Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 03.12.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-12-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188012030
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- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18801203
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18801203
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1880
- Monat1880-12
- Tag1880-12-03
- Monat1880-12
- Jahr1880
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- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 03.12.1880
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Erscheint täglich früh 6'/. Uhr. »r dt» «Uckgadr e /crtptr «acht sich i der«» RrdaNt«» »»t LrPktMs» JohanuiSgasir SS. Lorichstulra »rr Re»attii, Vormittags l0—12 Uhr. Nachmittags 4—S Uhr. rtogrsandter Man»« die Redaktion nicht Endlich. Ruruchme der für die nächft- hslGmve Nummer drsttmmt« »tr au Wochentagen bis Nachmittags, an Sonn- esttagen früh bis '/,ü Uhr. La de, SUlolr« stll Z,s. Luuah»e: Ott» Klemm. Universitätsstr. 22, L»u1s Löiche.Katharinenstr. 18.P. nur bis '/Z Uhr. Taarlilaü Anzeiger. Organ fill Pelilik, Localgrschichtt, Handel-- und Geschäftsverkehr. Auflage 16.40«. Ad»»«mm,t«Prr1» viertelt. S'/.NL, incl. Bnngerlohu ü Ml., durch die Post bezöge» « Ml. Jede einzelne Stummer 25 Pf. Belegexemplar 10 Vf. Gebühren für Extrabeilage» »hne Postbeförderung SS ML mit Postbefvrderung 48 Ml. Inserate 5aesp. Petitzeile 20 Pf. Größere Schriften laut unserem Prei^erzeichniß. -Tabellarischer Satz »ach höherem Tarif. Lrclmaea »»trr de« Ntdattiomßrtch die Spaltzeil« 40 Pf. Inserate find stets au d. Lepevtri», zu senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung xrrsuiunmmS» »der durch PostvorfchuK. 363. Freitag den 3. December 1880. 74. Jahrgang. Bekanntmachung. Auf die für da- Jahr 1880 fevzusetzende Dividende der Reichtbankaniheile wird vom I». ds-. Mt-, ab eine zweite halbjährige LbschlagSzahluna von zwei und ein vieriet Procent oder «7 Mark SV Pfennige« für den Dividendenschein Nr. 14 bei der ReichSbankbauptcasie zu Berit«, bei den Reich-bankhauvtstellen in vrrme«. Breslau, «Sin. Danzig, Dortmund, Frankfurt a. Main, Hambura. Hauuover, «Sntgs- »er« 1. Pr., Letpzr», Magdebnrg, Mannheim, München, Pose«. SteM«. «tragbar, t. «. und Stuttgart. bei den R ichrbankstellen in «achen. NugSbura. «tetesel». vraunschwetg, Bromberg, Lasset. Lhemnitz. Loblenz. Crefeld. Dresden, Düsseldorf. Liberfeld. Elbing, «mden, Erfurt, Essen, FlenSbnrg, Frankfurt a. Oder. «cra. «le wiiz, «logau, ülörlttz. «raubrnz. vale a S.. Karlsruhe, Kiel. LaobSbera a «. Vteanitz. Lübeck, Mainz, Memel. Metz, Minden Mülhausen t. E., Münster, Norbhause», Nürnberg, Osaabrück, Stege«, «tolp, Stralsund, Thorn, Ttlfit und bei den ReichSbank- Eommandrten in Löslin und Insterburg erfolgen. Berlin, den I. December ivvo. Der Stelbertreter des Netchska»«zlerS. Otto Graf zu Stoiber«. Bekanntmachung. Obwohl die Eciaubniß »ur Herstellung von B-üschleußen nur gegen Revers ertheilt wird, wodurch sich die betreffenden Hausbesitzer verpflichten, Pribatfiüsstgketten durch die veifchleuhe« «tcht