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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 13.12.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-12-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188012136
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18801213
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18801213
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1880
- Monat1880-12
- Tag1880-12-13
- Monat1880-12
- Jahr1880
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 13.12.1880
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Erscheint täglich früh 6»/. Uhr. Mt«««» «> te»kdttts> JohanmSgafi« SS. >»«chß»*dk« der Lr »actio, Vormittag« 10—12 Uhr. Nachmittag- 4—5 Uhr. MUr vtr Nück,ad« rtn-eiandtrr Micmr» »acht ^st^^e^I>«tton nicht der für die nächst- dr Mrnun« destimmtcn an Wochentagen bis Nachmittags, an Sonn- früh bis'/.»Uhr. H, de, «Mttt, stir Zos. Xmxch««: Ott» Klemm. Umverfitätsstr. 22, liott Lösche. Katharinenstr. Id.p. nur bi« '/.» Uhr. 373. Kipügcr LaMM Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichtk, Handels- and Geschäftsverkehr. Montag den 13. December 1880. Aoflaae lb.400. l> anar,!,prtt» vtertch. 4*^ML, iucl. vriaaerloha 5 Vtt, durch di« Post bezogen « ML Jede einzelne Stummer 25 Pf. Belegexemplar !0 Pf. Gebühren für Extrabeilagen ohne Postbefbrderung »S Ml. Mit Postbrfvrderuug 48 Mt. Zchrrlr 5,«sp. Petitzeil« 20 Pf. Größere Schriftm laut nuferem PreiSverzrichulß. — radellarrscd« Satz nach höherem Larts. Lttlaur, «ttrr de« LrlarSimßttch dir Spaltzeil« 40 Pf. Inserat« find sttt« an d. «mrtttto» zu senden. — Rabatt wird nicht gegeben Zahlung praantuaammi» oder dur 74. Jahrgang. Kirchenvorstandswahl zu St. Mcolai. Nach unserer Bekanntmachung vom 87. October ». c. scheiden auS dem N colaiknchenvorstande demn au» die Herren vuchbindermeifter Föste, Oberlehrer Hecker, Kaufmann Landmann, Buchhändler Ro! StechtSanwalt Schrey. Professor vr. Zarncke; und soll nunmehr die Lornahae der Neuwahl don « Mtt,lteder« des Kirchendnrstaude» zu «t. Nteolat künftigen Montag, de« IS. Leeemder, vormittags oo« 8 dts Nachmittags 4 Uhr in der Sakristei der Nrcolaikirche stattsinden. Zur Wahl berechti t sind nur die auf Grund erfolgter Anmeldung in die Wahlliste eingetragenen Gemeindeglieder: die Lifte liegt vom 7. dts mit 9 December ». e. bei Herrn Küster FuchS, Nicolaikirchbof Nr. 9, zu Jedermanns Ginficht arS. Wählbar find alle stimmberechtigten Mitglieder unserer Kirchengemeinde, die daS 30. Lebensjahr zurück- gelegt haben; die obengenannten ausscheidenden Herren find sofort wieder wählbar. Die Wahl, bei welcher das Augenmerk auf Männer von gutem Rufe, bewährtem christlichen Sinne und kirchlicher Einsicht und Erfahrung gerichtet werden soll, muß durch persönliche Abgabe eines die Namen der gewählten « Personen enthaltenden Stimmzettels erfolgen Wir wiederholen unsere Bitte an alle in die Wahlliste Eingetragenen, die Bornahme der Wahl selbst nicht verabsäumen zu wollen. Der Kirchen»,rstaad zu «t. Rteolat. 