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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 23.01.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-01-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188101236
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18810123
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18810123
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1881
- Monat1881-01
- Tag1881-01-23
- Monat1881-01
- Jahr1881
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 23.01.1881
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Erscheint täglich früh »V, Uhr. Xe-»r1i,» ,n» Lr»edMm» JohauneSgafle 33. Aprechkaildr» -er Ne-artt«: Bormtttags 10—12 llhr. Nachmittag« 4—3 llhr. 8*r »t» Mick-«»« nn-ri-adlrr Mimilcrch«, Ich »ü «-»o cL» »UX »»»«»«« der für die »ü«ftf»l«r,de K»»«er »eftl««ten z«ser»I« « W»chenta,en dt« S Uhr Nnchmitt»,«, «uL«»»-,md-es,tage« frätzdt«'i,»U»r. 3« trn /ilialrn für 3>s.-L«n»h«r: Dtt« Ate««. UatverfliLt-strafte 22, Laut« Lüsche, lialharmeustraße 18, d. u»r dt« '/,» llhr. L- ripnMr.TllgcblllÜ A«;eiger. Organ für Politik. Localgefchichte, Kandels, and Geschäftsverkehr. ^ 23. Amtlicher Thetl. Geffenlliche Sitzung -er Ata-tveror-urte« Mittwoch, am 2«. Ja«»« «.«be«»4 «»/, Uhr t« Saale ver I. Bürgerschule. Tagesordnung: l. Gutachten he« Oekonomie-AuSschusie« über: ». die Her stellung der'Colonnadenstraße; d. die Tonten 34 und 38 de« Budgets. II. Gutachten de« StiftungS-AuSschuffe« über die Budget» conteu de« Georgenhause«, de« IohanniShoSpitat«, der Becker-, Biencr» und Mrnde-Stiftung. M. Gutachten de« Finanz-AuSschuste- über: ». Lerwilligung einer Garantiesumme bezüglich de« hier abruhaltenden III. internationatm Maschmeamarkte«; d. Gewährung eine« Beitrag« für den Prediger-Wittwen-Fi«cu« de« Landkreise«; c Berwilligung von tzfratificationen für die Untersuchung der Abortgruben in hiesiger Stadt; ä. die Budgetconten de« Bezirksvermögens, de« Eichamt«, der Stadtbibtiothek, de« Leihhause« und der Sparkasse, sowie de« Lagerhose«. Lekanntmachmrg. Da« vom StistSrathe I)r. Johana Ara», Bor» für einen in Leipzig geborenen, die Rechte studirenden Sohn ». eine« Beisitzer« der hiesigen Zuristensacullät, oder, da deren keiner vorhanden. d. eine« Beisitzer« de« vormaligen hiesigen Schöppenftuhle«, oder, da ein solcher auch nicht wäre, e. eine« RatbSherrn allhier, und wenn deren ckeumäßig keiner zu finden. ä. eine« hiesigen Bürger« gestiftete Stipendium ist auf die Jahre 1881 und 1882 zu vergeben, und beträgt auf diese beiden Jahre 170 Mark 3 Ps. und bez. 170 Mark 53 Pf. Der Empfänger Liese« Stipendii hat jede« Jahr am 12. Juni, oder dafern letzterer auf einen Sonn» oder Feiertag Mt, am 13. Juni über ein „argumentum jnrickionm zu perorrren", und diese Oration schriftlich bei un« einzureichen. I '' »ir fordern diejenigen Herren Studirenden, welche um / obige« Stipendium sich bewerben wollen, hierdurch aus, sich unter Bescheinigung ihrer stiftungsgemäßen Qualifikation HÜ z«« 12. Mürz h. I. schriftlich bei un« anzmneldä», widrigenfalls sie diesmal unberücknchtigt