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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 17.03.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-03-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188103172
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18810317
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18810317
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1881
- Monat1881-03
- Tag1881-03-17
- Monat1881-03
- Jahr1881
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 17.03.1881
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Berthetluug gelangt w»d resttrend« N.10KK8 vorgettagen werden. Der Sj in Höhe von 2^00,000 ^ an» den Bet Heiligungen der brlausen. Ter Bestand an eh 1880 enthielt inSgesammt wovon 246,143.05 Staat» nn^Ra^nnng bleibt I eintretender Verluste aus «M7.152L6 ^l . ^ am 31. Decbr. S.743.05 X (lst?V: 1L22.2MD5 ^l). und Lommnnalpapiere. 2246.10 Eisenbahn-Priorität«-Obligati»ae«, 6861.15 ^l dergl. Stammaktien, 184,208.20 Bankaktien, 7284.» Judustrieactiru. Die Einnahmen setzen sich au» folgende» Posten zusammen: Wechsel- Lonto 89,901.95 » (1879: 91/35:3.87 >), Effecte». Lonto 85^15.92 .« <1879: IS4.K2I.08 ^l). Sorten- nnd Lonpons^onto 4809.08 >l), Darlehen-Lonto 4720.74 ^l, Lonto-Lorreat-LoMo 969,128.37 .« <1879: 284^71.09 >ll). Landrentenbank 23,107.75 Mark, Depositengebühren 400 -öl, Gebühren für offen« Depot» 2169.75 Haus-Erttägniß 649.23 — Die Bilanz. welche sich unter den Inseraten aus S. 1138 befindet, läuft auf beiden Seiten mit 15,905^28.60 >ii au». *ss* Berit«, 15. März. Dir hochgradig« Erregung, welche sich in Holge der Nachrichten au» Petersburg auch unserer politischen Kreise bemächtigt hatte, ist Schuld daran, dag da» Bekanntwrrden de» Vertragsentwurse», welchen di« vereinigten Staate« von Nordamerika und Frankreich der Müazcoaserenz vorlegen werden, nicht den Eindruck gemacht hat, den e» unter normalen Verhältnissen wohl hervorgerusen haben würde. Mit Recht ist e» beklagt worden, das, der Entwurf nicht schon in voriger Woche publicirt war, ehe die Uebersicht über de« Stand der Münzresorm un Reichstage zur Berathuuh kam. Die Debatte über die Bethei- ligung Deutschlands an der Lonserenz hätte dann wenigsten» sür die Reichstagsmitglieder, welch« da» Wort ergriffen, eine andere Unterlage gehabt. So viel ist sicher, daß die Doppelwährung un» jetzt viel näher gerückt ist <?), al» vor drei Jahren bei der leiten Lonserenz, an der di« deutsche Reichsregierung die Theilnahme in höflichster Form abgelehnt hatte. Damals hatten die Bereinigten Staaten allein einen Antrag ein gebracht, der nur principiell Folgende» festfiellen wollte: .,1) Die Lonserenz ist der Ansicht, dag es nicht wünscheuswerth sei, da» Silber von der freien Ausmünzung in Europa und de» ver einigten Staaten auszuschliegen. Sie glaubt im Gegeutheil, e» sei wunickeuSwertb. daß die freie Ausmünzung de» Silbers nur seine unbeschränkte Verwendung al» gesetzliches vollgültige» Zahlungsmittel ausrecht erhalten werde in deaienigen Ländern, wo solch« letzt be stehe, und dag sie. soweit möglich, in den Ländern, wo sie aus gehört habe, wieder hergestellt werde. 2) Die gleichzeitige ver- Wendung des Goldes und de» Silber» al» gesetzliche« Zahlnngt- mittel sür jeden Bettag läßt sich ohne Unzuttäglichkeit sichern: ». wenn man sie mittelst eines durch internationale» Einverständnis, stellenden Verhältnisses aus einen Fuß der Gleichheit und d. wenn man für jede» der beiden Metall« nach der festgesetzten Werthrelattou durchaus gleiche Bedingungen der Ausprägung annimmt." Nur dir italienischen Delegieren mten dem Anträge zu, dagegen nahm di« französische egierung, die jetzt mit Nordamerika die Initiative für die Gründung der „Ilmoo diwötalllqus" ergreift, eine sehr reservirte Stellung ein. Die stattgehabte Suspension der Silberausmünzung, bemerkten die französischen Vertreter, dürfe nicht als ein Schritt zur alleinigen Goldwährung angesehen werden, sondern soll nur eine abwartende Stellung schaffen, au» welcher herauszutreten sei, wenn gute Gründe dies anrathen würden, und wahrscheinlich werde die» in der Rückkehr zur Doppelwährung bestehen. Diese abwartende Stellung werde so lange dauern, al» die Ursachen der Silber- entwerthung nicht genauer eruirt seien, namentlich bi» dahin, daß Deutschland sich seines überflüssigen Silber- werd« entledigt haben. Da» ist nun bekanntlich bisher nicht aescheben, aber trotzdem ist Frankreich aus seiner „abwartenden Stellung ' jetzt gründlich heran»- getreten. «— Wechselstempelsteuer. Die Einnahme de» Reith» au» dieser Steuer betrug im Februar 493,4l6 .6; hierzu die Ein- nahmen in den Vormonaten (April 1880 bi» mit Februar 1881) 5,416,700 -- 5,910,117 .4! oder 72,638 >l mehr al» in der. elbrn Zeit 1879 80. — Bon den Eingängen entfallen im Reich», "ostgebierc u. A. auf: seftzusl fetzt. I»l»»»»ti> «>» der Etmi-b»« s» «am -i- »rsr — nxniger stkirn-r 1881 N»r»l d>« m>« gesruar 18NI 707,257 >l » » » Berlin .... , 51.096 >4 -4- 17.642 43,072 - 588,767 - -i- 21,573 - Düsseldorf. . . 