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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 07.12.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-12-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188012076
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18801207
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18801207
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images teilweise schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1880
- Monat1880-12
- Tag1880-12-07
- Monat1880-12
- Jahr1880
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 07.12.1880
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Erscheint täglich früh 6»/, Uhr. Ledettt»» »t <r»ktttii» JohanuiSgafi« SS. romtchmdn» »er »edectt», Vormittag« 10—12 Uhr. Nachmittag« 4—5 Uhr. Mr die Nück,abe «tn,k>andt«r Men», «acht^fi^dtr Sicdactton nicht ,e der für die nächst- »e Nummer tzefttmmten ,tt an Wochentagen bis NachmMaa«. au Soun- esttagen früh dis V,v Uhr. A, de, FUdüe» stk Los. Amachmr: Ott» Klemm, UniverfitLtSstr. 22, L«nl- Sösche.Katharinenstr. 18.P. nur dis Uhr. MMer JaMM Anzeiger. Orgaa für Politik, Lvcalgkschichte, Handels- und Geschäftsverkehr. Auflage 16,400. L»«,»e»e»t»»rei« viertelt. 4'/, ML, incl. Brinaerlohn S ML. durch die Post bezogen « ML Jede einzeln« Nummer 2» Pf. Belegexemplar 10 Pf. Gebühren für Extrabeilagen ohne Postbesbrdrrung SS ML Mit Postbrfkrderung 48 ML Znstratr Sgesp. Petitzeile 20 Pf. Grbßere Schriften laut unserem Preisverzeichnis — Tabellarischer Satz nach höherem Tarif. Aerlmoe» „ter »c« Nc»actt»««rtch die Spaltzeile 40 Pf. Inserate find stet« an d. Le»e»ttk, zu senden. — Rabatt wird mcbt gegeben. Zahlung praeanwerauck» oder durch Poftvorlchnh. ^ 387. Dienstag den 7. December 1880. 74. Jahrgang. Bekanntmachnng. Auf Grund deS 8 16 de- Gesetze- gegen die gemeingefährlichen Bestrebungen der Eocialdemokratie vom 21. October 1878 wird da- Euisammeln von BeUrLgen zur Unterstützung von Vereinen, Instituten und Privatpersonen, welche durch die Lutsührung de« gedachten Gesetzes betroffen find — daher besonder- auch da- Emsammeln von Beiträgen zu Gunsten der auS Hamburg, Altona und Umgebung Ausgewiesenen — oder welche in Zukunft etwa betroffen werden, sowie die öffentliche Aufforderung zur Leistung solcher Beiträge im Polizei-Bezirk von Leipzig hierdurch verboten. Wir weisen, waS Sammlungen für Angehörige de, auf Grund de- obigen ReichSaesetzeS AuS- gewiesenen anlanat. darauf hin, daß bereit- in der königlich sächsischen Armenordnung 8 103 Sammlungen ,rder Art zu wohlthüligen Zwecken nur nach vorher eingrholter Genehmigung ftatifinden sollen und daß ohne Nachweis dieser Erlaubniß Collectanten in Verantwortung und Strafe zu ziehen find. Als Strafmaaß bestimmen wir bei Uebertretungen diese- Verbot- für den Polizei-Bezirk Leipzig Geldstrafe bi- zu 150 oder verhältnrßmäßige Haftstrafe. Zugleich wiederholen wir da- von unS auf Grund von 8 8 und 10 de- obigen Reich-gesetze- bereit- am 29. October 1878 bekannt gemachte Verbot deS AbhaltenS von geheimen Versammlungen, von denen durch LHatsachen die Annahme gerechtfertigt ist, daß sie zur Förderung der socialdemokratischen, soctalistischen oder commumstischen, aus den Umsturz der bestehenden Staat-- oder Gesellschaftsordnung gerichteten Bestrebungen bestimmt sind und weisen auf die in ß 20 de- Reich-gesetze- vom 21. October 1878 an gedrohten Strafen hin. Veirqig, am 6. December 18S0. Da- Poltzeiamt her Stadt Leipzig. vr. Rüder. Bodm-Permiethung. In dem der Etadtgemeinde gehörigen Hause Netch-strahe Nr. 5- (neben dem Burgkeller Durchgange) find 2 geräumige Vöde«, der mittlere Boden 3 Treppen hoch und der obere 4 Treppen hoch, für welche