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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 18.11.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-11-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188011184
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18801118
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18801118
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images teilweise schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1880
- Monat1880-11
- Tag1880-11-18
- Monat1880-11
- Jahr1880
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 18.11.1880
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Erscheint täglich früh 6»/, Uhr. Nedartt»» »nd Tr»rtttt», JvhamttSgass« 33. L»«aitt»>dr» »er Litar«»» Vormittag- l0—I2Ubr. NacdmütagS 4—S Uhr. U»r dt« Mtckgat« r,n,rjandi«r Man»- srrt»lr macht sich d>« Xrdaclioo »tcht »rriiadltch. Annahme der für die nächst- »olaendk Nummer bestimmten Inserate an Wochentagen bis 8 lU»r Nachmittags, an Lonn- uudFefttageu früh bis '/-V Uhr. Z, Sr» /tttatr« fSr Zas. ^»»ahnr: Otto Linum. Umversttätsstr. 22, Lavis Lösche, Katharineustr. Id.p. nur bis V«3 Uhr. tMger Anzeiger. Organ für WM, Localgeschichtk, Handels- und GeschLMnkkhr. Auflage 16,256. ZiSo„r»e»t«tnet» vierteil. 4'/.ML, incl. Vringerlohll S ML, durch die Post bezogen 6 ML Jede einzelne -dummer 2i Pf- Belegexemplar l O Pf. Gebühren für Extrabeilagen ohne Postbeförderuug SS Mt. mit Postbefvrderung 4S Mt. Z»lrr,»r bgrfp. Petitzril« 20 Pf. Größere Lchnften laut unserem PreiSverzrichniß. — Tabellarischer Satz nach höherem Tarif. LecUnor, »nter Sr« «e»-ctt»,^trtch die Spaltzeile 40 Pf. Inserate find stets an d. «e»rdttt-, zu senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung pr»emtw«r»nSa oder durch Postoorschutz. A48. Donnerstag den 18. November 188V. 74. IühlgÄNH. von dem Unterzeichneten Königlichen Amtsgerichte sollen de» r». «ovemder 188« aus Antrag der Erben die zum Nachlasse de- Privatmann- Herr« Johann Wilhelm Lindner in Anger gehörigen Grundstücke, alS: l. da- in Anger, Hauptstraße Nr. S, belegen« Grundstück Nr. 80 de-vrandkata-er- Nr. 53, und 53 t» de- Flurbuchs und Fol. 18 de- Grund- und Hypothekenbuche- für Anger und U. da- ln volkmarSdors. am Nabet Nr. 77 belegene Grundstück Nr. 73 de« vrandkatasterS, Nr. 34 de» Flurbuch- und Fol. 84 de- Grund- und Hypotheken buche- für VolkmarSdors, welche Grundstücke am 19. Juli 1860 und zwar: «1 1 aus 34.52S — 4. aä 11 auf S0b« ^ gewürdert worden sind, freiwilliger Weise an hiesiger Amt-stelle emzeln versteigert werden, wa- unter Be zugnahme auf den an hiesiger Gerichtsstelle auShängenden Anschlag hierdurch bekannt gemacht wird. Leipzig, am 7. Oktober 1880. Königliches Amtsgericht, Adthetlung 11. Steinberger. GM- Znr gtfllligen Vtlllhtmg. -EWG Unsere Expedition ist morgen Freitag de» 19. November nur Vormittags bis '!,9 Uhr geöffnet. Bekanntmachung. Bon DonnerSiaa, den 18. d. M. ab wird Herr StadtbezirkSarzt Medicinalralh vr. Siegel im Parterre de- Grundstück- Obstmarkt 3. und zwar in den Stunden von 10—13 Uhr Vormittags, expediren. Leipzig, den 17. November 1860. Der Nalh der Stadt Leipzig. vr. Georgi. M«sserschmidt. Bekanntmachung. Der BorberritungSgotteSdienst für den zweiten diesjährigen Bußtag findet Tauner-tag, de« 18. d. M-, in der MalthäuSkirche und zwar nicht Nachmittag- 3 Uhr, sondern Abends S Uhr statt. Leipzig, den 15. November 1880. Die Kircheninspection für Leipzig. I Ter Superintendent Der Nath der Stadt Leipzig. I V. Le ch ler. vr. Georgi. ve. Wangemann. Bekanntmachung. D'e Exvedition des Quartieramtes und der Hundesteuer befindet sich von TonnerStag, den 