Dresdner Nachrichten : 30.05.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-05-30
- Sprache
- Deutsch
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- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
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- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1921
- Monat1921-05
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- Dresdner Nachrichten : 30.05.1921
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IS. J*hrs«mz. .V- r«9. «»«lag» 3». Mai 19S1. Vr-dlanlchrift: ««chrtcht»» Dr«,»e». 8erns»r»ck»r« Sammelnummer SS 2^1 Vur Br Nachlgelprüche: 20011. ^oi»«e,c«kAsk,üü>» >n Dresden und Vororten bei lilglich zwelmolloer tzntramma, durch die Po» vVLVUl)p j>ei täglich zweimaligein Versand moualiich t>^o M., uierieWkrlich !S,d0 M. e Die I spallipe .17 mm breile Zeile 1 M. Aus gtamitieoanceiuen. Anzeigen unler ÄklFöla6strst)rtzjsp Stellen- ». lUoknungsmorki, I spaliige An- u. Verkäufe 2L° .. Vorzugspliike lau! UV D' I Tarij. Sluswüriige Auslrlige gegen Aorauobezablung. Linzelnuminer N Pi. Nachdnich nur mit deullicher Quellenangabe s,Dr«sdner Nachr.-) zulässig. — Unverlangte Schriftstücke werde» nicht ausbewal,rl. Schristleilnug und Ziauptgeschüslsstell«: M«rieni!ros,e 26/40. Druck u. Verlag von lZiepsch » Velchardl in Dresden. Postscheck-Konto lOSS Dresden. 14 Ä LZ'14 IlonÄtorei Umdekg Xronsn Rampen /Fnlia Utläteii ----------—--- Vornehmes Restaurant vresüsn, prstgsr LIi^sIs IO Lis — kisgelk-HnkS - »<QttESgSdÄOl< l<ret2scsimar, !Zö8enberg Lk Lo. s Serrsslrstze !> (d!L!ie pirnsisciiLv IBatr) Reichskanzler AZirkh über Oberjchlesien, Eine gewaltige Knnögsbuug in Berlin. iD r a tz l Ul e l d u n g u „ s r c r B c r l i n e r «L ch r i s t 1 e i t u ,I g.) Berlin, 2!). Mai T ie l>»!l den vereinigte II V e r - i änden der Ii e i m a t t r e » e n Ob e r s ch lest e r bente nachmittag veranstaltete knndgehnug, an der alle beide Paiteien vhne r'Iusnalmie tcilnahmen, gestaltete sic>> überaus tinpvsant. Es iialmir» etwa Ist«- l20 0«»l> gerinnen tei!, um einmütig argei» den pvlnichcn ?ern.>r und die Tatrnlvngieit der Lllliierten inotestieren. Tie Redner l>eriirteilten »iiue Unterschied der Partei in schärsster Preise die iii»Ober- nülesien iierrscheliden Z'istände. Erschütternde Berichte -raben die and Breslau, kattvivitz, Ovpeln nsm. erschienenen ii) e iv c r k > ch a «t s s ü h r c > dee sozialdensokiatischen nnd nnabhängigen Partei, und selbst die vberschleiische,, kom- in nn ist en, die ebenfalls nach Berlin gekommen idare», um für die Unteilbarkeit Oberschlesiens zu sprechen, ver urteilten das Vorgehen der Polen und der Entente in einer -'set und Weise, n'ie laan es von den ?l»gebenden dieser -'-artei »om nie nernvinmen l>atie. Im Lustgarte«!, aus dem Leblos,platze, «owie ain katter. Wi«h,-iiii-Tenl inal wurden a» eiii'a >«> bis .10 Lieben A»- ','rachen gehalten. klnter den Nt e d n e i » befanden sich a. die Abgeordneten Dr. .koi«sn«„>.n, Teuische ZstoUspariei. Pfarrer Koch, Dentniniationale Ost'lksvarcei, Tr. Mgretzk», Deutsche Bvikspaeiei, :st«/giernngsprästdent