33.693 384,644 - -I- 14,695 - Leipzig . . . , 31,637 - 347,779 - -i- 32,513 . Frankfurt a. M. 25,965 w 317,362 - -i- 18.242 - Bremen . . . 16,635 » 198.743 - -s- 9.878 - Karl-ruh« . . . 15,837 « 164,759 - -»- 11,421 . Magdeburg . . , . 14,898 - 193,488 - — 1,275 . Köln a. Rh. . . , 14,813 - 162,048 . -i- 11,517 . ArnSbcrg . . . 14,590 O 175,244 - — 12,664 - Breslau . . . 13,944 - 156.273 - — 9,443 . Straßburg i. E.. , , 13,719 - 177.1N8 - 8,025 . Dresden. . . 11,484 » 122,143 - -i- 3,5:35 - Königsberg . . 9,459 - 122,403 . — 24/194 - Danzig .... . 8,413 » 115,774 - — 17,994 - Im Reichs - Postgebiete zusammen .... 431,773 ^l 5,282,187 .41 -s- 48,968 ^1 «aiern 42,707 . 430,369 - Z- 17.781 . Württemberg. . . 18,936 - I97H60 - -ss 5/189 - Ueberhaupt . . . ^3,416 .4l o,910,116 .4l -s- 72.638 ^l *— Hur Münzconferenz schreibt die „Nordd. Mg. Ztg": „Wie wir vernehmen, ist man in den Bereinigten Staaten von Amerika durch die Nachricht beunruhigt, dost Deutschland Bedenken in Betreff der Pariser Akünzconserenz Hab«. Man hat diese Be- denken damit in Zusammenhang gebracht, daß Deutschland über Zweck und Absicht der Lonserenz in Zweifel sei. Mit Bezug hieraus wird von Amerika auS wiederholt daraus hingewiesen, daß die Eon- serenz die Frage lediglich erörtern, durch Beschlusiiassung aber Nie- nianden binden soll. So viel wir wissen, geht Deutschland von der gleichen Voraussetzung an» und hat auch uur mit diesem Bor behalte die Einladung angenommen." *— Nach dem Gesetze vom 20. Juli 1879 haben Massengüter, wenn sie in Wagenladungen, Schiffen oder Flößen znr Ein-, Au»- oder Durchfuhr gelangen, für je 10,000 Kilogramm eine statistische Gebühr von nur 10 Pfennigen zu entrichten. Der BundeSrath hat nunmehr das Verzeichniß dieser Massengüter, mit der Wirkung vom 1. April an, durch einen langen Nachtrag vermehrt und ist dadurch den dringenden Wünschen der beiheiligten Industriezweige nachgckvmmen. Vom 1. April an zahlen auch die folgenden Güter nur 10 ^ pro 10,000 Kilogramm: Rohe» Blei, Bruchblei; Baryt, schwefelsaurer, gepulvert: Kreide, geschlemmt und gemahlen; Lappen rifeu noch Schlacken enthaltend, Rohschienen, Jnaot»: schmiedbare» Eise» (Schweiß» iscn, Schweißstahl, Flußeist», Flußstahl) in Stäben, mit Einschluß des saconnirten; Radkranzeiscn. Pslugschaarenetseu; Eck- und Winkeleisen: Eisenbahnschienen; Eisenbahnlasche», Unterlag», platten und eiserne Schwellen; rohe Platten und Bleche an» schmied barem Eisen; ganz grobe Eisenwaarrn au« Eisenguß; frische» Obst, mit Ausnahme von Weintrauben: Rüben, frische oder getrocknete (auch gedarrte); rohe RindSbäute, grüne; rohe Rindshäute, gesalzene, gekalkte, trockene; rohe Kalbfelle; roh« behaarte Schaf-, Lamm- und Ziegenfelle; enthaarte Schaffelle, nicht weiter bearbeitet; rohe Hasen- und Kaninchenfelle; rohe, frifche und getrocknete Seehund- und Robbenselle: rohe Roßhäute; andere Läute und Felle zur Leder- bereitung; Hörner und Hornspitzen: Mehl au» Getreide und Hülsen- »rächten; grobe Steinmetz-Arbeiten, z. B. Thür- und Fensterftöcke, Säulen und Säulenbestandtheile. Rinnen, Röhren, Tröge und der- gleichen ungeschliffen, mit Ausnahme der Arbeiten au» Alabaster und Marmor: Dachschieser und Sckneserplatte»; Theer; Pech; Asphalt iBergtheer); Terpentinharz (Kolophonium, Fichtenharz'. Terpentin; andere Harze; nicht glasirte» Töpsergeschirr; Schmelztiegrl, glasirt« Röhren, Muffeln, Kapseln. Retorten, Platte», Krüge und andere Gesäße aus gemeinem Llcinzeug, gemeine Ofenkacheln, lrdene Pfeife»; glasirte» Töpsergeschirr; rohe» Zink, Brnchzink. *— Verein deutscher Maschine».Ingenieure, vor einiger Zeit theilten wir mit, daß hervorragende Autoritäten der Matchinen-Technik die Anregung zur Gründung eine» „Verein« deutscher Maschinrn-Ingenieure" gegeben hätte». Die Lonstttuirung dieses Verein» hat vor einigen Tagen nunmehr in Berlin stattgefunden. Der Verein bezweckt die Förderung der gemeinsamen Interessen de» Maschincnbausachs 1 s durch periodische Versammlungen, «n denen Vor träge über alle da» Fach berührend« Gegenstände gehalten und von den Mitgliedern Mittheilungen über ihre in der Praxi» gewonnene» Erfahrungen gemacht werden sollen; 2) durch Veröffentlichungen über alle da» Fach interessirende Neuerungen und literarischen Er scheinungen. sowie Ausschreiben von Preise» für da» Fach fördernd« wissenschaftlich« und wirthichaftliche Frage». *— Herr Georg Soenderop, der im