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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 24.11.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-11-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188011243
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18801124
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18801124
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1880
- Monat1880-11
- Tag1880-11-24
- Monat1880-11
- Jahr1880
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 24.11.1880
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Erscheint täglich früh 6'/. Uhr. Nedattk,, a»t JohauniSgastr »S. >yrrLÜ»»1k» »rtzarNo, Vormittags 10—12 Uhr. Nachmittags 4—5 Uhr. »itt di« «U«r,-bt riutzklandirr «an». Ln»U «acht ft» dtr Redacrto« a«cht vrrbtadltch. e der für die uächft- >e Nummer bestimmten ir an Wochentagen bis llbr Nachmittag», an Louu- und Kesttagen früh bis '/,9 Uhr. r, de» Mftle» für z,s. A»»ah»«: Otto Klemm, Universitätsstr. 22, L»«1s Lüsche. Kathannenstr. Id.p. «rr dis V,3 Uhr. Mlprigcr,Ä agelilaü Anzeiger. Lrgau für Politik, Localgeschichte, Handels- und Geschäftsverkehr. Auflage 16.250. -t>-»m»e»t»ottr< viertelt. ^/.AL, iml. Vringerloha 5 Ms. durch die Post bezog« S Mt. Jede einzelne Nummer 25 Ps. Belegexemplar 10 Bf. Gebühren für Extrabeilagen ohne Pvstdt't)rderung L» Mt. Mit Postbefvrderung 48 Mt. Z-serale Lgrsp. Petttzeil« 20 Pf. Größere Schriften laut nuferem PreiSveikzeichlliß —Ladellanscher Satz nach höherem Tarif. Leclamea mein de« »edattlamßttch die Spaltzeile 40 Pf. Inserate sind stet« an d. «wrdttt», zu senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung praanammoaSo oder durch Postvorschuß. 354. Mittwoch den 24. November 1880. 74. Jahrgang. Auction. Im gerichtlichen Luc ionSIocale, Ecke der Harkortftrcrße und Pleißengaffe, sollen Montag, den 2s «onemher 188V, 10 Ahr Vormittag- verschiedene zu einem Nachlasse gehörig« Posamentirwaaren rc., alS: Spitzen, Treffen, Fransen, Quasten, KortrepeeS, MiiitairknSpse, 8000 Blatt Kupferfolio, 80 Meier Feuerwehrgurt, 388 Kilo verschiedene Epritzen- schläuche und diverse andere Gegenstände öffentlich an den Meistbietenden gegen sofortige Baarzahlung rersteigert werden. Leipzig, den 32. November 1880. »er «ucttonator des Königlichen Amtsgerichts. Thierbach. Vermiethung in der Fleischhalle am HoSpitalplatz. In obiger Fleischhalle sollen die «bthetluvgen «r. 3, 8, 11 und 17 sofort gegen etnmonatltche Kündigung anderweit an die Meistbietenden Nermtethet werden und haben wir hierzu Versteigerung-» termin auf Sonnabend, de« 4. Decrmber d. I.. vormtttagS 11 Uhr an NathSftele anberaumt. Die BersteigerunaS- und BermrethungSbedingungen können schon vor dem Termine auf dem Rathhau»- . ^ - - - saale, l. Etage, eingesehen werden. Leipzig, den 13. November 18S0. Der «ath der «ratzt Leipzig. vr. Grorgi. Stoß. Versteigerung von Bauplätzen. Di« tzettze« der Stadtgemeinde gehörigen, tu der «chreberstrahe link- und rechts der nach der Schwimmanstalt führenden Brücke au tzer Elfter gelegenen Bauplätze «r. 7 und 8 de- bett ParcellirungS- plane-, Parcellen Nr. 3533, 3583d de- Flurbuchs, von Nr. 7: Parcelle Nr. 8593. 1379.80 gw ----- 398» lDT. 'S: . . 