bleiben. Leipzig, den 18. Januar >881. Der Math der Stadt l)r. Georgi. Hä Holzauctiim. Mittwoch, de» 2. Ael»r»«r sollen von Bor- mittag« 9 Uhr an im Forstreviere Connewitz auf de« Rittelwaldschlage in Avthcilung 27 und 30 ca. 450 Haseln« Knüppel für Brauereien, 6 Raummeter eichene Nutzscheite, 387 Rmtr. eichene, 20 Rmtr. buchene, 17 Rmtr. lüsterne und 4 Rmtr. -llerne Brenuscheit« unter den im Termine öffentlich auSgehanaare» Bedingungen und der üblichen Anzahlung an Ort und Stell« meistvietend verkauft werden. Zusammenkunft: auf dem Holzschlag« an der Schwarzen Brücke in der Eonnrwitzer Linie. Leipzig, am 2l. Januar 1881. DeS Rath» Aorst-Dep»tatt»». Nu Areitag, de« 4. Februar sollen von Vormittag« S Uhr an im Forstreviere Connewitz ans dem Mittel- Waldschlage in Abtheilung 30 ca. 62 eichene, N7 weißbuchme. 5 ahoruc, l eschener, 82 lüsterne und l5 ellerne Nutzklvtze» ferner l eichener AmboSstock und 3 eschene, l 1 ahorne und 58 lüsterne Schirr- hölzer, sowie 200 Hebebäume unter den im Termine öffentlich ausgehangenen Bringungen und der üblichen Anzahlung an Ort und Stell« meistvietend verkauft werden. Zusammenkunft: aus dem Holzschlag« a» der Schwarzen Brücke in der Connewitzer Linie. Leipzig, am 21. Januar »88l. De» Rath» Korft-De»»tati»». Holzauktion. Mittwoch, de» ». Februar sollen von Bor mittag« 9 Uhr an im Burgauer Forstreviere in Ab theilung 26b und 3l» in der Leutzscher Gottge und dem ver- schloffenen Holze ca. 90 starke Lbraumhausen und 100 - Langbaufeu, sowie 1 Parti« baselne Haufen (für Brauereien) »uter den im Termine öffentlich auSgehangenei, Bedingungen und der üblichen Anzahlung an Ort und Stelle meistbietend verkauft werden. Zusammenkunft: aus dem Mittelwaldschlage in der Gottge an der Leutzscber Alleebrücke. Leipzig, am 21. Januar 1881. De» Rath» A»rft>D*P»tatto». Lekamitmachuua. Die Herren Vormünder, welche mlt den alljährlich ,» «rstattenben GrztebungSbertchten noch im Rückstand« sich knmnden, werden hiermit veranlaßt, diese Berichte dt« 31. Ja»»«r 1881 anh r einznreiche». Formulare z, de» gedachte» ErziehungSbrttchtr» sind im Amt«gericht«4Srbäude Zimmer Nr. 81, 94 und 230 zu erhalten. Gleichzeitig werden alle bet bau Unterzeichneten Königliche, Amtsgerichte m Pflicht stehenden Herren v»r»«>»tzer, sowie die, sentgru Personen, welch« Zinse« «w dem GertchtsnePnKt»« zu erheben habe», hierdurch veranlaßt, jede W«hnnnn»»erck»de» nmg sosort bet deren Eintritt der unterzeichaeteu Behörde schriftlich oder mündlich aa^nzeiarn. Leipzig, am 27. December 1880. La« Kiniglich« A«t»gertcht, «bth. V. Vt»»u«seld. Auflage Ad»mm»tnt,prn, Viertels. 4'/, Mt.. tncl. Brinaerloha 5 Mt., durch die Post bezogen 6 Mk. Jede einzelne Nunriner 25 Ps. Belegsemplar 10 Ps. Gebühren für Extrabeilagen «tzae Poftbesörderung 39 Mk. «tt PostbefSrderung 48 Mk. 3«srr«tt sigespaltme Petitzeile 20 Pf. Größer« Schriften lant unserem Pret«. verzeichniß. Tabellarischer Satz nach höherem Tarif. L«t«»r> unter -en Lrdactisnsstrich die Spaltzeile 40 «s. Inserate stad stets an die iixprdttton zu scaden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung praenmvsnwäc- oder durch Post- Vorschuß. Sonntag den 23. Januar 1881. 