der im Burgkellerhofe befindliche Anfzug mit benutzt werden kann, sofort oder später zu vermiethen und werden Miethofferten auf dem Rathhause, 1. Etage, Zimmer Nr. 17, woselbst auch die VermiethungS- bedingungen eingesehen werden können, entgegengenommen. Wegen Besichtigung der zu vermiethenden Bodenräume wolle man sich an Herrn Inspektor Rentsch, Naschmartt Nr. 1, im 2. Stockwerk, wenden. Leipzig, den 29. November 1888. Der Math der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Stöß. Holzauktion. Mittwoch, den 8. December o. sollen von Vormittag 9 Uhr an auf dem Kahlschlage in Abth. 4 e und Sl» d«S Burgauer Forstrevier- in der Nähe de« großen TerodeS und am Hundewaffer ca. 2 Raumcubikmeter eichene Nuizscheite, « 54 Rmtr. eichene, 1 Rmlr. buchene und - 27 Rmtr. rüsterne vrenufcheite, , «o Abraum- und 40 Langhausru, - 120 Bund Dorne» und - 500 Bund Faschinen «ntor den im Termine an Ort und Stelle öffentlich au-gehanzz?nen Bedüsungen und der üblichen An zahlung an den Meistbietenden vergeben werden. Zusammenkunft: auf dem Kahlschlage in der Nähe de- großen GerodeS. Leipzig, am 23. November 1880. Des NathS Korftdeputatton. Kirchenvorstandswahl zu St. Nicolai. Nach unserer Bekanntmachung vom 27. October ».« scheiden au- dem Nieolaikirchenvorstande demnächst au- die Herren Buchbindermeifter Föste, Oberlehrer Hecker, Kaufmann Landmann, Buchhändler Rost, RrchtSanwalt Schrey, Professor vr. Zarncke; und soll nunmehr die Vornahme der Neuwahl von S Mitglieder» de- Ktrchenvorftandes zu St. Nicolai künftigen «ontag. de« IS. December, vormittag- »o» 8 dt- Nachmittag» 4 Uhr in der Sakristei der Nicolaikirch« ftatifinden. Zur Wahl berechtigt find nur die auf Grund erfolgter Anmeldung in die Wahlliste eingetragenen Gemeindeglieder: die Liste liegt »o« 7. dis mit ». December ». o. bei Herrn Küster FuchS, Nicolaikirchbof Nr. 9, zu Jedermann» Einsicht au-. Wählbar sind alle stimmberechtigten Mitglieder unserer Kirchengrmeind«, die da-30. Leben-jahr zurück- gelegt haben: die obengenannte« ausscheidenden Herren find sofort wieder wählbar. Die Wahl, bei welcher daS Augenmerk auf Männer von gutem Rufe, bewährtem christlichen Sinne und kirchlicher Einsicht und Erfahrung gerichtet werden soll, muß durch persönliche Abgabe eine» die Namen der gewählten 8 Personen enthaltenden Stimmzettels erfolgen. Wir wiederholen unsere Bitte an alle in die Wahlliste Eingetragenen, die Vornahme der Wahl selbst nicht verabsäumen zu wollen. Der Klrchenoorstaab z» St. «lcolat. 0. Fr. Ahlfeld, Pastor. Versteigerung von altem Eisen. Auf dem Lagerplätze der Tiefbau-Verwaltung unsere- BauamteS vor dem DreSbeaer Thore sollen Sonnabend, de« 11. d. M. vormittags Ist Uhr diverse eiserne Tchleutzendeckel und Kränze im Gewichte von ca. 3774 Kilo gegen sofortige Bezahlung an die Meistbietenden unter den vorher bekannt zu machenden Bedingungen versteigert werden. Leipzig, den 3. December 1880. Der »ath der Stabt Leipzig. vr. Georgi. Stöß. Auktion. Den Ist. December 188st, vormittag» Ist Uhr sollen im gerichtlichen AuctionSlocale, Ecke der Harkortstraß, und Pleißengaffe, 1 große Partie Galanterie- «ab Ktndersptrlwaare» öffentlich an den Meistbietenden gegen sofortige Baarzahluna versteigert werden. Leidig, den 6. December 1880. Der GertchtSvolzteher be- Köntnltche« Amt-gertchtS. Thierbach. 8ltrmi8 «Ivs LrMeken Verlrksvervliis Lelvrlz-8ttult Vlvastas, äou 7. Vvoomdor, Tdvvän « vkr Iw 8»»Iv ä«r Arston »Nrxvroobalv. lageooränuag: 1) Oeieeaderiebt uo6 tHili'etloog 6er veitrig« kür 1881 2) 6er Verei»»- 8e»»ten nu6 -XueecbSioe, »ovie 6er Kelegirtev rum Lreierereios -ussck»»» m»6 ruw Ortegesoiiäkeits-äoeeeb»»». 8tlüu»s 6e» Veklect» 7 vbr. vie «tv> «rit o»cb 7 vdr rieb eioki>6en6ea Aitglie6er 1106 von 6er -dolimwaog »U8ge,cl6»,«ei>. 