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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.01.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-01-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188101255
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18810125
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18810125
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1881
- Monat1881-01
- Tag1881-01-25
- Monat1881-01
- Jahr1881
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.01.1881
- Autor
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Erschei«t täglich früh SV, Uhr. Re-actioa ond LrPr-Uio» JohanneSgaste 33. SPrnhÜuL>t» »er Ue»«rti«: Borminag» 10—13 llhr. Nachmittag» 4—6 Uhr. gtzr »i« c»,r«L»dtrr vl»m,>crch«, »«cht ßch ni <ed»cno» »ichr »ert»tüch. U>xH»e Vee kKr Ate väGfis*lGoK« N«»«er defit»«te» I»srr«te «, Wachentagr« »iS 8 Uhr Nachmittag», a» La«» «»» Kcftta,e»sr»h dt»',fiU»r. 2» »ea FUialn» str 3us.-X»«Lh»r. vtt« Kte»«. Univ-rfltät-straße 33. Last» Lisch«. Kathariuenftraße 18» p. nur it« '/,8 Uhr. MjWgcr.TMdlalt Anzeiger. Auflage L«,»00. LtzsMlWklltsPrri, vierlrlj. 4V, hicl. Vriuaerlohn 8 Ml., durch dir Post bezogen 6 Mk. Jede einzelne Nummer 25 Pf. Belegexemplar 10 Pf. Gebühre» für Lztrabritageu »h,e Posibesördernng 89 ML »NI Popbesördernng 48 ML 2»ler«te SaefpaUme Pctitzeile SO Pf. Gethrre Schriften laut anjerem Preis, verzeichniß. Labelarifchcr Satz nach höherem Paris. Reclime» uter de» Redactisusstrich die Spattzeile 40 Pf. Inserate sind stet« an die «pedttto» zu seaden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung prneinuw-nmcto oder durch Post. Vorschub. 25. DieuStag den 25. Januar 1881. 75. Jahrgang. Amtlicher TheU. iöekmmlmachuua. Bi» aus Weiteres darf Erde und Schult auf den im Vau begriffenen städtischen Straßen des südwestlichen Bebauungs planes nicht mehr abaeladen werden. Leipzig, am 22. Januar 1881. Der Nath der St«dt Leipzig. Or. Georg». vr. Wangemann. Holz-Aucliou. MtttwoeP, de« Li». Januar diese» Jahre«, sollen im Forstreviere Eonaemih von Vormittag» S Uhr an in Abtheilung 28 und 30 ca L7V Laaghanfe» unter den im Termine bekannt zu machenden Bedingungen und gegen die übliche Anzahlung an den Meistbietenden ver kauft werden. Ansanrnrenkaaft: aus dem Mittelwaldschlagr an der Connewitzcr Linie an der Schwaben Brücke. Leipzig, am 7. Januar 1881. DrS SkathS gorsd-Deputation. Nickhoh-Ämtion. Montag, den 81 Jannar sollen von vormit tag» V Uhr an im Forstreviere Connewitz aus dem Mittel waldschlage in Abtheilung 27 und 30» ca. 104 eichene. 98 weikbuchene, 11 ahorne, 70 lüsterne und 21 ellerne -tntzttii-e, von meist starken und langm Dimensionen; ferner ca. 18 eschene, 2 ahorne und 35 lüsterne Schirr» Hölzer, sowie ca. 30 lüsterne Schtrrftnnge« (Dmckbäume) und 250 Hebebchunie «»ter den iu> Termine öffentlich auSgehanamen Bedingungen und der üblichen Anzahlung an Ort und Stelle meistvietend verkauft werden. AnsnMmenknaft: auf dem Holzschlage an der Schwarzen Brücke in der Connewitzer Linie. Leipzig, am 14 Januar 1881 De» «nth« Forst. Depntatto». t>te hei dem hiesigen Lcihhause m den MouatenHnni ehrnar, März and April L8S0 besetzten „de gedrnar, März and April L880 veffetzten oder er- ticuerlcn