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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 24.01.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-01-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188101243
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18810124
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18810124
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1881
- Monat1881-01
- Tag1881-01-24
- Monat1881-01
- Jahr1881
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 24.01.1881
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Erscheint täglich früh S'/, Uhr. Lrt«tiou «a- Lrpr-Uir» Johannelgassr 33. APrrchkuodril der Ur-artl»»: Bormittag- 10—13 Uhr. Siruhmittag« 4—S Uhr. -M tt» Nda»«»« ruc-kiontlk- ivi,n»icri»t« »M Ich dt» Mt»«cn<!i> aichl »rrdmtlich. ««,«»«« »er für »ie R«»»er besttmmlrn Inl,r«te «« W«che«ta,e» »i« - Uhr ««chmtN»^. a« G«»»-««» K«stt«,en früh -t«'/,» Uhr. i 3« -eu Filialen für 3ns.-^um»tz«r: vtt« Mr»M. Universitütsstrahr 33. Leut« Lüsche, katharinrnstraße 18, p. our üt» /,8 Uhr. tlpmtr und Tagclilnil Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Kandels- und Geschäftsverkehr. 24. Montag den 24. Januar 1881. Amtlicher Theil. Holzauttion. Arettaa, den 28. Januar d. I. sollen von vor mittags s Uhr an in Abth. 25 d. 28 d und 3l de« Bargaaer Revier-, in der Leutzschcr Gottge und dem verschlossenen Holze, nachstehende 16 Raumeubikmcter Nutzscheit«, 184 Rmlr. eichene, 37 Rmtr. buchene. 18 Rmtr. rüsterne, 6 Rmtr. ellerne, 7 Rmtr. tindenc, 4 Rmtr. kirschbaumne Brenn- scheite und 2t Rmtr. wrivene Rollen unter den im Termine öffentlich auSgehangenen Bedingungen und der üblichen Anzahlung an Ort und Stelle meistbietend verkauft werden. Zusammenkunft: auf dem Kahlschlage in Abth. 25d an vn grünen Linie und dem Psarrholze. Leipzig, am 18. Januar 1881. De- Rath» Forst-Deputation. Nutzholzauction. Montag, den 7. Februar «?., sollen von vor mittag« 9 Uhr an im Burgauer Forstreviere in Ab theilung 25 b. 28 k und 3ln in der sogen. Leutzschcr Gottge und dem verschlossenen Holze ca. 67 eichene, 97 buchene, 45 rüsterne, 14 lindene, 20 ahorne, 6 eschene, 4 maßholderne, 40 ellerne, 2 aspcne, 1 apfelbaumner und 1 kirschbaumner Nutzklötze. 77 Schirrhölzer, 150 Schirrstangen, 27 ellerne Wasserbaustangen und 80 Hebebäume unter den im Termine öffentlich auSgehangenen Bedingungen und der üblichen Anzahlung an Ort und Stelle meistbietend verkauft werden. Zusammenkunft: aus dem Kahlschlage in Abth. 25 d der Grünen Linie und dem Leutzscher Psarrholze. an Leipzig, am 2t. Januar 1881. ' - De« Rath- Forst-Depptatio» Hchauction. Freitag, den 11. Februar sollen von BormiUagS 9 Uhr an im Burgauer Forstreviere in Abtheilung 6 in der Nähe der Ehrcnberaer Wiesen und de« Kvrfthause« ra. 80 starke Abraumhaufe» unter den im Termine öffentlich auSgehangenen Bedingungen und der üblichen Anzahlung an Ort und Stelle meistbietend verlaust werden. Zusammenkunft: aus dem Mittelwaldschlage Forst Hause. Leipzig, am 2l. Januar l88l. De- Rath- Forst»D«p»tatt»«. am Nichtamtlicher Theil. Leipzig, 24. Januar. Unser Wiener Eorrespo ident schreibt nn« vom 20. d.: „Die Nachrichten, welche heute au« Oberösterreich bezüglich der dortigen Baiiernbewcguna