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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 12.03.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-03-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188103127
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18810312
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18810312
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1881
- Monat1881-03
- Tag1881-03-12
- Monat1881-03
- Jahr1881
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 12.03.1881
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der Gcwerbestand selbst thun. indem bei seinen Mitgliedern da« Selbstbewußtsein des Standes sich hebe und sic für die Ehre des Handwerke- sich wieder begeistern. Die vom Vor tragenden der Versammlung vorgeleglen Thesen sprachen unter anderen au-, unter den Datteln zur Hebung de- Handwerks, aus welchem, trotz de- UeberhandncbmenS der Großindustrie, sie -rast unsere- BürgerthumS beruhe, verdienten die Ver suche zur Neubclcbuttg de- Innung-Wesen- aufmerksame För derung seiten- de- Gesetzgeber«. Irrig sei jedoch die ost gehörte Ansicht, als sei der Verlast des Handwerke- auch nur zu einem erheblichen Theile durch die neuere Gesetzgebung verschuldet. Vielmehr liege die Schuld — abgesehen von all, gemeineren. zum Theil weil zurückliegenden Gründen — in dem verspäteten Eintritt der Gcwerbesreiheit und namentlich in der durch den Zunftzwang genährten Trägheit. Engherzig keit und Kurzsichtigkeit der Gewerbetreibenden. Die Gcwerbe- freiheit habe nur die vorhandenen Schäden bloßgclcgt. Der oem Bunde-rath vorliegende Gesetzentwurf verdiene im Allgemeinen Zustimmung. Zu loben sei vor Allein, daß er. den Gedanken an Zwangsinnungen weil von sich weisend, die Pflichten der Innungsgenossen — Pflege de- GcmcingeisteS und Stärkung der StandeSehre, Förderung eine- gedeihlichen Verhältnisse- zwischen Meister und Gesellen, Fürsorge für HerbergSwesen und Arbeitsnachweis, sowie für eine tüchtige Ausbildung der Lehrlinge — in den Vordergrund stelle. Nicht zu billigen sei dagegen der indirekte Zwang, welcher darin liege, daß den Innungen unter Umständen gestattet sein solle, auch dem Nichlgenosscn gegenüber gewisse Befugnisse auSzuüben, so daß dieser sogar vom Halten von Lehrlingen solle ausge schlossen werden können. Die Schlußtdesc lautete dahin, eine segensreiche Bedeutung könne die angestreblc Maßregel nur dann gewinnen, wenn sie von den Gewerbetreibenden als eine ernste Mahnung ausgesaßt werde, nunmehr ihrerseits alle Kräfte aufzubicten, um die Absicht deS Gesetzgebers zu erfüllen, das Handwerk wieder zu Ehren bringen. * Leipzig, lO. Mär:. ES ist m diesem Blatte bereit- mehrfach daraus hingewiesen worden, wie der Verlust oder die verzögerte Uebermittelung von Briefen und Postkarten häufig durch daS Verschieben derselben in Drucksachensendungen herbcigesührt werden, und wie hieran daS Publicum meist selbst die Schuld trägt. Wir sind Keule in der Lage, zu dieser Angelegenheit einige weitere Mittheilungen machen zu können, die sür Viele Interesse haben dürften. Es sind allein bei einem der hiesigen Postämter innerhalb vier Wochen in nicht weniger als 84 verschiedenen Drucksachensendungen zusammen 112 Briese und Postkarten vorgefunden und den Adressaten zwar verspätet, aber doch richtig zugesührt worden. Wie leicht kann sich aber ein verschobener Brief dem Auge des prüfenden Postbeamten entziehen, so daß es dann lediglich von dem Zufall und dem guten Willen de- Empfängers der Drucksachcn- sendung abhängt, ob ein solcher Brief noch an seine Adresse gelangt. In einem aktenkundig gewordenen Falle war ein Corrcspondent schon im Begriffe gewesen, eine ihm unverlangt zugesendete werthlosc Drucksache uncrvfsnct in den Papicrkorb zu Wersen, als er darin zufällig mehrere Briese entdeckte und dieselben vor spurlosem Verschwinden bewahrte. Angesichts dieser Thatsacken kann die Mahnung nickt ost genug wieder holt werden, Briese und Drucksachen so einzurichten, daß Ver schiebungen nicht Vorkommen können. Die Briese dürfen vor Allem nicht zu klein sein, denn Briese