Pvlilmallu, -Telitschdemoklatiich - Partei, die e'.entrnlnsabgeordnetcil Tr. Escher und Dr. ,Fleischer. der Führer der christlichen t^eiverkschasien tUattusch, Gleich,»«! uoni Geiuerkschasisrino des Zürbeiterangeslelliep und Beamleliuerbandes, seruer 0,'eichsminisler a. T. «>n>thein, -.'ibaeerdiieter Holimann, Bvikspartei ». a. Gegen 0' > Ubr sammelte» sich an sechs Lieben die Mit Glieder der nereinigte» Verbände der lieiinatlreuen Ober schlesier. Zn .Zeiilltausandcu Irai inan sich in de» einzelnen Ltadtteilen und tnrz nor i Uiir fctzi-u sich endlose Züge, denen Musikkapellen »oe, nginge», »ach dem zienlrni» der Ltadl in '.steivegnng. Olnios mil Inschriften , Oberschlesien den Deutschen" und ,.unteilbar" i'niireu vvre.ns. F-ingzeiige freisten iiber den L. na bei und marsen zu Hnnderilansenden A>'f>->i>e ab, in denen znw Proie«! gegen die Vergewaltigung deutschen Landes ans,gefordert wurde. Tie einzelnen Züge »iilirleu Tausende von Plattsten in.it sicki, i» denen je nacb der Partei mehr oder weniaer leidenschgstlich gegen die drohende -jerstiickelniig Oberschlesiens protestier« ivurde. Insolge nnaebenrcr Beleiliai'np müssten in aber Eile noch Rednertribünen ans der Zchlvisterrgsse und am Denkmal er. richtet werden. Die lebten anioinmendeii Hupe tonnten im Lustgarten selbst keinen Plan finden und müssten aus dem Echiotzvlatz Ainstellnug i-rl-meu. Er» nabi 0 Uhr. nachdem «inner dru vsü,nellen neu» zahlreiche 0,'ednee ans dem Lkea reis Ansprachen nebaitell haiten, löste sich die aeiva'iine Ziniidnebuiia ,uls. Tie TeiUles iner lvuen wieder in ..'Ingen »eschivssen i» die einzeii.eii Ltaolvieriel .iuriici, n'o sie in Bube ans.-juanderginae». Bsainend der Tniprachen lani es mehrsach ,.u kleine» ZwischeninNen. P " ! >- i > ch e L i v r e n- sr t ed r., die atsenbar einheitlich gelcint au deic verschieden- slen Ltclicn snr Kvrionis! eiuziltreteu versuchten, wurden Lchnizpvlizisten zur Fellsleltu»-, ihre« PeNvnaiten nber- >iebcv. lzul Drschlitn an die dn>>daei>nna begab sicb eine Ab orönung von O b e r s cb i e s i e r » in die Beiciistanzlei, wo sie vom Retcliskanzler PZirth im Beisein de« Reichs Ministers des Ailsivoltiacn o s e n emvfangen wurde. Tie irübrcr dee Delegation überreichten dem OleittsSkanzler d!c im ^nstgarteil gcsasite Entschiiepnüg. De-r Rttlchskan.zler antwonele: Lie dürfen »berzeiigt sein, da» das ganze deutsche Bott das Rinnen des ohetschlesischeil Bottes nicht nur, wie man iandlansig sagt, mit Interesse verfolgt, so» dern die Ereignisse in Oberschtenen geradezu mit wehem Herzen tief ergriffen hinnimmt. Ich habe mich von dieser Beivegnna des deutschen Pulkes, die eine wahre Bolksbewegung ist, ans meiner Reise in Lnddentschland überzeugen tönnen, wo ich üvcrail gefragt worden bin: Glauben Eie, Herr Reichs kanzler, da» dem vvcrichiesischen Bolle das Recht zuteil wird, «Ulf das es wirtlich Anspruch erheben kann? Pch bin deshalb auch von Dank und «vrende erfüllt über die ge wattige Zlniidgebnug, die Eie im Lustgarten zusammen geführt hat, um für das gute deutsche Recht, für dieses alte deutsche Land ^hrc Etimme zn erheben und mit Nachdruck Einspruch rinznicgen gegen die B e r g e m altig n n g. die unsere BvlkSgenossen von den polnischen .Hiuirgenlen zu cr- dnldcit haben. Heute inöchte ich in Kürze mir das eiue zu Timen jagen: Rach den Blünschen der Polen ist das Abscimmuiigsgeviet Lberschlesicnö ans der Provinz Oberschlesicii herans- gcschuittc» ivvrden, weil sie glaubien, bei der z'lbstimmniig in diesem wiltküilich abgctrcnntcn Teile einer Mehrheit sicher zu sei». Aus polnische Inltialive hi», ist ferner den nicht in Oberschlesicn ivohuiiasien Ab- stimniniigSberechiigten seinerzeit das Etimmrecht zuertanlit worden. Hinterher sreitich, als die Polen sahen, das, diese Karte gegen sie schlagen würde, wollten sie sie für »»gültig erkläre». Das ist das OX'gculeil von jenem knie plaz-, das in diesen Wochen hervorragender Ltclie in England siir Oberschlesien verlangt ivvrden ,var. Die Bevölkerung hat sich mit säst drei Viertel Millionen für Deutschland erklirrt. Biele auch von Ihm», meine Herren, haben mit dazu vei- getrage», da st der 20. März ein Ehrentag für Oherschlesien r.rit 4,1.« ./l. nnd ein Ehremag snr das gesamte deutsche Bott geivvröen ist, trotz des von den Polen vor und bei der LÄihl aus- geübten nnerhörceii Terrors. Die vor aller Welt osscnknndige Aussprache des oöer- ichlesischeu Bolkes für Deutschland gegen Polen lässt sich dnrch nichts sortdiktieren und Vnr.h nichts sottdlsknlieeen. Lie haben vieles verloren in Deutschland: Deutsches Land, deutsche Etainmesgemrssen in Oft und West, die Waffen, Echisse, l'-iold nnd Gel», aber die Liebe, die Liebe insbeson dere z»r engeren Heimat, zu dem Laude, uw man seine Jugend verlebt Hai, legen mir uns nicht nehmen und so lauae sich diese Liebe so bewährt, wie sie von allen Ober- schlejier» in Obcrschlesien und im übrigen Deutschland zum Ausdruck gekommen ist, so lange dürfe» mir hossen, das, cs mit nnserm Baterland wieder auswärts gehe» wird. Oberschlesteu hat sta, für Tentschtand erklärt, „nd Zwar aus sämtlichen schichten der Benölternng ist die Mehrheit auf Deliiichlaiid gesalten. Die von mancher Eeiie ans- gestellt« Behanptnng, die Arbeii.rschast hacke sich snr Polen erklärt, stein in schroffstem Widerspruch zn den Tatsachen, Hnndertiaus'endc nnd aber Hnndei nansende von r'lrveite:» sind für Tcnisch!and eillgetrete». Das eine ist aber richtig, und das har bald nach der Abstimmung ein groste» eng lisches Blatt als be.eichliend hervorgehoben: Uuier den sstr T entschtand abaegebenen Et'inmen besinden sich porw-legend die Lnmmen -er geichnlie» nnd damit leiilmigssühigcn Arheiter. Gerade die "esam.ie hochstelicude Arbeiierschast hat siie Deutschland gestimmt. lind ich sitze hinzu: Je grosser der Eta»»» deutscher ge- inmlter lind leisningsjälnger Arbeiter ist, desto r-->scher ivird Deutschland, nnd damit ganz Enrvpa. von den schwere!'. Wunden geneien. die ihm der Weltkrieg geschlagen hak. Das ist eine Lebensfrage Europa.