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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 28.01.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-01-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188101281
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18810128
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18810128
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1881
- Monat1881-01
- Tag1881-01-28
- Monat1881-01
- Jahr1881
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 28.01.1881
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«rschotvt täglich frAH 6'/, Uhr. . . uu- Erpr-iU« IuhmtneSgosi« 3». Lprechstundr» trr Borunttog» 12 Uhr. Rech»una>« 4—s Uhei k- tt. —»ch »er skr »>r n»chstf«t»c,ä« »efttunute, Ii^rr«le a» u»»«m-uu» »efti«,e«1r»lcht)4AA 2« de« Filialen ttr 2»s.-2«>uch«e: DR« Kle««. Uo,»«rsllat»flraßk »z, k«ltt« UAsche, Knthariuenftraße Ui, p. mir dt« '/,» Ltzr. UeiMgerTagMatt Anzeiger. Organ siir Politik, Localgcschichte, Handels- und Geschäftsverkehr. Auflage ^UE«nid»ni, ««ich. i-h- a «k„ depegen 8 Mt. Nummer Sü Pf. BetegiNinplae 10 Pj. Sebühreo für <kr trabeilaqeu «Hue Poswesördelung '19 Mk «tl Postbesörderung 48 Mk Inserate «gespaltene Petilzeile 20 Pf. Größere Schrilste» lau« unseren, Prn». verzeichniß. Dabellarischrr Sa- nach höherem Tarif. Kelta«rn unter den Ledaction-grich die Spaltzeile 40 Pf. Ziserate sind stets an die Eppeditto zu senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung prnennmaranil» eder durch Post- vorlchnsi. 28. Ureitag den 28. Januar 1881. 75. ZabMliq. Amtlicher Theil. Vermiethtmz. Die in der 2 Ekt««e der Alte» PS«««e, Katbarinen- H« Rr. 23. besindlichen, zeitkar al» Erpedttionen für di« rische Verwaltung benutzten E»e«lttckte», au» l vor- saal, .1 zweifenstrigen Zimmern nach der Katharinenstraße heraus und t zweifenstrigen und 2 einsenstrigen heizbaren Kammern nach dem Hose bestehend und mit Gasbeleuchtung»- einrichlung versehen, ivelche sich ,«r Der«e«daog al» »der Lrpedttio» besonder« eignen würden, sollen zur Dermiettzuug »o« I. April -. I. oder nach Wunsch auch schon t»o« etur« frLtzrrr« Aett» p«»etr a« auf 8 Jahre und weiter gegen halbjährliche .Kündigung Donnerstag, de» L« Febr»ar d. I., Vormittag» ll Uhr an Rath »stell«. Ratbßaus. l. Etage, Zimmer Nr. 16. per- sttetaert wervkn Die Bermirtbungs- und Bersteigerungsbedingungei, nehst Invontannn, liegen aus dem Saale der t. Etage de» Rath- hcwse« zur Einsichtnahmc au». Leipzig, den 25. Januar 1881. Der Rath her Gta-t Petpztg. vl. Gcorgi. Eerutti. ^olzauctios. > K. Februar BAitt»o«h, de« l>. »hebruar sollen »on Bor mittag» S llbr an im Burgauer Forstreviere in 8b theilnng 26 b und 31» in der Leutzfcher Gottg« und den, der schlossenen Holze ca. 3V starte Abranmhaufen und >00 - Langbausen, sowie > Partie ha seine Hause» « für Brauereien , unter den im Termine öffentlich auSgehangenen Bedingungen und der üblichen Anzahlung an Ort »nd Stelle meistvietcnd verkauft werden. Zusammenkunft: aus dem Mittelwaldschlage in der an der Leutzfcher Alleebrückc. am 21. Januar t881. De» A«th» gorst»Depututt«». De» Harre« DistrictS-Borfteher» «»h Pflegern wir betreff» der tüustegen Lerlheituug der Brvdunter» , >gin Fmaende» bekannt: Di« Brodmickerei de» Unterzeichneten Armackireetzoni wird ««« Februar d. I ab da» Brod nur noch in Mel Gewicht»- sorten, in Stücken von 2 Kilo Gewicht und in Stücken von 4 Kilo Gewicht, bocken Die Zwischenstufen von 3, 5. 