Pfänder, die weder zur Bcrsallzeit noch bi« jetzt tingelöst worden sind, auch nicht bi» zum 3l. Januar » c. eingelöst wcrden, sollen den 1. März d. I. «ad folgende Tage im Parterre-Locale de» Leihhauses öffentlich versteigert werken. Es können daher die in den genannten Monaten versetzten Pfänder nach dem 3l. Januar d. I. und spätesten» n» T. Februar d. I. nur unter Milentrichtung der AuclionSkoiten von 4 Pfennigen von jeder Mark de« DarlehnS «tngelöst oder nach Befinde« ernenert werben, vom 5. Februar a. e. an. an welchem Tage der AuclicnScatalog geschloffen wird, kann lediglich die Etalösnng derselben unter Mitentrichtung der AuctionSkosten von 4 Pseimigen von jeder Mark der ganzen Horde rang de« Leihhauses statt- sinden, und zwar nur bis zum L). Februar d. I., von welchem Tage ab AuctionSpsändcr unwiderruflich »eder et» gelöst noch prolongtrt werden können E« bat also vom 2V. Februar d. I. an Niemand mehr da« Recht, die Einlösung solcher Pfänder zu verlangen, und können dieselben dalicr von den Eigcnthümern nur auf dem gewöhnlichen Wege de« Erstebcn« wieder erlangt werden. Dagegen nimmt da« Geschäft de« EinlöscnS und Versetzen? anderer Pfänder während ter Auction in den gewöhnlichen Localen seinen ungestörten Fortgang. Leipzig, den l5. Januar 1881. De» AathS Deputation für Lethhaa»und Spare affe. TaS Abhalten der für Dienstag, den LS. Januar in di« Tonhalle berufenen Versammlung wird aus Gruud von 9, Absatz 2 des RcichSgcsetze« vom 2l. Oktober 1878 iermit verboten. Leipzig, am 21. Januar 1881. Da» Polizei-Amt der Stadt Leipzig, vr. Rüder. Diebkahls-Sekannlmachmg. Gestohlen wurden allhier erstatteter Anzeige »usolge: I) Lin schwarzledernes Geldtäschchen mit LtahliMSHchen, «nt haltend ca. 4» Mark, in einer Toppelkrone. einer Krone und kleiner Münze, sowie ei» Loa» Nr. 820,015 der Kölner Doinbau- Lotterie, zwei kleine Schlüssel und eine Legitimation-karie au ».lolmnoe« Lrüwer" lautend, au» einem Gastlocale in Nr. 8/10 der Hainstrake, am 14. dS. Mts. Abend»; 3) ein Rnff von Skunk-pelz mit schwarzseidenem Futter, au» einem Garderobezimmer in Nr. 3 am Srimmaischea Tielnwege. am 15. ds. Mts Nachmittags; 3) ein goldener Eiegelring mit blauem Stein, inwendig die Buchstabe» 11. 8. eingravirt, au» einer Werkstclle in Nr. 10 d der turnerstraße, an demselben Tage; 4) ungefähr acht Stück grauleinene Säcke, gezeichnet 0. an der Hausflur des Grundstücks Sir. 5 der Lützowstraße, am Mts. Abend»; 5) ein Auswaschfaß. neu, mit eisernen Reifen, zwei Hal«t«er mit eiserne» Reisen, aus dem Hofraume de- Grundstück« Nr. 11 der Lternwartcnftraste, zu gleicher Zeit. bez. 32. dS. Mi». fl) eine Quantität bonditorwaare« und ungefähr 14 Meter bunisarbiger Kattun, mittelst Kindruch« an» einer vud« aus dem Auguftusplatze, in der Nacht vom 16. »um 17. d. Mt».; ?) vier Säcke mü Lumpen und Anachen aefülli, voa einem Handwagen, welcher vor dem Grundstück Nr. 8/9 der Parkstraße grstanden Hai. am 17. d. Mts. Nachmittag»; 8, rin Viaterüderzirher in Rocksorm, von dnakelblaae« ae- musterlem Stoffe, mit schwarzem Sannnetkragen» einer Reihe Knöpsen und schwarzem WoltattaSlutter, aus einem Gastlocal in Nr. 17 der Grimmaischen Straße, zur «ämlstden Zeit: 9) eine V»A von Kisampelz, ein schwarzleidener Ilwtzan» mtt