-. Deshalb sollte gerade die Haltung der gesehnt!.» Arbeiter Oberlchlesiens de» Männern, denen die t>lmmeidung obliegt, als fniigerzelg gelten, lind ich »ge meiler: Ei». Welt, in der die Tüchtig keit des Arbeiters als ein Grund zu politischer M'inder- bewerlnng und damit als ein Male! gelten würde» eine selche Weit märe eine verkehrte Welt. Der seüigc Aufstand nnd seine blutige» srolben können uns tn-jer gnies Recht nicht nehmen. Lie empfinden ans» tiefste die unsäglichen Leiden, die das pberichlensche Bois diirmmacin. Leie « Eie überzeugt, das; nichts, >ra.> in unserer krasr sieht, unterlassen wird, was zur B eseiii g u n g d e r k o r sanl v s cl; e „ D i k l., l n r füliren und die gesetzmüstige Wiedcrhsrstelln-ng der .Ordnung gewährleisten tniin. Wen»' die Pokeir gegloubt boben. di,' Weit vor »oiiendeio Ta«lache» zn steilen, io haben sie sich getäirscht. t5s märe auch der Gipset der ilngerechkigicit, wenn ans b'Utater Geivalt ein Recht ges, stiert iverden lönnte. Belehne Herren! Lverschlksie» nt ein dentsthes Land, denl'ch ist seine .nicltne, stt» soziale^ Leben, seiic Emp finden und seine Wirkschast. R»r mit De»k'clita>,.d vereini, fgvn es blühe» »uo gedeihen, llvüu- ist - un-d das betonen wir immer wieder, indem nur Hinweisen auf - a-'- demo. t'gtluiie Leben in Europa -- die Lummenmeh'-hen, nnier da» Utech.i. niner -st- Ost-rechugieu. Und sv lassen Lie uns Itossen, das; diese Wasscn, ans die ivir hinmeiscu, dir Wahrheit nnd das Recht, sich schliesslich stärker und stegreicher erweisen iverden, als die Maschinengewehre und Bomben sanatifirner nnd irregeleiteter Aufständischer, se.ust.) Der P!an zur Leiümg Oberschlesiens. London, 2st. Mai. Der c >« g l i s ch e B oejc!>! ag, in Oberschiesien drei .! o n e u zu fchasjeu, die von de» Pole», den Deutsche» und de» Alliierten besetzt werden sollen, ist nunmehr der Botschaft e r k o u f c r e n«ou den eng lische» und italienischen Vertretern in der Interalliierten Plebiszitkommissinn sörmüch i nterbrestet worden. Obgleich General Verond davon Abstand genommen hat, sich dem Borschlag ,niz» sch liehe», so besteht doch die Hossnung das; die sranzösiiche Regierung den I-eftsetzungen des Bvr- jtklages in Berücksichtigung der Tatsache znstimmeu wird, das; die mit dem Barschsag verbundene Regelung nur vor übergehender Natur ist, zum Zwecke der Lösung der Echwicrigkeit, in einem so grofien Gebiet die Ordnung ans- rcchtztterhalten. Dem Bcrnclnneii nach bcgünst:.ge,l die Italiener den Plan. Paris, 20. Mai. Wie HavaS mstieiit, wird in der Rote, die die französische Regierung gestern dem Ioreign Ossice ü b er dir vhe r schIesi s ch e I- r a g e überreichte, bemerkt, dap, während die Voten den Bvrstctlnugen euE sprvchen hätten, die Dcmscljeii ihre Operationen fort- setzten l'.j. Briand glaube deshalb, das; es vorznziehen sei, bevor man die Frage regele, zu warirn, bis die Ruhe wieder hergesiellt sei und die englischen Eoldate» in Ober- schlesien gngekvmmeii seicls. Briand glgnbe ferner, das;, da die alliierten Oberkvmmissare sich nicht hätten auf einen Bericht einigen lüniie», es besser sei, die Prüfnna der Frage der Austeilung einer b eso »de reu. Kommission von Juristen, Diplomaten nnd Militärs anzuvertraliei!. Der