7 :c. Kilo werdm durch Vc hagestrllt werden. Zu dem Ende lauten auch die zur Aus gabe gelangenden neuen Brodzettel nur noch aus 1 „nd 2 Kilo. Es wurde also, um eine Bewilligung z. B von 3 .Kilo Brod zu bewirken, dem betr. Alanen ein Zettel über 2 Kilo Brod u»d ein Zettel über 1 Kilo Brod zu verabreichen sein. Sollte ein Pfleger ein Brodquantun, von z. B. 2'/, Kilo Brod pro Woche für genügend erachten, io kann er dem beikvmmen. wem» er in der einen Woche 3. m der nächsten 2 Kilo Brod verwilliat. Di« Ausgabe de» Brodc» erfolgt ferner nur noch an zwei Ta^en in der Woche und zwar für die Ti stricke mit geraden Mitt»o«h», fllr die District« mit ungeraden Zahlen Eounabead». Zur besseren Unterscheidung werden daher di« Brodzettel für die erster«» Distrikte aus rothe», die der letzteren auf WetKeS Papier gedruckt werden. Der bei der verwilligung der baaren Unterstützung in Anschlag zu bringende Preis de» etwa verwilligtcn BrodrS wird für die Monate Februar und März aus 2» »fe«»tge da» All er die in» Werte befindlich« Anlage einer zweite» Wrpdausgabestelle werden wir da» Nähere in de« nächsten Dogen bekannt geben. Leipzig, den 25. Je niar 1881 Da» Armee a-Dtrectorteum. ? nd wig-Wols. Nka1schule^lI7 Ordnung Nerpftruhe 2l DI« AmuelVun« neuer Schiller für Ostern d. I. erbitte ich mir LounerSta«. d. 3.. »nd Freit««, d. 4. Feto., vormittags von 8—12 und nachmittags von 2—ö Uhr. De» letzte Eckmlzengniß OvttchveliSeevi-ri, ein «edurts oder Tauszengaisi und der Imps schein sind vorzulegen. Ur. vlttl», Direewr. Nichtamtlicher Theil. Leipzig, 28. Januar. Di« Zukunft Italien» ist Tunis. Dieser Satz steht fest und an seiner Richtigkeit zweifelt in Italien Niemand Will Italien zu einer wirst,che« Großmacht heranreisen will e» eine Weltmacht sein, so muß e» Tunis an sich bringen, sei e» durch diplomatische Ränke, oder sei es im ehrlichen Kampfe. Ueber die Bedeutung diese« afrikanischen Küstenländer wird eine Betrachtung am Platze sein In mitten de» Mittelmecrr» gelegen, nürst e» seine Küste in wunderbar günstiger Gestaltung nach Osten wie nach Westen in di« See; so gewaltig in diesem Sinne ist seine Entwickelung, daß alle Userstaaten desselben MetreS zusammen ihn, lauu, zu vergleiche» siud. geschweige ein einzelner derselben. So weil ragt die 'Halbinsel de» Apennin» in den Süden hinein, daß die Bewohner WLkmrn dürfen, vom Südcap Sicilirn» die Flaggen im Hasen de» alten Karthago zu sehen. To. indem Italien n«h Osten wie nach Westen da» tvrilc Waller Überschaut und de» Süden mit seinen Füßen umklammert, kann e« mit Nicht lagen, daß die Vorsehung gesprochen bat und e« allein die Natürliche Herrin de» MittZmeerc« ist. Einen Schritt writer Nach Süden über da» Wasirr hin — und lein F,tß rnbt an der Nordküstc Asrila»: und bleibt er kirr rnlien. so sind auch hie Geschicke des Mittclmeere« für Jahrhundert« entschieden Arhnlich wie die Halbinsel inmitten der See. so bringt Tun»« « der Mitte der nordasnkanischen Küste gelagert, erst zum dblligen und unabänderlichen Abschluß, wa» die Lage Italien» mit tausend Stimmen verbieß — die Herrschaft über da» Meer Im Vollbesitze einer so wunderbaren Stellung scheidet Italien den Osten der See vom Weiten und gebirtei beiden, während e» in Tunis seiner UnternebmunaSlust, seinem Handel und seinen Gewerben da» weite unübersehbare Feld de» chwarzen