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Dresdner Nachrichten : 21.09.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-09-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188709211
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18870921
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18870921
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1887
- Monat1887-09
- Tag1887-09-21
- Monat1887-09
- Jahr1887
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 21.09.1887
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terg« Schlesien«, a»imt-Arul jvn aelcgen. alwstalion Breilau. Zucknslibriken. iultur. Md Kleeboden, gliche Wielen, ut beslaiidenes Holz. >sche Environ? em Malerin' atz. mit 40 Wen gt.^. ler Einte sofort fcn 0 Tl,lr. >.000 Tlialer, »selben Voren- -2«, Thal» 'gen. . i8»a in »n d. Bl, Ankauf und ,verden nachgk- »oetlikgartei, vitz. Mlls te verschiedener Fabriken und darin befinde», theils in All zu verkaufen dstk. kostenfreie riesen Franko- >ch Kaufmann e«ben. Fase- »erei iruckerei Handwerkszeug, : Kuudschast in 00,000 Ciniv. rkaufen Aas er«, Görlitz, »»ge eute irthe. betriebe besindl Mmi verarößcrmigl- zu verlausen, che über MM wollen sich an rI», Dresden, I. wenden, srsl, >en, lebbaste u, öiratze, ver I. chbar. Nähere« h 2, Etage. Handel, , zu kaufen ge- c H. »!. »»« ,k« Dresden. t, t-illo radl-iti ffil» , «in Üut, Iu UnnuIftkUck en t-iuoltt NI »»üi>»Ii»t«n n> ,,0»nl»0li>» ru k«»Ilni>,n. kr,d,.M. WW ich rentable« Laren- -8s8eM oder als Tlieii- ches cinzutretcii, ». »»>8 be loise. Lülo. Weil;! tnijse lialber soll t ca. 40 Jahren MWll-. lvNreil- ifen-HesOsl : Geschäftslage Sachsens ver- Anzalilung aufS Inventar I0M erbeten unler die Exp, d. Bl, ,ner, Meyerbeer, rc„ soivie gute kauft. M.VelS. umarkl 36. ;ene Werner, gr !. Aus Wuntch und Bettslellen, beste Arbeit, zu lesvlab 13, Mt. Kvi igln der Dam»!' , ^ NedaettonSschlutz. Mi in einem Tkeile der Autlaae l «w» dem «,I. dvstheater z, Neu ft ad«. Bei »er geftriae» »»ffnuttg be» Theater« tan» Stake- Vene« „verlorene utel>e«»iüh'" ln In «tudvlvt «enee iche» Beardcl- U»„ del linfteril aelungener Tar- ftelunn wie lehr delnchleni banle elnen lreundllchen lirlola. - ler ellerne Porto,,o canih Novttü« in, »Ideri - Idealer» iniikttanirle mit LeichUakeit. «ünche». Der ansLlerlin liier »ftigkirnliene Bolkcholicr Herr l>. Nedümil, hatte elne.lilnaere linier- reduna mir dem »onllauttiwpcler nillllun» Botin,aller. Her», von Slelldoiv. Wlsvkr's wolliK« lSolüLirüoks V ^ V » »» in ns Inn ^rtou MM Ledwoct-MÄ8, NU», 1 g, S, Sambnrn. Tevtbr. Ter PoNbainvici „Nuoia'. »rpi. Alber«, iil heule loohlvehalten in Ncw-?jorl »nackounne». Älclii», NN. Sen,., Nachm. l,h. iGlUcidkmoit». Wc,;e» unvrrönd.. loco uu-un. Zcviv».-Okt. I18,50, Otlbr.-Noovr, iüo.oo. Nou.-Dcch,. 151.5,>, Avril-Moi l00,5o. Nonnen scher, loco lau lau, Sevibr.-Okibr. ln7„'.a, Olibr.-Siov. I08.0O, Nouhr., recor. lao.