hier eingegangen, lauten für die Kreise, welche sie hervorgerujen, keineswegs befriedigend. I» Baurrn-EomitS, daS mit der Gründung ceS politischen Baucrn-VcreinS sich beschäftigen sollte, ist e« zu argen Mrinungsdisfcrenzcn und lärmenden Scenen gekommen, weS- balb auch der Rcdactcur des „Linzer SonntagSblalt", Herr Kirch mayer, der eigentlich die ganze Bewegung publicistisch nud agitatorisch cingelcitet, auö ihr und dem Bauern-EomitL aus getreten ist. Diese« Endresultat hätte sich Herr Kirchmaher wohl Vorhersagen können, weil dieseBewegung von vornherein ein großer politischer Mißgriff war. Eine Baucrnvewegunz! Die fehlte noch in unserem, ohnedies über alles Maß leidenschaftlichen und planlosen Parlcigcwirre. Es heißt nun, die oberösterreichischen Bauern wollten von jetzt ab ihre Sache allein in die Hand nehmen und in ihrem Agitationskreise keinen Städter dulden. Unter solchen Umstanden darf man aus den Verlauf dieser Bewegung immerhin gespannt sein. Noch schlimmere Nach richten langten heute aus dem Öberösterreichischen Städtchen EnnS ein. Mehrere dort wohnende reiche Grundbesitzer, welche Lohnverhällniffe wegen mit ihren Arbeiter» ln Conflict geriethen, erhielten am l8. d. M. mittelst der Post anonyme Briefe, in denen den Adressaten gedroht wurde, ihre Wirlhschastsqcbäude in Brand zu stecken. Die Drohung ward nicht weiter beachtet, aber m der Nacht vom 19. auf den 20. dS. gingen wirklich einundzwanzig WirthschaftSgcbäude und Scheunen sammt allen Korn- und ßblttervvrräthen in Flammen auf! Die daraus bezüg liche Depesche erwähnt noch nicht, ob man die V-sndstifler entdeckt habe. Jedenfalls ist jenes verbrechen ein böse« Zeichen der Zeit. — Aule ist auch die an» der Steiermark hier ciugetrofsen« Bau er „-Deputation dem Kaiser vorgestellt worden, welche bekanntlich um Abwendung der Struer- crhöhung bittet. Ter Bauer Hoser schitzerte dem Monarchen in einfache», aber überaus warmen Worten die Nothlage de» steiermärkischen Bauernstandes und siel schließlich tief bewegt dem Kaiser zu Füßen. „Beruhigen Sie sich," er widerte dieser, „ich werde da» Möglichste thun." Der Monarch und seine gcsaminle Umgebung waren von dem Vorgänge sichtlich ergriffen. — Bekanntlich ist Herr v. Schmerling, der Präsident unseres obersten RcichsgerichtShofe«, ein treue», eüistußreichcs Mitglied der deutschen Partei Oesterreich» »nd hat sich in diesem Sinne auch schcn oftmals i« Hrrrrn- bause geäußert. Jetzt taucbt nun plötzlich die Nachricht auf, Herr v. Schmerling bade von hober Stelle den D«k erhalte», sein Amt als Präsident LeS obersten ReichsgerichtSlmfcS nieder- zulegen. Die Bestätigung dieser Nachricht bleibt preist abzuwarten, aber im Hinblicke auf die gegenwärtige volitis gierungSströmung klingt sic gerade nicht umzlc»,blich. — < und vorgestern haben auch unsere Socialdemo- Iraten wieder von sich reden gemacht. In den südlich gelegenen Stadtthcilen wurden nämlich zahlreich« Druck schriften verstreut, welche den Titel: „An die Arbeiter Oester rnchS" führten. Viele Exemplare der in überaus deftigen Ausdrücken abgcsaßton Brandschrist wurden der Polizei über geben. Heute Morgen fand ma» au «chrercn Häusern der uuirren Stadt eine auffällig große Meng« WallnUssc. Bei näherer Untersuchung