Erdtheile» eröffnet Diese Anschauungen Kerrschen in Italien über Tunis und sic sind, wir man zuqebcn muß. gerecht und richtig. Eber vermöchte da« jugendliche König, reich zwei seiner große»« Inseln zu entbehren, alt gerade diese» Küstenland, welche» gewissermaßen die Drücke zweier Belten bildet. Aber Italien ist schwach und schwankend: r» agt: ich kann, aber Frankreich antwortet: ich will — Tunis nicht lallen. Die Interessen zweier Völker begegnen ich hier in unversöhnlichem Streue und Da» ist die vielber»- sene tunesische Frage. Franlreich, obwohl besten nicht be dürftig. schmeichelt sich, die erste Macht de« MUelmeere» zu sein; darum behauptet c» mit Ungeheuern Opfern Algier, «strebt e» zu dessen Schutze Tunit und Tripolis, über haupt das ganze BarbareSkengebiet. Fiele Tunis an Italien, so wäre e» mit dieser chauvinistischen kata >le»rff»iia für immer vorbei: Ta» weiß man wohl in Pari». Mau will hier nicht erkennen, daß der Besitz von Tnni» nur eine gewisse Uedermacht im eoaern Rahmen, ater keinen wesent lichen Zuwachs an wirklicher Macht bedeutet, während diese» Küstenland für Italien Alle» bedeutet, um im Rath« der Großmächte eine vollgültige Stimme zu haben Italien ist nicht allein im Staude, für dies« Ilde« seine Waste« mit Erfolg «inzusetzen: e« bedarf eine» Bundesgenossen und dieser ist Deutschland. Ohne Deutschland giebt e» für Italien keine wahre Größe, keine sichere und sorgenfreie Zukunft. In diesem Zeichen wird e» siegen, oder aus «einem blSherigen Zustande des Schwanken» verharren müssen. Eine Großmacht zweiten Range», eilt e». wenn e» sich nickt enger an da» Deutsche Reick anschließt, mit Riesenschritten einem Zustande politischer Ohnmacht zu. au dem beute bereit» der lateinische Schwesterstaal, da» unglückliche Spanien, angelangt ist. Bon Deutschland und Oesterreich gestützt, wäre Italien da» demütbigende Wort de» sranzkstschen Chauvinismus erspart geblieben: ^<^u> toucdo L Tunis, toocbe » I» b'runee!" Ueber die Behandlung der fteuer- und gewerbrpvli- tischen Vorlagen de» Reichskanzler» liegen heute ossiciöse Nachrichten vor Am Donnerstag sollte der BolkSwirth- schastSrath durch den Reich-lanzler Fürste» Bismarck in seiner Eigenschaft al» preußischer Mimsterprostdeut eröffnet werden. Da« NnfallverstcherungSgesrtz, welche« von, Bluidesratb in die betreffenden AuSicküste verwiesen ist. wird demnächst auch Gegenstand der Beratbung in> Bolkewirtb schaslSrotb werden, da unter Berilcksicktiguug de» Botnmo desselben die preußische Stimme im Buiidesrath mit Amveisung versehen werden soll. Auch der Gesetzentwurf über die Innungen hat die Genehmigung Sr. Majestät de» Kaiser» behnf» dcmnächstiger Vorlegung an den Bu»de»ratk> »nd der Beratbung im Polkswirlhsthastoralh gesund«,. Am DonnerStagscmd ferner unter Äorsttzde» Staat»minister» ü. Bötticher eine Plenarsitzung de» BuudrSratkc» statt. Aus der Tagesordnung dieser Sitzung staud n A auch der Entwurf eine- Gesetze» über die Bestrafung der Trunksucht. Bon ganz besonderem Interesse ist aber folgende ossiciöse Auslastung: „Es wird wiederholt zu verbreiten gesucht, daß die dem BundcSrath »viederum vcraelegten u»o voraus sichtlich von da au» abermal» an den Reichstag gelangende» Struervorlagen nicht ernst gemeint leie», vielmehr nur die Bestimmung hätten, zu zeigen, daß die einzig« Hülse in den, TabakSmonopl bestehe. Diese Annahme ist ans da» Entschiedenste zu