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Dresdner Nachrichten : 25.09.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-09-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-192109251
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19210925
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19210925
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1921
- Monat1921-09
- Tag1921-09-25
- Monat1921-09
- Jahr1921
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- Dresdner Nachrichten : 25.09.1921
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8nternatio«aler Ävteldesitzertag. Umer rKteltt,nlng von über 50» Vertretern des Inter nationalen Hotelbesitzer Vereins aus Deutschland, Dculftt»- ofterreich. Ungar», der Schivetz. Schweden, Dänemark, Hol land und der Tscheche Slvtvakel trat an, DienSIag im Hotel «Atlantic" in Ham dura der 4 7. I » t e r » a t 1 o » a l H o t e l b c s i v e r i a a ziisammen. Der 18ko gearlindrte Berband, dessen Sitz Düsseldorf ist vertritt die Interessen der internationalen Hotelindustrie, während die deutsrl»en Interessen vom Verbände der Hotelbe live »Vereine Deutsch- landS vertrete» werden, der ebcnsallS seine» Sitz in Diisscl darf hat. Als seine Vertreter waren seine beiden Vorsitzen den anwesend. Von bekannteren Persönlichkeiten bemerkt man u. a. die Hoteliers Hartung lLeipztg), Scndi.. lSct-andauj, Matthaes (Dresden). Der PEidenr deS Internationalen Vereins, Hotelier Intra lVad Kreuz nachs. führte in seiner Eröffnungsansprache aus. dak der Arie« eine Reibe von Landern an den wirtschaftlichen Ab grund geführt I-abe. Ein furchtbarer Wirtschaftskrieg habe eingesetzt, und darunter leide in erster Linie das inter nationale Hotelgewerbe. Auch in den am Kriege unbeteilig ten Ländern droiie dem Hotelgciverb« fcknver« Einbuße durch die Hindernisse, die dem Veile- und Fremdenverkehr durch Patz- und Valutaschiwicr'igleilen. durch Hotelauskäust u. a. m. bereitet würden. Daher sei der internationale In kamrn-enschlug der Hotelbesitzer mehr denu 1« notwendig Direktor Vieger (Düsseldorf) erstattete denIahreS und Kassenbericht. Einleitend gedachte er des Aus scheiden« dev bisherigen Präsidenten Hauer (Aachens, der «nur Ehren-präfidenten deü Internattvnalmt Verbandes ge ustthlt wurde. Im abgclaufeucn.Geschäftsjahr kam die all gemenre Besserung der wirtsclmstiichen Verhältnisse glich dem Verein zugute, was sich auch in der grossen Zahl von Neu- anmeldungen zcßste, indem aus Deutschland 117 Mitglieder sTV Hotels, 2l> Nestanrantö, 13 Direktoren und 5 Inaktive> und ans dem Auslände 22 (14 Hotels, 3 Restaurants, 2 Direktoren und 3 Inaktives, insgesamt also 13tz Mit glieder dem I. H.V. neu beitraten. Durch Abgang verlor der Verband >58 Mitglieder, davon, und das ist bezeichnend für dt« gegenwärtigen Verhältnisse, 87 allein durch Vcrkau ihrer Geschäfte. Die leider rnch immer anhaltenden Ver käufe von Hotels zu meist anderen Zwecken werden ivohl noch weitere Einbußen bringen, jedoch lassen die neuen Bei tri-tte eine weiter« schnelle Aufwärtsentwicklung der Mit- glix-dcrzahl erhoffen. Hierauf sprach Semttor Stubmann (Hamburgs über hon internationalen Verkehr nach dem Kriege unter Dorlegmig folgender Leitsätze: 1. Der internationale Verkehr ist angewiesen auf eine freie, von zwangsläufigen Vorschriften und Maßnahmen untzehrnderte Entfaltung. Der Krieg hat ihm. ebenso wie die Bestimmungen der Friedensvertvttge, zum größten Teil d»Äc freie Lnrtfaltnng genommen. 