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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 23.12.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-12-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188012231
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18801223
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18801223
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Paginierfehler: auf S. 7664 folgt S. 7669
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1880
- Monat1880-12
- Tag1880-12-23
- Monat1880-12
- Jahr1880
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 23.12.1880
- Autor
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Erscheint täglich früh 6'/. Uhr. U«s«1t»» »»ö JobamüSgaffr »3. Syrrchldmtt, »N RrSartt«, Vormittag- 1»—12 Uhr. Nachmittag- 4—3 Uhr. Mr d»e ring^andt» Man»- jrrvni »acht ftch dt« «edactUm irtchl »«rdtndllch. Aunavmr der für die nächst- -otumde Nummer bestimmte« Aukrate an Wochentagen -iS » Uhr «achminags. an Lonu- Mk-Festtag« früh bis '/,9Uhr. H« »ea FMalr» fSr Z»s. L»«lh»e: Otto Klemm. UniversttLtsftr. 22, K«M< Lösche.Katharinenftr. lS.P. nur bis Uhr. .1° 38». Anzeiger. Organ für Politik, Localgcschichk, Handclr- and Geschäftsverkehr. DormerStag dm 23. December 1880. Auflage 16M0. AV»,,t»eM»Prri» wertest,s«/.GL, mcl. vrmgerlohll S Mk^ durch di« Post bezogen » VN. Jede einzelne Nummer 2» Pf. Belegexemplar 10 Pt Gebühren für Lxtrabe-tage» ohne Postbeförderung.12 Mk. mit Postbeförderung 4>« Mt. r»strair Sgrsp. Petitzeü« ru Pf. Größer« Schriften laut m-fere» Pr«Svrrzrichmß.—Tabellarischer Satz »ach höherem Lauf. Reciamr» »ater »na Le»«cN-n»»jirich di« Spaltzelle 40 Pf. Inserat« sind stet- an d. Tmtvtti»« Ml sende». — Rabatt wird atcht gegeben. Zahlung praamuaaraas» oder durch Postvorschutz. 74. Jahrgang. Bekanntmachung, rin« Abänderung de» OrtsstatulS für da» Gewerbeschiedsgericht in Leipzig betreffend. Au dem Ortsftatut für da- Gewerbeschiedsgericht in Leipzig vom 18. Januar 1877, bestätigt durch Decket der Königlichen KreiShaupi Mannschaft hier vom S. Februar 1877, baben wir im Einverständniß mit den Herren Stadtverordneten einen Nachtrag entworfen und diesen der Königlichen KreiShauptmannschaft zur Bestätigung überreicht. In diesem Nachtrage ist unter Anderm die Bestimmung in 8. 4 de- Statut-, nach welcher die Beifitzer je auf ein Jahr zu wählen sind, dahin abgeändert, daß dieselben je auf drei Jahre zu wählen sind. Nachdem nun die Königliche KreiShauptmannschafi durch Beschluß vom 20. d. M anher eröffnet hat, daß sie diese Abänderung de- Statut- zu genehmigen beschlossen habe, wohingegen sie sich die Entschließung in Betreff de- weiteren Inhalt- jene- Nachtrag- noch Vorbehalte, so bringen wir im Hinblick auf di« be vorstehende Neuwahl der Beisitzer für da- Gewerbeschiedsgericht hierdurch die nunmehr mit ort-statutarischer Kraft getroffene Abänderung der Wahlperiode und Function-dauer für die Beisitzer zur öffentlichen Kenntniß. Leipzig, am 31. December 1680. Der »ath tzer Etatzt Lelpzt«. vr. Georgi. Kretschmer. rvetauuimachung. Da in neuerer Zeit Bauten oder bauliche Herstellungen. wo,u die Genehmigung der Vaupolizeibehörde erforderlich ist. wiederholt ohne diese Genehmigung oder mit eigenmächtiger Abweichung von den von unS genehmigten Bauzeichnungen und beziehentlich ohne Berücksichtigung der von unserem technischen Vachver- ständigen gezogenen Erinnerungen zur Ausführung gebracht, oder wenigstens in Angriff genommen worden sind, die Bauausführenden sich aber damit zu entschuldigen versucht haben, daß die genehmigten Zeich nungen und jene mit denselben dem Bauherrn zugefertigten schriftlichen Erinnerungen sich in den Händen de- letzteren