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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.03.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-03-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188103279
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18810327
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18810327
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1881
- Monat1881-03
- Tag1881-03-27
- Monat1881-03
- Jahr1881
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.03.1881
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Erscheint täglich früh 6»/, Uhr. Ledartioa und Lrprdltiuu Joh»»uesqass« 33. Sprechüuudeu -er Kedacti«»: Bormittags 10—18 llyr. Nachmittag« 4—8 Uhr. ßiir tt» Mt«»«»« M«iiL>cr»i« »>« mchl »«k»u>»Itch. «»»atz»« d«, skr Ute «dchftkolge»»« N»»«er tzeftt««te» A«ser»r, a» »acheataaeu di» S Utzr Nachmittag«, a» L«»u-««» Safttage» friitz »1« „9 Utzr. 3n den Mialeu für Ins.-^nnahmr: Ltt» Oltt»«, Universität-straße 22, Loui« Ldsche, katharinensttaßc 18, p. «ur tzt« si.S Utzr. dgcr.TagMM Anzeiger. Lrgan för Pslitik, Localgeschichte, Handels- und Geschäftsverkehr. Auflage 16,60«. Ldsunemrutsprei» viericlj. 4'/, iacl. Brinaerlohn 5 Mk.< durch die Post bezogt» 6 Mk. Jede einzelne Nummer 25 Ps. Belegexemplar 10 Pf. Gebühren für Extrabeilage» ohne Postbeiörderung 30 Mt. «tt Postbesürderung 48 Ml. Inserate 6gespaltene Petitzeile 20 Pf. Gröbere Schriften laut unferem Preis, verzrichnib- Tabellarischer Sah „ach höherem Tarif. Uerlamrn unter den Uedartionsstrich die Spallzeile 40 Pf. Inserate sind siel« an die vrpedltt«« zu senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung praeuuwerninln oder durch Post, vorfchuß. 88. Sonntag den 27. März 1881. 75. Jahrgang. Amtlicher Theil. Geffentliche Sitzung -er StMvrror-neten Mittwoch, a« SV. März »- Abend» «/, Uhr i« Saale der I. Bürgerschule. Tagesordnung: I. Gutachten de« DerfassungS- bez. Ga«-Au«schusses über: a das Verfahren bei Entschädigung eine- Adjacenten der Nordstraße für Arealabtretung behufs Verbreiterung der Straße; t>. Verleihung der Pensionsberechtigung an ver- aebnnnimnchnnn I Der vom serbischen Ministerium abgeschlossene Vertrag ist. «» ^ ^ ^ wenn auch nicht der absolut beste, so doch unter den Bon dem am 14. Novencher vor. Jahre« hier verstorbenen Eärligen Crcditverhättnissen Serbien- der einzig Herrn.Fra», Do«tatc Grasfi 'std-r Leipziger Armen, l gliche. Er allein bewegt sich innerbalb des Krei'es Anstalt eru vcrinächlniß von 1ZOOO Mark auSgesetzt I Vereinbarungen und Anerbietungen, während worden, welche« heute zur Auszahlung gelangt ist. Unter dem AuSdrucke deS aufrichtigsten und wärmsten Danke« für diese reiche Gabe bringen wir Solche« hierdurch zur öffentlichen Kenntnis. Leipzig, den 26. März l88l. Da» Armendtreetoriu». Ludwig-Wolf. Hcntschel. alle anderen nur bedingungsweise Zusagen enlliailen, denen keine Garantie zur Seite steht. Die ungünstigen Ürcditverhaltnisse des Landes hal aber daS gegenwärtige Ministerium weder geschallen noch verschuldet; sie sind viel mehr die Hinterlassenschaft de» abgetretenen EabinelS Ristic. Selbstverständlich war auch rin großer Theil der Opposition aus persönliche Motive und Interessen zurück- zusühren. Die verschiedenen Eisrnbahngruppen hatten in schicbene Beamteu; c7 Anstellung eine« Liätisten bei der I Ok^kNlllltzk ^ItNar^tzUNtz !