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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 17.09.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-09-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188009173
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18800917
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18800917
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1880
- Monat1880-09
- Tag1880-09-17
- Monat1880-09
- Jahr1880
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 17.09.1880
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Grschetsl täglich früh 6»/. Uhr. Ich«»»« »ad Lepedttt»» JohcumiSgasse SS. AM>chD»»SkN S« Redotttoe OormittagS 10—12 Uhr. Nachmittags 4—6 Uhr. Wr«« gM« «acht ftih dt« U«d«ctt»u »tcht dt« dtückßad« et«,ksand»rr > t stch dt« ««I vrrvtndltch. re der für die »Lchst- Rummer bestimmte» an Wochentage» bis ltzr Nachmittags, an Tomr- «d Festtagen früh bis V.ü Uhr. z, »r, SUiat«, str Z»i..L«mh»«: vtt» Klemm. UniverfitätSsk. 22. IMS Lösche, Katbarmenstr. 18,p. >mr bis"Uhr. Auflage 16.200. rs»«»k»e»t«artti viertelt. 4'/, VL» incl. Bringerloh« r Ml., durch di« Post bezogen « ML Jede einzelne Nummer Lt Pf. Belegexemplar lv Pf. (gebühren für Extrabeilagen ohne Postbefvrderung s« ML mit Postbefbrderung 48 ML Zastratr Sgesp. Petitzeile SO Pf. GrÜßer« Schriften lomt u» PretSvrrzeichniß.—Tabeta Satz nach höherem Ta »nimm, „Irr »n» ttrdettteiußttch die Spaltzeil« 40 Pf. Inserat« sind stets an d. Ggedttte» zu senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung pr»«Ltu»«r»aä» oder durch Postvorschaß. 286. Freitag dm 17. September 1880. 74. Jahrgang.' BekMNtmachung. De« SS. September 1880, Nachmittags S Uhr ollen von dem Unterzeichneten in dem AuctionSlocale deS hiesigen Königlichen Amtsgericht- eine Partie «ine MSbel, 1 Harmonium, 1 sechSarmiger Kronleuchter, 1 große Mineraliensammlung sowie verschiedene andere Gegenstände öffentlich an den Meistbietenden gegen sofortige Baarzahluna versteigert werden. Leidig, den 16. September 1880. Der Gerichtsvollzieher des Königliche« Amtsgericht». Steinbeck. Bekanntmachung. Heute ist Herr Stadtrath Wilhelm Gustav Dietel, nachdem derselbe durch das Stadtverordneten-Eollegium zum besoldeten Stadtrath auf Lebenszeit gewählt worden, in Gemäßheit deS tz. 93 der Revidirten Städteordnung anderweit verpflichtet und in sein Amt ein- grwiesen worden. Leidig, den 15. September 1680. Der «ath der Stadt Leinet«. Vr. Georgi. Mefferschmidt. Die bei dem hiesigen Leibbause in den Monaten September, Oktober, «vbember »»b Deeember 187S versetzten und erneuerten Pfänder, die weder zur Lerfallzeit noch bis jetzt einqelöft worden find, auch nicht biS zum 30. September c. eingelöft werden, sollen den 1. November b. I. »»b folgende Tage im Parterrelocale deS Leihhauses öffentlich versteigert werden. ES können daher die in den genannten Monaten versetzten Pfänder nach dem 30. September d. I. und spätestens am - Oktober b. I. nur unter Mitentrichtung der AuctionSkosten von 4 Pfennigen von jeder Mark deS DarlehnS etngelöft ober nach ve finden erneuert werden, vom 7. Oktober d. I. an, an welchem Tage der Auctionscatalog geschloffen wird, kann lediglich die Einläsnng derselben unter Mit entrichtung der AuctionSkosten von 4 Mennigen von ,eder Mark der ganzen