75. Jahrgang. Holunnttsu. Morttaq, de» 24. Ja»»« diese» Jahre», sollen im Forstreviere Connewitz von Bonnittag» 9 Uhr an in Abtheilung 27 und 30 ca. 150 Abraumhaufe» unter den im Termine bekannt zu machenden Bedingungen und gegen die übliche Anzahlung an den Meistbietenden ver kauft werden. Zusammenkunft: auf dem Mittelwaldschlage an der Connewitzer Linie an der Schwarzen Brücke. Leipzig, am 7. Januar l88l. De» Rath» A»rst-D»P»tatt»». ü. 8tü6tL8ekv Ior1bititunx88r;kul6 kür Lnaben. kleu eintest»»«« 8oktüor »u» tohxanäsu 8tr»««a äer 8t»ät: 2clben«rnc»e, ^lernnclerotn»««, Xlter ^mtsbof, Xrvcitotnwo«, Lauhofolnwo«, öccxeriocbs Straoo«, Lismarclcutr»««, Lncucl- vor^eile.crsE, vrancive^, ör»»<!rrs««, llrvcisrolr»««, X» äer 1. öürxemekul«, Llema LuruKSme, kurgnlr»»«, ^aoal- otinooo, Oarcilinenotr»««, Vnlvnnoclenotrw««, vneicistr»««, IXleener Weg, liorotdeeuotii»««, LlioeuoU»««, Ll-cterotiru»«, Lmüisnotr»-««, Lräm-uwornmo«!, kioht«>U»«o, klo«pl»to, ?rnnlctvr»«r 8te»«« 34—43, krieckrielmtnu««, k'üreönwtriu»«, lrecenoäxtiooabev, tiloaicenotn»««, llitrlel- otnwss, lloricortoun««, IlnuvtmnvwiU'»««, Uc>k« 8lnm»e, üodlovomiIiMr»««, L»iosr->vilkelio-8tr»«s, Loekotnuoc«, LöoiLoplntr, Lörvomtnu««, LolüewNr»««, Lro»prinr«tra«88, Lvpker^öoMiieo, Lorprinrntr»«««, l^plnyotrrmoe, l^rüüu;- otrneso, lüebisntroE, I»«njxer 8tr»»o, l,ütLom,troE, Pognoiogn»«, Llnklmnnnntr»««. Uanx-lmeriwr»««, Uenckel«- oodnm»»««, llaltlceotr»««, lloeckele-wtroos«, 1lorit»tr»E, dlüblu»««, iltwrx»»«, kienworlct, bittrnderger 8tnwo« 23 b di» 52, Odotmorlct, Letemdlrolüivf, ?eter»t«ü»m«g, Letero- »rinooe, ?l»^wicr«r 8lr>u«e. -in cier ?Isime, ?le>Eng»««, ?vni»tl>M«>lzwlr»«e, kreuooersctüoxben, proweaacleostraoo«, Raisplnte 1—11, kuäolktrimoe, 8ckenlc«nitc>rk»tr»o.<>e, 8akiller- mr»«e, 8ckletter»tra»e, 8<üüeu»iner IVe^, Scdlo,-^»!««, ScLredergilooadev, Sobrederorroi««, vakuklro.««, 8eb»,lion- 8»cd-8rm»e, kteitenolr»««. Siclooiensrro»«, 8ovl>iew,rra««, Svorerxtoocken. Srernwnrrmwtr»««, Sitckoln»««, Tel, kiNnu»«, llnolotr»«« 9 b—29, Turnerotr»««, vlricko^»!««, Uoieerin- ttlMtr»»««, IVebermm»«, IVeolocroone, IVieoenotr»««, IVincl- müdlenz»««, VVivawNblcmotrooo«, 5Viu<lmillü«NH»og, 2eitrer Ltrooov, 2imwer»troo»« ^nbvren »nr ^wotte» SMKUwd«» V»rtbU»,n»«v»,I« kllr Xnnben" Om Oedömlo cier V. küi-gersedol«, 8cblet1erotr»o« 1b). Xlls Saküler »»« äen dKrisen 8trimeen gedkren äer „Lroten StlÜtloeden Lertdllclaupeoebnle Nlr Lunden" (im Oobtlucls cier ttt. Lürneroebuls. ürimmaiooder Ltoinieog 17/18) cm. I-eipoig;, aen 19. ünouar 1881. vr. 8ta«rl. Nichtamtlicher Thetl. Leipzig, 23. Januar. Trotz de« glänzenden Ausfälle« der GcuieinderathSwahlcn zu Gunsten der gemäßigten Republikaner ist die politische Stellung Gambetta'S doch nicht von jener Festigkeit, welche vielfach angenommen wird. Al« Beweis dafür muß da« Re- sultat der Präsidentenwahl in der Kammer angesehen werden. TaS Stimmenvcrhältniß wird von den Pariser Bläl-- lern durchaus ungünstig gedeutet, da zehn Dcputirte der Rechten für Gambclta gestimmt. Derselbe