Verein mit Herrn Strou-berg jun. die Augsburger Trambahn baut und neuerding» auch Loncessionär der Dortmunder Pferdebahn geworden ist, hat der großen Berliner Pferdebahn^esellschast den Vorschlag ge- macht, ihm in den dienstfreien Stunden chre Schienengeleise zur Beförderung von Gütern zu überlasten. Er will die Pferd« stellen, auch alle sonstigen Spesen selber tragen, ist jedoch nicht« desto erbötig, für die erste» zwei Jahre 600/100 für die folgende» vier Jahre 750/100 für weitere 4 Jahre 1 Million Mark und für dre letzten 10 Jahre 1LOO/BO ^il zu zahle». — Die ,/8. B. Z. bemerkt dazu: Dieser Plan selber ist durchau» nicht neu und wir glauben auch, daß noch lange Zeit vergehen wird, bi» sich derselbt realifirt. vorläufig ist der ganze unterbau der hie- sigen Pferdebahn für einen solchen Güterverkehr nicht ein- gerichtet, auch würden die Bahnen mit der Ausführnna diese» Plaue» sofort unter da» Eise»bahn46esetz und uater da« Reffort de» Minister» der öffentlichen Arbeiten falle» und e< würden darau» sehr böse Lousequenzen für da» ganze Unternehme» folgen. Dan» müßte ferner mit jeder einzelnen Bahnaesellschast, die hier »istirt, zunächst ein Abkommen wegen eine» Anschlusses an die Güterstation yerbeigesührt und ein« völlig veränderte Einrichtung wegen de» Nachtdienste» auf de» Bahnen hergestellt werde«. Endlich und vor Allem aber müßten wir unsere aesammten Einrichtungen und Ge wohnheiten ändern, um eine Zufuhr und Abfuhr von Gütern während der Nachtzeit überhaupt zu ermöglichen. Kurzum, der Plan an sich ist nicht neu nnd er wäre längst aurgeführt, wenn sich ihm nicht so enorm viel praktische Schwierigkeiten entgegen stellten. *— Berlin-Kölnische Feuer-Versicherungs-Gesell- schaft. Die „Berl. Börs.-Ztg." schreibt unterm 1b. d.: In dem Handel mit den Aktien trat heute der wunderbare Fall ein, daß jeder, der eine Aktie verlausen wollte» noch 350 ^l zuzahlen sollte. E- wird die» erklärlich, «eil jeder Erwerber der Aktien ja die Ver- Kindlichkeit für die Nachzahlung, welche bereit» ausgeschritben ist, mit übernehmen muß. Dazu kommt noch, daß gerade heute hier Nach- richten verbreitet waren, nach denen die Gesellschaft sowohl bei dem Brand« de» großen Etablissement» „Printemp-" in Paris und auch bei einem anderen Brande einer kolossalen Oel-Fabrik in Marseille stark durch Rückversicherung bet heiligt sein soll. Ein wirkliche» Ge- fchäft in den Aktien kam unsere- Wissen» heute nicht zu Staad«. *— Lottbn»-Großenhainer Eisenbahn. Aus den ersten Blick erscheint die Einnahme de» Februar al- eine recht ungünstige: denn e» blieb dieselbe hinter dem Erträgnisse de» gleichen Monat- im Vorjahre mit 16,194 4i zurück. Wie wir schon gestern erwähnten, ist diesmal aber zu berücksichtigen, daß die Messe in Frankfurt a./O. im Vorjahre in den Februar fiel, während dieselbe in diesem Jahr in den März fällt. Demzufolge ist zu erwarten, daß sich die März- Einnahmen höher al- im letztverflossenen Jahre stellen und da- Minus des Februar wenigstens zum Theil wieder auSgleichen wird. Seit dem 1. Januar e. sind 271,091 .4l oder — definitiv gegen provisorisch — 28,986 weniger eingenommen worden als in der correspondirenden Periode de- Vorjahres. Bei einer Vergleichung der Ziffern provisorisch 1881 gegen provisorisch 1880 stellt sich nur ein Minus von 19,711 heraus. DartnomH, 14. März. Eisen. Die Situation der Eisenbranche ist unverändert geblieben. Die Nachfrage bleibt in mehreren Branchen unverkennbar in der Abnahme begriffen. Zu diesen Branchen ge- hören hauptsächlich die Stab-, Faeoneisen- und Blech - Walzwerke. Die Hochosenwerke sind durch ihre Lartelle in der Lage, ihre Preise zu dictiren, und die Walzwerke müssen sie zahlen, obgleich sie bei den verhältnißmäßia hohen Roheisen-Notirungen kaum einen Gewinn erzielen. Auf die Dauer kann dieser Uebelstand nicht bestehen bleiben und die Hochosenwerke werden sich wohl oder übel dazu verstehen müssen, mit dem Sinken der Walzeisenpreije Schritt zu halten. Da die Eisengießereien schwach beschäftigt sind, so hat man die Preise von hiesigem Gießerei-Roheisen um 2 -4 per Tonne ermäßigt. Be friedigende Engagement- können außer den Hochösen nur die Draht- und Bessemer Werke aufweisen, doch wird in der Drahtbranche demnächst eine stärkere Eoncurrenz einttetea, da man verschiedene neue Anlagen dieser Branche errichtet. Ja Stahlschienen und über- Haupt in Eisenbahn-Material hält das Einlausen von Ordre« noch immer an. So fand in letzter Woche eine bedeutend« Submission hierin seitens der Hannoverschen Staatsbaha statt. Für 2591.64 I. Schienen war der Bochumer Verein mit 155 ab Werk, sür weitere 4874.58 T. das Eisen - und Stahlwerk Osnabrück mit 159 am billigsten. Für fernere 4558.8 T. flußeiserne Langschwellen