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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 17.11.1878
- Erscheinungsdatum
- 1878-11-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187811178
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18781117
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18781117
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Ausgabebezeichnung fehlerhaft, richtig: Ausgabe No. 321; Images teilweise schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1878
- Monat1878-11
- Tag1878-11-17
- Monat1878-11
- Jahr1878
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 17.11.1878
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E--, m. » ^ früh 6»,. Uhr. g»hi>m,t»-«iss« SS. >M>chß»>St» der Redottlem lg- .2 ll-r. ««chmittag» 4—4 Uhr. der für die wichst» «ummer »esttmmtra an Wochentage« bis 8 Ützr «achmtttnns. an Soun- »tz KesttageafeStzbi- '/.»Uhr. Jew» Fllwtt, für Z,r.L««ch»e: UmversttätSstr. Ott» Klemm, stmtt-«s«el «.Kawarinenst vtzr- LLL. rs. st, is.». UrMM.TagrblM Anzeiger. VrM für Pvliük, Localgeschichte, Handel»- und GeschLMerkehr. «Lslüge L5.L0S. tzS-«u»ttt,»rrt, vtertelj. 4»/, ML. tuet. «nngerlodn 5 ML. durch di« Post bezogen S Mt. J«dr einzelne Nummer r» Pf. Belegexemplar 10 Pf. Gebühren für Exlradeilog'-ii ohne Postbesörberung LS Mt. mit Postbeförderung 4L Mt. r»f«r«1« Sgesp. Petttzeil« S0 Pt itrOßere «chnsrcn laut «nserru Preisverzeichniß. — Tabellarischer Satz nach höberem Tarif »»In »em tted«ctt»»»-rtq die SvaltzeUe 40 Pf. Jnsnate stnv stets an d. Gepetttui zu senden. — Rabatt tvirb sich« gegeben. Zahlen, oder durch Sonntag den 17. November 1878. 72. Jahrgang. Oeffenlliche Sitznng der Stadtvnordnetm MlttwnS. a« 20. «o»e»der a. o. «den»« '/,? «hr U» «aale der I. »ürgerschnte. Laae-ordnuug: I. Gutachtm d«S Vau« und EchulauSschuffeS über den Bau einer Volksschule an der Sebastian Bach-Straße. II. «Machten d«S Verfassung-« und Finanzausschüsse» über die Einrichtung »ine- Personal-Archiv- bei der Sladrsteuer-tLinnabme. UI. Gutachten de- Stiftung-au-schuffe- über: ». da- Budget de- Johanni-ho-pital- auf da- Jahr 1879; d. die Rechnungen de- JohanniShoSpitalS auf die Jahre 1875 und 1878. IV. Gutachten de- OekonomieauSschusses über: ». die Tonten 8, 9, 10, 13, 14, 18 bi- 33, 35 bi- 88, S3 und 37 der Stadtcassenrrchnung pro 1877; d. Herstellung eine- Schuppen- zur Unterbringung der Sprengwagen; e. Trottoirleguna rc. in der Frankfurter Straße; 8. Niveauregulirung und Pflasterung in der Großen Fleischergafle; e. theilweise Herstellung der Kaiser Wilhelm - Straße und der Kronprintftraße V. Gutachten d^ Echulau-schusse- über die Budget- der Nicolaischule, Realschule I. und U. Orb höheren Mädchenschule und Gewerbeschule pro 1879. und U. dnung, A« die Kunstgkwkrbtreibkndcn Leipzig» und der Umgegend. re auf unsere, Anfang Juni dS. I. erlassene Aufforderung »u würdiger Bord, Vorbereitung Unter Bezugnahme aus die im nächsten Jahre hier stattfindende Kunstgewerbe-AuS bringen wir heute, nachdem da- Unternehmen finanziell gesichert ist, zur Kenntniß, daß sowohl die «»-- ste»u«gSord«>»< wie auch die »««eldescheiue in unserem Bureau, Neukirchhof Nr. 13, unentgeltlich in Empfang genommen werden können. Indem wir die Kunftgewerbtreibenden Wiede,holt auf Werth und Vedeutuug dieser Ausstellung auf merksam machen und zu reger vettzetlt,«»« auffordern, bemerken wir noch, daß balbtge «nmeltzuu», sowohl im Jnterrfie de- Unternehmen- wie in dem der Aussteller, geboten ist. Leipzig, den 8. November 1878. Die Gewerstekammer. W. Häckel, Borsitzender. Herzog, Eeer. Bekanntmachung, „Die KircheuvorftaudSwatzl tu Der Renktrche" betreffen». Nach