also republikanische Stimmen cingebüßt hat. Gambclta, eifersüchtig aus sein An sehen im Lande, hat alöbald Gelegenheit genommen, seinen Namen wieder allgemein bekannt zu machen. Er hielt, wie schon kurz erwähnt, bei dem von der ShndikalSkammer der Weinhäudler veranstalteten Banket am Donnerstag eine Rede, in welcher er stufte, er wolle die Gelegenheit nicht versäumen, mit den Vertretern der Sparsamkeit, de« Handels und der Arbeit in Beziehung zu treten. Er habe sich mit der Lage der Weinhändlcr beschäftigt und gefunden, daß die dieselben betreffenden Gesetze zu strenge feien und einer Reform unter zogen werden müßten. Jndeß dürfe man nur Da« aufheben, wa« man ersetzen könne. Je mehr man sich der genauen Beobachtung der Gesellschaft widme, um so mehr erkenne man, daß Probleme nur mit gutem Willen, Mühe und Arbeit gelöst werden können. Ta« französische Volk wolle eine ver ständige, fortschreitende weise Politik trotz de« Lärmen« Derjenigen, welche ihren Unwillen darüber, baß man sich weigere, ihnen zu folgen, nicht zurückbaltcn können. Wir weiven so eine Demokratie begründen, welche ebenso er giebig und ebenso mächtig ist olö irgend eine Dynastie. Di« durch schreckliche Erfahrungen und durch dir Lehren de« Unglück« gebildete Nation weiß die Beziehungen zu schätzen, welch« zwischen dem Wertbe von Handlungen und dem Unwerthe von Wetten bestehen. Die Demokratie habe seit dem 4. September 1870 durch ihre Tbaten zu erkennen gegeben, daß sie nicht «ehr anarchistisch und unfruchtbar sein wolle. Die jüngsten socialen Entwickelungen hätten eine un geahnt« Fähigkeit und ein lebhaftes Bewußtsein ihrer Verant wortlichkeit bewiesen. Man habe diesem Jabre viel Unange nehme« vorauSgrsagt wegen der vielfachen Wahlen. Die schon stattgchabten Municipalwahlen hätten indcffen bewiesen, daß diese« Jahr in der größten Ruhe verlausen werde. Die Wahlen für den Senat und die Dcputittenkammer würden ein Triumph für die Demokratie, die Republik und da« Vaterland fein. Gambclta schloß seine Rede mit einem von der Versammlung mit tedbastem Beifall ausgenommen«! Toast aus die Municipalräthe, die Dcputirten »nd die aesammtc Presse. Auffällig erscheint, daß Gambetta in seiner Rede mit keinem Worte der auswärtigen Lage gedenkt. Man kann nur cm- nehmen, daß die mit so wenig Erfolg ergriffene Initiativ« Frankreich« m der griechischen Frage, die Gambetta selbst als „sein Schle-wig" bezeichnet, die Ursache davon ist Man wird abwarten müssen, ob sich der Herr Kammerpräsident für die Folg« einer größeren Reserve in der Behandlung auswär tiger Fragen al« bisber befleißigen und aus eine mehr oder minder offene Einmischung in da« Ressort de« Herrn Bar- thelrmv Saint Hilaire fernerhin verzichten wird Gam» bctta'S Ansehen könnte überhaupt nur gewinnen, wenn er aufhörrn wollte, den eigentlichen Regenten von Frankreich zu spielen. Der Beschluß de« BundeSrath«, den Arbeiter»««- fichernna«.Entwurf an die Ausschüsse zu verweisen, entspricht keineswegs den ossicivsrn VorauSsagunnen Aller dings find nunmehr die BundeSrathSbevollmäwtigten und vor Allem Diejenigen, welche den betreffenden Ausschüssen an» gehören, in der Lage, bei ihren Regierungen Instructionen der 'Initial d? p^sAn gegangen ist. "ehr'da» Staat«miniüerium noch voll- sichert werden, daß nunmehr az^kSwirlhschastS- ständig in der Lage sei nach „ ^hmen Da ralb« selbstständiaeSttllMg zu t^ott^g, z ° ^ «ms diesämmtlichen ^.mst^so mcl Gut- Ablehnung gerichteten Mehr>'ett«bttww,^ ^ ^t dürren L"-u»°TK --SA« 2''- ihr Votum bestimmen können, ."