zwei Kapitel aus einem unveröffentlichten Roman; [Gastgabe für die Teilnehmer am Festmahl zur Hauptversammlung der Vereinigung der Bücherfreunde in Dresden am elften März MCMXXVIII]
verheerten Stadt. Ihr Schatten traf die Säulen des Palastes. Da erbebte der Oberpriester Che- nem, der das Nachtzeichen sah. Geschwärzt war Sirius, der Stern des erhabenen Hauses, und herein brach das Licht der Aschensonne. Chenem vergrub sein ausgedörrtes Antlitz in den knochigen Händen,dennderToten wind stieß aus dem Unterweltreich,und das dämonenbewachte Nachttor im Westen knarrte in den Angeln. Zo, der Pharao, lag auf seinem Schmerzenslager und sah glasigen Blicks hinaus in seinen Blumen- und Ölgarten, wo die Wasser nicht mehr rannen und die Vögel in den Zweigen nicht spielten, denn Element, Vogelvolk und Getier hatten weichen müssen. Tiefste Stille war ausgebrei tet, unhörbar ging die Welle des Nils durch das Land. Bis an die Grenze des Reichs herrschte die geheimnisvolle Stille, des Königs letzter Wunsch. Zo röchelte und sann gedankenzer rinnend: „Wie still ist es in meinem Reich! Kein