in Billctsorm haben sich am häufigsten verschoben; das gewöhnliche Postformat ist das empsehlenSwcrtheste. Unter den Drucksachen sind cS vor Allem größere, unzweckmäßig verpackte Sendungen von Zeitungen, Eorrccturbogen rc. gewesen, welche dem Einschieben von Briefen ain meisten Vorschub geleistet haben. Wer solche Drucksachen versendet, sollte eS als eine Verpflichtung gegenüber dem gesummten Publicum ansehcn, durch eine ordnungsmäßige Verpackung da- Einschieben von Äriesen fern zu hatten. Hierzu ist e» erforderlich, die Zei- tungen so zusammen zu brechen, daß die ausgeschnittenen Ränder nach innen gekehrt sind; ferner müssen diese Gegenstände in einen Briefumschlag oder unter ein breites Kreuzband gelegt werden. Statt dessen sind diese Sendungen häufig unter ein um die Schmalseiten hcrumgehendcS schmale- «Streifband gelegt und bilden aus diese Weise gleichsam Taschen, welcke die Briefe förmlich aussangen. Endlich ist cö dringend geboten, zur Einlieserung derartiger Sendungen möglichst die besonderen Briefkästen für Drucksachen (bei den Postämtern Nr. I am Augustuöplatz und Nr. 2 am Dresdner Bahnhof) zu benützen. * Leipzig, 11. März. Im vorigen Jahre hatte die hiesige Handelskammer eine Petition wegen gesetzlicher Regelung deS öffentlichen AuctionSwescnS an den Reichstag gerichtet und es war von demselben die Petition als Material dem Reichskanzler überwiesen worden. Der Reichstag beschloß gleichzeitig, den Reichskanzler zu ersuchen, über das Ergebniß der Erörterungen, welche von ihm in Folge de- früheren Beschlüsse- in Betreff einer Abänderung der bestehenden Vorschriften wegen des Gewerbebetriebes der Auktionatoren eingcleitel waren, eventuell unter Vörlegung eine- bezüglichen Gesetzentwurfes Mitlhcilung zu machen. Dem Reichstage ist daraus, wie wir auS der Uebcrsicht der vom BundeSrathe gefaßten Entschließungen auf Beschlüsse des Reichstages in der Session 1880 ergehen, die Miltheilung vom Reichskanzler zugeqangen, daß ein vorläufiger Gesetz entwurf, betreffend die Revision des Titel- Hl. der Gewerbe ordnung auSgcarbeitct, doch zur Zeit noch nicht zu übersehen sei, ob derselbe dem Reichstage noch in dieser Session werde vorgelegt werden können. Leipzig. 11. März. Wir können heute die jedenfalls den hiesigen handelstrcibendcn und industriellen Kreisen er freuliche Mittheilung mache«-, « aß die Budgctcommission deS Reichstages die im vorigen Jahre abgclehntc Forde rung, den Umbau des ostgebäudeS am AugustuS- platze betreffend, nachdem inzwischen der Voranschlag von 500,VW aus 4VV,00V Mark ermäßigt worden, bewilligt hat. Hiernach wird ohne Zweifel auch daS Plenum deS Reichstage- die Genehmigung aussprechen und der Umbau in diesen: Jahre beginnen können. — Im Neuen Theater gelangt morgen, Sonntag, den 13. März Wagner'S „Tannhäuser" zur Aufführung. Frau Anna Sachse-Hofmeister singt die Elisabeth, Herr Otto Schelper den Wolfram und .Herr Georg Lederer den Tannhäuser. — Anläßlich der Berliner Nibelungen-Ausfüh- rungen im Mai bringt da« Berliner „Deutsche MontagS- blatt" von Alexander MoSzkowSki u.Ä. folgende, den glänzenden finanziellen Erfolg de- großen Unternehmens schön fetzt außer allen Zweifel stellende Bemerkung: „Nicht unsere schwarz blickenden Rechner, sondern der Leipziger Opcrndirectcr wird Recht behalten: erst vor wenigen Tagen ist die Einladung zur Subfcription erfolgt, und schon ist der Beweis erbracht, daß wir thatsäcklich „heikenmäßig viel Geld" habcm. Ein Stündchen aus dem Comptoir bei Bote L Bock hat mich davon überzeugt, daß schon heute selbst zu den späteren Eyklen «ine staunenSwerthe Billetnachsrage l-esteht." * Leipzig, 11. März. Dir diesjährige ordentliche Generalversammlung der Leipziger Creditbank (eingetragene Genossenschaft) findet am nächsten Sonntag, den 13. März, Vormittags 10'/, Uhr im großen Saale der Eentralhalle statt. Die Tagesordnung enthält außer den ge wöhnlichen Gegenständen — IabreSrecknung. Festsetzung der TantiSme für den VcrwaltungSrath und der Dividende der Actionair«. Wahl an Stelle der auSschcidenten Vcr- waltungSrathSmitglieder — mehrere andere Puncte, welche