offerirten nur die beiden genannten Werke und wird wohl Osnabrück auch diesen Posten erhalten. Kesselschmieden und Maschinenfabriken sind einigermaßen befriedigend, die Brückenbau-Anstalten jedoch zum weitaus größten Theile schwach beschäftigt. Ten Wasfcnfabriken unsere« Distrikte», und zwar: dem Bochumer Verein, der Wittener Gußstahl- und Waffcnsabrik, sowie dem Anncner Gußstahlwerk sehlt e» schon seit längerer Zeit an Ordre« in Waffen, während die Firma Krupp in Geschützen rc. sür Italien, Rumänien, Griechenland, Holland und Schweden sehr starke Ordre» erhalten hat, welch« sich indessen nicht aus längere Zeit vertheilen lassen, da sie alle in kurzen Terminen zu effectuiren sind, und man daher Tag und Nacht mit aller Hast daran arbeiten muß. — Kohlen. Die Tendenz de» Kohlcnmarkte» ist fortwährend eine recht matte. ES sehlt sehr an Absatz für die starke Production, und die Preise erfahren deshalb weit früher eine Ermäßigung al- in sonstigen Jahren. Man hofft indessen sür de» nächsten Monat auf einige Belebung in dem Begehr nach HauS- brandkohlen, da die außerhalb de« Kohlenrevier» wohnenden Künden bei der in letzter Zeit anhaltend nassen Witterung und den in Folge dessen grundlosen Wegen meisten» keine Kohlen von den Bahnhöfen per Fuhre abzuholen vermochten und bei besserer Witterung sich ihren Sommerbedars einschlagen werden. Aus die Rheinschiffsahrt hat da» Hochwasser nun bereits zum vierten Male seit letzten Herbst in störender Weise eingewirk». Alle» Geschäft in den Rhein-Häfen stockt dementsprechend und Frachtsätze sind daher außerordentlich niedrig. (H. B. H.) IV. Pose«. 1b. März. Die Provinzial.Aktienbank de» Großherzogtbnm» Posen, welche morgen, Mittwoch, eine Generalversammlung der Actionaire abbaltcn wird, hat ihren Ge- schästsdcricht nunmehr im Druck erscheinen lasten, dem wir Folgendes entnehmen: Da» GeschäftSresultat gestaltete sich günstiger, als im Vorjahre. Dir Anlagen im Wechsel- und Lombard48eschäft haben wiederum zugenommen und ungeachtet eine- sich herauS- stellenden geringen Rückganges des DepositenverkchrS ist im Ge- fammtumsatz eine Vermehrung um 5,021,362 eingetreten. Dem entsprechend ist denn unter Einwirkung des um Procent höher sich berechnenden durchschnittlichen DiscontosayeS nach Ausweis de« Gewinn- und Verlustkonto» ein Reingewinn von L37,871.92 also 22,118.25 .4! mehr als im Jahre vorher erzielt worden. Bon Verlusten ist die Bank auch in diesem Jahre verschont geblieben. Die Direktion bringt indessen dennoch von obigem Be- trage eine aus dem auch noch setzt nickt ganz beendigten Loncursc der Bank BninSki Cdlapow-ki, Platcr L Lo. herrührende, zweifel haft gewordene Restforderung in Höhe von 8350 -4i gänzlich, und ferner aus da« Grundstück-Lonto 1584 -4t zur Abschreibung, während für noch zu zahlende Unkosten weitere 2937 ^l aus neue Rechnung vorgetragen werden. E« verbleiben alsdann 225,000 ^l, welch«, wie Ihnen bereit» telegraphisch gemeldet, gestatten, an die Actionaire die voraussichtlich befriedigende Dividende von 7'/, Procent oder 112.50 pro Aktie vrrtheilen zu können. Die Noten-Circulation belief sich durchschnittlich im Jahre 1880 täglich aus 2,140,200 », gegen 2,053,630 ^l im Jahre 1879, wogegen sich im Tresor der Bank durchschnittlich 741,660 -4l in gemünztem deutschem Gelde be fanden. Da» Notenprivilegium ist oi» zum 1. Januar 1891 ver- längert worden. An Reichsnotensteuer wurden in diesem Jahre nur 209L5 .41 gezahlt. — Der Gesammt-Umsatz bezifferte sich in Einnahme und Ausgabe, mit Ausnahme der Noten-Realisation und der Prolongation von Lombardgeschäften, auf 90,023,347 .4l, gegen 85,001,985 ^l im Jahre 1879. *— Eine segen-reiche Thätigkeit rnlsalttt der Verein für Handlnna-commiS von 1858 in Hamburg. Neben der mtt ganz außerordentlichem Erfolg betriebenen Stellenvermitte lung. am 11. Februar wurde die 12/X>0ste Stelle besetzt und 50 Proc. der angemeldeten 2820 Vakanzen im Jahre 1880 erledigt, werden auch da- Borttagswesen und die Fortbildung gepflegt. Die Krankenkasse zählt 343 Mitglieder und hat 14,223.64 >! Vermögen. Die Unterstützung-commission für Mitglieder verbraucht 1058.15 » und die neu in» Leben gerufene Abtheilung sür nothleidend« Hand- lung-gehülfe» gab außer den Beträgen sür Kleidung, Weiterbeför derung rc. in den Monaten November und December 835 Mittag«, eßmarken und 627 Loupon« auf Abcndbrod, Nachtquartier und Frühstück au», inSgesammt die Summe von 1100.93 ^l bettagend. *— Kiel-Flen-burg-Eisenbahn. Die sür den nächsten Sommer geplante Eröffnung dieser Strecke wird wahrscheinlich nicht stattfindea können, da zu diesem Termine die Bauten an den End- stationen Kiel und Flen«burg nicht vollendet sein werden. Gegen eine vorläufige Inbetriebsetzung der