2. Der freie internationale Verkehr ist die Voraus setzung für eine gesunde Entwicklung der Weltwirtschaft Eine grosse Zahl der heute in allen Ländern beklagten kritischen Wirtschaftserscheinungen ist Lurch die Tatsache hervorig«rufen, dak di« natürliche Enttoicklung des inter nationalen Verkehrs vor dem Kriege durch letzieren unter brachen worden ist und das, die Folgen des Krieges, ins besondere auch die Bestimmungen der FriedenSvertrüge, das Gleichgewicht des Weltverkehrs gestört haben, 3. Eine (Hcsundung der Weltwirtschaft wird erst dann eklirrten können, wenn die ungleichmäßige Verteilung der wirtschaftlichen Hoch- und Tiefdruckgebiete und die der natürlichen Wirtschaftskraft der einzelnen Völker wider sprechende Verteilung der Verkehrsmittel ausgeglichen wovden ist. 4. Die Gesundung des Weltverkehrs ist abhängig von «Lner Beseitigung der gegensätzlichen Liolniaorscheinnngen. die ihrerseits wieder durch die in den Friedensverträgen vorgenommenc unnatürliche ui»d übermäßige Belastung wichtiger Weltwirtschaftslünder hervorgcrufrn sind. 5. Die Gesundung der Weltwirtschaft ist nur möglich wenn die durch die Störung des natürlichen Gleichgewichts hervorgcrusenen Hemmnisse und die heutige Behinderung des Personenverkehrs durch eine völlig freie Entwicklung der Wechselbeziehungen der verschiedenen Kulturländer tvleder ermögltckst wird. 6. Nnr durch einen gleichmäßigen Wiederaufbau des freien und natürlichen Personenverkehrs zwischen den an der Weltwirtschaft beteiligten Völkern kann das 'Vertrauen kviederhergcstrllt werden, welches die Grundlage für einen natürlichen und wirtschaftlichen Ausiausch der Güter ist. Diese Leitsätze fanden die Zustimmung der Bersamm lang. — lieber den Wiederaufbau des Verkehrs und seine Bedeutung für die Hoiclindustrir sprach Hotelier Granen (Bad Ncnndorsl. Er schilderte cingcl^nd die Ver kehrswirtschaft Deutschlands vor dem Kriege, die un bestritten vorbildlich war. und wandte sich alsdann gegen alle Berkel,röbeschränkungen. besonders im innerdeutschen Verkehr. Er polemisiert« vor allem gegen weiter« Hotel- anfkiuse durch Behörden, gegen die aeplanten neuen Fahr- preiSerhöhungcn und sonstigen Verkehrderschwernngen. während er anderseits anerkannte, Satz der Eisenbahnver kehr in bezug auf Pünktlichkeit, Verpflegung und Aus stattung der Wagen fast den Friedenszustand wieder er reicht habe. Zum Vorsitzenden wurde wiederum Intra (Kreuz nach, gewählt. Die nächstjährige Tagung wird in Bad Gastern statt sin den. Aeichspostbeamtenrag. Am Donnerstag fand die zweite Vollversammlung deS 33. Verbauds-tages des Verbandes Deutsckier Post» und Tele-- grävi-enboamtcn statt. Einleitend gedachte der Verbands- tags-lciter. Ober - Pvstselrctär Henkel, mit einer tics-- vmpsundenen A-rttiprache der Opfer der Katastrophe in Oppau. Im weiteren wurde nach Genehmigung des Gc- schä-ftsix!richte6 eine Reihe non Satzungsänderungen des Verbandes, der Bczirksörganft-anonen und der Brand- und Einbruchs schaden koste des Verbandes ooraenonnnen und der Vertrag mit dem Syndikus des Verbandes. Bürgermeister a. D. Walger, genehmigt. Der Verbandstag lehnte die Ein richtung eines Erbolnug-sheints in Rordkirchen sowie die Schaffung einer Wohlfahvtskasse der Postt>criva>ltuiig zu gunsten der bereits bestclnmden sozialen VervandS- cinrichtnngen ab. Zu der 'Vacki-mittagSsitzung waren der Neichs-vostmini'rer Giesberts mit Ober-Postrvt Zicgelasch, soivie das Ehrenmitglied des Verbandes Grothc (Dnisönrg) erschienen. Noch dem Bericht des "Bericksterstat-Iers zur Personalrelorm- fraae nahm Minister Giesberts das