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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 20.03.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-03-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188103208
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18810320
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18810320
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1881
- Monat1881-03
- Tag1881-03-20
- Monat1881-03
- Jahr1881
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 20.03.1881
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Erschei»t täglich früh 6'/. Uhr. Ur»«rti<» «» Enetttis, Iohanaesgosie »3. SPrrchkuatk» Zer Ne-arti«»: vormittag« 10—12 Uhr. Nachmittag« 4—6 Uhr. Wir »u MX»«»« rc-«-c»»d,rr «.„x.iP« »« «t,d»rr,»> Mch» »«»miüich. »er sür -te «S»ftso»,«,-e Wu«»«r -eftt»»«eu Auserote «, »Och«>4>8e« 84» » Uhr Nachmitta,». «M»».>»-Seftta,ru srützht»';,»Ützr. 3» -e> Allste» für 3«s.-Ä»»«tz»e: Vir« Oe»». UniversitLisstrahe 22, L«»ts Lisch», Kathariiienstrüße 18, p, »nr -t» '^8 Uhr. UchMerIaseblaü Ameiger. Liga« für P«litik, Localgrschichte, Handels- «nd Geschäftsverkehr Auflage 16,800. Ad»»»e»e»ta»rti* Viertels. 4'/, Ml^. incl. Brmqcrlohn b Mk., durch dir Post bezogen 6 Mk. Jede einzelne Nnminer 2ö Pf. Belrgcremplar 10 Pf. Gebühren für Extrabeilage» «h«e PoftbesSrdernng 89 Mk. »tt Postvesördernng 48 Mk. Inserate «gespaltene Petitzrile SO Pf. Größere Schriften laut unserem Preis- Verzeichnis,. Tabellarischer Sah nach höherem Tarif. Kella»» unter den Uedactionslirich die Gpaltzeile 40 Pf. Inserate sind stets an die ttrtzevitio» zu seade». — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung pnwmuoenuiäa oder durch Post. Vorschuß. Amtlicher Thetl. chesseniliche Sitzung der Stadtverordneten Mtttw»ch, «« US. Mär» ». A-e»-« G'/, Uhr i« Saale -er L. Bürgerschale. Tagesordnung: I. Gutachten de- OekonomieauSschuffe« über ». die Eon- cessionlrung neuer Pferdebahnlinien, d. die Rückäußerung de- Rathe« auf die Beschlüsse de- Collegium« zu Conto 10t,, Pos. 4. Conto 38, Pos. 46 und 48 de- Budgets. II. Gutachten des Verfassung«- bezw. Finanzausschusses über »- di« Bekanntmachung behufs Einschränkung de« AuS- hängenS von Waaren vor den Berkaussläden. d. Budget» conto t, Pos. 194. (Anstellung sechs neuer Rathsdiener.) III. Gutachten de- Finanzausschusses Uber ». die Rückäußerung des Rathe« aus den Beschluß de« Collegium» zu C nto 1, Pos. 187 des Budgets, d. dze Rechnungen VeS Eichamte» aas die Jahre 1876, 1877 und 1378. und Bericht desselben Ausschusses über de» Stand der . 1876er Stadtanleihe. IV. Gutachten de» StiftungSauSschuffe« über ». die Erklä rungen de» RatheS aus die Beschlüsse de« Collegium« zu dem Budgetcontv de» Gcorgcnhausc», Pos. S der DeckungS- Vnittel, und zu dem Budgetcontv VeS IvhannishoSpitals, Pos. 6l der Bedürfnisse, b. die Rechnung de« Kranken hause« zu St. Jacob, sowie c. verschleden« andere Stislungsrecbnunaen. ... V. Gutachten de» SchulauSschusseS über ». das Budget- Conto der Thomasfchule, Pos. 4S; d. da« Budget der Realschule I. Ordnung, Pos. 63; e. die Rechnung der Ricolasschule auf da« Jahr 1879; ck. die Rechnungen der Fortbildungsschule» I. und ll. für Knaben