öa. -Avril Mo, Il,i,50. Nubol »nucräud., Sehl -Lti. 15,oo. SiVril-viai 16„50. Dhirituo behaupt., loco t>7,i,a. Septbr. t>7,!ch, Petroleum loco l«,5». HU. »ötlllt. r » ^ Ä Lütrli«. u. 1'iou8«. llnt>»iiow^iapf>, A Vrvsttvil, Iruntlluilü, 8«k«n1iii88t, -ko. 10. ^ »«rl«n, LeIi»r«tL«r»»I»tL »s. «SliMieilesssgeil in vseM: klruklttt Uvr 8vkIo888tra8«e LI, kieukLitüL. , >7 ki«t. vr. MZer'8 vriKtuLl-ISvrmLl-IiMvL8cdv ß Vrllo»ti»k8 Uiü .lüik«, M amorikuniseiior chiaisoliLnll, lirr ILmnIro Ilück^t lvcrtkvoN. ^ k'Il»8«;Iiv »n> 4 »I. S« A l^. v-.v-.rs>.»!. ««»«.X* V. V-.» V-. V-.«. r«. V. r,. V- V-. >7sLQ Lcliisins Xea8ti»«ltvr irntli!»»»«. «mpt'lofllt, Ni' 2^ 32 ^aliro Iohrcs-Aufl -4:r,01M(5xpl. «k» tz . ^ ^„E-.-inwachö I.-»«!,» . Dic geehrten auswärtigen Leser -er „Dresdner Nach richten" (mit humoristische»! Beiblatt) bitten wir das DoMlM'ill jur l»is vierte HiliiM t^8? baldigst erneuern zu wollen, damit die Nummern ohne Unterbrechung weiter geliefert werden können. Alle postanstaltcn im Deutschen Aeiche, in Oesterreich- Ungarn und im Auslande nehmen Bestellungen auf unser Blatt an. Abonnement in Dresden bei der Expedition (inc-I. Bringerlohn) 2 Marli 50 H'f. vierleksälirltÄ, bei den Aaiserl. j)ostanstalten im Deutschen Aeichsgebiet 2 Mark 75 H'f., in der Oeslerreichisch - Angarische» Alonarchie 2 Gulden 20 Grenzer e.rcl. Ägiozulchlag. F.rp'.'l'itioll k>er ^rcsöiitt' ^inAlchlcil". verantwortlicher Llcda'lettv lür Pl»ltt>sklle2 vr, CmU Bicrcu ln Dreödcn, Es wlne erwünscht, ivenn über Eiltsiehuug und Berlaui des TlrcitfallS, in welchen Teutschlmid mit Bulguricn >zerall>en ist, bald eine amtliche Auslass»,uz deuticherscüs crwlale. Einsliveilcii ist man »och ans die bulgarischen, sra»;oslschcn und oslcrreichüchcn Tarsiclluiitien aiigcwiesen, Tie uns unsrcmidlichcn Gesiununge» iu den ersten beiden erklären 'ich von selbst: aber auch in einem Thcüe der Wiener Presse, namcullich soweit sic von jüdischer Feder bedient wird (und daS ist gar incht iliibcdcutcnl». macht sich neuer lich dic franwscluce Steigung recht sichtbar. Gemeinsam ist diesem edlen Drcigcspan dic Absicht, den Nustschuter Zwiichcniall so dar- zustellcii, als suche das deutsche Reich eine .Häkelei mit dem kleinen Bul garien, um als handlanger Russlands Bulgarien klcinzukriegeii. Man giebt zu versuchen, Tculschlaud bausche geflissentlich die gmize Geschichte zu einer StaatSaffaire ersten Ranges aus: es jührc nichts Geringeres im Schilde, als Barna dauernd zu besetzen und an Stelle der unmöglichen russischen Bcielzung Bulgariens die deutsche treten zu lassen. Mit dieser ganz nach russischen Wünschen euolgeudcn Losung der bulgarischen Wirren verbinde Teutschland noch einen zweiten Zweck, der Ruklano nicht minder angenehm sei: es rolle dic Mecrcsciigeiisrage aus. Schon lange strebt bekanntlich Ruhlaud sehnsüchtig dic freie Durchfahrt der Dardanellen mittelst Krieg-Minen an : ebenso ängstlich besteht aber die Pforte auf ihrem V.'ttragsrcchtc, wornach sic diese Durchfahrt verweigern kann. Er- ihcülc seht die Psorte Deutschland dic Erlaubnis;, so