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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 21.11.1878
- Erscheinungsdatum
- 1878-11-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187811217
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18781121
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18781121
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Ausgabebezeichnung fehlerhaft, richtig: Ausgabe No. 325
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1878
- Monat1878-11
- Tag1878-11-21
- Monat1878-11
- Jahr1878
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 21.11.1878
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Grjcheütt t»GUch ss 1»—1» Uhr. 4 - G Uhk. GM WechentOGen WO ' O.-» S»«- H» ft»-FVUUe> stk IWj Lmmtz»»: 0«»» «e»». «Mvrrfiiawstr. rr. ' 'AÄVS'^ Uchztzer.TagMM Anzeiger. Olga» str Politik, Loralgrschichtt, HandÄ- mrd SrschWvnkchr. «,n»v IL.LO». Velrgrxemplar 1« Pf. radeiLg« Gebühren für Extra 0Ü»r Pofidesvrdeimog » PS. mn Poswcsvrdenmg 4L IS. Sofnalr ügefv Petttzeü, » Pf. Größer« Schriften UuU Pr«Äver)rich»ch.—i Satz »ach höhen» kette»«, «U« he» «eSaeamutr» die Svattzcile 4« Pf. rate find stä» a» d. "tnüdi t« senden. — Rabatt wird mcht Aahdma pr»«LN»«>r»^>1r »der lmrch Poftvochchntz 326. Donnerstag den 21. November 1878. 72. Jahrgang. Im -efllligeu Veachtmg. Unsere Expeditio« ist morgen Freitag de« 22. November nur Vormittags bis '!«S Uhr geüstnet. ZLNMSssssFFW« <§SF Bekanntmachung. In Gemäßheit de- ß. 1 d-r. Instruction für di« Ausführung von Wafferleitungen und Wafferanlagen in Privatgrnndtzücken vom 7. Jul, 1868 bringen wir hierdurch zur öffentlichen Kenntniß, daß der Klempner Herr Her»«»» «ndalptz «alke, Windmühlenstraße Sk, prr vebernahme solche^ Arbeiten bei unS fich angemeldet und den Besitz der hierzu erforderlichen Vorrich tungen nachgewiesen hat. Leipzig, den 8. November 1878. Ler «attz der Stadt Leipzig vr. Georgi. tzarrwitz. Submission. Für den Neubau der VII. Bezirks- und der VIl. Bürgerschule im großen JohanniSgarten sollen die erforderlichen walzeisrrnen Träger und Eisenbahnschienen rc. »m SubmissionSwege beschafft und mit Bor» behalt der Auswahl unter den Bietern an den Mindestfordernden vergeben werden. Di« Bedingungen und LrbeitSverzeichniff« find im Baubureau und wird daselbst auch jede weitere gewünschte Auskunft ertheilt. Die Offerten sind versiegelt und mit der Aufschrift: „Lieferung walzetserner VII. Bürgerschule" versehen, b»S spätesten- am L7. November er. Abend» S Uhr auf dem RathSbauamt, RathhauS N. Etage, pm tostet einzureichen. Leipzig, am so. November 1878. Die Landepntati»» de- «attzes. auf dem Echulbauplatz zu entnehmen Träger re. -um «e»da» der VII Bezirks- und der Da- 1K. unS nähme öffei Nr. 78. Nr. 77. Nr. 78. Nr. 79. Nr. 80. Nr. 81. Nr. 8L. Nr. 8». Nr. 84. Nr. 8K. Nr. 66. Nr. 87. Nr. 68. Leipzig. Stück d«S diesjährigen Sachsen ist bei saal« zur Einsicht' Bekanntmachung. Gesetz- und Verordnungsblatts für daS Königreich n und wird di- Zum st. Leermder diese« Jahre« auf dem RathhauSsa f auShängeN. Dasselbe enthält: Verordnung, die Abtretung von Grundeigenthum zu Erbauung einer Zechen bahn de» Gers» dorfer SteinkohlenbauverrtnS, sowie einer dergleichen de« SteinkohlenbauvereinS Hohndorf zur Verbindung mit der Staat-Kahn von St. Egidien nach Stollberg betreffend; vom 14. Sep tember 1878. Bekanntmachung, die Bewilligung einer in dem Regulativ für die Sparkasse in der Stabt Hartenstein enthaltenen Ausnahme von bestehenden Gesetzen betreffend: vom 16. September 1878. Verordnung, die standesamtliche