den Bekanntmachungen de- KirchrnvorstandS der Neukirche vom 37. Oktober, 3. und 4. November e. scheiden au- dem Kirchenvorstand auS: Die Herren Prof. vr. vtrbermann, Kaufmann M. Potzlentz, Schuldirecwr F. L. Schöne, Schlosser« meifter Imst»- Schwnrtze, Fabrikant ihomns Hauser und Uhrmacher Leopold GSrtng, für welche e,ne Neuwahl stattfinden muß. Außerdem soll nach dem betr. Beschluß der vereinigten Krrchenvorstände ein siebenter Kirchenvorsteher zugewählt werden. ES wird bemerkt, daß die fünf zuerst genannten Herren wteber »oätzlbar find. Die Satz! selbst soll nunmehr Mittwoch be» S7. «»pemtzer »»« Morgens Ist bi» «achwittag- L Uhr in »er Saertftrt in brr Nenktrche nach Maßgabe folgender Bestimmungen staufinden: I. Sttmmtzerechttgt find Diejenigen, deren Namen nach geschehen»« schrWicher oder mündlicher Anmeldung und nach stattaebadter Prüfung in der Wählerliste eingetragen find. S. Die Wahl ist durch schriftliche, aber persönlich« Abstimmung zn bewirken. 3. Jeder Wabtzettel bat 7 Namen von mindesten- 30 Jahr alten Gemeindegliedern zu enthalten, deren Dans« und Familiennamen. Stand und vernf genau zu bezeichnen ist. Wir fordern hiermit alle stimmberechtigten Glieder der Neukirchenparochie auf, sich an der statthabenden Wahl am Mittwoch Pen 27. «o»ewber eitrigst zu betheiligen, und ihre Wahl auf „Männer von gutem Avise, bewährtem christlichen Sinne, kirchlicher Einficht und Erfahrung" Kirchenvorst. - Ordnung 8. 8) lei ' zn lenken. Leipzig, den 17. November 1878. Ter Wahl-AuSschntz der «enkirche. vr. Eoer-, Pfarrer. gegen dt« Ratten in den städtischen ngen wir unter Bezugnahme auf unsere Bekanntmachung. Nachdem der Kammerjäger Ernst Julius Röser unfern Auftrag, Schleusten Strychnin aufzustellen, im Frühjahr erfüllt hat, so bring, . Bekanntmachung vom 85. Mai d. I. den Herren Hau-befitzern hierdurch zur Kenntniß, daß gen. Röser seitdem vo., unS zu bezeichnetrm Zwecke nicht weiter verwendet worden, der ihm ertheilt« Auftrag vielmehr erledigt ist. Leipzig, den 16. November 1878. »er »attz ber Stabt Leipzia. ^ Me vr. Seorgi. lesserschmidt. Korbweiden-Äuttion. Montag den 18. «evember ». o. sollen von VormitttagS 10 Uhr an im vurganer Korftrebter am neuen SchützenhauS ca. 1800 Grbnnd Korbmachrrwettzrn unter den im Termin bekannt zu machenden Bedingungen und gegen sofortige Bezahlung nach dem Zuschläge an den Meistbietenden verkauft werden. Zusammenkunft: am neuen SchützenhauS. Leipzig, am 9. November 1878. De- «attzS Forstdepntatto«. Die Inhaber der al- verloren, vernichtet, oder sonst al» abhanden gekommen angezeigten Pfandscheine Lit. n. Nr. 97200; Lit. X. Nr. 8343. 58l9, 8188, 11394, II397, 16757, 16844, L087I, 38182. 38197, 31666, 33974. 38979, 36573, 38587, 36588, 4I00I, 43359, 43360, 433-»1. 4S873, 4«178, 50433, 51005, 52438, 54084, 54025, 541,57, 54094. 68983, 69075, 70847, 70879. 70880, 70918. 71141, 71873, 71995, 75601, 81183, 90859, 96519, 98864, 98390; Lit. L. Nr. 1754, 4938. 5316, 8139, 11328, 147K6, 14757, 1«90I, 19710, 20200, 30375, 20376, 22443 werden hierdurch aufgefordert, sich damit unverzüglich, und längsten- bi- zum Ablauf von SO Taaen nach der auf jedem der Scheine bemerkten Berfallzeit bei Unterzeichneter Anstalt zu melden, um ihr Recht daran »u beweisen, oder dieselben gegen B.lohnung zurückzuaeben. widrigenfalls der Leihhau-Ordnung gemäß den darauf verlustig »u beweisen, oder dieselben gegen B.lohnung zurückzuaeben. widrigenfalls der Leihhau-Ordnung Anzeigern die Pfänder au-geliefert, und die Inhaber der Scheine ihrer etwaigen Ansprüche darai gehen werden. Leipzig, den 15. November 1678. »ie verwalt»«»- de» Leihhauses und ber Sparkasse. Kirchenvorstandswahl