übrigens Kl w i^nd da« die Steuerprojert« aus unbestimmte Zeit von EorApon^n" Äpr-ü-^9 u^er-o^^w^en. ^°° der auch wir unseren Lesern »"""4 E" aenannte Blatt kommt nun aus den betreffe,,den Arlirel m ^olaendcn Worten zurück: „Wir hatten vor nnigen Tagen lc, einer Betrachtung Uber den W.ndlhorst'schm Anttag «nst.eßen lassen daß auch auf secesslonistlscher Leite emn Neigung bestanden habe, diesem Anträge zuzustiMmen^ Diesc Notiz scheint aus seeessionis,sicher Sette sehr Übel vermerk woÄn zu sein. Man stellt in Abrede, daß re «ne solch- Neiqunq vorhanden gewesen, und wirst unS vor. wir hielten e« für unsere besondere Ausgabe, über d.e Stellung der S-- cessionisten zu jenem Antrag unrichtig« Aufastungen zu ver- breilcn. Wir bilden uns unser Nrtheil nach Dem. wa« m der Oeffentlichkeit vorgebl, und da fragen wir jeden Unparteiischen^ Wenn -in parlamentarisches Mitglied der seees.wnMschen Gruppe eine Rede hält, deren Sern dem Antrag Windlhorit ähnlich sieht wie ein Ei dem andern, wenn in den anerkannten Parteiorganen, soweit wir bemerkt haben, diese Rede niemals als im Widerspruch mit de» «ussaffungeu der Secessiomstm zurückgewiesen-^varde wenn vielmehr ein so anerkannle« Patteiblätt w.c-die .^ribknc" einen teilenden Artikel bringt, worin dem ikitrag Windtborst mindesten- drei Bwrtel d«S Weaes entaeaen<rekommcn wird: ist man dann nicht berechtigt, von einiger Neigung in dieser Partei für den Antrag zu sprechen? Wir haben eS mit Genugthuung begrüßt, daß diese Neigung in einem officicllen Parteibeschluß unterdrückt worden und daß wir damit weiteren AnScinanderjetzungen über den Gegenstand Überhobcn sind; zu unserem Schaden wären sie In Berliner politischen Kreisen wird von dem Rücktritt de» Finanzministers Bitter als von einer feststehenden Thatsach« gesprochen. Die bereit« erwähnte Angabe. Herr v. Rauchhaupt habe e« abgelehnt, da« Fincmzporteseuille zu übernehmen, erhält sich; hinzugefügt wird, daß von Dem selben der confervatlve RcichStagSabgeordnete v. Hclldorss- Bcdra in Vorschlag gebracht worden sei, während sich anderer seits da« Augenmerk auf Herrn Scholz richte. WaS an diesen Gerüchten WabreS ist, wird sich ja bald zeigen müssen; bcinerkenSwctth ist, daß dieselben aus konservativen Kreisen verbreitet werden. Beneidentwerlh ist die Stellung Herrn Bitter'« nicht, denn e« ist keine angenehme Aufgabe, die für den Reichstag bestimmten Entwürfe mit ru ver treten, deren Ablehnung oder Annahme in einer für die Regierung unannehmbaren Veränderung mit Gewißheit vorauSzufehen ist. Bon besonderem Interesse ist folgende Auslastung der .Frruzzeitung" über die KrisiS: „Wir wißen, daß nicht der Steuererlaß, wenn