0. Fr. ühlfeld, Pastor. Oeffentliche Plenarsitzung der Hendelskammer «oatag, deu IS. December d. I. Abends « Uhr in bereu SitzungSsaale, Neumarkt IS, I. Zu der veröffentlich»««, Tagesordnung tritt noch hinzu: 4d. Bericht deS BerkehrS-iluSschuffeS über den Antrag deS Herrn Oeltzuer, Zulassung gewisser vermerke aus den Glfendahn-Krachttriefe» betr. Politische llebrrsicht. Leipzig, 18. December. Hkee«Hisch«r Laudtag. * Berlin, ll.De- cemder. In ver heutigen Sitzung de- Abgeord netenhauses wurde die Beraihung de- CultuS- etat« fortgesetzt. Abg. Petri führte au-, daß da« Lentrum immer da« Verhältniß der Alt- und Neukatholiken zur Kirche mit dem Verhält« niß zum Staat verwechsele: die Neukatholiken hätten da« Recht, die Altkatholikeu al- Häretiker zu bezeichnen und umgekehrt. Aber der Staat habe über diese innerkirchlich« Frage nicht zu eot- ''chetden. Wollte der Staat die Conseguenzen des Baticanum« ziehen, so mußte er die Altkatholikeu al« die alte, anerkannte katholische Kirche betrachten. Er habe da« Baticanum ignorirt und die AUkatho- liken nur in ihrem Rechte geschützt. Redner er innerte daran, daß Windtborft selbst Zweifel über da« Baticanum gehegt habe; er verlas den Brief de« Domherrn Künzer, in welchem diese* Geständ- »iß Wiudthorst'« enthalten ist und angeführt wird, düß er die Jesuiten al« die Schuldigen bezeichnet, gegen deren Vertreibung er keinen Finger krumm machen werde. (Heiterkeit^) Abg. Wiadt» Horst hatte bemerkt, daß Petri der einzige Ab geordnete sei, der der Regierung zur Seile stehe. Dem gegenüber constmirte der Abg. v. Cuuy, daß die nationalliberale Partei »ach wie vor auf dem Boden der Maigesetzgebung stehe, e« ab« nicht für vöthig halte, bei jeder Rede, mit welcher da« Centrum die Etat«debatte aufhalte, «hreu Standpunkt gellend zu machen. Abg. Wiudthorst sprach seinen Zweifel darüber au«, ob die nationalliberale Partei noch bestehe, jeden iall« habe sie die Krrsi« noch nicht überstanden. Redncr führt dann au«, daß die Unfehlbarkeit der Kirche ein alte« Dogma sei, über welche« da« vatikanische Concil seinen Au«spruch gelhan, dem sich jeder gläubige Katholik unterwerfen müsse D« Altkatholiken seien im Absterbev, sie könnten ihr Testament machen; er gönne ihnen Alle«, wa« die Regierung für sie gethan, soweit sie nicht in die Rechte der katholischen Kirche eingegriffeu, wie die« durch da« Aitkat «s ' con Partei bleibe. Abg. v. Bennigseu erklärte dem Zweifel d«t Abg. Windtborft gegenüber mit großem Nach druck, daß die natron alliberale Pattei auf dem vor den letzten Wahle» veröffentlichte» Programm feststehe und darin auch mit den Ausgetretenen übereinstimme; di« Differenzen beim letzten kirchevpolitifchen Gesetze hätten nicht dea Ken» der Sach« betroffen, sondern Rebenpuncte. Die vationallibnale Partei würde stet« die Rechte »es Staate« vertrete» »»d auch der jetzige Minister, der gern in ein besierr« Verhältniß zum Cent rum r eten möchte, al» die« der frRhere Minister für paffend gehalten Hab«, sei t« steigenden Maße genöthigt worden, für die Rechte de« Staate« ei»« zatreten. Ubg. Reicheusperaer erwiderte, daß e« sich um die Recht« de« Staate« gar nicht handle, sondern man habe nnr dte katholische Kirche zar StaatSktrche machen wollen. Die Katholiken beanspruchten nicht mehr Recht al« die Juden. Dannt schloß die Berathuaa de« Eapttel« 11L, genehmigt ward«. Beim Eapitel 111: geschahen sei tbolikeogesetz lbg. Schmidt (Sagau) gab Namens der Frei« onservatrven die Erklärung ab, daß auch diese Zartei ans dem Boden der Maiaesetzgebung stehen welche« gen« Katholische Geistliche uud Kirche», besprach Ubg Röckerath die beabsichtigte Mitbenutzung der tkrrchen St. Gereon und St. Severin tu Köln durch die Ultkaiholiken, die sich geweiaert hätten, zu den Reparatur kosten dieser Kirchen veizutragen