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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 19.11.1878
- Erscheinungsdatum
- 1878-11-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187811192
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18781119
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18781119
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Ausgabebezeichnung fehlerhaft, richtig: Ausgabe No. 323; Images teilweise schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1878
- Monat1878-11
- Tag1878-11-19
- Monat1878-11
- Jahr1878
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 19.11.1878
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Grjchet»t tßgUch früh SV. Uhr. Aedoc««» »w »«ordtti«, Johauot-gass« »». »0«chß»,>t, de, »ttdottw,: vormittag- 16- .2 Uhr. Nachmittags «—« Uhr. der für dir nächft- Nvmmrr besttmmtn» au Wochentagen dt« rachmtttaas. an Tonn- «ch Festtage« früh bts '/.d Uhr. Z, »i» FUiotto für Zns.-Xnaatzae: Ott, Ltem«. Universitatsstr. 22. L»»t«Sösche,Katharincnsrr 18.P «ur dt« '/^r Uhr UchMr.TaMatl Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels und Geschäftsverkehr. rvi Anflüge 15.F0E. durch die Jede einzeMe Nnnan» vtlegqmnPkar 1L »edührm Br ErtrabetÜHW- »hne Postbefvrderuug M. mit Postdefürdenmg 4L ML Snser,», Lgesp Petitzeile SO PS Arvßerr «Schriften laut m»l«r» Preisverzeichniß. — Tadellariied«- Satz nach höherem Tarn- >erl«n»5» »uter in» NedarttemßM dl« Spaltzeil« 40 Pf. Inserate sind stet« an d. OepeitN»» zn senden. — Rabatt wird och» gegeben Zahlung proaaam«»»«» oder durch Postvorschutz. 324. Dienstag den 19. November 1878. 72. Bekanntmachung. Wegen Legung eine- TelegraphenkabelS wird die Kleine Fletschergasse vom Kaiser!. Telegrapbenamte ab bi» zum Neukirchhof vom IS. dss. Mon. an auf zwei bis drei Tage für den Fatzrperkehr gesperrt. Leipzig, am 18. November 1878. »er »attz Per St.öt Leipzig. vr. Trdndlin. Harrwitz. Bekanntmachung. Im Monat October d. I. gingen bei der Armen-Anftalt ein: 33 — ij diverse Etraien, Sonntag-entheiligung betr., durch den Rach, 130 80 für Musikerlaubniß und Gestattung von Schaustellungen, durch denselben, 5 ^ Strafe wegen Bersäumniß der Fortbildungsschule, durch da- König!. Bezirksgericht 158 80 Leipzig, den s. November 1878. Dn« »rmendirectortum. Ludwig-Wolf, Etadtrath. Lauge- Bekanntmachung. Nachdem der Pianofortesabrikant Herr Johann Friedrich Künste, Schrötergäßchen Nr. 6, sowie der Kaufmann Herr Bernhard Heinrich Lonrad Leuten»«»»»». Körnerstraße Nr. 18. da- Amt eine« Armen- Pfleger- niedergelegt haben, »ft dasselbe von dem Echlosseimeifler Herrn Napoleon Friedrich Earl Reichel, Sternwartenstraße Nr. 11b, — für die 3. Pflege des Xl. DtNricteS, — und dem Kaufmann Herrn Franz G«ß«d Schretter, Vrandweg Nr. 5, — für die 3. Pflege des XXV. DistricteS, — übernommen worden. Leipzig, den IS. November 1878. La- «rmeudirertortum. Ludwig-Wolf, Etadtrath. Hentschel. Bekanntmachung. Wegen der Uebersredelung der Bibliochek de- verstorbenen Herrn Geh. Rach Haenel muß di« Uaiver- ^ ^ Dte«stag. de» IS. Nooemder geschloffen bleiben. Leipzig, den 16. November 1878. Die Dtreetio« der Uuioersititsdtdltothek. vr. Krehl. Zur Lage. ^Berlin, 18. November. Die neulichen Andeutungen der „ Provinzial - Corre- spondenz" bestätigen, daß dre Beziehungen zum Vatican sich tatsächlich in erwünschter Richtung zu entwickeln beginnen. Nachdem da- beiderseitige Interesse an einer Verständigung con statirt worden, mußte e- auch gelingen, dasjenige Gebiet abzugrenzen, innerhalb dessen die Ver ständigung über unmittelbar praktische Fragen zunächst möglich fein würde, dasjenige Gebiet, auf welchem die meisten Berührungöpuncte der beider seitigen