pro l 879. Lekillulmachml-. Wir bringen hiermit zur vssentlichen Kenntniß, daß wir -an an dem Obstmarkte unter Nr. S gelegenen städtischen Hausgrundstücke den Namenbeigelegt habe«. Leipzig, am 17. März 1881. Der -k»t- »er Stadt RetvrtA. . Or. Georg». Or. Wangrmann. SrtlavatmachunA. . Zu Oster» d. I. kommt di« unterst« Oberle-rerstell« an unserer höheren Schul« für Mädchen mit einem Gehalt« von Ssem.Mark zur Erledigung und soll mit einem akademisch MMhtcn Lehrer, der auch dl« «rsordertich« Oaaliffeution für den französischen Unterricht besitzen muß. ««der besetzt werden. Wir fordern daher geeignete Bewerber hierdurch aus, bis »um K. April I. ihre Bewcrbuna-aesuch« unter Bei- fügung eines Leben-lause» und chrer PrüsungSzeugniffc bei uns anznrcichen. Leipzig, den 12. März 1881. Der Ruth -er Gt«»t Leipzig. Lmi-t Or. Geo> rutsch, Ass. »rgr. Stockhch.Auclion. ,, d« KL. Mür» sollen von vormittag« 9 Uhr a» im -»rftrrvtere So»ne»1tz ans dem Kahl- schlage in Abth. 19ck ea. SS« Haufe« kletuaewachfeue« StpSkhplz unter den im Termine öffentlich auSHLngende» Bedingungen und der üblichen Anzahlung an Ort und Stell« «eistoielend verlaust werden. I«sa»u»e«k»uft: auf dem Kahlfchlage ua sogenannten Stempel hinterm Streitleiche bei Connewitz. Leipzig, am 5. März 188l. De« Math« Aarst-Drputatlo». Lekanntmachuug. Die ErErher der Hölzer in, Ls«ue»ttzer Aorst «Vterr werdru hierdurch zur ««gesäumte« Adfuhre ausgesordert. Leipzig, am 5. März 1881. De« Rath« Aorst-Drputatt»». verpachtungsan-eige. Uretteg am SS. März «. NechmtUtm» » Uhr sollen I» der Restauration zur goldenen Engel in Neustadt bei Leimig zwei s-dlich der neue» Leipzig-Drrsdner Hauptglesse und zwischen dem BolkmarSdorfer Kirchmeg« resp. de« Kohlwege detegenr P« reellen Van je 83,300 Qu.-Met. Inhalt zur Ablagerung van Banmaterial, als Grwerb«. oder al« Trackenplätz«, unter zuvar bekannt gegebenen Bedingungen verpachtet werden. BeßinImiP» »ni GitnationSpläne sind einzusrhe» beb» »ugs-Lugeuteur-vur»«« Leipzig H. Nichtamtlicher Thetl. Leipzig, 20. Mürz. Der Culturkamps in Preußen ist im Princip beendet. Die Nachncht, daß der früher« Erzbischof von Köln. Herr Melcher«, zum Cardinal der römische» Lirche «ruaun» »erve» soll. wird täglich von neue» Seiten bestätigt. Der Papst kann, um die faktische Stnhl-Erlediguag i« Kölner Bislhm» zu beseitigen, in doppelter Weist vorgeh«». Er Sa»» de» a« sich unabsetzbaren Erzbischof zm» Cardinal er»««»«n und ihn al« solchen zu fortdauerndem Ansenthalt »ach Rom berufen. Daun verbleibt Her, Melcher« »ach Sntholiscker Auffassung zwar Erzbischof de« Kölner Spreugels, s« ist aber daselbst d,e Wahl eine« Coadjntor« gestattet, welcher die Diöces« verwaltet. Oder Herr Melcher« wird Cmdlkal «,d zur Verzichtleistung ans den erzbischöflichen bewog«, alsdann würde ei» »euer Erzbischof zu Scho» -st Nachricht, daß i» Paderbar» «i« Bis th»»ö»erwes«, factisch eingesetzt wnrd« ist. hat das größte Aufsehen erregt und die Parteien Hab« sich über de» Fall hergemacht uud ihn, st nach ihren JnSerchst» und Kräf ten. für sich ansgenutzt. Es ist dabei »fst»bar diel Ueber- trieben«« gesagt Word«». Es giebt ja Leute genug, -st 1« I»lt»rka»ps, i« Kamps mit Rom ihr vontisae« Lebens- eie»ent