Merlen besetzt und ein rosaseidene« GtzäMlchen» zwei leinene Krauende« Pr». aez. H. 1V„ au» einer Wohnung in Nr. 8 am LSniqsvlatze, am 18. d. Mi», vormittag»; 10 ein Geldtäschchen von schwarzem Leder mit gelbe« Schlö enihalttnd ca. «v Mark in einem Zwanzigmarkfchet»«. zwei »orkscheinen. einer Toppelkrone, einer Aron», einem Fünf»« and div. kleiner Münze, mittelst Taschendiedftatzl« «ns dem Markte, am 18. d. Mi», vormittags; II) eia Aäktchen von braunpolirtem Holze, enthaltend eine Geld- summe von 1l3 Mart in dre, Doppelkronen. einer Krone, einem KünlMarkstücke in Gold. Thalcrn, Zweimark, und Markstücken, au» cha« Wohnung in Nr. 40 am Brühl, am nämlichen Tag«: 13) zwei keihtza»«schrine, Nr. 38,861 und »7,»55, au- einer Dohuu^^in Nr. L9 der Sophieustraße, 1, der Zeit »v» IS. bi« 18) rin 'goldener GteOelrtna mit hellblauem Stein, an» einem Ardeüsloeal in Nr. 15 der Nwolaistraße, am 19. d. M. Nachmittag»; „ .. 14) ei» zug^ichtete« schwarze« Schaffe«, au» der Trcppeuflur . da« Jahr 1884 aber Wären ^ ^ 3 ä . - «r-. " awRanstädterSietuweg. zu gle.ch« Zett; . . LoNe V.rmuthunaeu angewies«.,Off^b-r würde 15) ein Wintrrkderzietzer von Hwarzrm Gammetkragen, zwei em. geriestem Stoffe, mit _ , . ^«ei Reihe» Knöpfe» und schwarzem BollallatsuUer, au» eine« Restaurationtlocal« in Nr. 33,84 der Dresdner Straße, am nämlichen Tage Abend»; 1«) ein Paar Kraue»ftieseletteu voa Lackleder, säst neu, mit rothem Futter, an» einem Arbeit-locale iu Nr. 18 der Waldstratze, am SO. d. M. AbendS: 1?) eine goldene Anterntzr mit flachem Glase, riselirter Rück, feite mit Sckuidchen in der Mitte, in welches di« Buchstaben IV. ?. eingravirt find, i« Innern des Gehäuse» di« Fabriknummer 133,191 nngeschlage», nebst langer silberner Gaazerkette, angeblich mittelst scheudtrditatzls, in der Nacht vom 2V^zn« 31. d. M. 18) ein blecherner Krug mü 13 Liier Milch, an» der HauSflar d«S Grundstücks Nr. 7 der Südstrab«, am 2l7». M. früh; 19) ein schwarzledernes Geldtäschchen mit Klapp« und weißem Schlößchen, enthaltend ca. ff? in einer Toppelkrone. zwei Kronen nnd da». Silber, und Nicktlmünz«, sowie mehrere alle Münzen «nd einige braunschweigisch« Latterieloos« mittelst TaschenptedftWdt« im Tanzsaal zum Pantheon tu der Nacht vom 31. zum LS. d. M.; SO) zwei «eißleinenr Manu»de»den, drei ebensolche Kranen» dem»«» und rin dergleichen Ktudertzemd, aus eiuem Bodenräume m Nr. 53 des LrühlS, vom SO. bis 23. d. M.; 31) ei» Kruneannterrnck von rrhsarbigem Fihstoff mü dunkler Plifföefalbel besetzt, welcher zur Schau an einem GeschästSlocalr in Nr. 88 der Reichsstroße gehangen Hai, am 38. d. DL Nachmittag»: 33) eia Tragknrd, dann ein blau und veißgeststkter Foizsnck, innen mit schwarzem Schafpelz und Einfassung von Waschbärpclz. ferner ein kleines schwarze« Haudkärdcheu, au» einem Schlitten, welcher aus dem Rvßplatze acstanden hat, am nämlichen Tage; 23) «in Winteräderzirder von dunkelbraunem, geriestem starkem Stoffe, einer Reihe verdeckter Knöpfe vud schwarzem gestreiftem WollailaSftttter, — tu den Taschen befanden sich ein Paar graue wildledcrne Handschuhe —, ferner ein Spazierstock von Oltvenholz mit weißem Knopfe, au» einem Restauration-locale in Nr. 3 der Uni»erstkät«stroße, an demselben Tage Abends; 24) ein goldener