18. dS. MtS. ab im Parterre deS Grundstücks Lbstmaekt Z. Le»»»ig. den 1«. November 1880. Ter Rath der Stadt Leidzia. vr. Georgi. Mefferschmidt. Zur Lage. ** Berlin, 16. November. Die Budget- reven der Redner der Fo rtschrittSpartei und der Secessionistengruppe litten an einem unlöslichen Widerspruch. Wer die Beweisführung unternimmt, der von der preußischen SlaatS- regieruvg behauptete wirthschaftliche Auf schwung sei nicht eingetieten, d e bisher verfolgte Wirthschasttpolitit werde solchen Aufschwung nur noch Wetter hemmen, der müßte zu dem Resultat kommen, die gebotene Steuererleichterung abzulehnrn. Ist dieser Steuererlaß im Widerspruch mit der „traditionellen guten Finanzpolitik des preußischen Staate-", wird er au- Schulden gedeckt, „um dm Steuerzahlern ein Vergnügen zu bereiten", so dürfte da- Land vorau-setzen, daß seme Vertreter diesem Ab fall von der guten traditionellen Finanzpolitik de- prrußischen Staate-, dloS um eine augenblickliche ver gängliche Stimmung im Lande hervorzurufen, nicht zusmnmen. Mit der Zustimmung macht man sich »um Mitschuldigen, wenn man diese ungünstige Meinung von der finanziellen nnd wnthschaftlichen Lage de- Lande- hat. Mit solchen Anschauungen ist die Zustimmung des Abg. Rickert zu dem Steuererlaß schwer, der Antrag de- Abg. Richter gar nicht in Eirklarg zu bringen. Die Stel lung der nationalliberalen Fraction zu dem überraschenden Antrag der Regierung bleibt eine vorsichtigere. Die Regierung Werst nach, daß da- Ordinarium de- Etat- »inen Urberschuß von 23 Milltorea Mark hat. Nach der Ansicht einiger Redner, specirll auch de- Herrn Rickert, ist der Urberschuß in dieser Höhe nur durch Er sparnisse, wo solche ani wenigsten angebracht sind, speciell beim Eisenbahnetat, erzielt worden. Die Richtigkeit dieser Meinungen kann nur in com- misscnnscher Vorberathung geprüft werden und in dieser muß auch die streitige Frage über die in da- Extraordinarium eingestellten Beträge prin- cipirll zur Erledigung kommm. Ein Beschluß über die Stellung der nanonalltleralen Fraktion zu dem Anträge der Regierung und zu dem Anträge de- Abg. Richter wnd demnach erst vor der zweiten Bcrathuug zu fasten sein. Eine vorherige Beschluß- s.stuug würde schon au- Achtung vor den Ein- wänden verschiedener Redner gegen die Ctat-auf- stelluug nicht statt finden können. In liberalen Abgkordnetenkreisen verspricht man sich nicht allzu viel von der aus die morgige Tagesordnung gesetzt! n Interpellatirn Cuny be züglich einer Revision de- Gerichtskosten- gesetzt-. Die Stellung, die der Iustizmiaister in längster Zeit zu dieser F age eingenommen, läßt die Hoffnung al- eine überau- geringe erscheinen, daß derselbe in seiner Beantwortung eine baldige Rrmedur der brklaarr-weither» Uebelstände Zusagen werde, welche durch die Höhe her Proceßgedührrn herbeigesührt worden und welche geradezu eine uotiouale Ealamität geworden sind. Alle-, wa- in dieser Beziehung dringende Abhülfe erheischt, ist schon so oft durckgesprochen worden, trifft so sehr auf da- bereiteste Berstäudn ß de- Publicum- und ist durch die Einwände au- Regieruna-kretsen so wenig zu entkräften gewesen, daß man füglich mehr aus die Form al- aus den Inhalt der Antwort de- Herrn Friedberg gespauut sein darf, mehr auf da- Geschick, mit welchem er die We'gerung einer Revisirn begründen wird, al- auf diese Weigerung selber, die von vornherein festst«ht. Leider »ft der Emdruck nicht abtuweisen, daß auch für diese Frage stnanzpolittsche Rücksichten zunächst di« entschrt- dendeu sein sollen. Die Einnahme au- de» ge richtlichen Losten und Strafen »st für da- Etat-- jahr 1881,82 aus 5V*/, Milli onen Mark, also