Bescheinigung über daS erfolgte Aufgebot betreffend; vom 20. September 1878. Bekanntmachung, die Bewilligung einer in der Sparkassen-Ordnuna für die Gemeinde Lindenau enthaltenen Ausnahme von bestehenden Gesetzen betreffend; vom 14. Oktober 1878. Bekanntmachung, eine der Gemeinde Seif Hennersdorf sür die von ihr errichtete Sparkasse bewilligte Ausnahme von bestehenden Gesetzen betreffend; vom 18. Oktober 1878. Verordnung, die Expropriation von Grundeigenthum für Erweiterung deS BahnhofS Stauchitz betreffend: vom 19. Oktober 1878. Bekanntmachung d«S Ministerium» de» Innern, da- Reichsgesetz gegen die gemeingefährlichen Bestrebungen der Eocialdemokratie betreffend; vom L3. Oktober 1878. Verordnung, die Zahl und Einteilung der Ephoralbezirke betreffend: vom ». November 1878. Verordnung, die Auflösung de- GesammtconfistoriumS zu Glauchau, sowie die Superintendcn- turen zu Glauchau, Waldenburg und Löbnitz betreffend; vom S. November 1878. Verordnung, weitere ausführende Bestimmungen sür dir Fortbildungsschule betreffend; vom 4. November 1878. Bekanntmachung, den Lehrplan für den Unterricht in einfachen Volksschulen betreffend; dom 8. November 1878. Verordnung zu Autführung von 8 1b de» Gesetze« vom 18. Oktober 1888, die Ausübung der Fischerei in fließenden Gewässern betreffend; vom S6. Oktober 1878. Verordnung, die weitere Ausführung de» Finanzgesetzes auf die Jahre 1878 und 1879 vom 8. Juli 1878 betreffend; vom 9. November 1878. " 1678. Der «attz der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Lerutti. den SO. November 1678. Grrvrrdlicher Unterricht. Die preußische Thronrede enthält einen PassuS über da- gewerbliche Unterrichtswesen, der indirekt da- Eingeständniß der Regierung enthält, daß a»f diesem Gebiete bi-her zu wenig geleistet ist. E« heißt da: „Die gewerblichen Interesse» nehmen ^gesetzt die volle Aufmerksamkeit der Regie« rung in Anspruch. Bon der Förderung und Neugestaltung de- gewerblichen Unter- richtSwefenS, wie von der Unterstützung der auf dem Eftbiete der Kunstindustrie werden." ES wird eine Hauptaufgabe de» preußischen Landtages fein, dahin mttzuwirken, daß diese Worte zur Thal werden, daß endlich da» GewerbS« mtereffe in Preußen eine lebensvollere Förderung dnrch den Staat erhält. In Frankreich zeigt die Reaieruna in dieser Beziehung viel mehr schöpferische Initiative als die v»n Herrn Bam« berger so glänzend verteidigten „Geheimräthe". Aber auch in der Bevölkerung selbst herrscht eine viel klarere Erkenntniß der Bedürfnißfrage als bei unS. ES mag darüber einige- Nähere mitgetheilt werden. In der volkSwirthschastlichen Sektion der fran« zösifchen Gesellschaft zur Beförderung der Wissenschaften, deren letzter Congreß zu Pari- im August d. I abgehalten wurde, gelangte u. A. auch die Nothweudigkeit gewerblichen Unterricht- in der Volksschule zur Erörte rung. Die Krage über die Nothweudigkeit solchen Unterricht- ist in Frankreich fast allgemein im be jahenden Sinne beantwortet worden und so be sprach man auch in dieser Versammlung eigent lich nur die diesem Unterrichte zu gebende Or ganisation. Man unterschied mit Betonung zwi schen den vielfach bereit» bestehenden Gewerbe schulen, welch« für gewisse Gegenden, wo bestimmte Industriezweige herrschen, al« Fachschulen besonder» von Nutzen und Wichtigkeit find, und zwischen Elementar« »nd Volksschulen, in denen gewerblicher Unterricht artheilt wird, bezw. ertheilt werden soll, und «an war übereinstimmend der Ansicht, daß die Einfügung gewerblichen Unterricht- in den Lehrplan dieser Schulen denselben nur zum