Stegelrtn« mü hellblauem Steine au» einer Wohnung in Nr. 2l der Antonstraße. am 21. di». Mt», früh; 25) «ne wciße Schliffes und acht Stückchen Butter, an» einem Parterrelocale in Nr. 7 am GerichtSwea, am 22. ds». Mi», früh. SO) eine Geldsumme von 12L Mark in drei Doppelkronen, vier Krone», einem Fünfmarkscheine und div. kleiner Münze, mittelst Nachschlüssel» au» einem Geschäft-locale in Nr. 9b der Turner, straft«, vom «. bi« 38. d. Mt».; 37) drei Brüh«, ä 5 Ktlo sch»», au» einer Kellerabihrid«g i« Srnndstück Nr. 39 der Arndistraße, in derselbe» Zett: 38) rin Muff von Skunk-pelz mit schwarzseidenem Futter «nd einer Quaste von Pelz, au» der Han-stur de» Grundstück» Nr. 26 am Ranstädter Steinweg, am 28. d. Mis, vormittags. Eiwaiae Wahrnehmungen über den verblieb der Sachen oder den Dieb sind bei unserer Criminal-Abtheilung zur Anzeige zu bringen. Leipzig, am 34. Januar l881. Da« B»N;et-««t »er Stndl Leipzig vr. Rüder. Freiwillige Lnbhallation. vom Unterzeichneten Königlichen Amtsgerichte soll »e« 14. Kedru-r 1881 auf Aittrag der Erben das zum Nachlaffe der Frau Iohauue Rosine verehel. Schnabel verw. gewes. Franz ged. Rävniß in volkmar»dors ehörige Grundstück Skr, 44 de» Brandkaiaster« Abtheilung 8. kr. 201 de» Flurbuchs und Folium 294 de» Grund- und Htwo- thekenbuch« für volkmarSdorf, welche» Grundstück ohne Berücksich tigung der Ldlasten aus I«,18« Mark gewürdert worden ist, freiwilliger Weile versteigert werden, was unter Bezugnahme auf den an hiesiger AmiSstelle aushängenden Anschlag hierdurch bekannt gemacht wird. Leidig, den 2. December 1880. Dn« »änlgltch« AmtSgeriä^. «Ktheilun, V, vr. von Abrudroth, Amtsrichter. Nichtamtlicher Theil. Leipzig, 25. Januar. Da« Diederauftauchen de« Gesetzentwurf« über die zwei jährige Budgetpcriode muß Befremden erregen. Im vorigen Jahre hat cS die preußische Regierung stillschweigend geschehen lasten, daß die betreffende Vorlage, obgleich sie am längsten und lautesten angekündigt und am ersten an den Reichstag gelangt war, in der ganzen Session nicht zur Verhandlung kam. Offrndar war man von ihrer gänzlichen AuSstchtSloiigkeit überzeugt nnd vermied c« daher, durch eme rein theoretisch« Debatte die Gemütber unnütz zu erhitzen. Nun, die parlamentarische Lage der bevorstehenden Session wird dem Entwürfe um Nicht« günstiger sein. Wie vor Jahresfrist wird er auch jetzt nur aus der confervativen Seile Ver- thcidigcr finden. Tie liberalen Parteien werden die Schmä lerung der constitutionellen Befugnisse der Volksvertretung, welche die Zurückfübrung der einjährigen aus die zweijährige Budgetpcriode unter allen Umständen enthält, niemals gut- heißen können. Der Ausschlag liegt also beim Eentrüm. Testen Führer sollen im vorigen Jahre erklärt haben, so lange der Culturkamps sortdaucre. würben sie ans die all jährliche Budgetberathung b«jw. die alljährliche Berufung de« Reichstage« nicht verzichten können. Damit war der Prei«, um welchen ihre Zustimnnmg zu dem Entwürfe zu haben wäre, deutlich genug bezeichnet. Wir denken indcß nicht, daß die Regierung Lust haben werbe, ihn zu zahlen, nnd so wird e« Herrn Windthorst und seinen Freunden voraussichtlich auch in diesem Winter ein Leichte« sein, mit der Festigkeit ihrer constitutionellen Grundsätze