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Die Frauen-Zeitung : 21.04.1849
- Erscheinungsdatum
- 1849-04-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id500284490-184904210
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id500284490-18490421
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-500284490-18490421
- Sammlungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDie Frauen-Zeitung
- Jahr1849
- Monat1849-04
- Tag1849-04-21
- Monat1849-04
- Jahr1849
- Titel
- Die Frauen-Zeitung : 21.04.1849
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8 näckigkeit, welche mir die rafsinirte Schlauheit meiner Geisteskräfte cingab. Die Verderbnis; meines Gcmü- thes gab mir noch schrecklichere Waffen als diese. Ich sah dich reich und glücklich; ich war arm, und "ich haßte Dich, weil Du besaßest, was mir feblte, und ich scheute keine Mittel, um Dir, der Gebähten, Be vorzugten, das zu entreißen, was Dir dies unendliche Uibergewicht über mich gab. Mit kaltem Blute würde ich Dich in's Verderben gestürzt und einen höllischen, innerlichen Triumph gefühlt haben, so ich dich dann so elend gewußt hätte, wie mich selbst! — Dies bren nende Verlangen, reich, und durch den Reichthum anbesehen nnd geehrt zu werden, stachelte mich von meiner Kindheit an zum ruchlosen Handeln aus. Ich wurde schon in meinem Dorfe das Opfer eines Wüst lings, dessen Außenseite schön war, und den ich reich glaubte, weil seine Gewohnheiten mich dies vermn- lhen ließen. — Ich kam wieder in das Haus einer Frau, die die Wohlthäterin meiner Kindheit gewesen war; auch sie war reich, darum war sie meine Fein din, so gut, wie jede Andere, gleich ihr Begünstigte. Ich entwendete ihr von ihrem Reichlbum, was ick ihr überflüssig bielt — und wurde nach der Entdeckung mit Schimpf und Schande auf die Straße gewiesen, mein Brod zu suchen, wo ich es finden könnte. — Ich fand Dich wieder reicher, glücklicher noch, als ick es gedacht hätte. Ter Mann, der meine erste Jugend betrog, weil ich arm und deshalb für ibn unbedeutend war, erkor Dich am ersten Tage seiner Bekanntschaft mit Dir zu seiner Gattin, weil Du reich warst! — Tu näbmst den Platz seiner reckt- mäßigen Frau ein, der mir geweigert worden war, weil ich arm war." — So sei dies Buch bestens empfohlen. Auch die Ausstattung, welche ihm die Buchhandlung hat an- gedeihen lassen, verdient anerkannt zu werden. Blicke in die Runde. In Mitweida (in Sacksen) bat sich kürstich ein demokratischer Frauen-Verein gebildet. Mit dein berstichstcn Gruß an unsere braven Gesinnungsgenossen dort ersuchen wir dieselben hiermit um nähere Miltheilungen über diesen Verein. Es wird uns zur be sonderen Freude gereiche», in dieser Zeitschrift zu verkünden, wie unter den sächsischen Städten eine nach der anderen die Lache der Demokratie auch durch die Frauen und unter ihnen fördert. So ist dies denn der Zwecke demokratische Frauen-Verci» in Sachsen — oder haben wir »ns getäuscht und und schon mehrere erstanden, von deren Dasein wir keine Kunde erhalten habe»!' In diesem Fall ersuchen wir Alle, die es angeht, uns so bald als möglich darüber Bericht zu erstatten! — Zur Beschaffung eines Kriegsschiffs für die deutsche Marine bat ein Frauen-Verein in Potsdam bereits 7000 Thaler zusammen- gebracht. Eine Sängerin am ungarischen Theater. Fra» Schodcl. Nvary's Geliebte, soll a»f KossukhS Besekl in Debreszin öffentlich enthauptet worden sei», weil sie Nvarv zuin Treubruch an der Sache des Vaterlandes bereden wollte unk den misiglückien Vernich gewagt haben soll, Koffuth