voraussichtlich zu lebhafteren Debatten Anlaß geben werden, wie namentlich der Antrag der Herren Benn dorf und Genossen, alljährlich vor Aufnahme der Inventur die der Ereditbank gehörenden Immobilien durch einen gerichtlichen Sachverständigen absckätzen zu lassen und zu diesem Taxwerthe in die Inventur einzuttcllen. Dem Ver nehmen nach gedenkt man von einer Seite auch noch mehrere andere Dinge, welche den inneren Geschäftsbetrieb der Eredit bank betreffen, zur Sprache zu bringen, und eS ist auS diesen Gründen wohl zu erwarten, daß alle die Mitglieder, welche gn dem ferneren Gedeihen deS Institut- ein regere- Interesse nehmen, in der Generalversammlung anwesend sein werden. Der Eintritt in den Saal findet von 10 Uhr gegen Vor zeigung der rothen Mitgliedskarte statt und Punct IO'/, Uhr wird der Saal geschloffen. 2 Leipzig, l l. März. Auch die illustrirteWochenschrift „Daheim" bringt in der dieswöchigen Nummer größere und kleinere Illustrationen über die Berliner VermählungS- scier. Tie Hauptbildcr stelle» die Postillon-Cavalcade beim Einzug der Prinzessin Braut, eine reckt hübsche von E. K(och) gezeichnete Reitergrnppe von wirklichen kastillon» ck'amaur, geführt von einem Ober Postdirector und sechs reisigen Post- secretairen, sodann die E-corte deS Garde du CorvS vor dem Brautwagcn dar. Die kleineren Bilder skizziren Figuren all dem Zuge der Gewerke und Stände (Kupferschmiede, Bäcker, Maurer, Zimmerlente, Schlächter, Klempner, Kriegervereine, Bergleute, Schützcngilden, Studenten). — Dieselbe Nummer enthält noch daS Bildniß TbomaS Earlyle'S mit einem Artikel von Rudolf Budtensieg in Dresden über den Heim gegangenen als „treuen Freund de- deutschen Volkes". — Der dieSwöchentlicke ArbeitSabend des Koöm ophilen- Clubs bot ein besondere- Interesse durch den Vortrag de- Zerrn vr. E. Gervais, welcher die in den letzten fünf Vereinigungen behandelten Themata: DaS Schaffen der Dichter Enamisso, Bürger. Lessing, Reuter und Heine kritisch ergänzte und bei der Charakteristik dieser so außerordentlich verschiedenartigen Geistesgrößen originelle Schlaglichter auf jeden derselben zu werfen verstand. DaS Schlugresumö deS geistvollen, seine schwierige Aufgabe er- üllenden freien Vortrags war: Ehawisso ist der liebens- vürdigste, Bürger der genialste. Reuter der unterhaltendste, Zeine der witzigste unter ihnen. Lessing aber ist der Psad- indcr und Bahnbrecher, der Fackelträger der Wahrheit sür alle Zeiten. Hieran schloß sich eine mehrstündige lebhafte Diskussion über diesen reichen Stoff, welche durch den Aus tausch der verschiedenen Anschauungen zum Verständniß jener großen Männer wesentlich beitrug. — Am nächsten TienStag wird Herr Photograph und Kupferstecher Brinckmann eine Schilderuiig seiner vor einigen Jahren unternommenen Reise durch die Donausürstcnthümcr, Serbien und Bulgarien geben und hierbei landschaftliche und ethnographische Photographien vorlegen. Gäste sind stet- willkommen. Ol Leipzig, 11. März. Gestern hielt der Schlesier- Verein im Saale des Eldorado einen Gefells chastS- Abend ab. welcher zahlreich besucht war und durch humori- iische und musikalische Gaben eine besondere Würze erhielt. Eröffnet wurde er durch einen Elavicrvortrag. Frl. Roth- gicßer und Herr Beer mann trugen die Balletmusik von IadaSsohn vierhändig auf dem Flügel vor. DaS originelle, geistvolle, unmittelbar wirkende Tonwerk wurde möglichst correct und recht animirl wicdergegeben, so daß der Beifall, welchen eS erhielt, wohl verdient war. Der darauf folgende humoristische Vortrag — ein heiteres Couplet — erregte die Lachmuskcln nicht wenig, zumal da der Vortragende sich in ein carnevalistisckes Kleid gehüllt Halle. Eine recht ansprechende humoristische Gabe war auch das chlesische Gedicht, in welchem da- Lob der „Prise" in chlesischer Mundart znm Ausdruck kommt. E- wurde chlichl und einfach vorgetragen nnd blieb nicht ohne Wirkung. Frl. Rothgießer trat noch einmal als Sängerin auf mit einem Liede auS ..Amarant!)" von Bccrmann und dem „Herein" von Kücken. Mit ihrer kräftigen, mctallrcicken Stimme und mit guter Tonbilkuttg erzielte sie einen