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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 29.09.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-09-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188009292
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18800929
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18800929
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images teilweise schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1880
- Monat1880-09
- Tag1880-09-29
- Monat1880-09
- Jahr1880
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 29.09.1880
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Erscheint tiißltch »Id«««, >»> «wE» « .'»0- IohaautstzpssoSS. » N HPeechßieli, »er Md««»», vormittags io—11 Uhr. «achmtttags 4—« Uhr. vor tt» «MV»»« etn«rj«,d rrr »»»» BÄ« «cht sich tt» «ch» »«dwdUch. der Kr dt« «schch. Nmwarr deiii matten G> WchHeufageu -i- Nchmitwg-. a» So««. «d Ueftta^ufttthsi- V.» Uhr. rwdenFwate, Dtp»! 8U isLmqjqZL >?L raa »« Mr»-D,fla,e UM«. AE Udommoentoorclo Viertels, mcl. vriugerlohn » ^irPchk bezogen ^ r- «,.» .ir .,q i r-ee-«Ha-.m> .VttegWmplo» 1»,«,,!' . , V Gebühre» fiw Extrabeilagen ohne Poftb^öederung »9 ML «U Poßbechwerimg 4« Mt. ' Anzeiger »rbherr Pro^ Satz «ach höhere» , « Olga» für Politik, öokalgkschichte, Handel?- und GkschLMcrkthr. P. PetitzeS« 10 Pf. ist« laut «Here» iß.—TabellarchLer Uecieocr» »«Irr de» Lrdactt»«ßUch die Svaltzetle 40 Pf. Inserat« stad stttS a» d. Lepedtü?, za senden. — Rabatt wird «ich« gegeben. Zahlen» peaaaa»«»»?» «der durch Postvorschaß. LAZ. Mittwoch dm 29. September 1880. 74. ZahMNA- Zur gefälligen Beachtung. Um bei Ausgabe der Legitimationskarten zum Abholen des Tageblattes beim Quartalwechsel den Andrang möglichst zu beschränken, können die geehrten Abonnenten Karte und Rechnung bereit» von kente an in Empfang nehmen lasten. Auktion. Donnerstag, -e» SO Eeptene-rr 1880, vormittags » Ahr. nnd folgend« Tage sollen im Hotel zur Krone in Eonnewitz 1 Billard nebst Zubehör, 40 Wiener Rohrßühl«, 400 viergläser, !6 Tische, 141 Robrstühle, Teller, Kaffeekannen, Tassen, Messer, Gabeln, 18 lanäo RestaurationStafeln, 8 Rohrbänke. 83 Gartentafeln. 145 Gartenstüble, eifern« Töpfe, Bratpfannen, 5 Ärerhähne von Messing, Buffetschränke, 78 Sosenqläser, 18 lanae Bänke, L vierannige und L dreiarmtge Kronleuchter, 5 Flaschen Champagner, 7 Oleanderstöcke, 1 Satz Kegel und 7 Kugeln sowie verschiedene Mobilien gegen sofortige Bezahlung öffentlich an den Meistbietenden versteigert werden. Leipzig, den 33. September 1880. Der Gertchtspollzteher -es Königliche» Amtsgerichtes. Herbst. Königlich Sächsisches Standesamt. Wegen Reinigung der Lokalitäten sind die (Speditionen de- GtandeSamtS Mittwoch, »e« 2S »«- Donaerftag, -e« SO. «eptem-er -. I. von Mittag- 13 Uhr ab geschlossen. Leipzig, am 3« September 1880. Der Gta«-e<-ea«te. Dir. Julius Burckhardt. Zu genauer Nachachtung bringen wir hierdurch die Vorschriften: daß jeder «»kommende Fremde, welcher hier übernachtet, am Tage seiner Ankunft, und wenn diese erst in den Abendstunden erfolgt, am andern Tage Vormittag- von seinem Wrrthe bei unserem ffremden-Bureau anzumelden ist, diejenigen Fremden aber, welche länger al» drei Tage hier sich aufhalten, Anmel-eschein zu lösen haben, in Erinnerung und bemerken, daß Vernachlässigungen derselben mit einer Geldbuße von 18,'X oder ver« häknißmäßiger Haststrafe geahndet werden würden. Leipzig, am l» September 1880. Das Polizeia«» -er Sta-t Leipzig. vr. Rüder. Daegner, S. Städtische Gewerbeschule zu Leipzig. Die Studien rm Wtuterhalbjahre 1880/81 beginnen: Freitag -e» 1. veto-er er. »er Dagese»rs»s früh 8 Uhr und -er «ben-emksu- um 7 Uhr. Anmeldungen zur Aufnahme in die Gewerbeschule nach Maßgabe de- 8. 