abzuletten, rst Letzteres doch neuerlich mehrfach geschehen. Daher wird jede Ableitung von Priveiflüssigkeiten durch die Beischleußen, sei es, daß dieselbe durch Herstellung von Verbindungen mü den Privatgruben oder durch Eingießen in die in den Grundstücken befindlichen Einfalllöcher erfolgt, bei Geldstrafe b«S zu tz» Mark aber Hast bis zu 14 Tage« hiermit verboten. UeberdieS haben Grundstücksbesitzer, welche in so gröblicher Weise ausdrücklich übernommenen Ver pflichtungen zuwiderhandeln, zu gewärtigen, daß von dem bei der Eoncesfion zur Anlegung von Beischleußen vorbebaltenen Widerrufe Gebrauch gemacht werden wird. Leipzig, am 36. November 188v. Der Nattz der Stadt Leipzig vr. Seorgi. Harrwitz. Bodm-Vermiethung. In dem der Stadtgemeinde gehörigen Hause NeichSstratze Nr. 5L (neben dem Burgkeller-Durchgange) find s geriiumtge Vöde». der mittlere Boden 3 Treppen hoch und der »der, 4 Treppen hoch, für welche der im «urgkellerhofe befindliche «uszu, mit benutzt werden kann, s»s»rt oder später zu »ermtetHe» «nd werden Miethofferten auf dem Rathhause, 1. Etage, Zimmer Nr. 17, woselbst auch di« BermiethlmgS- bedinaungen eingesehen werden können, entgegengenommen. Wegen Besichtigung der zu vermiethenden Bodenräume »olle man sich an Herrn Inspektor Rentsch, Naschmarkt Nr. l, un 3. Stockwerk, wenden. Leipzig, den 3«. November 18«. Der Nattz tzer «tatzt Leipzig vr. Georgi. Stöß. Auktion. Bei dem Unterzeichneten Haupt-Zoll-Amte sollen be« 11. Deeember tz. I Nachmittags 3 Uhr im RevifionS-Local Nr. III. 16 Stück auße,lerne Bogenfenster, 171 Eentimeter hoch, 1V3 Eentimeter breit, 3 mit Blech beschlagene Thüren, 3 Schlösser und etwa- Brucheisen öffentlich an den Meistbietenden versteiaert werde». ^ Leipzig, den 26. November 1860. Kä»tgltcheS Haupt-Zolamt. Kerstan. 8ltMll8 äes Lrrtlloden kvrlrliLverelils l,elvrl8-8tLät Vlvnntag, äou 7. Vveomdor, ^dvnä» 6 vllr l» 8»»Iv ävr Arsten »arxsrsckulv. I'rgeoorüouog: 1) 6«,enberiedt unä keolstrüaog Ser veitrige kür 1L81. 3) V»KI äer Vereio» keamten uns ^u»,ckil»se, >ovie ä«r velegirteo rum llrei,rereii»-äv88<:bL08 »aä rum OrtsgesullÄileito-äaooehu«,. 8ed>u>« äe« Vrüilscl» 7 vstr. 3) Outaedtea »es 8t»ulleo äoisckua»«» d«tr. cirilärrU. 2eoguio» io Istültolr »ogelegeukeileu. 4) V»>»> «iue» Lowitö» rur kevinioa äe» kkorwaeopoe» germsuic». Politische Lebersicht. Leipzig, 2. December. Etz dürfte sich, wie man unS au- Berlin schreibt, bestätigen, daß Fürst BiSmarck nun doch noch vor Weihnachten nach Berlin zu kommen denkt; allerdings vermögen die bestunterrichteten Kreise nicht zu unterscheiden, ob dieser Gedanke nur einmal m FrtedrichSruh hingeworsen ist, um möglicher Weise ebenso schnell wieder von der Bildfiäcve zu verschwinden, oder ob die bisherige fest verbreitete Annahme, dasi der Reichskanzler nicht vor dem Januar seinen Landaufenthalt ab brechen werde, nur in der Absicht aufrecht erhalten worden ist, um desto größere Freiheit für eine lieber- raschung zu behalten. BemerkenSwerth ist an der neuesten LrSart, daß die Ankunft des leitevden Staatsmannes unmittelbar vor den Festtagen ans kurze Zeit erfolgen soll; eS wird darau- die