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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 16.03.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-03-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188103166
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18810316
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18810316
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1881
- Monat1881-03
- Tag1881-03-16
- Monat1881-03
- Jahr1881
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 16.03.1881
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»eBook. nnnader Laura. 1462». 1S6Lb. ik. Lank- üuhaftrr Brrlinrr lodurger ! »4b.—. h« Bank cedübank 10?.-. Oester- Inhrimer in —.—. g«- und n ia und Orsterr. . Sikber- >lid. «n- deutsch« liuünisch« Orirnt- ÜOS.SO. 174.80. K07ch0. Mainzer Deutsche Dort». 101.25 101.25 ,108. 101. 103L5 107.7b 95. 108.20 27.50 retül. agcrbia. 2.60 t37ck0 ». SS«. !i L1Ü. Fabrik , 119« i.)ic«.2L ) so. (Schön- (Hehden. Oesterr. te 79'/.. » 91'/.. 17S.—. Oesterr. >» 93'/.. H 178'/» fl 1?2'/» ISO.-, dit^lctie» 117«. Ducate» e 92.75. X). Elisa- 0.25. — >73 SO'/» an 1872 h- «old. —225^l. Znni-Iutt «.SO >«. («rfte. ille». — Import ktmbrta". ^behalt«. »rsch-t«t tck-ltch früh «'/. Uhr. UrtttrsI», >»t LrPrtiti« T»chmu>eö>>Ise 33. LPrechlnte, der Ued«U«»: «onnitta^ 10-12 Uyr. L—H nu. der kür die ,ächfts«l»ni«, «»»«er deftt»«te» Lujerntr «, 22oche»»««e» dt« 2 «tzr «eichmtn,^» «»«»». »»d-eftt«^» frRtzdt« 2» de, /Male, klir 3,s.-^„atz«e: ptt« »Ik««. l1mvrrstt«t«»r-ftr «. r»,i« Lösche. Kaiharinenstraftr 18» p. ««r dt« '/,» U»r. MipMerTagtlilM Anzeiger. Organ für Politik, LocalMichte, Handels- and Geschäftsverkehr. Auflage L«,«0v. 21d«,ne»en»»Prei« vienelj. 4V, ML- inrl. Brinaerlohn 5 Nk.. durch dir Post bezogen 6 Mk. Jede einzelne Stummer 25 Ps. Velegsemplar 10 Ps. Gebühren für Extrabeilage, «G»e Pvstbesörderung 39 Mk. «tt Pvstbesörderung 48 Mk. Inserate «gespaltene Petitzeile 20 Pf. Gröbere Schriften lau« unserem Preis- verzeichn^. Tabellarischer Satz nach höherem Daris. Uerlaaen »nter den Nedactionastrich die Spaltzeile 40 Pf. Inserate sind stet» an die «xpeditl«» z« senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung prnaumveruoäo oder durch Post. Vorschub. ^ 75. Mittwoch ten iS. Mürz >881. 75. Jahrgang. Amtlicher Theil. »»» I. Myrtl erfor- Lekanulmachuna. Lftei de« Reick»«arncht soll stir die Leit LKKI dt« »I. Mckr, »88K die Herstellung der ParltePe» Bärheretadände sowie die Lieferung de« Aeueruua-weatertals, bestehend in etwa »SV« Teatuer Pechstückrvtzle» bester Qualität, im Wege der Submission vergeben werden. Die Offerten, welche als solch« äußerlich erkennbar zu machen sind, werden nebst den vorzulegcndea Proben bi» zum Sb. dieses Monat« einschließlich während der Diensthunden im GeschästSgebäude de« Reichsgericht« — Zi««er Vtr. LS — woselbst auch Über die Llrsrrung-bedmgungen Lustunst ertheilt wird, entgegengenommen. Leipzig, den 15 M Die Ltkamltmachimg. Zu Ostern d. 3 kommt dir unters«« Oberlebrerstrll« an unserer höheren Schule für Mädchen mit einem Gehalte von rooo Marl zur