z« St. Petri. Nach unserer Bekanntmachung vom 15 October d. I. scheiden auS unserem Kirchenvo,stände die Herren auS infolge abgelausener Zeit: Herr Geh Hofrath Professor vr. TnrttuS. Director 0r. Kützr, Reich-Ober- HandelSgerichtSrath Mohrmanu, Kaufmann v. Selle; infolge freiwilligen Aut scheiden-: Eommerziem rath Paul vrnuborf und Oberlehrer vr. A. M. Schuster. Außerdem ist noch ein siebenter Kirchenvo: steher zuzuwählen. Die Wahl van 7 Mitgliedern be- »trche«»»rstaubes zu St. Petri findet statt Mittwoch beu 27. «»pemtzer ». «. von st Uhr früh bi» «achwittag b «hr 1» ber Saertstet ber Peter-ktrche. Wahlberechtigt find nur die angemeldeten und in d»e Wählerliste eingetragenen Gemeindeglteber. — Li« Wahlliste liegt vom 18. bi» «tt 20. «ovember in der Grpebttto» der Peter-kirche zu Jedermann- Einsicht au». Wählbar find alle stimmberechtigten Mitglieder der Peter-kirchenaemeinde (nicht dlo- di« eingetragenen), welche da» SO. Leben-jahr vollendet haben. Die Lu-scheidendrn find sofon wieder wählbar. „Die Wähler haben »hr Augenmerk auf Männer von gutem Rufe, bewährtem christlichen Sinn,, kirchlicher Einsicht und Erfahrung zu richten." Die Abgabe de- Stimmzettel- für die Wahl von 7 Personen muß Perf-Nltch in der Sacristei der PeterSkirch« erfolgen. Wir bitten bei der Wichtigkeit de- UcteS herzlich und dringend» daß alle Eingetragenen von ihrem Wahlrechte Gebrauch machen wollen. Leipzig, den 15. November 1878. Der stirchenvorstand ,u St. Petri. v. Fricke. Rur Italien. -»Rom, 12. Novbr. Hier steht man noch i»«er unter dem Eindrücke der jüngst von der vatikanischen ,,I7uitä oattoliea" abgegebenen Erklärung, daß die Katholiken nach Einführung des nenen Wahlgesetze- nicht nur das Recht, sondern auch die Pflicht haben, sich an den Wahlen activ und passiv zu betbeiligen. ES stellt sich immer mehr heraus, daß da- Turiner Blatt diesen An-spruch erst nach vorbergängiger Zu stimmung de- Batican- gethan hat. Fast täglich pnblicirt da- Blatt einen neuen Ar- tikä in dieser Hinsicht. Der „Osservatore" und die „Voce", die beiden Hanptoraane de- Heiligen Stuhle- in Rom, haben die.Zlnitä" nicht nur nicht desavouirt, sondern vielmehr deren Eifer ge lobt und versprochen, dieselbe Frage im geeigneten Momente gründlich zu behandeln. Hente Abend veröffentlichte die „Boce" einen zweiten Artikel de- Jnhalt-, daß angesicht- der großen Ereignisse, welche in-besondere m Italien binnen einiger Jahre sich vollziehen dürften, die Katholiken jeden Augen- blick zu einer thätigeren Rolle als bisher berufen fein können und daß dieselben folglich organisirt und schlagfertig sein müßten. Leo XIII. hat eine eigene Commission eingesetzt, welche die Frage der Wahlbeteiligung seiten- der Katholiken zu prüfe« hat. Diese Commission ^ " bereit- wiederholte Sitzungen abgehalten. ES j Per nicht an Leuten, welche die von Herrn Mini Zanardelli au seinem Wahlreform-Projecte plötzlich vorgeuoonneuen Änderungen dem erste», Innern vor der Perspective einer Massenbetheilignng der Katholiken fürchtete, denn er bemühte sich so sehr wie möglich, die Zahl dieser unbequeme« Streiter einznfibräuke». Er begehrt de-halb, daß jeder Wähler Nachweise, die nach dem Programme für den obli gate« Unterricht vorgeschriebenen Studien gemacht z» haben. Außerdem soll der Censn- nicht herab gesetzt und den Unterofficieren und selbst den be« »rlaubten Soldaten, sowie den Unterlehreru da- Wahlrecht zugestanden werden. Es ist klar, daß die letzterwähnten drei Kategorien von Wählern nicht durchgängig an- Clericalen bestehen. Herr Zauardell» rechnet, daß mittelst dieser Be schränkungen die gegenwärtig ungefähr 600,000 betragend« Zahl der Wähler vorlänfig unr