bestreiten. Den» der Bunde-ratd, wie zu erwarte», aus» Neue jene Entwürfe bestätigt, ko werden seine Dertreter im Reichstage auch mit vollen« Nachdruck sür die selben ««treten.' Die Verzögerung, loelcke i» der Publication de» con- servativen Stenerresorm Plaue» «ingetretcn ist. er klärt sich daran». daß der Entwurf in wesentticben Punkten Abänderungen im Sinuc de» Bitter'schen LerwendungSgesetze» erfahren bat. Namentlich in Bezug aus den Bcrtbeilnua»- modn» der erhofften Ueberschülle au» den ReichSsteuern Karen sich Kürst BiSmarck und seine Vertrauensmänner von der Rechten dazu beguemt, einige Grunvzügc de» Finanzplan» de» .Herrn Bitter anzunebmr». Da» ändert aber Nickt» daran. daß der vorliegende Verwendung» Gesetzentwurf materiell wie formell von seinen» eigenen Urheber bercilS aus- gegeben »st. Der Finanzminister zieht sich mit der Selbst täuschung. einen ehrenvollen Eompromiß abgeschlossen zu baben, ebenso aus die conservativen Vorschläge zurück, w«c er es be züglich de» ansänglich von ibn« gewollten einmaligen Steuer erlöste» und der grundsätzlichen Äenderungrn gethau, die der selbe durch die Anträge Ricbter-Minnigerode erhalten bat. Bei solcher bemerkenSwerthen Geschmeidigkeit hätten die Ge rüchte von einer crueutrn Festigung der Stellung de» Herrn Bitter schon die innere Dadrsweinlichkeit sür sich, wenn sie auch nicht, wie bereit» gemeldet, anderweitig bestätigt würden. Der Telegraph brachte un» die Nachricht vom Tode der Freundin Lassalle'». Gräfin Sophie Hatzseldt. Erst im Alter von beinabe 76 Jahren bat der Tod ihrem ruhe losen Dasein ein Ende gemacht Fast noch ein Kino war sie einem ungeliebten Vetter vermählt, al» junge Frau, die mit allen Mitteln den Scheidungsproeeß betreiben wollte, wurde sie mit Lassallc bekannt, der angeblich durch seine Freimde Meudel-sokn und Oppenheim den berühmten Eastetlcn-Dieb stahl welcher dir Beweise für eine große Schenkung de» Grasen e» seine Maitreste in die Hände der Gränu bringen sollte, vollsührrn ließ. Gräfin Hatzseldt war bekanntlich bei dem tranrigrn Ende Lassalle'» in der Schweiz zugegen. Sväter diente ibr Fritz Mende. der kurze Zeit eine Rolle alt socialistilcher Agitator und Abgeordneter gespielt, al» Seeretair. Bei der in Ariern stattgebabten ankerweuen Wabt von Landtag-abgeordneten sür den 6. Wahlbezirk de» Regierungs bezirk» Merseburg wurden die seitherigen Abgeordneten Lantrath a. D von Wedels aus PieSdors >konservativ , »nb der Krriörichler a. D-. Amt-Vorsteher Schmidt in Sbcr- röbliugen an der Helme sreicoiiservativ/, jeder mit 18l Stimmen, wiedergewäklt Di« Gegeneandiduten. Prediger Richter in Mariendorf und Rentier Moritz Liebe in Ariern beide national liberal) erbiet len It>«> resp >65 Stiuimrn .Herr Jul in» Schnitze, weiland Seeretair der Ham burger Gttverbekammer, welcher an« seiner Stellung ivegen seiner maßlosen Angriffe in der srübei in Altona ertclueneuen conservativen „Nortk. ReicbSpost" gegen seine eigene Vorgesetzte Bebörde und die sreibändlerisch gesinnten leitenden Kreise Ham burg» entlasten, daraus aber vom Reichskanzler in da» Reich»- aml de» Iimcrn al» HilsSarbeiter berufen wurde und jetzt m gewissen lärmenden Versammlungen der Rcich»haupt>iadl viel- äck vou sick kören laßt, ist, wie da» „B T." meldet, zum Eommistar ter StaatSregierung bei den -lerbandlungen kc» VolktwirlkschastSratb» ,n ÄuSsicht genommen Ter für nächsten Sonntag nach Halle