>tk HllNÜtssällMMtr I Belgrad wie überhaupt im Lande sehr rührige Anhänger Gasanstalt II. Gutachten des Oekonomie-AuSschusse« über: ». die Her stellung der Lcplaystraße; d. Gcstundung der Licitations- aelder bei Holzauctionen; e. bauliche Herstellungen im Gute Taucha; ä. Führung der Pfcrdebahngleise durch die Churprinzstraße und Windmühlenstraße: e. Anpflanzung Von Platanen auf der Gohliser und Psassendorfer Straße; L. die sorstmäßige Anpflanzung der .Krummen Wiese" in Leutzscker Flur; g. Errichtung eine« Wildgatter« an der sogen. Lcuyscher Wiese. HI. Gutachten deS Ausschusses zur Gasanssalt Über: ». die Beleuchtung der Lintenauer Chaussee mit Petroleum laternen; o. Vermehrung der Beleuchtungsanlagen aus dem Moritztainnz: e. Permcbrung der Beleuchtungs anlagen aus der Straße am Rabensteinvlatze. IV. Gutachten des Ausschusses zum Feuerlöschwesen über die ablehnende Erklärung des RatheS aus die vom Eollegium gegebene Anregung zur Anschaffung eiserner Skürm- faller für die Landguter. V. Gutachten deS Schul-Ausschusses über die Rechnungen der Realschule I. Ordnung und der Gewerbeschule auf daS Jahr 1879. Bekanntmachung. Dienötaz, de» 29 März d. Abends 6 Uhr in deren Sidungssaole, Neumarkt Nr. 19, I. Ta>e«ervuuu«: 1) Registrande. 2) Berichte des Berkehrs-Au-schusseS über ». die von der Handels kammer »u Vrrslau mitgeiheilte Eingabe, die Haftpflicht tzer Sifeudahueu sür veschSdlgun, brdcckuugstzr»ürftt«er Die Wahl eines weltlichen Abgeordneten zur bevorstehen- n,^t'^an^ch^über,o,eam Alle Gruppen sparten nicht an Geld und Versprechungen, um sich den Erfolg zu sichern, ja es ist Thatsache. daß »i Belgrad seit langer Zeit kein solcher Ueberstuß an klingender Münze vorhanden war wie gegenwärtig. In dieser Beziehung wird in Belgrad mit dem Hinweise auf gewisse Namen offen er zählt. daß eine englische Gruppe ihre» Anhängern in der «äirr"'tt'7 d."die «chnlH- L°'mtt7,-sür'nne'Fs«.'-1 "''d a^ tzatzu HerSseld-Alteutzuudem; c. den Antrag de- Herrn I schreck ung von 100,000 Pfund Sterling auSgeitrUl habe, falls Schuoor, Einrichtung von «isentzabn - «.nsereuie» unter >b»en gelänge, den Vertragsentwurf Bontoux adzuwe.fen Zuziehung von Vertretern der hauptsächlichsten Interessenten. I unk daS englische Offert durchzubrmgen. kreise im Königreich Sachsen belr.; ä. bi« Tagesordnung der! Eine bedeutende Rolle in dieser Agitation spielte aber am 4. k. M. in verll« abzuhaltcnden Etsendahu-Lonferrn;; I auch daö politische Moinent. das ist die Absicht, mit dervcr- e. die von der Handelskammer zu M.-Wlatztzach milgetheiiie I wersung des Bontoux'fchcn Vertrages das Minist rium zu Petiiion die Dectararlousfrettzeil sür t»ter«att«uale stürzen Diese Thalsache erregte namentlich die Ausmerksam. -r> cu-k,.» I keil Oesterreichs. — DaS gegenwärtige serbische Eabinct hat «ünzwardetn Netuhard^ dt. Urdetträgun^ Kncr i^-salls Beweise gegeben, daß eS ihm Ernstd.e gu.cn Be- Stelle re au» keinen Ladu betr - » , Ziehungen mit Oetterrelch herzu,teilen und den Völkerrecht- «,r»r rr. »«s ,r«irn «o,u or.r. , ^ ^ ^„pflicklungrn gewissenhaft nachzukon»»e». DaS Mi- nistcrium Pirotschanaz-Garasch anin bemühte sich, die politischen und wirthschasllichenZuständedeSLaiitcS zu ordnen und wollte eS zumal von allen fremden Eniflüsse» befreien. Gerade