zu glänzen. — klebrigen» bat der in Rede stehende Gesetzentwurf so schwerwiegende praktisch« Mängel, daß man die Frage de« konstitutionellen Recht- gar nicht in den Vordergrund zn schieben braucht. Der bedenklichste derselben, die Nichtübereinstimmung der Budget- Perioden im Reick» und in den Einzrlstaaten. würde sogar, wenn die Steuerreformpläne der RrirLSregierung zur Aus führung gelangten, in Zukunft noch gesteigert werden. Bekanntlich sollen nach dem Entwurf in dem einen Jahre da- Reichsbudget > in dem andern die einzelstaatlicben Budget- sestgestellt werden. Nun sind aber die Einzel» staaten, seitdem sie an den Einnahmen au» den Zöllen und der Tabaksteuer tbeilnebmen, mit ibren Budget« durchau- abhängig von dem ReichSbnvget: durch da« Reichsbudgct wird bestimmt, wieviel von diesen Einnahmen in jedem einzelnen Jahre auf die einzeln« Staaten entfällt. Demgemäß würde sich bei Emsühnmg der zwei jährigen Budgetperiod« d«Sach« folgendermaßen gestalten: da- Reich beschließt sein Vudgrt wntercr ReichOnwrnden^clsta^^^ /g jedenfalls die «°Mn VLLdE Gesetzentwurf von dieser Teil« «ar nicht genommen: oer Vorschlag der vierjährigen H»i»latu^riode »st vielmehr ^e bloße Conseaucnj der zw«lähngrn Budgetperiode und fällt mit dieser dahin. Der Reich-kanzler ist kein Freund der altpreußischm Burraukraiie. Er hat au« allen Ressort«, denen er Vorsicht, bi- auf wenige Ausnahmen diese« Element bffnligt. welche« sankten in Hamburg des,gmrt war. nun aber anderweitig .» diplomatischen Dienstm verwendet weichen soll. Wir geben diese Nachricht lediglich als Gerücht wieder, wie es von Berlin auS colportirt wird. artei entwickelt eine keine«weg» zu ^ rchtMtt, welche di« Mittel. parreien zur Aachsamkrit ausMda» sollte. Lm Sonnabend erschien Herr Eugen Richter m A"-lau, um vor «ner Versammlung von 3000 Personen zu sprechen. Die fortschritt lich« ..Vrc-iauer Zeitung" knüpft an da« Erscheinen de« fortschrittlichen Diktator« eine Verherrlichung Des selben. die wir unseren Lesern nicht vorentbaltcn wollen: „Sehr gemäßigte Liberale, die nicht au» Neugierde in politiicbe Veriammlungen lausen, «abmen an der heutigen Versammlung Theil. E« ist un» Die« eine gute vor- bedeutung für die gemeinsame Sache der Liberalen. Selbst wer Richter'« Standpunck nicht theilt, selbst wer der eifrigste Bewunderer de« Reichskanzlers ist, muß zu- geben, dag gerade ein Hero« wie Fürst Bismarck vor Allem m feiner Beeinflussung der innern Politik und seiner Direktive in Bezug aus di« wirthschastlichcn Fragen einen so eminent kritischen Parlamentarier braucht, wie Eugen Richter e« ist. Wenn für einen Mann, gilt für Eugen Richter der Satz: wenn eine solch« Opposition nicht da wäre, würde man sie sich schaffen müssen. Auch die entschiedensten Gegner Richter s müssen zugcben. daß er in seiner Kenntiuß der wirthschasllichen Verhältnisse, de« statistischen Material» u. s. W. kaum von einem Mitglied« unsere« Parlament« vbertrofscn wird." von den staal-niännischen Talenten, von einer schöpferischen Politik Herrn Richter s weiß da« Breslauer Blatt sreilich Nicht« zu berichten. Für die Debatte über den Antrag de« Abg. Windthorst aus Freiaebung de« Messelesen» rc. ist einstweilen nur der eine Sitzung-tag vom Mittwoch in Aussicht