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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 04.12.1902
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1902-12-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19021204013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1902120401
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1902120401
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1902
- Monat1902-12
- Tag1902-12-04
- Monat1902-12
- Jahr1902
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 04.12.1902
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- 1U4 - Allerlei für die Frauenwelt. Etwas über da« Nichtheirathea. lHchluh) Die Reiben dicker tznvrr» heirathelcn Frauen stehep Allen offen, möchten nur recht Biele eintrelen und den Psaden Jener soläen, die diele Stellung wähl, ten, um der Welt »üblich zu sein und der- selben in ihrsin Handeln zu zeigen, daß sie gilbt ..schreckliche Geschöpfe . sondern Frauen um Mi Opfer nd Du find, ^>e in ihrem Alleinstehen ei» Borrecht voll Erbarmen und Gnade erkannt haben. Hat doch Gott ihnen, nach dem Apostel, einen Weg guter Werke bereitet Um aber darauf zu wunvrln. bedarf es eines wahrhaft hingehenden Herzens, nicht jener eigen nützige» Hingebung, die selbst in der Auf- opserung nur sich selbst sucht, sondern sener wahren Hingebung, welche, wenn es^sein mutz, selbst jene Aiisopferuna zum bringen kann. „Oeffne bi« Augen, und wirst Brotes die Fülle haben!" — Will also die Unverheirathete segensreich wirken, so möae sie zuerst um sich her blicken, ob die Verhältnisse der eigenen, oder die. verwandter Familien nicht die Gelegenheit zum Wirken darbieten. Man hat oft aauz in seiner Röhe. lvaS man am Ende der Welt sucht. Und Hai das ältere Mädchen nicht Vater und Mutter mehr, die es zu pslcge» gilt, so hat eS viel- leimt einen jüngeres, Bruder, der eben erst in daS Leben eintritl. dem es Mutter oder Freundin sein könnte, oder eine Schwester, die vielleicht unter der osl beneideten Last einer eigenen Familie erliegen würde, wen» sie nicht in der unverheiralheten Schwester eine Ergänzung an Kraft. Gesundheit und Einsicht fände, die Gott ihr augenscheinlich ,ur sie verliehen hat. Ihr Hers verlangte „ach einer Familie, wohl, hier findet sie die selbe. Es ist srcilich nicht die eigene das weih ich selbst um besten: es ist nicht das, was wir unS so sehnend erwünscht, — aber wir müssen denke», das; es daS ist, tvas »nü Gott zugedacht, indem er zu gleicher -seil für das Beste Anderer durch unsere Liebes- thätigkeih und für unser eigenes Wohl durch unsere Selbstverleugnung sorgt. Wahrlich, ivenn ich zurückdenke, als Tante wurde ich gebraucht von Anfang an: mit Aufopferung die Sorge» und Mühen der Mütterlichkeit tragend, ohne doch je ihre unausivrechlichen Wonnen zu erführe». Die Tante ist Mutter, vielleicht mehr SIS Mutter, wenn es zu heisen und zu dienen heihl, aber die Tante vcr- schwurdet, wo es zu ernten und zu geniesten gilt: das erfüllt ihr .Herz mit Trauer, das doch ganz i„ Liebe und Entsagung ausging Wen ober kein