Erledigung und soll mit einem akademisch gebildeten Lehrer, der auch die erforderliche Qualifikation für den französischen Unterricht besitzen mutz, wieder besetzt werden. Wir fordern daher geeignete Bewerber hierdurch aus. bi» »um L. April d. I. ihre VewerbungSgksuche unter Bei- sügung eine« Lebenslaufes und ihrer PrüsungSzeugnisse bei un» emzureichen. Leipzig, den IS. März 1881. Der der Stadt Leipzig. br. Georgi. W.tffch, «ff. Nir, >881. Gerichtdschretderel des Reichsgericht». ökkauntmachunz. Der am I«. November v. 3. allhier verstorbene Frau, Dominic Grafst hat dem hiesigen Ldeater-Pea« sio«»-Fo»-< ein Permächtniß von Aüafzep« Ta»se»d Mark testamentarisch hintertaffen, wofür wir dem Ent schlafene« hierdurch öffentlich unsere» aufrichtigsten Dank Nachrufe». Leipzig, de« 12. März «88t. Der ver»alt«aa»a»«fch»st de» Theater »Veastoad.Aaad«. Jagdverpachtimg. Da« der Stadtgemcmde Leipzig und de« übrigen Erade- selber Grundbesitzern zustehende Iaadrecht auf der Klar Sradefrld von 409 «der 152 O^Rukden - 22« Hectar «3.05 Ar jagdbarer Fläche soll aus die ae»» Jahre vom L. September 1881 ht» SS. August I88U L«a»ahe»h, de» Ktt. dies. Mo«. Vormittag» LL Uhr aus hiesigem Rathhause, l. Etage Zimmer Nr. 16. a» he» Meistbietende« anderweit verpachtet werden Die Verpachtung»- und Versteigerungsbedingungen liegen ebendaselbst ans dem großen Saale zur Einsichtnahme aus. Leipzig, den 9. März >881. Der Rath der Stadt Leipzig. >i. Eerutti. I-r. Georgi. Bekanntmachung. lindern, ivetche ihre Kinder ^ . - Eie» Sttft«»g bei dem ^ „ ^ hiermit eröffnet, daß nur den nachverzrichnet» Kindern Ausnahme in die vereinigte Kreischul« zu Ostern d. 3. von genanntem Direktorium bewilligt worden ist: Denjenigen Eltern. . .. u. Pfleaeeltern und Vormündern, ivetche ihre Kinder oder Pflegebel oblenen zur Erlangung f Schul unterricht» MM» der Löradlrr sehe» Stiftung bei dem Directorium dersett>eu angemeldet haben. freie» w»rk d«B stt»»«»^ Ehler«, Albert Leonhard Kreuzet, Friedrich Ernst »ö»«. Dorothea Carola ! »am» «er Ult er. Eta,» »Üer »«er «Sewerb« VatzmmA. GfleHeetlerN. «erselbe». Louise Hermann imann. Hedwig Mari« Margarethe Slsadech l>, Iba Clara sichet, Margarethe Elisabeth «ring, Jda Llaro Setm» nnednrg, KranniSk» Wilhelm. Eltsab 1» Zrrlitz. Kranz gal.nS ürdiS, Willy unhur Emma Martha , Carl Hermann Johanna Marie ig, Herma», Ratzert Max Mörttz. Friel "kümst^A Deschnrr^Knedrrwe Lonlse H»kda Anna Uaaer, Minna Laura Helene WM, Wilhelm», Hedmi» -et«. Leonh. Schmied uSmannS Wiwn« denv. liu« «ob« Hermann Roda« ura veno. Marie Amalt« »er aaz uy Hermann »t'se MiUrlstraße Wb. Markt lO. Nicolatstraßr 13 b. Burgstraß« 21. «der derm elfter ^ ^ H« Marsthelser viumruhäadlert» eidrr »meister« Witt»« ^ iftsch« . Avals ^ Hausmann Andrea» Eaitfrled Nnpnst Drechsler MtSdesserin Rathsmaagemeifta rtthelser m» KM Richard Die Ausuahmescheine sind von dm betrSstaWr» LngehSrigm i» «derer Scbulexpedition. Natdhan« 2. Etckge. Zimmer >r. 3m Uebrigm werden all« Diejenige», da» angemetdete hierdurch angewiesen, für aaderwcite «ch»ah»e Leipzig, am 10 . März 1281. ße Io. ztzrberstrabe 3. ^ olcheltSstrabe 9. lagwitzer Dirab» 24 «in strafte 31. letchsstrofte 40. Wiesenstrafte 9b. An der Plcift» 2g. Rürcrstrafte 19. Berliner Strafte 20. " rafte l4. An der Pltift» 8». Reich-ftrafte 17. . vurastrafte 26. An der Pleihe 2r.r. An der Pleiße 2a.