diese . . l Absicht war eS, welche von gewissen Seile» die heftigste Leipzig, 27. März. ! Opposition erregte und in der Eiseiibabnsrage den Gipfcl- Die Frage de« BerfassungsstreiteS bat eine durchaus p»"-' erreichte. Aber bisher waren diese «»griffe erfolglos. " In BnntcsrafhSkreiseii I dtesorliien. Mit denen daS Eabinct vor die Nichtamtlicher Theil. Diea»tag, de» A». März, vorgenonlmen iverdcu. Die wahlberechtigten Miglieder der hiesigen kirchenvor tage in der Altonaer »oste,.frage sich nachgiebig abhäng.gke.l k-s R,chlerstandeS. das neue Preggesey. ,-den- criveisen und di« durch den Zollanschluß sich ergcbenden ^Us das l.beralile auf de», Co»i,nc»l. und d.e Dotation der -eiche- seiicil werde volksschullchrer bcseft.gtcn die Stellung de- MinisterluiuS, K^Ützr au^d-m^RalbbaÄ'e m d^r arö^sä!d«stubk°a?älli^ ! Diese Kunde' wirk" allg^ Beftükagung > w°burs> t,e 0pposition' von Tag zu Tag mehr Bode., verlor rin^ifinben. " der großen Ralhsstube gefälligst ^ ausgenommen. Zunächst sieht man der Beschlußfassung deS > Da kam der Eisenbahnverlrag und nun ^gall es für d.e gelangt. ES besteht nun allerdings kein I die zuständigen Ausschüsse ivie daS Leipzig, am 17. März 1881. Der Wahlro>n«tffar. I)r. Tröndtin. Submission. Die Anlieferung von 3 großen starken Lastkähnen zum Transport von Schlamm. Wassersand und dergleichen, ll.33 m lang, 1.23 m in der Mitte am Boden breit und 0.66 m hock, soll an den Mindestsordernden vergeben werden. , .... . ^ , . .. Hierauf Reflectirende wollen ihre Offerten bis -um j eralen Kreise» wird m>S au^Berln. geschrieben: 16. schnft Expedition eingesehen werden können. Leipzig, den IS März 1881. DeS Rath» Ltrafteubau-Deputatio». ausgenommen. Zunächst sieht man der Beschlußfassung ^ ^ ^ ^ BundeSrathS selber mit Interesse entgegen, an welchen de« Eab.nctS. gegen diese« emen Hauplangrifs zu der Etat nebst der Resolution Benda-Ri-tert-Karste» zurück- unlornehmen. Unter geschickter Hervortchrung der de». Zweifel daß sowohl I serbischen Volke angeborenen Sparianileil sowie aus seine Plenum im Echne! sp'eiVll die Opposition den, Lanke der bisher beobachtete» Praxis "daö EtätSrecht des Reichstag« E,nalcr,elle »alastrophe vor und verdächtigt sogar die in sei»«!» vollen Umfange anerkennen werden, e« wird indessen I Redlichkeit und den PatriotiSni»« der gegenwärtigen Miniiier. für ausgeschlossen gehalten, daß in einer derartigen Stellung- U'ttcr solchen Umständen ist, wie bereits erwähnt, der polit.fch- „abn.e eine Opposition gegen den von, Fürsten Bismarck w>rth,chastl.chc Kamps überaus he,l.g entbrannt, aber das vertretenen Standpunct liegen würde. I ^'bincl wird hoffentlich auch auS kiese,» oppo,.tio»ellcn Uebcr die Ansnabme des Reichstagbeschlusses in natio. ^urme "" Ontcrcsse de« Landes siegreich hcrvorgchcn. hieraus rvvucn ow , 7 . „ April d. I. Abends 6 Uhr versiegelt und mit der Aus-1 D>e.seltsame budaet- und vcrsassungsrcchtl.ckc Streitfrage, rist: „Liejerung von Lastkähnen" bei der Raths-Ockonomie-1 an den Zollanschluß von Altona anknüpsre, ist, pedition niederleben, wcselbst auch di« näheren Bedingungen ^ ucucn^^' ^ebr- In Rcich-tagSkrcisen wird die Ansicht ausgesprochen und mit guten Gründen unterstüht, daß Fürst Bismarck in den bekannten Aeußcrungen gegenüber Herrn vonKardorfs sich taatsrechtslchrer am