einbenisene ecessionistischc Parteitag scheint, wie man au» den umsangreichcn Vorbereitungen und au» der zugciicherlen A»- weienl>«it hervorragender Politiker schließen darf, zu einer Waklkundgebung im großen Stil gestaltet werken zu sollen. Man wird bei dieser Gelegenheit vor Allem Aufklärung er warten dürfen, wie sich die Secessic nisten zu den anderen liberalen Richtungen bei den Wahlen zu stellen gedenken. Die Fortschrit t»partei hat auf den in letzter Zeit ab- gebattenen großen Parteitagen, wie in Magdeburg. Breslau, wiedcrbott die folgende Resolution gefaßt: „Der Parteitag erkennt die Austritts Erklärung angesehener Männer auS der nalionatlideralen Parle« al» einen Fortschrüt im liberalen Sinne an. Der Parteitag einpsiehlt die Wiederwahl der zur Secessionistenpartei gehörigen Reutiölagsobaeordncten. rechnet dagegen auch aus die llnlerstützuug der Fortschrittspartei seiten- aller derjeuigen bisherige» Natwnalliberalen. welche in lieberen», stlmmung mit der AuStritlsertläruog den feste» Widerstand gegen die rückschrittliche Bewegung da» Festhalten an den politischen Frei heiten al» die gcmeinschastlich« Ausgabe aller Liberalen anseben." Tie Stellung der Fortschritt-Partei sowobl zu den Secessionisten al» zu den Nationalliberalen ist durch diese Resolution, deren wörtliche Wiederkehr aus einen Beschluß de» fortschrittlichen Parteivorstandes bezw. Eentral- comito» kiltweist, klar und unzweideutig auSgespr ochen: e» liege,» der Aliicichen mehr alS genug vor. daß die Fortschrittspartei ihren FeldzugSplan ga>i; d»rrct und mit ungewöhnlicher Energie gegen die Nationalliberalen richtet. Es wäre nun sebr lntercstant und wichtig, zu wissen, ob das Hand in Hand Gehe» der Fortschritt»partei und der Seeessiomsten bei dei, bevorstehenden Wahlen bi» setzt nur aus einem Entschlüsse der Crstercn beruht, oder ob auch die Letzteren bereits in die dargebolene Hand eingeschlagcn haben und den »msastend angelegten fortschrittlichen Operationsplan gegen die National- liberalen ihrerseits zu unterstützen gedenken -Hoffentlich bringt »n» der Halleschc Parteitag Äuslläruug über diese Frage, die selbstverständlich auch sür die Taktik der National- liberalen von maßgebender Einwirkung werden muß. .Man schreibt uo» au» Wien: .Während hier in Ei»- leithanirn di« nationalen Gegensätze und der Kamvf der Parteien immer lauter werden und selbst der „gemeinsame" politische Horizont gegen Süden etwas getrübt scheint, komme» auch au» Budapest Nachrichten, welche dir dortigen Zustände »nd Parteiverkältnille in wenig srirklicher Weite «llustviren Wenigsten» ging e« in der sogenannten „Landes konferenz" der Nnabhängi'gkeitspartei. welche im großen Saale de« „Hotel Hungaria" tagte, ziemlich stürmisch ber und die Regierung nmßte von Karl Eötvös die Drohung bin- netz»«n, daß man sie. „wenn nötbig. mit Gewalt abscistittrln iveicke". wa» atlaemein beifällige Zustimmung bervorriei. Bon den übrigen ReichstagSabgeorkneten. ivelche der äußersten Linken angchören. sprachen noä' namentlich Joseph Madaraß, Helsy, Esanady, Juli»» Verkovav und Daniel Iranvi. Alle stimmten darin überein, daß man »nt größter Energie in, ganzen Lande eine mächtige, zuverlässige Parteiorganiiatten durchsübren müsse. die „im gegebenen Augenblicke aus der ganzen Linie ibre Pflicht erfülle". — DaS Ertcheiuen Iranvi », der erst gegen Schluß der Verhandlungen in den Saal trat, ries stürmischen