würde Ruß land alsbald das gleiche Ansinnen stellen und die Pforte kaum in der Lage lein, es zu weigern. Wie gesagt, das ist dic Auffassung der nnö abholde» fremden Zeitungen. Ohne nähere Kenntnis; des Rustschuker Zwischenfalls mul; mau sagen: wenn der abgelebte Präiekt Mantow nichts weiter that, als dah er den deut schen Bicekonsul b.Lvper mittelst eines Zeitungsartikels beschimpfte, so ist mit dem Widerruf des Artikels, der Unterdrückung des Blattes, der strafrechtlichen Bcrsolgung des Redakteurs und der Absetzung des Herrn Mantow reichliche Sühne gewährt worden. Die letzteren Straken hätten schleuniger erfolgen sollen und können, aber sie sind doch schließlich erfolgt. Z»»üci,st gewinnt man den Eindruck, daß Tciittchland den Rustschuker Borfall mit größtem Nachdruck ver folgt und den bulgarischen Behörden kein Ausweichen und Ent- schüwien gestatten will. Wenn die Bulgaren durch dic ganze Ge schichte in ihrem Größenwahn etwas ernüchtert werden, so ist dies gewiß kein Fehler. Dieses kleine Nölkche» von struppigen Bauern hat ic rasch den Ucbergaug aus der türkischen Sklaverei zur Frei heit gemacht, daß es sich embildet, Europa habe weiter keinen Zweck, als sich den Kops über die Schaffung des größten Maaßes von Bulgarenglück zu zerbrechen. Die Bulgare» vergessen, daß mit Nichten der Berliner Vertrag ein völlig freies und unab hängiges Bulgarien geschaffen hat. Ein gewisses Ucbergewicht in Bulgarien ist Rußland thatsäcblich eingeräumt worden und das war auch nach den großen Opfern an Menschen und Geld, die Rußland zur Befreiung des Landes gebracht hat, nur natürlich. Alle Berichte stimmen darin überein, daß dic Kundgebung des Grafen von Paris nur einen sehr schwachen Eindruck aus Frunkreich erzeugt hat. Immerhin hielt es die Panier Regierung für erforderlich, einen Cabinetsrath anzubcraumen, um die Frage zu erörtern, ob es nothwcndig sei, öffentllich gegen dic Kundgebung Stellung zu nehmen. Die Minister beschlossen, Berichte von den Präfekten aus dem ganzen Lande cinz'lholen, was das Volk dazu sage? Auch sollte bei einer Prcisvertheilimg in. Toulouse gelegentlich einer Ausstellung ein Minister eine Rede halten, um gegenüber de» An griffen des Prinzen von Orleans aus die Republik dem Lande und den Kümmern zu sagen, daß sie aus die Wachsanncit rmd Energie der Negierung bei der Vertheioigung der Verfassung rechnen können. Dieses bedächtige Vorgehen ist aber gar nicht nach dem Geschmackc des Generals Boulanger gewesen. Er vor Allem fühlt sich dazu berufen, die erste Antwort ans das Manifest des Grasen von Paris zu crtheilcn. Schon lange ertrug er es mit Ungeduld, daß in den Zeitungen leine Notiz von ihm zu lesen war: mit Gier griff er nach dem ersten Anlaß, sich wieder in der Leute Mund zu bringen. Und einen besseren Anlaß als die orleanistffche Kundgebung konnte er sich gar nicht wünschen. Wie erinnerlich, hatte der Graf von Paris nicht mit Versprechungen gekargt. Er verhieß nicht allein ohne Erichütt -ru»g des iiuicren