8583t., 8171.75 . --- «770 . Flächengehalt sollen an NathSftele DouverStag. den 2. Tecember tz. I, vormittags 11 Uhr zu« verkante »ersteigert werden. Die BermeffungSpläne und die LersteigerungSbedingungen, von welchen letzteren Abschriften geaen Be zahlung der Schreibegebühr verabfolgt werden, liegen in unserem Bauamte, Tiefvauverwaltung, RathhauS II. Lmge " ' Zimmer Nr. 18, zur Einsichtnahme auS. Leipzig, den 15. November 1880. Der »ath tzer «tatzt Leipzig. vr. Georgi. Eerutti. Wegen Reinigung der Locale bleiben die Geschäfte de- Leihhauses und der Sparcaffe für Mittwoch, den 24. November » c. auSgesetzt. Leipzig, den 30. November 1880. Des Nath» Lepniattou für Leihhaus und «parcaffe. Bekanntmachung. Tie voa unS am 88. Oktober dS. IS- zur anderweiten Beruuethung versteigerte« tzettze» Verkaufs- gewöltze im Erdgeschoffe de- vörsettgrpautze- am Naschmarkt, nämlich 1) da- zeilher an Frau PincuS vermiethet grwcsene Gewölbe an der Ecke d«S «alzgätzcheu- und NaschmarkteS (Rarhbau-seite) und 8) da- z Z. an Herrn Äildprethändler Neinhold vermiethete, auf der btockhau-seite befindliche erfte Gewölbe vom Nasch««,kte auS, sind »ermiethet und werden daher die unberücksichtigt gebliebenen Bieter in Gemäßheit der Versteigerung-« bedmgungen ihrer Gebote hiermit eatlasseu. iftipzig, den 28. November 1SS0. Der Math tzer «tatzt Leipzig. vr. Tröndlin. Stüh. Bekanntmachung. In Gemäßheit der KirchenvorftandS > Ordnung scheiden au- dem Kirchenvortzand der Thoma-kirche demnächst auS folarnde Herren: Prof. vr. Eckstein. Stob. Grüner, vr. Earl Günther, Hermann Schnoor. C. Gustav Thieme, dieselben find zedoch sofort wieder wählbar. Außerdem find au-geschied«n durch den Tod Herr vr. meL. Kirsten und durch Wohnungswechsel Herr Prof. vr. Wagner. Nunmehr sind 7 Mitglieder zu wählen. Die Wahl ist von uns auf Mttwoch. tzeu 24. «ovemder tz. I. angcsetzt worden, und wird im Saale der Alten Waage von Morgen- 10 Uhr bi- Nachmittag- 4 Uhr (ohne Unterbrechung in den Mittagsstunden) staufinden. Hierbei ist Folgende- zu beachten: 1) «nmmtzerechttgt find Diejenigen, welche vom ll. bi- 18. v. M. sich angemeldet haben und in die seitdem geprüfte Wählerliste ausgenommen find. 2) Die Wahl hat zu erfolgen durch persönlich zu bewirkende Abgabe eine- Stimmzettels: jeder Wähler kann sein Wahlrecht nur in eigner Person au-üben. 3) Jeder Wähler hat 7 Gemeindeglieder, welche dem Psarrsprengel der Thoma-kirche anaehören und mindesten- 30 Jahre alt sind, nach Taus» und Familiennamen, Stand und Beruf genau zu bezeichnen. Wir fordern hiermit die stimmberechtigten Gemeindeglieder auf, Mittwoch, den 34. d. M. innerhalb der genannten Stunden ihr kirchliche- Wahlrecht zu üben, und ihr Augenmerk auf „Männer von gutem Rufe, bewährtem christlichen Sinne, kirchlicher Einsicht und Erfahrung" (Kirchenvorstands«Ordnung 8 8) zu richten. Leipzig, am 15. November 1860. Der Wahl-Ausschuß zu St. Thomä. vr. Lechler, Vorsitzender, Ferdinand Dürtztg, Julius Feurtch, «obert KötzltNff. Karl H. Leuttzter, vr. Gustav L,tzse. «ruft v. «chtatzler. «mt» Töpfer, «utzals Leuker, vr. H. Oscar Ztmmermau», «lex. Ziuketse». ! Ju einer der letzten Sitzungen der französischen Deputirteukammer ist über die Ursache», welche den früheren Minister Frevciuet zum Austritt au» dem Labiuet bewogen haben, volle Klarheit ge sonnen worden. Herr v. Freycinet hat in einer großen StaatSrede die Anschauungen und Absichten cargelegt, welche den Zwiespalt mit seinen früheren Tollegen berbeisührten. Er legte dar, wie nach seiner Memung der gefährliche Einfluß der Kirche auf die Staatsangelegenheiten, überhaupt die Macht eine- ränkesüchtigen KleruS weit sicherer durch eine systematische, freisinnige Erziehung de« Volke- alt durch spontane Gewaltacte beseitigt werden könne. Er habe sich deshalb gegen Gewalt- maßreaeln gesträubt, wrlche die Leidenschaften zu erhitzen geemnet seien. Er habe zwar die egalitär der Märzdecrete anerkannt, allein doch erst versuchen wollen, ob sich