Geh Rath v. Zastrow bemerkte, daß die Sache »er Regierung noch nicht zur Entscheidung vor» liege. Da« Eapitrl wurde genehmigt. Nächste Sitzung Mrntag 10 Uhr. (Fortsetzung der Etat-b«atb«rg.) » * » Wir kommen heute wirdcrunm auf die Wel- feuagitation in Hannover zurück. Bezüg lich de« Telegramms, wrlche« der Herzog von Braun schweig an die „treuen Hannoveraner" bei Gelegenheit der Feier der Geburt de« „könig lichen Prinzen" geschickt hat, wird der „Magdeb. Ztm" au« Wolfeubüttel geschrieben, daß der Herzog ru Folge einer ihm bn dem Feste dargebrachten und ihm ubermitteltLtt Ovation seinen Flügel- adjutauteu vom Dienst beauftragt hatte, dea Fest genoffen in Hannover deu Dank für die Lufmerk« merksamkett auszusprechen. „Mit dieser Darstel lung, so schreibt der betreffende Torrespondent, stimmt da« Verfahren Sr. Hoheit bei ähnlichen und auch bei ungleich wichtigeren Anlässen. Se. Hoheit telegraphtrt bei solche» Anlässen niemal« direct. Da« Telegramm hat also nicht die Unter schrist „Wilhelm, Herzog von Braunschweig" ge tragen! Wenn nun ferner behauptet wird, da« Telegramm sei in Hannover nicht zur Ausgabe gelangt, so kann man ohne die Ausgabe dock den genaue» Wortlaut einer sochen Depesche unmög- lich kennen." Der Eorrespondent vermulhet schlie lich, daß die „getreuen Hannoveraner" die Ant wort de- Herzog« in ihrem Sinne redigirt und verbreitet haben. Die Bestätigung ver Richtigkeit dies« MittheUnng bleibt abzuwarlen. Die Haltnug vr« Herzog« von Braun schweig der preußischen Regierung gegenüber wird der „Magdeburger Zeitung" in einer Ber liner (Korrespondenz wie folgt geschildert: „Die Absage de« Herzog« von Braunschweig, beim Kölner Domfeste zu erscheinen, hat in Berlin um so mehr verstimmt, al« der Fürst zur selbigen Zeit «tt einem gleichgesinnten Erzherzoge und dem Prinzen Georg von Sachsen in Schlesien dem Jagdvergnügen oblag, also eigentliche Hinderung«, gründe kaum haben konnte. Au- dieser Haltung de- Herzog« ergiebt sich denn auch die wachsende Zuneigung der welftscheu Partei in Hannover für düsen Fürsten und seinen Bett«, den Herzog von Cumberland und „zu Braunschweig und Lüneburg", wa« letzter« niemals zu schreiben und zu drucken vergessen wird, wenn fern« Erwähnung m den »elfischen Blätter« geschieht. Ob und wie der Fürst Bismarck diese Haltung eine« Bunde-- fürsten barrtheilt, darüber gehen dte Meinungen noch an« einander, doch dürsten sie sich lehr bald klären. Jeder, fall« schien es geboten, einmal an die gegenwärtige Situation wenigsten« die Braun- schweif« zu «inner«, die äußerlich darüb« sich nicht vernehmen lasten." Geste,» ist die GlattdcckScorvette „Olga" in Stettin vom Stapel gelaufen. Diese Eorvette, al« Schw.sterschiff der ,.Carola", ist nach der Königin von Württemberg gelaust, hat eine Länge von S9 Meter», ist au« Eise» gebaut mrd mrt ein« Holzbekletduug versehen. Die Eorvette führt eine Schraub« und bat einen Gehalt von 21«« Tonne». Ihre Armirung besteht an« 10 Ge schützen. von denen acht IL-Eentimeter-, zwei 8.7- Ecnt,meter-Geschütz« find. Die .Olga^' «hält Bark-Takelage und wird im Frühjahr fettig für 6-e. Ihre Bestimmung ist, atS Kreuz« für aus wärtige Stationen z» dienen. Au« c»»s«vativen Kreisen »«lautet, d« Reichs- kauzlcr Füist Bi-marck gedenke da« Weihnacht«, fest in Berlin zu verleben und Berlin bis zum Beginn «er Reich<tag«sesfioa nicht Wied« zu ver lasse». Die Theilnahme de« Kanzler« an dea