ergab sich, daß beide Nußhälften zusammen geklebt, die Kerne entfernt und die Höhlungen mit zusammen- aeprcßten mit Petitschrift gedruckten socialdemokralischc» Proclamationen auSgcfüllt waren. In Folge dessen wurden schon heute Nachmittag mehrere Verhaftungen vorgenommen." Die Mittheilung, daß die Möglichkeit nicht au sei. Herr v. Bennigsen würde an Stelle Herrn Bitter'S da» preußische Finanzportcfeuille übernehmen, wird von libe raler Seile lebhaft angefochten. Auch die „Nationaltiberale Eorrefpondenz" wendet sich heute gegen diese Combination, indem sie sich wie folgt äußort: „Bald in dieser, bald in jener Form beschäftigt sich ein Theil der Presse mit Herrn von Bennigsen und seinen Beziehungen zum Reichs- k anzlcr. Keine Wendung ist in dieser Hinsicht überraschend genug, um nicht durch eine noch phantastischere überholen zu werden. In demselben Augenblicke, in welchem man die That- sache constalirte, daß Herr von Bonnigsen sich stet« al» ein weit entschiedenerer Gegner deS TabakSmonopotS bewährte al« viele fortgeschrittene Liberale, namentlich unter den sogen. Secessionisien, — in demselben Athemzuge, mit welchem man eS auSsprach ^ baß vorzugsweise an der entschiedenen Gegnerschaft Bennigsen'« gegen das Tabaksmonopct seiner Zeit der Eintritt Desselben in die Regierung scheiterte, — eröffnelc man ohne Anstand die Aussicht, daß .Herr v. Ben nigsen sich mit dem Reichskanzler über daS Tabaksinonopol verständigen werde. Nach solchen Erfahrungen kann cs nictsi überraschen, daß in demselben Augenblicke, in welchem .Herr v. Bennigsen an der Spitze einer einmüthigen, geschloffenen Fraktion als der entschiedenste Gegner der mit Sicuercrtassen spielenden, aus die Untergrabung unseres directcn Steuer system« binauSlausendrn Finanzpolitik auftritt. — ein Tüeil der Presse e« stir anaezeigt bält, die Uebernahme de» Finanz ministeriums durch Herrn v. Bennigsen als den dringenden Wunsch des Reichskanzler« zu verkündigen. Hat's keinen Sinn, so ist doch Methode darin!" Ob cS sich um mehr als um einen bloßen Fühler handelt, wird die osficiöse Presse bald erkennen lassen.-» Jeder Tag bringt neue Gerüchte über die Ursachen deS in Aussicht stehenden Rücktrittes deS FincmzniinisterS Bitter. In konservativen Kreisen wird die unselbstständige Art, in welcher der Herr Minister die Finanzpolitik der Regierung vertrete, al« Hauptgrund angegeben. Wenn der Zcttpuncl dafür gekommen sein werde, lasse sich indessen mit Sicherheit nicht sagen. Herr Bitter wird sich — wie von anderer Seite verlautet — den Moment seine« Abganges nicht vorschreiben lassen. Man hofft daher von Tag zu Tag auf ein neues „klärendes Ereigmß". Merkwürdig bleibt immerhin die That- sache, daß der Reichskanzler bei der tiefgreifenden Reform der Finanz- und Wirtschaftspolitik Preußen - Deutschlands keinen Beamtenapparat zusammenzlisetzen im Stande ist, der ihn bei seine» Plänen dauernd und wirksam unterstützte. Am Sonnabend waren zu Berlin die Botschafter und mehrere andere Mitglieder de- diplomatischen EorpS in einer Hofgesellschaft anwesend. AuS den Gesprächen ging hervor, daß die Hoffnung ans Erhaltung deS Friedens »n Orient noch immer sestgehatlcn wird. Man glaubt an die Fort setzung von Versuchen in diesem