Absicht gefolgert, daß derselbe eine Berührung mit dem Landtage für jetzt zu vermeiden wünscht, da dieser nach bisher regelmäßiger Uebung seine Ferien gegen den 20. December zu beginnen Pflegt. Altz nächstliegmder Grund für einen so kurzen Be such ließe sich bei der Beschleunigung, mit welcher die Constituirung de- VolkSwirthschaftSratheS be trieben wird, der Wunsch annehmen, den Vor sitz dieser Körperschaft wenigsten- in dem letz- len entscheidenden Thrile ihrer Beratungen zu übernehmen. ES liegen aber bestimmte An zeichen dafür vor, daß man in Regirrungskreisen oie Lnwesenheit dcS Fürsten Bismarck auS viel wichtigeren politischen Gründen dringend wünscht. Die Unselbstständigkeit, mit welcher die Minister sich den ihnen näher stehenden parlamentarischen Kreisen gegenüber zu bewegen gevöthigt sind, wird, wie es heißt, nachgerade für alle Theile uner- .räqlich. Zu dem Thema einer Verständigung" der preußischen Regierung mit Rom wird uns «ms Berlin geschrieben: „Die Berathung de« EultutzetatS wird du-mal unter wesentlich »udereu Vorbedingungen sich vollziehen, als die letzte« Jahre und noch die verwichene Session ge bracht hattcn. Damals konnte sich da- Centrum mit einem äußeren Schein von Recht in der Rolle ver verfolgten Unschuld darstelleu. Noch al- Herr von Putlkamer zum ersten Male seinen Speclaletat im Abgeordnetenhause vertrat, durste der Abg. WinNhorst sich staalSmännischer Vorsicht rühmen, indem er da» unbestimmte allgemeine Gefühl des Vertrau«« in den Nachfolger de« ver haßten Kalk nur in lricht wiegenden Worten, aber nicht entfernt in einem thatsäcblich« Entgegen kommen zeigte. Heute ist da- FriedenSgesetz de- „verstzhnltchsten" aller CultuSminifter eine That- sache; weit über die Grenzen Dessen hirauS, waS vorher von der Nachgiebigkeit de- Staals erwartet Word«, hat dieser seine Hand der römisch« Curie und dem deutschen UltramontaniSmuS entgegen- aestreckt. Welche« da« sichtbare Facit war. ist be kannt: da- Gesetz ist ein bedeutung-lose- Stück Papier geblieb«, Dank dem hartnäckigen „NeirL der begehrlich« EentrumSpartei. Wetzte diese doch recht wohl, waS ihr „Ja' zu bedeut« ge habt hätte. Und heute sag« die CentrumSdemagogeu gerat«», Fürst BiSmarck habe in Rom verlangt, vatz Eeutrnm wüste aufgelöst werden, wenn die Unterhandlungen mit der Curie geling« sollen. Ratz de» Aeutzerungeu conkervativer Abgeordneter ist zu eutnehmen, daß die Regierung Kenntaiß von einer Mlttbrilung de- Papste» an einen hervorragend« TentrumSführer und von der ^ »«aus «gaugeu« Antwort Hab«, die jede Mvg. lichkeit abschneiden, in etwaige neue Besprechungen Uber Wien einzutreten. Ohne Zweifel hat jener Chef der Ultramontanen die Urberzeugungen seiner Freunde wiedergegeben. wenn er behauptet, daß der Friede mit dem Reichskanzler unmöglich sei, so lange Dieser die andere« Minister und die ministerielle Presse dahin iulpirire, daß da- Cen- trum nur eine reichSseindliche Clique von ver schämten und unverschämten Liberal«, perfiden Welfen, Bajuvaren rc. und knechtischen Römlingen sei. Darum auch hört man jetzt unter pietisttsch konservativen Abgeordneten wahre Schmerzest-- rufe darüber, daß