3) Outeeliten 6ee 8t»n6ee äueockusse» detr. eirilerrti. 2«vg»i„ io Uiliteireoxelegevkeiteo. 4) V»KI eine» Komitee rur kevisioo 6er kkerwecopoe» germenie». Vr-. ^1«»»». Aus Grücheulaud. Nach Erledigung der Dulciguo-Affaire ifi der Schwerpunkt der orientalifchen Frage nach Athen verlegt, denn vom hellenischen Cavinete wird e» abhängm, ob neue Kriegsgefahren die Balkan völker bedrohen sollen. Unter diese» Verhältnissen richtet alle Welt ihr Augenmerk nach Berlin, denn an der Friedenspolitik deS ehrlichen Makler-, an der Aufwendung de- deutschen Einflusses zur Er ledigung de- griechisch-türkischen Conflictes ohne eine kriegerische Action wird Niemand in Europa zweifeln dürfen. Herr von Nadowitz hatte den« auch vor Kurzem in Athen, wie die „Köln. Ztg." von dort meldet, eine Audienz bei König Georg und bald darauf ein« lange Unterredung mit dem Premier und Minister deS Acußeren KumunduroS. Er betonte dabei die friedliche Gesinnung Europa- und bemerkte, daß Griechen land in erster Linie seiner eigenen Sache schaden würde, wenn eS sich gegen den Rath der Groß mächte in einen Krieg gegen die Türkei stürzen und dadurch den allgemeinen Frieden stören wollte. E» wäre in diesem Fall« mit der Einigkeit im europäischen Corcert, durch welche Griechenland- Wünsche am sichersten in Erfüllung kommen möch ten, vollständig zu Ende und da- Land würde sich ganz unabsehbaren Gefahren au-fetzen, ohne dabei irgend aus die Hülfe Europa« rechr en zu dürfen. Sowohl der König als auch KumunduroS haben Herrn v.Radowitz gesagt, daß, so wie die Sachen lägen, ««kei nen Rückzug mehr zu denken sei. Wollte die griechisch« Regierung jetzt die KriegSrüstungen ein stellen, so würde die« da- Zeichen z» einem allgemeinen Lnffiand im Innern geben. Wenn e- aber bts »mn Frühjahr Europa nicht gelingt, die Grenz- frage friedlich beizulegeu, sy werde sich Griechen land gezwungen sehen, selbst mit de» Waffen Be sitz von den ihm zuerkannten Provinzen zu ergreife», möge Die» koste», wa- es wolle. Das Segen theil würde zu inneren Katastrophk« führen, dre wohl weit schlimmer wäre» al» einige Niederlagen in Epiru- und Thessalien. Herr v. Radowttz be merkte zum Schluffe, er habe keine« Auftrag, Griechenland Einstellung der KriegSrüstungen, wohl aber Mäßigung und Geduld z« empfehlen. Am selbe» Lag« sagte der König zu der Abordnung »er Kammer, die ihm die Antwort ans d»e könig lich« Ned« überbrachte: „ES gereicht mir znr Freude, pr hören, daß di« Volksvertreter in Am betracht der kritischen Zetten für unser liebes vaterlaud ihr« Mitwirkung znr Ausführung der vollständigen und unabwendbar gewordenen Mi- lttakorganisation des Lande- bereitwillig gewähren wolle». Angesichts de- Ernste- und der dringen den Elle der Lage empfehle ich de» Vertretern der griechischen Nation nochmal- sich in aller Eile »nd vorzugsweise mit den die Lande-« und Seemacht betrefftndeu Gesrtzesvorlagen zu beschäftigen." Diese Vorgänge haben ein parlamentari sche- Nachspiel gehabt. Bei der Berathung Uber den Credit von 44 Millionen für außerordentliche eere-au»gabe« veranlaßte der Abgeordnete rikupi- am Sonnabend in der Kammer eine Politische Debatte, weil die Kammer das politische Programm des Ministeriums kennen und wissen müsse, zu welchen Zwecken daS Geld verwendet werden sollte. Der Ministerpräsident Knmun- duro» erwiderte: Im gegenwärtigen Augenblicke, wo eS gelte zu handeln «nd nicht zu reden, mäste er es als einen Fehler der Oppositionsführer be zeichnen, eine politische DiScusfion anzuregen. Der Deputirte Trikupis habe keinen Grund, eine Auseinandersetzung de- politischen Programms der Regierung zu verlangen; dasselbe sei längst be