genommen. Indessen gilt e« als wahrscheinlich, daß dieser Tag für die Berathung nickst auSrrichen und eine Fortsetzung derselben am Donnerstag nöthig sein werde. Gerade weil die Ablehnung de« Anträge« im Borau« seststeht, herrscht bei allen Parteien der Wunlch, gegen da« Ccntrum politisckce Höflichkeit zu üben und den Rednern desselben einen möglichst weiten Spielraum zu lasten. Man wird sich deshalb der Stellung von Schluß- anträqcn tbunlichst enthalten, klebrigen« ist e« nicht au«gc- schlosscn, daß trotz der Vergeblichkeit aller bezüglichen Schritte Abänderungsvorschläge eingebracht werden, um die Bast« zu bezeichnen, auf welcher dir Minderheit der Eonservativen eine Verständigung mit den klerikalen Anliegen für möglich hält kk. L. ist schon gleich nach der Einbringung de« Antrages Windthorst von dieser Seite angeregt worden, den Antrag durch die Claus«! annehmbar zu machen, daß die freie Ausübung der entsprechenden kirchlichen Functionen solchen Personen zugestanden werde, welche an einer deutschen Universität studirt und da« soa. Eultureramen abgelegt haben. §« würde damit der abgelcbnte tz. 1 der Puttkamer'schen Frieden-Vorlage dom Mai d. I. wieder ausgenommen und auf die Erfüllung der Anzeigepsticht verzichtet'werden. Wie e« heißt, so bat e« einen Augenblick gegeben, wo die preußische Regierung nicht abgeneigt gewesen wäre, diesen BermittelunqS- vorschlag ,u dem ihrigen zu machen. Aber sie nahm Abstand hiervon, al« sie die Gewißheit erlangt hatte, daß da« Centrum ieder Milderung seine« Anträge« widerstrebe, sei e«, weil ihr kein« entsprechend« Ortzrr au« Rom zugegangen war. sei es wnl e« au« taktischen und wahlpolitischen Gründen den Erfolg seiner Revffion-bestrrbunqen eben so sehr in deren Niederlage al« derm Gelmgm erblickte. Dennoch besteht unabbänqig von den Absichten der Regierung bei einem Tbeile der Rechten die Neigung, der Sympathie für den Antrag Windthorst durch einen Zusatzantrag m dem oben bezeichneten Sinne AuSdruct »„n Z-ich«. daß die schwer«, politischen und religiösen Kämpf« der Gegenwart d,e Gemülher der ^ugcmd zu vergiften droben. Go herrschte in der Studenten - Sommer« znm dor 10 Jahren erfolgten Kaikerproelamation m Versailles große Aufregung über die Weigerung der äuk'«i«m^r ck'»?7''» n*?* "hmen. weil ein Toast Ä «"»»gebracht werden. Al« in einer «»Sschußsitzungen wie üblich die Toaste !2^b!n jedermann e« für selbstverständlich d«n Tage der Wiederau, T^e lvät^^^ Erreich« gedacht würde. Einige l Tag« später erklärte die nltramontanr ..Arminia", nur dann Theil nehmen zu können, wenn der Toast aus Bismarck unter- blichelind sie glänzte bei dem Fest wirklich durch ihre Ab wesenheit! Sollte man so etwa« von „deutschen^ Stu denten. die doch stolz aus diesen Namen sind, für möglich halten? , Die die AugSburger Sonnabend die beispiel-weise ^ im folgenden Iah« an den Reichseinnahwkn pro würden sie also chrm entnehmen können; nBe^g Ä daS^Jahr 1884 ab« wären sieaus^nz iw- ^ AugSburger «llaemeine Zeitung" erfährt, „stimmte vermuthuuaco angewieseu. Offenbar wü «soigte am Sonnabend die Bezablung der griechischen Sicherheit der «n-elo«» Staat«hau«halte unk« emer s Schuld an den Prinzen Ludwig Ferdinand von Baicrn im Ve- Sicherhat kL« mKstem Und dieser Miß «w ^^n 