gesunden zu habe» glauben und diese» erschemt ird« Annäherung der Curie an di« preußische Regierung gleich al« e» Canossa der letztere«. Li« Mtzauer von de, Le»tr,»«Partei bin am«, der« sa>» — vstKwcht geschieht es mit Abficht — in dm ent- preußischen Regierung und dem Centrum nicht mehr weit her ist. Die Regierung concentrirt sich nach recht», nachdem alle« im Wege stehende, von Falk bis Eulen bürg» au- der Bahn geräumt worden, und hofft an ihrem Ziel eine klerikal- conservativ« Majorität vorzusinden. Der Reichskanzler will eine feste und sichere Mehrheit haben, und diese können ihm ^etzt nur Eentrum und Conservativ« liefern. Wenn die nächsten Wahlen nicht eine« Strich durch diese Rechnungen machen, so wird Deutschland binnen Jahresfrist schon mitten in der ultramoutan-conservativen Arra sein. Der Culturkamps neigt sich seinem endgültigen Ab schlüsse zu. der nur noch ein« Frage der Form ist, denn in Wirklichkeit ist die Au-sührnng der Maiarsetzr jetzt eine solch«, daß dst Kirche keinen Lärm mehr üoer ihre „Leiden" erhebe» kann. Daß er so lang« dauert, bi« der definitive FrltdenSschluß ««tritt, kommt daher, daß beide streitenden Parteien, Staat und Kirche, in dem langen Kampfe noth- wendiger Wesse etwa« mißtrauisch gegen «nander geworden sind und daß Jeder befürchtet, der Andere möge „früher aus» stehe»". Aber «ach und nach kommt man schon zum Ziel, und Dindthorst »ird dafür sorgen, daß da« Centrum nicht zu kurz kommt, wenn die Rollen vertlwilt werden. An unserem liberalen vürgerthum aber wird e« sein, sich «nergisch auszuraffen, um de, den nächsten Wahlen die Majorität zu erlangen und dem Reichskanzler eine starke BundeSgrnossenichast anbietrn ru können. E« ist seine Aus- gäbe, die conservativ - klerikale Herrlichkeit für die Däner »»möglich zu machen und dafür zu sorgen, daß die ultra- montanen Bäum« nicht i» den Himmel wachsen. lieber die Aussichten des Gesetzes wegen Abänderung der Reichsversussuug hat di« am DounerSlag Abend erfolgte erste Sitzung der betreffenden Commission kaum rößcre Klarheit gebracht. Einstimmigkeit herrschte in der Kommission nur darin, daß die alljährliche Berufung des Reichstages beizubebaltrn sei. Auch der Vertreter der Re gierung, Staatsfeeretair v. Bötticher, gestand Dies noch unliinwundcner zu. als er es im Plenum bereits gcihan. Die Frage dreht sich also wesentlich nur um die Einsüyrung der zweijährigen Budgctperiode. Dieselbe wurde von den Ber- trcter» der conservativen Parteien ebenso einstimmig acccptirt, wie von denjenigen der liberalen Parteien abgclchnt. Andere Argumcnlc al« die au- der ersten Lesung im Plenum bereit« bekannten wurden in dieser Beziehung kaum beigcbracht, e» sei dcnu, daß man die Ansicht de» .Hern» v. Helldors dahin rechnen wollt«, der die zwcijährigc EtatSpcriodc an sich — also nicht nur au« bloßen ZiveckinäßigkeilSgründe» — als da« Bessere bezeichnet«. Die praktischen Borthcile, »vclche die zweijährigen Etats mit sich bringen sollen, wurden nicht besser begründet als im Plenum. Bor Allem ist nicht eüizusihen. wie daS angeblich« Ueber- wuchern der „Berusöparlamfnlarier", welches Herr v. Hell- dvrf au« dem gra »ipärligen Zustande l>crvorgehen sieht, ver hindert werden