befänden; so sehen wir unS veranlaßt, hierdurch Folgende- vorzuschreiben: die schriftlichen Erinnerungen unsere- technischen Sachverständigen, sowie die gesammten von unS genehmigten Bauzeichnungen find während der Bameit auf ber Baustelle sorgfältig auf- zubewahren und dem controlnenden Baurevisor auf besten jedesmalige- Verlangen sofort vorzulegen. Nichtbefolgung dieser Bestimmung wird mit einer Geldstrafe bi- zu 50 ^ an dem Bauherrn, beziehentlich dessen Vertreter geahndet werden. Leipzig, den L0. December 1888. Der «attz -er «tatzt Leipzig. De. Georgi. Mlisch, Aff. Banplatz-Bersteigmmg. Der der Stadtgemeinde gehörige, in der Schreberftratze recht- an der Elster gelegene Bauplatz Nr. 8 de- betr. ParcellirungSplaneS, Parcelle Nr. 3bS3b mit 3171.75 lüMtr. ---- 8770 lUEllen Flächen- gestalt, soll, da derselbe für da- bei der Versteigerung am 2. d. M. erlangte Höchstgebot nicht zugeschlagrn wmchen ist, - - D»««er»tgg. de» r». -. vormittags 11 Uhr, a» RathSftelle „um verftrus «ersteigert werden. Der Vermessung-plan und di« BersteigerungSbedingungen, von welch letzteren Abschriften gegen Be zahlung -er Schrribgebüstr verabfolgt werden, liegen in unserem Bauamte, Tiefbauverwaltung, Rathhau», ll. Etage, Zimmer Nr. 18, zur Einsichtnahme au-. Leipzig, den SO. December 1880. Der «ath -er Eta-t LeipziA vr. Georgi. Mefferschmidt. Bekanntmachung. Die nächste Neujahr-Messe beginnt mit dem 3. Januar 1881 und endigt mit dem 18 Januar 1881. Eine sogenannte Vorwoche, d. h. eine Frist zum Au-packen der Waaren und zur Eröffnung der Meßlocale vor Beginn der eigen« liehen Messe hat die Neujahr-meffe nicht. Leipzig, am 8. November 1880. Der «attz -er Statzt Leipzig. vr Georgi. Harrwitz. Bekanntmachung, eine Berichtigung de» Verzeichnisse» der Armenpflegedtstriete betr. Durch ein bedauerliches Nedersehen ist in der Bekanntmachung vom 16. d. M., die Eintbeilung hiesiger Stadt in Armenpfleaediftricte betr., die Thalftratze weggrlassen worden. Dieselbe bildet im Verein mit der Sternwartenstraße den 38. Distrikt. Leipzig, den 33. December 1880. Der «attz -er Stadt Leipzig vr. Georgi. Harrwitz. Bekamltmachanft, die Wahl der Beisitzer für da» GewerbefchiedSgericht betreffend. Behufs der laut Ort-statut für da- GewerbefchiedSgericht zu Leipzig alljährlich*) vorzunehmenden Neu wahl von 60 Beisitzern, welche je zur Hälfte Arbeitgeber, zur anderen Hälfte Arbeitnehmer sem müssen und von denen die ersteren ausschließlich von Arbeitgebern, die letzteren ausschließlich von Arbeitnehmern zu wählen sind, werden hierdurch alle Stimmberechtigten, und zwar ohne Unterschied de- Geschlecht-, ») in der Abteilung der Arbeitgeber alle diejenigen Kausleute, Fabrikanten und selbstständigen Gewerbetreibenden, welche volljährig find und in Leipzig nach 8. 14 der Gewerbeordnung thr Gewerbe angemeldet haben, d) in der Abtheilung der Arbeitnehmer alle Diejenigen von ihnen, welche volljährig und in einem hiesigen Gewerbeetabliffement zur Zeit der Wahl beschäftigt find, geladen, zur Ausübung ihre- Wahlrecht- und bei Verlust desselben für diese Wahl Donnerstag, -en SO. Deeemter 188», in der Zeit von 13 Uhr Mittag- bi- 8 Uhr Abend- im Wahllokal, Obstmarkt Nr 8 Part., Zimmer Nr. 5S, in Person sich etnzufinden und ihren auf 30 wählbare Personen der betreffenden Abtheilung lautenden Stimmzettel abzugeben. Die an der Wahl sich Betheiligenden haben sich vor dem Wahlausschuss«, insoweit diesem nicht die Wahlberechtigung bekannt ist, auf Erfordern über ihre Wahlberechtigung au-zuweisen, und zwar die Arbeit geber durch Zeugnisse de- Rathe» al- der Gewerbepolizeibehörde, die Arbeitnehmer durch Zeugnisse ihrer Arbeitgeber, resp. de- PolizeiamtS, durch welche bestätigt wird, daß