sehr zünstigen Erfolg. Das letzte Lied namentlich trug sie so lebenö- risch vor, daß sie stürmischen Bcisall erhielt, für welchen sie durch eine Zugabe in liebenswürdigster Weise dankte. Eine gute Schule und hingebender Fleiß dürsten auS ihr eine ganz vortreffliche Sängerin machen. Der Schluß der Abcndunter- haltung — ein humoristisch-musikalischer Vortrag — setzte der .Heiterkeit die Krone-aus. Ein feiner Herr führte seine Wachsfiguren vor und ließ sic als Automaten staunencrregende Bewegungen machen, musicircn (Violine, Posaune, Baß' und große Trommel spielen) nnd marschiren. Das sür diese urkomische Scene dankbare Publicum ries den Automaten- bescher heraus. AnS diesem kurzen Bericht dürste wohl her Vorgehen, daß der Abend ein sehr unterhaltender und ergötz licher war. — Unter den beliebtesten Restaurants unserer Stadt nimmt die „Gute Ouelle" am Brühl unbestritten einen hohen Rang ein. Die Ursachen dieser erfreulichen Erscheinung sind seit langer Zeit bekannt; doch kann cS nicht schaden, wenn eine derselben, welche vielleicht noch nicht so allgemein bekannt ist, wie sie verdient, noch besonder- hcrvorgehobcn wird. Vater Grün, der Leiter der Ouelle. läßt für sein Etablissement schon seit einiger Zeit ein ganz besonders reines und leichtes Lagerbier in der Vereins-Brauerei brauen, dessen Güte. Wohlgeschmack und Wohlbckommcn von Allen gerühmt wird, die sich an den Genuß desselben ge wöhnt haben. ES wird sich also wobl sür weiteste Kreise der Versuch lohnen, diese- nur in der „Guten Ouelle" zu habende Bier einer gründlichen Prüfung zu unterwerfe». Die beste Zeit dazu dürste eben gekommen sein, da nun auch der gewaltige Bock der VereinS-Braucrci zum Ausschank kommt. Daß auch daS Wiener und daS bairische Bier der „Ouelle" sich seinen alten Ruf bewahrt hat, darf mit Bestimmtheit versichert werden. * Leipzig. 11. März. Zufolge mehrerer im Lause dcs heutigen TageS aus Zeitz bei der hiesigen RathSwacke cingcgangencr telegraphischer Meldungen ist der Elsterfluß stark »n Steigen begriffen. Um 11 Uhr Vormittags betrug der Wasserstand 293 Eentimetcr, um I Uhr Nachmittag- 300 Centimcter. um 4 Uhr 310 Eentimetcr über Null. — AuS Zwickau traf von der dortigen Wasserbauinspection Nackm. 5 Uhr 35 Minuten bei der Rath-wache folgende Meldung ein: Wasser im Steigen, jetzt 200 Eentimetcr über Null. Mehr zu erwarten. -- In einigen hiesigen, in der Nähe unserer Flüsse gelegenen Häusern sind die Kcllerräume mehr oder minder überschwemmt. H Leipzig. 11. März. Zu einem Handwerksburschen, einem fremden Tischlergescllen. welcher am vorgestrigen Tage harmlos unserer Stadt zuwanderte, gesellten sich in der Näye von Gohlis drei angebliche andere GcwerkSgesellcn, die sich alsbald mit ihm unterhielten, angaben, daß )ie cbensallS aus dem Wege nach Leipzig seien und endlich daS Gespräch auf ein unter Handwerksburschen recht beliebte- Kartenspiel, daS Kümmclblättchenspicl, lenkten, wobei sie leichten Gewinn verspiegelten und ihr Opfer wie SpaßcS halber zu einem solchen Spiel mit aufsorderten. Der mit solchen Gauner stückchen wahrscheinlich noch nickt vertraute .Handwerksbursche schien zwar Lust zu haben, da- Gewinn bringende Spiel zu versuchen, erklärte sich aber wegen Geldmangel- hierzu außer Stande. Da wußten aber Jene sofort Rath, fie er kundigten sich nach dem Inhalte eine- Berliners, den der Tischlergesclle bei sich trug, und hatten kaum erfahren, daß derselbe einen vollständig guten Anzug berge, als sie da- Ge päckstück öffneten, die Kleidungsstücke Herausnahmen und schnell nach einem bestimmten Geldwert!) taxirten. Nun brachten die Gauner eine Spielkarte hervor und legten einige Karten aus. Gleich darauf bemächtigten sie sich aber, ehe noch ihr Opfer reckt zur Besinnung kam, der erwähnten Kleidungsstücke, die sie gewonnen zn baben behaupteten, und stoben nach allen Richtungen auseinander, so daß der betrogene Wanderbursche das Nachsehen hatte. Um sein Gepäck auf so traurige Weise erleichtert, wandcrte Letzterer hier zu. Da fügte eS da- Geschick, daß er gestern Abend einem jener Gauner in hiesiger Stadt begegnete und seine polizeiliche