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Die Frauen-Zeitung : 21.04.1849
- Erscheinungsdatum
- 1849-04-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id500284490-184904210
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id500284490-18490421
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-500284490-18490421
- Sammlungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDie Frauen-Zeitung
- Jahr1849
- Monat1849-04
- Tag1849-04-21
- Monat1849-04
- Jahr1849
- Titel
- Die Frauen-Zeitung : 21.04.1849
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6 gebracht, uns so zu emancipiren, daß wir den Ruf einer Frau heilig halten über Alles, aber eben des halb viel zu unverletzlich, um durch Klatschereien an getastet zu werden, wenn uns der Charakter der Frau Bürge für sie leistet, so hätten wir einen großen Schritt auf der Bahn der Cultur gethan. Damit aber dieses große Ziel uns näher rücke, bedürfen wir vor Allem des Mittelpunktes, der uns oster und näher zusammenführt, denn nur der Mangel an ge meinsamen Bestrebungen ruft alle jene kleinlichen Charakterzüge hervor, die man den Frauen jetzt nicht mit Unrecht anfbürdct. Der Neid, wie das Splitter richten würden bald verstummen, wenn wir hervorra gende weibliche Persönlichkeiten für uns auflreten sähen, die es ihren Mitarbeiterinnen zeigten, daß neben der Liebe für die Schwestern, auch der Ver stand, und mit ihm die Erkenntniß der Bedürfnisse des weiblichen Herzens ihnen innewohnt. Statt die leuchtenden Vorbilder unseres Geschlechts herabzuzie hen und nur deren Schattenseiten hervorzuhebcn, wie dies bis jetzt leider Sitte unter uns ist, würden wir es natürlich finden, daß derartige große Interessen vorzugsweise von den Erleuchtetern mit Männern he- sprochen werden, die ibrc Begriffe darüber immer mehr zu läutern vermögen; und es würde die Vorliebe für jene Unterhaltungen nicht so off als eine Zurücksetzung der weiblichen Eonversation vorschnell mir dem Na men: Cocetterie, Gefallsucht rc. gebrandmarkt werden. Denn sobald eine gemeinsamere Geselligkeit Jedem das znführen würde, was für ihn paßt, wäre die Gewohnheit die wirksamste Beförderin jener weisen und milden Toleranz, die Jedem das ungeschmälert gönnt, was ihm zufagt. Eine zweite Einwendung aber, die man gewiß von vielen Seiten machen wird, möchte uns wohl am Ende das Recht einer Klage gegen diese Mißbräuche streitig machen wollen, und gegen diese hätte ich mich zunächst zu verwahren. Es ist wahr, werden mir Viele vornehm und lethargisch ant worten, das weibliche Geschleckt ist eingeengt, was mangelt ihnen aber denn eigentlich dabei ? Sind unsere Mütter nicht glücklich gewesen, und haben sie uns nicht, trotz jener Entbehrungen, zu guten und tüchtigen Menschen herangebildet? Es ist jetzt so viel in der Welt zu reformiren, daß wir wahrhaftig an diese, noch dazu übertriebenen Schilderungen des weiblichen Elendes fürs Erste ungerührt vorüber ge hen, und dafür dem wahren Nothstande lieber abhel fen wollen. Darauf fühle ich mich gedrungen, Euch als erste Entgegnung die ernste Frage vorzulegen: wie könnt Ihr cs wissen, ob Eure Mütter wirklich glücklich waren? Gehörten sie den Edleren des weib lichen Geschlecktes an, so enthüllten sie ein tiefer lie gendes Weh gewiß vor den Blicken ihrer Kinder, und duldeten still, was nicht in der Macht Einzelnersteht zu ändern. Beruft Euch deshalb nicht ans ein Glück, das Ihr wahrlich nicht mit gutem Gewissen verbür gen könnt. Der zweite Punkt: ob sie Euch zu so guten und tüchtigen Menschen gebildet, wie sie es gekomtt, wenn ihrer Intelligenz ein freierer Spiel raum geboten wäre, liegt schon offener vor uns, und man darf es nm so eher wagen, tiefer auf denselben einzugehen, weil es sich bei seiner Besprechung um allgemeinere Interessen bandelt. Zuvörderst möge ein Jeder sich ernstlick selbst prüfen, ob bei seiner Er ziehung darauf hingewirkt ist, daß so viel als mög lich alle seine Anlagen harmonisch ausgebildet wur den, und dabei dennoch dem sich besonders her vorthueuden Znge des Geistes auch die besondere Pflege zugctheilt ward, die jeder hervorsteckenden An lage gebührt. Bei den Wenigsten ist wobl die Er ziehung aus diesem weitnmfassenden Gesichtspunkte geleitet, und es geschieht deshalb so selten das Rechte in dieser hochwichtigen Angelegenheit, weil, das wage ich frei zu behaupten, den meisten Müttern die Groß artigkeit der Ansichten abgeht, welche eine solche An schauungsweise bedingt, die aber ein so eingepferchtes Leben, wie Ihr es den Frauen anwcisct, niemals Her vorrufen wird, noch fördern kann. Wer sollte denn eigentlich an den öffentlichen Fragen einen lebhafteren Antheil nehmen, als Mütter, die ihre Söhne für eben dieses öffentliche Leben erziehen wollen? Wer sollte mehr die Sehnsucht fühlen, die eigenen Beob achtungen auf dem reichen Felde, das sie zu bebauen berufen sind, mit denen Anderer zu vergleichen, und überhaupt neuen Muth zu dem schwierigen Geschäfte der Erziehung aus anregenden Gesprächen zu schöpfen, als Mütter, die nur zu leicht durch das Einerlei und Beschränkte ihres Berufes die so uöthige Elafticität des Geistes verlieren? Welches sind aber die Mittel, die ihnen zu geistiger Erstarkung geboten werden? Im besten Falle steife Diners und der Kartentisch. (Schluß folgt.) Vereinigung. Vereinigung! ein heilig Wort! Tie Losung ist's der neuen Zeit. Es ist der Freibeit Fels und Hort; D'rum hallt es durch die Lande weit. Vereinigung! ob Nord, ob Süd Vom deutschen Lande uns gebar. Wo schwarz-roth-gold die Fabnc glüht. Und wo uns winkt der deutsche Aar! Vereinigung! ob arm, ob reich. Wir drücken uns die deutsche Hand! Tie Freiheit macht nnS Alle gleich, Tie Gleichheit ist der Freiheit Pfand! Vereinigung! ob Weib, ob Man», Wir streben All' nach einem Glück, Die Freiheit nimmt sich Aller an. Weist keinen Sterblichen zurück! — Louise Dtto. Briefe. Aus dem sächsischen Erzgebirge. lEudeFebr.)') Die Neactiou ist allenthalben mäcklig geworden und hat uuS besiegt, scheinbar wenigstens. Wir Demokra- 'l gncrst mr den . Le»ch>tb»rm" geschrieben. Siebe Heft Nr. ii.
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