Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.11.1878
- Erscheinungsdatum
- 1878-11-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187811254
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- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images teilweise schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1878
- Monat1878-11
- Tag1878-11-25
- Monat1878-11
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- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.11.1878
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Gliche Utt -SchUch Uhr. sr 1«—r Uhr. Uh». L^AtLKl «^v-ch»t«^» R- «, E«o». »tz Sefk-»küttüb dU, '/,0 llhr. Hu den Mot«, M ZuOLmmh»«: vawcrsitätSsk . 22. Ott» Klemm. » M-tvattuenür a?2LS. 10^. Anzeiger. vkM str Prlitik, Locelztschichtt, Haudclr- md SrschWrnkchr. Morrtag den 25. November 1878. .M. durch che Po- dep»g« « Jrd« Uu^luu «neuner 2» Pf. velegexemplar 10 M. GedWeu für Erttadeisagev M», Pv-befvrdekm- »s « -4 W» 4» 2t^ PostdZSrdcruag" r»st«te 5z«sp. Petitzell« »0 Ist. VrShcr« Lchnstco laM uostres ^rciSoerzcichniß —Tadeüariscvn -Satz «ach höberem Dartf. Reetnuen nnter »e» NtN»tN»«ner1ch di« «Spaltzeil« 40 Pf. Iuserak find st«t- aq d» «-eeti-^r- M 1 rüden. ^ Rabatt wird wM -egedea. Zahlung proauamero^ü« r durch Po oder )ostvorschutz. 72. Jahrgang. RrMche trüstu«-eu. ^ Odessa, 17. November. Man war in einer gründlichen Täuschung befangen, wenn man ge glaubt hat, daß unsere Stadt nnrnoch rückkeh- reude Truppen vom früheren Kriegsschauplätze zu ewpfangen haben werde. Es ist eine sicherlich nicht ganz beruhigende Thatsache, daß im hiesigen Hasen in de» letzten Wochen eine weit größere Unzahl von Bataillonen ein- als auSgeschifft Wurde. Gegen Ende de< verflossenen Monat- langte der Befehl dom Krieg-minister herab, die im Mrlitair- Vezirke von Odessa di-locirten 4 Divisionen auf verstärkten Krieden-fuß zu setzen. Kaum war die ser Weis»»« entsprochen, alS eine neue Ordre er- floß, diese Truppen möglichst geräuschlos und un- anssällig auf den 4 großen Dampfern, welche seinerzeit durch Subscriptionrn alS Stamm für die künftige Kreuzerfiotte angekaust wurden, nach Burgas und Barna ,u befördern. Am 14. Nov ist der aroße Dampfer „Roffija" mit 2090 Mann und 250 Pferden an Bord nach BurgaS abgegangen. Diesem Dampfer folgten bereit- 3 andere Trans portschiffe in derselben Richtung. General Belo- kopitofs hat in Burga- eine eigene Commission für die Uebernahme de- anlangenden Kriegsmaterial- eingesetzt. Wie in unterrichteten Kreisen versichert wird, sollen innerhalb der nächsten 8 Wochen nicht weniger al- 8 Divisionen über Odessa, Rikolajeff und Sebastopol nach Ost-Rumelien und Bulgarien tran-portirt werden. Daß dieser Versicherung voller Glaube beige messen werden darf, beweist die erst gestern hier bekannt gewordene Thatsache. daß auf der Bahn linie Mo-kan-Charkoss-Kijeff-Balta-Odessa der »»mittelbar bevorstehende Transport von 30,000 Manu signalisier wurde, zu welchem Zwecke die betreffenden Verwaltungen, ans direkten Befehl de- momentan in St. Petersburg weilenden General- Adjutanten Laneukoff, in aller Eile den Waggon- parNredentend vermehrt haben. De« durch Triwpe». fenvungen nicht in Anspruch genommenen Linien wurden alle entbehrlichen Lokomotiven und Waggon- zeitweilig entzogen. Im Zusammenhänge mit dieser