Jubel hervor Alle Anwesenden erhoben sich von ihren Sitzen, schwenkten Hüte »nd Mützen, indem sie etwa süns Minuten lang: Esten Iranvi! Hört Iranvi! :e. riefen. Ter so Gefeierte erklärte, er sei nur in der Versamm lung erschiene», weil er gekört, daß Esanadv's Aussübrungen und Anträge bezüglich ter Eintracht und Bast« der verschiedenen Fraktionen der Unabhängigkeit sparlei seitens der Eonsercnz cinhrlliae Zustimmung crbalicn „E» sei aber auch notkwendig". säbrl Redner fort, „daß alle Fractioncn einen gemeinsamen Sammet- und KriegSnamen annebmen iBeilallL Er schlage die Bezeichnung: „Staatsrechtliche Opposition" vor." — Dieser Antrag erkält stürmische Zustimmung Iranvi bemerkt noch, rr habe die Idee zu jener Bezeichnung vor drei Iabren auch Kossuth mitgetbeilt und dieser Kare ikr zugestimmt. Daraus erbebt sich Vcrhovav. ziebt ein Papier hervor und ruft mit Donner stimme: „DaS ist der Brief Koss „ th'»! — Dem solgt rin allge meiner Beifallssturm woraus die betreffende Stelle de» Briefe» verlesen wird. Bald nachher ward die interessante „Eonjerenr" geschlossen. — Die jüngsten massenhafte n Brandstif tungen in dem oberösierreichischen Städtchen Enn» haben noch nicht zur Entdeckung der Tbätcr geführt. Vielmehr sind neue Trcbbricse erschienen, nach denen die ganze Stadt nie- kergetrannl iverdrn soll. Die Bewohner befinden sick in großer Aufregung und Angst Die Feuerwehr ist in Permanenz. Mititair und BürgerpatrouiUcn durch:iel»en wahrend der Nacht Stakt und istnqegend — In mebrerrn Ortschaften der Umgebung Wien» ist gleichfalls die socialdemo kratisch« Schrift: „An die Arbeiter Oesterreich»!" von unbekannten Händen verbreitet worden " Heber den „Zwischenfall Sennvev" >m ungari lebe» Reichstage liegen jetzt nähere Nachrichten vor Sennvev schloß, wie man der „Bosi. Z." schreckt, seine Rede mit solgMden bedeutsamen Worten: „Ich setze darin meinen höchsten Ehrgeiz, daß ick an dieser Stelle <k. b. aus den BänKn der Lkposition) nieHatS etwa» Derartige» sag,. Wa ich an jener Stelle «Redner zeigt aus die Ministerbai,k> zu verleugnen genötbigi wäre." Klarer konnte Sennvev nickt anküudigrn. daß er bereit ist. dir Leitung der Geschäfte z„ überArhmen Der sonst so schlagfertige Ti »za rrtheilt« seinem GegKer eine äußerst tchwacke Antwort Vielleicht wirkt« die Enn>er»ng. daß er vor sechs .Iabren eine sehr ähnlich« Rede gehakten unk damit das Mintsterxottcjcuille erobert bat. lähmend aus seine sonst »nverwnstliche Beredsamkeit Schweigend, abrr.sichtlich ergriffen, hörte kic Regierungspartei Sennyen'- Reb« an. während die äußerste Linke dem Eonscrvcitivcn. den sie iunst haßte, zu,„belle Da» Nächste, wa« ckr an, Herzen liegt» ist ja der Stur; Tisza's. Das das Lank zu Sennvev'« Programm sagen wird, bleibt abzmvatten. «tr Kennzeichnung des Tene», in welchem sich der m!Io>, nle'rlv««^ — der Bramarbas - gefällt, geben wir aus einem Gatibalki'nischeu Journale, der .