Festnahme veranlagte. Der Ergriffene, ein vagirender Handlungscommis von auSwärtS, kam vorläufig in Hast. Natürlich sind ihm seine noch uorntdeckten Gefährten gänzlich unbekannt. * Leipzig, 11. März. Von der vierten Strafkammer de- hiesigen königl. Landgericht- wurden in den heute stattgefundenen Hauptverhandlungen verurtheilt: 1) der Handarbeiter Karl August Schott von hier wegen schweren Diebstahls zn 3 Monaten Gefängniß; 2) der Maurer Earl Friedrich Schlarkc auS WermSdorf wegen GötleSlästerung. groben Unfug-. Hausfriedensbruchs, Widerstands gegen die Staatsgewalt und Körperverletzung zu 2 Monaten 2 Wochen Gefängniß und 2 Wochen Hast; 3- der Böttcher und Restau rateur Earl Hermann Schütze auS Rocklitz wegen Betrug- und der Schuhmacher Gustav Bruno Kempe, ebendaher, wegen Betrugs, Urkundenfälschung und Diebstahls zu zwei Monaten und bez. 1 Monat 3 Wochen, und 4) Friederike Pauline verchel. Voigt auS Reudnitz wegen Widerstandes, groben UnsugS und versuchter Bestechung zu einer Woche 2 Tagen Gefängniß. * Grimma, 9. März. An Stelle deS Rechtsanwalt- Iacobi, der von l871 bis 1880 dem hiesigen Stadtverordneten- collegium präsidirte. wurde am Ansange diese- IahrcS Stadt verordneter LandeSschnl-Prosenor De. Kock zuin Vorsteher gewählt. Zum allgemeinen Bedauern der Nädtischen Be völkerung wird Derselbe dieses städtische Ehrenamt jedoch nicht lange verwalten, da er, einer sehr ehrenvollen Berufung der Landstände Livlands folgend, zu Michaelis d. I. al- Gvmnasialdircctor nach dem zwischen Riga und Dorpat gelegenen Städtchen Wenden übcrstekelt. Bemerken wollen wir noch, daß Pros. Koch in Gelchrtcnkrcisen durch seine in vielen Auslagen verbreitete griechische Schulgrammatik und sein griechische- Lesebuch wie auch als Verfasser germanistischer Werke vortkeil- bast bekannt ist. — Der kürzlich hier verstorbene Schneider meister Förster hat dem Stadlkrankenhausc ein Legat von 300 Mark auSgcsctzt. — Um eine .Herabsetzung des Zins fußes der städtischen Anleihen von 4'/, Proeciil aus 4 Procent durckznführen, »iinmt jetzt die Stadtgenieinde Be träge von 500 Mark ab als.Handdarleben zu 4 Proccnt aus. Mit diesen sollen zunächst l00.000 Mark, welcke bei der Spar kasse gelicheu sind, zurückgezablt werken. Die Schuldscheine lauten aus den Namen des Darleiher-, sind aber durch einen aus der Rückseite deS Schuldscheine- zu bringenden und von der Stadtcasscn-Erpedition zn beglaubigende» AbtrctungS- vermcrk aus aiidere Personen ohne Weitere- übertragbar. — In Rücksicht darauf, daß die säinintlichen Ortschaften dc» bicsigen aml-hauptinannschastlichen Bezirks zur Verabreichung von OrtSgeschenken an arme Reisende sich verpflichtet habe», wodurch den letzteren durch Abholung des OrlS- geschenkcs ein fchnellereS Fortkommen ermöglicht ist, hatte man da- hiesige Stadt ge schenk aus 10 Pfennige herab gesetzt. DaS hatte jedoch zur Folge, daß die „Reisenden" vielfach wiederum in die Häuser ansprcchcn kamen. Uni diesem Uebelstande zu begegnen, hat jetzt die Stadtvcrtrctung beschlossen, das Stadtgcschcnk wiederum aus 15 Pfennige zu erhöhen. — Von Seiten der Stadtbcbörden ist jetzt ein den Zeitverhältnisscn entsprechender Tarif sür das Dienstmann - Gewerbe und ein Regulativ über Errichtung einer Dienst- boten-Krankencassc ausgestellt worden, über die Vorlage eine- Regulativs sür Fleisch- und Trickinenbesckau konnte bis jetzt zwischen Stadlratb und Stadtverordneten eine Einigung noch nickt erzielt werde». — Die Mulde, die vor gestern Abend überaus rasch stieg und gestern die angrenzenden llfcrwiescn tkeilwcisc überschwemmt hatte, ist jetzt wieder in die User fast vollständig zurückgckehrt. — Ein reckt bcklagcns- werther ttnglückSsall ereignete fick gestern in Trebse». Trotz der sehr stark angekchwollenen Mulde wagte der Fähr mann mit dem Kabn, der an einem Seil über den Strom bewegt wird, überzusahrcn. Fast in der Mitte deö Stromes riß das Tau, der Kahn überstürzte fick, unk der Fährmann unk ein mit einem Huntcgcfährk aui demselben befindlicher Flcisckerbursche stürzten in de» Strom, welcher sie äugen blicklich mit sich sorlriß. koch