sollte, wenn die. alljährlübe Berufung des Reichstage« beibehalten ivürde. Aucb der Vorschlag d«S Abg. v. Schwarz«, in den» einen Jahre Budgetberuthung, in dem andern GesetzcSberathnng vorzunehmen, würde, ganz abge- sehen von seiner Undurckssührbarkrtt, die GksammtarbeitSzeit de« Reichstag« schwerlich verkürzen. Mit besonderer E>»«rgie trat für die zweijährige EtatSperiode der dem Centrum an- gehörige Abg. v. Aretin ein. unter Berufung aus die Erfolge der in Baien» bestehenden Einrichtung. Die dadurch hervor- gerusenen Aeußernngen der «bgg. Marquardsen und v. Sta»ssc»berg zeigten freiUch, wie wenig der Vorzug der zweijährigen Periode durch die bainicben Erfahrungen al« erwiesen gelten kann. DaS Interessanteste aber an den Erklärungen de« Herrn v. Aretin war die besondere Her vorhebung der Nichtübereinstimmung seine« StandpancteS mit demjenigen seiner politischen Freunde. Eine andere Ueber- raschung wurde der Commission durch den Abg. Reicheu- sperger-Olpe bereitet. Derselbe beantragte einen neuen BerfassungSartikel. nach welchem der Reichslag alljährlich spätesten« am >5. Oktober berufen und während der Tagung desselben Einzellandtage, welchen Mitglieder de« Reichstag» angehör«, uur mit Erlanbniß de« BundeSralh« tagen dürfen sollten. E« war «i» eigenthümlichr« Schauspiel, den Abgeordneten V. Be»»tgse« di« Einzelstaaten gegen diesen exorbitanten Eingriff eine« EentrummanneS in ihre Verfassungen verthei- vigeu in sehen. Statt Dessen brachte Herr v. Bennigsen einen Antrag zu Art. 13 der RcichSverfassung ein. nach welch«« -er Reichstag alljährlich ün Oktober berufen «erde» soll. Alsdem« würde die so oft erörterte allein richnge Aufeinanderfolge von Reichstag und Landtagen erreicht und xigleich eiue Garantie geboten sei», daß der erster« seine Arbeiten srüh Feststellung de« enu tat, »aß beendet hätte, um de« letzter« di« vor dem 1. April zu ermöglichen. Li« einzige Bedingung würde nur sein, daß diejenigen Staaten, welche ihr Stat-iahr «och mit dem Kalenderjahr beginn«, den Anfang deffeloeu gleich dem Reich uud Preuß» aus dm 1. April »erleg« müßt«. Die Auuahme des Benuiafeu'kch«» Antrags würde die do» der Regierung und den Conservativ« so lebhaft beklagt« Mißstand«, soweit st« überhaupt gehoben werden könne», »it Emem Schlage beseitigen. Und di« Annahme gilt, tz» Mr drei Stimm« von der Centrumspartei erforder lich stub, »» de« Antrag« di« Mehrheit der Commission zu »»sch»«, für nicht unwahrscheinlich. Erklärt sich dam, di« glchcha Mehrheit M« die »«jährig« Etat-Periode, so wird di« Tommsssi« etwas ttr Nützliche« geschaffen Hab«. Wie sich freilich nachher da« Plenum «ub schließlich di« Regierung dazu stellen wird, wird ma» »b»ar1m müssen. gegmarsetztm Fehler; sie geberd« sich, als ob die Ernennung eine« Bi«thumsv«rwesers gar Nicht« bedmtr uud die Sach« darum gänzlich beim Alt« blieb«. „Ein Domcapitular ist i» einen Bisthumsverweser verwandelt worden", sagen st«, was will Da« heiß«? Nun. wenn dieser Visthumsverweser plötzlich wieder abgesetzt würde, so könnte man au« dem Lärm, de« die Emtrmnspartei jedenfalls darüber erheb« würde, allerdings ersehen, daß die ganz« Angelegenheit denn doch Etwa« bedeutet. Ja, es bedeutet Etwa«, daß ein