Faimlienband bindet. der richte seinen Blick >„ die Weite und suche sich eine Familie, wo man seiner bedarf, der juche sie in den Unglücklichen, die getröstet, ,n wohlthätigen Anstalten, die gegründet oder unterstützt werden müssen, überhaupt in all' neu auten Werken, tür welche Gott absicht- lich die Freiheit der nnverheiratheten Frau autgespart zu haben scheint. So können und lollen wir getreu unsere Bestimmung erfüllen, daß, wen» unser Slündlei» schlägt, Mancher unsere einsame Lebensstellung preise, die ihm den. und die m»S so viel dast man in den Klagen , r sterblichen Hüll« der einst -um Grabe folgen, nicht unterscheiden kann, ob wir Frau oder Schwester, Taute oder Mutter. Verwandle oder Freunde waren, so wenig als man dies in unseren Opfern unterscheiden konnte So kann die .alte Jungfer'', dieses schreckliche Geschöpf, icht Fleisch ^ ' nio . ^ , und nicht Fisch ist. viel mehr »um Segen der Menschheit leben, als jene eitle, weltlich gesinnte Frau, die ihre schönsten Jahre nur zu oft ur zwar unschuldigen, aber darnni doch nichtigen und ihrer unwürdigen Bestrebungen hinlevl, »»dem sie betbürt und selbstbelhörend, eine Gewalt, die ihr Gott -» seiner Ehre und zum Wöhle seiner Ge schöpfe verstehen hat, zu Zwecken ihres Hoch- niutheS inistbrancht. Gewiß, auch ihrem Dasein fehlte nicht der Glanz, ober es war der einer Sternschnuppe, senile nicht der Mang, aber es war der eines leeren GesästeS. Und gewöhnlich sind es gerade diese eitlen Frauen, welche aus ihre unverheiralheten Mitschwestern mit solcher Verachtung herab- blicken. Wie viel bester würde eS um solcher Frauen Familie» stehe», ivenn dieselbe» dem äusterlichen Scheinleben ihr Herz entreiste» konnten, welches alles wahre, innere Leben verdrängt und vernichtet, wenn sie die Arbeit ihrer Tage und die Ruhe ihrer Nächte für chr eigenes Heim verwendeten, wenn sie ein- sehcn lernten, dast alle die Tage verloren seien, an denen sie nichis Gutes geihon: wenn sie einsehen lernten, dost eS viel besser ist, dem Manne nützlich z» sein, als sich nur von ihm schmeicheln zu lasten: das; es besser sei. ihm zu dienen, als ihn zu bezaubern! Welche Stellung wir aber im Leben auch auSsüllen mögen. eS kann die Verheirathele wie die llnverheirathete ebenso znin Segen als wie zu seinem Gegenlheile für ihre Familie werden Hedwig Mannes. Spätherbst. Nicht mehr i» leuchtender, irischer Pracht Lockt au dem Hange die Rose, Bescheiden schmücken die Wiese, den Bach, Die Blüthcn der.Herbstzeitlose. Nicht mehr mit süßem, lieblichem Schall Mögt Nachtigall brausten im Wolde, Verschwunden die lustigen Sänger oll', Verl aste» steht Busch und Halde' Nicht mehr mit frischer^ schassender Kraft Herrschen der Sonne Etrahleii. Aus welke Blüthen, aus totstes Laub Sie goldige Lichter malen. Nicht mehr mit jugendlich froher Lust- Schlägl. Welt, drum mein Herz Dir entgegen. Aus meine Seele, bang und schwer. Sich herbstliche Nebel legen.. Eine öärbcr. «klEe. Vkiltik sll. Erschetui «Begründet 18b« W täglich IV«. L8L Donnerstag, den 4. Dezember. 