vermochte» der Fährmann und der Hund noch glücklich da- User zu erreichen, der Fleischer- buricke jedoch fand in den Wellen seinen Tod. * Grimma, 11. März, Mittag. Seit gestern Nach mittag ist die Mul de wieder sekr gewachsen und beute haben wir -Hochwasser. DaS Wehr oberhalb der Stadt ist durch die hoch darüber hinweg rauschenden Flutben für- Auge ver schwunden, der tiefe Stadtgraben ist bis zum Rande gefüllt und taS SchützenhauS steht im Wasser. Oberhalb und unter halb der Stadt bat der Flnß stellenweise drei- bi- vierfache Au-dehnung seiner gewöhnliche» Breite. Vereinzelt schwimmen .Holzstücke aus dem rasch bewegten Element, von deren ein Tkeil am Schützen der Großmükle sich angebängt bat, die Hobe Umzäunung deS großen Spielplatzes der Realschüler ist kin- weggespüll. Die der Mulde zunächst liegenden Straßen der Stabt sind bis jetzt von Ucbcrschwcinuiung noch verschont geblieben. * Wurzen. Am vergangenen Mittwoch, den 2. März, fand unter kein Vorsitz des Herrn I>r. Schlöniilck, Geheimen SckulrathS im Eultusministcrium. als königlichen EoinmissarS, die mündliche Abiturienten Prüfung an kiesiger Real schule statt. Ursprünglich hatten sich 14 Oberprimaner zu derselben gemeldet, von denen jedoch einer inzwischen entlassen wurde, ein anderer von den» Eramcn absah, weil er die Stcuercarriöre einscklug. DaS Ergebniß der Prüfung der übrigen 12 Eraminandcii wurde vom kgl. Eominissar alsein sehr günstiges bezeichnet, da drei sür ihre Leistungen die erste Eensur (vorzüglich) erhielte», drei Ila (sehr gut), einer II (gut), drei IIK (ziemlich gut) und zwei lila (wohl bestanden). E) Eolditz, 10. März. Nack Begrüßung der ncugc- wählten Mitglieder deS Bezirksausschusses durch den AmtSbauptinann v. Gottsckalk wurde von der Tagesordnung Folgendes erledigt: DaS Di-mcmbrationS-Gesuch des Gutes Fol. 79 des Grundbuchs sür Ottcrwisch wurde zurückgezogen. Ferne Gesuche lagen noch vor sür die Güter Kol. l in Frcmdiswalde. Fol. 22 in Pomßen, Fol. 22 in Streuben, Fol. 50 in Großbothen, Fol. 17, 20 und 10 in Allenbach, Fol. 21 in Trebel-Hai», Fol. 3 in Ncumitz. Wegen der beiten ersten und dem letzten Gesuch wurde kein Beschluß gefaßt, die übrigen aber wurden genehmigt. Erlaubniß zur Schank wirthsckast wurden erlheilt an Paßler in Kleinzschcpa, Mein hold in Nischwitz, Döring in Zallwitz, Zimmermann in Burg bergund verw. Bernau in Böhlen, versagt wurde sic Mohn in ScisertSkain und Stricgler in GerichShain. Mit Anfang dieses IahrcS traten Aenderuugen in den Gekaltsverhält »issen folgender Gemeintevorstände ein und erhielten die Zu stimmung deS Ausschusses Lauterbach, Altenbach. Großsermuth Lindhardt. Kleinpösna und Hohnbach. Dagegen wurden den Geincindebcschlüsscn von Dornrcichenbach und Erlbach, welche die Gehalte herabsctzcn wollten. Bestätigung versagt. Die beabsichtigte Veränderung der Thonwaarenfabrik von Douglas in Lübschütz wurde genehniigt. Höhere Beiträge der Wirtbe bei Abhaltung von Tanzmusiken haben folgende Gemeinden be schlossen: Großbotken, Böhlen und KlcinpöSna. Ferner wurde genehniigt Aushebung der Allgcmeinke Treben und Ucbertragung der Wegebaulast aus die politische Gemeinde. * Nossen. Den 27. Februar berics Herr Amtsrichter Weidauer in Nossen die fünfte Generalversammlung deS Roßweiner KreiSvcreinS für innere Mission nach Roßwein. Der Ungunst de- WettcrS war eS wohl haupt sächlich mit zuzuschreiben. daß der Besuch kie-mal ein spärlicherer war. als in früheren Jahren. Die Versanimlung wurde mit Gebet eröffnet, woraus Herr Pass. Flechsig aus Bockendors mit Zugrundelegung von 1. Cor. 13, 13 über da- Werk der inneren Mission sich verbreitete und die -Herzen aufS Neue sür die Sacke begeisterte. Hieraus erstattete.Herr Amtsrichter Weidauer Bericht über die Thätigkeit de- Vereins im Jahre 1880. Jeder KrciSvercin im Lande widmet seine Kräfte und Mittel einem besonderen Liebe-werke. der hiesige richtet sein Augenmerk aus sittliche wie leiblich gefährdete Kinder Scho» 13 Kinder Kat der Verein in Pflege und Obhut ge- nominal und dieselben dadurch vor schmählichem Untergange gerettet. Die Zahl der Mitglieder ist von 300 auf 420 ge stiegen, vertbcilt aus 67 Ortschaften. Die IahreSrechnung zeigte an Mitgliederbeiträgen, sowie freiwilligen Beiträgen 1059 Mark 75 Pfennige. Die Gcsammteinnahmen inel. des vorjährigen Easienbestande-, sowie der sixirten Beiträge von den Gemeinden beziffert sich aber aus 2044 Mark 40 Pfennige. Hiervon wurden ausgearben 1723 Mark 99 Pfennige.