kannt. Griechenland-Politik sei die der Thal. Die Regierung bereite sich darauf vor, die Beschlüsse Europas auSzusühren, und bestrebe sich hierfür auch die Mitwirkung Europa- z« gewinnen. Nichts dente darauf hin, daß die Mächte ihre Hülfe zur Ausfüh rung der Berliner Beschlüsse versagen würden; bei alledem aber müsse Griechenland seine eigenen Ge- sichtSpnncte i» Auge b<halten. Selbst wenn Griechenland bei der Ausführung der Berliner Beschlüsse ein weniger große- Interesse hätte, so erheische seine Ehre dennoch, jede- Opfer zur Er reichung diese-Ziele- zu bringen. Er (Kumnn- dnros) wende sich deshalb an den PatriotiSmn- der Kammer und sprciell an den Patriotismus der Opposition. Er bitte um den Beistand der Kammer ohne jede Reserve; die Regierung bedürfe unter den gegenwärtigen Umständen der ungetheilteu Unterstützung d« ganzen Nation, um im Augen blicke der Actiou mit der erforderlichen Autorität auftrete» zu können. Äm weiteren Verlaufe der Sitzung wurde vom Ftnanzminister Sotiropulo- das Budget für da- Jahr 1881 vorgelegt, dessen sich ans 51»/, Millionen gegen 114 ab« beziffern. Der Minister erklärte Negierung die reguläre Armee von 80,000 Mann erhalten und auch die Nationalgard« eiuberufeu würde. Man darf mit Spannung weiteren Nach richt« au« Athen entgegensetzen. Petttische lleberstcht. Letz» zig, 5. December. Der „Re ich-an Zeiger" übernimmt folgende Nachricht, die vor einigen Lage» in der „Nordd. dlllg Ztg." gestanden halt«: „Im Landtage zu Malchin gelaugten am 20. November Rescripte beider mecklenburgisch« Negierungen, betreffend Aufhebung der obligatorische» Eivilehe, znr Verlesung. Ans da- seit 4 Jahren mehrmals wiederholte Gesnch der Ritterschaft — die Land schaft hatte ihre Vetheiligung durch Majorität Einnahmen Millionen» hierbei, da ans einem wahrfcheinl h beschluß abgelehnt — erklären jetzt beide Regie rungen ihre Uebereinstimmnng mit de« Wunsche, daß die obligatorische Eivilehe wieder beseitigt werde, und ihre Geneigtheit, bei sich bietender Gelegenheit in diesem Sinne im BundeSrathe wirken zu lasten." „DaS ist der nicht mehr ab- zulengnende erste Vorbote eines amtlichen Ansturm- gegen daS EivistandSgesetz", bemerkt die „Nat.-Z." zu dieser bemerkenSwerthen Nachricht. Die von de« deutschen Gewerkvereineu zum Sonntag den 5. d. M. nach Berlin einbo- rufene Versammlung mit der Tagesordnung „Der VolkSwirthschaftSrath und die Vertretung der Handwerker und Arbeiter" war, wie man unS meldet, zahlreich auch von Abgeordneten und In dustriellen besucht. Unter den Anwesenden bemerkte man u. A. de« Geh. Rath Jacobi, die Abgg. Rickert, Büchtemann :c. Die Versammlung ver ständigte sich einstimmig zu folgender Resolution: „Der VolkSwirthschaftSrath kann nach Inhalt der Verordnung vom 17. November al- befähigt zu einer allseitigen und unparteischen Begutachtung wirthschaftlicher Gesetzentwürfe nicht erachtet werden. Jasbesondere beantragen wir im Inter esse der Gerechtigkeit und de- socialen Frieden-, daß eine gleichmäßige Vertretung für Klein- wie für den Großbetrieb, für die Arbeiter wie für de» Arbeitgeber, und zwar durch wirkliche Wahl der Betheiligten und unter Vereinfachung d« Ge schäftsordnung, geschaffen werde." Der Botschafter Gras Hatzfeldt traf von Kou- stantinopel in Berlin ein und w«rd sich »ach einigen Tagen zum Besuche nach Friedrichsruh zum Fürsten vi-marck begebe». ES kan», wie e» heißt, jetzt als bestimmt gelten, daß Oraf'HLtz- feldt im Laufe de- Monat- Januar sein« Posten al- Staat-secrrtair de- Lu-wärtig« antettt. Auch der österreichische Botschafter Graf Szechen pi mit Familie ist nach Berlin zurück gekehrt. Der erste Rath der österreichischen Bot schaft, Baron Passetti, tritt «uumehr seine» Urlaub