »»tttt»,«»». Sil« u i l IsoNr,»«ni» » u»ä Ott»tx«>, it!» tw uu' i roet» ^ ff.ntNtt!^> -' >^' > > 1 vopsitüset». 1 2K Ll. 1 «kr L!u« Nt». I Ll.. 1 ?rl-kobo>»ls» ixvx. Llnssn-i. v. 30 l'f. ui iluii!«« tt-uda -luilih u„ 8torvti-/tpott>el(«, vrssäen-/»., ssillnltraeate. vismant-Lackfarbe tr<>etlN6»t6. vivtit. Nit, bklst.i'lt'l. — ItUu-Dod,« fii, , 1k .-)1vt6t roictieuä LIK. I.^O. Dim»-, V«i>itn,tl i»itt-ti n!Iu, „i«ult von 4 Kilo ui» Irunk'). bo^iuiion nur «iirotik ,tu»> i» Ilt-IIe-,-, Orvaäon-^., ^m.KsoLI. ll'vlopdon 1 7030 > vl'llilnei' I Isrui oksl lt von 011 to 81 jllRLr 1'»IIivn8li'r»88e IV». i-8 OL»» ^iklkl'tli's' ^'asident Rooievelr und die Trusts, Wendische Brivegiina, Vaierländ Festspiele. gfzNtsilZ. Wortblückigkelt ncurngagirier Angestellter. Gerichtsverhandlungen Kunilveieln. ! Tomicrsta,,, 28.August I '.»02. Für Len Monat 8si»L«n»v«r abonniren die Leser in Dresden und dessen Vororten Blaservih, Plauen, Löbtau bei der Hauptgeschäfts stelle Marienstraße 38 und den allerwärts befindlichen Annahmestellen zum Preise von SO I*1ouu1xo». Bei den Aaiserlichen ssostanstalten im Deutschen Reichsgebiete werden Bestellungen zu 1 Mark, in Desterreich-Ungarn zu s Arone 43 Hellern angenommen. SeschSsls-tüe -er „vrrs-ner Nachriihlell". Präsident Roosevelt und die Trusts. Der Präsident der «rosten transatlantischen Republik, Theodor Roosevelt, hat vor dem König Dollar — .Kaiser" Dollar müstlc man eigentlich lagen, nachdem sich die Bereinigten Staaten aus Gnade und Ungnade dem Imperialismus in die Arme geworfen haben — kapitulirt. indem er cs über sich gewann, den früher von ihm so energisch bekämpften monopolistischen Bereinigungen wirth- schastlichen Charakters, die man Trusts. Ringe, Kartelle oder Syndikate nennt, ein offizielles Wohlverhaltungszeugnist aus- zustellen. Es ist das auf einer Reise geschehen, die Herr Roosevelt zur Zeit unternimmt, um sich den breiten Schichten der Bevölker ung als Retter des Vaterlandes für die nächste Präsidentenwahl im Jahre »904 zu empfehlen. Für europäische Begriffe lässt es sich ja etwas seltsam an, wenn das Oberhaupt eines mächtigen StaatSwesens ganz wie ein gewöhnlicher Sterblicher als Agitator in Volksversammlungen auslritt und von dem hohen Piedcstal seiner amtlichen Würde so weit hcruntersteigt, um mit Schlag- wörtern um sich zu werfen und sich in der Pose eines Bolkötribunen zu gefallen. Indessen, das ist nun einmal dort drüben jenseits des grohen Wassers des Landes so der Brauch. In Amerika findet eben Niemand etwas Auffälliges darin. Im Gegentheil! Weit eher würde eine zu starke Betonung der persönlichen Unnahbarkeit de» Präsidenten allgemeine Miststimmung erregen Herr Theodor Roosevelt also hat als smarter Banker die Zeit an der Stirnlocke gefastt und seine Stellung zu der brennendsten aller amerikanischen Tagessragen, die ohne Zweifel in dem Für oder Wider bezüglich der Trusts verkörpert erscheint, im Angesichte deS ganzen Volkes kundgegeben. Ter Präsident erklärte zu Pro« vtdence im Staate Rhode-Jsland. die gegen die Ringe im Ge- schüftsleben erhobenen Klagen seien .zum grostcn Theil un begründet". Gewisse üble Wirkungen des Riiigchstems, das im Uebrigen notbwcndig und unentbehrlich sei, müstten allerdings zu gegeben werden. Dagegen genüge aber eine staatliche Ober aufsicht. die jedoch .mit Mästigung" ousgeübt werden müsse. Hiermit vergleiche man. was Präsident Roosevelt in der ersten Zeit