7 der Schulordnung werden vom Unterzeichneten im Schulgebäude, Grimmaischer Steinweg 17/18, in der Zeit von 11—13 Uhr Vor mittag- entgegengenommen. Leidig, am 18. September 18S0. Der Direktor: Nieper. Bekanntmachung. Den Abmiethern Haptischer Mest-u-e» wird hierdurch in Erinnerung gebracht, daß die Miethztuse« für »schfte vftermesse bereits tu gegenwärtiger vtesse, und zwar spätestens bis zum Schluffe der Böllcherwoche, also -iS zu« s. Oetnver -. I., bei Verlust de- EontracteS an unsere Stattcaffe zu be richtigen find. Leipzig, am LS. September 1860. Der «ath -er Gta-t Leipzig. Or Georgi. Nitzsche. Die päpstlichen Legaten. Gin« Geschichte des Größenwahnes der römischen Päpste za schreiben, wäre eine dankbare Aufgabe im Interesse der van der katholischen Klerisei ae- gangelten und verführte» Mafien. Auch der jetzige „Beherrscher der Fürste» und Völker de- Erdkreise-, Leo der Dreizehnte, leidet an dieser Krankheit, denn er »aßt sich da» Recht au» de» Fürsten »ach Gut dünken Legate», zu deutsch Gesandte, zuzusendev, um ihnen seinen oberherrlichen Willen kundzugeben. Wie gestern erwähnt, hat man auch jetzt in vati- can,scheu Kreisen ernstlich daran gedacht, an Kaiser Wilhelm aus Anlaß de- bevorstehenden Dom- bausesteS einen solchen Legaten zu entsenden. Einer Aeußeruvg der päpstlich, ossiciösen „Aurora" zufolge ist zwar wenig Aussicht vorhanden, daß dieser Plan zur Ausführung gelangt. Aber bei dem gegenwärtigen Stande der Dmge zwischen Rom und Berlin wäre es doch nicht unmöglich, daß über kurz oder lava ein päpstlicher Legal in der Hauptstadt de- Deutschen Reiche» erschiene, um da- ourch RomS Schuld zerrissene Band wieder anzuknüpfcn. Unter diesen Umständen darf man fragen: „Was haben die päpstlichen Nuntien ge leistet für Deutschland?" Die päpstlichen Legaten sind bei dem Schachern zwischen Päpsten und Kaisern fast allezeit die Kuppler gewesen. Auf den Reichstagen bean- sp'uchten und behaupteten sie den Ehrenplatz. Sie haben wiederholt Kaiser und Kurfürsten ab t; sie beein ' ze'rtzt und eingesetzt; -> stützten die Reichs« ge besch üfie über Krieg und Frieden; Bischöfe und Erzbischöfe mußten e» sich zur Ehre schätzen, den päpstlichen Vertreter mit seinem Gefolge füttern zu dürfen. Sie übten die oberste Gerichtsbarkeit nicht blos über geistliche Sachen. Sie waren es, welche die schmachvollar Geldsammlungen in un serem Laterlande veranstalteten, angeblich zur Bekämpfung der Türken und anderer ReichS- seinde, in Wahrheit aber für die (Lassen de- Papstes und nimmerfatter Cardinäle. Nicht ein, zelu wurden sie geschickt, sondern zu zweien und dreien, nicht nur etwa an den kaiserlichen Hof, sondern überall hin, wo es etwas zu wühlen und zu holen gab. Es gab ständige Legaten; kam einer dieser letzteren, so hörten die Befugnisse jener zeitweilig auf. I« höher die Macht der Päpste stieg, desto fühlbarer wurde das Eingreifen ihre, Abgesandten; war dann der Pc pst de- Kai- sers Freund, so wirkten sie auf denselben zur För derung römischer Interesse»; war Papst und Kaiser miteinander zerfalle«, so arbeiteten die Legaten rücksichtslos gegen den Kaiser in dessen eigenem Reiche. So sah es i« alten Deutschland auS! Einige historisch« Angaben dürsten hier willkom men sei». Aus da» Wühlen der Legaten, die zu