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02-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 06.08.1921
- Titel
- 02-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1921-08-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19210806029
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1921080602
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1921080602
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1921
- Monat1921-08
- Tag1921-08-06
- Monat1921-08
- Jahr1921
- Titel
- 02-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 06.08.1921
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Ff, 7 Dresdner Nachrichlen l, kir. Sonnabend. b. Augvjt 1921 Sette 2 ftaben. Ebenso stark wie das Sie»lauge» der deutschvber- »hlesinhen Bevölkerung nach einer Befreiung von ihren Veiöcn. nach einer endlichen Rückte hr zur deutsche» Heimat, in der pvlni'che Heiiiluinger, in de» Besitz der wertvollsten Teile der Provin; >ul tonnnen. Die Erreichung dieses Zieles nn-.den die Pvlen leine» Augenblick ans dem dinge ver lieren. sie werde» sich durch ei» Pravisvrium letnesfatls vertröste» lassen, sondern seidst die Entscheidung mit den Pilsen nicht ichenen. Alle Zeichen deuten daraus hin, da« eie »'olnische >?riegsrüstung gegen Oberschlesieii beendet ist. das, uian >n '.'Oarschau nur aus da» Signal znm VoSschlagen .»artet, um mit Gewalt das an sich zu reiben, was das Rechr r.riagt. Das Signal wird der Spruch dev Obersten Rates sein, sobald er eine »ach polnischer Auffassung nngünsttge Lösung vorsielst. Und als svlche wurden die Polen ihrer, seit» auch eine Aufschiebung der Entscheidung ansprechen .'Ge dem auch sei. wir Deutschen dürfen u»S durch die pvl , ischeir Drohungen nicht schrerleu lassen und müsscn unser 'stecht auch weiterhin ohne alle Einschränkungen fordern liniere tiefe Not, i» der wir uns befinden, mnk und wird uns stark machen, auch die tommenden Angrkiue der Polen abzuweisen und unsere hart bedrängten oberschlesischen Bruder zu retten. Besprechungen Briands. »Algner Drahtbc licht der ..Dresdn. Aachrichte »".) Paris, 3. Aicg. „Ehieago Tribüne" meldet: Briand hatte geaern d r e » b e d e u t s a m e B e s p r c ch u »gen ans dem O.uai d'Orseu. Er empfing »»nächst de» Botschafter der 'st e r einigten St a a l e u Insieroiid. der soeben in Pari» r »getrosten >oar. daun den französische» Botschaft ler i n B erli u. Ebaistes Laurent, und endlich de» deut- .!> e n Botschafter Tr. Mauer. Iusferanb sprach mit '.'!riaitö über die Abrüstungskonferenz. Außerdem ivird mit > eieiit, da» er ilnn den Standpunkt der Bereinigten Liaaten in der vberschlesifcheu Frage darlegte. Laurent erstattete 'Briand gestern 'Bericht über die Vage in Deutschland. Man erführt, da« auch Tr. Plauer nach dem Quai d'Orsen be liseu ivorden war, um die oberschlesische Frage zu be- ivrechen, und namentlich, ilui Mitteilungen über den Trans port der Truppenverslürkungeu für Oberschlesieii zu erhalten Paris. 