Bisthumsderweser zu Paderborn ««gesetzt ist — die Annäherung zwischen der Curie und der Regierung. Diese Annäherung . vollzCht sich langsam, aber sicher, und seitdem Herr Windt- «.sch«, dem Nachfolger «l»ander U. borst so ziemlich regelmäßig d»e Soireen des Kanzler« besucht. An» «tsp-mi»» ^ ^ ' kann man annehmrn. daß es mit der Feindschaft zwischen der ' " ^ Man l,r in Reiche« und de« Bo?e«^Rußland al« durchaus essrmliche dar- j bimsen Hundütöunaen um diesem Sinn« wie svlgt- - damali«ea Zarr- Schon «ährend d«- »issch. nunmehrig«» f-'str« Ul- xh„nsolgcr sich»- es sthr »„genehm ausgcsallen daß der » gsurn ^ alles Uch bestreb. war. ^« Üürachk^ aber sem. «dne.^ng^ dlbsich, Drussch. ri» t« vnk.hr, der st» jrtzt eine innere Bnmdln-t hntte^bnoeV, »»d unserem Kaiserlichen an Herzlichkeii, an ver- Kaiserlicher Herr ist noch immer ttes nltdergebeugt. rva Mutier von Mtcklenbura-Schwrrm. Die Frier wnd nur ,me e,r s.,n, n,,rken Die Missualijcheii Soirem, die bis Ostern nom yairen ^"finden sollen, sind abges^i. Unter dies« a» Wilhelm die «eise ausaegeben. du er «tt semer l»»»g«n «r ,siu nach dem «ebunstage de« Kaisers»« unternehmen gewillt war. Es ist gemeldet worden, daß in Folge des Ablebens des Kaiser» von Rußland alle Festlichkeit« bei Hose am 22. März, dem Geburtstage Sr. Ma,«8tät unseres Kaiser«, unterbleiben werden. Man hat T»eS auch da un gedeutet, daß alle ossiciellen Fesll.chkrite.», w.e sie bisher s!'Iich waren, abgesagt worden seien. Dies büm- lccl'. und wie die „Conf. Eorr." hört werden k.c F-'E'len innerhalb der Ministerien und de» den übnaen Behörde,, in acwodnler Weise stattsinL«. Da» Armee-BerordnungSblatt enthält folgende vom 17. d. M. datirte Dekaimlmachunq: Eö wird hierdurch zur Kenntniß der Armee gebracht, «,e Se. Majestät der Kaiser und König zu genehmig« geruht haben daß di- Armee sür den 22. d. M. du Trauer ablegt. Die Feier de« Allerhöchsten Geburtstage« findet hiernach in herkömmlicher Weise statt. Dem Bundesrath« ist der folgend« Entwurf eine« Gesetzes für Elsaß-Lot bringe,» ,,.gegangen, welche» seit langer Feil auch einmal wieder die Mitwirkung des Reichs tage» crbcischt. tz. l. Du Verhandlungen des LandeS- au-schusse« sür Elsaß-Lothringen sind öffentlich. Du Geschästssvrache desselben ist di« deutsche. H. 2. Mitgliedern de« Landesausschuffes. welch« der deutschen Sprache nicht mächtig sind, ist taö Verlesen schriftlich aufgesetzter Reden gestattet; die Letzteren müsse» in deutscher Sprache abgesaßt sei,,, tz. 3. Die» Gesetz tritt am l. März 1882 in Kraft. B»S der Umgebung dcS Reichskanzler« wird jetzt be stätigt. daß Derselbe in den letzten Tagen sehr übel dlSPvnirl gcivcsc» sei, woran nicht blo« körperliche Leiden die «chulv getragen. Indessen wird er. so hc.