^ westsirahe 3ö. Karl strafte 9. Humdoldtstrafte 32. der vorgenannten Kinder S»»««h»»h, de» Lv. d». Mt»., 8. persü»ltch adzuholen ängemeldete Kinder ober Pslegetiefohleue »icbt berücksichtigt werdm konntm, dasirlb» j» ««, Schule besorgt z, sein. welche der antirufsischcnOrlerUVciillk Bismarck'S nah« stehen. Da« beweist, wie sehr man die FriedenSadsichtrn Alexanker'« lll. aus ihren wahren Werth hin würdigt. Die europäischen Börsen und vor Allem die Berliner Börse ' stieft levhatd da« Peiersburgrr Drama ohne eine Erschütte rung der Eourse an sich voriibcrachen. Da« verdient schon deshalb bemerkt zu werten, weil da« mißlungene Attentat aus Alexander II. vom l7. Februar vorigen 3ahrrS eine so gewaltige Panik aus der Berliner Börse yervorgerufen hatte. Warten wir also ab, was unS die nächste Zukunft bringen wird; da« Deutsche Reich ist stark genug, um jeder Lage grivachscn zu sein. -"Äs- ^ Friedrich Der Seh»l«»»f«h»- drr Stobt Leipzig. LK. Panitz. Lehnend h«r Nichtamtlicher Lheil. Leipzig, 16. März. Sie Nachricht über die Erm»rd«ng K«if«rUlBp,». '»U. von Rußland hat Überall i»f «»nie Bewegung hervvrgeruken. «nd alle >»g«legmh«iten treten vor diesem tragisch» Eveigni Hintergmnd. Berlin war in einer keberhsM»» A denn 3edermann dachte an di« verwandtschaftlich« und sch östlichen Beziehung», in welch» unser greiser Wilhelm zu de« Zaren gestand» hatte. Der Kaiser erfuhr von dr» Atlanta»» M»st in sei»«, Palast. Er wollte der Nachricht erst kein» recht» Glautzvn betmesscn und schickte nach dem Au«wOrtig» Amte. Schw, begab sich Gras Limbnrg.Stit«» zuw Monarch« «ch berichtete nach dm bi« ^ schaft in Petersburg aram«m alle Detail» der üwchstm»», S»jF «» d» bald barans erfolgt» Tod de« Zar». Der Katsne bvrte tief er» griffen zu und sagte: «Lifo a»ch mit E»»««e ist Da« »llP. üch aewes»." Darauf zog sich der Monaoch i» Pin Satziwrt ,»rück. Thränm m d» Augm, »ad dtiW »ärmere Zeit ganz alles». Di« Pri»z» de« königlich» Hansa« versammelt» sich un Laufe de» Ldmv« fast sämwtiich im P»tat«. Der Kaiser, obwohl aus da« Tiefst« ergriff», hat. wie allseitig coastatirt wird, weder eine Ohnmacht gehabt noch sonst an sch»» körperlich» Befind» Schaden gellttm Kürst Bi«marck begab sich am Somch», Ubach «»h der russisch» Botschaft und conserirt« mit Her» ». Sa d»rm» L» Montag vormittag um ll Khr fand t» » g Eapelle daselbst «i» TrauergottosMmst f die Kaiserin und fast da» ganze kvnig! Der Kronprinz ' '' . ... tanl» i ^ ' um dem anstznsprrchen ewcsen ist, werdm sich Deputation» nach Dt. Peter«, «gebe». «hes d»rg U»ch i« Reich«tage chch di« Vchreckm«nachn'cht die t« Bewegung hemor Die am Montag statiqesunbcne wurde vom Präfivmt« »,» Goßler mit sprach« eröffnet: Wir All«, »1« Herren, stehe, lief »schälte ri »Irr dem Ein. eine« «tschlichen ErkiAnisse«. da« sich ln unserem »ftlt> " ntzäo» hat. eine« Ereisnisie«, welche« den