3. August. Piinislerpräsident Briand hat heute früh ein Frühstück gegeben, an dein der englische und der italienische Botschafter, sowie die Sachverstaiidigeukvmmis sion für die Fesnevuiig der obetschlesischen «örenze teil nahmen. kW. T. BI Der..Derräler" Briand. Paris, ,7>. Auguü. „Echo de Paris" schreibt heute, F r ankrei cl> verlange die dl n s r e ch l e r I> a l t u n g d e r Z >v a n g s m a « n a li m e n. rlüenn eS Briand einfallen tollte, darauf ;n verzichten, so würde das Parlament ihn bei seinein nächsten Erscheinen mit dem Ausruf „Verräter empfangen und Um aus seiner Steilung entfernen. Das Kabinett Wirt!» liabe gar keine Autorität in Deutschland und könne nicht einmal ein demokratisches .Kabinett genannt werden. ierantreich-S Sicherheit bestehe nur in den Zwangs maßnahmen. Das Km und Ker der Abrüslungskoniierenz. Vondv». 3. dlugust. Das Rentersche Bureau meldet aus Washington: Wie verlautet, ist dem Staatsdepartement, be vor es den neuen Borschlag über die Abrüllungstvilferenz larmell unterbreitete, von Großbritannien milgeteilt 'vorden. dieses sei bereit, jedem in Washington für die Kon ferenz gewühlten Zeitpunkt zuzustimmen. Japan ist, wie augenvmmeu ivird, in gleicher Weise dazu bereit, in japani schen .Erciien fürchtet man jedoch, da« die große Entfernung zwischen Washington und Tokio es unmöglich mache, da« die Konferenz schon so früh beginne. Ter Meinungsaus tausch zwischen den einzelnen Machten bezüglich des Pro gramms geht weiter. Tie Bereinigten Staaten hoffen immer noch, da« die »lapsrage behandelt werde, bevor die Konferenz zusammentrete. sW.T. B.i EnglanSs Zustimmung zur Washingtoner lKonfrrenz. iE i g n c r T r a h t b s r i ch i Ser „ D » e s S n. dt a ch r i ch t c ,»".> Washington, 3. Aug. Tie amerikanische Otegieruug er hielt von der englischen die Nachricht, da« diese bereit sei, an der W ashi n g t v n r r K o n f e r e n z teilzn n e h in e n , ivelches auch der von Amerika festgesetzte Zcitpiuilt für die Konserenz sein möge. Das wiedsraufgesunöLtte Eremptur des Friekiensverlrages. tL i g n e r D r a v t b e r i ch t der „T r c S d n. N a ch r i ch t « »,"3 Washington. August. Das ame» iianiiche Eremplar de.- .vriedenc-venraae-.', das man lange oclgebitzh gesucht init. ln nnnnielir im Ansivariigen Amt wieder a » f g e s n n d e n worden. ZuslZMiBbtlkritt des Sinnseii»er-Pursan,ents. London. 7>. Auguü. Das Sinnseiner Pariainent triu >nn l«. ö. N.'. zusannnen, nm die Anlivort Vlovd «Georges und die Hattnng iltüers zu erörtern. iW. T. B.s Die ke?r'e Sitzung Ser örittschen ReichsUonferenz. London, z. ding, Heiue wird, Ivie mitgeteilt Ivird. die ! e u t e Sitzung der britiich.'v ü>. ichskousercuz obgehalteu. L,oR Eieorge ivird wahr ".«.'in »ich zugegen sein. lW. T. Bs. Die Lage im russischen Armgergedie!. Stockholm. 3. dlnguü. Zur Beit bereist, wie aus Moslau gemeldet wird, eine Souderlommission des allrussischen Zen- iralerekutiviomitees die Hilngcrg.oiete au der Wolga, Sie laben bereite, einen Teil der Gebiete inspiziert und dabei mügeaeilt, da« die ailgeiv.ine vage zwar ervü, ober doch nicht hofsup.ngslvs sei. Berlin, I. Angusr. Ter amerih-anische Senator F r a » ce, der im 'Aufträge Hvovers eine längere Studien- i.'l aursti To>v!ct-:1,'n«iano unternommen hatte, nahm ans der Rückreise in. Berlin einen kurzen Aufenthalt. Er er- -!a'te estiev» Bertreter der ,,'B'vss. o',tg", da« die im Aus- ' nernreiteten Nachrichten über die -Vnuigersuot ju Nu«!and i h e rtrieh e n seien, wen» cs sich auch tatsach- a> um eine Ecataslrophe Iiandle, die in ihrem Umfange «der d>e Bunger-s'vt von UZU s'inansgehe, «W. T. B.) ^uternattonale Kilfeteistung? Vondon. 