^ega", einen Artikel wieäsr. welcher den 21. Januar, den „Tag von Dijon" feiert Dal saubere Blatt schreibt: Km, 2l Januar. isi e« zehn Febr, her. Sah eiS» Hand- voll ßroßhrrziger Italicncr unter Führung de» General» Garibaldi einen neuen Ruhm sür Italien erwarben, eine neue Acra in der Geschichte der Demokratie bezeichneten. Die furchtbaren Soldaten de» »dönig« Wilhelm, vor denen ganz Europa erzitterte, lohe» schimpslich «die Unverschämtheit steht worlücl, dal-vor wenigen vom Glauben an dle Republik und von der Liebe zur Menschheit beseelte» Jünglingen. DaS beste Blut Italiens verberrtichic die Schollen Burgunds. Perl», Imdriani. Ferraris, Cavallotli und so viele andere große Seelen sahen den letzten Abend ihres Lebens mir dem Lächeln aus den Lippen und der Begeisterung in, Herzen. Italien hat heute die Pflicht, sich an jene Märtyrer der repubtika nischcn Idee zu erinnern, welch» die nationale Ehre so hoch hielten und Mentana in den historischen lagen von Tison rächten. Italien und Frankreich, ehedem aetkeül durch die bösen Künste der Napo leoniden, sind geschahen sich zu lieben, vereint die heiligen Schlachten der Livilijation zu schlagen und die an den Hösen der Kaiser aus - gebreiteic Reaktion und ihre» Dünkel aufzuschcuchen. 1839 und 1870 sind zwei Pfänder gegenseitiger Verbrüderung und beule, wo wir uns in Gedanken a» die Urnen der laviere» begeben, sühtcn wir uns ersaßt von Bewunderung, von Liede, von Glaube», und von selbst entfallen unseren Lippen dic.Wvrtc ,.I.L<in .-au»-»-- geurile , Lateinisch Blut ist edel. „Dirke Verbrüderung mit Frankreich isi eine allerdings cbr zuvorkommende Antwort — schreibt ein Eorrespondenl au» Rom — ans die Fußtritte, welche Italien soeben in Tunis von der französischen Schwester erhallen Kat." llcbrigens sind M e n o t t > Garibaldi und der samose Eavallotti nach Alasi'io gefahren, um Garibaldi Vater zur Leitung des großen Meetings in Rem. da» bis zum l l Februar ver schoben ist. zu prellen; die entgegenstcbendcn Meldungen sind unrichtig, das Ministerium mag allo zuleben, wie e» dein bevorstehenden Skandal die revolutionäre Spitze äbbrechcn wird. Triest und Trient werden dabei, als Schmerzens kinder Italiens durch Garibaldi vertreten, die Hauptrolle spiele» Ans Pari» isi heute nur wenig ven Bedeutung z» melden Die Kammer belckältigt sick mit Preßdebatte». deren Aus gang Nack den Andeutungen Gambetta'S ans dem Banket der Weinschänken nickt zweifelhaft sein kann — Der Bruder des Präsidenten Grcvv wird nun doch, wie es heißt, seinen Posieu al» Generalgouvernriir ven Algerien vertane»; ge meldet wird zugleich, daß in dieser Eotonie „für alle Fälle" Truppen concentrirt werten — t^enerat Galt ijet isi nach Sanumr gereist, »m einen dort zwischen der Mitikairschute und der Polizei ausqebrolheiicn skandalösen Zwist zu nilter suchen — Aus Tunis kommt die Meldung, daß zwischen Frankreich und Italien »enc Schwierigkeiten l-ezugtich der beiderseitigen LandSlenle daselbst auSgebrochcn seien und daß der der französischen Eotonie besonders verhaßte italienische Generalkonsul Maccio von seiner Regierung nickt abbc rufen isi. sondern auf sfinem Posten verbleiben wird. Der Proeeß Partiell hat eine für dir englische Regierung sehr einksindlicbe Wendm'g genommen Der Vorsitzende der Geschwerencn erklärte, die Inrv würde sich niemals über einen Wabrspriick einigen können Der Richter erklärte daraus. e>- könne nach den stattgebabten Manifestationen aus ein freie- und einstimmiges Berkict keinesfalls rechnen, »nd löste in Folge denen die Inrn am. Pa rnel l wnrden, als er den Sitzung» laal verließ, slnrmische Ovationen dargebracht. Von hoben, Interesie waren die AnSsübrinigen deS Vorsitzenden des Gerichts boseS. Richter Fitzgerald, der das Ungesetzliche der sank ligistischen Agitation dervorbob. indessen betonte, wie reform bedürftig die irische t^esetzgebnng sei. Auch >>n