der Arbeitnehmer wirklich hier in Arbeit steht. Formulare für diese letzteren Zeugnisse werden ebenso, wie die ersteren Zeugnisse selbst, Obstmarkt Str. 3 pari., Zimmer Nr. 63. schon von jetzt an unentaeltl ch verabfolgt. Wählbar find unter den oben «ud » und d ausgesührten Stimmberechtiaten nur Männer, welche sich im Besitze der bürgerlichen Ehrenrechte befinden, da- 38. Leben-jahr erfüllt haben und in Leipzig wohn haft find. Leipzig, am 14. December 1880. Ltadtrath Dtetel» Verfitzender de- Gewerbeschied-gericht- und Wahlvorsteher. *) Nach der zwischen Rath und Stadtverordneten vereinbarten und nunmehr auch durch Beschluß der Königlichen KreiShauptmannschafi vom 30. dsS. MiS. bestätigten Abänderung de- Ort-statut- für da- Gewerbeschied-gericht ist die Wahl fernerhin nur alle drei Jahre vorzunehmen und werden also die Reu- zuwählenden auch -ret Jahre lang zu functioniren haben. Der Wahlvorsteher. Nie Secession. Die Pause, welche in der parlamentarischen Thätigkect eingetret«, giebt der Presse Gelegenheit, den beklagenSwerthen Riß, welcher durch die nationalliberale Partei gegangen, nochmal- in Er wägung zu ziehen. Die unter dem Titel „Die Secession" erschienene Rechtferligungk schrift der Herren Forckenbeck, Bamberger u. O. wird -aber nachträglich von verschiedenen Seiten einer ein« gehenden Kritik «uterworsen. Auch die „National, liberale Correipondevz" äußert sich zur Sache, indem sie wie folgt ihr Urtheil zusammen faßt: Die Schrift unternimmt e- de Trennung zu erklären, sie sei al-eine unvermeidliche Nothwendigkcit Verfasser meint nämlich, daß sitzt, nachdem die dem Reichskanzler „anstößigen Elemente" au- der rationalliberal« Froctiou entfernt seien, eine er neute Annäherung dieser au jenen ermöglicht sei, infolge deren „vielleicht auch einige liberale Rath- ich läge den verlorenen Weg in die Withelmstraße wiedeifinden" würden. Gelänge es nur, den zwi schen dem Fürsten BiSmarck und Herrn von Bennigsen in Gestalt de- Tabak-monvpol- liegevden Stein drs Anstoße- au- dem Wege zu räumen, „so wäre von ihrer jetzt so sehr erleich terten Verbindung, der sich auch die gemäßigten konservativen Elemente drigesrlleu könnten, noch manche- G»te zu hoffen." Danach sollte »an fast verumthrn, al- fei ein, wem» auch nicht ausschlaggebende-, s» wenigsten- »ttwirkendes Motiv der Secrsfien gewesen, ver mittelst »ine-Acte« patriotischer Entsagung feit«ns ver „austößigen Elemente" recht eigentlich jene Eonstellatiou wieder zu ermöglichen, welche die Grundlage der fruchtbaren Gesetzgebung-arbeit von 18SS—1876 Gewese». Schade nur» daß der Verfasser dieser Vermuthuvg selbst allen Boden ertz'oht, wenn er au eine, andern Stelle sagt: .Heute, nachdem in der Neichsgesetzgebung die Steuerung vollständig gedreht und ihre Richtung ans Umkehr genommen hat, ist allerdings kein veintt, ftiger Grund »ehr zum Abschließen von Compromrff« vorhanden ... Die Politik des Kanzler« hat, fett st- 1877 d«n Rückweg angw tr«te», noch »ie da- Beditrfniß gefühlt, vo« deu Liberalen gegen ein Ansinnen der Reaction unter stützt zn werden ... von Eompromifsen also, die einen Theil des früher Geschaffenen retten sollen, analog zu den Eomvromtffen, welche ehedem da» Wüuschmswerthe schaffen halfen, ist gar keine R^e." Was sich der Verfasser bei solcher Anschauung-, weis« unter de« mancherlei Guten denkt, da- voa einer erneuten Verbindung zwischen BiSmarck und Bennigsen zu hoffe» wäre, wird schwerlich Jemand ergründen. Die betreffende Ausführung ist wohl überhaupt nicht ernst zu nehmen, sie paßt schlechter dings nicht m dm Grundgedanken der ganz« Schrift. Dieser Grundgedanke faßt sich, ohne Um. schweife au-gedrückt, dahin zusammen: Fürst Bi», marck hat endgültig umAchwer