Forderung deS Leihhaus«- ftattfinden und zwar nur bis zum S8. Oktober b. I., von welchem Tage ab AuctionSpfänder unwider ruflich Meder eingelöft noch prolongirt werden können. ES hat also vom 29. Oktober d. I. an Niemand mehr das Recht, die Einlösung solcher Pfänder zu verlangen und können dieselben daher von den Eigenthümern nur auf dem gewöhnlichen Wege deS ErstehenS wieder erlangt werden. Dagegen nimmt daS Geschäft deS Einlösens und Versehens anderer Pfänder während der Auktion in den gewöhnlichen Localen seinen ungestörten Fortgang. Leipztg, den 15. September 1680. DeS NathS Deputation für Leihhaus und Sparkasse. Stellung Nationalliberale und Secessiouiftru. Die Abtrünnigen der nationalliberalen Partei haben mit ihrem Hervortreten al- eine selbst ständige Parteigruppe nichts weniger als Glück gehabt. Einmal bewegt sich daS sog. „Mani fest" der Herren Forckenbeck, Bamberger u G- in sehr allgemein gehaltenen Redewendungen, welche keineswegs geeignet sind, die Masten Hinzu reißen, und andererseits hat der mit dem Geheim- niß umhüllte „Parteitag" keine weitere Klar- h<it über die Pläne der Partei gebracht. Wunder barer Weise ist sogar in den Organen der Secession selbst ein heftiger Streit entbrannt, auS dem jedenfalls hervorgeht, daß die Beschlüsse vom 8. September nicht veröffentlicht werden solle«. Unter diesen Umständen, schreibt die „National- liberale Correspondenz", wird man sich ent schließen müssen, auch ohne vorherige Lösung deS Räthsels von der angeblichen Nothwenbigkeil der Trennung, zu der vollzogen«« Thatsache zu nehmen. 9n einigen Blättern ist avgedeutet worden, daß eine Versa»»!»« der i» den uationalliberalen Fraktionen de« Reich-tagS und de» preußischen Landtag- Verbliebenen für die nächste Zeit beab sichtigt werde. UnS scheint für einen solchen Schritt keine Veranlassung vorzuliegen. ES bedarf nicht erst der mündlichen DiScussion unter den FractionS- gesoffen, um festzustellen, daß die Secessionisten einen sachlichen Grund für die Trennung nicht beigebracht haben; ja man kann annehmen, daß unter Denjenigen, welche die Vorgänge in den Fraktionen mit erlebt haben, über die wahren Ursachen der Secession — Ursachen, die der Außenstehende nur vermuthen kann — Uebereinstimmurg herrschen wird! Für den Zweck einer gegenseitigen Auf klärung wäre eine Abgeordnetenznsammenkuvft als» überflüssig. Als sehr erwünscht da Wen kann man eine Kundgebung gegenüber den Wählern be trachten. Nach dieser Richtung hin dürfte aber eine eingehend« Erörterung in engerem Kreise einer aus wenige Sätze beschränkten allgemeinen Erklärung vorzuziehen sein. Der einzelne Abgeordnete wird zu erwägen haben, inwieweit eine solche Erörte rung in seinem Wahlkreise ein Bedürfniß ist. Da neben empfiehlt eS sich, provinzielle Versamm lungen zu veranstalten, wie düs z. B. in Han nover vereits beschlossen ist. Jedenfalls ist klar, daß gänzliches Schweigen von unserer Seite ein Fehler wäre. Die Secessionisten mögen ihren Schritt erklären, wie sie wollen, die unerbittliche Logik zwingt sie, ihre in dem alten Partei»«- bande zurückgebliebenen bisherigen Gesinnungs genossen als Abtrünnige darzustellen! Daß diese Anschauung bei den Führern der Secession bereit- Platz greift, beweisen die Aus führungen d« „Liberalen Correspondenz", eine- von vr. Kalckstein redigirten