de» Zelten Heinrich'» IV. ganz Deutschland überschwemmten und de» Gang nach Canossa für Jene» zur Nothwendigkeit machten, weisen wir nur mit diese» wenigen Worten hin. Roch toller wurde das Treiben jener römischen Gmdlinge unter Heinrich V. Die Legaten Dietrich und Sun», beide Bischöfe, zogen in Deutschland um- h-r. um de» Bann über deu Kaiser aus eigener Machtvollkommenheit zu verkündigen, da der Papst selber dem Kaiser verbrochen hatte, sich dessen zu eothalteu. Aber er bestätigte hinterher Dietrich'» und Kuno'» Vorgehen und beschönigte fein meineidiges Verhauen damit, wie er e» nicht habe verhindern können, was im Namen der Kirche von anderen Bischöfen geschehen sei. Wie die neuesten Tage in Belgien, so zeigt dieser alte Vorgang, daß auch bei deu machtvoll kommenste» Päpsten die andern Bischöfe immer dann noch Etwa» gelten, wenn Die» in Rom paßt. Al» Ludwig der Baier, bei dem da» gleiche Spiel sich wiederholte, mürbe gemacht durch endlose Kämpfe u»d endlosen Verdruß, sich mit dem Ge danken trug, abzudanken, kamen zwei - rd - Saaten, Raymund und Bertrand, nach Deuts, land, »m den Kaiser zu überreden: „daß er sich nicht länger besinnen möge, die irdische Krone gegen eine himmlische auszutauschen." Aber der kräftige Widerspruch der Reichsstände, welche erklärten: eS sei ohne Beispiel in der Geschichte, daß jemals ein Papst dem Versolgunasgeiste gegen seinen Kaiser so weit die Zügel habe schießen lassen, um sich nicht ander» als mit dessen Heruntersteigen vom Throne zu begnügen, beseitigte die Gefahr — die Legaten wurden dem Papste heimgrschickt. WaS sich ein deutscher Kaiser damals bieten lassen mußte, beweist die Thatsache, daß der Bischof von Maga- lone als Legat nach Deutschland kam zu nicht» Anderem» als um die Sitten und Denkungsart de» Kaisers behufs weiterer Drangsaliruug genau auszufpioniren. Die deutsche Ration hat freilich versucht, sich dieses italienische Geschmeiß vom Halse zu halten. In seiner 23. Sitzung faßte da» Concil zu Basel den Beschluß, daß der Papst ohne Raih und Beistimmung deS ConcilS keine apostolischen Legaten solle ernennen können. Nun ernannte Eugen IV. erst recht Legaten „für die ganze deutsche Nation." In vier päpstlichen Bullen wurden den Deutschen, nachdem sie Gehorsam ge lobt hatten, Reformen verheißen, aber m einer fünften nahm er diese- Versprechen wieder zurück: er habe, sagt er darin, in Folge seiner Krankheit nicht Alle» genugsam überlegt, protestire also da gegen, wenn er durch seine Verheißungen deu Privi legien und der Autorität de» Römischen Stuhle» etwa- vergeben habe. Man braucht sich also nicht mehr über die Zweizüngigkeit der römischen Curie als über etwa-Nagelneue- zu wundern! Die ständigen Legaten zweiten Ranae», welche in dem zweitletzten Jahrzehnt de- ReformationS- JabrhuavertS zu Wien für da» östliche Deutsch land, zu Köln für die Rheinlaude, zu Luzern für die Schweiz, zu Brüssel für die Niederlande be stellt wurden, bekamen sprciell den Namen Nun tien. Ob Legat, oder Nuutiu»: da- deutsche Volk hat allen Grund, vor diesen vatikanischen Störenfrieden und Spionen aus der Hut zu sein! Politische Uebersicht. Leipzig. 