kt zur Reaction, auf alle» Gebieten de- Staat«leben», die Anhänger Bennigsen'- werdm ihm auf dieser Bahn überall» hin folgm, darum sind di« Freunde Fmcken- beck'S au» der nattonatliberalm Partei au-getreten. Dm Vorwurf der Fahnenflucht, wie er in diesem Raisonnement gegm die unter Bennigsen'S Führung LuSharrendm enthalten ist, wird in der Schrift freilich nur indirect erhoben; er ist darum nicht minder vorhanden und bei Licht besehen stärker, al» irgend etwa- Andere», wa» der nationalliberalen Partei bisher nachgesagt worden. Bon Beweisen für ihn ist auch nicht ein Schatten zu finden. Natürlich, denn e- handelt sich ja Eigentlich nur um Schritte, welche die national, liberale Partei erst in Zukunft thuu soll, und noch dazu durchweg um Schritt«, von denen die national, liberale Partei Jedem, der e< hören will, «klärt, daß sie dieselben nimmermehr thuu wird. Auch für die endgültige Schwenkung de- Kanzler- mangelt der Beweis. Wir unsererseits find, wa- die Politik de- Fürste» BiSmarck angeht, weit entfernt von jeglichem Optimismus. Da« scharfe Urtheil, da-der Verfasser über de- großen Staat-manne- Methode gegen über den Parlamenten fällt, müffm wir leider fast überall unterschreiben. Auch was den Inhalt, die Ziele der inneren Politik Bismarck'- betriffl, sehm wir vom liberal« Standpuncte ans kein« Grund zur Vertrauensseligkeit. Aber dennoch halte» wir uns nicht berechtigt» dm Reichskanzler, wie die vorliegende B-oschüre es thui, kurzweg zu idmlificirm mit dm Wünsch« der extremsten rracttonairm Partei«. Noch lieg« dte coucretm Pläne d«s Fürst« Bismarck nicht vor; man sollt« sie wenigstens abwartm, ehe man sie verurtheilt. Nickt »ur die „Dankbarkeit", »ehr »och di« Klugheit dürste dazu rathm. Gesetzt tndeß, Fürst visma»ck schlüge wirklich den durchweg reactio- oairm Weg ein, dm unser Verfasser so sicher vorauszusehm glaubt» so würde zweifellos die ganze nationallioerale Partei sich zu entschlossener Opposition dagegen erheb«. Was aber würde in diesem Fall die Wirkung der Secession sein? Keine andere, als daß du alt« Kamvfaeuoffen gerade in dem Augenblicke, der gebieterischer als irgend et» anderer ihre volle Einigkeit erheischt hätte, ganz unnöthigerweise in zwei Lager ge spalten wärm. Nach alledem kann auch in der vorliegmdm Broschüre nicht- wmiger als eine Rechtfertigung der Secession gesund« werden; wohl aber bietet sie eine genügende Erklärung derselben. Der Verfasser hat seinen Betrachtung« eine treffliche verurtheikung des politisch« Pessimismus «na«, flocht«. Um so greller springt sein eigener Pes. simtsmus in die Augen, eine Stimmung, die dm Gruudzug der ganzen Schrift bildet. Politische tlebersicht. Leipzt», 83. December. DK Steuerpolitik de- Reichskanzlers «cd sein verhältniß zum preußischen Finanzminister bilden das unerschöpfliche Thema der Presse aller Pcu teieu. Zur Sache wird uns heute au» Ber» ltn geschrieben: „Herr Bitter, der vor Kurzem die zweite Auflage des Lebens von Jobarm Sebastian Bach hat erschein« last«, mag bei der durchweg günstig« und anerkmvmd« Aufnahme, welche sein Buch in weit« Kreis« gefunden, als Musikschriststrller berechtigte Triumphe feiern, als Finanjminister ist er nicht auf Ros« gebettet un feine Stimmuug wird auch währmd der Ferien und Feiertage nicht die beneidenswertheste sein. Wenn es sich bestätig« sollte, was heute überall erzählt wird, daß Fürst BiSmarck, der den gannm diplomatischen Verkehr, soweit er persönliches Äutereffe daran nimmt, »0» Friedrichs, ruh au« «ritergesührt hat, auch die varlam«. tarisch« Beziehung« soweit ausrecht erhält, her vorragende Führer der conservattvm Partei zu sich ruch Friedrichsruh einzuladen, so sieht das etuer vollständig« Umgehung des