seiner Amtsführung über die Trusts gesagt hat, und man wird inne werden, wie scharf markirt der Umschwung ist, der sich in den Anschauungen des derzeitigen amerikanischen Staats oberhauptes vollzogen hat. In einer Rede in Pittsburg bezcich- nete der Präsident u. A. die Konzentrirung der grostcn Reich- thümrr in einzelnen Händen und im Besitze von Korporationen als einen der schlimmsten Auswüchse des industriellen Getriebes. Zur Eindämmung der sich aus dieser Entwickelung für die All gemeinheit ergebenden Gefahren bedürfe cs besonderer Gesetze, und zwar sowohl seitens der Bundesgewalt wie der Einzelstaaten und der städtischen Gemeinwcien Tie Hauptsache aber sei. dast der artige Gesetze auch „in ehrlicher und surchiloscr Weise" zur Aus führung gebracht würden. Da dürfe es keine Reichen und keine Armen geben, sondern die Gerechtigkeit müsse unerbittlich für Alle gleich geübt werden. Jetzt spricht Herr Roosevelt nicht einmal mclir von Gesetzen, sondern nur noch von einer staatlichen Beniissichtiguug. die ebenso gut auf dem blostcu Verwaltungswege verwirklicht werden kann und die zudem .mit Mästigung" ausgcübt werden soll. Wer die amerikanischen Verhältnisse kennt, der weist, dast der Präsident damit jeden ernsten Willen zur Bekämpfung der Trusts auf gegeben hat. Die paar Redensarten, die das Oberhaupt der Republik noch im antitrustlcrischen Sinne schmiedet, sollen nur dazu dienen, der grostcn Masse Sand in die Augen zu streuen und die mittleren und kleinen Geverbtreibcnden für das repu blikanisch« Programm zu gewinnen. Solche Schcinzugeständnissc sind deshalb »othwcntng, weil die Allmacht der Trusts wie ein Alp aus dem gesammten wrrthschastlichen Leben der Nation lastet und aus diesem Grunde die Gegnerschast gegen die Trusts un- gemein volksthümlich ist. Sogar die eigentlichen politischen Schild- Halter der Trusts stimmen mit gutgcjpieller, heuchlerisäier Ent rüstung rn daü allgemeine Berdammungsurtheil ein, blos um Stimmen zu ergattern. Werden sie dann nachher von ihren Wählern auf die Nichteinlösung ihrer 'Versprechungen festgenagelt, so erwidern sie mit harmloser Miene: „Wir hatten die besten Absichten, aber — die Trusts sind zu mächtig. Dagegen ist nichts zu machen." In der Thal, wie die Dinge einmal liegen, soll der Mann, der erfolgreich gegen die amerikanischen Trusts zu kämpfen vermöchte, erst noch gefunden werden. In Wirklichkeit regieren in den Bereinigten Staaten nicht der Präsident, der Senat und das Repräsentantenhaus, wie das zu den Zeiten des grostcn Washington und seiner unmittelbaren Nochfolger der Fall war, sonder» diese drei versassungsmästigen Faktoren erscheinen ledig lich als gefügige Werkzeuge in den Händen der wenigen Milliardäre, welche die Trusts und durch sie das gesammte öfsent- lichc Leben Amerikas beherrschen. Tie Herren der Trusts machen die Wahlen, indem sie das Gold scheffelweise ousstreuen, und nach ihrer Pfeife tanzen alle Behörden des Landes, ihrem Winke ge horchen die Senatoren und die Repräsentanten, und wehe dem Präsidenten, der es ernstlich wagen wollte, ihnen den Fehde handschuh hinzuwerfen! Das Weihe Haus in Washington würde ihn sicher nicht zum zweiten Male in seinen Mauern sehen. Herr Clevcland, der ehrliche demokratische Präsident, der seinen knorrigen Rechtlichkeitssinn nicht beugen wollte, weist ein Lied davon zu singen. Die schrankenlose Gewalt, über welche die Trusts in den Vereinigten