Bor theil gereichen, die Kinder, namentlich dce von 12 brS 14 Jahren, mehr und länger an die Schule fesseln und die Heranwachsende Jugend, namentlich die jungen Mädchen, vor den Gefahren der Lehr jahre zurückbalten würde. ES ist diese- wichtige Thema unlängst in einer kleinen Schrift ^Lnseigoement primairs et prvntissags- von G Salici» (Pari-, 1878) aus» Eingehendste und an der Hand eine- interessanten ElementarlehriustitutS in Pari-, welche» einen Tbecl der dielgeäußerten Wünsche bereit» zu verwirk- sichen gesucht hat, besprochen worden. Wahr scheinlich wnd da- lefen-werthe Schriftchev auf Veranlassung der Handelskammer vou Erefeld in- Denlsche übersetzt werden. Herr Salicis ist der Ansicht, daß da« Kind in der Volk-- oder Elementarschule nicht genügend für da- praktisch« Leben vorgebildet wird. Reli gion, Lesen. Schreiben,' Rechnen und Etwa- von der vaterländischen Geschichte und Geographie — da» sei Alle» nicht hinreichend. Und er hat da nicht so gauz Unrecht. Unsere gegenwärtige volkßschnle bildet einseitig «nd theoretisch Wa- daß Heran wachsende Kind vom praktischen Lrben weiß, hat e« zufällig und gelegentlich erfahren. Zufall »nd Gelegenheit entscheiden meist bei der Wahl de- Be rufe-, sie sind e» auch, welche die Lehrzeit de- Kinde-, seine weitere Fortbildung und seinFortkommen wesent lich beherrschen. Mit großem Zeitverlust und mangel haft holt der Jüngling nach, wa» der Knabe ver säumt; er lernt >m Allgemeinen die wichtigsten Handwerkzeuge zu spät kennen und handhaben, er erfährt erst allmälia und systemlos da« Nothwen- digste über Mag, Gewicht und Münze, eignet sich die unentbehrlichsten wirthfchaftlichen Kenntnisse mechanisch au und wird, leider nur zu oft nur von unberufener Seite, über seine moralischen und socialen Pflichten nicht hinlänglich belehrt. Ge- flehen wir eS un» nur, die Erziehung de- jungen Handwerkers und Arbeiter- ist systemlos und ir- rationell über alle Maße» und eine durchgreifende Reform de- Bolk-schulunterrichtS nach dieser Rich tung hin erscheint dringend geboten. In dem cmrteu Schriftchen de- Herrn Salici» finden sich nun Vorschläge zu solchen Lehrplänen für Volk»- und Elementarschulen, welche gewerb lichen Unterricht ausgenommen haben. A würden danach außer den bl-herigeu Unterricht-gegenstän den noch zu lehren sein: Bedeutung, Anwendung rc. der Rohstoffe; Zeichnen nach Vorlagen, Modellen und nach der Natur, später auf Stein, Marmor und Holz, schwarz und in Farben; Modelliren; Allgemeine» Über die Werkzeuge und deren Anwen dung auf der Werkstätte und auSwärt»; Buchfüh- rung, gewerbliche »ud Handel-geo-raphie, Elemente der VolkSwirthschaft; AnsangSaründe der ange wandten Mathematik; Planzeichnen; Moralische» (über die Pflichten de» Menschen gegen sich und seine- Gleichen, gegen Gesellschaft und Staat); Über den Nutzen von Ordnung und Fleiß in allen Sachen rc. ES genügt, wenn diese Zeilen zu einer Erörte rung der vorstehenden, weitgefaßten Vorschläge Veranlassung geben, wobei der Lehrplan der von Herrn Salici- al- Beispiel citirten Pariser Schule in der Rue Tournefort, welche sich nach dem Zeugniß de- Generaldirektor» de- Elementarschul- wesen» im Seine-Departement, de- Herrn Gräard, bereit- trefflich bewährt hat. al» Grundlage dienen könnte. Ob die älteren Schüler auch schon für fpecielle Berufe vorbereitet werden sollen, ob sie vielleicht gar, wie Die» in Le Havre bereit- aeschieht, durch ihre praktischen Arbeiten in der Schule Etwa» erwerben können, inwieweit über haupt in der Schule dem Körper und dessen Heran bildung Aufmerksamkeit geschenkt