Ressortministers. über besten Kops hinüber der leitende Staatsmann mit den Partei« zu compromittireu sucht, ganz verzweifelt ähnlich, von Herrn Bitter weiß man oder glaubt «a» zu wissen, daß er ebensowenig wie feine Vorgänger im Amte, wie Herr Hobrecht und wie Herr Lawphazise», zu einer völlige« Ad- scbaffuag »er direct« Steuern seine Hand bieten mag. Eine dauernde Lufhebunq der jetzig« untersten Stufe der Llaffenpeuer iE in ko««« »ou 420 bis 680 Mark mit einem jährlich« Steuersätze von S Mark), wie sie von dm Eonserdativ« austatt des einmalig« Erlasses von drei Mouat-raten aller Claffmsteuer. und der sünf unterst« Ein- kommmsteuerstusm jetzt vorgeschlag« werden soll, würde aber jedenfalls das Streb« Hervorruf« müffm, an der Etukommmgrmze von 660 Mark nicht Halt zu «ach«, sondern nach ob« herauf immer neue Stuf« der persönlichen Steuer ru beseitigen. Dem Fürsten Bi-marck müßte da- freilich gerade recht sein, da er ja vor einig« Jahr« als sein Ideal die völlige Be freiung aller Leute, die unter 2000 Thaler Jahres einkommen Hab«, voa allen persönlich« Steuern hinstellte. So klingt «S denn auch nicht allzu unwahrscheinlich, daß er sich über dies« Puuct mit d« Eovservativeu de- Abgeordnetmhauses trotz Her« Bitter in- Einvernehmen setz« will. Rur die eine Bedingung soll er mach« wollen, daß die Aufhebung der unterst« Elafleustmerstufen für diese- Jahr al- provisorisch und erst vom nächst« Jahre ab unter der Bedingung als dauernd ausgesprochen wird, daß der Reich-tag einer Vermehrung der Matricularbeiträge durch Bewilligung neuer oder erhöhter indirekter Steuern vorbeug«/' Ja der am Montag unter dem Vorsitze dcS Staat-minister- v. Boetticher abgehaltmm Plenar sitzung de- Vunde-rath- wurdm die Entwürfe von Gesetz« wegen Feststellung de- Reichshau«. Hal1--Etat< für 1881/82 und wegen Ausnabme etuer Anleihe für Zwecke der Verwaltung d« Post und Tclegraphen. der Marine und de- Reich-- Heere-, sowie eine Vorlage, betreffend dm Abschluß eine- EonsalarvertrageS mit Griechenland, dm zu ständig« Ausschüssen überwies«, wogegm die Be, ralhung uud Befchlußnahme über die von Neuem eingebracht« Entwürfe von Gesetz« über die Er hebung von Reich-stempelabgaben und weg« Er- hrbung der Brausteuer in einer später« Sitzung im Plenum erfolgen soll. — Hiernächst erfolgte die Wohl eine- Gr. Majestät dem Kaiser zur Aller höchst« Ernennung vorzufchlagendm Mitglieder de- Reich-gerichtö. DieReich-landeElsaß-Lothringen Hab«sich schon in manch« politischen und socialen Einrich tungen i« Gut« wie im Schlimm« al- Vor bilder für Lttdrutfchland erwies«. Man bedient sich ihrer mit Vorliebe al- eine- staatlichen Ex. verimeutirfrldes, aus dem beispielsweise da- cou- ftquente Staatsbahnsystrm die erst« Prob« seiner Leistungsfähigkeit ableg« mußte, uud auf dem jetzt -a- Tabak-m-uopol auf seine vraktische Au-fÜhr- buiketr bin geprüft wird. Auch in scheinbar w«. Niger wichtig» Ding« läßt sich die gleiche Beob achtung moa«. Unter Ander« ist gegenwärtig die i» Prcuß n mehrfach erörterte Frage der Ein setzung vo« UaterrichtSräthm, resp. «tue- allge mein« Uuterrtcht-rath- durch eine »«erlich« Ver fügung de- Statthalter- v. Manteuffel dort auf die müheloseste Weise praktisch geworden. Anläßlich der jüngst stattgihabtru volk-zäh- luog ist mehrfach die Forderung laut geword«, sofort nach den rächst« Reich-tag-wahlm eine andere, dem VevölkenmgSverhältniß mehr ent sprechende Verthetlavg der Reich-tag-abge- ordneten vorzunehm«. Der dte-vezügliche 8 5 drß Reich-aesetze- vom 31. Mai 1869 be stimmt im erst« Absatz: „2u jedem Bunde-staate wird aus durchschnittltcd 100.000 Seel« derjenigen Bevölkern»gSzahl, welch« dm Wahl« zu« der»
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