Iheilstrecke Kiel4kckernförd« hat die Flensburger Handelskammer Protest einzulegen beschlossen Uebrigen» sind bei dieser Bahn ganz bedeutend mehr Mittel ver braucht worden, al» der Voranschlag im Jahre 1876 erwarte« ließ nnd ist die» wohl bauptsächlich den kostspieligen Brücken über den Eidercanal und di« Schlei zuzuschreiben. Der Auswand beträgt bi» jetzt 4,627,200 » gegen den Voranschlag von 4,200,000 ^l und vertheilt in folgender Weise: Grunderwerb 711,000 ^l ^Voranschlag 1876 525.000 .40. Brücken und Durchlässe 485,900 .41 (414,000 ^l). Bahnhöfe 536,000 X (250.000 »). Verwaltung 287,200 ^l (102,000 ^l). Zinsen für die Bauzeit 253,000 4 (114,000 »); dagegen sind im Voranschlag zurückgeblieben Erd- und Böschung»- arbeiten gegen den Anschlag von 617.000.41 um 388.000.41, Ober bau gegen 1,170,000 >l um 120,000 ^l, Bettikbsmaterial gegen 272,500 >l um 3500 ^l lantr r B«h». G» l»g «f der -nnd, d«ß die diese» Unternehmen» mtt der Dnr-Boden Kocher ha Mißbilligung bei denjenigen unabhängige» Prag-Duxer Priori- tätenbesitzer» finde« würde <d. h. bei denen, die dal« keine Spekulation zugleich mtt den Aktie» beabsichtige»), welche da» ver- trauen hegen, daß die» Unternehmen au» sich selbst heraus ohne Intervention spekulativer Hände allmihlig sich consolidireu und einen Pnoritäien Gläubigera vollkommen gerecht zu Wade» im Stande sein möchte. Sie perhorrescire» e«, dir ganze Zukunft ihre» Besitze» zu vernichten und sich gebunden Faiseur» zu überlassen, die den Gewinn aus ihre Kosten einstreichen würden, während sie, nachdem sie leichtsinnig chre Rechte hiagegeben, da» leere Nachsehen hätten. Man weift auf Dux-Bodenbach hin, da» man in Lhnlicher Weise eiasangen wollte, da» aber eine» Retter fand, da die Pläue »u Nichte machte, dar» wahre Natur sich durch da» Aufblühen de» Unternehmen» gezeigt hat. Eia solcher Versuch sollt nun wieder und zwar von Dux-Bodenbach gegen Prag-Dux unternommen werdea. Man wolle di« Prioriiätengläubiger de» Letztere» über- rumpeln, nachdem sie so lange di« schlimmste Zeit überdauert, ihnen die haanreisende» Früchte ihre» Wartens rauben. Man rechnet dem Lonsortium nach, welche kolossalen Gewinne r» beim Ge- lingen ihre» Plane» in die Tasche stecke» würde, blo» weil die Prioritäten,nhabcr da bedrohten Bahn e» nicht verstanden, ihre Rechte zu wahreu, und ihren wahren Vortheil leichtsinnig verkannten. — Höre» wir einmal, wa» Gchünverger in seinem Börsen- und Handels- bericht sagt: Unter den nothleideudeu österreichischen Eisenbahnen hat die Prag-Duxer seit zwei Jahren die bedeutendsten Fortschritte gemacht. Selbstverständlich bildet in Folge dieser in bedeutenden Progressionen sich bewegende» Prosperität die Prag-Duxer Bahn den Angelpunkt verschiedener Spekulationen und ist fett einigen Lagen ein sogenannte» Sanirung-project, welche» mtt einem mit da Dux-Bodenbacher Bah» gleichzeitig abzuschlicßenden BettiebSva- trag verquickt erscheint, in die Oefsenrlichkett gedrungen. Daß dieser gemale Saiiiruiigsvvrschlag einem Dromedar mit zwei Rücken gleicht, respektive daß e» sich für die Faiseur» um nicht- Anderes al» um ein« Actien-Lpcculation, und zwar auf dem Rücken zweier Eisen- bahnen handelt, wird Jeder einsehen, welcher halbwegs mtt de« Verhältnissen da Prag-Duxer Eisenbahn vertraut ist. Der Plan, besten Realisirnng noch in weiter Ferne liegt, ist jedenfalls einer näheren Untersuchung der zunächst Betheiligten werth und möchten wir vorläufig der Dux-Bodenbacher Bahn, soweit dieselbe al» moralische Person in Frage kommt und mit Rücksicht ans ihre, von zweideutigen Sanirungsvorschlägen und Betrieb-Verträgen reich« Ver gangenheit den bekannten Spruch in» Gedächtniß rufen: „Was du nicht willst, da» man dir thu', da- füg' auch keinem Andern zu!" Fürwahr, e» ist keine Kleinigkeit, worauf die Prioritätsinhaber von Prag-Dux verzichten sollen, und sie haben allen Grund, da» Danaer-Geschenk, welche» man ihnen an bietet, genau sich anzusehen, damit sie nicht nachher al» Geprellte er scheinen. Den Auskäusern der werthlosen Aktien kann die Sache natürlich nur gelegen sein; wird doch die ganze Lage der Verhält- niste so verkehrt, daß sie in der Reihe vor den allen Forderungen der Prioritäts-Gläubiger rangiren sollen. Da» sind gänzlich un natürliche, den spekulativen Interessen entsprungene Zustände, welche bei einer Eisenbahn nicht zum Worte kommen sollten. Die Prioritäteninhaber haben so lange gewartet, daß sie sich jetzt durch- aus nicht zu beeilen haben, ihre Zukunst zu opsern; sie haben sick aber besonder» vorzusehen und zu einem einmüthigen Handeln sich u ermannen, al» sie e» mit Oesterreich zu thun haben, und bei den »artigen Instanzen Dinge, wenn sic von Einheimischen geplant werden, durchgehen, welch« in Deutschland