ver dreifacht »erde und nicht versechsfacht, wie e- nach dem Projekte des Minister- Eatrou der Kall sei» würde. Die Einführung de- Listeu-Skrnti- niumS ist eine weitere bemerken-werthc Eigen- thümlichbnt de- Projekte- Zanardelli. Bon nun an, statt einen Deputirten durch ein Wahl-Colleginm von je 50,000 Seelen wählen zu lassen, wird man Italien m Wahlkreise von je 250,000 Seelen theilen, deren jeder 5 Man hofft, dadurch die schweren. Seit dem erst »st die katholische Partei m voller Bewegung. Da man überzeugt ist, daß die vom Papste eingesetzte Special-Lommissiou über die Frage der Wahlbeteili gung i« bejahenden Sinne sich aussprechen werde, so beginnen jetzt schon ComitL'S sich zu bilden, welche e- sich znr Aufgabe setzen, ihren mindergebildeten Parteigenossen vis zu den nächsten Wahlen den vom Gesetze geforderten Bildungsgrad zu ver schaffen. Die heilige Pönitenziarw«Congregation w»rd im geeigneten Momente den katholischen geordneten gestatten, dem Könige und der Ber- »ug den Cid der Treue zu leisten mit de« mtalvorbehalte: „unbeschadet der göttlichen und der Kirchengefetze", einem Vorbehalte, den die Kammer mündlich beiznfügen schon im Jahre 1867 al- unstatthaft zurückgcwiesen hat. Selbst in dem durchaus noch nicht so ganz au-gemachten Falle, daß die Wahlresorm den Liberalen da- Ueberge« wicht über die Clericalen erhalten sollte, hat die katholische Partei dennoch große Chancen de- Si^e- für sich, da sie bek den Wahlen compact austreten wird. klebrigen» würde man sich arg täuschen, wenn man annehmen wollt«, daß der Eintritt selbst einer beträchtlichen katholischen Gruppe in die Kammer Italien jmr vollständigen Umkehr ans seinem bis herigen Weg« veranlassen und zur Wiederherstellung der weltlrchen Herrschaft ve- Papste- führen könnte. Höchst«- würde e- zu einer theiliveisen Verwirklichung de-Plaue- de- P. Eurci kommen, indem dem Papste z. B. eWe größere Unabhängig- keit dadurch gesichert würde, daß da» Garantie- Gesetz «inen internationalen Charakter erhielte. stender„Jtaliairrede«ta" entgegengenommen, obwohl leider zu befürchten steht, daß dieselben die wohl l Räda-fvhrer kaum im Zaume Mmisterial-Veamter Namen- scharle Rüge bekommen, weil er in einer Rede anläßlich der Erinnernogsseier au da- Treffen von Vigna Gloria die «hübschen und Jütischen Alpen für Italien in Anspruch »ah« halten werden. Cm Maiueri hat eine Politische Uebersicht. Leipzig. 16. November. ,E- geschehen Zeicben und Wunder!" Ein einzige- freundliche- Wort der „Provinzial- Correfpondenz" hat genügt, da- Hanptorgan der CentrumSpartei, welches noch vor wenigen Tagen in seinen leidenschaftlichen Au-brüchen an die Blüthezeit de- „Cultnrkampfes" erinnerte, lammfromm zu mache». Vor einer Woche noch hatte die „Germania" nur Hohugelächter für die Officiöfen; heute erhebt sie geradezu flehent lich die Hände, um in den Bund der Regierung und der Conservativen ausgenommen zuwerden. Man könnte versucht sein, in diesem auffallenden Wechsel ein Symptom der DirectionSlosiakeit der Centrumspartei oder aar der Verzweiflung der selben, in der bisherigen Position verharren zu können, zu erblicken. Zum Theil möchte Da- richtig sein; aber sicherlich trifft eS nicht ganz zu. Vielmehr md wir der Meinung, daß die CentrumSpartei euem Bunde nicht nur infolge äußeren Zwanae- ondern auch au« innerer Urberzeuaung zustrevt, unter der einen Bedingung jedoch, daß dieser Bund zum Fundamente Hab« da- Programm der «ll- emeinen Reaction. Die „Germania" pre- igt der Regierung die Abwendung von dem Libe ralismus, speciell dem NationalliberaliS- mu-, der allein an der Fortsetzung de- Cultnr- kämpfe- ein Interesse haben soll. Cö kommt un» nicht