nicht ohne ihre, die Raffen aufreizende Ausführung die Orden ge winnen ließen, dem Gesetz zu gehorchen. Zu diesem Zweck sei e« ihm in erster Linie darum zu rhu» gewesen, da- nach monarchischer Richtung revolutionaire politische Element von dem religiösen zu trennen, mit welchem letzteren sich dann, wie er glaube, wenn auf der einen Seite billige Nach giebigkeit und aus der anderen kluge Toleranz geübt würde, ein auskömmlicher Frieden schließen ließe. Eine solche Absicht habe der von ihm vor- geschlagenen Declaration, deren Unzulänglichkeit er nicht leugne, zu Grunde gelegen, und wenn man ihn hätte gewähre» lasten, so würden weitere nnedigende Schritte von Seiten Rom- und des KleruS erfolgt sein. Daß seine College» i« Ministerium mit diesen Anschauungen nicht über einstimmten, sondern aus der strengen und voll kommen gesetzmäßigen Ausführung der Decret« bestanden, ist, wie man bereit» längst weiß, der Grund der Ministerkrifis gewesen. WaS Freycinet sagte, klingt verständig und human. Geht mau der Sach« indessen aus den Grund, so ergiebt sich, daß der Herr Ermiuister von falschen Voraussetzungen auSgiug. Gerade weil eS der Regierung der Republik Ernst ist, das Volk dem Einflüsse der von Rom aus fanatisirten Geistlichkeit zu entziehe», war ein FrirdenSschluß mit dem Vatikan und seinen Heerschaareu in Fraukreich eine absolute Unmöglichkeit und somit der fromme Glaube Freycinet'» eine unfruchtbare Träumerei. Wenn der Papst sich aus die Vor schläge Freyetutt's einlietz — wir erinnern übri- genS daran, daß die Congregatiouea selbst nicht einmal die Declaration abgegeben haben, daß so mit der erste Schritt, aus den die von Frrvcinet prophezeiten weiteren folgen sollte«, nicht emmal aethan wurde —, so geschah e< nur deshalb, weil Seine Heiligkeit Maßregeln verhindern wollte, durch welche die autirevublikanischen Wühlereien der Orden-geistlichen wirklich unmöglich gemacht werden konnten, und um so durch ewe schecnbar« Nachgiebigkeit «ehr Freiheit für die Eonspira tton« gegen die da« Unterricht«wesen durch aus freisinnig gestaltende Republik zu gewinnen. Herr do» Freycinet war aus dem besten Wege, sich do» Rom dnpiren zu lasse» uud da« Gegen- theil voa Dem zu erreichen, WaS er beabsichtigte Die politischen Umtriebe de- KleruS lassen sich nun einmal nicht durch Schmeicheln und Streicheln, sondern nur mit der ernst zugreifcnden Faust be seitigen. War diese einmal zu der Ausführung der Decrete geballt, so mutzte auch dreingesahr» werden, wenn die Zögerung nicht al« Schwäch« de« Cabinet- auSaelegt und de« immer drohenderen Uebermuth de« KleruS Vorschub geleistet werden sollte. Die Friedensstörungen, welche Herr von Freicinet fürchtete, wären, wenn sein Plan zur Ausführung gekommen wäre, eine chronische Krankheit des öffentlichen Leben- geworden, denn jeder neue frei sinnige Schritt der Regierung hätte neue klerikale Umtriebe zur Folge gehabt, denen daun die ganze bisherige Macht »e- Klerus zur Seite gestanden hätte. Von einer Trennung des politischen vom religiösen Element konnte nicht die Rche sein; denn Rom und seine Priester sind antirepublikanisch. Die französischen Klerikalen würden daher immer zu den monarchischen Parteien gestanden haben und diese zu ihnen, oder aber die Republik hätte ihnen den großmüthigen Gefallen thun müssen, sich uni ihretwrllen durch reactionäre Tendenzen selbst zu ei morden. Daß die Friedensstörungen nicht so gefährlich waren uud sind, wie Herr von Freicinet fürchtete, da- haben die Thatsachen bewiesen. Das Volk hat entweder theilnahmslos oder sympathisch der Ausführung der Decrete