Blatte- der neuen Gruppe. ES wird da verkündet, „daß eine Partei (die Nationalliberalen), welche nicht mehr von der Einheit poli tischer Denkart getragen wird, auf der allein ihre Berechtigung und ihr Ent- fluß beruhten, keine Partei mehr ist." Daun schreibt da- genannte Parteiblatt weit«: „ES ist ein thörichteS Beginnen" — so lassen sich d»e Tadler der vollendeten Thatsache vernehmen — „die Zahl d« vorhandenen Fraktionen unb Fractiönchen noch um eine neu« zu vermehren". Denn eS sich nur um ein« kleine Fraktion mehr handelte, so möchten di« Tadler vielleicht Recht haben; «< steht aber Größeres un» Höhere- auf dem Spiel. ES handelt sich darum, ob «an über Grundsätze ebenso unbefangen Kompromisse schließen soll, wie über Maß regeln, ob die Politik der Liberalen nicht- weiter ai» baS Feilschen mit der Regierung bedeutet oder ob sie unveränderliche, von sittlichen Voraus setzungen getragene Gesetze für da- Verhalten der Einzelnen m der Gemeinde und im Staate fordert. Die Spaltung innerhalb der nationalliberalen Partei datirt übrigen- nicht von gestern, vor bereit- 2 Jahren kündigte sie sich zuerst in der Zoll- und Wrrihschafispolitik an. Seitdem erweiterte sich der Riß zwischen Denjenigen, welche die wirthschaftlich« Freiheit für untrennbar von der politischen halten, und Denen, welch« nur zu geneigt find, den verschiedene» Sinnesänderungen d«S Reich- kanzlerS zu folgen. Neuerdings aber hat die Stellung der wenn auch geringen Mehrheit zu dem kirchenpolitischen Gesetze, dessen Ausführung einem Ministerium Puttkamer anvertraut ist em ferneres Verweilen in demselben Lager für diejenigen Mit- lieber der Partei unmöglich gemacht, welche eine lnterordnung der Ehre und Würde deS deutschen Volkes unter den Willen RomS selbst in an sich minder wichtigen Punkten entschieden zurückweisen. Em Schrill weiter auf dieser schiefen Ebene der Compromifse über Principien würde die freiheitlichen und nationalen Errungenschaften der Zeit von 1866 bis 1877 in Frage stellen. Darum bezeichnen wir den Austritt als einen Act sittlicher und politischer Nothwendigkeit. Die Austretenden verwerfen die Connivenz- und Opportunitätspolitik ihrer bisherigen Genoffen, sie wollen die liberalen Kräfte im deutschen Volk zusammenfaffen und wo möglich einen gemeinsamen Boden schaffen, auf welchem ihre bisher vielfach gespaltenen Freunde und Anhänger sich vereinigen können. Sie fassen als letztes und unverrückbare-Ziel die Bildung einer großen und mächtigen Partei in- Auge, welche den vereinigten Eonservativen nicht allein an politischer Einsicht und Thatkrcft. sondern auch an Zahl überlegen sein muß. Wir lassen da- secessiovistische Blatt gern bei seiner „sittlichen undpolitischen"Nothwendigkett, mit weicher die Spaltung der liberalenParret herdeigeführt wurde, und bei dem Zukunftstraume „einer großen und mächtigen liberalen" Partei, deren KrystallssationS- punct ein Jdealpolitiker wie Last er ist. Ja, wir sind auf noch viel heftigere Angriffe gefaßt! Thut «an doch, als sei Herr v. Bennig sen entschlossen, eine der Regierung unbe dingt ergebene, auf alle Fälle berechnete feste Coalitio» zwischen Nationalliberalen und Conservativen herzustelleu, ein Coalition, in welcher die NationalUberalen sich jedem reak tionären Verlangen beugen würden, wenn nur dadurch die Vereinigung der