Staaten gebieten, geht auch daraus hervor, dast sie selbst der in vielen Staaten bereits gegen sie erlassenen Ge setze spotten und es fertig gebracht haben, diese zu einem ledig lich papiernen Dasein zu verurtheilen. Wie immer die Trusts in Amerika die gesetzlichen Vorschriften übertreten, es findet sich kein Kläger, der gegen sie auftritt, und Präsident Roosevelt, der es einmal versucht hatte, dem Gesetze gegenüber den Trusts Achtung zu verschaffen, hat die Erfahrung machen müssen, dast selbst das oberste Bundesgericht ihn im Stiche liest. Nach solchen demüthigcnden und nicderschlagcndcn Belehrungen über die eigent lichen Triebkräfte der politischen Macht in seinem Lande hat Präsident Roosevelt, der tapfere und hcldenmülhige Anführer der Rough Riders im Kriege gegen Spanien auf den Philippinen, die Flinte in's Kor» geworfen und sich zu der Ansicht von der wirthschasliichen „'Nützlichkeit" der Trusts, insbesondere als eines Gegengewichts gegen die Arbeiterorganisationen, bekehrt. Der „Ring der 400" — so hcistt der exklusive Milliardärzirkel, der das moderne Amerika am Gängelbandc führt — wird schmunzelnd über die plötzlich erwachte Gefügigkeit Theodor Noosevclt's quittirt und ihm alsbald die moralische Befähigung zur Wieder wahl zugesprochen haben. Der Tanz um das goldene Kalb wird nun also ungestört seinen Fortgang nehmen, nachdem Herr Roose velt sich entschlossen hat, ihn mit zu machen. Für dos Ausland dürste sogar durch das Bündnist zwischen Roosevelt und den Trusts die Lage noch um einige Schattirungen gefährlicher geworden sein. Herr Roosevelt wird nämlich aller Voraussicht nach nicht ermangeln, seinen Einflust auf die Trusts wenigstens insoweit geltend zu machen, als er dazu im Stande ist, nämlich in der Richtung einer Verquickung der wirthschastlichen Eroberung mit der nationalen und politischen Macht. Präsident Roosevelt ist nicht nur temperamentvoller Imperialist, sondern er weiß auch, wie kaum ein Anderer, die Wahrheit des Satzes zu würdigen, dast der Großindustrielle, der Grostkaufmann und der Techniker die Schrittmacher des nationalen, politischen Erfolges sind. Man muß deshalb damit rechnen, dast Präsident Roosevelt seine natürliche Energie in dem Bemühen erschöpfen wird, die Trusts, an deren Herricherstellung in seinem Lande er nun einmal nicht rütteln kann, wenigstens in den Bahnen einer entschiede» nationalen Bcthätigung ihrer Macht im Sinne des amerikanischen Imperialismus mit seinen wcitausichaucndcn Plänen zu erhalten. Wie wenig dem Präsidenten mit dieser Mein ung Unrecht geschieht, beweisen die an anderer Stelle mikgcthciltcn Anschauungen, die er in einer ebenfalls aus seiner Rnndtour gehaltenen Rede über die Monrocdoktrin entwickelt hat. In Theodor Roosevelt gährt ein brennender Ehrgeiz, der das -merikiosi, ckoll'intellotta, das Opfer der besse ren Einsicht, daü er i» der Trustsrage vollzog, sicherlich nicht ge bracht hat, um mit seiner ganzen impulsiven Pcriönlichteit fortan schlechtweg in den Hintergrund zu treten. Es steckt in ihm ein gutes Tbeil von jener mystisch-puritanischen Vermischung von smartem Geschäftssinn und nationalem Idealismus, wie sie «in amerikanischer Senator unter rauschendem Beifall im Kapitol zu Washington in folgenden bezeichnenden Sätzen, die eine Art von imperialistischem Programm des waschechten Bankeethums dar- stellen, zum Besten gegeben hat: „Gott hat uns zu den Meistcr- organisatoren