bei einem Feftgelage zu vergiften. Wie die Zeitschrift für Munk beuchtet, soll Iennv Lind sich in kurzer Zeck mit einem jungen Engländer vermählen. Ludwig Eckhardt aus Dien, der Stifter des demokratischen Frauen-NcieiiiS daselbst, lebt gegenwärtig in Zckta» und bat durch mehrere dort gehaltene Vorträge wesentlich dazu bcigctragcn. auch bei den dortigen Frauen Begeisterung für die Lacvc der Demo- kralie zu wecke». Es ist dies derselbe Ludwig Eckhardt, dem H. Laube seiner Zeit den Stoff zu den „Karlsschülcru" gestohlen. Eckhardt trat damals wcuigstcus mit dieser Anklage hervor: allein man wollte ibn in Leipzig, wo die Lailbe'schc Eligue hen-ickte, nicht hören, und die meisten Nckaclioucn belletristischer Zeitschriften waren perfid genug, mit Laube in Verhöhnung des jungen fremden Dich ters Eborus zu machen. Nur eine Zeitschrift der Lausig „Veilchen" bat ihn und seine Ansprüche damals warm veribcidigt. Es ist wundersam, dasi jetzt wieder die Lausitz cs ist. in welcher der Flüch tige ein Asyl gefunden. — Die Reaclio» bedient lick mitunter eigentbümlicker Werkzeuge, In Berlin hat sie auch ein junges Mädckcn dazu anscrsebcii, das als somnambul ausgegeben wird. Der Berliner Eorrcspondent des „LcuchlihurmS" erzählt darüber wie folgt: „Die lJjährige, sinn lose Tochter eines Holzsctzers, Louise Braune, setzt immer noch die Manen der Gläubigen nnd Gichtbrüchigcii in Bewegung. Neulich war ich drausicn. Die kleine unlicbliche Krabbe, die alle Tage zu dem in der Nachbarschaft wohnenden frommen bultns-Ey-Mi»>ster Eichhorn gebt, zeigte sich am Fenster. Ein krüppeliger Mann sagte ihr, er habe einen Zettel abgegeben, und er möchte wissen, ob er gesund würde. Sagt die kleine Dirne: „Die Zettel abge geben haben, werken alle gesund und brauchen gar nicht selber zu kommen." — Mehrere alte Weiber und Helfershelfer des Ekck- bornschcn Muckertkums treiben sich immer vor der Bude, worin das Wunderkind mit ihrem unsichtbaren rothgckleideten Führer Jo nathan wohnt, herum und posaunen i» der spräche der Gläubi» gen aus, wie sie geheilt worden seien. Eine alte Frau stürzte neulich aus der Wundcrbudc und schwang zwei Krücken in der Lust: „Acb. das Engelskiud! 23 Jahre habe ick an Krücken jeden jemusir; sic hat mir aujehanchl und ich kann jeden. Preiset Ioki. werd't fromm, bekehrt euch! sc. Und das ist nicht etwa der per- wakrloste Pöbel, der sich da heilen läßt, nein, da fahren auch glänzende Eguipagen. welche aber wahrscheinlich nicht.Heilung und Wunder-Medici» holen, sonder» bri»gcn. — Die Speculation mit dem Wunderkinds geht Hand in Hand mit der systematische» Denunciation republikanischer Ilmtriebe nnd Verschwörungen, wovon ich vorher gemeldet." Der „Lenchtthnrm" gicbt eine merkwürdige Miktbeiliing — nud deutet noch merkwürdigere Enthüllungen an über Easpar Hau ser, wonach die Wiege des Knaben nicht in Süd-Deutschland, sondern in Dresden in einem sehr bekannten Palais stand, und Mutter und Schwester des Gemordeten noch leben. — liiireiKei'. Soeben ist erschienen und in der Expedition der Frauen - Zeitung zu haben: Westwärts! Lieder von Louise Otto. Zum Besten des NnswanderungSvereins in Meißen. Meißen; in Eoinmission bei E. E. K li ti ck icht u. Sohn. Preis 7 Ngr. 2 Pf. Die zwei fehlenden Nummern werden in kürzester ^eit nackgeliefert werden. D. R. Druck und Verlag von Th. Kassner in Großenhain. — Eppedikion der Frauen-Ztg.: Großenhain. Neumaikt Iv7. l Tr. In Eomniission der Buchhandlung von Heinrich MatlbeS in Leipzig.
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