Conservativen mit de» Klerikalen verhindert würde! So lange derartige Insinuationen lediglich von der fortschrittlichen Presse betrieben wurden, mochte man sie getrost ignoriren; wenn sie heute aber von Preßorganen ausgenommen werden, welche noch gestern die Fahne der nationalliberalen Partei getragen, so muß unter den Wählern die ärgste Verwirrung ent stehen, sofern nicht von unserer Seite eine ent schiedene Abwehr erfolgt. Es gilt zu zeigen, daß die national liberale Partei un verändert auf dem alten Boden steht, daß sie auf diesem Boden zu positivem Wirken auch ferner bereit, daß sie andererseits aber ent schlossen ist, jedem Versuche, da- auf demselben >Gewonliene umzustürzen, fest entgegen zu treten! DaS ist eS, waS unsere- Erachten- d»e national- liberale Partei der Secession gegenüber zunächst zu thuu hat. Im Uebrigen kann sie die Dinge ruhig an sich herankommen lassen. Man hat ge sagt, die Secession wolle „Frieden unter den Liberalen". Hier fragt eS sich, ob sie die National- liberalen überhaupt noch zu den Liberalen rechnet. Thäte sie eS, so würde sie damit selbst die sachlich« Nothwendigkeit der Trennung wider legen. Mau kan» daher leicht auf die vermuthung kommen, daß mit den Liberalen, unter denen „Frie den" sein säl, nur Secessionisten und Fort schritt-Partei gemeint seien. Dem würde die Meldung entsprechen, daß man am 8. September beschlossen oder wenigstens sich dahin ausgesprochen habe, vei den Wahlen mit der Fortschritts partei gegen alle weiter recht- stehenden Eandi- dateu zusammen zugehen — eine Meldung, der, während Andere- ausdrücklich dementirt wurde, bezeichnenderweise nicht widersprochen worden ist! Die nakioanlliberale Partei hat also nach unserer Meinung allen Grund, vor diesem fortschrittlich angehauchten Normalliberalismus ans der Hut PelMscht lllebrrsicht. L kitzlig, 16. September. Der Telegraph brachte uu- gestern eine sehr überraschende Kunde, welche einem bisher bestan denen unfertigen Zustande endlich ein Ende macht. Mit dem im preußischen „Staatsanzeiger" ver öffentlichten Ministerernennungen ist die durch den Rücktritt deS Ministers Hofmann entstandene Krisis bi- auf Weitere- beendigt. Als StaatSsecretair deS Innern im Reich hat Herr Hofmann, wie seit einiger Zeit gerüchtweise be kannt war, den Oberpräsidenlen von Bötticher, als Minister für Handel und Gewerbe niemand Geringeren alS den Reichskanzler Fürst BiSmarck selbst zum Nachfolger. Ob der Reichskanzler die sen Posten dauernd zu bekleiden gedenkt und von welchen Motiven er sich bei Uebernahme eine- seinem gewohnten Wirkungskreise so fernliegenden und durch die jüngsten Resiortveränderungen in seiner Bedeutung so sehr geschwächten Amtes leiten ließ, ist einstweilen noch keineswegs ganz durch sichtig. DaS aber wird man auS diesen Er nennungen wohl entnehmen dürfen, daß der Reichskanzler den schwebenden Fragen der Steuer«, Handels- und Gewerbepolitik seine selbst- thätige Theilnabme in Zukunft in noch erhöhtem Maße ruzuwenden gedenkt. Daraus deutet die Wahl eine- an der neuer« wirlhschaftkichen Po litik deS Reichskanzler- in so hervorragendem Maße betheiligten und ihm so durchaus ergebenen Manne- wie de- Herrn v. Bötticher; daraus deutet der Entschluß des Reichskanzler-, seine Arbeitslast noch mit der, wenn auch vielleicht nur vorübergehenden Uebernahme