um 1,800.000 Mark höher angrsetzt al- im Vorjahre. E- leuchtet nun e»n, daß bei der gefährlichen Rich- tuug, welche die Etatisiruug anzurehmen begirnt und welche die Gewinne von Ueberschüsten um jeden Preis zu einer moralischen Pflicht und Schul digkeit de- FinanzministerS machen möchte, auf eine so bedeutende Summe nicht leichten Herzen- verzichtet werden kann, wenn die Cirkel und Rech nungen de- Herrn Bitter nicht empfindlich gestört werden srtlen. Die Regierung sollte sich indessen de- üblen Eindruck- wohl bewußt sein, den ein bedingungslose- Festhalten an der jetzigen Höhe der Gerichtskosten im Lande machen muß. Hier wird kein noch so vernünftige- Raisonnement, vor ausgesetzt, daß ein solche- aufzusinden wäre, da- natürliche Gefühl einer schweren Benachtheiligung beseitigen, und namentlich die Erwägung wird völlig unverstanden bleibeu, wie Gründe, die all dem Staatshaushalt genommen werden, die maß gebenden sein dürfe« für die in Wahrheit ideale Frage, ob dem Volke eine prompte und vor Allem billige RechSpflege gewährt werden soll. Die Arbeit der Volksvertreter gehört heute den Commissionen an, von denen nicht weniger al- fünf in den Mittag-- und Abendstunden ver sammelt waren. Ueberhaupt wird für die nächste Zeit der Schwerpunkt der LandtagSgeschäfte nicht tn den Plenarsitzungen liegen, wie denn auch in den letzteren nach den Intentionen de- Präsidenten v. Köller und im Einverstänt ni ß mit d« m Senioren convent Ende dieser Woche eine größere Pause ein- treten soll. Es steht nunmehr fest, daß die Besprechung der Interpellation Hänel bezüglich der Antisemiter.- prtition ans keinen Fall über den Sonnabend hinan- verschoben werden soll. Wir hören von gut unterrichteter Stelle, daß ein Mitglied des Staat-ministeriumS gesprächsweise Werth darauf gelegt habe, diese Angelegenheit mit thunlichster Schnelle zu erledigen, um nicht „da- Gift sich weiter einfresscn zu lasten". Ob der Präsident schon morgen in der Lage sein wird, die Inter pellation für die nächste Sitzung auf die Tages ordnung zu setzen, steht noch dahrn. Vermuthlich wird er die DrSposilioa hierüber von der anbe- räumten StaatSmiaisterialsitzung abhängig machen, für welche bi- jetzt noch keine genaue Bestimmung getroffen ist. Politische Lebersicht. Lei-»»-, 17. November. Allmälig wird e- auch in weiteren Kreisen immer einleuchtender, daß man in Preußen unter der Puttkamer'scheu Aera darauf hinzielt, Alle-, was an Erfolgen der zehnjährige Culturkampf gebracht haben kann, in Frage zu stellen, indem die Schulen wieder an die Kirche ousgelirfert werden sollen. In ganz rein katholischen Gegen den, wie im westfälischen Kreise Brlton, dem finsteren Wahlbezirke de- Herrn Schroeder-Lippstadt, jubeln die ultrawontanen Organe bereit-, daß Dark den Conce>sioven de- CultuSmivister- von Puttkamer der Geistliche seine alte Stellung in der Schule, d. h. seine Herrschaft über dieselbe vollkommen wieder errungen hake. Da mag denn der neue StaatSsicretair de- Papste-, Cardtual Jacobtni, wohl mit Genugtuung constatiren, taß i» Preußen die kirchenpolitischen Gesetze nicht mehr in AnweNdurg kommen, und mag daraus Hoffnungen für die Zukunft schöpfen. Unter diesen Umständen braucht es der Curie wirklich auf den raschen Abschluß eine- dauernden Frieden-nicht anzukommeu, kenn wer tie Schule hat, dem gehört die Zukunft, und sind erst einmal wieder die Loll-schullehrer in den katho lischen Provinzen die Untergebenen der Geistlichen, so »st auch die kommende Generation den Ultra- moutaneu al- getreue Gefolgschaft ebenso sicher, wie die gegenwärtige katholische Wählerschaft, welche Unterr cht und Erz ehung während der un- glücklichen