der Welt gemacht, damit wir Ordnung einführen, wo das Chaos herrscht. Aus allen von unserer Rasse hat er das amerikanische Volk zu der auscrwähltcn Nation bestimmt, um in der Wiedergeburt der Welt die Führung zu übernehmen. Er hat unS den Geist des Fortschritts verliehen, damit wir auf der ganzen Erde die Mächte der Finsternitz überwältigen. Er hat uns zu Wundcrkünstlcrn im Regieren gemacht, damit wir wilde und greisenhafte Völker beherrschen. Dies ist die göttliche Mission Amentas und sie schließt für uns in sich allen Nutzen, allen Ruhm und alles Glück, das den Menschen erreichbar ist. Mi! ehr- sürchligem Herzen schreitet das amerikanische Volk vorwärts der Zukunst entgegen, auf die es hofft, indem es treu ausrichlct das Werk, das Gott ihm besohlen hat." Solche Ideen, zumal wenn sie einen Feucrgeist wie Rooicvelt zum Inspirator und die Trusts als beseelte Kolosse zu Werkzeugen der Propaganda haben, bergen so mannigsachc Bedrohungen so wohl politischer wie wirihschastlich-r Natur für die alte Welt in sich, daß der Mahnruf, den Graf Goluchowski bereits ini Jahre »897 an die europäischen Mächte zur gemeinschaftlichen Abwehr der amerikanischen Gefahr gerichtet hat, immer aktueller und dringlicher wird. Neueste Drahtmeldungen vom 27. August. Wildpark st ation. Der König von Italien tras mit Sonderzug heute Nachmittag 5'/, Uhr hier ein. In seinem Ge folge befanden sich die Generalleutnants und Gcncraladjutanten Ponzio, Vaglia und Brusati, Palaslpräsekt Graf Gianotti, Konteradmiral Gcneraladjutant Cavaliere di Libero. Major und Aontreadmiral Generaladfutant Cavaliere de Liwero. Maior und Flügeladjutant Cavaliere Marziani, Korvettenkapitän und Flügel- adjutant Graf Leonards di Casalino, Major und Flügeladjutant Cavaliere Todini, Cciemonienmeistcr Herzog Fraanito, Lerbarzt Cavaliere Dr. Ouirico, Minister des Auswärtigen Pnnetti, Lega- tionssekrctär Graf Emanuel Prinetti, die Beamten des König lichen Hauses Cavaliere Camoito, Commandatore Bosisio, Gras Giannuzzi und Andere. Mit dem König trafen ein: der hiesige italienische Botschafter Graf Lanza und der diesseitige Ehren dienst, nämlich General der Infanterie v. Lindcquist, Oberst v. Arnoldi vom »45. Regiment, Oberstleutnant v. Blumcnthal von dem 13. Husaren-Regiment „König Humbert von Italien" und der Major und Flügeladjutant Cheuus, kommandirt zur Bot schaft in Rom. Auf dem mit Laubgcwinden. Blumen und mit italienischen und deutschen Emblemen reich geschmückten Bahnhof Wildpark - Station hatten sich eingefnnoen der Äöonprinz, Prinz Eitel Friedrich, Prinz Joachim und die übrigen in Berlin und Potsdam anwesenden Prinzen des Königliche» Hauses, die im Gardekorps dienenden Prinzen aus den regierenden deutschen Häusern, der Reichskanzler, Gras Waldcrsee, die Herren der italie nischen Botschaft, das Kaiserliche Hauptguarticr, die Generäle von Potsdam, sowie der hier weilende Botschafter in Rom, Gras v. Wedel. Kurz vor Einlauf des Zuges war der Kaiser vom Neuen Palais hier eingetroffe». batte die Prinzen begrüßt und war die Ehrenwache abgeschrittcn, die eine Kompagnie des Garde- jägcr-BataillonS mit Fahne und Musik stellte. Als der Zug einlief, präsentirte die Kompagnie, die Musik spielte die italienische Hpmnc. Der Kaiser, der die Uniform des ». Garde-Regimcnts mit Kette und Stern des Annuncialen-Ordens und mit dem Band des Militärordens von Savoyen trug, schritt dem Könige, der die Uniform