in den Sinn, die nationalliberale Partei gegen diese unwahre Behauptung »u vertheidigen. Wir wollen nur constatiren, wie sich die CentrumSpartei in Gemeinschaft mit dem Gefolge der „Kreuiztg." den Frieden-fcbluß zwischen Deutschland und Rom bezw. die Consequenzen desselben nur« stellt. Da- Bild ist sicherlich interessant: Um da- Deutsche Reich gedeihlich sortzuentwickeln, soll die Regierung unwiderruflich brechen mit denjenigen Elementen, die bei der Gründung de- natio nalen Staat-Wesen- ihre treuen Mitarbeiter ge wesen, und sich ausschließlich stützen ans diejenigen Parteien, welche die- Staat-Wesen »um Theil bi» auf den heutigen Tag grundsätzlich vekämpfen. Daß die- Bild Überhaupt ernstlich au-gemalt, daß da» Unmögliche überhaupt van irgend Jemandem für möglich gehalten werden kann, ist wahrlich kein er freuliche» Zeichen von der in unseren öffentlichen Dingen noch immer herrschenden Verwirrung. Wa- die nattonalliberale Partei betrifft, so können wir lediglich wiederholen — schreibt die „R «L C — daß dieselbe die Wiederherstellung de- kirchlichen Kelchen- aufrichtig wünscht, daß sie aber nimmer- mehr ans einen Zustand eiugehen wird, der die Grundsätze der CentrumSpartei in unserer Gesetz gebung zur Geltung brächte oder auch nur eine confessionelle Bereinigung al- einen berechtigten Factor des politischen Leben- anerkännte. Die Nachricht, daß der Botschafter beim italie nischen Hofe, Herr v. Keudell, Verhandlungen mit dem Römischen Stuhle führe, wird osficivs al» „unwahr" bezeichnet. Bei dem Berhältniß, da- in Rom zwischen dem Quirin«! und dem Vatikan obwaltet, sei eine solche Doppelmission schon von vornherein als ausgeschlossen zu be trachten. Nach den neuesten Nachrichten soll daS erste Ergebniß der Verhandlungen darin bestehen, daß der Papst den Geistlichen erlauben will, ihre Ernennung den bürgerlichen Behörden anzu zeigen. Angesicht» dessen, waS die römische Kirche rn andern Ländern in dieser Beziehung der Staats- regi'MNg gestattet, ist diese- Zugeständniß wirklich 1«hr M ein billige-, aber nicht» desto weniger ein sehr wichtiges als Ausgangspunct für ein völlige« Emverständniß. ES muß sich zeigen, ob sich die Nachricht de« Standard ans Rom bestätigt, daß der Papst einwilligen wolle, die Schwierigkeiten bezüglich der Bischof-ernennungen auszu gleichen, indem er sich verpflichte, einen au» drei von der Regierung vorgeschlagenen Candidaten zu ernennen. en .crt Zur Stellung der Fortschritt-Partei aea, über der nattonalliberalen Partei äutz, sich der „L annover'sche Courier", da-Organ Bennigsen'«, am Schlüsse eine- Artikels wie folgt: Diejeniae Fortschritt-Politik, welche von 1867 bi- jetzt betrieben worden, beruhte auf einer Voraus- noch vorbaltenden Ansehen der rfa" Partei au- der her. Obgleich die _n- eile Andere k°> de- Berfassuno-conflicte- Haber der Firma ja längst zum großen LH eworbe.i al- damal- — macht man doch jetzt sogar em verschämten Partikulari-mu- Eonces- nen, während die alte Fortschritt-Partei un- edinat national war; trotz Allem aber dauert die traditionelle Anhänglichkeit man cher Dählerkreise fort; doch der radicale Flügel de- Fortschritt» sagt sich mü Recht» daß solche Erinnming mtt jedem Tage schwächer und einfluß loser werden, weil rin neue- Geschlecht herangc- wachsen, dessen nicht der Vergangenheit, sondern iGe der Gegenwart angehörender Denkweise Programm und Taktik angepaßt werden muß, soll ander- die Fortschritt-Partei nicht auf dem Aussterbeetat stehen. Sicher ist, daß die bisherige fortschrittlich«, da d ^aat-männische" und bald radicale Polit k gefährliche Probe vertragen könnt«; e» wcr
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