al» allem Reckt widerstreitend angesehen werden würden. Ob der Ausbau von Kloftergrab nach der Landesgrenze übrigen- nicht blo» al» ein hingeworsener Köder erschein», bleibt die Frage. * Wtea, 14. März. Elisabethbahn. Da» Sub4komit» de» Eisenbahn-AuSichusse- hat den Bericht und die Beschlüste über die Regierungsvorlage, betreffend die BetricbSübrrnahme und evcntnelle Einlösung der Kaiserin-Elisabethbabn durch den Staat, dem Plenum des Ausschusses vorgelegt. Da- Sub-Lomitö theilt in principieller Beziehung die Ansicht der Regierung. Die Erwerbung der Elisabeth- bahn empfehle sich einmal im Interesse der Rudolsbahn, deren Betrieb-Verhältnissen dadurch eine günstige Wendung gegeben würde, ferner im allgemeinen volkSwirlhschastlicben Interesse, welches den Staat»4Lisenbahnbe»rieb sordere. Der Bericht dc» Sub-Comitös findet zwar den von der Regierung angestellten Lalcül, wonach der Staat in Folge de» Uebereinkommen» mit der Elisabethbahn jähr lich 550,000 fl. erzielen würde, nicht zutreffend; da- Lub-Lomils macht daraus ausmerksam, daß diese Ersparniß sür die ersten 31 Jahre durch erhöhte Tilgungslasten de» 1860er und de» 1862er An- lehen» auf 150,000 fl. b>» 200,000 fl. jährlich reducirt würde. Das Sub-Lomits hat von der Regierung verschiedene Aufklärungen ver langt und erhalten. Bon den im Berichte angeführten Auskünften der Regierung wäre nur zu erwähnen, daß die Kosten der Coupon- proceste der Elisabethbahn bis 16. Januar 1881 sich aus 58,201 fl. belaufen. Von diesem Betrage entfallen 11,098 fl. aus die Valuta - Entschädigung und aus die Verzugszinsen, der Rest per 47,103 fl. auf Exp«n»taxen und dergleichen. Da» Comitö empfiehlt zu dem von der Regierung vorgelegten Gesetzentwürfe drei Zusätze. Der erste bezieht sich auf den Fall der Einlösung: die der Regierung zustehende Facultät zur Ausübung de- Einlösung-rechte- solle auf den Fall beschränkt werden, daß dem Staate keine höheren Belastungen erwachsen, al» jene, welche ihn im Falle der Perfektion der mit dem Prioritäten-Lurator geschloffenen Vergleiche treffen würde. Diese Belastung — gegenüber der aus- schließlich«,, Silberverzinsung der Prioritäten — wird mit 100,000 fl. im Maximum angenommen. Außerdem wurde im Lomitü angeregt, daß die Regierung von dem Rechte, an der Stelle der bprocentigen Eisenbahn-Obligationen 4procent,ae auszugeben, nur auf Brmid eine« besonderen Gesetze» Gebrauch machen sollt. Endlich wird empfohlen, in da» Gesetz eine Bestimmung aufzunehmcn, wonach die zu über nehmenden Linien von der Staatsverwaltung in eigener Regie zu betreiben seien und die Ueberttagung de» Betriebe» an einen Privaten oder eine Gesellschaft nur aus Grund eine» besonderen Gesetze» erfolgen könne. Wie die „N. Fr. Pr." mittheilt, aab die Regie- rung in letzterer Beziehung die Erklärung ab, daß sie den Betrieb der Eisenbahn in Staatsregie beabsichtig«: wa» dagegen die Be schränkung anbelangt, daß zur Ueberttagung de» Betriebe» an einen Andere» ein besonderer Gesetz erforderlich sein soll, behielt sich die Regierung dir Erklärung vor. *— Bedeckung de- österreichischen Deficit». Die in den letzten Tagen verbreiteten Gerüchte, nach welchen die ö Regierung mit der österreichischen Bodencreditanstalt in Bettest einer Anleihe zur Bedeckung de- Deficit» in Unterhandlungen getreten sei, erweisen sich als vollständig unbegründet. Da» Ministerium ist nämlich noch nicht über die Form des neuen Anlehen- schlüssig ge worden. So viel steht aber wohl schon sest, daß man keine öfter reichische Papierrente creiren wird. Unentschieden ist aber noch, ob Eiienbahnschklne oder Goldrente auSgegebrn iverden; doch sprechen, wie da» „Wiener Fremdenbl." bemerkt, verschiedene Anzeichen dafür, daß man zur Goldrente greifen wird. *— Dit^.Oestrrreichische Südbahn" erprobt gegenwärtig eine von wag einem Bremser ermöglicht ist, gleichzeitig zw Eine Probefahrt über den Semmering ffel sehr günstig au»; e» wurde ein Zug mit 200 Tonnen Bruttobelastung aus einem Gefälle von 1:48 durch zwei Bremser ohne Anwendung der Tenderbremsr leicht zum Stillstand gebracht. *— Oesterreichtsche Nordwestbahn. In Aussig wird am linken Elbeufer die Oesterreichiscke Nordwestbahu einen Frachten- bahnhos bauen; sie hat bereit» mit der oberen Elbe-Schiffsahrt, der Dresdner Kettenfchleppschisfsahrt und der Elbe.Dampfschifffahrt Ver träge wegen Ermäßigung de» Tarife» und Abkürzung der Lieser sristen abgeschlossen. Da» Jn«lebentteten der Nordwestschiffsahrt dürfte, wie dem „Pr. Tgbl." au» Wien gemeldet wird, einige Ver zögerungen «leiden. * Pnri», 16. März. Da» .Journal de» DSbat»" tritt der Annahme auswärtig« Blätter entgegen, daß di« Milliarden a »leihe eine kriegerische Bedeutung Hab«, lieber den ganzen Betrag der Anleihe