Sinne, gleichviel in welcher Form. Die Unterhandlungen zwischen den Machten über den oekanntm Vorschlag der Psvrte sind noch in der Schwebe. E« schien ein Abschluß derselben in dein einen oder andern Sinne noch nicht erfolgt. Dem Londoner „Standard" wird aus Berlin geschrieben, Deutschland sei mit Frankreich über die Behandlung der griechisch-türkischen Frage einver standen. Beide seien zu dem von der Pforte vorqcschlaaenen Zusammentreffen der Botschafter bereit, doch soll die Pforte vorher erklären, welche Gebiete sie außer den am 3. Oktober zugestandenen abtreten wiirde. Deutschland wünsche über dies die thatsächliche Erwerbung von Tunis und Tripoli durch Frankreich. Die nationaltiberale Fraction de» prcuß. Abge ordnetenhauses berieth in ihrer Versammlung am Sonnabend über den von der Budgetcommission aus Antrag des Abge ordneten von Minnigerod« angenommenen Gesetzentwurf, be treffend den dauernden Erlaß an Classen- und classi- sicirter Einkommensteuer. Bekanntlich stimmt dieser konservative Antrag seinem Inhalte nach mit dem sottsckritt- lichen Anträge Richter im Wesentlichen überein, und ist in der Budgetcommissivn von den Eonscrvativen, Fortschrittlern, EentrumSmitgliedern und Secejsionisten gemeinsam ange nommen worden, während die nationaltideralen und die srci- conservativen Mitglieder dagegen gestimmt haben. In der heutigen nationalliberalen Fractionsvcrsammlung wurde von den verschiedenen Rednern diese Abstimmung der national liberalen CommissionSmitglieder ausdrücklich gebilligt; mit warmen Worten wurde auch die Haltung der sreiconservativrn anerkannt. E» sei so recht die Aufgabe der Mittclpartcien, die solide» alten Grundlagen der preußischen Finanzen nicht durch Wahlmannöver der extremen Parteien von links und recht» erschüttern zu taffen. Da» große Wettrennen »m die Gunst der Wähler aus Kosten de» Staates mitzumachen, sei nicht Sache der Nationalliberalen; man müsse Da- ablehnen, möge daraus bei den Wablen werden, wa» da wolle. Die Fraction trat Dem bei; sie beschloß einstimmig, gegen den Antrag von Minnigerodc-Richter zu stimmen. Wie e» heißt, beabsichtigt die Militair- und Marinever waltung, die Küstenverlheidiguna durch die Vermehrung der Torpedo« z« verbessern. Zu diesem Zwecke soll ein „Soeminendepot" am Ausflusse der Elbe in der Nähe von Brunshausen am linken Ufer der Schwinge, wo dieselbe sich in di« Elbe ergießt, errichtet werden. Die Herstellung diese« Depot« erfordert einen nicht geringen Kostenaufwand, da große Erdaufschüttunaen erforderlich sind, um rin gegen die Finthen gesicherte« Borland zn gewinnen. Da« kaiserlich« Gesundheitsamt beabsichtigt, eine fortlaufende öffentliche Berichterstattung für das Deutsche Reick über da- Auftreten derjenigen gemeingefährlichen Krankheiten herbeizusitbren, welche der Anzeigepflickt unter liegen. DaS kaiserlich« GesuntbcitSamt verkennt die Schwierig keiten nicht, welche dieser Arbeit gegenwärtig entgegenstrhen, nnd ist auch darüber nicht in Zweifel, daß eine solche Bericht erstattung in der ersten Zeit nur einen geringen Anspruch aus Berwcrthbarkeit würde macken können. Gleichwohl glaubt dasselbe bei den mehrfache» Anregungen zur Inangriffnahme einer solchen von einer centralen Stelle au« geleiteten Bericht