—Die Generalversammlung beschloß noch, dem LanteSvcrcine 100 Mark als Beitrag zu gewähren; ferner, in diesem Iakre zu Nossen eine kirchliche Feier abzuhalten. x Döbeln. 11. März. Gestern wurde die vom kiesigen Ge- lügelzückterverein veranstaltete zehnte allgemeine Geflügel- auSstcllung in den Brabanl'schcn Saalräumcn eröffnet und erfreut sich bis fetzt eine- regen Besuches seitens des hiblieums. Dieselbe bietet auch in der Tbat des Interessanten ehr viel, denn eS sind alleiir l9 verschiedene Hühnerarten. 29 Taubensorte» und Enten in mehreren SpccicS vertreten; auch findet man eine Eollcction überseeischer Sing- und Zicr- vögel, sowie Papageien und -Kakadu-. Die Literatur ist in verschiedenen Sckristchcn sür Geflügelzucht und Mittel gegen änimtlicke Krankheiten de» Geflügels vorhanden. Be! der stattgefundenen Prämiirung wurden 14 erste und 43 zweite Preise verthcilt, und den Schluß dieser in jeder Hinsicht ge lungenen Ausstellung wird eine Verloosung bilden. — Die diesjährigen MaturitätS-Examcn ander hiesigen königl. Rcalsckuie I. Ordnung sind günstig ausgefallen, indem die auS 13 Schülern bestehende Prima mit befriedigenden Re- ultaten da- Examen glücklich bestanden hat. * Waldheim. I» der Nackt von» Sonntag zum Mon tag brannten in Ziegra bei Waldbeim zwei Hauser. daS Wetzig'sche und da- Oekmig'sche, bis aus die Grundmauern nieder, wobei leider säst gar Nickt- gerettet werden konnte. DaS Feuer griff so schnell um sich, daß die Rettung d«r Kinder nur durch die oberen Fenster bewerkstelligt werden konnte. Infolge starken Nebel- war daS Feuer in den Nachbarorte» nickt bemerkt worden und auswärtige Spritzen deshalb nickt zur Stelle. dic Ziegracr Spritze aber vermochte bei der großen Entfernung bis zum nächstgclegencn Teiche dem Feuer nickt Einhalt zu thun. Selbst alte Leute können sich eines Brandes im Ort nicht entsinnen und die Bewohner glaubten sich gegen FeuerSgesabr vollständig gesichert. — Die »och im Wachsen begriffene Zschopau Kal Keule schon eine aöhc erreicht, wie man eS hier im Frühjahr — ohne EiS- ahrt — nickt gewöhnt ist, leider wird eS sür die llserbcwolmer nicht ohne Nachthcilc abgehe». — Der Bau de- hiesigen Sch lacht Hofes ist im Submisfionswcge dem Billigsten, Herrn Baumeister Dükrigcn in Meißen, wo Derselbe die An lage cbensallS erbaut bat. übertragen worden. Wir hören, daß die Differenz zwischen dessen Anschlägen und denen der kiesigen Baumeister eine so erhebliche ist, daß man sich an competenter Stelle, im Interesse der kiesigen Steuerzahler, ür einen der letzteren nickt zu entschließen vermochte. — Ein rassinirtcS Gaunerstückckcn Kat ein schon wiederholt mit Zuchthaus bestrafter Agent aus Licklenstein in Chemnitz auSgcsührt. Gelegentlich seiner Entdeckungsreisen machte der- elbe vor mehreren Wochen in Grüna die Bekanntschaft einer gutherzige» Dienstmagd, erfuhr, daß dieselbe 280 Tkaler Spargcld habe, und trug ihr die Eke an. Die der Liebe ugänglicke Maid glaubte den Versprechungen und ließ sich >cwege», vorläufig 'mit dein Geliebten ein Logis in CKemnitz zu beziehen. Sie übergab ihrem Ritter ihr Geld nnd Dieser besorgte nun neue Möbel, Bellen und dergleichen und so lebten sie mehrere Wochen, bis sich dieser Tage kerausstelltc, daß das Geld schon vermöbelt fei. Zum Schrecken deS Mädchens erschien auch noch der Tischler und holte sich die noch gar nicht bezahlten Möbel wieder ab. Da sie okne Möbel nickt mehr in dem Logis verbleiben konnten, beschlossen sic nach Oederan auszuwandern. Die vorhandenen Belten übergab der Mann einem Dienstmann, mit dem Auftrag, sic zu einem Pfandleiher zu fahren: seiner Braut gab er an. daß er die Betten dem Pfandleiher nur zur Aufbewahrung übergebe, thatsäcklich aber verpfändete er sie bei demselben. Mil der Erkenntniß de- letzigekackten Umstandes schwand aber daS Vertrauen des Mädchens vollständig, und es erstattete nunmehr gegen den Betrüger Anzeige. Letzterer wurde denn auch sehr vatd ermittelt nnd zur Haft gebracht. * Zwickau. 