Wort zu einer An sprache. tu der er den Vorwurf unzulänglicher Ver tretung der Forderungen -er Postb-camteiisclraft als un zutreffend zurü-ckmics u-nd im wettercn unter lebhaftem Beifall erklärte bei vollster Berücksichtigung der überaus schwierigen Lage des Reiches nach wie vor für die Inter essen seiner Beamtenschaft energisch wirken zu wollen. Hier bei lasse er sich von der Tatsackü leiten, dak die Interessen der Allgemeinheit eine zufriedene und arbeite-freudige Be- am-tensckwft in jeder Richtung bedingten. Einsiiimnig nahm der VcrbandStag eine Entichlickung a». in der zum Ausdruck gebracht wird, dak sowohl die BcsolsungS- ordnuna wie auch die bevorstehende Pei sonalrcsorm den Erwartungen der Beamten deS mittleren Dienstes nicht ge recht wird, und in der folgende hauptsächlichen Forde rungen ausgestellt werden: Einstufung der IIntlanwärtcr-Tekiclürc, alter Milüi'iiainvarter- Lrkrctaic nach fNnsiÜhrlgcr Dienstzeit von Gruppe st nach 7. alter zweimal geprüfte» Beamten »ach Gruppe 6. erste vlanmajitge An stellung der vorhandenen Praktikanten in Gruppe 7. Hc-absetzung t-er in den beiden Fachpriisnngm gestellten Ansorderungen au, das >-ci anderen Verwaltungen übliche Mast. Vermehrung der Be- iordcrungvstelleu für mittlere Acanitc in Gruppe Ist und ll. Weg- '-,ll der zweite» Nachprüfung oder mindestens ihre T-erlegung Hinter Gruppe 8, Befördern,igüiielleu für die technischen leie- traphcnbeamicn in Gruppe st bis 8. Herabsetzung der Bor bereit »««»zeit »er Gel,Uten, dt, tzrteggleUnehiner gewesen sind, und Erhöhung der Untcrbaltdznschllis« für diese Beamten. Zur Vrsvlbunaskrage wurde ebenfalls es»s«i»,,»ig eine E n t sch I t e si u n g aiigenommen, t» der gefordert wird: Angemessene Erhöhung der Grundgehälter, Verminderung der Ortsklasse», Vereinheitlichung der KlnSerzulagen, ein heitlicher prozentualer Teuerunasziischlag für alle Orts klassen und Besoldungsgruvven n»d für alle Vcsiandteite des Beaiiitenetnkommens. wobei besonders die 'Notlage der Diätare wirksam zu berücksichtigen ist. Der VcrbandStag sprach sich nachdrücklichst für die Anrechnung der vor dem 2>1. Lebensjahr zurückgclegtcn Dienstzeit aus das Diätarien- dienstaltcr ans. Im übrigen wurde gefordert, das Ein kommen der Beamten der Kaufkraft der Paviermark anzu passen nnd den Beamten, falls die Ncueintcilung der Orts klassen bis zum 1. Oktober nicht durchgesübrt werde, in dcn- icniacn Orten, deren Höherstufung regierungsseitig seststcht, durch eine Notverfügnng möglichst bald di« erhöhten Bezüge zu gewähren. Zur Beamtenrätcfragc verwarf der Verbandstag den RegicrungSentwurf als kür die Beamtenschaft unan nehmbar: er forderte vom Reichstag den Entwurf des nahezu von der gesamten Beamtenschaft unterstützten Entwurfes des Deutschen Beamtenbundes nunmehr baldigst zum Gesetz werden zu lasten. Einstimmig betonte der Verbandstag die unbedingte Notwendigkeit der v a r t c i pv l i t i s ch c n N e u- tralität des Deutschen Beamtenbundcö. Auf wirtschaftlichem Gebiete beauftragte der Verbands- tag die Vcrbandsleitung, sich a» dem Neubau unserer Volks wirtschaft mittels aktiver Wirtschaftspolitik z» beteiligen, und er bcschloh, zur Erreichung dieser Ziele eine Reihe von organisatorischen Maknahmen des Verbandes. In sozial politischer Beziehung forderte der Berbandstaa von der Neichspost-Verwaltuiig, durch Errichtung von Reamten- wohnhäuscrn in größeren Orten und durch Gewährung höherer Arbcitgeberbeiträge zu Wohnnngsbauten der Ge meinden nnd Baugenossenschaften inehr als bisher zur Milderung der