erstattung erwarten zu dürfen, daß dieselbe eine rege Mit arbeit von Seiten der Medicinalbeamten und Fachmänner allmälig zu einem wettÄllcn "VerglÄ"'g-olst-cte ^^'Iken w'rd. ^ Da« Ge amn.tpersonal der keS°V« ^"eblick verehrt- vonSabre ^ ^ Zabl des p!msionSberechtiften Personal« zu^nemmen- ^er wann ^ManRL jetzt in Pari- Italien gegenüber gelindere Seiten auf u ieben. ° Ta- ossicibse ."M^monat d.P omatw n bebt bcrvor daß die Reibungen in der tunesischen .ln- wr ssen Verb ieb n seien, ohne die freundschaftlichen Beziehungen II>-bertrcibu»acn der Presse und gewissen parlamenlarlsiven Zwischenfällen in Italien absehe. welche dara»,abz>elwn den Eabinet Eairoli Berlegenbeilen zu bereiten. c. ">w tunesische Frage nicht. Alle Machte „immten dann über-,», daß weder bi'e politische Lage von Tunis, noch desten m ci nationale Deziebi.ngen eine Veränbernng erfahren durftc,. Nr rh-»-'!. > «»E7 diesen glatten Worten in grellem Witcrlprmhe- w , fall« wird Italien gut thun. vor m Afrika ans der §>ut zu sein. — -l»> ^oiinatc». erklärte in der P ariscr Tepi.lirtenkammer der O'nanz- minister Magnin in Beantwortung einer Anfrage diene. Ter Tepntirte Proust kiiuklgte eine Jnlerpellalwn über die auswärtige Politik an. Ans Wunsch deS Ministers des Auswärtigen. BarlMcmy St. Hilaire. wirb die Einbringung dieser Interpellation aus den 3. Februar cmbcraumt. ' Das Gclbbuch wird am 28. Januar zur Ber theilung > gelangen. Ter erwähnten Interpellation bars inan M't qist'tztcr Spannung entgrgrnsehen. Die gegenwärtige Regierung bietet Alles ans, ihren Einfluß bei der Behandlung der orientalischen Frage nicht zu verlieren, während Gambe!la jetzt mcbr in 'den Hintergrund tritt, nachdem er Griechenland ausgcgeben" hat. Wir erhalten an- London zwei telegraphische Meldungen von Wichtigkeit. DaS Auswärtige Amt hat von der deutschen Negierung die Mittheitmig erhalten, daß letztere ein Schiff an die tlberische Küste entsenden werde, um einige wilde Stämme für Plünderung der schiffbrüchigen Besatzung emcS deutschen Schiffes zu züchtigen. Sodann macht die englische Regierung ossicirll hekannl. daß sich die englische Garnne» von Leydenberg den BocrS ergeben hat. Die militairische Lage der Boers. welche von imS bereits cingebend geschildert worden ist. hat sich dadurch noch günstiger gestaltet. Der alte Garibaldi vermindert de» Riihi», dcr^iln» gebührt, durch seine politischen Narrheiten immer mehr. Selbst ruhiger denkende Italiener erkenne», daß der von ib»i geplante Jrredentenputsch ans Triest und Trient in hoben» Grade geeignet ist. das Land vor Europa zu compromillire». In Oesterreich hat man natürlich ein wachsames Auge ans die sich vorbereitende Bewegung an seinen Grenzen. Sehr ernst sehen der ReichSkriegSniinister Gras Bylandl-Rhevdt und der Ehef deS Gcneratstabs FeldiiiarschaUlientenant v. Schön- felbt die Dinge an; bei ihnen dürften die a»S Italien herüber klingenden Mahnungen nicht »»gehört verhallen. Ter Genera! stab wendet schon seit mehreren Jahre» eine hervorragende Thcitigkeit der Jsonzo-Gegend zu. und die getroffenen Be festigungen und schon früher angeorkucten TruppciitiSloeationen beweisen, daß man ans der Hut ist. Man hat zwar seiner Zeit die nach Süktirol gesandten Verstärkungen abzuschwächen