dems^.. »»» da« Präsidium der herzlich» Dheünahme de« Reich«, an dem Berlnste, von welchem Se. Majestät der Kaffer und Infferltch, Han« dettvsf» worden, ehrsnrchwooll «»«druck ; M Win Widerspruch erfolg« ten >, diesem ihm ertheilt» so nehme ich an. daß da« PrösÄmr üstwge «ntrrzieh» darf. (Allseitig« fieder bürt» di« Ansprache stehend an. Die An- aus vorheriger B« Die Mit^ ache beruht« aus vorheriger Verständigung mit hervor» ragenden Abgeordneten de« Hause«, und e« wurde dabei fest nehalt», daß die Theilnähme de« Hause« an dem schwer» Beriust, d» Kaiser Wilhelm persönlich erlitt», au«g«. drückt, aber jSe politische Demonstration hinlangehaltm wer- »» sollte. Die Kola» de« r»ssifche» Thronwechsel« werden von aller Welt mit Spannung erwartet. Wa» nun? ist Krag«, weich« alle politisch» Kreise für lang« Zeit de» stigr» wird. Wen» e« wahr ist. wa« die dunst» Blätter der Geschichte von dem Lebensende der Romanofs« erzählen, daß keiner derselbe» eine« natürlich» Tode- gestor- de», so hätte wenigst»«- der zweite Alexander vermöge seine« human» mid weichmiithig» Eharakter« vor diesem tragisch» Schicksal bewahrt bleib» können. U« ihm sönlich war e« wahrlich mcht geleg», daß der Bog« zu »rfvarmt »nd dem sich mündig fühlend» Volke ein« Ver fassung, und sri es auch nur eine ständische, vorenthalt» blitb. Uber er »erstand nicht, mit ^leich^m unbewußt glück» sicher Wahl diejmige» MLnntr stell». steigung zu beglückwünsch». Dem Kroo an Mrinz Krwbrich Ka^. bL G»rr»t MolKe nnb Knihew ». Manienffll t K»is«r, »«lcher sich persönlich > b,,g hegede» »ottt«, tat «nf» schließlich bavo» Uhst»»b ai,»«»«». D«l ( «Wie für dm Kaiser UlepnnRr «Ms vier Sech«» di« Tr«, » v«, «ll» Rogimmlrrn ^» dM-m t-is« Aliponb» ^ .. ^ AGelch« mit Tal»t. Uneigennlttziakril wtd staats»tnuische« Blick, für di, StrAmnag» der Zeil da« Staalsruder geleitet HÄtz». Wird Kaiser Ul«xa,bir lll besser heratteu sek» «. Mal«»» ch »ach Sl^ Pestartz. f bring«»»« SRte» D«t H»s »«»er ll. tioneKe ^ herath »»d andere Weg« gehenf Wird er dnrch constitul ^ "'»d«fl« die Last der Berantwortlichkrit ans a r» übertragen? Man hegt nnr geringe Hosftnwg «i»e so klnae Maßregel. Das Selbstyerr^ch die ihm» Eigennutz« frsh«»d» Groß» de» Reiche« werden ihr« Domäne be» gegenwärtig» selbstherrl > herrlich» Regierungssystem« nicht mit dem intelligenter» Bürgertlmm und dem Nein» Adel theil» wollen. Da« Manifest beweist schon, daß der neue Herrscher nicht einmal den Wunsch hegt, seinem Volke mit Reformen oder auch nur Resormversprech» entgegenzukommen. Welche Helgen werken sich an dies« bedeutungsvolle Unterlassung knilps»? Daß die Opposition, die unler Alexander II. noch nicht alle Schicht» der Bevölkerung ergriff» hatte, sich jetzt auch in die unter» Elasten verlies» wird. Gejcbiebt Da», dann ist eine Revolution unvermeidlich. Diese Besorgnisse hegt man in sehr gemäßigt» Kreis» und kommt daraus zu sprechen, daß durch eine Politik der Unnachgiedigkeit die In teressen Deutschlands sehr gefährdet werken tonnen. Und diese Gosahr müßte steigen, wenn die Befürchtungen sich erfüllen, daß die slaviscbe Gesinnung deS neuen -Herrscher» zur» Angelpunkt« der nationalrussischen Hoffnungen gemacht werde, um die ariechisch-lürkische Frage »n 3nleresse Rußlands zu lösen. Indessen giebt e« auch gewichtige Stimm» und man findet sie namentlich unter den in Berlin lebenden Ruff» von hohem Range, welche bestreiten, daß von Alexander IN. eine herausfordernde Gesinnung gehegt oder gar ausarsiibrt wurde. E» sei allerdings wahr, daß der seitherige Großsürst-Thronsolger bi« vor etwa drei Jahren sogenannte.Lronprinzen-Politik" trieb, «der die hochstiegen. den Pläne für die Bildung eine« großen Südsiavenreichs an Donau und Balkan unter der Führung Rußlands seien durch den AuSgang teS russisch türkische» Krieges und die Festsetzungen des Berliner Longrrffe» mrhr al» rrnüchterl word». Personen, die noch vor jturzem Gelegcnhtil gehabt, mit dem gegenwärtigen Zar» einen vertrauten Meinung«. auStausch zu pfleg», versichern, daß er vondenpan- slavistischen Anwandlungen zurückqekommen sei. Seine Umgebung bestände weder au« den bekannten moSko- witiscben Generalen und Aketssamilien, noch habe er in ten letzt» Jahr» ein» ausgesprochenen Deutschenhaß zur Schau grtragen. Seine Haltung am Berliner Hose war bei seinem vor- jährigen Besuche eine ebenso correcte wie loyale; und daß er sich bestrebte, diese Auffassung von seiner loyalen Gesinnung zu erhärt», galt al» ein BeiveiS, daß er dabei kein Opfer 3m Reichstage war am Montag begreiflicherweise die Aufmerksamkeit säst ganz von dem Gegenstände der Pcrband- tnngen abgelenkl, dennoch ist die Art nicht unbeachtet geblieben, >ie der ausgesprochen pa rticularistische Ühcs der airisckrn ijttramontanen, Freiherr zu Franckenstein, tr die Bewillijzung der Positionen für die Wirt bschastliche lbtheitung im ReichSaml de» Innern cingetreten ist. her Redner stritte zwar mit sichtlicher Geflissenheit da» Interesse b» den Vordergrund, welches die Mittel st aalen davon hätten, daß die Entwürfe der RcichSgrsetze von einer Reichs pehvrbe statt in einem preußische» Ministerium auSge- «beitct würden. Aber er war sich des inner» Widerspruchs i» particutaristischen Interesse dm Au-bau der Reich» exgamsalion zu fördern, so klar bewußt, daß er in einem «bevrückiichcn Vordehatt sich dagegen verwahrte. auS der Ab Mnnmng seiner Partei einen Schluß für spätere Fälle zu z«hen. In privater Unterhaltung hat denn auch Freiherr u« Franckenstei» kein Hehl daraus gemacht, daß er im Hin- dtlck aus die Versöhnung der Regierung mit dem Eenlrum gern di« Gelegenheit ergreift, sich dem Fürsten Bismarck nützlich zu zeigen, klebrigen« wird in den Kreisen des Een- tnun» die Spaltung zwischen dm radikal» und hochconser» »ativen Element» täglich fühlbarer, und es ist nur rin Beweis «ehr dafür, daß Herr Wiudthorst, um den Riß zu ver deck». sich ab und zu scheinbar zum Wortführer der Radi kal» macht. E» sind da» Gewaltanstrrngungcn. um sich im Vertrauen zu erhalt», welches ihm unter den Händen ver schwindet. Trr Tag der Aussöhnung der Eurie mit der isckcn Negierung wird der Tag des Zerfalls der heutigen rnmSparle» sein. Die Majorität wird sich zwar unter dem Einstuß deS Klern« und de« adligen