ßt e». dcmnächst wieder >m Reichstage erscheine», »m sich mit diesem über Manches zu verständigen, was er in wirlhschas llichcn Fragen aus dem Herze» habe. Diese Ankündigung ist dunkel und e« kann nicht sclilen, daß sie verschiedenartige Deutung findet. Du Freunde de» Fürsten Bismarck besorgen, daß er sich wieder mit neuen Gesetzentwürfen trage, sür die er di» jetzt unter den Ministern und selbst in seiner unmittelbaren Umgebung nur Kopfschütteln findet; er meint indessen, so sei cs ihm vor Jahren bei den Camphausen, Michaelis re. mit seinen Schutzzoll- ider» ebensallS gegangr» und er werde eigentlich mir noch von Lothar Bücher verstanden. Unter den Führern der Liberalen wird Nichts übler und drückender empfunden, als jcnc außerparlamriilarischcii Einflüsse, die so hemmend in die Regierungsmaschine eingreisen. Aus di« Adresse, welche Magistrat und Stadtver ordnete von Berlin au« Anlaß de« Attentats aus den Kaiser von Rußland an Kaiser Wilhelm gerichtet haben, hat der Letztere eine Antwort ergehen lassen, in welcher er sagt: „Ihre Zuschrift vom !5. b. M. würdigt in gerechtem Maße die hohen Herrschertuaenden diese« edlen Monarchen, welcher von Beginn seuur Regierung an aus Förderung der Wohlfahrt der ihm anvertraulen Völker bedacht war und unserem deutschen Vaterland« sich al» wohlwollender Nachbar erw.csen lu»t. Ueber den Verlust diese« durch die Bande des Biulc« und bewährter Freundschaft mir nah« verbundenen Herrscher« ist mein Gemüth lies betrübt und trauert zugleich, daß an ihm ein so gottloser Frevel verübt werden konnte. Der von treuer Liede und Anhänglichkeit durchwehte Zuruf von Magistrat und Stadtverordneten hat lindernd meinem schwer belasteten Herzen ungemein wohlaelhan." Der a»S so trauriger Veranlass..»« gepflogene Schriftwechsel beweist wieder, welch ungclrüok herzliche« Bcrhältniß zwischen kein Hrrrschcrl-ause und der Berliner Stadtverwaltung besteht. I» ReichStagStreisrn galt al- bestimmt, daß die Oster ferien mit dem 3. April, also »4 Tage vor Oster»», be- gm.,« und bi» 8 Tage nach Ostern dauern würden. Die deutsche Cvrvette „Victoria". 10 Geschütze. Com Mandant Corvetten.Capitain valoi«. welche« nach der liberischen Küste (West-Asrika) mtsenvet war. um die Theil- nehni-r an der Plünderung und Beraubung Le« an dortiger Küste gestrandeten deutschen Dampfer» ..Carlo«" und seiner Besatzung zu straf« und von der Regierung Sühne zu fordern, meldet au« St. Vincent (Eapverdische Inseln) tele- graphisch: „Libena wird innerhalb S Monat« 200«, inner- 6 Monaten 3400 Dollar zahl«. Der schuldige Ort vollständig zerstört, keine Verlust« unsererseits, ei» Eingeborne, tobt. 9 Grißeln. eusschließlich 3 Häuptlinge, an Bord ge- ""Emm- Da« Einverstänbniß mit der liberischen Regierung vollständig erhalt«." " " bkeiseplän« der Fürstin Dolaorncki wird un« au» Wien vom l7. d. geschrieben: Au« Szczakowa. vsterr^chischen Station an der Wlen-Warschau- PetrrSburaer Eisenbahn, geht soeben di« Nachricht ein. daß in der von Szczakowa nur wenige Minuten entfernt« russischen AuSganaSstation Granica d»r Fürstin Dolgorncki, Gattin verstorben« Kaiser« Alexander, welch« vorgestern hier l"b,sofort -ach Italien begÄn hat. .L)berpolizeime»ster der Bahnstation im hokeren Austraa« ALL ^'^ersuchtt di? Lich' mitssF dvlize,l«rran zu folg«, da er bNbsten Auftrag« eine AmtSb-inklunq vorzu- nehm« habe. Be, dwser Eröffnung stieß die Für,»in «inen Schrei au« und sank halb ohnmächtig in die Arme einer ihrer Kammerfrau«. Erst nachdem der Oberpolizeimeister ver sicherte, e« handle sich nur um die Unterzeichnung eine« Pro tokoll« seit«« der Fürstin, woraus sie ihre Reise ungehindert fortsetzen könne, beruhigte sie sich etwas