von KriedrickiSruh keine ent gegenkommende Wendung gegen Rom vorgenom- mea wird." Der Gesetzentwurf zur dauernd« Abhülfe de- NothstandeS in Oberschlesieu, welcher auf Gruno der Denkschrift de« LandrathS v. Bitter und der Berathung« der Commission auSge- arbeitet wird und seiner Vollendung bereit« so nahe ist, daß er in der allernächsten Zeit dem preußischen Abgeordnetenhause zugrben wird, verlangt ein« Credit von r»nd 14 Millionen Mark für dm angegebenen Zweck. Etwa zwei Drittel dieser Summe stad für Drainagezwecke, der Rest, nach Abzug weniger bedeutender Summm zur Förde rung der Hausindustrie und Prämitrung von Wtrthschaften, zu Eisenbahnbauten bestimmt. Fürst Hohenlohe ist zur Uebernabme de« Bot- schafterposteuS nach Pari- abgerrist. Als Der selbe im vorig« Sommer zur provisorischen Leitung de« Auswärtigen Amte- nach Berlin beruf« wurde, war wiederholt davon die Rede, daß der Fürst Nachfolger des verstorbenen Staats- secretatr« v. BÜlow werden würde. ES mag Die» wohl in der Absicht de« Reichskanzler- ge legen habm, allein der Fürst hatte von vom herein e> klärt, daß er nicht wünsche, die Stellung de- BotschafterS mit einem andern Reichsamt zu ver tauschen. Man erwartet jetzt in Berlin dm Grafen Paul Hatzfeldt, vorläufig nur zum Besuche und zur Ordnung persönlicher Angelegenheiten. Er wird demnächst, wie officiös verlautet, nach Kon- stantlnopel zurückgehm, um dem Sultan sein Ab berufungtzschreiben zu überreichen. Graf Hatzfeldt hat tu Konstantiuopel die Absichten de» deutschen Reichskanzler» mit Geschicklichkeit ausgeführt. Fürst Bismarck'» erhaltende Politik hat dm Sieg davon- getragm, »nd mau darf hoffen, daß etz wenigsten« di- znm nächsten Frühjahr dm Schwärmgerstern nicht geling« werde, i« Orient neue Verwicklungen heibrizusllhrm. Di« Officiösm habm Ordre erhalte», da- Fern bleiben de- Reichskanzler» von dm parla mentarischen Geschäft« zu entschuldige». So wendet sich heute die halbamtliche ,.Pr«vinzial- correspondenz" gegen den von fortschrittlicher Seite gemacht« Versuch, dem Fürsten BiSmarck die Nöthigung aufzuerlegm, al« Handel« minister der Berathung de» HandelSetat» beizuwohnen. Fürst BiSmarck habe zu viel Beweise der Achtung vor der Laube-Vertretung gegeben, al« daß ,r zu einer ähnlich« Verletzung komm« könnte. Ob. gleich der Kanzler müve, ja zuweilen „todmüde" sei von dm Anstrengungen seine» öffentlichen Be rufe», habe er doch »och di« weiteren Schritt« einer heilsamen Reform aus gewerblichem Gebiet« unternommen. Die wichligstm Projekte für die gewerblichen Kreise werden seitdem, wie Jeder mann wisse, in FriedrtchSruhe erwog«, die dem nächst dm Reichstag beschäftig« soll«. Der Reichskanzler verdiene daher weg« Uebernahme de» Handelsministeriums Dank, nicht Vorwürfe u. s. w Seiten» de- Reichskanzler- sind die Bedingungen nunmehr genehmigt worden, unter den« der Magistrat resp. dte städtische Baudeputation in Berlin sich mit dem Project für die Errich tung de« Reich-tagSgebäudeS an der Ost seite de- König-Platze- (jetzt RaczinSkr'sche» Palais) einverstanden erklärt hatten. E» wird nun zu nächst die Zustimmung der Stadtverordnetenver sammlung erngrholt