Friedens in Frankreich auf den Thron zu steigen, sondern auch als König dic allgemeine Ab- Wiiieruiipamissichik» für Ne» 2l. Seplcmbcr: Nordwcsiwi»» von miitlcree Sliirlc i bei durchschnittlich mittlerer Äen-üikmin, mit .,cil und sicllcuuieise» Nieder- l schlügen. Teinprrattir wenig pcründcrt. ' rüslttiig, die Vermiiidcriiiig der Militärlastcn in Europa i» Gang ^ zu bringen. Hierbei lies, wie wir damals sonnt hervorhoben, eine aige Heuchelei mit unter: er schwieg sich über Elsaß-Lothringen völlig ans und sprach über die allgemeine Entwaffnung mit dcc Salbung eines umvisseiideu Quäkers. Nun hat aber Fürst Bis marck seit 1«! Jahren seiner eurvbäischen Politik die Anichainliig zu Guuide gelegt, daß die Monarchie in Frankreich im Drange ihrer Selbstcrhaltiing den Rcvanchekrieg wagen müsse, und Bismarck geht in dieser Anschauung gewiß nicht fehl. Aber selbst ange nommen, er irre, so hat schon der bloße Umstand, daß der Orlcaiisprinz von de» Abrüstung Europas nur zu sprechen gewagt hat, dem General Boulanger genügt, um ihn ans die Schau bühne berailSZinordern und zu cinem dröhnende» Proteste gegen diese sricdcnsichiUcriidcii Worte z» bringe». Nach Beendigung der Ma növer seines ArmecevrpS versammelte General Boulanger in St. Galiläer die Offiziere um sich und hielt eine lauge Ansprache au sie. Darin sagte er: „ES ist nothwcndig. sich für de» Krieg »i der der iraiizviischen Armee eigeulhümlichen Ofsensivlaktikzu übe». Ich werde nicht auihiiren, Ihnen immer wieder zu sagen: greisen Sie an!... Den 'Rettern sage ich : Seien Sie mehr als kühn, seien Sie tollkühn! Davon hangt der Erfolg ab. Brechen Sic in de» Feind ein, wie ein Eber. Es giebt keine Truppen, welche einem losgelassenen temballv) Franzosen Stand halten. Mit Theorien und Wissenschast allein ist eS heutzittage im Kriege nicht gcthcm, man muß auch mit raschem Entschlüsse aus dem Soldaten Alles hcrausznbekomnleii wissen, was er nur immer leisten kann: und ans dem stanzösiichen Blute kann man viel berausbekvmmen. ES wäre Wahnsinn, zu glauben, daß der Augenblick einer Entwaffnung in Eurapa gekommen sei: es wäre ein Verbrechen, zu sagen, wir wollen de» Frieden um jeden Preis. Unsere Feinde, die uns oft besser als wir uns selbst tennc», wissen recht wohl, daß dem nicht so ist. Darum fahren wir mehr als je fort, zu arbeite»: es ist für Fraiitreich!" Das ist dic offene Antwort des kriegslustigen Generals ans dic wenn auch unehrlichen sriedcnichimmeriiden Reden-satten des ehrgeizigen prinzlichcn Thronanwärtcrs. Neues sagt uns Bon- langer »ist diesem schmetternden Trompetenstöße nicht. Was der Prinz verschwieg, verkündet der General offen als sein Ziel und er 'and damit, warum soll mmi daraus ein Hehl machen, dasjenige Wart, dcis leine verschwindende Popularität wieder mächtig hebt. Vvulanger ist damit offen alS lcpublikanischcr Gcgcnbrätendcut gegen die Orleans ausgetreten, und da Offenheit dem Volke besser g-ffällt, als vorsichtiges Diplomatischen und Verheimlichen, >o hat Boulanger