des 13. Hnsaren-Rcgimcnts „König Humbert von JtaffeiE und das Band des Schwarzen Adlerordens angelegt hatte, entgegen. Die Begrüßung war eine überaus herzliche: die Monarchen küßten sich wiederholt auf die Wange. Nach Vor stellung der Prinzen und des Gefolges schritten die Monarchen die Ehrenkompagme ab, die mit dem Fridericianischcn Griffe vorbei- marschirte. Dann begaben sich die Herrschaften zu Wagen naev den. Neuen Palais; im ersten Wagen saß der Kaiser mit dem König Victor Emanuel, in einem spateren Wagen folgten Rcicbs- kanzlcr Graf Bülow und der Mnistcr des Auswärtigen Prinetti. Eine Schwadron vom Regiment Garde du Corps cskorkirtc. Ain dem Chauffeeübcrgange waren italienische Arbeiter, die in Pots- dam beschäftigt sinv, aufmarschirt und riefen: „silwivn!" als die Herrscher vorübcrfuhren. Das sehr zahlreich versammelte Publikum brach während der ganzen Fahrt in Hochrufe aus. Auf der Gartentcrrassc des Neuen Palais erwies die Lcibkompaguie des 1. Garde-Regiments zu Fuß die Honneurs. An der Thür zum Muschelsaal wurden oie Monarchen von den Herren des Großen Bortritts empfangen und in den Muschelsaal geleitet, wo der König durch die Kaiserin und die in Berlin und Potsdam anwesenden Prinzessinnen des Königlichen Hauses und den re gierenden deutschen Häuser begrüßt wurde. Im Muichelsaale batten Aufstellung genommen: die Schloß-Gardc-Kompagnie, die Galawache des Regiments Garde du Korps mit dein Trompetcr torps und der zweite Zug der Lcibgcndarineric. Das Wetter, welches während des Tages trübe war. hatte sich ausgehellt uns war während der Ankunft des Königs sehr schön. * Potsdam. Abends fand Familientascl im Neuen PalaiS statt. Der König von Italien saß zwischen den: Kaiser und der Kaiserin " Potsda in. Rach dem Eintreffen des Königs von Italien empfing derKaiier den Ncichstanzlerzu längerem Vorträge. Berlin. sPriv-Tcl.i Reichskanzler Gras v. Bülow i heute früh von Nordcrnen hier eingetroffcn. um dein Empsana. des Königs von Italien veizuwohnen. - Znm franzviiichen Bot schafter in Berlin iit der bisherige franzos,siche Gesandte in Bern, Bihourd, nunmehr eriianni worden — Baron S h ibuc a w n. der Präsident der Handelskammer von Tokio, ist in Berlin na- gekommen, um mit einigen hervorragenden Persiinlichleiten be züglich der Weiterenlwickcluna der japanischen Handelshezichnnqen Besprechung zu halten. — Expräsident Kriincr läiu demnächn seine Memoiren erscheinen. Das Verlagsrecht hat I. S. Leb- mann's Verlag in München für alle Länder angckanst. Die Memoiren sollen im November d. I. gleichzeitig in mehreren Sprachen erscheinen. — Den Posten eines Generaldirektors' bei den deutschen Munitions- und Wasfensabriken. den der jetzige Eisenbahnminister Generalmajor Budde bis zu seiner Berufuna in s preußische Ministerium inne hatte, übernimmt der bisherige Kommandeur des Landwehrbczirks Hannover, Oberst Fleck Berlin. lPrio.-Tcl.i Die Rcichsrcgicrung hak dem von der Seismologischen Konferenz zu Straßburg an sie gerichteten Ei- suchen, an alle größeren Staaten der Erde die Anfrage z» richten, ob sie bereit seien, an der Gründung einer internationale» Erdbebenwarte tkcilzuncbmcn, entsprochen. Die 'Verband- lungcn darüber sind im Gange. Die srcuzösischc Akademie der exakten Wissenschaften hat in der letzten Sitzung schon einen größeren Ausschuß gewählt, welcher Frankreichs Stellung zu dem
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