Großgrundbesitze« in Schlesien. Westfalen und Baiern zu den Evnservaliven Die radikale Minderheit, die Haupt ihr« Stärke hat. wird sich als solche zwar im Widerspruch mit der hierarchischen Losung nicht be haupt» können, aber nur um so gewisser eine werthvolle Unterstützung der fortschrittlich» Elcmmte, wie bereit» in der Eonflietszrit, abgeb». U»« den Debatten der in Rede stehend» Sitzung heben wir noch Folgendes specirll hervor: Da« Hau« trat i» die Berathana derjenigen Dheilr de- Siat« de« Reich-amt de« Innern, welche der Budgetkommission zur voroerathuna überwiese« waren. SS sind die« diejenigen ÄuS- «ade», die sich aus dir Schaffung einer neuen Abtheilung dieses Uvue«, derjenigen für »trttzschaftliche Angelegenhette», be- iüoh». D e Lommffsio» beantragt, den Voranschlag mit 628,560 Mark dauerndrr nad 394Mb einmaliger Ausgaben ,a bewilligen. Dogmen beantragt Lbg. vr. Weber, die für dir neue «btheilung aekrderlen Summen z» streichen, daaegen ein Pauschquantum von 30,000 ^l zur Vorberathnng wirihschaftlicher Angelegenheiten zu bestimmen »nd dann dt« dancrndrn Au»aabeu noch einmal in der Commission berathe» »» lasse». Dieser Antrag wnrd« schon in I Commission gestellt, blieb aber doN in der Minorität. Adg. De. Weber «otivtrt denselben heute damit, daß die neu z» schaffende Ablheiluna wobt kaum hinreichend beschäftigt sein würbe. Wen» «an dies« Abiheilung al« Erundstock eine« dereinst beschaffend» deutsch» HandrlSamte« bezeichne, so sei dagegen amt allerdings wohl z» er- »tcht »ei,«! sei. . ktatr de, Beetticher: E« tzandrlt stch n»r »» die Frage: soll rin Destnittdnm «der «tu Predtsortum oorattoge, werden? Die Regierung steht auf d Standpunkt, daft st« sich «der dir Form, unter der ihr ffweck erreicht wird, wenig Schmerzen mach» würde. Ader nach «nsrren Ersah, rnnch» ist dieser Zweck mit einem Panschgnautnm nicht z» erreich». Der Herr Vorredner führt« ». L. rin» Grund an. de» ich bereit« für Mdertegt hielt: Da« e< auch ohne die« im Reich-amt de- hinübersühren taffen, sächlich am Rhein Inner» nicht fehle; ich weift nicht» woher der Herr Vorredner seine Information» bezog» hat. Er hat es al-notorisch dezeichact, daft die Krisle beschästigungalo- da sind. Ich dabe die Ehre, ü Äonate an der Spitze de- Reich-amt- de- Innern zu stehe», und ich kann vrrsichern, daß die meisten Be- amt» diese- Ressort» unter riner Ucberdürdung leid». Ich hätte ja gar kein Interesse an der vermehruna meine-Bcamtenpersonal-, im Gegentheil, da- Interesse jedes Reffortches- geht dahin, mit den der Zahl nach geringsten Kräften au-zukomm». Et steht also ur Di-cussion einfach die Frage: ist es nolhwendig, etat-mäßig« stellen zu schaffen, oder genügt ein Pauschquantum? Run haben wir im Anfang die wirthfchaftliche Abiheilung de« Reicli-aint- de- Innern ohne Kost» so geschaffen, daft durch kaiserlich« Verordnung au- den preußisch» Ministerien Mitglieder nebenamtlich in diese wirk' schaftliche Abthrilung berufen wurden. Da Hab» wir aber die Eriaiirung gemacht, daß damit nicht au-zukomm» ist. Einige Früchte der Dhätigkeit dieser Abiheilung sind Ihnen schon zu- gegangen, eine