RegienuigStisch I nur scheinbar in Eifer bineingeredet hat, »m die Rcichspartei entschickcn worden. Der Reichstag hat selbst bis i»S con-1 unv verivandte Elemente zu schrecken. Obnehin hal er alle scrvative Lager bineln begriffen, daß i».t dieser Anzircif'clung I Ursache, nnl Herrn vonKardorfs und Desien Freunden wegen Die während der Wintermonate eingezogenc III. Feuer-1 wache am Fleischcrplatz ist am 24. d. MtS. wieder eröffnet worden. Leipzig, den 26. März 1881. Lekanntmachlmg, die Beuutz»«g -er 4lrbett»nachv»«ts«ng», Anstalt betreffend. se: s Bndgetrechlü eine verhängnißvvlle Mine gegen seine I peg Unsallversichcrungsentwurss iinzusricdeii zu sein, insofern veilassungsniäßige RechkSstellung gegeben werden könne und I picsx daraus beharren, dem Reich nur eine Aussichtsiiistaiiz, da,; eS der cillfchledeusteii Abwehr gleich bcun ersten Versuch I aber keine eigene Versicherungsanstalt zugcstcben zu wolle» bedürfe. ... I Da dieselbe Anschauung unter den Dciitschconservativen stark Wir hoffen, die Sache m damit überhaupt abgethan und I ocrtretcn ist und vom Centrum selbstverständlich gclhcill wird, wir hören Nichts mehr von einer zweifachen Darstellung der I sv ist das Sch.ckial deS Entwurfs noch iinincr in bohcm Grate nationalen Einheit, einer Zollconsöderatlon und^ einem I „»sicher, und cs wird mit vielem Grund verinuthet, daß die Reich, die beide eine sehr verschiedene staatsrechtliche Ltclliing I Auflosungskrohungen des Reichskanzlers gegenüber dem srci- und vor Allem ein ganz anders geartetes Bndgetrcchl genießen I couservatwen Führer mehr diesem Entwurf als der Etatsrage sollten Nm fernerhin nicht mehr Gefahr zu lausen, dem Arbeit I ker , anbietendcn Publicum ungeeignete oder gar unwürdige I begierig wäre, den Feldzug sorlzusetze», und noch Lor en. DaS Aiiflrctcii der Rcichsregieruna am letzten Tag I »,,d der vernicinllickeii Zärtlichkeit sür die verbündeten Ro- vcrhandlung machte nickt gerade den Eindruck, als ob sie I gicrungen gegolten habe». SN zu I : - , welche sich über ihre moralische Führung vorder aus-1 dock schlechterdings nickt zu begreifen, wie er hinterher zu i ^,Wir^wert«?'^ —^s/sckrcibl'die 'R A gewiesen haben. Zu diesem Ende haben Arme, welche I eu>em entgegengesetzten Ergebniß kommen konnte. Man wird! 2,... ^ ^ „„p'«gx BundeSratb in seiner Melirbcil einen. Pfleger zugcthcilt sind, «ine Bescheinigung des- s°"->ch hoffen dürfen, daß die Angelegenhe.l damit ihr Ende A^er die RcichSlagSresolution äußern und ob daS Centn,», selben beizubringen. Andere Personen haben ihre I erreicht hat und daß die «chl.iß,otgcru»gcn auS dem Botui» > s,;„ v-.„ moralische und sonstige Zuverlässigkeit, sei es durch I deS Reichstag« gezogen werken. sein unitarischcs Votum vom gestrige» Tage auch dem Bundes rath gegenüber sestkaltcn wird; wenn eS nickt geschieht, so schriftliche» Zeug,,iß ihrer früheren Arbeitgeber, sei Wie s'ch ab-r v.e ReichSregierung diese schwere Nieder- ^ , ^gjsch.r Grund mehr vor. warum „ickl auch alle durch da« schnftliche Zeugn.