militairischen Thätigkeit steht noch eine ganze Reihe von Maß regeln, weuhe die öffentliche Meinung in hervor ragender Weise beschäftigen. An erster Stelle muß hier die Zusammenstellung eine- großen Artillerie- Park- bei Kischineff und Bender hervorgehoben »erden. Die Krupp'schen Etablissements haben bis jetzt 1130 Kanonen dem russischen Krieg-- Ministerium geliefert. Von diesen waren bei den Armeen in Bulgarien und im Kaukasus S20 ver- theilt, eine geringe Anzahl ist nach Kronstadt und Sweaborg geschickt worden, und über 100 Keuer- schlünde werden jetzt nach den oben genannten zwei Punkten tran-portirt. Man erwartet nächsten- wei tere 4 Batterien. Im Ganzen soll ein au- 300 Geschützen bestehender Park in Besfarabien unter General Tschego- ' sormirt werden. Hand in Hand damit geht schleunigte Bewaffnung der gesummten Armee les< less sormirt werden. Hand in Hand damit geht die beschleunigte Bewaffnung der gesammten Armee sowie der Reserven mit Berdan Gewehren, deren Mangel im letzten Kriege schwer empfunden wurde. Da- Arbeiter-Personal in den Gewehr-Fabriken von Tula ist über da- Doppelte vermehrt worden, um die Erzeugung von 800 Stück per Tag zu er möglichen. E» verlautet, daß General Semeka viele Dampfer gechartert hat, um die fertigen Ge wehre sammt Munition nach dem rumelischen und bulgarischen Küstenland« zu befördern. Um das Bist» der Rüstungen zu vervollständigen, ' schon am 28. No na vorgenommen ist um so auffäl liger, al- di« selbe einerseits von sehr strengen AuS- uahmeweisungen begleitet wird, damit da- Con- tingent von 218.0-0 Recruten volläblig erreicht «erde, und weil man andererseits allgemein er wartete, daß die Regierung in Berücksichtigung der ungeheuren Opfer, welche da- Volk in den letzten Jahren gebracht hatte, die Recrutirung für da» Jahr 1879 unterlassen werde, wie e- nach einem jeden großen Kriege in Rußland bis jetzt zu ge schehen pflegte. V»Mische Ilebersicht. Leipzig. 84. November. Die Wunden des Kaiser- sind wie ber einem Jünglinge geheilt. Der hohe Herr hat feine ge wohnten Beschäftigungen wieder ausgenommen, liest und schreibt m,t Leichtigkeit und gedenkt dem nächst die Zügel der Regierung wieder selbst in die durch die Hand de- Meuchelmörder- Versehrte Hand zu nehme». In den Gliedern de- greisen Monarchen scheint da- Mark eine- Löwen thätia ru sein. Die Geschichte dürfte nur wenige Parab lelen auszuweisen haben, die für Kaiser Wilhelm zutreffend wären. Jeder Bericht au- Wies baden lautet erfreulich. Vom Sonnabend wird gemeldet: Se Majestät der Kaiser wohnte der gestrige» Theatervorstellung bei und besuchte heute Mittag den vo» einer Anzwahl Damen unter dem Protektorate Ihrer k. k. Hoheit der Frau Kron prinzessin «öffneten Bazar für WohlthätigkeitS- Anstalten. « * » ES hat einer weiteren Verwarnung bedurft, um den kaiserlichen Hofprediger Herr Stöcker zu veranlassen, sein hart an da- Demagogeuthum streifende Treiben auf,»geben. Rühmloser ist wohl niemal- eine Partei au- der Zeitgeschichte au-ge- löscht worden al» die christltch-sociale. Ihr Führer selbst ist auf da- Tiefste aedemüthigt worden. Der AuSgang der „KrisiS" ist bekannt. Kaum 7Y0 Stimmen fielen bei der Reich-tagwahl im 6. Berliner Wahlkreise auf Herrn Stöcker, von den beiden anderen Kandidaten im 3. resp. 4. Wahlkreise, den Herren Grüneberg und Bern- storsf, gar