seien zum Voraus genaue Bestimmungen getroffen, durch die Ausführung öffentlicher Arbeiten würden 612 Millionen in Anspruch genommen, der Rest sei zur Regelung von bereit« aemachten oder von den Kammern beschlossene» Ausgaben bestimmt. In dem vom Ftnaazminister an den Präsidenten Grevy unterm 1. Juni 1880 über da» Liquidationsconto erstatteten Bericht« sei eine au»sührlich« Darlegung hierüb« enthalten. K. ^V. 8. Der Handel von RiodeJaneiro im Jahre 1880: In Folge früheren Ueberimport» «fuhr die Ein fuhr von Manufacturwaaren in diesem Jahr« eine erheblich« Be schränkung, doch auch der Umstand, daß Städte, wie z. B. Santo», Santa Latharina, Rio Grand« und Porto Alegre, welche früher viele Waarrn von Rio bezogen, in immer nähere direkte Beziehungen zu Europa treten, mag wesentlich zu dies« Verminderung beige- tragen haben. Die Gesckäft-usancen sind allmälig weit solidere ge- worden, die Mißbräuche übermäßiger Waarendezüge ans unbestimmte re! werden mehr und mehr abgestcllt und da» Importgeschäft zeigt ich diäponirt, lieb« weniger und sicher al» viel und »«sicher umzu- etzen. Die Zahl der vorgekommenen Fallissement» war eine geringe und die Passiva dabei kaum »ennea»werth. Der neu« Zolltarif lts in der Pr^i» manche Mängel erkmme» «ch »acht», ch« rin« Revision unterzöge» «erbe». Di« ührt. schon wird« eia« Revision unterzöge» chwankungr» waren leid« auch in diese« Jahre heblich« und bewegten sich »wische« 19'/, und 24 Pen« pro oder die deutsche Reichsmark — 495 — 589 Reis. An Einfuhrzöllen wurde» «hoben: 33H19 St». : SL5D00 Doll. « Ausfuhrzöllen » - 9H31 - : 170.000 - Summa 42Z5Ö R». : 995.000 Doll, d. h. 1/«5 R». : «71.000 Doll, mebr al» im Jahre 1879, wa» ab« lediglich aus die Erhöhung der Importzölle zurückzuführea ist, denn die Ausfuhr hat in diesem Jahre nur eine sehr »nbedentenbe Steigerung erfahre«. Für Rio sällt l», im Grund« genommen, nnr die Ausfuhr von Kaff« in Bettacht und diese belief sich im Jahre 1880 auf 3L63/>54 Sack » 60 Kilo. im Jahre 1879 aus 3/135,183 - » 60 . also mehr im Jahre 1880 : 27Z71 Sack. Die Kaffcepreisc gestalteten sich in diesem Jahre ab Rio: pro 10 Kilo. 1. Qualität 5 RS. 600 Doll. — 6 R». 350 Doll. . 2. . 5 . 250 . — 6 . 050 . . L . 4 . 900 . — 5 . 800 . . ^ . 4 400 . — 5 . 300 . . 5. . 3 - 900 - — 4 . 700 . E» ginge» von der obenangegebrae» Ausfuhr nach Nordamerika --- 1H86HS7 Sach - Europa . . — 1H7S.197 . SHSS/154 Sack. Wenn man diese Angabe» mtt denen von 1879 vergleicht, so er- giebt sich, daß im Jahre 1880 nach den Vereinigten Staate» 396,688 Gack wenig« und nach Europa 424H5S Sack mehr, al» im Jahre 1879 exportirt wurden, wofür die Ursache in de» Falliss ment einig« großer Kaffeeimportsirmen von Rew-Pork zu sei« dürfte. * An« Amerika. Ein neue» großartige« Unternehme» der Gesellschaft der „Atchisou, Lopeka K San» Fe Eisenbahn" ist salzende»: Eine Zweiqqesellschast derselbe» hat sich in Florida in- corporire» lasten. Die beabsichtigt den Bau ein« Bahn von Tallahassee in Florida nach Prnsakola und Mobile: auch will sie die Florida Lenttal nach Jackfonville in Florida nach Lake Litq und die Jackfonville, Pensacola und Mobile Eisenbahn von Lake Lin, nach Talahasiec und Chattahoochee an sich bringe», um sie de« jetzt so schnell entstehenden Eisenbahnnetz im Westen und in Mexico anzuschließcn und aus diese Weise eine direct« Route von Jackfonville und St. Augustine nach Guahma» herzuftelle». Srttzeiltm, von Patente«. Den nachfolgend Genannte» an» Sachse» ist ein Patent ans die daneben angegebenen Gegenstände und von dem angegebene» Tag« äb «theilt. Die Eintragung in die Patenttollt »st unter der angegebenen Nummer erfolgt. Nr. 13,547. „Waschmaschine", K. A. Setfert in Freiberg i. Sachsen, vom 22. Juli 1880 ab. Ll. 34. Nr. 13L51. „Verfahren zur Herstellung von Lräme-Fondant-Maffe", Hartwig L Vogel in Dresden, vom 2. November 1879 ab. El. 53. Nr. 13,554. .Verbesserungen an Gttaßendampfwagen", H. Mi- chaeli» in Lhemnitz, vom 16. März 1880 ab. Ll. SO. Nr. 13,557. „Telegramm- und Geschästsdruck-Apparat", K. G. Schmidt, Postsecretair in Chemnitz, vom 11. Mai 1880 ab. Ll. 15. Nr. 13H61. .Rurbelgettiebe ohne tvdte Punkte", L. Schliep» hacke in Leipzig, vom 1. August 1880 ab. Ll. 47. Nr. 13L76. „Vorrichtung au Kulirstühlen zum Wirken regulärer Waaren mit Laufmaschen, welch« bi» in die Deckkante» reichen", G. Hilscher in Lhemnitz, vom 9. Oktober 1880 ab. El. 25. Laudwirthschaftßiches. Srgcbutffe «er Arbeite« eine« DamPfpst»,«. In der Wintersession 1879/80 hat der landwirthschaftliche Verein Eutritzsch beschlosten, im Herbst 1880 im Bereinsbezirk (Leipzig« Ebene) einen Dampfpflug und Dampsgrubber arbeiten zu lasten, und zwar vorläufig mtethweise, und e» wurde eine Lommission ernannt, welche