werden. Der nmerbaute Brustwehr-Monitor „Baiern" macht i-tzt von Kiel auS häufig weitere Probe fahrten m die Ostsee, u« dte Kraft seiner Maschinen zu prüfen. Wahrscheinlich wird, nach einer Mel- düng der „A. Z.", diese- sehr starke Schiff im nächsten Sommer in da« zu formtrmde Geschwader der Panzerschiff« zu weiter« Fahrten eingestellt werdm. Da da- Schwesterschiff der Cörvette „Baiern", die Panzercorvette „Sachsen", sich bei all« Manövern in diesem Sommer in jeder Hin sicht bewährt hat, so darf man auch mit vollem Recht von erfterem Schiff« gleiche Leistungen er warten. Durch diese vier nmm großen schwer- gepanzert« Corvrttm: „Baiern", „Sachsen", „Württemberg" «nd „Baden", dte wesentlich mit zur Bertheivtgung der heimischen Küsten be stimmt sind, hat unsere deutsche Kriegsflotte eine broeuter.de Verstärkung erhalten. Die neue Voll- deck-corvette „Gneisen au" macht jetzt ebmsall» von Kiel aus weitere Probefahrten. Im nächste» Frühling wird die Cörvette „Gneismou" wahr scheinlich für die Station in Australien bestimmt werdm. Der Enkel de« Kaiser«, Prinz Heinrich, ist, wie schon erwähnt, nach seiner Rückkehr von der Weltumsegelung nach wohlbestaudmem Examen zum Uaterlimtmant der Marine befördert wor den. Derselbe wohnt jetzt im Schlöffe zu Kiel und nimmt regelmäßig« Antheil an dm Vor lesungen der jung« Officiere auf der Marine- Akademie. Unter sein« Kamerad« hat sich Prinz Heinrich mit dm Unterlieutmant« v Witzlebm, der einer preußisch« Militair-FamiUe angehvrt, und Schröder, Sohn eine- bairisch« Arzte-. am engsten besrmndet. Ja dm letzt« Jahren sind sehr viele junge Baiern, Württembergs. Badener und Rheinländer al- Cadettm in die deutsch« Marine eiugetretm. In der Sitzung de- vuude-rath- vom 23. November, in welcher, wie bereit- gemeldet, dte Besetzung zweier erledigter RathSstellm beim Reichsgericht beschloss« wurde, erklärte nach dem nunmehr vorliegenden osficiell« Bericht der Bevollmächtigte für Baiern: Die königlich bairisch« Regierung gebe bei ihrer Zustimmung zur Wahl eine- Beamten des Reich-- lustizamt» von der Annahme au-, daß hierdurch ein« dauernde Verfcbl-bung in der Belheiliqung der einzelnen Bunde«staaten an der Besetzung de« Relch-gericht- nicht begründet werde. Der Bevollmächtigte für Sachse» erklärte: Obwohl beide Bacanzen durch da« Ausscheiden von Mitglied«« etngetr«t«n sind, welche seiner Zeit die königk. sächsische Regierung präsentirt hatte, enthüll sich dieselbe für diese« Mal, dem Jnt«r«ffe und der Berücksichtigung eine- Mitglied«- de» Reichs,ustiz- amte« Rechnung tragend, auch für dte zweite vacante Stell« einen sächsischen Jurist« zu benennen, behält sich jedoch vor, bei eintretender ehester Gelegenheit die Wiederherstelluna einer entsprechend« Vertretung de» sächsisch« Recht-gebiete- im Reich-gericht zu be antragen. Der Bevollmächtigt« für Württemberg be merkte bei seinem zustimmeud« Votum, die könig lich württembergische Regierung erachte es aus praktisch« Gründen für wüaschen-werlh, daß für die Regel an dem ursprünglich« Repräseuta- tionS-Berhältniß feflgehalt« werde. * * * Wie die Wiener „N. Fr. Pr." hervorhedt, be deutet dte Rede de- österreichischen