eine- neuen preußi schen Specialressorts zu vermehren. Ohne mancher lei Besorgnisse wird man die Kunde von dieser Lösung der l^flsis auf einem zur Zeit so überaus wichtigen politischen Gebiet nicht vernehmen. Zur Sache wird uuS noch aus Berlin geschrieben: Wenn aus der Umgebung de» Fürsten BiSmarck gtrüchtweise verlautete, da' sonnen ' ' ' weil,« so hielt man eine solche Möglichkeit allgemein für ausgeschlossen durch die Schwierigkeiten der Aemter- häufung, von denen jede- einzelne schon eine mehr alS gewöhnliche Arbeitskraft in Anspruch nimmt Wer noch daran zweifeln mochte, daß neben den Steuerfragen diejenigen der „Reform" der Gewerbe gesetzgebung den wesentlichsten Inhalt der nächsten Reich-tag-session bilden werden, den kann der Ein tritt de- Reichskanzler- in da- Ressort für Handel und Gewerbe eines Besseren belehren. Die Reform de- gewerblichen CasienwesenS, die Revision der Ge werbeordnung, im Sinne der Errichtung von Innungen, die eventuelle Revision de- FreizügigkeitsgesetzeS, alle diese Materien stehen auf dem conservativen Programm mit in erster Reihe, und der Reichskanzler ist nicht gemeint, ihre Ausführung lau zu betteiben oder durch da-Dazwischentteten eine- anderen Willen- in einem von seiner Absicht abweichenden Geiste auSführen zu lassen. Man darf mit Sicherheit darauf rechnen, daß die Bewegung, welche durch Delbrück'- Rücktritt eingeleitet wurde, welche der Minister Hofmann nicht nach Wunsch und Willen seine- Auftraggebers fördern konnte »der besser fördern wollte, letzt mit aller Energie von dem leitenden Staatsmann selber in die ihm geeignet erscheinenden Bahnen geführt werde. Damit steht durchaus im Einklang, waS von deS ser, . . . der Haftpflicht verlautet. ES sind diese Pläne be kanntlich neuerdinaS in- Ungewisse gestellt, aber nicht, wie eS hieß, weil Fürst BiSmarck ihrer Durchführung widerstrebt, sondern well er deren völlige Umarbei tung für nölhig hält. In der Person de» neuen StaatSsecretair- de» Innern, von Bötticher, steht dem Reichskanzler ledenfallS rin Mann zur Sott«, auf dessen berettwille Unterordnung und Unterstützung er unbedingt rechnen kann. Die nationalliberale Be! Provinz Hannover läßt an Stärke Nichts zu wünschen übrig, ist der Einfluß Bennigsen'- im Lande et» so bedeutender, daß die Secessiou dort »icht ans» kommen kann. Fortschritt und Demokratie benutzen natürlich diese Gelegenheit, um au dem Führer der nationalliberale» Partei zu kühlen und Bennigsen »am Manne zu machen. In diesem Sinne schreibt denn auch da- Organ de» Herrn Sounemann, die „Frankfurter Zeitung": der GlttcÄtcherweise Lande ei» s> ihr Müthchen .chestgehaßten" DaS plötzliche und entschiedene Auftreten Ben« nigsen'S gegen die Secessionisten scheint den link-flüaeligen Hannoveranern, sofern sie etwa Lust gehabt haben, der Gruppe Forckenbeck-Stauffen- berg-Rickett beizutreten, diese Lust gänzlich benommen zu haben. Der „allverehrte Führer", auf den, wie unS nationalliberale Blätter belehren, sogar Windt- scheinigen zu lassen und ein Anathema gegen die Secession zu erwirken. Die dem linken Flügel der Pattei anoängenden Elemente» die sich ansang- in der „Weser-Zeitung" sehr vernehmlich hören ließen, erschrecken jetzt vor den Folgen der Bennig sen'schen Ungnade und sinnen auf den Rückzug, der in der „Weser-Zeitung" folgendermaßen