Unterbaust! ist eS am DienStag »nd Mittwoch sehr beiß zugegangen. Iad stone erklärte, daß er in Bezug ans die karlamentarllche B> Handlung der ZwangSbill kein Eomkromiß aeceptirr» könne w»d ans diePrioritäl der Beratbung obneEinschränk.ing bettebeir müne. Ueber seinen Antrag mülle entschieden werden, und nachdem die- gesckeben sei, werke die Berathnng der Bill Försters fortgesetzt werden Schließlich wnrde der Antrag Gladitone'S mit 251 gegen 33 Stimmen angenommen. Die Annabme erfolgte, wie da- bereit- mitgetbeilte Telegramm herverkebt. nni 2 Ubr Nackt-, also nach einer Sitzung von 22 Stunden Die Sitzung wurde hieraus vertagt Tie Lage muß sehr ernst kein, denn einzelne Tbeile de- Tower ,n London, ivelche sonst dem Publicum geöffnet waren, sind ani Anordnung des KriegsministrrS geschloffen worden, an- Besorgnis; vor scni schon Attentaten D,e Mächte haben sämmtlich dem 'Antrag der Pforte aus Eröffnung von Berhandtungen über die griechische Frage in Konstanttnopcl »n Principe zugcstiinmt: man erblickt in dem Vorschläge der Pforte an und sür sich ein Anzeichen dasür, daß dieselbe geneigt sei, über die Eoiieesüonen der Note vom 3. Oktober d I. binauszugeben. Tic Ver handlungen werden, wie bereit- bekannt, nicht den Ebarakter einer Eonserenz tragen, sondern von den einzelnen Botschaften mit der Pforte geführt werden An- London war ein Tele gramm verbreitet worden, wonach die Mächte gegenwärtig über die Bedingungen verhandeln sollen, unter denen eine Eonsercnz in Konstantiiwpel zusammentrclen könnte. E- würde > - verlangt, absolute Geheimhaltung der Di-cmsionen, 2 solle Griechenland nicht zur Eonserenz zugclasic» werde». 3 solle die Türkei eine neue Grenzlinie ausstellen. I > solle im Falle der Annahme einer Grenzlinie über deren Ausführung Beschluß gesoßt werden und 5) solle Griechenland davon verständigt werken, daß Europa, wenn Griechenland nickst die Betchlülle der Eonserenz anncdme, keinerlei Berpslickstiingen mehr gegen Griechenland haben würde Der gesammtc Inhalt kiele- TelrgrammS ist. wie in unterrichteten Kreisen versichert wird, gänzlich unbegründet Tkatsächlich ist mir. daß die Mächte, dem Wunsche der Pforte entsprechend, sich bereit erklärt haben, mit »kr in Konstantinopel »nd nicht an einem anderen Orte in Verbandltmgen einzutreten Die Bevölkerungen ven Lima und Eallao bennden sich nach einer Depesche der ..Times " in einer verzweifelten Lage Es wird ihnen schwer fallen, einzugcstehe». daß sie. die mit ihrer Tapferkeit etwa» z» viel geprahlt haben, jetzt von der Gnade ibres Feinde- abhängen Der Ausgang des .Kampfes, wie man ihn in Valparaiso und San-Iago angesehe». wird nickt mehr lo einfach erscheinen als eins« Seit sich das Gluck entschieden zu Gunsten ven Ebili erklärt bat. baden die Politiker des Lande- die Angemessenbeil der Erreichung einer Gebiet-compensation ;n erörtern begonnen »nd bei den Debatten über die Friedensbckingungen werken ganz gewiß Fragen wegen Aniikrionen austauche» Die Aneignung des peruanischen Gebietes ven Tarapaea »nt de- bolivianiscben Tistrictes von Antos agasto würde nach der Ansicht des „Eitvblalte-' ohne Zweifel von Vortkeil sür Eluli sein Der Antrag Win-thorll. Die Debatte des preußische» Adgcorkneleiihau'es über den Antrag Windlkorst aus Frcigebung des MestclesenS u s. w. gestaltete sich zu einer an politische» Momente» reichen
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