7>. A'-g. Tie „Times" fordert in einem Vcit- ' - !el in 'Anbetrach: der russischen Hungersnot dringend >>-, lein »na ans inieruationalcr <g> ui-dlage unter Ausschlu« "er poiikl'ci'en Niotivr Ein kürzlich vom Unterhause eiii- gemtzter vorläufiger Auslchn« hat eine» 'Appell an die bemühe Nation vorbereiic!, in dem zur Sammlung von neldbc'ragen zur Bekämpfung von Hungersnot und Seuchen anfgeserdert wird. iW. T. B.s Die Wie-eraulbarrverhan-lungen. Berlt«. 5. Aug. Dar französische Bertreter Tau nerv ist nach mehrtägigem llrlaub tu das Wiederaufbau^ m intsteriu m nach Pari» znrückgeretst. Ter Bcrlauf der Besprechungen, in denen die «Trage der Sachleistungen erörtert wurde, wird von amtlicher «telt« im allgemeinen als befriedigend bezeichnet, wenn auch in einer Reihe von Punkten eine ent'chetdend« Einigung noch nicht er-- zielt werden konnte. Aranzöslsch - belgische wirtschaftskreise ge-en die Repressallenpolitik. Brüssel, 3. August. kTn einer am Mittwoch stattgefun- denen Konferenz der Brüsseler und Pariser Handelskain, mern sprach der BUrgerineister von Vyvn Harrtot sich dahin aus, dass cs an der Beit sei, mit der Sie pressalten. Politik Deutschland gegenüber aufzuhören und zu einer Politik des wirtschaftliche» Bnsammenarbeitens überzugehen. Man solle die Augen üssneu und aus der Tatsache, wie sich die wirtschaftlichen Organisationen und Eiruppen in Deutschland zu einem festen Gefüge zusammen schlössen, eine Lehre ziehen. Nicht Wafsengemeinschaft, son dern wirtschaftliche Bereinigung aller Völker ohne AuS „ahme Müsse die Losung sein. Im Anschluß daran zahlt die „Nation Beige" die in jüngster Zeit mit Erfolg »um Ab- schlu« gebrachten deutschen internationalen Anleihen auf. die »in sprechendes Zeugnis seien für Deutschlands Eredit- fühigkeit. und weist daraus hin. da« sich zum ersten Male aml> eine Gruppe groster amerikanischer Banken zu cinei» Lnndikat zur Gewührung internationaler Ercdite zu- sammengetan habe und bereit sei, weitere Errdite an Teiitsciiland bereitznstclle». Die Handelskammer Wiesbaden über die Wirkung der Sanktionen. Wiesbaden, 3. August. Die Handelskammer hat in ihrem Iiitibericht an das Handelsminsterinm über die Wirkungen der Sanktlvuen auf die Hailptlndustriczweige ihres Bezirks ii. a. folgendes anSgeführt: Die Geschäftslage in der che mischen Industrie ist nach wie vor schlecht, lieber die Ver sorgung mit Brenn- und Rohstoffe» und Hilssmat-erialien kann zwar augenblicklich nicht geklagt werden, doch sind die EinlanfSverhültitisse und Anstrüge schwierig. Dieses ist in erster Linie eine iTolge der Sanktionen, die wegen der hohen Abgaben und Zölle den Bersand »»ch dem unbesetzten Deutschland und dem Ausland erschweren. ArbeitS veriürzungen und Arbeitereiitlassniigen konnten bis jetzt noch, wenn auch mir groster Mühe, verhindert wer den. ES bestehen aber schlimme Befürchtungen bei weiterem Iortbestand der Sanktionen. Die Schaum meiil-Indiinrie befindet sich gleichfalls in einer nicht günstigen Vage. Ter Bersand nach dem nitbesetzten Dentsch- lbnd ist durch die Zollinastnahmen io gut wie ganz nnter- bnitd.n, da durch den Zoll die Schaumweine gegenüber der Bonliirrenz im unbesetzten Deutschland zu sehr verteuert werde». Arl>eit-.