Interessen vorhanden waren: die Wieder desetzung der vacant gewordenen BlSthümer und Pfarreien. Selbstverständlich bedarf e- auch hier bei der Bethätigung de- guten Willen- von beiden Seiten, aber ein wesentlicher Fortschritt ist schon dadurch erzielt, daß da- Vorhandensein diese- guten Willen- de- Papste- die-seit- constatirt und öffent lich anerkannt werden konnte. Gänzlich unrichtig ist es, wenn in einzelnen Blättern behauptet wird, daß Herr v. Keudell mit der Führung der Verhandlungen betraut sei und daß diese „in der nächsten Rclch-tag-. Session" zu« Au-trag gelaugen würden. E- handelt sich lediavch um preußische Angelegenheiten, weiche den Reich-tag gar nicht berühren, abgesehen davon, daß eine parlamentarische Mitwirkung überhaupt nicht erforderlich ist. Weiter dürste zu bemerken sein, daß derartige Verhandlungen schwerlich mit Erfolg durch einen protestantischen Diplomaten be trieben werden könnten, sowie daß die Mitwirkung de- Botschafter- am Hofe de- König- von Italien au- naheliegenden Gründen al- ausgeschlossen gelten muß Zwischen Wien, Bukarest und Belgrad ist auf Grund.l>e- Berliner Vertrage- bereit- ein regelmäßiger, diplomatischer Verkehr erablirt worden. Deutscherseits dürfte dazu erst geschritten werden, wenn von Seiten jener beiden Staaten die vom Kongresse gestellte Vorbedingung, die Regelung der Iudenfrage, erfolgt ist. Die serbische Regierung wird sich hierüber ohne Zweifel schon mit der nächsten Scupschtina ver ständige», so daß die au- diesem Verhältnisse dann res ult müden Veränderungen schon in dem dem Reich-tage vorzulegenden Etat ersichtlich sein dürsten. Die stricte Ausrechterhaltung de- Berliner Vertrage- ist in Pest von Allerhöchster Stelle eben so bestimmt betont worden, wie in der die-- jäbrigen Lord-Mayor--Banket-Rede de- engli schen Premier-. Sehnlich ist Die- von Frank reich in diplomatischen Kundgebungen geschehen und auch vo« Petersburg, respectiveLivadia, liegen jedenfalls die präcisesten Aeußerungen vor. Wenn Lord BeaconSfield darauf hingewiesen bat, daß die Geschicke der Staaten nicht von der Presse und von Parlamentsmitgliedern, sondern vo« Souverainen und Staats männer» geleitet werden, so brachten-schon die nächsten Tage in den Worten, welche Kaiser Franz Josef in Pest an die Delegationen gerichtä hat — Worte, deren Festigkeit hier einen vortrefflichen Eindruck hervorgebracht hat — eine vollwichtige Bestätigung jener ministeriellen Leußernng. Der eug lisch- Premier hat die-mal un^eich weniger provocirend gesprochen al- am 9. November 1876, aber seine Sprache war dafür eine um so festere und bestimmtere, wie sie au« eine-» wohlerwogenen, aber unerschütterlichen Ent schlüsse hervorzuaeben pflegt. ES wird in den maßgebende» russischen Kreisen nicht unbekannt seim. haß »England ein« gewichtige kriegerische Strömung Vorhände» ist, welcher der Premier zwar nicht bedinauugSlo- augehört, welche aber in de» Kalle, daß rusfischerseitS der vettiner Vertrag nicht zur «ußführ»»g ge- langen sollte, sofort die Oberhand gewinnen würde. UllswingS istehea bei dieser Aussührrmg Rußland und die Türkei einander noch fort dauernd gegenüber. Die von dem guten Willen de- Sultan- unabhängigen Verhältnisse in der Türkei biet« einen Berg von Schwierigkeiten dar. in dessen Schoße manche Gefahr für den Frieden enthalten ist. Daneben darf nicht verkannt werden, daß durch die englisch - türkische Convention England gleichsam vor den Thoren Rußlands eine starke Stellung eingenommen hat, welche einer permanenten Drohung vielleicht nicht ganz un ähnlich sieht. ES wird viel Geschicklichkeit dazu gehören, un geachtet dieser ausgesprochenen Cordralität wahr haft gute und freundschaftliche Beziehungen her