zugesehen, und was sich von Laien den ausführenden Beamten widersetzt hat, das warm wenige Klerikale und Monarchisten, die der Regierung der Republik überall und zu jeder Zeit gegenüber getreten wärm. Diese Erfahrungen beweisen, daß Herr Freicinet geirrt hat und daß der alte Spruch auch für Frankreich gilt: ,Mer in ein Wespennest greift, der greise fest zu!" Pttittsche Iledrrsicht. «eitzpa. »3. November. Ja einem Artikel der „ Norddeut schenAllge- meinen Zeitung" wird die Schuld an der Iudenhehe dem Abg. Lasker zuaeschriebev, der dm Reichstag bestimmt habe» im Strafgesetz buch bet de« „U»reizungs".Paragraphcn dm vom BundeSrathe tzargefchlageum »»«druck „Feind seligkeit»" durch „GewaUlhätigkeiteu" » ersetzen. Diesem Artikel dürft« »ach einer Mittheilung der ,Boff Ztg." gute Informattonen zu Grunde geleae» haben. WaS früher mißlang, das zu er reichen soll jetzt die Iuvenhrtze auSgeuutzt wer den; dmn es wird regiervugSseitig versucht wer den, bei der bevorstehenden Revision des Str.-G.-V. dm tz. 130 i» folgender Fassung durchzubrinam: „Wer in einer dm öffentliche, Fried» gesährden- dm Weise verschied»e Elasten der Bevölkerung zu Feindseligkeiten anreizt, wird u. s. w." Kerner erachtet man es in preußischen ReaieruugSkreisen für nothwendig, Lei Revision des Gtr GE. die Strafbestimmung» 1» v» Lst. 110 (Aufforderung zum Ungehorsam gegen Gefttze und Berormmn- gm) und tz. 166 (Gotteslästerung) im Sinne des vom Reichstage abgelehntm tz. 20 de« Pveßgefetz- Entwnrf» zu verschärfen, sow»e öffentliche «griffe in Rede oder Schrift gegen die Familie, das Eigmthum, die allgemeine Wehrpflicht oder sonstige Grundlagen der staatlichen Ordnung, sofern diese Angriffe die Sittlichkeit, den RecbtSfiaa oder die Vaterlandsliebe zu untergrab» geeignet sind, unter Strafe zu stellen. In der am Sonnabend in Berlin stattge- fuudmen Parteiversammlong derSecessiouisten wurde einstimmig die Bildung eine» „Wahlvereins der Liberalm" aus Grund folgenden Statuts keschlossm: 8. 1. Der Verein berweckt: ») auf die Wahl libe raler Männer für die LolkSvertretunaen himuwirkm, welche entschlossen find, der rückschrittlichen Betonung auf politischem, kirchlichem und wrrthschaftlichem Gebiet entschieden entaegenzutreten; d. die Verständi gung der liberalen Männer bezw bestehend» libe ralen Organisationen in den einzeln» Wahlkreisen über eine gemeinsame Ausstellung von Eandidaten für die Bolksvertretvnaen herbeizuführen. tz 8. Der Sitz des Verein- ist Berlin, tz. 3. Jede- Mitglied de» Vereins zahlt einen Beitrag von mindestens 3 ^l jährlich, tz. 4. Ein Vorstand leitet die Verein»« Angelegenheiten. Der Vorstand wählt einen geschäft-- führenden Ausschuß, welcher seinen Sitz in Berlin hat, die laufend» Geschäfte führt und die Vereins« mittel nach den Beschlüssen der Generalversammlung und des Borstandes verwendet. K ö. Generalver sammlungen der Mitglieder des Vereins werden von dem Vorstand« nach Brdürfntß beruf» Der Staatsseeretär für das Reichsland, vr. Hofmanu, ist nach Straßbura zurückge- kehrt. Die „Lothringer Zeitung" theUt die von demselben »ach Beendigung der Vorstellung der Behörden m Metz an die versammelten gerichtete Ansprache in folgend» Wort» mit: »Meine Herren! Die dm deutschen Beamte» im Reichsland« gestellte Aufgabe ist gewiß ein« ver antwortungsvolle und schwierig«, aber dir Beamten haben in de» 10 Jahr» seit der Annexion bewies», daß sie dieser Ausgabe gewachsen sind. Ich glaube, sowett ich au» meiner allerd,na» erst kurz» Ers»^ rung sprechen darf, beton» zu können, daß in einem unter so besonder» Verhältnissen erwervenen Land«, daß