ß zuverlässiger Personen. I lag«. b.e n.it Sicherheit vorauszusechen gewesen zu,,ehen „brigen Hauplzollämler und die g-sammten Zollvereins-Ein- nachzuwelsen. . . I Auswersen einer solchen Streitfrage I richtungen aus demselben Wege, wie die drei sogenannlen 2) Be, dem Nachweise der Arb-, werden Personen. "»b Zioeck Halle, DaS gehört -.. den vielen f^rl.chc». zu Reichsinstitut onen gemacht werten könnte», n^ch- bereits Unterstützung erhalten, in erfter Linie I Unbegreislichkeiten. d.e neuerdings ,n unserem politischen Leben I die Zweckmäßigkeit einer solche» Wandlung kann man berücksichtigt. I I verschiedener Meinung sein. (!) Einstweilen aber bandelt S) Personen, welchen Arbeit nachgewiesen worden und I »m Reichstaae durcbzusctzen. so daß man dessen Zustimmuna durck I.« --ch ^„n, sondern um di« vcrtraasmäßiae Bercck xgen deren ZuverlässsLkeit. Pünctlichkeit und sonstig- «»- neue staatsrechtliche Lehre zu umgehen nöllng siätlc -1 earum. fonocrn um v.e vertragsmäßige Bercch stehende Gesetzgebung-Werk jedenfalls nickt mit dem Grund satz« der Gewerbesreibeit in Widerspruch treten dürfe. Einen elcken Widerspruch aber erkannle man i» den, tz. lOOe, ivelckcr die Befugnisse der Innungen unter gewissen Be dingungen auch gegenüber von NichtlnnlttigSangchörigeii Platz greisen läßt, den letzteren sogar daS Hallen von Lehrlingen »iiiler Umständen ganz verdiclel. Nack den Motiven soll die Vorlage den Forderungen der Handwerker nur so weil c»t- gegenkviiimen, „wie mit den Grundlagen der bcstcbcnten Gewerdegcsetzgebung und mit der Wahrung allgemeiner In- tcressen verlräglick erscheint." Die Fraclion kon»Ic nickt anerkenne», daß diese Richtschnur bei Abfassung des tz. lOO o eiiigchalleii sei; vielmehr erblickte man in demselben eine durchaus unzulässige Concession an die Bcfürwvilcr des IiiNliiigSzwaiigeS. emen Schritt, der wenigstens tbatsächlick zur Zwangsinnung zurücksühren wurde. ES braucht nickt erst gesagt zu werden, daß dieser tz. 100 0 daS cigentticke Kampsobzect in den nuninehr beginnciiten parlamentarischcii Verhandlungen über die Vorlage bilden wird. Wie schon erwähnt, bemüht sich die CaplanSpresse. die Maßnahmen der preußischen Regierung zur Beseitigung deS EulturkampscS als durchaus barmlose Zugesläntnistc u bezeichnen. Ganz im Gegensatz hierzu verhält sich die atboliscke Bevölkerung der westsälischcn und rheinischen Städte. Alle Nachrichten, die aus Münster und Padcr- orn in Berlin eingelrofscn sind, bekunden, daß bei der Nachricht der staatlichen Anerkennung deS Paterborner Bis- lbumsverwescrs Drobe die Bevölkerung sofort die Häuser beflaggt und ihrer Freude Ausdruck gegeben hat. Im Ecntrum will man nicht zugestehen, wiewohl man cs weiß, daß die Vorgänge der letze» Tage nur die einleitenden Schritte sind, welche» weitere zur Beilegung deS Cullurkampscs folgen werden. ES steht zu erwarten, daß die erste Lesung des InnungS- ntwursS nicht mehr al« eine Sitzung in Anspruch nehmen wird. Tie Confervalivc» und daS Cciilrum legen aus eine de- chlcunigte Bcratkung gerate diese- Gesetze» besonderes Gez wickt, und sie werken durch rechtzeitige Schiußanträgc dafür zu sorgen wissen, daß die Arbeilen der Coniinission (eS soll eine solche von 2l Mitgliedern beantragt werden) nicht noch eine längere L^erzögerung erfahren. Die ftltramontanen ver- oigcn hierbei noch de» besonderen taktischen Zweck, mit ihrer lliilcrstütznng der Regierung aus einen» Gebiete zu prunken, wo sie keinerlei Coucessioncii in Form von Steuern oder politischen Grundsätzen zu bringen haben. Die Arbeiter- ' »fallvcrsicheruiig verursacht ihnen pcncticularistische Be- tleiillnunaen, die