oder gar abzuleugnen versucht, nenn auch ohne Erfolg. Ein hochgestellter österreichischer Beamter äußerte sich neulich einem Eorrespondcnten gegenüber dahin: „Wir sind an keinem Puncte so empfindlich alü an »nsercr Sükgrcnzc, und aus derselben liegt ein scharsgeschlisjencs Schwert ; mag sich vor sehen, wer daran rührt!" Während die englische Negierung alle Gerückte von Erhebungen in Indien dcmentirt, wird der „Times" c»iS Ealcutta vom 16. d. M. Folgendes telegrapbirt: „Ein eigentbümlicher Fall nimmt soeben die Ansinertsamkcit deS Gerichtshofes in Kolaporc, eines Eiiigcborenen Slaateö im westlichen Indien, in Anspruch. 27 Personen, meistens Brab- minen, Mabrattrn, Mnbamedancr und Mbaren, und drei ScpoyS im Dienste deS Maharrajah'S. sichen unter der An klage, den Versuch gemacht zu haben, Krieg gegen die Königin zu führen, Waffen zu sammeln und Verschwörungen anzn zetteln re." Auch an« anderen Distrikten Indiens wird eine leb baftt Bewegung unter den Eingeborenen signalisirt. — Auch aus Irland kommen Besorgniß erregende Nachrichten. Die Frech- heil de» Pöbels ist derart bedrohlich geworden, daß man den in Dublin siebenden Batterien Artillerie die Weisung gebe» iniißle, ihre Marschübungen einzustellen, wenn diese nicht von Infanterie oder Eavallcric bedeckt werden. Aus der Insel Arran wurde den Tag nach einem Meeting der Landliaa 2l Stück Vieh, in, Werthe von 320 Lstrl., aiis eine 200 Fuß hohe Klippe getrieben und i„S Meer gestürzt. Die Post wagen werten fast allnächtlich überfallen und deren Führer ans die roheiie Weise zugerichlet. Einem von ihnen wurde vor nicht langer Zeit ein Auge auSgeschlagen. die Kinnladen zerbrechen und dann der Schädel zerschmettert. Allerorten bewaffnet sich das Volk. Man schätzt die Zahl der in den Monaten nach den vcrschiedenncii ^ teilen Irlands gelchickteii sogenannten „Eonstabler - Revolver", welche aber memalS für die Eonstablcr bestimmt waren, ans 8000. Die ^ Wasten aller Art sind um 15 Procent gestieaen und die Fabrikanten können der Nachfrage nickst genügen ^ ^ ieht beklagen seme Hand nicht früher zum ,frieden geboten zu haben. Die Schuld daran träat der ebr- der F,„chr befindliche Diktator Pierola den r^brr v. I. Frieden-Verhandlungen zwischen angrknup" ""d zwar ans eine», ,»e„ ^"^stbiffe.. T,e Fordern,,gen Ehiles q, ? sagende: I , Brlivia tritt die Provinz Ala ^ dwvin; Daravaca einschließlich der in beiden Provmzrn gelegenen Salpeter- und Guano Lager an Ebilc Auflage Iid«nnrmrnt»»rn« viertelj. 4", Mk., inet. Briuaerlohn 5 Mk.. durch die Post bezogen 0 Mk. Jede einzelne Numnier 25 Ps. Belegexemplar 10 Ps. Gebühren sur Extrabeilage» ohne Postbksördermig 39 MI. Mit Postbcsörderuiig 48 Mk. Inskralk sigespaltme Petitzcile 20 Pf. Größere Schriften laut unseren, Preis- verzeichniß. Tabellarischer Satz nach höherem Tarif. Krclamrn uotrr -ra ^dackionsürich die Spaltzeile 40 Ps. Inserate sind sielS an die Eyprditi«« zu senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung xrnomunernini» oder durch Post- Vorschuß. 75. Jahrgang. ab 2) Die Alliirtrn zahlen eine Kriegsentschädigung (über welche" die Angaben zwischen >2 und 20 Millionen Psd. St schwanken). 3) Peru verpflichtet sich, den Hasen von Arica nicht wieder zu befestigen und 4) da« Transportschiff „Rimac" .