und verließ, a»s ihre Kammerfrau gestützt, den Wag«, um dem Beamten in da» Bureau zu folg«. Dort wurde in Gegenwart von zwei Polizei- und zwei Eisenbahnbeamlen mit der Fürstin so fort ein Protokoll ausgenommen, nachdem man ihr vor her eine au« Petersburg eingelangte Regierung« - Depesche vorgewies« hatte, welche die Ausnahme dcS Protokolls an- ordnete, lieber den Inhalt desselben ist bisher Genaue« nicht bekannt geworden, da selbstverständlich den Beamten, welche da« Protokoll geleitet oder al« Zeugen anwesend gewesen, über den ganz« Vorgang absolutes Schweigen auserlogl wordm. Man vermuthet mdeß, daß die Fürstin Dolgoruäi, welche fast unmittelbar nach dem Attentate Petersburg ver lass«, in Granica, al« der letzten russische» Station. ,wcb eidlich verpflichtet wordm sei. den russischen Boden nicht mehr zu betreten. Andererseits scheint e« sich in Granica auch um eine amtliche Feststellung gehandelt zu haben, daß die Fürstin Rußland wirklich verlassen Hab«. Wenigstens begleitete der Oberpolizeimeister den Eilzua, in dem die Fürstin fuhr, bi« in den österreichisck»en Bahnhof von Szczakowa. wo der russische Beamt« noch aus dem Perron sich von der Weiter reise der Fürstin überzeugte und mit den» nächsten Zuge nach Granica zurückkehrte. Bon den Reisenden, welche mit der Fürstin auS PeterSvurg und Warschau gekommen waren, blieb sie unerkannt und auch der Vorgang im Polizeiburean zu Granica. der nur eine halb« Stunde in Anspruch nahm, wurde nicht bemerkt. Die hier gemeldeten Einzelheiten sind in Szczakowa erst am nächsten Morgen nach der Abreise der Fürstin bekannt geworden. Zwischen den Polen und den übrigen Sladen, nament lich den Ezecben und Si Svenen, ist bezüglich der von den polnischen Abgeordneten verweigerten Kundgebung gegen da- Petersburger Attentat auch außerhalb de- österreichischen ReichSratheS «ine tiefgehende Spaltung cingetreten. Sämmt- lick« slavische Vereine Wien«, die polnischen ausgenommen, Hab« den Beschluß gefaßt, eine BeileidSadresse nach Peters burg zu senden. Auch die siavischen Vereine Ungarns und der ciSleithanischen Provinzen werden sich jener Adresse an- slbließcn. Eine ganz besonder« große Betbelligilna an dieser Kundgebung wird aber von den zahlreichen rulhenischcn Ver einen OstgalizimS erwartet. Die Adresse selbst ist noch nicht abgesaßt. Man will in dieser Beziehung den Adreßentwnrf de« Ezechen-Elub« erwarten, welcher am Sonntag vorgclcgt werden soll. AuS London kam wieder einmal eine jener abenteuer lichen Nachrichten, deren im Lause der letzten Monate bereil» mchrere sich al» falsch heraus gestellt haben. Es soll nämlich in einer Nische der Mauer VeS Mansion-House, der Residenz des Lord-Mavor, eine Kiste mit 40 Psd. Pulver und einer angeziindelcn Lunte gesunden worden sein. Die Lunte wäre von einem Polizeibeamten auSgelöscht und somit eine Explosion verhindert worden. Die Anstifter dcS geplanten Verbrechen» sei« noch nickt entdeckt worden. Die Nachricht ist bis jetzt unbestätigt geblieben. Vom Freitag wird un» noch au- London gemeldet: „Im ParlamenlSgebäudc sind große Vorsichtsmaßregeln getroffen worden, die Polizei- mannschast ist verstärkt, die Kellerräume sind sorgfältig unter sucht worden." — Indem