88. September. Die Resolution des Reichsverein» für Sachse» findet in der deutschen Presse die ein gehendste Würdigung So schreibt »ie „Rational- liberale Correspoudenz": „Der Kundgebung der hannoverschen Nationalliberalea gegen die Secession hat sich die der sächsischen «n- geschlofien. Au» Lessen, dem preußischen und dem darmstädtlfchen, haben wir ähnliche miß billigende Urtheile zu registrier« gehabt. Iu Baden steht iu derselben Angelegenheit eine nationalliberale Landet Versammlung bevor, deren Ergebviß nach der dort herrschenden Stimmung gar nicht zweifelhaft sein kann. Wa» habe« Dem »ie Secesfionisten gegenüber zu stellen? Außer der Zustimmung au» Bremen gar Nicht». Nir gends sonst haben sie auch nur den Versuch gemacht, eine größere Versammlung national und liberal gesinnter Männer für ihre Sache sich auSsprechen zu lassen. Die Fortschritts partei muß ihnen diesen Liebesdienst thun. An demselben Tage wie die Leivziger Versammlung fand eine fortschrittliche Corssercuz in Dresden statt (vgl. veu ausführlichen Bericht über dieselbe an anderer Stelle), wobei unter der Aegide von Eugen Richter die Häupter dos sächsischen Par- ticuiarismu» versammelt wäre» und den auSgeschie- denenNationalliberalen ihre Sympathie und dre Hoff nung auf künftiges Zusammengehen auSsprachen. Diese Zustimmung de- fortschrittlichen säch sischen ParticulariSmuS müßte die Scces- sionisten noch mehr als die Mißbilligung ihres Unternehmen» seiten» de- Reich-Verein» über zeugen, daß sie mit dem Versuch, den alten Parteiverband zu sprengen, keine glücklichen Wege einaeschlagen habe«. Dieser versuch st und bleibt, wie die Leipziger Re- oIution sagt, eine dringende Gefahr sowohl ür die liberale al» für die nationale Sache. DaS empfindet man am deutlichsten in den neupreußischen Provinzen und in dem nichtpreußischen Deutsch land. Wir find noch nicht so weit, um die große nationale Frage hinter rin paar wirthschaftlichen FreiheitSprincipien zurücktreten zu lassen und sie al» ein bereits gegen alle Gefahren gesichertes Gut zu betrachten. Daß man Die- im Volke mehr und mehr einzusehen beginnt, erkennen wir au- dcn fast täglich sich mehrenden Kundgebungen, welche der Ansicht Ausdruck geben, daß der natio nalliberale Parteiverbaud nach wie vor seine Existenzberechtigung, seine hohen Aufgaben und die Fähigkeit, sie zu erfüllen, besitze." Die fortschrittliche und secessionistische Presse polemisirt nicht eben mißverständlich gegen die Leipziger Resolution. Die „National- Zeitung", das leitende Blatt der Gruppe Lasker-Forckenbeck, findet sich mit der er folgten Kundgebung wie folgt ab: Wir erkennen mit der Leipziger Resolution an, daß daS Gut der nationalen Einheit glücklich er rungen, aber noch keine-weg» gesichert ist. und daß eS gilt, diese» Gut durch vorurtbeilSIose Mitwirkung zu einer Politik praktischen Schaffen- und AuSbauenS zu wahren und zu befestigen In Sachsen wie in Hannover hat die liberale und nationale Partei m den Particularisten ihre Hauptgegner, und eS ist sehr erklärlich, daß sie nnt einem gewissen Nachdruck die Fühlung mit der Tentralr^ierung in allen Wechkrlfällen zu wahren strebt. Wahrschein lich ist die Art von Zwangslage, in welcher sich die national« Partei in einer Reihe von Gegenden ^ ^ bältmsse müssen unter diesen Umständen einen besonderen Werth darauf legen, daß eine Reihe von Rednern sich gegen die ursprünglich vorgeschlagene Resolution erklärten, weil drese sich zu schroff gegen die Srces- sionisten auSsprech«, und die Resolution in der That schließlich nur in abgeschwächter Gestalt zur Annahme gelangte. (Diese „Abschwächung" ist denn doch ziem- lich unwesentlich und für die politische TragweUe der Resolution ganz bedeutungslos. D.Red.) In Leipzig wie i» Hannover hat man betont, daß man sich in einer Lage befindet, deren besondere Gefahren beson dere Rücksichten auflegen. Vielleicht macht DaS ge- rade den