Oberste st'at werde dann die Frage prüfen, wenn diese Kommission ihre Bvrarbeitc» beendet habe. >W. T B,t Eine englische Division siir Oderschiesien. London, 28. Mai. Der Berliner Vertreter von Reuters Bureau meldet: Eine ganze britische Division wird nmgehend nach Oberschiesien abgehen. Eie ivird nnier dem Kommando des Divisiviisgenerals Henniker stehen, der sich im Kriege sehr ausgezeichnet hat. Die SchüchVerhandümg öes zweiten Ariegsheschuldiglenprszches. Lehr günstig für den Angeklagten sind auch' die 'Angaben der Beuge» Maurer Böhm ans Halden bergen, der eine Anw.hl Angaben ciigli'cher Ieugen als unrichtig bezeichnet, Llenerassinenl Lei!', Dar», stadl und Milch-Händler B e n l e r, Gelseuli:clien. Mit Kalis, mann Lchnbert, Berlin, ist die eieilgenvernehmung be endet. Ter Borsipeude macht ihn daraus ansmcrtsam. das; eine Reil,e von Beschuldigungen, die gegen den Auge Uaglen erbobcu sind, auch gegen üm erhoben werden und das; er deshalb nicht vereidigt werde. Leine Aussagen sind höchst zurückhaltend, er lann sich ans das meiste nicht mehr, entsinnen. Bon den beiden militärischen Lachverstnudiac» sprichr zunächst Exzellenz von Kuh!, General a. D.: Mit Rücksicht auf die allgemeine und örtliche Kriegslage im April und Mai 10t8 --- erst Offensive, dann Ltcüungskrieg tv unten die Verhältnisse im Lager nicht besser sein, sie iva reu an der Front genau ebenso, und min; mau staunen, das; es dem Angeklagten gelungen in. in verliältuisiiiästig .arzer Zeit verhältnismässig erträgliche Zustände zn schassen. Den an ihn herangebrachten Klage» tonnte er gar nicht Abhilfe schassen, auch nicht in sanitäre« Hinsicht. Lchärsste Ordnung musste verlangt werden und es war bet einem Gesmigenentager unmittelbar hinter de« Front sehr gefährlich, wenn sich auch nur leise 'Anfänge non Meuterei zeigten. Ten geringsten Epuren mutzte mit der grössten Energie cistgegengetreten werden. Generat von Bomsdors: Es ist doch mgncheS von den Auschnldigun geil gegen den Angeklagten übrig geblieben, was vom mili torischen Ltandpiuitte ans verurteilt werden mutz. Es kann vom militärischen Etandpimkte ans keineswegs gebilligt- oder auch nur entschuldigt werden, wenn Kranke ge nas;«.'» vdcr geschlagen und Gefangene trotz des Ver botes an den Pfahl gebunden werden. Der Angeklagte har ohne Rücksicht ans sich selbst seine Gesundheit ge radezn ausgeopsert, um alles für da» Lager zn tun, was menschenmöglich war: er hat auch das höchste Lobseiner Vorgesetzten erhalien. Er hat Tag nnd Rächt gearbeitet. Er bat das Gefühlt gehabt, das; vielfach Krankheiten nu>- s! mutie rt würden, das; cs an gutem Willen zur Arbeit, fehle. Das beweist auch der Umstand, das; er hinsichtlich des- angeblichen Meuterei zu schwarz gesehen hat. Lo wurde er scharf und schroff, wo er mit anderen Mitteln auch aus aeloinmen unsre. Hinzu kommt die unverkennbare krank haste Erregung» in der er sich befunden bat. Nicht guälen und mitzhandeln wollte er. Leitstern für sein Handeln wo- seine Pflicht, in der Wahl der Mittel, sie zu erfüllen, hat er mast das richtige Man gehglten. — Ter A n - geklagte