Wohnungsnot beizutragen. Die Kranken kasse der Post- und Telegraphcnbeamten soll auch den mittle ren Beamten zugänglich gemacht werden: ferner wurde die Zuwendung aller wirtschaftlichen Vorteile, welche die Eisen- bahnbeamtcn genießen, auch an die Postbeamten sowie die Erhöhung der Einkommensgrenzc für den zehnprozenttgen Steuerabzug auf 40 000 Mk. gefordert. Der Vorstand des Verbandes wurde biö auf eine Aus nahme in seiner bisherigen Zusammensetzung miedcrgewählt, und zwar Ober-Tekegraphensekretär Gottschalk als erster, Postlnspektor Schneider als zweiter nnd Postsekretär Letnert alL dritter Vorsitzender. Vermischtes. Di« Deutsch«« im »,Burgeni««d". In dem letzterschicnencn September - Heft der „Deut schen Revue" lDeutsche Verlags-Anstalt. Stuttgart) finden wir einen Aufsatz von Oberstleutnant a. D. Hugo Piss!, „AuS dem Burgenlanü", der dies Stück deutscher Erde, das endlich -aus ungarischer Fremdherrschaft wieder in reine deutsche Obhut zurückkvhren soll, anschaulich sckstldert. Wir -entnehinen dein Aussatz die nachstehende Charakteristik der deutschen Bauern und Bürger i«ncö Gebiets: „Die Bauern des Vurgenlandcs sind, was ihre äußere Erschei nung «mbetrisst« feste, strannne Leute, solang« sic iung sind, dann aber sehen sie bald s-ohr abgearbeitet aus. -der Blick ist -tueist müde und sorgenvoll. Uebornnitlgeö Gejohle im Wirtshause ist nie zu hören, aber auch nie fröhlicher Gesang tu Feld und (Harten. Die nicht selten hübschen Mädchen altern infolge der schweren Arbeit sehr rasch. Die Tracht ist eine sehr einfache dunveksarbtge. ohne jeden Schmuck. Di« Bauern tragen hohe Stiefel und legen die blaue Arbeits- schürze selbst bet Gängen in die Stadt nicht ab. da sie auf dieses Abzeichen ihres Standes stolz zu lein scksttnen. Daß sie ein starkes Selbstbewußts-crn haben, zeigen unter anderem solgonde Worte, die ein gekränkter Dorsrfthter einem (He- rbchtsü-ramten zuviel: „Ich hin auch dann noch oin Herr, wvitn ich nimmer Dorfrlckitcr bin. aber Er ist ohne Amt nichts." Ein Bauern'pruch lautet auch: «D-errendeanst und a Laag.' kFaßl Lxin r« neu über Nacht ans." E:nc andere Regel heißt: „Friat, auf und spat nieder, eß gschwtnd und geh wieder." DI« Mundari der buvgenländifchen Bauern ist nicht so leicht verständlich, wogegen der Städter et-n hüb sches Deutsch spricht. Viele Famt-ltennamen lauten kroatisch, wie z. B. Adamowftsch, Raditsch. Iurischitsch u. ä. In diesem Falle sind die Träger derselben die Nachkommen der vor 4M Jahren aus Bosnien eingewanderien Kroaten, die hier Wasser-Krowaten (verballhornt anö B-osna-Kroateni ge nannt werden, aber freilich in vielen Fällen sich aermcnn- icrten oder aber madja visier den. Dieser hübsche Menschen schlag. unter dessen Frauen sich oft sehr schöne Mädchen vor- findcn, zählt tm Lande an 30 000 Seelen, bewuhnt eine größere Anzahl stattlicher Dörfer und ist -den Deutschen viel mähr zugeneigt, als den Ungarn, die hier größtenteils auö madiarisierten Angehörigen verschiedener Völker bestellen. Es ist schade daß es nicht öfter zu Familien verbin düngen zwischen i-c»«n intelligenten Slawen und den Heanzen kommt. eL würde eine Blutaufbeflerung bedeuten, wenn recht viele Kroatinnen ln di« detüichen Dörfer einziehen würden. Die Kroaten sind viel heiteren Sinnes, als ihre deutschen Landsleute und sprechen in der Regel alle drei Sprachen ihrer Heimat. Die Städter sind anders geartet als die Dorfbewohner, sie haben große Vorliebe für Belustigungen aller Ant. und bemühen sich leider auch, die unglanblicl!