Entschluß der Secesfionisten begreiflich, ihre politische Stellung von dem Band« solcher Rück sichten zu lösen, welche di« ActionSfrriheit nur ein seitig beschränken. (!!) Wie aus Berlin gemeldet wird ist der Abae» »rdnet« Rud. v. Bennigsen daselbst eingetroffen und im Kaiserhof abgestiegen. ,Mie es heißt — meldet die „M. Z." au» Berlin — wird Ben nigsen bi- zum Mittwoch hier verbleiben. E» versteht sich von selbst, daß er seine politischen Freunde sieht, und zu diesen rechnet er auch die Abga. v. Forckenbeck. Rickert und Genossen." — Der Minister Maybach ist der „Boss. Ztg." zufolge vom Fürsten BiSmarck berufen und Dienstag früh mit dem Schnellzuge der Hamburger Bahn nach Friedricksruhe abgereist. DaS Wolff'sche Bureau bringt heute Berichte Uber Nachwahlen in Preußen. Bei der im 7. Wahlbezirke de» Regierungsbezirk» Marien werder (Klatow-Scylochau) stattgehabte» ander- weitcn ReichStagSwahl wurden laut amtlicher Zusammenstellung im Ganzen 12,2ls Stimmen abgegeben. Hiervon erhielt BeHrkSpäsideut v. servativ) von Prond» Erster« ist sonach wiedergewählt. — Bei der in Krossen stattgebabten anderweilen Wahl eine» LandtagS- abgeordneten für den K. Wahlkreis de- Regierungs bezirk» Frankfurt a. O. wurde der seitherige Ab geordnete Lauvrath Schneider auf Jehser (frei, conservativ) mit 234 Stimmen wiedergewählt- Wie auS Berlin verlautet, hat der deutsche Kronprinz dem österreichischen Kronprinzen Rudolf gegenüber e- al- möglich hingestellt, daß er zusammen mit seinem Sohn, dem Prinzen Wilhelm, etwa im Februar nächsten Jahre» nach Wie» kommen werde. Dieser Abstecher fällt mög licherweise mit der Reise de- deutschen Kronprinzen nach Italien zusammen, wo sich, und zwar in Pegli, die Frau Kronprinzessin avermals längere Zeit aufzuhalten gewillt sein soll. Endgültige Ent schließungen können begreiflicherweise nicht schon jetzt gefaßt werden. Panzer der Großmächte" mach« einstweilen ziemlich harmlose Spazi« Die noch ziemlich harmlose Spazierfahrten in den albanesischen Gewässern und noch haben die Kanonen der Demonstration-flotte ihre ernste Sprache vor Dulcigno nicht hören lassen. So gespannt die Lage ist, gespannter vielleicht, al» im Großen und Ganzen angenommen werden mag, so darf doch immer noch die Hoffnung gehegt wer den, daß die Lösung der Krise nicht von der ultima ratio der Könige au-gehen, sondern auf fried licherem Wege gefunden werden möge. Wie ge ringe Klarheit mdcffen über den Charakter der grotzmächtltchen Flottenactton selbst au solchen Stellen herrscht, wo man glauben sollte, da- Ee- gevtheil zu finden, und wie unbestimmt vielfach ie Vorstelluugen vou Dem sind, wa» sich jetzt an er dalmatisch-albavrfischen Küste vollzieht, dafür ^ Eorre- lattes, welche die echtlicheu Entdeckung über ächte durch di« angeküu- i» Krieg-z der liefert ei» redende» Zeugnis spondenz eine» Berlrrer Bl Welt mit daß di« Mächte durch der völkerre rascht. digte Beschießung von Dulciguö stand mit der Pforte treten würde». Diese- „sounenklace" vahältaiß, heißt es weiter, würde kann die fernere „interessante" Folge haben, daß die zwischen der Pforte nnd deu Mächte« einzeln wie m-g»sammt abgeschlossen«« Verträge die „üblich« Suspension" erleiden. Zunächst muß diese „in teressante" Folge dahin corrigirt werden, daß durch de» Kriegszustand die bestehenden Verträge nicht nur eine „übliche Suspension" erleide«, sondern »ölig aufgehoben werden und später nur soweir wieder in Kraft treten, als die- ausdrücklich im
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