„ruckzugeben. Jetzt baden die Peruaner keinen ankeren Aneweg mchr, als sich früher oder später auf Gnade oder Ungnade zn ergeben. Da» Land ist am Ende seiner Kräfte und bat von außerhalb keine Hülse mehr zu erwarten. Unterstützung durch die Argentinische L eine Unterstützung publik ist jetzt nicht mehr g e n t i n »s zu denken, so sehr Au Kr auch diese . . zu r. auf die ansstrebende Mackst Chile eifersüchtig ist. In Am'erika bat das Bestreben, den Genuß geistiger Getränke durch da« Gesetz einzuschränkcn, de» Opi um- qcnnß und zwar in sehr hcdenklick,er Weise gefördert. Einen Beweis sür die Zunahme desselben in den Vereinigten Staaten gielst die Tabelle über die Einsnbr; im Jahre >879 iü sür 1,809,696 Mark, i»l Jabre 1880 sür 2,786,606 Mark Opium, also sür rund 50 Proc. mehr eingcsübrt wor den. In Bezug aus da« Ouantum zeigt sich allerdings nur eine Zunahme von 33 Proeont. koch ist dor rohe Opium nickst "von don Erlracten getrennt. so das; man, da in diesem Artikel teinc besonderen Preisschwankungen aus dem Weltmärkte stattgesunten habe», annehmen (an», es sei die Steigerung in Ouanlität »nd Werth gleichmäßig. Ganz kolossal scheint aber die Zunahme dc» Bcrbrauchü in einzelnen Städten zu sein; so wird aus Albany berichtet, dc>6 daselbst vor 25 Jahren. alS Albany 57,000 Einwohner zahlte, in einem Jahre 350 Psd. Opium und 375 Unzen Morphium verlaust wurden, daß dagegen jetzt, wo die Stadl 91,000 Ein wohner zählt, daselbst jährlich 3500 Pid. Opium nnd 5500 Unzen Morphium verkauft werden, wozu noch 4 bis .500,000 Slnck Opmmpilleu kommen. ES ist also, während die Be völkernng nur um 59 Proc. gestiegen ist, der Opium-Vcr- branch um etwa tooo Proe. gestiegen; cS kamen 1855 auf den Kopf 43 Gran, beute 230 Gra». Die „Estrclla" von Tanja in Bolivien bringt die Nachricht von einem Präsidrntenwcck'scl in Paraguay. Der bisherige constitutionelle Präsident dieser von Fremd-n wenig besuchten Republik. Herr Barrciro, ist gestorben, woraus I>r. A. Saguier die Zügel der Regierung an sich riß. aber schon am dritten Tag durch Gc-neral Eabattero gestürzt wurde. Letzterer hat daS Heer ans seiner- Seite und ließ sich znm Präsidenten des Landes ciuSrnscn. /ünhigjiilirigts Jubiläum der Leipziger tiandclslehraustalt. * Leipzig. 23. Januar. Gewissermaßen alS Vorfeier deS 50jäbrigen Jubiläums der hiesigen öffentlichen HankelSlchr- anstall, mit welcher sich gleichzeitig die 400jährige Feier de« Bestehens der Leipziger Krameri»innig verbindet, siand gestern Abend im Saale des Kansmäniiischen BereinshauseS cm Fest malst statt, ivelcbeS etwa huiidert Theiliiehmcr zählte, die zur großen Mehrzahl anS rhciiialigen Schülern der Anstalt be standen. Manche der Anwesenden hatten sich durch dir gegen wärtigen schwierigen WittcrungSvcrhältmffe nicht abbatten lassen, anS ihrer weil entlegenen Heimatb nach Leipzig zn kommen, um an dem festlichen Ereignisse sich betbeiligeii zu können. Wenn auch die einzelnen Jahrgänge immer niir schwach verlrelen waren, so fanden sich doch viele Männer »'jeder zusammen, die ihre Jiigendbekannlschast von der Schule her erneuern lenntcn und ihre Erinnerungen anS der srölstichcn Jugendzeit unter herzliche,» Händedruck austauschten. Den c»iicn