zustellen und zu erhalten. politische Ilebrrsicht. . Leipzig, 18. November. Au- Mecklenburg wird der „K. Z." ge schrieben: Unter den Wählern der Reichstags abgeordneten Moritz und Iuliu- Wigger hat eS entschiedene- Mißfallen erregt, daß Beide gegen die Annahme de- Socialrstengesetze- rm Reichstage stimmten, während alle übrigen fünf mecklenburgischen ReichStagsabgeordneten und darunter selbst der im Uebrigen zur Fortschritts partei zählende Professor Baumgarten für dessen Annahme ihre Stcmmen abgaben. E« fanden zu diesem Zweck bereit- in Parchim und Güstrow Versammlungen der liberalen Wähler statt und war im letzte» Orte schon beschlossen worden, an den Professor Julius Wigger- wegen dieser befremdlichen Abstimmung die so wenig in Uebereinstimmung mit der Ansicht der weit Über wiegenden Mehrzahl seiner Wähler steht, ein Mißtrauensvotum zu erlassen. Auf den ver nünftigen Rath de- früheren Reich-tag-abgeord- neten, Gut-besitzerS Pogge-Roggow, der unbedingt mit al- Führer der nationalltberalen Partei in Mecklenburg gelten kann, ist «an aber von dieser Maßregel wieder abgegaugeu, am nicht Uneinigkeit und Spaltung im liberalen Laaer zu erzeugen und der ohnehin jetzt «icher ßdermüthiß gewor denen Feudcupartei Anlaß zum Triumph zu geben. So lauge Mrößwtburg noch unter dem Druck feiner jetzigen Aeudalverfaffuag seufzt, muß jeder Freuud d« Wohlfahrt und de- Glück» de- Lande- vor Alle« und ausschließlich fein« Kräfte darauf richten, diese- schwere UebA mit abwälzen zu hel fen; alle sonstigen Parteistreitigkeiten müssen hier gegen verstummen. vor wenigen Tagen erfolgt« zu München die Verkündung de- Urtheil- bezüglich der Anklage gegen siebenundzwanzig Socraldemokraten wegen Verletzung einiger Bestimmungen de» ver- ein-gesetze- vom 26. Februar 1850. Die Ange klagten wurden, der Anklage entsprechend, der Fortsetzung eine- früher geschlossenen Verein- und wegen de- Affiliation-Verhältnisse- zur Ceutral- leituna der socialdemokratischen Arbeiterpartei Deutschland- in Hamburg schuldig erkannt und zu Gefäuguißstrafen von eiuem bi- zu vier Monaten ver urt heilt. » * * Vezüqlich deSReich-invalidenfond» be merkt die „Deutsche Reichs-Eorrespondenz": „Nach de» in neuerer Zeit gemachten Wahrnehmungen ist die Sterblichkeit unter den auf Kosten der Reichs- Verwaltung zu unterhaltenden Invaliden eine viel brdenwndere, al» man e- bet Rormirung der Höh« das Reich-invalidensond- aus Grund statistischer Er mittelungen und sorgfältiger WahrscheinlichkeitSbe- rechnungen angenommen yatte. Die- ist sowohl bei den infolge de- Kriege- von IS70f71 zu In validen gewordenen Personen der Fall, als auch bei den ehern al« französischen Militairpersonen, welche in Elsaß-Lothringen veiwlieben sind und nun au- Reich-milteln ihre Pensionen beziehen. Da e» sich aber ferner hrreu-aestellt bat, daß die Zahl der Pensionirungen infolge de- Kriege- von 1870/71 viel geringer gewesen ist, ak- man bei Bemessung de- Reich-inv«id-ns»»d- vorhergesehen hatte, so »st zu erwarten, daß dieser Fond« seiner Zeit einen ganz erheblichen Ueberschuß aufweisen wird, welcher den Reich-finan-en in erfreulicher Weise zu Gute kommen dürste." Ein Extrablatt der „Darmstädter Zeitung" dom Sonntag veröffentlicht folgendes Bulletm vo« Morgen- 9 Uhr: Der Großherzoa ist fort dauernd siebe» fre»; die diphtherit,scheu Membranen haben sich bisher erst theivvetse abgestoßen, doch schreitet die entschiedene Pesserung fort. Bei dem Erbgroßherzog ist eiue entschiedene Wendung zur Besserung eingetreten. * * * AuS Petersburg wird vom Sonntag, 17. No vember, gemeldet: Se. Majestät der Kaiser wird voraussichtlich kurz vor dem 7. December zum St. GeorgS-Ordcn-seste hier wieder eintreffen. — Die officlöfe „Agence Russe" constatirt den guten Erfolg der von dem Leiter de- auswärtigen Amte-, Senator GierS, aus Livadia an Lord LoftuS gerichteten Note und hebt hervor, daß durch diese Note die Frage der gewissenhaften Ausführung de« Berliner Vertrages wieder angeregt worden ser. Durch den Berliner Vertrag seien gegenseitige Zugeständnisse festgesetzt worden. Auf der einen Seile habe Rußland in die Abtren nung RumelienS gewilligt, andererseits hätten die Mächte die administrative Autonomie Ka melien- im Vertrage garantirt. Nur eine voll ständige Ausführung de« Vertrages könne eS dem Kaiser Alexander ermöglichen, ferne gegen Europa eingegangeuen Verpflichtungen zu erfüllen und seine Truppen nach Rußland zurückzuzwhen. Da- russische Blut könne nicht umsonst geflossen sein. Die Be- ruh'guvg werde durch die Ueberzeugung herbeige, fühkt werden, daß Niemand ein besser« Frenud >c- Friede»»- »a Lttrropa sei. al- Kaiser Alexander und Niemand ein besserer Russe, als er. Zur politischen Lage in Oesterreich schreibt ein Correspondent sehr drastisch: Oesterreich dreht von Bo-nien au- hartnäckig Konstan- tinopel und Bulgarien den Rücken zu und will von Allem, wa- hinter diesem Rücken vorgeht, Nicht- wissen. Oesterreich sagt, in BoSnieu — hier bin ich und hier bleib' ich. Davon aber, wie der Rest Orient geordnet werden soll, der doch nicht so ganz unbedeutend ist. will Niemand etwa- hören und Graf Schuwalofs's Au-beute wird sich auf den freundlichen Rath rcduciren: „Sehen Sie, wie Sie fertig werden." Die Wiener „Presse" meldet au- Kon- stantinopel: MusuruS Pascha ist rum Statt halter in Ostrnmelien designirt. — AuS Prag wird gemeldet: Rußland berief den Ezecheu Con stantia Iirecrek zum Organisator de- Schul wesen- in Bulgarien. « * « Graf Schuwaloff ist am Sonntag in Pari- eingetroffen. Er w»rd jedenfalls den Fürsten Gortfchakoff in Baden-Baden und darauf den Fürsten BiSmarck in Friedrichsruhe besuchen. — Au- Pari- wird ferner gemeldet: Der Krieg-- minister beabsichtigt, da- Militair-Lyceum La Fleche in Folge dcr dort neulich vor- gefallenen Excesse ganz zu unterdrücken. — Der „TempS" meldet, daß die Türkei ihre Delegirten ernannt habe, welche mit den griechischen Be vollmächtigten die Frage der Grenzregulirung untersuchen sollten. Der Einfluß Frankreich- ia Athen sei augenblicklich der vorherrschende. Da- Ministerium Tricoupi- wäre so schnell ge stürzt worden, weil e- Frankreich gegenüber weniger entgegenkommend anfgetreten wäre. Man oe- stättgt die bereit- gemeldete Annäherung Gam- betta'S an den Marschall Mac Mahon, welch« den Bemühungen de- Minister- Marcör« zuzu schreiben sei. Auf dem Auswärtigen Amte zu London wird die zuversichtliche Erwartung »»-gesprochen, die Angel^enheit mit Afghanistan werde auf friedlichem Wege gelöst werden. Mau bereitet nach alle» Richtungen hin Compromisse vor. Lord BeaconSfield hat wieder eine kleine Neuigkeit zu verkünden, durch die er die Welt in Erstaunen setzen wird. ES dürste sich Hera«-- stellen, daß CYpern nicht die Grenze britischer Erwerbungen im Oriente bildet. Freilich nannte Lo»d Beäcon-sield die Insel einen Waffenplatz, doch ihr Werth al- solcher wird im All gemeinen nicht sehr hoch angeschlagen. Eine sichere Operation-bafi- für die Engländer ließe sich »ur auf de« Fest lande errichten. ES beißt demnach, daß. sobald die Reformen in Kleinas»«» in der Ausführung begriffen sein werden, der Sultan, „um sei» Vertrau«, gegen England zu bekunden", ein weiteres Stück Gebiet, und zwar den Hafen von Alexandretta und etwa-Ter rain in dessen Nähe an England adtreten werde. — Der Marquis von Lome, der E,dam doc königin Victoria, und seine Gemahlin, Prinzessb» Louise, haben auf dem Dampfer „Samartia" vo» Liverpool