Verhandlungen de« Landtage« steht — so heißt e« weit« — nicht zu erwarten, welk « seine ganze Thätigkeit, neben den Geschäften für da« Aus wärtige Amt, auf die Vorlagen für den Bunde«- rath richtet. Da- Befinden de« Fürsten soll an strengende Arbeiten gestatten; er leidet, wie e« heißt, jetzt wenig« an Neuralgie, al« in de» früheren Jahren. Da« „Elsässer Journal" bemerkt bei Wie« dergabe der Rede de- Statthalter« v. Man, teuffel, welche e« „als ein äußerst wichtige« politische« Document, vielleicht al« daS wichtigste, welche« seit 1870 dte annrctirteu Laude betrifft", betrachtet: dieselbe machte auf alle Anwesenden einen tiefen Eindruck. Officiö« wird zu dieser Kundgebung geschrieben: Es ist erfreulich, daß die Rede de- Feldmarschalls v. M anteuf fei auch in liberalen Blättern, welche bisher seiner Politik nicht huldigten, unbedingte An erkennung findet; namentlich auch in Bezug auf seine Person. Wir beben die« besonder« hervor im Vergleich mit den abfälligen Urtheilen, welche gnade die Thätigkeit diese- Manne« in jenen Kreisen früher refunden. Von dem „unheilvollen Manne", der de- änntlich nichts Andere- gethan hatte, al» die Preu ßen so hochwichtige Armee-Organisation im Tabinet »u unterstützen, bl» zu dem Feldherrn, dem man kon sequent die Anerkennung versagte, auch als seine Thaten bereit« für ihn sprachen, mußte Herr v. Man- teuffel, wie selten rin And««, stet- nur die bitterste Kritik über sich ergehen lassen. * * * Die Wiener Blätter verfolgen die Rüstungen Griechenland- mit wachsender Bcsorgniß. Der Krieg sei nur zu vermeiden, wenn in Athen von Seite der Mächte bestimmte und deutliche Er- klärnngea abgegeben werden, daß man den Griechen keine Hülfe Ästen würde, fall« sie die Türkei an sallen «nd geschlagen werden sollten. „Ein Tele« gram« au« Pan« — schreibt die „N. F. P." — meldet, di.se Mittheilung sei der griechisches Re- aiernug bereits gemacht worden; allein wie zwei feln daran. Die Griechen würden ihre Rüstungen wahrscheinlich emgestellt haben, wem» ste schon den officiellrn Bescheid hätten, daß sie lediglich auf die eigene Kraft und außerdem etwa auf die fünf- »der sechstansend Freiwilligen angewiesen wären, die Menotti Garibaldi au« Italien herüber- zuführen »«sprechen haben soll. Sie geben sich ab« noch immer der Täuschung hin, man würde sie nicht im Stiche lasten; und darum schreien sie nach Krieg. Ihnen den schönen Wahn zu rauben, ist jetzt die Aufgabe der Diplomatie...." Mit dem russischen Neujahr stehen, wie der „K. Z." au« Petersburg geschrieben wird, große Veränderungen bevor. Dn oberste Staat«- rath wird, unabhängig vom Zaren, all« Fragen entscheiden, ausgenommen über Krieg nud Frieden. Al« Präsident wird der Großfürst-Thronfolger eingesetzt, unter den Hauptmttgliedern werden Lorrs-Meltkoff, d« Finanzminister und d« Krieg«- minister se n. Die Fürstin Dolgorucki wird, unter dem Titel ein« Herzogin von Holstein - Gottorp, zur rechtmäßigen Gemahlin de« Kaffer- «hoben; ihre Kind« «halten den gleichen Titel. D« Kaiser selbst wird sich von deu Gtaatsgeschästen zurückziehen und nur noch sein« Familie leben.