1VVL 3m Borwerk. Roma» von I. PeiSkrr. cgorllqung.) vurcirn Da trat sie völlig ouS dem Grusidunkcl heraus und liest tun Mondenschimmer hell »nis ihre Züge fallen, aus die solches Wiedersehen eine groste, fast siieilichc Freudigkeit legst Zaghaft schelmisch hals sie seinem lastenden Entsinnen nach. »Ringel, Rinaelreitze! Kartive» ist! sur zweie, rnebwe» wür' gern eine Fe», Rupert !>at ein stilles Weh. Denn er will vurwauü zur See — Lieber Gon. Las gieb nur" Ihre bedeckte Stimme gab daS so mnig, dast er sie den kmdiichc» Reim ruhig aus- sagcn liest, ehe er seiner Freude Ausdruck verlieh. „Lieber Gott, das gic'o nur . . ja, war jo!" ries er herzlich. „Und er hat es gegeben: wciuge Jahre spater, da wir von einander gingen . . . Und den Kindcruiistiin haben ^.ie sich behalten. Luise, so bis aufs Won!" E> hielt und drückte und schüttelte immer wieder ihre Hand, ine sanft und regungsloc »> tu, seinen lag. „Und hier Hai eS Sie hergezvgen, oslmals? Und hier müsse» wir uns wiedm begegnen! Ich Ihnen zuck Schuh, Sie mir zum Vergnügen, wirtlich zum mächtigen Be gnügen!" „Denken Sie, ich freue mich nicht'?" „Ich sehe es ;a . . . New. dast ich SS nicht gleich erkannte an dem runden Kätzchen!»»,, das »uch bcu» ersten Blicke schon fiutzi machte." Unbefangen must se>n glänzender Blick Zug für Zug des ihm zugewendelcu Antsttzeü. „Und zu denken, dast ich ohne das Abenteuer mit dem Strolch fremd und ahnungs los a» Ihnen vorübcrgegangcn wäre! . . . Tenn die schmalen, blassen Schlaie, die Augen, so »es unter den Brauen, dast man kam» zu erkennen vermag, ob sie noch blau sind, e-c ballen mir von dem einstigen Ilcinen Mädchen nichts mehr vcrralhcn." Lang»»» enttvano sich der blonde Kops solch eingehendem Studium. „ES sind aber auch schon last zwange Jahre her, Luise. Wissen Sic das auch? Sie nickte etwas matt. .Zwanzig Jahre sind? beinahe her . . . »nd noch haben Sic die esisährtge Kiiidcrüeblichkcit um Mund und Kino Jawohl . . ." Er lächelst fröhlich. „In incuiem Gmickit wird wohl ans derKnabenze» nichts mehr zurückgeblieben sein als die kecke Zuversichl. Ja, die habe ich noch." Er streckte die Arme aus, als wolle er etwas tasten. „Ich denke noch ein tüchtiges Stück Lebet! »nd Arbeit zu bewältigen — und die nölhige» Freuden dazu . . Aber was juchen Sie mir?" „Den Schmetterling " Er war ihr, mahlend er sprach, ans de» schlaft werdenden Fingern geglitten. Behutsam nmhci tastend, kniete sie in dem langzotugen Rasen. „Lassen Sie ihn doch, Luise," bat Nupcr: Günther mit einiger Ungeduld. „Er ist ja aus keine Röslplattc gefallen, sondern bei Mutter Natur. Kümmern Sie sich lieber ui» imck^— ich meine, wir müssten uns noch so viel zu erzählen haben." Das zog die vergeblich ^suchende empor. „Ich weist nicht —" ihr Ton war muthlos, als zwinge sie ihre Gebauten vergeblich, emen öden Weg zurückzublickeu „In zwanzig Jahren nichts Nennenswerthes erlebt?" Sie strich sich etwas unruhig über die Lrdcr. „Bis heute nicht." „Bis heute —? Bin ich da das Nennenswertste?" Ein sehr nachdrückliches Kop'nicke» gab ihm die vorausgewusste Bestätigung Friich und herzlich lachend machte