Drinkspriich brachte der Borsitzeiide des Fc»- comilö, Herr HankelSkaminer-BieepräsideiitEichoriiiS, ans. Derselbe begriißle srendige» Herzens die säiiimlliche» Anwesen de», lnshesoiidere auch den Borstand der Krameriiiniing nnd den vormaligen Dirccter der HankelSlchranstalt, Herrn Ist-. Otermann, und thciltc sodann mit, daß daS Ergebnis; der unler den ehemaligen Schülern der Anstalt cingcleitelcn Sammlungen zn Gunsten einer Stiftung bis jetzt die Summe von l I. toi» Mark betrage. Man habe eigentlich dem Feste eine etwas »insangrrichcrc und idealere Gestalt geben nwllen, indem man gehofft, die ehemaligen Schüler wiirden sich in viel größerer Anzahl hier einsindrn; die Ungunst der Zeil- verhäitniffc nnd des WetterS habe indessen Bicic von der Aus- sührnng ihres Wunsche« abgebalten. Um so mehr sei D-enen zn danken, die sich durch Schneewehe» »ach Leipzig begeben hätten, und cS lei »amentlich ersrenlich, zn sehen, daß hanplläckstich die ältere» früheren Mitschüler sür die ErinneriingSscier ei» leb haftes Interesse zeigten. Der Redner tbeiltc znm Beweise, wie sehr man sich unter den älteren Schulen, kiese Erinnc rniig im Herzen bewahrt, verschiedene Briese mit, die von aiiswärlS, aus München, Prag. Pari«, eingegailgen, nnd vor kündete sodann, daß am heutigen Tage das Grab Sckncbe'S. des Gründer- nnd ersten Direktors der Anstalt, niit den, von Iner anS gelendeten Schmuck verleben worden, indem die Stadtverwaltung in Straßburg es srenndlichst übernommen, das Grab zn schmücken. Redner brachte bicraus ein Hoch aus aus die tbeure alle Schule nnd erweckte dadurch lebhafte Zustimmung an der ganzen Tafelrunde. Der zweite Festredner war Herr Bankdireetor Hcuscbkes, welcher das innige Familienverkaltniß zwischen der Handcls- lebranstall nnd der Kramerinnuiig belenchtele, einen kurzen Abriß der früheste» Berbällniffe de« Leipziger HandelSstankeS unter Benützung der Auszeichnungen von O, Moler hier gab und sodann ans Grund dieser historische» Miltheilnugen be tonen zu könne» glaubte, die Krameriiiniing von Leipzig batte ibr Jubiläum getrost nn, writcro zwoi Jahrbnndcrle zurück datiren könnoii. DaS Hoch doS ReknerS galt der Kramor- iiimliig »nd dem Vorstände der Handolslehränstalt, der allezeit trc» iür deren Interessen gesorgt babe. Herr Bankier nnd Eonsnl Schmidt begrüßte freudig die fortdauernd günstige Entwickelung dor Anstalt und lies; die früheren Leiter derselben. Schiebe »nd Odermann. »nd den derzeitigen Direktor Wolsrum bock leben, Herr Stadtratb Fiedler die grsammte derzeitige Lebrorschast, während Herr Diroetor Iw Otermann mit herzlichen Worten sur die sreuntlichc Ausnahme, die er beiin heutigen Fest von seinen ehemalige» Schülern gesunden, dankte und rin Hoch daraus ausörachto, daß dor Anstalt immer so dankbare Schüler erhalten bleiben „lochten. Herr Direclor Wolsrum bemerkte, daß die Feier am nächsten Tage verbiete, an dieser Stelle längere Rede zu ballen, er glaube aber einigen Dank ibm dargebrachte freundliche Gesinnung dadurch zu können, daß er da« ihm durch dir Güte de« Buchhändlers Herrn Gebhardt hier zur Vertngung ge stellte Bilkniß kes Gründers der Handelslebrenffalt, Schiebe'-, ibm eine für dj abstatlcn
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