— Sodann giebt der «wähnte Bericht folgende Schilderung d« Stimmung in St. Petersburg: Die Erbitterung derRusscn gegen alle« Deutsche hat durch die fortgesetzten offenen und geheimen Hetze reien von Presse und Privatagenten einen bedenk lichen Höhepunct erreicht. Sie macht sich bereit« unter dem sonst gutmüthigen ab« leicht erregbaren russi schen Volke fühlbar, so daß e« zuweilen schon m öffentlichen Localen zu Reibereien und Schlimmerem zwischen Russen und den von ihnen bitter gehaßten „Eultutträgern" kommt Da« auf die Deutschen an gewandte Spottwort „lts»li'»88niä" (Wurstmacher) und da« von den Russen mit unnachahmlich« Verachtung ausgesprochene „,«K ti njemetr" (Ach du Deutscher!) haben bisweilen die derbsten Prügeleien hervorgeru fen. Der Russe beschäftigt sich augenblicklich t» d« Thal «ehr mir den Deutschen, al« er sich je mit Fran zosen, Engländer« und selbst dem Erbfeind, den Türken, beschäftigt hat. Die Berichte au« Uchcu-Lek« interessiren ihn weit wenig«, al« ein auf UNS be- ^ücstich« Hetzattikel der meist maßlosen russisch«» Der Eardinal Jacobini wird formell «st gegen Weihnachten da« päpstliche Strats« fecretariat übernehmen. Thatsächlich führt er das selbe jetzt schon. Wer von demselben eine wenig« schroffe Richtung in der Leitung der Kirchen- geschäfte «wartet, irrt sich, wie eiu Eorrespondent ver „W.-Z." hervorhebt. sehr. Der Papst steht gegenwärtig total «uter dem Einflüsse de« in- tranfiaeoltsten aller Purpurträg«, unter jene« de« Versaffer« de« berüchtigte« Shlladn«, de« Cardinal« Bilio. — Der Gesundheitszustand de« Papste« ist trotz «1er aezertheiligM Versiche rungen eiu schlechter, »dglttch kein ae«Se« Lesbe» Seine Heiligkeit an da- Belt fesselt. Schon seit einigen Monaten hat ihn ein allgemein« Schwäche- zustand «griffen, von de» « sich nicht recht «» holen kan». Er hat sich überarbeitet, der Aerg« über die Mißerfolqe seiner Politik Heck« bei seiner au sich galligen Natur sein Leiden vorschtimnnri so daß man ohne Brsorgniß vor etwaig« Heber- eilnng wohl mit Fug und Recht sagen darf, daß die Gesundheit Leo'- XIII. ernstlich erschüttert ist. Eine augenblickliche Gefahr liegt allerdings, wie e« heißt, nicht vor. Au- Spanien wird gemeldet, daß in nächster Zukunft eine Au-svhnuug zwischen den Herren Eanova« d«l Eastillo und Martine» Camps« statt- finden werde. Mau hofft auf diese Weise ein« Krisis aaSzuwetchen, welche sonst bei d« für den 30. December festgesetzten Wiedereröffnung der Corte« unvermeidlich wäre. Nach übereinstimmen den Berichten hat d« Minister de« Juuern ein Decret «lasten, wornach die in Folge der Decrete vom März au« Frankreich nach Spanien vettrie- denen Geistlichen au« dem Lande »«wiesen werden, wenn sie nicht binnen vierzehn Tagen eine geist liche Beschäftigung Nachweisen. Bon dieser Ver fügung sind die Karthäuser und Trappisten aus genommen. Die irische Anarchie nimmt eine imm« dra stischere Form au. Die Land-Liga hält jetzt schon Arthnlsfälumg Serichtßsitzi über renitente Pächter und verhängt Strafen, ent offen «ungen behufs d« wed« Geldstrafen od« „Votzcotting", welch letz Strafe nunmehr ganz allgemein wird. Lnch dritt« Richter in Irland sprach fich in ein« An sprache an die Großgeschworeuen von Watei ford ähnlich wie Kitzgerald au«. Freeman's Jonrnal «klärt, Irland werde und müsse mit aller Macht, mit jedem Hülf-mittel, mit jeder Waffe jedwede Zwangs-Bill bekämpfen. Ver Haussta» gervUmrt. Sehen Sie einmal diese reizende Tischkarte, ein ld l Freu»! hat ste mir soeben au« Bari« geschickt, um chen. War zu zeigen, wa- die Leute dort machen. Warum kann man Da« bei un« nicht auchDaS waren so un gefähr die Worte, mit denen ein hiesig« Herr seinem Tischnachbar, dem Inhaber ein« großen Leipzig« Luxuspapierfabrik, em