er ihr gleich daraus dasselbe Gcsiäudniß, „In mir Loch ähnlich io Gerade halte ich Musterung, ob die vergangenen Jahre mir eine io reme, schöne Freude schenkten wie die unseres Zusammentreffens — und da will nichts von Belang heran. Freilich hat man auch ieinen irothwendigen Sonnenschein gehabt . Hm — was wollte ich eigentlich nur sagen —?" Er lachte wiederum ein paar helle, sniu- pathische Laute. „Man mcrli, wie benommen wir sind von innerem Wiedersehen — Sie auf Ihre liebe, stille Art, ich in meiner miUhe>l>ainen." „Dast Sie den Ort nicht vergessen hoben." sagte sie in lanster Freude, „lind iahen doch die halbe Erde." ..Ja, gesehen Hab ich genug — namentlich Wasser. Grün und Blinken haben mir an geiehst . . " Ich dachst trotzdem lange nicht an Veränderung -- aber das Verlangen, das immer 'mal wiederkehrtc' Dos Verlangen nach Erdgeruch und Schollenwundern — auch noch Anderem, das solche? Leben mir nicht bieten konnte und mir Wind und Wellen verleidete. Ich glaube bestimmt daß ich L'cfeil treulos weide, Luise. Borläusig habe ich zwar nur Urlaub, einen rech? llüi' WIiiisMs-jllmei'IlSlif biotst kür chscksrmLMl dssoirävrv tteleeonboit ru l'vstxosekonlidn lür Herren unä LvLdev. ^be. 6üte äer ^L3.ren, nnä §i11i§Lsit unübertstFen smü. sViliter-pitlet-tz 21. S.50—48. iVilitei'-^«i»i>eii 21. 4.50—22. Viliter-IlM» v. » 20—14. Iit/jlxe 21. 4L-42. 21 L8-48. 21. 1.75—S. Ltnrt« sinä nvsors Lckiafi'öcks iiittllizre!>»totlv, vor»«!»»»«' 4»«>?1n1liinzr. 21. 8.75—48. iV>of§snköcks äas lllostantoste. u » so—»«. Loras» rslvtot» äoppso kosen lür.juntre Nvi-ren u. I4nal»«n «Isunenrl dllllx. V>»v»ttvn Hülv, FlÜtL^N 4>ivo4»Avi» H»nil»vl»aliv ^vninelvvslv» 8 n erster» onlriivkenele IVkuIioileu I LLktdaus mr vlooke Ker Mellon i^onnkak >VoNiUi«k1lten voll Vstrivittn^ 11 Diu I'is 0 Dllil 868§N6t! L miau««« »Iler bis 3«. vm: 8or>tsItr-<. mit I. I>rel»eii, «olrkonv ^lerlnMe IVV«. üH'U'uchl.bil!', -,u veitiu'eii Araucnstr. 14. 2., Ecke Neu»,. XglMlIlM-Mllkll Vlll Größe 11«) l90 am Stück st.äü Mk. F'll „ . „ „ .. II.— „ VI „ „ „ >2.50 „ Ilk .. . . „ „ 1b.- .. H , ...... 17.50 „ ziindergrößen 6,50 bis Ich— Mk. JlancMvaarenlmttS IV. Met-Ivi, 41tui»rltt 8—11. DM" Man verlange Preisliste. "W> V Größe 150,205 em Stück 16,- Pik. IV „ „ „ „ .. 18.- „ 111 ,, „ ,, „ „ 20.— .. II 225il I I Ist.— " Extragröße,i m, Berhältnii;. V «rnIvZivI NILL8It ^« ,, LU»»pt Nol>ka>,n,. Palmktr. 1». I.» Ecke Flem ningstr TklvIlS^IllkIIlH von Lldvi-t Niilidavn,. Palmftr. tl>. >'» Ecke Flcmmingstr, Amt I, «7.W. DM ,wa 8vI»I1«t»oI»»I>«ii. -parmontum sehr billig zu verk Lortzingstraße 10, 2. Sodr. kiaoioo, taelvllo«, 4. 231» 41 It. ro »vrk. 2, 1. ilikllle ziöbel billig zu verk. Rabencrslr. 5, prt. 6ro886 VariZtionen j» cinigcii LOerttic», uii- miltell'nr bevoislelieiid an der pssimköm 2Lei durch wertlivaile Ratlmlilägeeiuesbewab.l. beslmikeilichl. Fgcknu.nin, dieselben anc-nützeu und bkUtttll erziele» will, wende sich an Lmniiel. k3N8. 4. lan«. s,Honorar, mäßige Betheiligung am ciFelte» Gewinn rc.s
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