größere Anzahl von dergleichen ist aber im Rückstand und darunter sehr wichiige. Wir begegnet» nämlich dabei dem Einwande, daß die Beamten diese Enlwürse wegen Urderbürdung in ihren Hauplämtern nicht bearbeiten könnt». Deshalb ginge» wir dazu über, die Etat-sorderung auszustell». Wenn »n- nun gesagt wird, mit einem Pauschquantum könnt» wir Dasselbe leisten, so habe ich zu erwidern: die Ausgaben, die der wirthschasilickien Abtheilung harren, sind so bedeutend, daß wir dazu iüngrrr Beamte nicht brauchen können, sondern bewShrtc Kräfte Kaden muffen. Nun liegt e« in der Natur der Sache uud auch die Erfahrung sprich» dasür, daß weder die Ressortcheff-, noch auch die Beamt» selbst, die wir zu den commissarisch» Arbeite» brauch» könnten, zum Uebrrlaffen ihrer Herr» Beamt» rrsp. zur commtffa- rischen Dt ätigkrft geneigt sind. Und Da- ist ganz natürlich, denn eder Benvaltuna«chcs ha» da- Interesse, bewahrte Kräfte an sich zu esseln und ebenso wird sich bei aller Neigung der Beamten, mitzu- wirken bei den bevorstehenden soeial-politischen Arbeiten, ein älterer Beamter doch wohl besinn», sei» gewvhnie- Amt auszugcd» und «i» Feld zu beackern, da« er bald wieder verlasse» wird. Die- ist riner der Gründe, we-halb wir ein Definitivum fordern. Wir glaub» auch nicht, daß diese Abiheilung eine- Tage- dejchäftigung-lo< da- stehen werde. Der Herr vorrrdner hat weiter al- eine A»ßeru»g von mir hingestellt, daß dies, gesorderte Adtbeilung den Grundstock eine« Reich-chandel-amte- bilden solle, da- ist nun vorläufig blo- Zukunft«, musik, aber wenn e- eintrrt» soll, so ist doch dazu ein« definitive, nicht blo- provisorisch arbeitende Abiheilung nöthig. Ein Amt, wie wir r- schaffen wollen, muß. wie ich schließlich bemerken will, von der Politik, die wir im Innern verfolgen, rcsp. von einer Aendernng dieser Politik unberührt bleib». Iq glaubt auch kaum, daß eine Aenderung dieser Politik in nächster Zeit anzunehmen ist. Wir kommen also za der Ueberzengnng, daß rin Provisorium und da« angcbotr« Pauschquantum n»ch» genüg» wird, und wenn ich Herr» vr. Weder auch dankbar dafür oin, daß er da« in der Commission vorgeschlagrn» Panschquantum um 5000 ^l rrdöht, so bitte ich Sie doch, sich den Antrüg» der Lommission anzuschlieft» «ad un- die Abtheilung definitiv zu bewillig». Dir Debatte wird geschloffen und nach Ablehnung de« Anträge« Weber, für welchen die Fortschritt-Partei, die Secessionist» und die Nationallidrralen stimmen, die Position unverändert bewilligt. Der „Deutsche Reich-- und Preußische Staat«, anzeiger" widmet dem Andenken de» verstorbenen Kaiser- Alexander ll. folgende Worte: „Unser kaiserliche- Haus ist durch die am Sonntag Abend eingetrofsenc Kund-' von dem plötzlichen, unler furchtbaren Umständen erfolgten Ableben Sr. Majestät de» Kaisers Alexander ll. von Rußland in tiefe Trauer versetzt worden. In die Thcitnahme an dem Hin scheiden des unserem Herrschrrbaufc so nahe stehenden Monarchen mischt sich überall die größte Entrüstung über die ruchlose Tbal, welcher der Verblichene zum Opfer siel und welche in der Geschichte kaum ihresgleichen findet." Die