motivitt wird: Förmliche Gegenvereine bilden, hieße lediglich den Welfen in die Hände arbeiten: auS den Brr- einen auSscheiden, heißt sich de- Haupthebels der Wirksamkeü beraube». Wie die Dinge daher zur Zeit liegen, wird in Hannover eine entschiedene Erklärung zu Gunsten der Secession auch von Vielen, die durchaus den Standpunkt der AuSge- schiedenen theilen und eventuell bei entscheidenden Abstimmungen mit diesen gehen würden, doch schwerlich zu erwarten sein. Namentlich die bevor stehende Parteiversammlung wird, da in der Vor besprechung auch die entschieden »ach link- neigen den Elemente sich bereit- bestimmt gegen die Se cession erklärt haben und der Eindruck dieser ein stimmigen Erklärung von erheblichem Einflüsse sein wird, wesentlich nur von solchen Personen besucht werden, die von vornherein entschlossen find, einer Resolution gegen den Austritt sich in vollem Maaße anzuschließen. Aber innerhalb der nationalliberalen Pattei sollen bei der Berathuna der zu erwartenden Gesetzentwürfe die „liberalen Principien" zur Geltung gebracht werden. Daß Herr v. Benmgsen diesen Entschluß sonderlich fürchten werde, dürften die muthlgen Herren selbst nicht glauben. Die Gestaltung der Verhältnisse im Reichs« lande nimmt em ungewöhnliche- Interesse in Anspruch. Wird Herr v. Mauteuffel auf der einen Seite gelobt, anderseits wieder getadelt, so steht doch fest, daß sich der Verwaltung de-Lande- ganz besondere Schwierigkeiten cntgegenstellen. Uebrigen- wird der Staatsrath von Elsaß- Lothringen am 6. Oktober, der LandeSauS- schuß Mute November zusammentreten. Jo der letzteren Körperschaft dürften die von deutschen Beamten ausgehenden Beschwerden gegen da- Regiment des Statthalter- zur Sprache kommen. Ja Bezug auf dieselben glaubt die „B. Z." einer Straßburger Correspondenz de- Berner „Bund" Raum geben zu sollen, welche im Wesentlichen die betreffenden Verhältnisse wie folgt darstellt: ,Mas die Blätter Uber den Massenabrug der deutschen Beamten nach der Heimatv schreiben, ist thörichteS Gerede und dürfen die dabei k«abgegebenen Herzens- ergüsse über die Manteuffel'sch« Verwaltung nicht als Gradmesser für die Gesinnung der deutschen Landesbeamten angesehen werden, da sie nnr da« Product einiger Unzufriedenen (deren «S ja Überall "nd, die entweder persönlich irgendwie un angenehm getroffen ward« oder sich in ihren übertriebenen Hoffnungen getäuscht sahen und de-verwaltung.herzlich gern wieder freigäbe, wenn sie von ihrem Heimathlande — ohne Einbuße an Rang und Gehalt — nur wieder " „M. Z." erhält zwei im Wesent- ü! en würden." Die Zuschriften an« dem Lande, welche tich« dahin äußern: Meine Ueb lasse de- neuen die jetzige höh er« Se tzei wird nimmer «ehr e gewonnen und nnserm werden können. Jeder der er«, jede» Entgegenkommen betrachtet und zu unserem Nachtheil werden. S» Diel kindischem Haß und blindem FanglllSmuS geg trakeit und Strenge, lich gemacht werden. Ich Hab« wW»d «eine» Aufenthalt- deutschen Boautten in den l verkehrt und auS ihrem! selb« Uttbeil getzöe». Keiner erklärte sich für da- jetzig« System, Alle hielten die Nachgiebigkett gegen den LandeSauSschuß, welcher sich nachgerade zum aufwirft, und gegen de» den verschiedensten Stellungen Mund« Übereinstimmend daS- Herrn de- Landes katho-
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