« L-eich-tlehiake.it der Madigren nachzuatnnen und ganze Nächte bei Zigeunermusik durch zu schwel gen. Es wirkt ungemein lächerlich, wenn so ein blonder, blauäugiger Germane, der das Ungarische oft noch nicht einmal gut spricht, sich krampf haft bemüht, wie ein Wütender ununterbrochen Tschardasch zu tanzen, sich recht mild zu benebmen und di« Zigeuner mit Banknoten zu bewerfen. Ansonsten repräsentiert der Deutsche in Ungarn den fortgeschrittensten Teil der Staats angehörigen. wenn auch tu offiziellen ungarischen Werken immer wieder betont wird, daß in dieser oder tener Stad: die Intelligenz ungarisch — der Rest deutsch ist. Es gibt kaum ein Land, in welchem -er Deutsche der systematischen Ausrottung seines Volks Kims derart selbst Vorschub leistet, wie in Ungarn, wo zumeist nur noch der Bauer und Klein städter sich offen znm Deutschtum bekennen. Früher, als noch die Zentralregierung in Wien war. da gab es überall deutsche Volks- und Mittelschulen, und die Städte Preßburg und Ocdenburg waren die ersten, welche ständige aus Stein gebaute Theater batten nnd in sonstigen Fortschritten allen ungarischen Städten tveft voraus waren. Die Heanzen gaben der Welt den Klavierkünstler Mzt. die Heidbanern einen Haydn, und noch viele Gelehrte und Künstler stammen aus dem Burgenlande.^ «-* 82 Prozent deS Friedens-Schiffsverkehrs in Ham burg erreicht. Eine Steigerung des Schiffsverkehrs im Hamburger Hafen ist von Monat zu Monat zu verzeichnen gewesen. Der Verkehr hat jetzt bcretls etwa 82 Prozent des letzten Friedensjohres wieder erreicht. Zur Ermordung des Direktors Sohn. Aus Bochum wird gemeldet: Der Raubntprd an dem Direktor der Deut schen Aurmoniak-Berkaufs-Verciniguug. Sohn» konnte noch nickst aufgeklärt werden. Die Ammoniak - Verkaufs - Ver einigung bat 50 OM Mark Belohnung für Ergreifung des Täters aus-gesetzt. Direktor Svbn nahm in der deutschen Industrie eine hervorragende Stellung ein. Er hat durch seine Propaagndatä sinke ft nicht nur dem deutschen Stickstoff den deutschen Boden, sondern auch einen bedeutenden Absatz markt in der ganzen Welt erworben. Als Sachverständiger war er bei der deutschen Fric-densdelegation >- Paris und bat sich a»<b bei Wiederauknüpfung der wirtschaftlichen Be ziehungen zu unseren Kricacacancrn grofrc Verdienste erworben. ** Hardens Propagandareise «ach Amerika. Der Impresario von Maximilian Harden erklärte, daß der Vor verkauf zu den Vorlesungen Maximilian HardevS als un günstig zu betrachten sei. da von deutsch-amerikanischer Leit« eine l, est > ae Opposition gegen diese Vortrags- resie Pigrimilian Hardens ana-etündiar werde. »v Wie die Gemeinden itzreu Geldbedarf decke». In Franksurt a. M. wurde eine Scha u se » st c r st e u e r eiu- geführt. Ebenso wurde die Hundeste u e r aus 180 Mt. für jeden Hund erhöbt. ** Uns der Flucht erschossen. Am Donnerstag atzenr wurde in Görlitz aus der Reichenberger Straße ein von Sachsen aus steckbrieflich verfolgter Stcrbrecher namenc Alfred Fuhrmann, der sich der Verixsilnng durch di« Flucht entziehen uwltte. von der Schutzpolizei ersckwisc». ** Vatermord eines DreizeKuiLbriae«. Aus Marten merder wird berickstct: Vor einiger Zeit wurde der Besitzer Fabel mit einer Holzllotze erschlagen ausgefunden. Kriminal- beamte haben letzt den tZjähr-iaen Sohn des Besitzers als Täter ermittelt. ** ExploslouSunglück. Aus Karlsruhe wivd gemeldet: Durch eine Explosion in de» Nitrumwerken bei Klein- Lausender-« wurde die Atzfüllstati-ou für Sauerstoff voll-- lommen zerstört. Mehrere Arbeiter wurden ge tütet. Der Materialschaden