gibt, heftig, t> i s z n Träne» be w egt, dies zu und bittet um eine milde Beurteilung. In der Rachniilcagskitzllng ergriff der Obcrrcich-samvolc dg» 'Wort nnd plädierte 'ür ein Jahr, drei Monate G e s ä n g ir i s. Ohne weiteres müsste alles das ansscheide««. wofür der Angetlagw nicht verantwortlich gemachr iverdcu tonne, die schlechte Verpflegung und Unterkunft, sie inangetiigfre sanitäre Einrichtung, sie Grippe- und Rnbr- kpsd-inic »sw. Oberreich»a»>val« bezulciikc »icht, das; dje aüisländijche nnd leider wahrscheinlich auch ein Test der in ländischen Presse diese Gelegenheit wieder benutzen werde, um in die Nett hinauszuposannen, mit welcher Barbarer und Brniatstät die Deutschen ihre Gesängen,» an Hunger. Elend und Ungeziefer haben stlgruude gehen lassen E« halte sich ober für vcrpsiichiet, dieser Legenden» b i s d « u g schon setzt vor z » b enge n. Die Berhäli- nifse seien stärker gewesen als die Menschen. Die ganze Kampftage habe es unmöglich gemacht, mehr für die Gr- sgugcvcn zu tun, a!s für sie getan wurde, namentlich durch den AugeNaglcn, der mit grösstem Eifer »nd auer- t e >>. iic n s ;o e r t e r 2i nsnpseru » g siir sie gesorgt habe. Wenn den Gefangenen gebrannte Gerste als Kaffee zn ge ring gewesen sei, so möchten sie bedenken, das« wir in Deutschland jahrelang nichts anderes getrunken haben. Die Gefangene» hätten täglich 10» Gramm Fleisch be kommen, während wir uns >»i> I LI Gramm in der Woche begnügen muhten. Mehr habe inan nicht tun könne«, wo nichts sei, habe der Kaiser das Reckst verloren. Die Leute hätten alles öckommei,, was regetwägig einaeuesert wurde. Es sei direkt in die Küche i» die Hände der englische» Köche gegangen nnd wenn diese immer dicker, die Gesangene» immer dünner wnrden, sv Kütten die letzteren sich dgsiir bei den erstcrcn zu bedanken. In Flavn de Marlel hätte» erste dcntsche Gejangene unter einem englischen Kommandanten geiege». Damals seien die Verhältnisse nicht »m ein Haa r l> e s s e r gewesen. Es hat evensalls Grippe und :>iut,r geherrscht »nd als das Lager in deutsche Hände ge laugt sei, sei der Boden vollkommen mit Ruhr verseucht gewesen. Könne inan also hier dem Angeklagten weit entgegen tvinmen, so sei es nicht möglich, hinsichtlich der M is; - Handlungen. Beleidigungen und Zuwiderhandlungen gegen die militärischen Borschristtn seien in einer ganzen Reine von Fällen e r w i e s e n. Wenn der Gerichtshof aber ans F-e st n n g s h a f t erkennen wolle, so wolle er dem nichc entgegen sein. Der 1. Verteidiger, Rechtsanwalt Wind- ittülier, valnbing. wies in der Hauptsache aus die in hohem Matze anjsgllendcn zahlreichen Widersprüche in den Aussagen, namentlich der englischen Zeugen, hin. Der 2. Verteidiger Instizrat Dr. «üpslc, Leipzig, plädierte für F-c st nn g sh a ft nickst über sechs Monate. Er führte >>. a. mit erhobener Erimme ans: Tic Engländer könnten sich für die schlechter Verpflegung in erster Linie bei ihren eigenen LandSlenten bedanken, die die Vlvckade über Deutschland verhängt hätten. Ganz Deutschland hättq
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