er demselben auch zu- gestimml hat, das Wichtigste für den Kanzler ist. wir wisst» ferner, daß, wenn auch die Frage de« Steuererlasses gelöst ist, damit die Frage der Steuerreform de« allgemeinen Steuerprogramm«, welche den Fürsten Bismarck vorzugsweise beschäftigt, bei Weitem noch nicht gelöst ist. Dir waren des halb vielleicht nur feinhöriger al« Andere, wenn wir unS für die Stellung de« Finanzminister» nickt aus lange Zeit binauü verbürge» wollten." Daß die Bcrösscntlichung' des bekannten Briefwechsel« dcS Reichskanzlers au die Adresse Herrn Bitter« gerichtet fei. wird, wie gestern telegraphisch gemeldet wnrde, von der „Nordd. Mg. Zig." geleugnet. Das'gouver- nrmentale Blatt schloß seine inspinrte Mittheilung mit folgen dem dunklen Satz«: „Wir glaube» die Sache richtiger zu verstehen, wenn wir annehmen, daß die secesswmstischeii Ent stellungen der Tkaffacbeii den Anlaß zu jener Publikation gegeben haben." Etwas mebr Lickt in diesen Verbältnisten dürfte allerding« erwünscht sein! Nach ossiciksen Mittheilungen wird der BolkSwirth- schaftSrath zu feiner ersten Sitzung und somit zur Erbst- nuna seiner Thätlgkeit ans nächsten Donnerstag den 27. Vf«. Mt«, um 2 Ubr nach dem RcichStaqSgebäiibe ein- berlifen werden. E,ne Tagesordnung für diesen ersten Bc- rathungStag ist noch nickt festgesetzt worden. Die Diäten « . verlautet, daß solche den in den Volksw,tthfchast«rath berufenen Handwerkern in Höhe von billigt wo^si°8.'^ Ssienbahnsahrt zweiter Elaste znge. Der dem Anträge de« Alg. I)r. Ha mm ach er. die Regje- rungsvorlaae betreff« der Rhein-Nahe-Babn abzulchncn ^gefügte Gesetzentwurf über -die Verpflichtungen der Privat- '"Interesse der Lande-vertheidigung lautet W6entlnh«n: Jede Eisenbahngeselllchast ist verpflichtet auf Erlangen der Staat«regieri,na die von derselben im ^ LandeSvrrlbeidigung für nothwrndiq erachteten Aendeninga, und Erwcilcn-ngen ihrer Anlagen, insbesondere die Vmnebrung ,krer («elcise. vorzunehmen Wenn und so ^d» ^ d-rpfl»chtung nicht auf Grund anderweitiger Gesetze «i bnE«,crsfion«bekmgungen oder von Verträgen der A. «7üb^',Ä°?v^Ä'.' .7' Staat die L d^ '"3"'. Welch« in dem insolle der A^.Ü^^ "^^. ^""'erung der Eisenbabn '"'5 ^ de, Aawerung und Erweiterung entstehen Die lieber. den Staat erfolgt durch Gesetz Mau schreckt u»« au« Berlin vom Freitag: Die Stak» ?ch lm"«Lu^ ^chch^ de« Lande« nicht ausfindig zu machen, al« sie in der heutigen Sitzung de« Abgeordnetenhaus«« in dein beschämten Schweigen lag mit welchem aus der Rechten die mißlungene Eclbsiver- theidigung de« Abg. v. Heppe wegen seiner neulichen An griffe aus da» Berliner Berwaltungsaerichl ausgenommen wurde. Dieser Herr v Heppe, der im Polizeipräsidium eine der ersten Stellen einnimmt und sich deshalb seiner Veraitt Wörtlichkeit in besonderem Grade hätte bewußt sein solle», qerieth bei der Brrathung de« Competenzgesetze« aus een schlechten Emsall, die städtischen Körperschaften der Haupt stadt in wenig wlirdiger und auf den Angreisenden selber zurücksallender Weise al« „untauglich", „parteiisch", nicht zum „Aufdauen". sondern nur zum „Einreißen" geeignet hinzuftellen. Diese durchcmS unmotivirte Sprache hat nicht kleö in der Berliner Bürgerschaft und ihrer commuiialcii Vertretung, sondern auch bei den conservativrn Freunden des Abg. v. Heppe unangenehm berührt. Es wird erzählt, daß diesem Heißsporn von seinem eigenen Cbcs, den, Polizei präsidenten v. Madai. nahegelegt worben sei, die nächue Ge legenheit zur Widerrufung zu benutzen, eine Ausgabe, welcher Derselbe sich heute, gegenüber dem eben so magvollen als treffenden Plaidoyer de« Abg. Zelle für die Stabt Berlin, in de- und wehmütbiger Weise unterzog. AuS den Mienen de« Minister« de« Innern wird Herr v. Heppe heule gerate keine Trostgründe geschöpft haben. Gras Eulenburg solglc den Ausführungen de« Redner« mit einer an ibm sonst nicht bemerkbaren Gereiztheit' eine „Beförderung" nach Gumbinnen dürste für die nächste Zeit nicht ausgeschlossen sein." Wie au« dem Elsaß l'erictttet wird, darf man nicht zweifeln an der Richtigkeit der Angaben über heftige Angriffe einzelner Mitglieder de« LandcSauSfchiisse« aus da« deutsche Beamtenthum, da sogar der StaatSsecretair Hofmann sich veranlaßt gefunden hat. dieselben zurück- zuwcisen. Die Elsässer sind die französisch« Zucht gewöhnt und können da« srenndlich« Entgegenkommen der deutschen Regierung nicht recht verdauen, liebrigen« darf man da« Volk nicht nach dem Landesauistcbuß beirrtheilen; r« fehlt bei den Wahlen an geeigneten Persönlichkeiten wegen der großen Zahl der Optanten. Da« Volk mißbilligt die Schmähungen He« Lcmde«auSschnffr« in hohrin Grade; e« lasten sich sogar Stimmen hören, daß es bester gewesen wäre, Elsaß-Lothringen al« preußische Provinz einzuverleiben. Die Berichte über die Verhandlungen de« Lande»au«schliste« sind keineöiveg« genau, da ne Mitglieder ihr Reden nach der Sitzung gemeiniglich umarbeiten. Unbegreiflich bleibt eS aber immer, daß dem Landesausschuß gestattet wird, lediglich französisch zu reden; damit da« Volk r« verstehe, müßten die Reden wenigsten« in« Deutsche übersetzt werden. Wie ans Wien gemeldet wird, ist Geheimrnth Unger rum Präsidenten, Habietinek, Mitglied de« -Herrenhauses, zun, Vicepräsidenten de« Reichsgericht« ernannt worden. Der bis- derige Präsident de« Reichsgericht», Baron KrauS, welcher sich schon 72 Jabre im Stactt«tienste befindet, erhielt ein ääßerst huldvolle« Handschreiben de« Kaffer« und wurde durch Ver leihung de« Großkreuze« de- StesanS-OrdenS in Brillanten ausgezeichnet. — Große« Aussehen erregt in Wiener Poli tischen Kreisen eine Berliner Eorrespondeuz de« „Pester Lloyd" über die letzte eisleithanffche Ministerkrisi«. E« wird dann Folgende« ausgesührt: „Der partielle Ministerwechscl in Oesterreich hat hier — wa« man auch sagen möge — einen überaus peinlichen Eindruck gemacht. Man steht nicht an. die jüngsten Gerüchte von einer Annäherung Rußland« an Oestcrreick-Unaarn, durch welche dem Wiener Hofe die deutsche Allianz überflüssig gemacht werden soll, mit dem Ausscheiden de« deutschen Elemente« au« dem cislcitbanischcn Ministenum in thatsächlichen Zusammenhang zu bringen." Daß die Stärkung des Clavi-mu- in