nicht zu reden. Herr Stöcker bezeich nte selbst den Abend de- 3l. Juli alS den „unglück lichsten seine- Leben-'. Mit diesem Tage hörte die christliche sociale Arbeiterpartei thatsächlich zu existiren auf. Die „Deutsche LolkSwacht" war am 31. Juli zun, letzten Male erschienen. Herr Grüneberg wurde wenige Tage darauf von Herrn Stöcker wegen betrügerischer Manipu lationen entlasten, und die Herren Küster und Leschmanu, die letzten Säulen einer utopischen Herrlichkeit, „stürzten über Nacht". Nur noch Trümmerhaufen sind zurückgeblieben. Diese zu sammeln und zu einer neuen „allgemeinen christlich- socialen Arbeiterpartei" zu vereinigen, glaubt sich der Scbneider Grüneberg berufen. lieber da- Sobahren diese« Agitator- bringen Berliner Blätter die folgende drastische Schil derung: Die neue allgemeine chrift lich-soktale Arbeiter- rfsedirte Secrc »artei, die der depos retair der christlich- Srüneberg seine Getrmwn bereit- zum dritten ' nach der da nicht wohl erlaubt, in dieser neuesten Wendung der Diaqe «inen recht hübschen Triumph der öffent lichen Meinung zu erblicken, die sich noch selten so unermüdet und «inuvUhia wie in dreser unglückseligen Angelegenheit au-g«sproch«a hat? Beide Admiral« find al- hochehrenwerthe Männer und al- durch und durch tüchtig« und in ihrem früheren Beruf erprobt« Führer allseitig bekannt: ihrem Urtheil, da- für da- demnächst zu berufende KrregSgencht selbst redend von hoher Bedeutung ist, darf demnach mit vollstem Vertrauen entgegengesehen werden. Bon höchstem Jntercffe ist und bleibt nur die Frage, auf die eigentlich Alles ankommt: wird dir Bcurthcilung sich nur aus die Katastrophe selbst und wa- in und während derselben sich zugetragen, be schränken, oder auch auf tue gefährliche Taktik, die dielelbe, wie der gewöhnliche Menschenverstand an nimmt, in erster Linie he,beigesührt, sich ausdebnen? ES erscheint allerdings al- kaum alaublich, daß die eine Frage sich von der andern sollte trennen lassen können, und gewiß besitzen die berufenen Autoritäten ja auch Einsicht und — Unabhängigkeit genug, um ihr Urtheil voll und ganz abzugeben. . * . Die Verhältnisse in Rumelien klar zu legen, ist fast ein Ding der Unmöglichkeit. Jeder Tag bringt neue Versionen, die mit den russischen Versicherungen, den Berliner Vertrag aufrecht zu erhalten, nur schwer in Übereinstimmung zu bringen sind. Die „Polit. Corresp." läßt sich au« Konstantinopel vom 22. d. melden, im Lause verletzten 8Tage hätten russische Cavallerie- abtheiluugen die Ortschaften Balabankiöi, Ko-kiöi, Snltankiöl und Hadjikiöi im Distrikt von Malgara besetzt und daselbst Requisitionen vor genommen. Auch hätten russische Genera lstabS- officiere neue Ausnahmen gemacht, und beschleunige deshalb die Pforte ihre Defenfivmaßnahmen. — Daß Rußland kolossal rüstet, ist eine Thatsache, die auch erneuten Au-druck in unserer heutigen Eorrespondenz au- Odessa findet. Die Pforte hat neuerdings «ine Note »ach Petersburg gerichtet. Der Kern der Sach« ist allem Lermuthen nach zunächst die Sorge um den makedonische« Aufstand. Nun ist aber klar, daß, wenn Rußland den Berliner Vertrag auch in Wirklichkeit vollkommen genau inne- hielte und ausführte. eS doch damit nicht Folg« geteilter uno — v«rr Wruneverg war sogar in eigener Person erschienen, redet« aber sein« Getreuen ' '«n Fr n Seit ie mitt . . . . stattfir mir die Polizei in die letzte Stunde dl« Erlaubniß ent zogen hat, da» wird wob! find, weil ich nicht mehr be,m Herrn Hofprediger Gtvck« bin. Die Arbeiter aber, die mit mir bei Stöckern waren, find die Stöcker'sche Wirth- schaft satt. Srüneberg, sagen se, wo Sie find, da find wir auch. Bei Stöcker da ist nischt. Ich werde nu alle Tage eine Versammlung amnelden. und wenn ich nicht die Erlaubniß bekommen thue, da wir doch constituirt find und bei die Polizei ein Mitgliederverzrichntß ein- ,/Bravo! Srüneberg, er lebe hoch!" riesen die zahl- reich erschienenen Eocialdemokraten. „Die neue Ver sammlung zeige ich Sie an!" „Da- ist schön", er tönte «S von Neuem. Herr Srüneberg trank dann noch einige Seidel und trat dann dm Heimweg an, während die meisten Eocialdemokraten sich zum Karten- und Würfelspiel zusammmsetzten. Eine wichtige Nachricht meldet da- Renter'sche Bureau au» Rom, 2l. November: Cardinal Nina habe in unlängst mit dem Fürsten Bis marck gewechselten Depeschen erklärt, der Vati kan werde die Maigesetze anerkennen, vorausgesetzt, daß die preußische Negierung sich verpflichte, da- Kirchendi-ciplingesetz von 1874 zu modificireu; die Krage werde einer ipeciellen Con- gregation der Cardmäle zur Begutachtung vor gelegt werden An- Kopenhagen schreibt man ber „Post' , bieGefandtschäst de- deutschen Reiche- sei während der Anwesenheit de- hannoversche» Kronprätendenten geschloffen. Der Gesandte sowie der Legationssecrrtair reisen ohne Zurück lassung eine- diplomatischen Repräsentanten ab. Der darin liegende Wink hinsichtlich der Verlobung de-Herzog-vonEmnberland ist deutlich genug. In Sachen der Untersuchung über den Unter gang de- „Großer Kurfürst" wird der Köln. Ztg. au- Kiel vom 20. d. M. geschrieben: Die bereit- gemeldete Nachricht von der Berufung der beiden Admirale Fachmann und Klatt zur Abgabe eine-^ür da- Krieg-qericht bestimmten Sach- Kurfürst,, auf suchungScommissio Richtigkeit durchs ve> ständigen-Ürthrtl- Sru ion best lichtigkeit durchau- wie hier so auch aller der so viel besprochenen einen auten Eindruck g Luge vehält, in welcher Lngelegrnbeit von Sache de- „Großer durch die Borunter Material-, an deren zwrifeln ist, wird so ten, wo da- Interesse an tnaelegenheit wach geblieben, lacht haben. Wenn man im Art und Weise die ganze herab betrieben ward oder ng »zahl Male und zwar die-mal nach der Belle-Lllianzstraße87, in dasselbe Local» wo früher die eocialdemokraten rufew^e!em^!uf, Word*euch lN^überrnchem*Masie ^^ruch oder Fortgang von Aufständen um aus den Ausstand in Makedonien einzuwirkm, aber diese liegen nicht innerhalb de- Berliner Frieden-. Der Sultan fordert also in der er wähnten Note eine Aktion Rußlands über den Berliner Frieden hinan-, eine Action, die zum Ziele hätte die Befestigung seiner Herrschaft. Die- eS Ansinnen an Rußland zu stellen ist an sich etwa- onderbar. ES wird aber doppelt sonderbar ange- ichts de- Vorganges, daß die Verhandlungen zwischen Rußland und der Pforte über den defini tiven Frieden gescheitert find an dem Widerstand« der letzteren. Daher müßte man auf die Fried fertigkeit der russischen Regierung eine ganz außer ordentlich starke Hoffnung setzen, wenn man an nehmen wollte, daß die Antwort de- Ezaren ohne Weitere- in einer Indienststellung seiner Truppen beim Sultan bestehen werde. Rußland hat