mit seiner neuesten Rede gegen die ohnehin biestigen Thronaus sichten der Orleans einen wuchtigen Schlag genihrl. Die traiizösiichen Staatsmänner werden wohl selbst nun cin- iehcn, wie verkehrt es von ihnen war, Boulanger zwar aus der Regierung zu werfen, ihm aber das Commaiido eines Armcccorps anziwertrancii. Fürchtete» die Minister, daß Boulanger eine Macht- füllc besitze, die der Freiheit des Staates gefährlich werden müsse, so dursten sie ih» nicht blvs ver-, sie mußten ihn absetzcn. Jetzt überstrahlt der rellamchedürfliae General in seiner Abgeschiedenheit der Berge der Auvergne die Regierung des Landes. Wahrend sie die Kopse zusaminenstecken, ob und was gegen das Manifest der Orleans zu thnn, handelt der General kühn und entschlossen. Boulanger er- lhcilk ini Namen der stmizösischen Republik die Antwort aus die Angriffe des Prinzen, er gebcrdet sich als Schildhaller der Freiheit und des Ruhmes Frankreichs gegenüber einem Prinzen, der Frank reich vergewaltigen und demüthigen wolle. Indem Boulanger den Franzosen zuriei, die Abrüstung bedeute den Frieden um jeden Preis und oaS sei schmachvoll —, erklärt er die Ehre Frankreichs für gefährdet. Dieser Sprache widersteht kein Franzose. Für Deutschland macht eS keinen wesentlichen Unterschied, ob Boulanger oder der Graf von Paris zur Herrschaft gelangt — beide Wandlungen würden die europäische Katastrophe beschleunigen. Im klebrige» regen Teulschland die Prasselworte BonlangerS nicht weiter aus; nach dem vielgepriesenen Gelingen der Probcmobilisirung mußte man ans solche Fansaronadcn gesoßt sein. Darin aber hat jeder gute Deutsche Herr» Boulanger beizupflichten: die Stunde der Abrüstung hat auch für Deutschland noch nicht geschlagen, eS ist eine Tboriicit dies zu glauben und ein Verbrechen, es zu sagen. Wir wissen auf's Nene, woran wir mit unseren Nachbarn sind. Neueste Telearammc ver „Tresvuer Nackrr." nom 20. Sept Berlin. Ter Kaiser reist Sonntag nach Baden-Baden.— Aus London wird ein dort umlaufendes Gerücht gemeldet, nach welchem der Sultan dem Kaiser Wilhelm in Berlin einen Besuch cibzustalten gedenkt. (Unwahrscheinlich !> — Gras Moltkc bcgicbt sich auf einige Zeit nach Ragaz und feiert nach seiner Rückkehr seinen 87. Geburtstag m aller Stille uns seiner Besitzung Ercisau. — Der Großherzog von Baden konsericte aus Mainau mit .Herrn v. Scklö- zcr über die Kirchenvorlage für de» badischen Landtag. — Die Führer der beiden konservativen Parteien und der Ncttionallibe- ralcn verständigten sich bei Schluß der letzten Reichstagsseisivn dahm, bei Beginn der neuen Session einen Antrag am Verlänge rung der Reichslagswahlperivde von drei ans iü»f Jahre cinzubrul- gen. Das betreffende Gesetz soll erst nach Ablauf dieser Legislatur periode in Kraft trete», sodaß der gegenwärtige Reichstag damit nicht sein Mandat verlängert. Die 'Annahme des Antrages gilt als sicher. — Der Anarchittenprozeß Neve vor dein Leipziger Reichs gerichte beginnt erst am 3. Oktober. Darnach folgt sofort