au« die Reise nach Eanada au getreten. * * * Zum englischen Panzerscdifs-bau wnch der„K. Z." au- London vom 14. d. M. gemeldet: Die Einrichtungen großer Panzerschiffe werden innrer verwickelter und schwieriger. Geschützbedienung, Torpedo-Einrichtungen und elektrische Beleuchtung allein erfordern jetzt Vorrichtungen, die sonst nur in einem großen physikalischen Laboratorium angetroffeu werden, und wie riesenhast da- Maschinenwesen a«s einem der gepanzerten Ungeheuer sich gestaltet. Da konnte man ve» der gestrigen Probefahrt de« neuen, such nicht ganz vollendeten Panzerschiffes „Jnflexiblo" — e» fehlen ihm noch d«e Lhürme — gewahr werden, diese- Schiff, welche« nebenbei bemerkt vei der beträcht- icben Breite von 75 (erml^ FH unbeschadet seine, s leschwindigkrit ein« Lang» yon nur 3L4 (er ' ütt. ist m»t zwei Schrauben versetz«, di» u» von ernander bewegt werden. Bei einem ^ Omsuch« waren diese Schrauben vierflügelig. Sie «Wiese» sich aber zu schwer und wurde» durch zme» iügelige von zwanzig Fuß Durchmesser ersetzt, welch« »deß den Nachthecl hatten, daß da« .Schiff i» saß »«erträgliche» Zittern geriet-. Diesem nutß ent weder durch eine andere Stellung der Flügel oder durch anderSaefonnte Schrauben abgeholfe» werden. Die Maschinen an und für sich bestaube» die Prob« zur völligen Zufriedenbest. Jede der beide» nw Fortbewegung dienenden Maschinen hat einen -ochdruckcvlinder von pvcmzig Fuß Durchmesser und »wei Ntederdruckchltnder. Ihre Leistungsfähigkeit zn- sammengenommen beträgt ILVO Pferdekraft nominell «>d über 8000 Pferdekrast indictrt. Au Dampf kesseln sind zwölf vorhanden, zu deren Bedienung nicht weniger denn ISO Heizer »n zwei Ablösungen thätig waren. HülfSdampfmaschinen giebt eS folgende an Bord: ein« mm Steuern, zwei Feuerspritzen, eine Maschine zum Ankeraufwtnden, eine kleine Maschine zum Drehen, vier Schiff-Pumpen, vier Hülf- Speise- pumpen, vier Ventilation-Maschinen, zwei Pumpen zu« Einspritzen von Wasser in die CondensatwnS- apparate, zwei Maschinen zum Angehenlaffm »Md Umstellen, der Hauptmaschmen, vier combinirte Dampf- und hydraulische Maschinen zum Aufziehen von Geschossen. Laden der Geschütze und Drehen der Thürme, vier Maschinen zum Lusjiehm der Asche, zwei zum Ausziehen vou Geschossen, zwei nn» Giss ziehen und Herablaffen von Voten und vier Ejectorett; mit den beiden Hauptmaschinen somit im Ganze» A» Davlpsmaschinen. > * Jene verruchten Attentate, die in letzter Zeit all« Welt i» Aufregung versetzten — Berlin, Petersburg, Madrid — sind um eine neue Unthal vermehrt worden, die Abscheu und Ent rüstung weit Uber Italien- Grenzen hina»S hervorrufen wird. Umberto, ro ä' Italic iß z» Neapel von Meuchelmörderhand »ersehet «arden. Die einzige bi- jetzt vorliegende telegraphisch«'' Meldung hat folgenden Wortlaut: ' Neapel, 17. November. K>a- königliche» Paar ist heüte Nachmittag 2V» Uhr hier ein- getrofsö« Md wurde enthusiastisch empsa»gen. Beim Pasfiren der Straße (Larbonara stürzte sich ein Individuum mit einem Dolchmesser aitf den König, brachte demselben eine Hautwunde am linken Arm und dem Ministerpräsidenten Cairoli eine leichte Wund« am ImVen Ober schenkel He». Der König führte einen Säbelhieb avs den Kopf de- Mordvch. Cairoli ergriff, den Mörder an den Haaren. Ein Kürassier» capitam verwundete den Mörder ebenfall» a»H Überaab »ha den Wachen. Die Königin und der Prinz von Neapel, mit dem König in dem selben Waaen sitzend, zeigten große Ruh« und Fassung. Die Bevölkerung begleitete den König bi- zum Palaste mit unanshörlichen Iubekruse» Der Mörder heißt Iohan« Pafiamanta; der selbe erklärte, er gehöre keiner Verbindung an, wolle aber keine Maige.
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