Sleuervorlagen versetzen sie i» eine Zwangs- e zwischen Regierung und^Wadlerschast, die Innungssräae sin ist ihnen eine Herzensangelegenheit, und sic werden sie ganz so lösen, wie Fürst Bismarck eS wünschl. Nicht unmöa- ick, daß von all den „RcaclionV'träuincn. mit welchen die cssio» begann, nur diese Revision der Gewerbeordnung ver wirklicht wird Wenn die llltraniontanen ineine», damit den Reichskanzler zufrieden zu stellen, so dürften sie sich allerdings gewaltig täuschen. So billig ist dessen Freundschaft gewiß nicht zu erkaufen. Die „Germania" hatte kürzlich ein Circular de» deulschconservaliven Abgeordnete» v. Mirbach, de« Führers der Agrarier, »nlgelbcill, das nickt ohne Interesse ist. Herr v. Mirbach klagt nämlich in tiefem „ganz ver traulichen" Aclenstiicke, er sei von de» eigenen Parteigenossen angegriffen und verdächtigt worden, weil er mehrfach in Reden >ir den Reichskanzler eingekrelcil sei »nd sich einiger Ausuierkianikcilc» seitens Desselben zu erfreuen hätte. Es >ci eul Gebot praktischer Politik, wenn man eS versuche, einen großen einflußreichen Staatsmann mit allen rechtlichen und chriichcn Mitteln aus seine Seite zu ziehe», was wobt i»> vor liegende» Falle zunächst dadurch zu erreichen sei, daß man seine Wirthschastspoiitik energisch unterstütze. Die letzten Auseinander setzungen mit dein Finanzminister Eainphausen im Hcrrenbause hätten bewiescn, wie unrecht man gctban habe, von einer Äera Delbrück-Cai» pH ausen zu sprechen, welche dem Reichskanzler zuzurcchne» sei. Die durch die Aera Artikel hervvrgeriifcnen Aeußerungeil des Reichskanzlers über die „Krcuzzcilung" waren, wenn auch zu heftig und weilgekcnd, jedenfalls entschuldbar. Die Zeit und die jetzigen letzten Ereignisse Halle» auch nach dieser Richtung hin klärend gewirkt. Es habe eine große Anzahl von Dcclaranleii nanicntlich in den letzte» zwei Jahre» den Kanzler in kurzen Worten wegen Unterzeichnung der Declaration in der „Krcnzzcilung" um Entschuldigung gebeten und ihm ihr Bedauern darüber ausgesprochen. Der Reichskanzler habe keine ihm so dargebolene Hand zuriickgewiescn. Wenn auch in den Herzen Einzelner vielleicht »och ein Tropfen von Bitterkeit auS srühcrcr Zeit zurückgeblieben ist. so hätten dies« Herzen als Christen und al- praktische Politiker die Pflicht, dem großen Staaismanne nun dasselbe Gefühl der Dantdarkeil cntgegcniubringen. daS ihin die Bereinigung der Steuer- und Wirlhschastsrcsormer zolle. Die „Germania" bemerkt hiezu: „Eü wird von großem Inter esse sein, die weitere Entwickelung der Partei der Steuer- und WirthschastSrcsormer zu einer Partei Bismarck «nm» filiikirk! zu verfolgen." Herr v. Mir back bezeichnet seinerseits den Abdruck dieses vertraulichen Schreibens durch die „Germania" als Vcrtraueil-mißbrauch. während diese erklärt, aus poli tischen Grünten zum Abdruck geschritten zu sein. weis von'Arbeit seiten« der Anstalt abhängig gemacht. I Regierungen der mitt eren Bundesstaaten ausaegangen wäre. . >>:-^,iträae rationell nur Ein Geflnd«nach»et« findet fernerhin nicht mehr statt. I so würde man geglaubt haben, ein unerquickliches Product I Arbeitnehmern auftuerleaen Leipzig, den 23. März 1881. ! part.culanstischer Bestrebungen vor sich §u haben Don den j D.e nationallibLrale Fractic ^ 1 Vertretern der Reich-reg " ' ^ verfochten und ohne Zi gehend, ist der versuch Da« Ar»ea-tr«ctor1»«. Ludwig-Wolf. den Arbeilgeoern und -..7...