2.600.000 Franc« in Pariser Wechseln. Gleich zeitig wird au« München gemeldet, daß daselbst der Vcr- such gewacht worden ist, alle reich-treuen Elemente uuter einer Fahne zu versammeln. ES soll ein — nicht ultramon ^uuer — „Wahlverein sitr liberale und reichSsrenndlichc Münchener" geschaffen werden. Man hat. wie es beißt, trine neue Partei gründen wollen, sondern zunächst für den Zweck, bei den bevorstehenden Wahlen die gemeinsamen Ge^uc, gemeinsam zu schlagen, «sine Art KrieaSbündniß geschtviien. um Männer von sehr verschiedener Auffassung m politischen Dingen zusammenzuführcn. Man schreibt unS au- Wien vom 22. d.: ..Da» Triest erscheinende flovcnischc Blatt „Edinost", Organ des gleichnamigen Vereins, meldet, daß der neue HankelSrmnistcr v. Pino auch von jenem Vereine ein Bcglückwün^chungs- schreiben erhalten habe. Der HandclSmiiiistcr. beißt cs,veiler, tankte telegraphisch in flovcnischcr Sprache. Glcicbzeii.ig bringt jene« sloveiiische Blatt auch den Wortlaut dcS „Memoran dum«", welche« der Verein ..Edinost" jüngst an den Minister Präsidenten gerichtet hat. Das Schriftstück lenkt iic Auf merksamkeit dcS Grafen Taafsc zumal auf die Nmlricbe der Jrredentisten in Triest und sonst ans österreichischem Boden, Umtriebe, welche, wie daS Memorandum be hauptet, «an vielen Orlen unter den Augen der RcgierungS- organe geschehen". Was spcciell die nationalen Verhältnisse, die Haltung und Stimmung Triest« anbelangt, so hebt das Memorandum hervor , daß Triest „zweifellos eine slovenische Stadt sei, wo da» italienische Gement nur durch die wenig einsichtsvolle und und unglückliche Politik früherer stcegierungs Programme sich gesammelt unk auSgcbrcilct habe, uin zun. Danke gegenwärtig mit den italienischen RcvolutioiHsmännern gemeinsame Sache zu macken und Stadt und Gebiet als zu Italien gehörig hinzustcllen." .MaS die wenigen Deutschen Triest« Und seine« Gebiete« betrifft", heißt eS weiter, „so sind sic thattächlich Fremde. Eingewanderte, können also in politischer Beziehung nicht in» Gewicht satten. Die slovenische Naüwi werde die wirklichnatioualen Interessen und die Zusammengehörigkeit Triest« mit Oesterreich trrn und loval wahren und jene nvthigcnfall» gegen jeden Fcvid mannhaft vertheidigen. weshalb die Slovenen Triest« seitens der Regierung wohl eine entsprechende Unterstützung und die Er fiillung ihrer gereckten Wünsche, die ja mit den Interessen der Monarchie zusammen fielen, erwarten dürsten." — Hieraus ersehen Sie, daß ich gut unterrichtet war. als ich Ihnen jüngst berichtet, baß die Slovenen gerade gegenwärtig große Anstren gungen machen, um das Ziel ihrer nationalen Wünsche zn er reichen. — Vorgestern sind auch in dem obervsterreick-ischcn Eise» industriestädlchen Steher mehrere Tausend Ercmplare jener socialdemokralischen Flugschrift „An die Arbeiter Oesterreichs" verbreitet worben, die man vor einigen Tagen auch hier in Dien aus den Straßen verstreute oder in öffentlichen Localen fand. Die Verbreitung der Schrift in Steher soll eine so inasscnhaste gewesen sein, das; dir Polizei einen volle» Tag brauchte, um sie überall zu entfernen. Tic Arbritcrzabt Steher» ist eine sehr bedeutende, weshalb jene rcvolutionairo Brandschrist die ruhigen, friedliebenden Bürger nicht