Allgemeines über Nachdruckverfahren Gedruckte Vorlagen wiederzugeben, bei denen der Satz nicht mehr zur Verfügung steht, hat schon vor Jahrzehnten der Technik Anlaß gegeben, Verfahren zu suchen, die dazu geeignet sind. Zunächst erschien das sogenannte anastatische Verfahren hierzu geeignet. Bei diesem Verfahren wird die Druckfarbe der Vorlage wieder fettempfänglich gemacht, das Papier dagegen fettabstoßend. So einfach dieser Prozeß anscheinend ist, so ist doch das Ergebnis ganz abhängig von der Beschaffenheit der alten Druckfarbe und von der Art des Papierstoffes. Im allgemeinen haben die nach dieser Methode hergestellten anastatischen Nach drucke nicht genügt, um als Ersatz für Buchdruck zu gelten. Man hat wohl die Verfahren durch Abänderung der nötigen Rezepturen in neuerer Zeit wesentlich verbessert, immerhin scheint es noch nicht geglückt zu sein, sich von der obenerwähnten Abhängigkeit von der Art der Druckfarbe und des Pa- pieres der Vorlage freizumachen. Die gedruckten Vorlagen durch photographische Übertragung wiederzugeben, ist bei Anwendung der Offsettechnik für Buchherstellung von großer Bedeutung ge worden. In den verschiedenen Arbeitsstätten wurden Wege gefunden, um diese photographischen Verfahren in ihrer Anwendung zweckentsprechend zu verein fachen und dadurch die Herstellungskosten möglichst herabzusetzen. Hierbei leisten Neuerungen im Herstellen von photographischem Aufnahmemate rial, von Reproduktionsapparaten, Spezialkassetten und automatische Belich tungseinrichtungen diesem Verfahren große Dienste. Der Manuldruck Seit 1913 hat ein drittes Verfahren wesentlichen Einfluß auf die Anwendung des photomechanischen Nachdruckes ausgeübt, das ist der Manuldruck. Der Name ,,Manul“ entstand nicht aus der Ableitung manus = die Hand, son dern aus der Umstellung des Erfindernamens Ullmann. Der Manuldruck ist die Anwendung einer photochemischen Reaktion der Chro matsalze in Verbindung mit organischen Substanzen. Es ist bekannt, daß das