ist beträckst-lich. * Für zwei Stunden nach Europa. An Bord der „Aguitonta", die kürzlick, ans der Reise von N-eunorl »ach Southampton in Eher-tzourg omtras, befand sich ein ge wisser Joseph T-avies ans Neuyork, der zu GeschästSzwecken nach Europa srchr. Als er an Land kam. empfing er die funkevtelegraphische Nachricht vom plötzlichen Tod seiner Mutter. Er traf sofort die »ölige» Anordnungen, um uu- vevzidglich die Rückreise anzutreten, und cS gelang sinn auch »lack) vieler Mühe, noch einen Platz auf denn zur Abfahrt nach Ncuoork bere-itliegenden „George Washington" zu finden. Sein Aufenthalt in Europa hatte genau zrvei Stunden gedauert. Fliegerunglück in Malmö, i'luk dem Flugplatz bei Malmö ereignete sich am Freitag ein schweres Flieaer- unglück. Bald nach dem Aufstieg eines Flugzeuges, in denn sich zwei 'Fliegeroffiziere befanden, explodierte der Motor und das Flugzeug stürzie. in Flaunnen gehüllt, zu Böden. Beide Offiziere waren toi. ** Der älteste Mann Amerikas. Wie der Neuijvrker Mitarbeiter des „Tägl. Korr." schreibt, feierte dieser Tage ein Sandmann in Kentucky seinen IM. (jawohl, seinen hun - dcrtdreiunddreißigsten!) Geburtstag. Der Mann, bekannt in der ganzen Gegend als „Onkel John Shell", ist zweifel los der älteste Mann in ganz Amcrilä. Er erfreut sich noch einer sehr guten Gesundheit, aber in diesem Jahre hat er zum ersten Male seine gewohnte Reise in die Berge nicht mehr unternommen, wohin er sonst jeden Sommer gefahren war. Geboren ist er im heutigen Kentnckn, das aber zur Zeit seiner Geburt im Jahre 1788 noch ein Teil des Staates Vtrginten war. Er besitzt ein ungewöhnlich ausgezeichnetes Gedächtnis, nur sein Gehör hat tm Lause der letzten Jahr zehnte etwas gelitten. * Ei« gefährlicher Papagei. Die Negierung von Neri fe-elanü hat tz'schloß'-». 5 Schilling für jeden Schnabel eines „öoa", eines sicischFessinlSen Papageies, der eine besondere Vorliebe für Scho Fleisch zu haben scheint, zu zahlen, und es ist ihr damit bereits gelungen, den gefährlichen Vogel er heblich zurückzndraiigeii. „kca" ist der Name für den grünen Papagei in Sk-ensecland, den die Maoris dem Vogel gegeben Haiden. Er pflegt Schafe zu rauben, um sich von ihrem Nieren fett zu näbveu. * Die Erziehirng der Hand. Das kunstvollste Werk zeug. das wohl je erschaffen, die -Hand des Menichen. wird von dem also durch die Natur Beschenkten meist nickst mit der Auf merksamkeit und Pflege behandelt, die dieses kostbare Gut ver dient. Darauf iv-eist Gertrud Triepel in einein Aussatz von „Neclams Universum" hin. in dem sie sich mit der -Hand und ihrer Erzi-clnrng beschäftigt. Um dieses unersetzlich« Instrument vor allen schädlichen Einflüssen zu bewahren und feine Leistungsfähigkeit stets auf gleicher Höhe zu er halten, müßte man mit der Erziehung der Hand schon beim Kinde beginnen. Kinder, die die törichte Neigung haben, ihre Gliedmaßen zu mißhandeln, unterwerfen ihre Hände allerlei Spielereien, die von den Erwackstenen »usist nicht be>ichtet werden. Dian dulde daher nicht, daß die Müder mit den Gelenken knacken, an den Daumen sangen, Nägel knabbern, die Finger mutwillig aussiche» und pressen oder zu schwere Gegenstände heben. Dadurch werden die Hände groß, breit eckig und zu feinerer Hantierung un geschickt. Auch die F-ingerhaltung beim Schreiben und Klavier spie len muß sorgfältig übernxickst iverden. lieber' Haupt erfordert die Form der kindliche» Hand eine ge nauere Betrachtung durch die Erzieher. Dicke Knorpel oder plumpe Fingerspitzen lassen sich durch leichte Massage