-ver'.nrzunge» und Arbeiterentlassnngen werden hier im August bestimmt erwartet, wenn nicht di Bwangsmastnahme» unverzüglich aufgehoben werden. Auch im Wcinhairdel stockt Ser E»eichiflsverkehr vollständig, maS hauptsächlich eine «Tvlge der hohen Zolle für Ilaicheivvcine ist. Etile Reihe von Weinhandlnngen tonnte» ihren 'Be trieb nicht oder nicht völlig aufrechk-rhalten und mußte» bereits zu Arbeitoverkürzungen schreiten. Die Garaniiekommission. Rotterdam, ö. August. „Taiin Ervrest" meldet ans Paris: Die Garaniiekommission begibt sich in den nächsten Tagen wieder nach Berlin. Ter „Tempo" kündigt an, da« keine Schritte der Neparationstoiumissivn hinsichtlich der künftigen S t e u e r e i n g ü n g e Deutschlands, so weit ihre Ertragnisse den Stand von 1018 überschreiten, er folgen werden. Beschießung non Trapezuni. NanstgrEinopei, I. Avgvst. tHavas.i Ter griechische Zerstörer .Panther" ha», wie es heißt, Tarapezunt be gossen, um eine Landung zu ermöglichen. Die grichisciie "ircke der Stadt ging in Ilamnieu ans. Es wurden E> Griechen getötet. Der „Panther" winde von den tiirki- v.heii .Hüsten!:,.,Berten getroffen. lW. D. B.) Einc noebUdtiche watznahrtie der türkischen National versammlung. Anaoi-S, !. Aua. Die Rationalversammluna hat de. ühkoii n. da« alle Ritglteder der Bcrsammlung an e r B >: r t e i d i g ii ti g des 'Vaterlandes tciluehmrn ollen Die militärisch«» und medizliüichen Mitglieder reisen an die >'.rn>it ab, während die anderen sich mit Ber- iocgvi'g-«»gelegenheiten hinter der Front befassen. iWTB.) Vor neuen Lohnkämpsen -er Eisenbahner. D r c> h t m c l i> n n g n n s r e r B e r l i ii e r 2 ch r t s t l e k t « n g.i Berlin, ö. August. Der geschüftssührendc Borstand der e io e r k s ch a f t deutscher E i s c n ü a h il e r hak sich rneut mit der bevorstehenden Verteuerung der Lebens haltung beschäftigt und eine Reihe von F-ordernngen aus gestellt. von deren Veröffentlichung aber zunächst ab gesehen wurde, da in .Binze die Grostorganisativnen der Eisenbahner einer gemeinsamen Beratung znsanimeil- rccen werden, um eine möglich« grvste Einheitlichkeit hier Forde»nagen zu rr,rieten. Ta« für die nächste Zeit mit scbnrsen V o li n k ä in v i e » bei der Eisenbahn zn echuen i«, tagen.auch die Mitteilungen erkennen, die aus ein Reich über die Haltung der Eisenbahner bekannt wer- en. So hat die Ortsgruppe Hamburg des Teucschen Eilenbahuerverbattdes ihren Bo»«and ermächtlgt, mit dein Neichsoe» t>hrsininlsler über Vvhnerhvhluigen zu verhan- eln, sich aber nicht in Irnigivierige Debatten einzulafscu, svuderii ein t»lrzsristiges iUlimarnm zu steilen und im Ab- elinnnasfalle ini' den» Streik zu drohen. Zur Vrorpkeiserhähuilg. Berti», Angu«. An die ReichSregirnng i« in letzter B.eit »vieöerhott der Wunsch heraugetreten, sie »uüge Schrine lun »vegen eines Ausgleichs der durch die Brutpreio- e r h ö h u n g eiutreteu.dcu VebeushaltiingSverteuerung. Tiefes Verlangen ist versriUp »iveil die Angelegenheit zur zeit unter den 'Arbeitgeber»» und Arveilnehmern noch selbst erörtert ivird. Die Zentrala»beitsgemcinschaft hat sich mit der Frage besagt und sich grundsätzlich auf den Striudpunkt gestellt, da« eine tatsächlich