wenig überrascht, ja bcängstigt hat. Wie c» heißt, soll von liier eine polizeiliche Commission zur Untersuchung jener ausrührc- riscken Manifestation nach Steher abgegangen sein. Dem nächst dürste auch die Ausweisung zahlreicher fremder Arbeiter hier in Wien und anderen österreichischen Städten stattfinden, nachdem man die Ucberzeugnng gewonnen, daß jene Arbeiter thatsächlich soeialdemokralischc Tendenzen verfolgen." AuS dein österreichischen Kronlande Mähren werden neue Bedrückungen de« DeutschthumS gemeldet, welche von RegierungSwegen gebilligt worden sind. Es handelt sich um die Vereinigung der bisher selbstständigen politischen Ge meinden m Mähren. Jene Ortsgemcinoen, die überwiegend deutsch sind, sowie die selbstständigen israelitischen Gemeinden, die ebenfalls durchweg dentsch sind, sollen laut einem Statt- Halterei-Erlaß mit den respectiven czechisckcn Gemeinden frei willig sich vereinigen, widrigenfalls ihre politische Selbst ständigkeit im Regierung-Wege durch die Bereinigung beseitigt '«.-erden würde. Das bedeutet aber für die betroffenen Deutschen >nd israelitischen Gemeinten den Verlust ihrer bisherigen deutschen Schulen und die Majorisirung durch die mährischen Czechen bei allen Wahlen. Die Deutschen haben Protest gegen dies« harten Maßregeln erhoben; freilich, wie man hinzufügen darf, in der sichern! Voraussetzung, keinen Erfolg davon zu haben. Au« Italien liegen weitere Nachrichten über die un sinnigen Absichten und Pläne der„Jtalia irrcdenta" vor. Wie cS heißt, soll wirklich demnächst in Rom eine große Versammlung der „unversöhnlichen" Jtalianisümi unter dem Vorsitze Garibaldi'« staltfindcn, deren eigentlich geheimer Zweck, wie man in Italien ganz offen erzählt, auf einen Putschversuch gegen — Triest hinanSlaufrn soll. Nun. sollte wirklich cm solcher TollhäuSlcrstrcich unternommen werden, wa« kaum glaublich, so wird uns ans Grund gewisser Mitlheilungen, die sich derOeffentlichkeit entziehen, versickert, das; man die irredentistischen Flibustier vor Triest ans eine Wem- empfangen würde, die ihnen da« Wiederkommen ein für alle Mal verleiden müßte. WaS nun die tveilcren Nachrick len bezüglich jener Umtriebe in Italien betrifft, so meldet man au» Mailand, daß kort einer der eifrigsten Anhänger »ne Agenten der .Italic» irrcdenta", der bekannte Felice Ca vallotti. angekommen sei, welcher seiner Zeit seiner Ocstc» reich feindlichen Manifestationen wegen trotz seiner Eigen schast al- italienische« Parlamentsmitglied von der Triest er Polizei auSgewicsen wurde. Cavallottij scheint der Träger gewisser für die Mailänder Jrredentisten bestimmter Ni,! tbeilungen zu sein. weil, wie man an» Mailand berichtet, sich sofort nach seiner Ankunft die dortigen Jrredentisten zu einer Besprechung de, ihm versammelt haben. Auch m Bologna, Ferrara und Ravenna herrscht unter den „Unversöhnlichen" auffällig viel Bewegung. In Bologna soll am 28. d. Menotti Garibaldi eintresie», um einer Bcrversammlung l-eiznwobnen. die fick mit der Beschick»», z de« großen römischen Meeting- beschäftigen will. In Ferrara und Ravenna sind indeß die jrredentisten mehr mit den Socia« temokraten verquickt, di« in den Versammlungen mit der bloßen
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