werden soll — da- Alle» sind Fragen von großer Wichtigkeit «nd werch, eingehend erörtert zu werden. An dieser Stelle handelt eS sich nur darum, darauf hinzu weifen, daß e» in hohem Grade erwünscht wäre, wenn die Volksschule den jungen Menschen auch mit einigen jener unentbehrlichsten Kenntuiffe au»- rüsten wollte, welch« da- praktische Leben unweiger lich verlangt. politische «ebersicht. Leipzig 20. November. ES sind besonders zwei Momente, welche au- der preußischen Thronrede hervortreten. Der PassuS über deu Kaiser und über da» Deficit im preußischen Staat-Han-Halt. Der erste Gedanke bei der Eröffnung de- Landtag» galt selbstverständlich de« schwergeprüften Monarchen. Die Thronrede erinnert an die tieffchmerzlichen und erschütternden Ereignisse de- letzten Sommer», aber sie kann zugleich die tröstliche Versicherung eben, daß da» Leben de- Kaiser- „in fast wunder arer Weise neu gestärkt worden" ist. Weit Über die Grenzen de» preußischen Staate- hinaus wird die» Wort mit aufrichtiger Frende gehört werden von dem Volke, dessen Herz, wie die Thron rede im Rückblick auf die Kundgebungen der Nation mit vollem Rechte sagen darf, in treuer Liebe und Verehrung bei feinem Kaiser ist. Diese warme Anerkennung de- patriotischen Geiste-, welcher sich infolge der traurigen Ereignisse allerorten bethätigt hat, berührt um so wohl- thuender. al- die begeisterte Hingebung de- Volke» in der Thronrede zur Eröffnung de- Reichstag» mit Stillschweigen übergangen war. — Nun aber da- — Deficit! Damit stehen wir unmittelbar vor dem wundesten Fleck, den die Thronrede be rührt, vor der Nothweridigkeit einer Aufbesserung der Finanzen. In Bezng »ns da» De sin t in dem Etat für 1879/80 und dessen Deckung im Wege der Anleihe wirb lediglich bestätigt, wa» bereit- be- kannt war. Die Auffindung de» auf die Dauer helfenden Heilmittel- aber wird dem Reiche zu gewiesen. Dagegen läßt sich insofern Nicht- sagen, alS die Steuerreform in den Einzelstaaten ohne Zweifel nur Hand in Hand mit derjenigen im Reiche durchzuführen fein wird. Aber die vor läufige Erörterung dieser Angelegenheit im Reichs tage hat doch wohl zur Genüge klaraestcllt, daß in den Einzelstaaten, wenigsten- in Preußen, die konstitutionellen Vorbeding ungen der Reform zu schaffen sind. Soll von dem nächsten Reichs tage ernstlich eine positive Leistung auf diesem Gebiete erwartet werden, so wird der preußische Landtag die Frage dieser Bedingungen zuvor gelöst haben müssen. -» * » Die Mittheilung, daß über den genauen Zeit punkt der Wiederübernahme der Regierung durch den Kaiser noch keine Beschlüsse gefaßt seien, war in einigen Blättern dahin erörtert, s solle demnächst festgestellt werden, in welchem Umfange der Kaiser die ReaierungSgeschäfte wieder übernehmen werde. Dieser Zusatz ent springt jedoch — schreibt die ofsiciö e „N. A. Z." — an- einer ganz unbegründeten Muthmaßung; denn eine Theilung der Regierungsgeschäfte ist für keinen Fall in Aussicht genommen. In der jefunisch - demagogischen „Germania" lesen wir: Me un- von zuverlässiger und autunterrichteter Seite mitgetheilt wird, beruht die Nachricht von einem vom h. Vater geforderten und von den im Exil le benden Bischöfen eingereichten Memorandum über die Wiederherstellung de» kirchlichen Frieden aus einem Jrrthum. Bon einem derartigen Memo randum ist an Stellen, die unbedingt davon Kenntniß »den müßten, nicht» bekannt. Somit war der weffel, den wir dieser im Uebrigen nicht unwahr- ich eine Verwechselung mit Berichten vor, welche die Bischöfe über di« Lage ihrer Diöcesen nach Rom übermittelten. Anscheinend