Oesterreich in Berlin mit Bcsorqniß ver folgt wird, liegt aus der Hand, denn die Frenndschast der beiden Eahinrte könnte durch diesen Factor bedenklich gestört werden. Die Slaven in Oesterreich liebäugeln fortwährend mit Rußland und den Bannerträgern de« PanslavismuS. Da nun der Rücktritt der Minister Streit und Kremer aus eine Stärkung de« rzechischen Einflusses binauSläust, so ist die Sorge bereckttigt, daß diese« Verbältniß ans die Haltung de« Auswärtigen Amte« in Wien eine Rückwirkung ausüben könnte. In Italien wird an den» Glauben scstgehalten, daß die Franzosen in Algerien Truppen an her Grenze von Tunis angesammelt baden und »ach dem Prolectorcttc diese» BarbarcSkenlandc« lüstern sind. Diese« SchutzverhLllniß würde natürlich nur die Einleitung zur Einverleibung sein. Da Frankreich in Europa eine Einbuße an Land erlitten hat, so hegt e« um so mehr Verlange», seine Grenzen in andere» Wclltheilen ansrildchnen. Bon Seiten Deutschland« wird diesem Streben kein Widerstand entgegengesetzt werden, dagegen muß Frankreich Huschen, wie c« mit Italien zurecht kommt. Da« deutsche Reich hctt kein Interesse daran, wer sich i» Afrika al« die Schutzmacht der Barbare-keil ausspielt. Die tuucsische Frage wäre für Deutschland nur in dem Falle eine brennende, wenn österreichische Interessen dabei in, Spiele wären. Die französische» Kammern baden ibre Arbeiten wieder ausgenommen. Im Senate eröffnet« am Freitag der Präsident Say die Sitzung mit dem Ausdrücke de« DankeS für seine Wiederwahl und hob in seiner Ansprache hervor, das; die freie Diöenksion täglich mehr nnk mehr in den Geist »nd in da« .Herz der Nation eindringe: er hoffe, der Senat werde in seinem Geiste der Unparteilichkeit billige und gerechte Lösungen für alle schwebenden großen Frage» finden, der Senat liebe den Fortschritt und werde kcnsclben gemäß den der französischen Gesellschast entsprechenden Bedingungen ab rumeffen wissen. Gambetta dankte in der Dcputirten kammer gleichfalls für seine Wiederwahl und zählte aus. wa« die Kammer bereits getlmn habe unk wa« derselben zu tluiu noch übrig bleibe. Die Hammer werde sich nicht vertagen, ohne die Presse zu emaneipiren und ohne dem Versammlung-recht GcsetzeSkratt zu geben. Die Kammer vollende ihre Ausgabe inmitten tiescn Frieden-, der durch keinerlei Abenteuer bcdrobt und durch den Geist de« republikanischen Regiments selbst garanlirt sei. Sobald da» Werk volleiitet sei, werke sich die Kammer mit Vertrauen vor dem allgemeinen Stimmrecht präsentiren können. Am Schluß seiner Ansprache betonte Gambetta, die Republik müsse mit sreisinnigeu Justiliitiriieu umgeben werden. (Beifall.) Vom Finaiiziiiinister Magnin wurde hieraus da« Budget aus l 882 vorgelegt. Zum vierten Vicepräsidenten wurde Floquet gewählt. Dem englischen Premierminister, Herrn Gladsione, stehen neue Schwierigkeiten in Aussicht. Die Sympathien in England zu Gunsten der Unabhängigkeit der Bo er« sind »m Wachsen begriffen und bereits hat sich ein Transvaal- Ali-schuß gebildet im Sinne der bekannten holländischen
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