Fb-a-'z- minister« eine Abdankung der Majorität, wen» sie gegenwärtitz sich auch ausbäum« mag geg« diese Erkmntniß. „In d.r Ftnanzsraae — schreibt da- Blatt — ist die Ehre Oesterreich- ver. pfändet, und wer da- Pfand nicht einlös« kann, soll und darf nicht regier«. Der Patrioti-mn- gebietet dies« Verzicht, und er muß geleistet wer den, denn Höhere« steht auf dem Spiele, all die Befriedigung der Nimmersatt« Nationalität« und der gierisi« Stellenjäger. Die Geißel de-Deficit- wüthet nu Lande, und wer ihr nicht begegnen kann, muß und wird fall«. Herr DuuajewSki hat gesprochen, und waS er unS sagte, macht «ri tsch« im Wem«." Die von unS ausführlich mitgetheilte Rede Granville'S macht in Oesterreich begreif liche- Aussehen. Schon heute wird ihr von gou- vernemeutaler Seite in einem Puncte widersprochen, nämlich jener Stelle, die da behauptet, daß der Plan der Sequestration Smyrna- anfangs von Oesterreich gut geheißen, hinterher jedoch abge- lehnt wurde. In Wi« behauptet mau Dem ent gegen und erbietet sich zu beweisen, daß Oester reich von Anfang an seine Betheiliaung an diesem Plane abgelehnt und nur erklärt habe, Nicht« geg« dessen Ausführung unternehmen zu wollen. „Da wird wohl ein bitterer osficiöser Strauß herauS- wachsen", bemerkt ein Wiener Correspondent. Da- Drama, best« Schauplatz Dulciguo ge wesen, ist zu Ende gespielt. Der Kamps, der sich zwischen d« Nizam« und dm Albanesen im Oliv«Hain vor dem Städtchen abspielte, erhebt sich wenig über daS Niveau eines unwesentlichen Scharmützels. Ei« paar Dntzend Todte uud Ver wundete bildet« da- blutige Opfer, die Schluß katastrophe, zu der« effectvoller Gestaltung die Albaues« Europa zwei Jahre m Aufr hielt«. Man wird gesteh«, daß der ein sehr zahmer, die ..Katastrophe" eine nt, wmiaer als dramatisch großartige war. da» Geschütz Derwisch Pascha'- zu spiel« be sann, war der Widerstand rer Dulciguot« ge krochen; ganz so wie fast vierzig Jahre früher, wo die Kanon« des Tscherkeff« Hafiz Pascha, der von Abdul Medschid den Auftrag halte, Scu- tari zum Gehorsam zurückzubrmgm, die Berg stämme in alle Winde gefegt halt«. Die Heraus gabe von Sangeorgio verweigert dagegm Derwisch Pascha. Damit nach Beendigung der Eissev-Affaire der Pariser Skaudalchronik ihr Stoff nicht auS- aeh«, trägt sich die Rechte de« Senats mit dem Plane, bei Gelegenheit de- Heere-bndgel- dm KneaSmintster, General Farre, wegen derAssaire Wächter zu ioterpellir«. Aber nicht von dieser Sckie allein kehr« sich jetzt die Verdächtigung« aea« Gambetta. Im „Jatrausigeant" meldet sich Henri Rochefort zu dem Beweise, daß in der HeereSverwaltuua gerade währmd der Zeit, da Gambetta al« Präsident de-Budget-RutschuffeS di» oberst« Control« über dieselbe av-übte, die ürostm Durchstecherei« stattgefund« hält«. Er r,','- in-besonder« eine Affaire vlaudin uud ver- l; — «ine Enquete. Da- Schicksal de» von der Opposition geg« das italienische Ministerium gerichtet« parlamen tarischen Angriff» ist nach lang« uud stürmischen Debatte» endlich zur Entscheidung gelaugt. Da» Ministerium hat, wie telegraphisch gemeldet wurde,
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