an der Beendigung dieses Aufstande- gerade so wenig Interesse wie an der Erhaltung der heutigen Türkei. ES folgt ohne Zweifel m»t aller Auf merksamkeit dem Fortgange de- Aufstande». Kürst Dondukoff wurde vor einiger Zeit nach Llvadia berufen, wo er gewiß auch über den Aufstand zu berichten gehabt hat. Und wir meinen, daß, wenn er wollte, kaum Jemand so genau wie er Über den Ausstand den Czaren hätte belehren können. Gegenwärtig melden die russischen Blätter, General Totleben sei eben fall- nach Livadia beordert worden. DaS weist darauf hin, wie ernst« Ver handlungen dort stattfinden, da der Ezar persönlich sich die Entscheidung vorbehält. » » Die Nachrichten an- Italien lauten besorgniß erregend; e» wird darin constatirt, daß die revo lutionäre Partei über da» ganze Land verbreitet ist und vor keiner Coasrquen^ z»rücklch«ckt. Bon bemerken-werthem Interesse ist eine Eorrespondenz der „L. Z." au- Rom vom !S. November. E« heißt dann: Obschon der Verdacht, daß r- sich bei dem Mord anschlag auf den König Umberto um Mit verschworene handle, an Bestand gewinnt, wären wir hocherfreut, wenn man unS eine- Besseren be lehren würde; leider aber zeugen neueste Thatsache» dafür, daß e- in Italien nicht an Gtsinnuna»- genossen Giovanni Paffavante'S fehlt. Wir wollen hier nicht daran erinnern, daß »ährend de- jüngsten Aufenthalt- der Majestäten in Pisa, Florenz und noch einer und der andern von dem KönigS- paare mit seinem Besuche beehrten mittelitalienischen Stadt die Mauern der Häuser mitzahlreichen„Tod dem Könige!" und „Rieder mit der Monarchie!" beschrie benen Placaten beklebt wurden; denn e- find schon ein»« Tage seither verflossen — aber wirklich entsetzen erregend ist e-, daß vorgestern Abend- selbst, al- di« erst« Kund« von dem verruchten Attentat auf den allem Anschein «ach betrieben werden sollte, ist e- König hier eingetroffen war und dann die über die glückliche Errettung rhre- Herrscher» zubelnd« tausend- köpfige »olk-meng« sich «ach dem Eapitol begeben hatte und dort chrer Freud« Luft macht«, «iu In dividuum sich finden tonnte, welch«-, auf d»e Gefahr hin, in Stück« gerissen zu werden, in die Wortc auSbrach: „Nieder mit der Monarchie!" Sin gar grau-liche- Factum aber trug sich zu Florenz, ebenfall- während der die Berertelung deS Attentat- auf den König feiernden Demonstration zu. Al- sich der imposante Zug von der „Pia»za dell' Indipen- denza" au- in Bewegung gesetzt hatte, da erfolgte wenige Schritte von diesem Platze bereit-, dort wo die „Via Nazionale" von der „vm Suelfa" gekreuzr wird, «ine furchtbare Detonation. Todes- und Schmerzen-rufe folgten unmittelbar darauf. Bor dem Eafst Degli Artifti war ein« vembe geplatzt, und durch die Eprengstücke waren zwei oder drei Personen sofort getödlet und nicht wenig« andere »Heils schwer, tbeil- leicht verwundet worden, von zahlreich«, Eontufionen und Quetschungen gar nicht zu reden. Wir rphcn diesem Berichte noch einige De peschen an, rvelche im Zusammenhänge damit stehen: Ne«p«^83. November. Garibaldi hat au den MinisterprLdenten Eairoli folgend« Depesche er richtet: „Ich sende Ihnen Kuß und Umarmung, dem König« meiien Glückwunsch." Der König em " gestern eine Deputation au- der Provinz Bafili bestehend aut dem PrLfecten, einer groß Bürger und len «0 Smdako- der Provinz. Rom, 88. November. In der vorigen