eiutretende Verteuerung der VevenshalinngSkostcn durch Lohn e »'Höhungen aus- zugleichen sei. Sie hat die einzelnen Arbeitsgemeinschaften nm Weiterbehandlung der Frage ersucht. Hiernach liegt zurzeit teilt Aula« zum Eingreifen von Reichs wegen vor. >W. D. B.) Sapitänleutnant Vahiq stellt sich. Wie die „Leipziger Abendpost" erfährt, hat Bapitäu- leutuaut Patzig erst letzt in Süd.zmerika, wo er sich eine »ene Existenz gegründet hat, von der Berurteilung seiner Heiden Kameraden Bvldt und DittMlar erfahren, und daraufhin erklärt, er werde »ach Deutschland kommen, sich selber den» Reicbsgc icht stellen und bekunden, da« er allein die Ber.cmiwortuug trage. Bvldt und Tithmar hätcc» nur seine Befehle ausgeführt und wären andern- salls »vegen Gchorsamsverivelgeruiig vor rin Kriegsgericht gestelli »wrden. Eventuell würde eine Wiederaufnahme des Verfahrens gegen Boldt und Dlthmar tu Frage tvnimen. Kommunistische Umsturzpläne in Danzig. Danzig. 5. Aug. AnS den Kreisen des Senats wird be kannt. da« die Kommunisten für gestern eine gronangelegtc Aktion geplant hatten, um die Gewalt in» Freistaat Danzig in die Hand zu bekommen. So soll u. «.Beschluß über die Verteilung der Staatsgewalt unter die einzelnen k o in m u n i st i s ch e n «Führer gefaßt wor den sein. «Ferner sollten, wie ans Schriftstücken herv-orgeht, der Vizepräsident des Senats Dr. Zehn» und Senator Schim mer beseitigt werden. Russischer Dampfer mit bolschewistischen Flugschriften. Stettin, l. August. Gestern lies der RcgternngSdampfer „DranSbalt" der Svmjekrepublik, ein früherer Dampfer der Hapag, von etwa 381)0 Tonnen, mit wehender Flagge in den Stettiner Hasen ein. Er führte die Abzeichen eines Laza- rettschisses und hat Kriegsgefangene »nd Heimkehrer, darunter acht Deutsche, znrückgebracht. Seine Versteche, einige im Hasen liegende Schiss« durch Hissen der Rote» Flagge zu grüßen, fanden bei den deutschen Seeleuten keine Gegenliebe. Nach Aussage dev Kapitäns bringt das Schiss keine Ladung, doch hat es eine umfangreiche Bibliothek kommnnistisch-bosschewiftischeu Inhalts an Bord. Le-ltiniitiktskrlse in Ungar«. tBon'uuseren» Ateuer Ptitarv«ttrr-l Budapest, 4. Auaust. Der plötzliche Rücktritt des Präsidenten der ungarisches Nationalversammlung. Stefan p. Rakvvszkn», bat Regierung und Staatspvlttik t» Ungarn unmittelbar in Krisengefabr gebracht. Rakvvszt» trat deswegen zurück, da «r infolge seines extrem-legttstnisttschen Standpunktes t» einen lcimrfen politische» Gegensatz zum Minister Betblen sowie zur Landwlrtspartei geraten war. Das Merkwürdig« au der jetzigen parlamentarische» Situation ist dabet da», daß die ungarische Regierung zunächst als Exponent der chrlst- lichnalionalc» Parket und damlt des LegltimitLIÜprtnzipü anfgeirete» und anfangs vom stärksten Mißtrauen der Land- urtrtspartei begleitet »vorden war. In der Folgezeit «der war die iingarische Regierung, mit starken außenpolitischen Berantivortlichkeltcn belastet, gezwungen, RoalttätSvvltttk zn treiben, »deren Kernpunkt in einer möglichst»» Hinaus- schiebung einer endgültigen Lösung der KönigSfrage bestand. Dieses Borgehen aber trug de, Regierung immer heftiger werdende Angrtsse der Bertreter de» LegitimitätSgedankünS ein. Während letztere immer mehr zu Bekämpfen, der