über die Bedingungen, unter welche» ein Apparat erhältlich sei, Bericht zu erstatte» hatte. Zuerst unterhandelte man mit Herrn A. Ta atz in Halle a. S. wegen eine» Fitken-Dampspfluge» (Rundum^System). Dir üb« diese« System eingezogenen Erkundigungen waren dir Ursache, daß die Unterhandlungen ersolglo« blieben. Gleichzeitig find Unterhandlungen mit den Herren I. Fowler ch Lo. in Magdeburg eiageleitet worden (Zweimaschinensystem), da aber dieselben eine bestimmte Fläche zu pflügen oder grubbern garantirt verlangten, der Verein ab« diese Forderung nicht erfüllen konnte, blieben auch diese Unterhandlungen erfolglos. Hierauf wendete sich der Verein an Herr» S. Lythall in Halle a. S. und wurde mtt demselben eia Lonttact abgeschlossen. Die zum Dampspflug gehörend« Pfluglocomotiv« war au» der Fabrik von Marshall, Son» L Lo. in GainSborough, dir Acker- geräth« von Barsord L Perkins in Peterborough. Dem System nach zählte der Apparat zum Rundum-Systrm. Di« Pfluglocomotiv«, an deren Stelle auch eine Lokomobile hätte vcrwendet werden können, in welchem Fall freilich Pferde zum Transport von einem Feld zum anderen oder von einem Gut zum anderen nothwendig gewesen wären, hatte ein Gewicht von 11,670 Kilogramm. Der Kessel war auf 8'/, Atmosphäre» approbtrt. ge arbeitet wurde durchschnittlich mit 4 Atmosphären (höher« Druck ließ sich nur schwer konstant halten), der Kolbe» hatte eine effektive Druckfläche von 457 Quadratcentim., Kolbenhub 31 Crntimtt., minütliche Geschwindigkeit 200 Umdrehungen, also effektive Leistung circa 30 Mosckinenpserdekräste » 75 Kilogrammmeter. Dt« Loko motive mit Seiltrommel kostete 11,200 ^l. Die Bodenbearbeitungsgeräthe nebst Zubehör bestanden in Geil» wägrn, 1400 Pard« Stahldrahtseil, Seilsührungsdoppelrolle. fünf Seilrollen, süns Anker, zwölf Seilträg«, fünf dergl. stellbar, zwei Patent-Ankerwagen, 500 Fuß Betriebskette, einem dreischaariarn Kipppslug mit t»n« GesammtarbeitSbreite von 167 Centim. (71 Zoll sächs.) und einem fiebenschaarigen Grubber für den Gesammtprri» von 10,700 .4! Gesammtgewicht 14,750 Kilogramm. Der ganze Apparat kostet also 21,900 >l ab Halle. Von An fang bi» Mitte September arbeitete der Pflug ,u Abtnaundorf, hieraus in Mockau, am 4. Oktober kam « nach Stötteritz, ging dann nach Plaussig und schließlich wieder nach Halle a/G. Fragt man nun, wie viel Fläche pflügte der Dampspflug in zehn Arbril-stundeu. so lautet die Antwort bei einem Tiefgang von 7 8 9 10 Zoll rhldsch. 6.8 6 5.3 4.8 Morgen 7'/. oder SV. 10 18.5 2.6 oder 21 2.3 11 2.1 Ä sächs. 23.5 26 Lentimrttr.. 1.73 1.5 1.35 1.2 Hektar, alle» inclusive der Zeit, welche nothwendig war, den Apparat auf- und umzustellen. Fragt nun, »un schließlich, wir theuer sich die stellt Hütte, wäre der Dampspflug sEigenthum eine» ein« Genossenschaft gewesen, so lautet die Antwort: Der komplett Aparat incl. Pfluglocomotiv« kostete rot.: 22/100 4l — Für Zinsen, Amortisation, Reparaturen muß mau 20 Proc. vom Ankaufspreis in Anschlag bringen, macht also jährlich 4400 ^l — Rechnet man jährlich nur 100 Arbeitstage, so stellt» sich die Kosten täglich auf 44 .4l — Laut vorstehenden Berechnungen stellten sich durchschnittlich die Lagerkosten für Pflngmiethe (welche obige» 20 Proc. entsprich«) aus 58.30 -4l E» ist ab« nicht zu vrraeffe», daß der Pflugvermiether drei Arbeit« ohne Logis nnd Kost ans sein« Tasche bezahlte, welcher Bettag den 44 -4l hinzuzurechne« ist und täglich mit mindesten» 10 ^l in Ansatz zn bringe» ist, es bleibt also eine Differenz von 4.30 ^l täglich, welch« de» Unternehm«, gewinn darstellen. Andererstit« würde» die dem Verein bezahlten Tcan-vorirntschäd'gungeu in Wegsall kommen, wäre der Dampfpflug Eigenthum gewesen. Die höchste Leistung für Pflugarbeit in 100 Arbeitstagen wäre für den in Frage kommenden Apparat ca. 650 Morgen oder 300 Acker oder 165 Hektar. Sollte ab« die Pfluglocomotiv« über die angenommenen 100 Tag« hinaus Verwendung finden, z. B. zum Eggen, Walzen, Dreschen x., so würde sich die RentabttttitSsrag« sehr viel günstig« stellen. Die vorstehend mitgrtheilteu Zahle» stütze« sich allenthalben anf praktische Erfahrung unt« den obgewalteten gegebenen Verhältnisse», und e« ist die Annahme nicht ««»geschlossen» daß unter anderra Voraussetzungen sich auch di« Zahlen dementsprechend ändern. Das Unternehmen des Eutritzscher Vereine» batte aber nicht die Aufgabe, akademische Verth« zu ermitteln, sondern sich lediglich an die Wirk lichkeit zu halten. Um nun sernrr auch einen Anhaltepunct z» habe», sich berechne» »u könnn», wie theuer unter gleichen Verhältnissen sich überh di« Dampspflugarbrit stellt, ergirbt sich ans »arstrhender folgender Einheitssatz: berhanpt Tabelle
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