an. Der österreichische Botschafter darf, wie die ,.K. Z." meldet, eine» besonders sympathische» Empfang fetten- de« Hofe» gewärtigen; «an weiß und hat e» mit besonderer Gennglhuung be merkt, daß der Botschafter während semes Urlaub in Ungarn seinen ganzen Einfluß, und Vvar mit beste« Erfolge, anfaewaudt hat, »m de» Mißhellig keiten zwischen Magyaren und Deutsch«! e» Ende (?) zu machen. Mit der Rückkehr de« Grafe» »ach verlm ist da- diplomatische Corps vollständig beisammen; die Salon- der Diplomatm wer dm aber erst nach Neujahr eröffnet werden. Au» Stuttgart wird eine kleine Minister- krtst- berichtet. Der württembergiscb« Jasthz- minister, Grheimrath von Faber» soll seine Ent lassung eingereicht haben, well der sonst den Re gie,rmg-geschästen ziemlich fern stehende Kürst nicht aus dm Vorschlag de- Jnstizminisiers, dem An träge de- betr. Landgericht- gemäß, einen älteren verdienten Ober-AmtSrichter, sondern eine» jün germ Juristen, dm Amtsrichter Baron und Kam merherrn von S., auf die erledigte Oberamts- richterstelle in Cannstadt berufen wissen wollte. Wenn König Karl bei seinem Willen beharrt, will Herr von Faber zurücktreteu. Dem Letzterm steht, wie man der „Voss. Ztg." au- Stuttgart schreibt, nicht nur die öffentliche Meinung, sondern auch da» gesammte Justizdepartement zur Seite. In Baden sind wiederum auf Grund erbrachter Nachweise, sowie auf Grund von Dispensationen 24 katholische Geistliche und 11 Candidatm zur Ausübung kirchlicher Functionen, sowie znr Er langung von Kirchenämtern zuaeloffen worden, allein zur ständigen öffentliche» Ausübung kirch licher Functionen sind zugelaffen 16 Geistliche und 2 Candidaten. Eine viel bedeutendere Anzahl von " »laflungen ist, wie die „D. Z." meldet, bald nach r Annahme de» Examengesetzes erfolgt. Rach einer Depesche auS Straßvnrg hat das Kriegsgericht den Feuerversicherung--Agenten und französischen Reserveofficier Hypolit Tissot wegen LandeSverrathS, begangen dadurch, daß er Plane der Festnng Diedenhofen, die Stärke der Forts und deren AuSdehnunq, sowie die Anlagm der Casemattm rc. zur Kenntniß der französischen Regierung gebracht hat, auf Grund de» tz 3 des Gesetze- für Elsaß-Lothringen vom 12. Juli 1873 zu einer Festungsstrafe von 3 Jahren verurtheilt. » » « Der „Agence Russe" zufolge würde sich da» russische Geschwader bei der vereinigten Flotte nach Neapel begebe«, um dort zur verfü- ung der Großfürsten Sergius und Paul zu ver bleiben, welche zur Zeit in Italien reffen. — Dasselbe Blatt bestätigt ebenfalls die Znrückberu- snng der europäischen Flotte und hebt hervor, daß dieselbe keive-weg- eine Auflösung de- europäischen Covcerts io fich schließe, übrigen» sei es z» be- zweffelu, daß da- russische Geschwader nach dem PtrSu«a«hm werde. Der.Lime-" sendet ihr Konstentiuopeler Corre- spondevt dm Text einer (durchaus de» Stempel der «nthmticität an sich tragend«) Petition, welch- die Albanesen-Ehefs an den Sultan gpttchtet haben. Diese Petition lantet: Majestät! Wir legen Eurer Majestät die Versicherung unserer Loyalität. Treue und Anhänglichkeit ,u Füßen. Unfee« Feinde find bemüht, un» ,u verleumden, in dem st« Eurer Majestät vorspiegeln, daß vir die Absicht haben, un- von Ihrem glorreichen Reiche,u trennen Wir vollen den Fortschritt, di, Entwicklung «nd da- Gedeihen Albaniens: aber die- kann nur unter gewissen Bedingung« erlangt Verden, nämlich dadnrch, daß die Integrität de- Landes geachtet, daß ganz Albanien m eine einzige Provinz unter einem von der Pforte ernannten Gouver neu, vervandelt und daß ernst« Reformen in Uebereinstimmuna mit dm Ansprüchen der Civil» sation und dm Traditionen de» Lande» eingefüh.t
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