fünfziger Jahre genossen hat. Leider steht es in den evangelischen Gegenden Preußens nicht viel bester, da auch hier Herr v. Puttkamer die Lehrer stet- auf die Geistlichen als ihre natür lichen Vorgesetzten verweist. Dem Organ der CentrumSPartei, die „Ger mania", kommt die gestellte Interpellation de- Abg. Hänel sehr ungelegen. Sie hält die selbe für — frieden-gefährlich. Die Fr'ekcnswächter ln den „christlich"--scc»alen Bierversammlungen mit obligaten Schlägereien sowie die Friedensbemühun gen antisemitischer Pserdebahnpassagiere flößen dem ultramontanca Blatt offenbar mehr Vertrauen ein, als eine deutliche Erklärung der preußischen Re gierung über ihre Stellung zu der Wühlerei. — Die „V.-Z." vergleicht die deutschen „Antise miten" mit den Ezechen tu Böhmen. Auch die Czechen behaupten, „allenthalben, wo wir um un- blickn, finden wir den Deutschen als Herrn, die eingeborene Bevölkerung aber in dienstbarer Stellung". „Die Deutschen wohnen in Palästen, die Czechen in Ställen." Zn einer Sitzung de- Hamburger Bürger- auSschusfeS erschien als Commissar de- Senat- Senator vr. Mönckeberg, um auf die Anfrage de- BUrgerau-schuffe- wegen de- „kleinen Belage rung-zustande-" Auskunft zu ertheilen, und zwar mündliche Auskunft, während die Antworten de- Senat- auf Au-kunft-ersuche sonst immer schriftlich erfolgen. Die Mitglieder de- Bürger auSschnsseS, welche in der Sitzung anwesend waren, verpflichteten sich auf Wort, üver die wegen de- „kleinen Belagerungszustände-" gepflogenen Ber Handlungen bi- auf Weitere- nicht- an die Oeffrntlichkeit gelangen zu lasten. Die Stände in Waldeck nahmen «ine von einer Commission verfaßte Denkschrift an; darin wird die Stellung de- Landtage- zu den schwebenden Fragen, da- Berhältniß Waldeck- zu Preußen und die Gründe der gegenwärtigen Ablehnung de» EtatS eingehend beleuchtet und al- da- in beider seitigem Interesse Wünschen-werthcste die An> nerton der FÜrsteuthUmer Waldeck-Pyrmont bezeichnet; wenn aber derselben noch andauernd die bisherigen Gründe der deutschen Politik im Wege stehen sollten, dann sei wenigsten- eine für Waldeck wohlwollendere Ausführung de- Acres- sion-vertrogr- geboten. Die Panzercorvette „Hansa" ist in Kiel jetzt einer eingehenden Untersuchung unterworfen wor den; nach dieser sind große inrure, auch äußere Reparaturen und Aendrrungen nothwendig. Von einer Indienststellung dieser Corvette ist jetzt vor läufig daher wieder abgesehen worden. Dagegen sind von der Armiralität die Corvetteu „Blücher" und „Moltke" zur Au-wahl für ein Anfang de- nächsten Jahre- in Dienst (für welchen Zwick, ist merkwürdigerweise noch uuvekanvt) zu stelleude- Schiffd stguirt. — Verschiedene höhere Artillerte- und Marineosficiere haben sich nach Cuxhaven und von dort an die Mündung der Elbe be geben, um den zweitägigen Schießübargen von dem Seesort Kugelbaake und der besten Batterie Glimmerhörn au- beizuwohuen. E- soll beson der- die Kraft und Schußstcherheit der schweren gezogenen 28 Ceatimeterg« schütze zur Zeit bewegter Fchrwafserverhältniste und veränderten Luft- und LichteiudruckS erprobt werden. « * * Im Unterhaus zu Pest betont« Szonthagh die Nothwendigkeit der Erweiterung de- Ver zehrungssteuer vertrage- mit Oesterreich, um den finanziellen Uebelstände» abzubelfen. Die ver einigte Opposition hält ein Verschmelzung mit der gegenwärtigen Regierung und der Majo ität für au-geschloflen. Der Finanz»,inister bedauert die Ablehnung der Fusion, die auf Grund de- Bruche- de- erwähnten Vertrage- rhnehtn unmöglich wäre. — Ueber die Säbelasfaire in Klausenbürg wird folgende-Nähere gemeldet: ..Nicolau» Bartha, der Redacteur des Blatte- „Ellenz« k", wurde