und allahendlick>es sanftes Drücken bessern. Bei einer wvhl- gebildeten Hand müssen die Finger schlank und lang sein, sich noch der Spitze zu gleichmäßig vcrsürigcn: die Gelenke sollen nickst knollig hcrvortreten. die 'Nagelglieder weder dick noch platt gedrückt sein. Der Rücken der Hand »ruß eine seine zarte Fettpolsterung auswcisen. Sodann soll die Hand zum übrigen Körper im richtigen Verhältnis stehen. Eine kleine Hand ist nicht unbedingt schön, sondern muß am Arm eines großen Menschen als Mißbildung wirken. Die durchschnittliche Länge der .Hand betrügt in der Normal» form bei Männern etwa ein Neuntel der Kürr>crlänge, bei Frauen csivas weniger. Die Länge und Gestalt der Nägel richtet sich nach Länge und Form des FingcrqlicheL. Die Nägel dürfen die Fingerspitze nur cttva 1 bis 14 Milli meter überragen. Zu kurzgeschnittene oder gar abgebissenc Nägel sind ebenso unschön wie übermäßig lange: sie sind beide unpraktisch, irxstl sie beim Arlseften und Zusassen hindern. Ein gepflegter Stage! zeigt die sanfte Bogensorm der Fingerspitze. Die Erziehung der Hand nmß schon in frühester Jugend beginnen. Bon klein auf zeige man den Kindern, wie sic ihr Lösselchen geschickt zu halten haben, ihr Bilderbuch richtig anfasscn, den Ball am besten werfen oder Gegenstände heben. Durch allerlei Handfertigkeiten mache man die kleinen Finger geschickt und gelenkig und gewöhne die Kinder an die Beherrschung ihrer Hände, dl« für das Leben so unendlich wertvoll ist. ** Wen» ein Metteur „verhebt". Die „Helvetische Tppographia" veröffentlicht nachstehendes Humoristiknm aus der Presse: Beim Umbruch einer Tageszeitung kann bekanntlich durch „Verheben des Satzes" manchmal Unheil angerichtet werden: so kommt cs vor, daß Ucbcrschrif- teu verwechselt werden oder gar zwei Beiträge ineinander geraten. Das Drolligste auf diesem Ge biete leistete fickt ganz unfreiwillig ein Ncuyvrkcr Metteur im örtlichen Teile einer Tageszeitung. Untereinander sollten zwei kleine örtliche Berichte zu stehen kommen: der eine handelte von der Abschiedspredigt dcö Pfarrers Iohnston, der andere von einem tollwütigen Köter. Und da widerfuhr dem Metteur, der den Umbruch vor- nahm, das Mißgeschick, daß der Bericht (wörtlich itvcrsctztf lautete: „Pastor Iohnstvu hielt gestern eine Abschiedspredigt in der St. Pauls-Kirche vor der zahlreich versammelten Gemeinde, die zu Tränen gerührt war, als der geliebte Seelsorger berichtete, daß die Aerzte Ihm einen längere» Aufenthalt in einem milden Klima verordneten. Er dankte daun der Gemeinde in schönen Worten und erflehte des Himmels Segen für die Andächtigen, worauf er (hwr be ginnt die neue Zeile!) i wilden Sprüngen die Benefii- Strect hinabrastc, wo ihm die Gassenbuben einen allen Kochtopf an den Schwanz banden. Mit diesem Anhängsel versehen, warf er sich in die James-Street und rannte ver schiedene Leute nnd einen Vcrkaufsstand am Markte um. wodurch erheblicher Bruchschaden entstand. Danach sprang er einem älteren Herrn durch die Beine, der erschreckt mrf dem dadurch vom Schwänze gelösten Kochtopse sitzen blieb. In immer tollerem Laufe rannte er weiter, bis ein Schwh- nicnin den Tollwütigen durch einen moblgezieltcn Schuß schließlich zu Boden streckte." Ter gute Pfarrer Iohnstvu wird sich, als er die Zeitung am nächsten Tage aufschlug, über den blühenden Unsinn, den der Metteur a««aerichtet hatte, entsetzt oder »der imrtaftch delukttat babxn. St* »reLöner »aqrtchtta 11 srr. Sonntag, r». September 1»21 «eue 11
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