Lager zu Alderöhot ,»ld am Donnerstag bei der Feier de« Feste« de« heilige» PatriciuS uilter den irischen Soldaten Unordnungen vorgckoiiimcn. Line große Anzahl von Personen wurde verhaftet Nach einer Mittheilung au» Durban vom >7. d. haben die BoerS darein gewilligt, Nachrichten über die Zahl der Todlcn und Verwundeten in den eingeschlosseucn Garnison« zu kmpsangcn und abzugebrn. Fuhrwerke mit Proviant- vorrätbcn sür l2 Tage sind nach Rustcnburg, Rydenberg uud Marabasteav abgcgangc». Die anderen Garnisonen erhalten nur sür 4 Tage Proviant, mit Au-nahme von Pretoria, sür welchen Platz eine Vcrproviantirung nicht erforderlich ist. Die Wassenruhe »st bt« zum 2l. d. M. verlängert worden. Ueber di« von dem neuen Zaren befohlene Politik dem AuSlande gegenüber ist die erste osficiclle Kundgebung er folgt. Da» soeben veröffentlichte Rundschrei den deS rus sischen Minister« v. Gier» an die auswärtigen Regie rungen kan» die Hoffnung erwecken, daß auS dem Thronwechsel in Petersburg Besorgnisse vor einer grundsätzlichen Wandlung in der auswärtigen Politik Rußland« vorerst nicht zu schöpfen seien. Sätze wie: Rußland habe seine äußere Entwickelung erreicht, es werde seine durch Traditionen geweiht« Sym pathien unverändert erhalten, die auswärtige Politik werde eine vollkommen friedliche sein, der Kaiser werde sich der inneren Slaalsentwickelung. den socialen und ökonomischen Fragen widmen, tonnen »m Ausland nur mit Gcnuglhuung vernommen werden. Hoffentlich wirken sie auch in Pari« dämpfend aus die abenlcuerlicheii Erwartungen, welche vielfach an den Peters burger Thronwechsel angeknüpsl wurde» Ein russisch- sranzösische« aggressive« Büntniß, um da» „Unrecht" von l87Ü w»rd«r gut zu mach«, ist der französisch« Presse eine Thatsache, mit der sie bereit« sehr ernstlich glaubt reck»« zu dürfe». Und nicht genug damit, auch Oesterreich und Italien werden bald einsehen. wie stark sie von Deutschland „bedroht" sind. Kurz, nicht« Geringere« al- eine allgemeine europäische Coalition zur Niederwerfung de« Deutschen Reich- sieht die französische Presse, und darunter auch ernste Blätter, au« dem Petersburger Thronwechsel emporwacbsm. Die Revanchelust in Frankreich muß wieder neue Nahrung ge winn«. wmn solche Aii«sichten mit einem Schein von Be gründung eröffnet werden. Wennschon die Pariser Presse in warm sympathischen Artikeln dm neuen Zar« bearüßl. so zeigt sie sich doch in vorsichtiger Zurückhaltung hinsichtlich der Schlußfolgerungen über etwaige Araderungen in der auswärtigen Politik Ruß lands, soweit dieselben eine Annäherung an Frankreich betreff«. Man scheint in politischen Kreis« die Gefahre» derartiger voreiliger Kundgebung« erkannt zu haben, zumal man sich dabei leicht falschen Illusionen Uber die eigentlich« Gesinnung« Alexander « Ül. hingeben könnte. E» könnte sür die neue russische Regierung im höchsten Grade verkiänqnißvoll werden, wenn sie glaubte, der inneren Schwirriglclten durch auswärtige Aöcnlcuer Herr werk« zu können: darüber muß doch jeden Einsichtigen schon der türkisch« Krieg belehr«. UuStvärlia« kriegerisch« Verwicke lungen zu suchen, statt in ehrlicher Arbeit Heilung der inner«
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