gegenwärtigen Regierung wurde», näherte sich die Regierung der Landwlrtspartei. wobei natürlich auch deren Auffassung von der Notwendigkeit einer freien Königswahl auf die Meinung der Regierung ab- färbke. War schon diese Schwenkung geeignet, di« Kluft »wischen Regierung und Ehristlichnationalen zu verbreitern, sv kam der Kvnslitt zum vfsciieu Ansbruch, als mehrere exponierte Anhänger der Legitimitätsidee, darunter auch Ab geordnete, durch Mißgriffe vielleicht untergeordneter Pvlizei- vrgane vergewaltigt wurden. Es kam zu großen Skandal szenen in der Nationalversammlung, bei denen sich der Prä sident Rakvvszkn offen gegen die Regierung wendete. »Sein Rücktritt hat nunmehr die Krise akut gemacht. Die Ehrist- lichnativnalen drohen offen mit Opposition: und cL fehlt nützt viel, daß die Situation für die Ausschreibung von Neu ivatzlen reif ivird. Keine der ungarischen Parteien besitzt für sich die abso lute Majorität in der Nationalversammlung,' Koalitionen aber sind bei den tiefgehenden Partcigegensäycn schwer zu bilde». Zwischen den beiden größten Parteien, den Christ- lichilationalen und der Landwirtspartei, tut sich vor allem -er Gegensatz in der Königssrage auf. Die Dissidentenpartei. die den Großgrundbesitz vertritt, steht wieder aus wirtschaft lichen Gründen der Landivirlspartei gegenüber. Eine Bor entscheidung über die znlünftigc Gestaltung der Verhältnisse kann sich bereits durch die 'Neubesetzung des Präsidiums der Nationalversammlung ergeben. Sollten sich hier schon un überwindliche Schwierigkeiten ergeben, dann ist mit einer Auslösung des Parlaments und mit der Ausschreibung von N enwahleii für den lvunuenden Oktober zn rechnen. Exkaiser Karl nicht in Ungarn. Wien, l. August. Gegenüber der Meldung einer Ber liner Zeitung, daß der frühere Kaiser Karl trotz aller gegen teiligen Versicherungen nicht mehr in der Schweiz weile, andern sich veibvrgen in Ungarn austzalte, stellen die Blatter nach Ertniidlgung an hiesigen unterrichteten Stellen fest, daß sich der Kaiser nach wie vor aus Schluß Herten st e i n befinde. iW. T. BI Die Äredithilse für Oesterreich. tP r i u c> t t c l e g r a ui i» uns. Wiener Mitarbeiter S.i Wien. v. Angilsl. 'Nach Meldungen aus Lvndvn steht eine Aufhebung des G e >» e r a l p s a n d r c ch t e s de r Entente bevor. Außerdem ist es walirscheinlich, daß Oesterreich einen Vorschuß von insgesamt 5 Millionen Pfund erhalten wird. Dadurch wäre der 'Finanzbedarf des Landes auf drei Monate gedeckt. Zu -en spanischen Kämpfen in Marokko. Lissabon, 5. August. Die großen Transporte von Truppen und Kriegsmaterial, die letzter Tage ans den spanischen Häfen nach Marokko abgegangen sind, wurden trotz der Zensur >»us die Presse im ganzen Lande bekannt. In den spanischen Blattern kommt die Opposition bereits zum Ansdrucl, da das spanische Volk niemals großes Interesse für Marokko gezeigt hat und immer mit Angst und Sorge erfüllt war, wenn svlche militärische Expeditionen ausgerüstet wurden. Diesmal ist der Umfang derselben aber weit größer, da sich derartige Ereignisse in Marokko noch nicht abipielten. Die eingeborenen Truppe n in den spanischen Kvioniaitorps stnd nicht mehr zuverlässig, da ihnen der Ernst der Niederlage, die von ihren SkammcSgenosscn