der Landesverrathsvrozcß gegen Cabanncs und Brückner. — Das Land gericht zu Eassel verurtheille wegen Verbreitung des Züricher „Sozialdemokrat" die 'Arbeiter Hcaeinann ans Bielefeld und Busch ans Eassel zu je 3 und Lnig ans Eaffel zu 5 Monaten Gefängnis;. Berlin. Die Berliner „Pol. Nachr." melde» die Wiederauf nahme der Verhandlungen wegen einer russischen Anleihe m Paris. Dieselben lassen neuerdings die Realisirung des Projektes erhoffen. Es set zu wünschen, daß dic Hoffnung sich erfülle, da, je breiter der Markt der Russenwertlic werde, desto eher dic deutschen Kapitalbesitzer sich wenigstens eines TheilcS des Besitzes solcher Wcrthc, ohne zu em pfindliche Einbuße, entledigen könnten. Berli n. Im Conpec der Berliner Stadtbahn erschoß gestern ein junger Mann, der Instrumentenmacher Werner, seine Geliebte und dann sich selbst mittelst Revolvers. DasMotiv ist unbekannt. Beiden wird das beste Zciigniß ausgestellt. — Tie Berliner Züge wurden gestern in Erfurt polizeilich durchsucht. Es galt zwei be kannte Diebe, die gestern in Pommern die Stalionskasic erbrachen und 50,000 Mk. entwendeten, zn erlangen. Halle. In 7 Weinbergen zu Freibnrg a. d. Unstrut kon- statirtc der herbeigcrnscne Prot. Taschrnbcrg daS Vorhandensein der Reblaus. Tie Weinberge wurden sofort geschlossen. M e tz. Die „Lothringer Ztg." meldet: Deo Uhährige Sohn Schnchelc'S, weicher am 14. Srptbr. an einen Baum der Land straße bei Ehennnot ein aufrührerisches Plakat liiiig sranzösischen Nationaliarbcn anhestetc, wurde, ats er gestern über dic Grenze Dresden. 1887. Mittwoch, 21 LeptLu'. kam, verhallet und hat den heutigen Tag im Bezirksgcfttngnisse zu Messt verbracht. Pari S. Das Panorama der Tertiärzcit im Iardin d'Accli matisation ist abgebrannt. Die daselbst lagernden Afchantis kamen in große Auncgung, bewaffneten sieb mit Schwertern und Schil der», ließen sich aber schließlich beruhigen. — Der Budget-Ausschuß beschloß trotz lebhafte» Widerspruches Wiltvn's die Unterdrückung des außerordeullichen Budgets der öffentlichen Arbeiten. R o m. Dr. Mackenzie ist iu Turin eiugelroffen und reist zu dem dculfchen Kronprinzen nach Toblach. — Tie italienische Re gierung Hai zum 1. November 12 große Dampfer zum Transpott afrikanischer Korps gemielhet. — Dic Gedächniißscicr der Beirciung Roms von der päpstlichen Herrschaft ward heule festlich begangen. Zur Vermeidung von Unordnungen vor dem Vatikan waren daselbst zahlreiche Gendarme postirt. Trotzdem sollen in Ler verflossenen Nacht in den Säulengang lim den Vatikan mehrere, wie man sagt, ungeladene Petarden geworscn worden lein. London. Au» dem bekannten Sportsplatze Lillic Bridge sollte gestern der Wettlaw zweier professioneller Schnellläufer statt- sindcu. 