12. März. Gestern Nachmittag ist der 23 Jahr alte Färbergchülsc Bruno Knopf bei Verrichtung einer Arbeit in die zur Zeit Kock angcsckwollcnc Mulde gestürzt und ertrunken. Der Leichnam ist noch nicht anf- gesundcn. — Gegenwärtig sinket hier die Ausstellung der jenigen, durch freiwillige Beiträge gestifteten Gegenstände statt, für welche am 14. d. M. zum Besten der Herberge zur Heimath Hierselbst eine Lotterie veranstaltet wird. Unter den eingegangcncn etwa 700 Gegenständen befinden sich ganz ansehnliche schöne Sachen; der Hauptgewinn besteht in einen» angckauflen Sopha im Werth von 130 Mark. Die Loose zur gedachten Lotterie kosten 50 Psge. da- Stück, und cS geht bei den« guten Absätze, welchen dieselben finden, zu erwarten, daß dem guten Zwecke eine recht hübsche Einnahme »»fließt. — Am 2. Januar d. I. hatte der Knecht Christian Philipp Müller auS Bockau in der Oberförstern zu Harl- mannskors bei Kirchberg den Kutscher Voigt >n Folge unvorsichtigen UmgekcnS mit dem Schießgewehr getövtet. Dieser Vorfall fand am 5. März in der vor der zweiten Strafkammer de- Zwickaner kgl. Landgerichts abgchaltcnen Hauptvcrkandlung dadurch seine Erledigung, dag Müller wegen fahrlässiger Tödtung zu sechsmonatiger Gesängniß- strafe verurtheilt wurde. — Am 3. März verstarb in Werdau plötzlich die im 13. Lebensjahre stehende Tochter des Tagelöhner- Ferdinand Pröhl. Der schnelle Tod deS Kindeö führte al-bald eine An zeige über vorauSgcgangene thätliche Mißhandlung desselben herbei und eS wurde die Beerdigung deshalb von Polizeiwegen beanstandet. Bei der Sektion de« Leichnam« ist eine Ver letzung teS Schädels entdeckt worden. Die gerichtliche Unter suchung ist eingclcitet worden. — Während einer der letzten Nächte wurde bei einem Schuhmacher in Stol lberg ein äußerst frecher Einbruch ver übt. Die Diebe, welche mit der Oertlichtcit sehr vertraut gewesen sein müssen, haben auS dem Fensterladen ein großes Stück auSgebrocken, dann da- Fenster geöffnet und in dem reich versehenen Laken eine Auswahl auS den besten Schuh- waaren und Strümpfen gehalten und mit weggcnommcn. Sie scheinen in der Arbeit gestört und zu schneller Flucht gc- nöthigt gewesen zu sein, da man im Garten einzelne Strümpfe, die aus dem Rückzüge verloren wurden, gesunken hat. * AuS dem oberen Vogtland«:, 10. März. Ge legentlich deS letzten Jahrmarktes von Marknenkircken ist eS mehreren Gendarmen gelungen, eine Diebesbande, welche vereint Diebstähle in den Jahrmarktsbuden auSsührte, scstzu- nchmcn. Bis jetzt sind 4 Personen, nämlich 2 au« Landwüst und 2 auS Asch m Böhmen, in sicherem Gewahrsam. — In Klingcnthal hat sich unter den Arbeitgebern und Arbeitern eine Gewerbeschiedsgericht, das alle verkommende» Streitigkeiten auSgleicbe» soll, gebildet. — Als Pfarrer in Erlbach bei Marsncukircken wurde Sckuldirector Beck au» Wilsdruff gewählt. — Die Elster ist in Folge de- anhalten den RegenwettcrS wieder bedeutend angeschwöllen. s Dresden. 10. März. Zu Ehrenmitgliedern der Akademie der bildenden Künste zu Dresden sind ernannt worden: der Kupferstecher Ernst Mohn, die Gcschickts- malcr Anton Dietrich und Paul Kießling, die' Bildhauer Robert Dietz und Robert Henze, sowie der Architekt Ludwig Möckcl in Dresden. — Da» von den „DreSdn. Nachrichten" verbreitete Gerückt, daß dem nächsten Landtage eine Vorlage zugehen werke, welche aus die Aushebung von 10 Amt», ge richten abzicle, wird vom amtlichen „DreSdn. Journal" als jeder Begründung entbehrend bezeichnet. — Heute Mittag wurde am Bahnübergänge beim Frlsenkellcr in Plauen bei Dresden durch einen Eisenbahnzug rin Mann überfahren. Der Ver unglückte. dem ein Bein zermalmt war. wurde nach Dresden in da» städtische Krankenhaus gekrackt. — In Folge der fort und fort steigenden Hocksluth der Elbe kamen die großen Waarenspeicher am Altstädter Packhos in Gefahr, überschwemmt
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