prächtig auSgeführte« Kärtchen überreicht« „Danke! Freut mich ungemein, daß DaS Ihnen gefällt, ich habe ein ganz besondere- Interesse )aran, denn die Karte ist — bei unS hergestellt." — Tableau. Ja! ja! DaS ist so unsre liebe deutsche Gewöhn- »eit Wenn- nur au« Frankreich, England oder Gott wer weiß woh« kommt, dann ist« ganz gewiß best« al- bei unS. Da fabriclren ja bekanntlich unsre Handschuhmacher große Posten, um sie nach ri- zu schicken, von wo dann die deutschen ndschuhe al- beste- französisches Fabrikat zu unS zurückkommen. Natürlich theuer«! Und gerade auf dem Gebiete, von dem jene Pro' ducte stammen, deren wir Eingang- erwähnten, können wir un- getrost jedem Lande an die Seite stellen. Wie haben z. Ä. die künstlerisch vollendeten Chronic ithographien gefallen, welche ein« unser« Mübürger rn der Querstraße in Sydney ausgestellt hat! Und n welchem Lande hat «an einen so in jeder Hinsicht nächtigen Kalender, wir ihn die Apotheke von Paulcke unS im vorigen Jahre wie m diesem auf >en Weihnachtstisch liefert! Der ganz allerliebste Umschlag stammt auch auS dem Geschäft», welchem Pari- jene schönen Tischkarten verdankt. DaS kleine Buch, rn jedn Hinsicht auf daS Allereleganteste au»- estattet, ist eine Zierde eine- jeden DamenzimmerS. l)aS ist denn doch etwas Anderes als die markt schreierischen AlmanachS deS Auslandes. Der unS Deutschen so oft abgesprochene Geschmack in allen lenen llieetie», für die man in England so viel Geld und gern auSgiebt, scheint unS denn noch nicht so ganz zu fehlen. An diese anmuthigen JahreSpublicationen reiht fich der soeben erschienene, der Hausfrau gewidmete WirthschaftSkalender der wohlbekannten Leip- Firma Otto Meißner ck To.» dessen wir on vor einigen Tagen kurz Erwähnung gethan haben, edruckt in d« Osficin von Bär und Hermann, ist daS Büchelchen mit einem eleganten Einbände in schwa« und roth reich verziert durch die vuchbindnei von G. Fritzsche versehen. Auf d« inneren Sette de« Deckel- präsentitt sich unS daS Geschäftshaus in sein« neuen, vergrößerten und verschönerten Gestalt. Wie bedeutend die Erweiterungen waren, welche Ende September diese- Jahre- vollend« wurden, sehen wir am Schluß. Jetzt ist da- Hau- im Stande, gewaltige vorräthe m fasten. Ueber dem Parterre «heben sich fünf Stockwerke, darunter 8 Keller unter einander, also acht verschiedene vodenflächen, in denen di, tausen derlei Artikel — und ein Durchblättern de« der« überzeugt un« von d« . ^ . .. »cm« — uno em Durcvvianern de« waten- iberzeugt un« von dn Reichhaltigkeit — aufge- find. Beispielsweise verkauft di« Firma un * ein« vieitelmillion Flaschen Harz« Sauer- innen, also ein viertel der gesummten Production o« Quelle. Die Vossrderuag der zahlreichen Waaren vermtttett in bequemster Weise ein Fahrstuhl, welch« durch fÜWMtUche Stockwerke läuft und trotz sein« bedeutenden Tragfähigkeit mit Leichtigkeit von einem Manne in Bewrgun, gesetzt werden kann. Elektrische Klingeln gehen durch all« Stockwerke; ledeS hat sein besondere» Signal, welche- die dortigen Arbeiter zum Ehef od« seinem Vertreter herbeiruft. Ueberaü ist auch lvviol als möglich di« Sicherstellung gegen Fmm>«tzck»hr in- Auge gefaßt worden, Slechveschläge da«« me Thüren, vermittelst deren dre einzelnen Swckwook, adgrschloffen werden können, und ein im Eontor ausgestellt« Llschapparat ist »m Stand«, ein
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