am 13. d. M. Vormittag- von zwei Osficieren heran-« gefordert, weil in seinem Blatt eine Notiz er schienen war, welche da- Vorgehen de- MilitairS gegen Freiwillige scharf tadelte. Der Redakteur lehnte dcn Zweikampf ab, worauf die Osficiere mit Peitschenhieben antworteten. Bartha wehrte sich mit seinem Stocke; darauf hieben ihn die Osficiere mit ihren Säbeln nieder. An Bartha'- Auskommen wird gezweiselt. Anläßlich der Aufregung, welche dieser Vorfall in Klausenburg hervorrirf. ist da- Muitair »n tea Kasernen cvnsignirt." Eine in Klaufenburg abgehalteue Volksversamm lung war von mehreren tausend Menschen besucht und nahm einen ganz geordneten Verlauf. Nach mehrfachen Reden wurde beschossen, eine De putation an den Kaiser zu entsenden, welche dem Monarchen folgende Adresse zu überreichen habe: In huldigender Ehrfurcht bringen wir Ew. Mas. die befremdliche Thalsache zur Kenntniß, daß die beim Reserve-Commando des 51. Infanterie-Regimen tS in Verwendung stehenden Osficiere Oberlieutenant Dienst l und Lieutenant Rüftow unfern Mn bürge r Stephan Bartha in dessen Wohnung meuchlings angegriffen, lebensgefährlich zusammengehauen und, unter Bei- seitesetzun, der Ritterlichkeit, sowie unter dem Vor wände der EatiSfactionSnahme, eine skandalöse Ge- waltthat verübt haben. Wir wissen auS früheren Fällen, daß die Macht und die Verantwortlichkeit unserer parlamentarischen Regierung bei der gegen wärtigen Organisation der Militairoerichte keine Garantie bezüglich der Sühne bietet. Nur Ew. Moj. besitzt jene krieg-herrliche Gewalt, die darüber be ruhigen kann, daß die Thäter ihrem Verbrechen ent sprechend bestraft werden. Nach telegraphischen Nachrichten au- Peters burg ist an den vom Militairkrei-gericht zum Tode durch den Strang verurtheilten Nihilisten KwatkowSky und Pre-niakeff da- Urtheil am Dier.Stag früh 8 Uhr in der Peter-PaulS-Festuug vollzogen worden. — Der „RegierungSbote" er klärt die au- ausländischen Blättern »n russische Zeitungen Überaegongenen Nachrichten über zwi schen dem russischen Botschafter in Wien uns dem dortigen Vertreter der römischen Curie gepflogene Verhandlungen, soweit e- den Gegenstand der Besprechung betreffe, für unbe gründet. Die einige Monate hindurch geführten Verhandlungen hätten bei der Abreise de- Nuntius Iacobiui von Wun mit einer vorläufigen Verständigung geendet, welche ausschließlich die kirchliche Organisation der katholischen Bi-thümer kr Rußland betreffe. — E- heißt, in Peters burg bestehe die Absicht, in nächster Zeit d» den höheren RegierungSkreisen die endgültige Er ledigung oer Fragen in Angriff zu nehmen, die sich auf die Au-dehnun- der staatlichen und kommunalen Eir- richtuvgen auf da- Königreich Polen beziehen, die bereit- im Reich in Kraft getreten, aber in Polen noch nicht ein geführt sind. Die vorberei tenden Arbeiten in dieser Hinsicht seien bereit- se.t längerer Zeit beendigt. La- Amtsblatt der rumänischen Regierung, der „Roüranol", bespricht abermal- die Donau- frage uud gi»bt der Hcffauug Ausdruck, daß im Interest« der guten Lepehunge» zwischen Oester reich-Ungarn und Rumän en erstere- nicht aus da- „Avautprojet" »urückkommen werde, da Ru- mäuien seine Unabhängigkeit unter allen Umstär- den wahren müsse. Im schlimmsten Falle würde Rumänien noch da- Mittel bleiben, die gemischte Commission nicht zu beschicken und etwaige Be schlüsse dieser Commission, welch« ohne Mitwirkung RumäuievS zu Stande kommen sollten, a»f dem rnmäuischeu Ufer nicht zur Ausführung zu brmgru. Am Schluffe de- Artikel- wird die Erwartung au-grsprocheu, taß Oesterreich-Ungarn die ans«
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