5000 Zuschauer warteten umsonst und erfuhren schließlich, daß die Schnellläufer und Buchmacher mit dem Eiulrtttsgcld und allen Wetteiulaacii vcttchwuudcii waren. Soii a. Die Anhänger Zaukow'S und Karawelow's beschlossen Wahlenlhaltung bei der Wahl zur Svbranje. Die Berliner Bvrie verlies auch heute infolge des jüdi schen Feiertages still. Die Tendenz war Anfangs schwach, später beseitigt, der Verkehr erlangte aber leine größere Ausdehnung. Spekulative Banken waren vorzugsweise still, von deutschen Bahnen waren Mecklenburger beachtet, Ostpreußen nngebolcn. österreichische aut behauptet, Lombarden auf Grund eines günstigen Enmnhmc- Auswciscs gut genagt. Bergwerke waren au» ungünstige Glasgow- Notirimg nachgebeiid, später indes; auf Deckungen befestigt, fremde Renten still. Russen kaum gebandelt. Im Kassaberkehre waren deutsche Bahnen schwächer, österreichische geschättslos. Banken still, Industrien belebt und fest, Solbrig 1 Prvz. höher, deutsche Fonds etwas reger, österreichische Prioritäten abgeschwücht. Privcttdiskont 2'« Prozent. flr 0 II«11> rt a. M.. '»». Sri»br. Ercdit 2L<>',. i-tai»siialm >81'/,. «»m- dnrdcn N7'/,. Galt.gc!- —. iS»,»»» 71,10. INroc. Nuqar. iHolvreiile —. Licconn, Iii.7,70. 80cr Nuffc» —. rianra —. Lchwcizcr Nordost Stillest. -ii n r I -, -,'0. Scpttir. i SLiusW Neute 81,37. «nl-tde l»8,S7. Italiener N8.17. Stoaledaini 175,00. Lombarden 173,75, dn. ivriorltäten . Svanier 87'/,. »gOvter 378,12. Ottomanen 191,87. Nene Äulcibc —. Türken —. Nuln». London, 20. SeiNbr., Lorm. II Mir !0 Win. sousols 10Ii/„. l873cr Nuisen 95- ,. /tlaiicner 08-/,. Lombarden 8 / . Kouli. Türken 13 ,. Ivroc. sundirlc Slüierikaner U!9-,,. Idroc. Unaar. Äolorcnle 80-. . Oestcrr. Gold» reute 9l. -Lernst. lkoiNoi« l05. Ggiidtcr 71-,. Neue EostiNer 98. Garant. c?0in>ter 98-/,. c>Iiomaudl.nk Suez-Netten 78. Svanier 88. — Stim- innno: Nusti». — Wrtter: Prachtvoll. -.11» st e r d a IN , 20. LcPtdr. Produkte» «Schlnsti. Weizen »er November i8l, per März 185. -Noooen »er Ltlodcr !>9, ver März l03. Part» «Produkte»-. 20. Sevteinder. iENitnk.l Wegen ver Sevt. 21.90. per Januar-April 22.ro. sest. Lp>rimc> ver -Lcvicmder «ä.oo. ver Januar- Avril «.00. seil. Nüiiöt ver Sevt. 57.00. ver Januar Avril 58.75. tcft. Lokales uud Sächsisches. — Vor seiner gestern Vormittag erfolgten Abreise empfing Se. Exccllenz der K. K. österreichisch-ungarische Minister Gras Kal- n 0 ky im Victoria-Hotel den Besuch des .Herrn Kriegsministcrs Gras v. Fabrice. Vorgestern wohnte Sc. Exc. der Vorstellung vom „Vicc-Abmiral" im Rcsidcnzthecttcr bei. Im Lause desselben Tages besuchte Gras Kcünoky u. Ä. auch die Antiquitäten- nnd Kuustmöhcl-Haiidluiig von Theodor Lorenz, Waiscuhaiisslraße, um daselbst mehrere Einkäufe zu bewirken. — Der neue Decerneiit für das gesammte städtische Schul wesen, Herr S t ad tra th Dr. Nake, ist leider kurz nach dem am I. September erfolgten Antritt seiner neuen Stellung heilig erkrankt und hat sich m der Diakonissciicutslalt einer Operation unterziehen müfscu. — Das Ministerium des Innern errhcilte dem Senat der Kgl. Akademie der Künste zu Berlin auf Ansuchen die Er laiilnüß zum Vertriebe von Loosen der von Letzterem bei Gelegen heit der in diesem Jahre dortieldst stallsindciidc» großen aladc- mischen