namentlich in Lothringern wo die verwaltmig schwieriger erscheint als i« Elsaß, kein« andere! tim im Stand« gewesen wäre, bessere Resultate erzielen. Ich hoffe und wünsch«, daß. wie es bisher gelungen ist, die Wohl fab« bes beben und dadurch bei der Bevölft ständen nach erreichbare Maß dm ... . vorzurufen, so auch fernerhin es Ihre« Eifer, Ihre» Flerße und Ihrer Gewiffenhaftigkm gennaen wird, da- Gedeih» de- Bezirk» und damit die JutereAen des Reiches und des deutschen Volkes zu sörbwn. Ich glaube in de« Kreise von Männer», wie ich st« h,er vor mir versammelt sehe» diese Zuoerstchl «ft aller Bestimmtheit aussprechen zu können " Im Lanse dieser Woche werden, wie ans Ber lin verlautet, das preußische StaatSmtuisteriu« dw» de». und der BundeSrath sich nacheinander mit Socialisten - Gesetz zu beschäftig» Hab». Sonntag, den 28. d. MtS., läuft di« einjährige Frist aus Verlängerung de« klein» Belagerungs zustandes Uber Berlin und Umgegend ab, nod wie es heißt, wird allem Anscheine nach die pr«- ßifche Regierung die abermalige Verlängerung ans die gleiche Zeitdauer beantrag«. In den deutschen Kronländem Oesterreichs werdm die Vorvereitnngeu für die am 30. Rover, stattfindeude Kaiser Josef-Feier mit Eifer be trieben. Wie gestern hervorgehoben, wird Bischof Ruidiger in Linz eine kirchliche Feier diese- G^ deuktage« nicht gestatten. Als die der Regierung daß bald ein Dementi erfolg» jedoch nicht nur an-, sondern da- Leiborgau de« Linzer Bischof», da» „BolkSblatt", veröffentlichte eine ausführliche Motivirung für die Verweige rung der kirchlich» Feier. E- heißt darin, wie die „Voss. Ztg." specieller meldet, Kaiser Josef II. habe aus staatlichem Gebiet die Autonomie der Länder verletzt, indem er die Landtage auf gehoben. Auf kirchlichem Gebiete habe er die völlige Bevormundung der Kirche durch die Staats gewalt durchgesrtzt, welches System man auf sei nen Namen getauft hat. Die Dimer der Kirche dürfen daher keine kirchliche Feier veranstalt«, die als Gutheißung dieses Äosefiui-mu» aufgefaßt werden müßte, — Der deutsch-couservative Parteitag tu Linz wählte, wie wir ergänzend mittheil«, Brandi» zum Präsident» und EhorinSky nnd Riccabona zu vicepräsideut». Nachdem meh rere Redner unter dem Beifall der Versammlung gesprochen halt«, wurde die bereit- mitgetheilte Resolution einstimmig angenommen. Ebenso wurde eine Resolution weg» gleicher vertheilung der Grundsteuer genehmigt. Wie ans Petersburg telegraphirt wird, lantm die Ralbrichtm auS Peking durchaus uubefriedi- gend; die chinesische Regreruog scheint von der Friedensliebe oder voa der Kriegsfurcht Rußlands vermaß» überzeugt zu sei», daß sie das Fehl- schlag» der Verhandlung» in PeterSbnrg ledig- «ich der Ungeschicklichkeit ihrer Bevollmächtigt» beimißt. „Marquis" T s eu a^hat die Befürchtung, es möge ihn ein ähnliche- Schicksal wie Tschung Hau b:treffeu, fast unverhohlen anSaesprochen. Die Bollmacht». mit dm» ihn seine Regierung »Nsgrstvttel. Arb augenscheinlich nur scheinbar, denn in all« Eatdinalfragen ist er gezwungen, in Icking um Weisung» ttnzukomm», ein Ver- fahr«, welches die Unterhandlung» in uuabseh- »arr Länge zu zieh» droht. In Petersburg macht man sich geringe Hoffnung ans Erhaltung de« Frizens, den» »an kennt die Hartnäckigkeit der altchinesischen «artei. Die Gerichte in den französischen Provinz» fahr» fort, die auffallendsten UrtHelle zu sprechen. So verurlheille das Zuchtpolizeigericht von Nizza die Chefredakteur« de« „Phare rittoral" und des „Patriote NitzviS" zu je 200« Kr». Geldstrafe «ud »i 1 !
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