de» Spaniern zugesügt wurde völlig begreiflich ist nnd sie zweifellos beim ersten Tresse» desertieren oder sich gegen die Spanier wende» werden. Darum hat der Generälstab beschlossen, alle 'Abteilungen so nmzilsvrmieren, das, die Zahl der Eitlgebvrcnen in jeder Abteilung nur ein Achtel beträgt. Deshalb sind ncmezn MWO Mann spanischer Truppen not wendig, um die bestehenden Korps wieder gescchtssählg zn machen. Da die Aufständischen Zeit gewinnen und sich in ie Gebirge des Innern in Sicherheit bringen, so dürste die spanische Expedition von sehr langer Tancr werden und vermutlich auch die bisher noch neutral gebliebenen Stämme nr Teilnahme an der Erhebung bringen. Tic Aufstän dischen haben in gan; Marokko die Nachricht verbreitet, da« Spanien einen gewaltigen Krieg gegen Marokko führen »volle, nm das Land unter seine Herrschaft zn bringen. Auch scheint sich dev Einfluß der Mohammedaner in Narolio geltend zu machen, da die Führer der verschiedenen Stämme zusammentrateil, nm über die zu ergreifenden Maßregeln zn beschließen. Das beweist, das, hierbei religiöse Propaganda im Spiele ist, wodurch die Gefahr für die Spanier erhöht wird. Die Durchführung der Expedition ivird >»ach den vorliegenden Berichten der linksstehenden spanischen Preise neue innere Schmierigkeiten mit sich bringen, weil die Sozialdemokraten das Mnrokkvabcntcncr verurteilen. Ein spanischer kampfkericht. Madrid, 3. August. D,.»s K r i e g s m i n i st c r in m veröjfentUcht folgende, soeben aus Melitta cingctrosscne Nachrichten: R v st i n g a wurde heute vormittag von fünf Landungskompagnicn besetzt. Die Landniig fand unter dem Schutze der 'Schlffsgeschütze statt. Ter Druck der N isfp traten bei Sni et Hach verstärkt sich. Eine ans Melis!,a abgesandtc Abteilung griff den Feind heute früh an und vertrieb ihn vollständig. Der «Feind hatte große Beriuste. Bon der spanischen Abteilung wurden drei Ossi ziere verwundet, zwei Soldaten getötet und 81 Soldaten verivnndet. Der Angriff wurde hauptsächlich von ein geborenen Truppe» durchgeführt, die aus Centn heran geführt wäre». Ein Leutnant und 8 Soldaten, denen es gelungen war, aus Lelu.an zu entkommen, sind »er- gangenc Rächt in den spanischen Stellungen eingetrvssen. Sic berichten, daß gestern vormittag die Verteidiger non Selnan mit den Rifspiraten vereinbart hatten, sich aus der dortigen Stellung znrückzuzichen. nachdem sie zuvor ihre Waffen .abgclicfert hätten. Kaum waren die Waffen ab geliefert worden, als die «Feinde ein heftiges Feuer ans die waffenlosen Soldaten crösfncten. Nur wenigen gelang cs, zu entkommen. Fast alle wurden getötet, darunter auch Hauptmann Earrasco. der Befehlshaber der Stellung. iWTV i Bereitstellung französischer Kriegsschiffe. Paris, 3. August. Nach „Echo de Paris" hat die fran zösische Regierung beschlohen. die drei Panzerkreuzer „Voltaire". „Diderot" und „Evndorcet" in einem der beiden Häfen Brest oder Cherbourg zusammenzuziehen. VS sollen alle Vorbereitungen getroffen werden, damit die Ausrüstung und Bemannung rasch vervollkommnet werden kann. Außerdem sollen in den gleichen Häfen eine Anzahl von Torpedobooten und von Deutschland auSgelteferte TorvedobootSzerktvrer vereinigt werden. lW. D. BI
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