Kunstausstellung in AusNcht genommenen 'Ausspielung ausgestellter Gemälde, Bildwerke. Aquarellen re. innerhalb des Königreichs Sachsen. -- Es vergeht kaum eine Tagung des Reichstages, in welcher nicht der ersprießlichen Wirksamkeit der Gewerbemipekloren mit Worten hoher Anerkennung gedacht wird, und cs muß mit Genug lhuiing hcrvorgchvbcn werden, daß inSbe'ondcre die Organisation und die berufliche Tbätigkeit der sächsischen Gcwerbcimpcltorcn bei allen Parteien einer besonderen Werthschützung sich enreitt. Daher ist cs begreiflich, daß man den Belichten, weiche diese Beamten über ihre Tyätlgkctt und dic bei derselbe» von ihnen gemachten Wahrnehmungen, über die Lage der Industrie und der m ihr be schäftigtcn Kräfte, über Schäden, welche sich gezeigt und über die Mittel zu deren Beseitigung veröffentliche», m den becholigten Kreisen alljährlich mit Spannung eutgegensiehl. Soeben sind nun die diesjährigen Jahresberichte der Köiugl. sächsischen G e - werbe- und Ber ginspe klaren (TlcsLeii, Buchdruckerci F. Lommatzsch-A. Schwer) ocr Oesfeiitlichleit übergeben worden. Zilinnniicngcstcllt sind die Berichte im Ministerium des Innern, Abthcitung für Ackerbau, Gewerbe und Handel. DaS Pcrfo- »al der technischen Jnspektionsbeamtcu, das sich noch 1878 am 10 belief, stieg aus 21. Die Zahl der Fabritrevisivneu, welche sich 1870 aus 2812. 18R aus 0067 belief, stieg >m Jahre 1886 aus 6617: die Zahl der Mängel, ans deren Abstellung i»: Iuteicsse der Unfall Verhütung die IiispeklionSbeanttcn hliiwirkten, zeigt lolgende ans steigende Zahlenreihe: im Jahre 1879 1700, 1881 7188. 1885 7937. 1886 10.251. Ans einen Inspcklivnsbcaiittcn entfielen im Jahre 1886 durchschnittlich 757 (lW>:607) gewerbliche Anlagen. 13,809 (1885:14,226) Arbeiter, 315 (303) Revisionen, 95 (103) Reisetage, 188 (397) adgeslelltc Mängel. Dic'c Ziffern enveiien zm Genüge, daß dic allmnhlige Vcmiehriing der Iiiipektionsbeamten einem wirklichen Bedürfnisse entspricht und bereits sichtliche Erfolge er zielt hat. Ncuerrichlct wurden an gcnchmigungspsllcbtigcii Anlagen 302, verändert 185. Eine eingehende Würdigung findet in der» Berichte der mündliche Verkehr mit dem Publikum: Im Bezirke Dresden werden lährlich etwa 250—300 mündliche AuSkünstc er thcilt, in Leipzig 550- 600, in Planen 180, in Zwickau vergeht selten ri» Tag. omic eine oder mehrere Besprechungen, eine bctiächt liehe Anzahl erwähn! Meißen, wenige Bautzen. Gegenstand dieser Besprechungen sind meist Anfragen der Arbettgcher technischer oder gewerhcpolizeilichcr 'Natur. Auslagen der Arbeiter sind im Allge meinen erheblich seltener, doch berichtet Zwickau über eine Zunahme dcrsrll'ew Tie Vorthcile dieses müiidiicheu Verkehrs werden von den Gcwcrbemsbektoren säst durchgängig jehr hoch gcichätzt: sic er sparen viel »»nütze Schreibereien, ermöglichen schnelle Erledigung vieler Fragen, ersparen Zeit, Mühe und Mißperständnisfe. Witten 2 V <I> ^ Air" « o Z »itr 8 o
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