Eommission zur Borberathung deS Gesctzentumrse«, betreffend die Abänderung der RcichSversasfung, wird am Donnerstag ihre erste Sitzung adhalten. Nach den Privatdesprcchuiigeii, die stattgefuntcii. glaubt iiian kaum, daß eine Majorität für die zweijährige EtatSperiodc zu Stande kommen wird, und niminl vielmehr an. daß da» Resultat der Beratbungen schließlich die Einsührung von vier- resp. fünf jährigen Legislaturperioden sein werde. Die Berufung de« preußischen Landtage- zu einer außerordentlichen Session »ach Schluß der ReichStagSsefsion ist. wie e» heißt, beschlossene Sacke. Wenn sich die Nachricht bestätigt, daß auch für Köln ein neuer Bischof oder BiSthiiinüverwescr gewählt und der vormalige Erzbifcbos MelckerS mit der EardmatSwürde ab- gcsiinben werden soll, so würde der bisher vereinzelte Fall in Paderborn im Lichte einer generellen Maßregel erscheinen. WünschenSwerth ist eS freilich nicht, daß sich der Papst seinen Rath in deutschen kirchlichen Fragen auS adgesrtzlen Bischöfen zusammcnsetzt. Die entscheidende Frage, ob diese Vorgänge wirklich einen bedeutsamen Schritt zum Frieden darstcllen. ist und bleibt immer die Anerkennung der Anzeigepsticbt. Noch hat hierüber Nickt» verlautet unv große Reserve bei der Registnrung von Friedenssymplvmen ist daher noch immer am Platz. Bei Beginn der Montag-Sitzung der zweiten württem- bergiscken Kammer gedachte der Präsident Hölder der Un- tbat in Petersburg und gab der Versicherung Ausdruck, daß Alle» einig sei im Gefühl de» Abscheur« einerseits und de» GesühleS herzlichster The,lnabme für die Königin als die Schwester des verschiedenen Kaiser« andererseits. Ueber die Art, wie dem König und der Königin daS Beileid der Kammer auSgedrückt werden solle, werde er sich mit dem Präsidenten ver Ersten Kammer ins Vernehmen setzen. In der am Montag stattgesundenen Sitzung de« öster reichischen Abgeordnetenhauses legte der Finanzminister einen Gesetzentwurf über die provisorische Feststellung de» Budget« für den Monat April vor. Bri der hieraus vor genommenen Präsidentenwahl erhielt Smotka l84 von 338 aögegrbenrn Stimmen, während aus den Abgeord neten Rcckbaurr nur >46 Stimmen fielen. Smolka nahm die aus ihn gefallene Wabl dankend an, sicherte die gewissen hafte Verwaltung seine« Amtes zu und bat um die Nachsicht und die Unterstützung de« Hause«. Am Sonntag, am Iakrrstage der Wiener März- bewegung von >848. versammelten sich um 9'/, Uhr Morgen» sämmtlicke deutsche Studenten Wiens aus dem UmversilälSptatze, um nach dem Schmelzer Friedhöfe zu den Gräbern der am >3. März 1848 im Straßenkampse Ge fallenen zu ziehen. Da die Betheiligung von mehr al» 2000 Studenten zu erwarten ftand, so verbot die Polizei einen ge meinschaftlichen Zng und gestattete nur. daß die Studenten sich gruppenweise, ovne Gesänge oder sonstige Kundgebungen, nach dem Friedhöfe begeben. Der Universität-Platz war schon um 9 Uhr dickt gefüllt, während sich ein zahlreiche« Publicum in der Wollzeite und den übrigen benachbarten Straßen an- sammelte, wo Schutzleute den freien Verkehr nur mühsam
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