handelt e- sich hier um eine Wort klauberei. DaS Wiener Correspondezbureau ver öffentlicht ein Telegramm au- Rom, welchr- besaat: „Sobald der deutscheKaiser die StaatSgeschäfte wieder übernimmt, wird der Vatikan einen neuen Schritt in den Verhandlungen mit Deutschland thun. Der Papst würde sodann die Initiative ergreifen und die diesbezüglichen Verhandlungen mit de» Kaiser einleiten. E» ist nicht recht verständlich, we-halb der Va tikan mit dem beabsichtigten Schritte ibi- zur Wieder Übernahme der Geschäfte durch Kaiser Wil helm wartet, da dieselben vollständig im Sinue Sr. Majestät dnrch den Kronprinzen geführt werden. » * * Der „Reichs-Anzeiger" schreit: „Franzö sische Blätter dringen die Nachricht, die deutsche Regierung habe von den Samoa- Inseln Besitz genommen und beabsichtige, die selben zu einer deutschen E o l o n i e zu machen. Daß Deutschland die Erwerbung oder Gründung trans atlantischer Eolonien nicht beabsichtige, ist zu wiederholten Malen j« authentischer Form erklärt worden. Wa- die Samoa-Angelegenheit angeht, so hat die „Nordd. Allg. Ztg." vom 10. November eine eingehende Darlegung de- Sachverhalt- ge bracht. ES ergiebt sich darau», daß die deutsch« Regierung in den Südfee-Jnseln keinen anderen Zweck im Auge hatte, al» die vertragsmäßig fest- efiellten Rechte ReichSangehöriger, welche sich in amoa angesiedelt haben, und die friedliche Ent wickelung de- deutschen Handel- zu beschützen. Die gegenwärtige KnsiS aus den Samoa-Inseln wird ihre natürliche Lösung dadurch finden, daß die Landesregierung sich entschließt, mit den betheiligteu Staaten einen Vertrag ab zu schließen, welcher den selben die Deutschland- bereit» zugesagte Stellung der meistbegünstigten Nation emräumt und ver bürgt". Aus Kiel vom 19. November kommt folgende Meldung: Auch der Contreadmiral Bätsch, der Capitain zur See v. Blanc und der Eorvetten- capitain Zembfch sind zur Vernehmung durch die UntersuchungScommission in der Angelegenheit de» „Großer Kurfürst" hier einaetroffen. Der Großherzog von Helfen befindet fich in der Besserung. Bei dem Erbgroßherzog zeigte sich am Montag Abend eine kurze Fieber- erscheinung, nach deren Verlauf sich etwa- Heiser- keit und eine geringe Ausdehnung der diphlheri- tischen Membranen emstellte. DaS Befinden der Prinzessin Irene ist ein befriedigende». » * * Peter Schuwalofs ist noch immer der Mann de- Tage». Dazu befähigt ihn seine erstaunliche Vielseitigkeit. So wird der „National-Zeitnng" auS W»en telegraphirt: Wie verlautet, wäre Graf Schuwalofs mit Rück sicht aus die künftige erhöhte Wichtigkeit der Gestal tung de- auftro-russifchen Verhältnisses defignirt, nach endgültiger Erfüllung seiner Mission in London den russischen Botschasterposten m Lien mindestens für einige Zeit zu übernehmen, wogegen Rovlkosf nach London kommen soll. ' Die in Pest von Graf Schuwalofs angeregte Verhandlung über die Frage einer eventuellen Pr- loagation der russischen Okkupation aus der valkanhalbinsel ist keineswegs abgeschloflen; »ielsach erwartet man, daß Graf Andraffy in Auseinander setzungen vor den Delegationen diese Frag« be rühren wird. Ein anderer Paladin de- Ezaren hat sich nach Schuwalofs'» Abreise von dort nach d« Krim begeben. Fürst Dondukoff-Korsakoff traf in Ltvadia ein. Der bulgarische Generalcommiffair soll neue Instructionen empfangen «nd mündlichen Bericht Über die Lage und St' Bericht uver me rage unv Stimmurm in Bul aarien erstatten. Korsakoss soll fest überzeugt sein, daß die Vollziehung de< Berliner Ver-
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