Nacht tauchten hier Maueranschläge auf. welch« da- Publicum von d.m festlichen Empfang« de» abs«drecken sollten und die von der entfernt wurden. ES find darauf rßcht-maßrrgeln gekosten und viele Verhaftungen vorgenommen worden. Rom, LS Novviber. Zu dem morgen stattfin denden Empfangene» König- und der Kinigi» werden umfassend« »rbereitungen gekosten. — D»e Journale geben dr Befriedigung über die an läßlich de- Attentat- dv, de» auswärtigen vla'tern veröffentlichten sympaihcchkn Kundgebungen Aus druck. — Die Verhaftung,n von Internatio nalisten in verschiedencsiSlädten dauern fort. In Pisa wurden 3 Personen >stzast,t. welch« t« Ber dachte stehen, sich an dem Wrfn, der Orfini-Vombe» betheiligt zu haben. In P»dua haben bei drei Internationalisten HauSsuchu^m staltgefunden; «s sollen dabei compronnturend« bchriften saisirt wor den sein. prr»ßischrr Hau» der Adgeorduetn. 4. Sitzung vom L». Novemz«,. Präsident v. Bennigsen eröffnet die Hitz»ng um IIV4 Uhr. ^ Am Ministertische: ve. Friedenthal, Vatzbach und mehrere Kommissare. Der erste Gegenstand der Tage-ordnungdie erste Berathung de- Gesetzentwurfes,X-tr. die Erwerbung von Grundstücken zuu,vw?»i bau der geburt-hülflichen Klinik zu Berl»^. Auf Antrag de- Lbg. Lipke wnd diese Vorlage a- die Budgetcommission zur Vorberathung überwieseir. Der folgende Gegenstand der Tagesordnung, der Gesetzentwurf, bek. die Verwendbarkeit der unter Nr. 8 nn 8. 1 de- Gesetze- vom 17. Juni 1874 für den Bau der Eisenbahn von Dortmund nach Oberdausen resp. Sterkrade nebst Zechenbahnen bewilligten Geldmittel, wird nach einigen empfehlenden Worten de- Abg. ve. Hammachcr zur zweiten Berathung in Plenum gestellt, während da- Hau- dendritten Gegenstand der Tagesordnung, den Gesetzentwurf, bek. die Erweiterung der durch da- Gesetz vom 30. April 1889 für da- Anlage kapital eine Eisenbahn von Finnentrop über Olpe nach Rothe Mühle übernommenen ZinSgarantie, auf Antrag de- Abg. v. Benda der Budgetcommission zur vorberathung überweist. Der letzte Gegenstand der Tagesordnung, der Entwurf eines Feld- und Forstpoltzei- gesetze-, wird einer besonderen Eommisfion von -1 Mitgliedern mr Vorberathung überwiesen. Nächste Sitzung: Dien-tag 11 Uhr (Interpellation von Echorlemer-Alst, gesetzlich« Maßnahmen gegen denWucher betreffend, kleiner« Gesetzent würfe und Rechnung-Vorlagen). Schluß nach 11'/, Uhr. Aus Stadt and Land, * Leipzig, 24. November Der Wahltermm der Stcdtverordneten-Wahlen in unserer Stadt ist nunmehr vom Nathe bekannt gegeben worden Die Wahl wird in de» drei Tage« vom t2 bi- mit 14. December in ber Weise «ie in früheren Jahren stattfinden. Da» Wahllocal lst wiedrr der Parterresaal der Buchhändlerbörse. Die festgestellte Wählerliste liegt bei einer größere» An zahl von hiesigen, in der amtlichen Bekanntmachung de- Näheren bezeichneten Geschäftsleuten au-, u»b Reklamationen find spätestens bi- mit 30 Novbr. anzebringen. ES sind im Gauzen t t anfSfstge und 10 unansässtge Bürger zu Stadtverordnete« neu zu wählen. Dem Vernehmen nach steht es mit deu Wahlvorbereitungen der verschiedenen Parteien gegenwärtig so, daß eine Einigung über eine ae- uuinsame Kandidatenliste der hauptsächlich iu Be tracht kommenden liberalen und reich-treue» Ver- einigmrgen unserer Stadt sicher zu hoffen ist. wa-
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