-,^ I «rveilneymern aufzuertegen. ä, a» " cr»1 .ü I Die nation alliberale Fr0ction berieth am Freitag der R-,chSr-g,eruna ,m Gegensatz zum Bund-Srath ^n Gesetzentwurf wegen Neuregelung deS Innung«- verfochten und ohne Zweisel vom Re,ch«kantter selb, auS- w,se„s Im Allgemeinen kan. man der Vorlage mit Wohl- Ä . ^«suL der staatsrech l.chen Wiederbelebung ^^llen entgegen. Man erkannte an. daß es bedauerlich sei ^ . .^pp<" "nbegre.ft.che Erscheinung, und I Handwerkerstand erst durch Gesetz aus e.„e Orga Te'kr "nd selbst .erschulket erlitten. I„j^Eion hinaewirsen werden müsse, welche er au» freiwilliger hoffentlich erträgt man ss- m,t Ergebuna und versucht nicht z-hätigk-it schon längst hätte bewirken können. Indeß nack- Nr 75'vi.I '* «""andern Position heraus w,-Iber gut.umachen und ^ §,e verschiedensten Privaten sowohl wie amtlichen «nre- L' I v-rsassun^e°nfl.ct^herauszubeschwören.^ h« dem da» > ^ emer Wiederbelebung de» Innu,.gewesen« ohne umfassenden Erfolg geblieben, und andererseits Angesicht» de» großen Interesse«, welche« Staat und Gesellschaft an der Er Von dem Unterzeichneten Königlichen Amtsgericht« soll »en 29.«»« 1881 dos Frau Christi «neu Inlionen Augufteu »eretzel. Cle»en« >rd. Ttie«e tn Dessau un» Venosse» »ugehöriae, t« Leipzig, Geoandgäflchen »0» Nr. 4 belegene Grundstück, Nr. 75 de« -E l------ --- -i- Grnndstück am 8. Marz diese« Jahre« ohne Verückfichttguag »er Lblasten auf »1,L99^l gewürdert worden ist, unter den in der Gerichtsschceiberel de« Lönial. «mtsgerichis Leipzig, Adtheilung ll. zur Eiastcht a»«U»ge»de» ve. di^nngen ftriwilliger Weise verfteigerl werde», »a« »ntrr Bmug. »ahine auf den an hiesiger >mt»st«lle au«HLnge»d«» »»schlag hier- d«rch bekannt gemacht wird. Leipzig, am 9. März lS81. »«»igliche« N«1»gertcht. «91H-U», N. Steiuberger. Gst. Wie un« au« Belgrad vom 22 gemeldet wird, hat I Haltung de« Handwerkerstandes haben, glaubte man die Zweck dort der Bontoux'sche Eisenbahnvertrag zu einer I Mäßigkeit, ja da« Brdürsniß einer gesetzgeberischen Initiativ« Erregung der Gemüther Veranlassung gegeben, welche lebhaft I »u dieser Wiederbelebung nicht in Abrede stellen zu können an d>e üderau« bewegt« Zeit während Ve» serbisch-türkischen I Der Erfolg eine« solchen Vorgehen« wird allerdings, wie die Kriege« erinnert. In der Skupschtina ist die Opposition IMotive zu dem Entwurf richtig sagen, „wesentlich von der geradezu mit einer Heftigkeit und Erbitterung aufgetreten. I Art und Weise adhängen, in welcher der Handwerkerstand da» die in jener Versammlung jedensall« ihre« Gleichen suchen > ihm dargrbotene Mittel, wieder zu einer kräftigen Organisation dürsten. Indeß find e« nicht wirlyschaftlich« Interessen allein, I zu gelange», benutzen wirk." Des Weiteren jedoch war wech« bei dem Vorgehen der Oppcssition maßgebend waren. I ma» iu der Fraktion einverstanden, daß das in Rede Eine Correspondenr der „Wcserzeilung" bringt aus dem Vatican die benierkenSwerthe Nachricht, daß der Papst den Plan, den weiland Erzbischof von Köln, Melcher-, zum Cardinal zu ernennen, gar nicht gebabt kabc. Der Cardinal LedockowSki ist dazu kein aufniunIerndcS Beispiel sür den Papst, der e» vjel lieber sähe, wenn der zudringliche, häufig lästige Pole gar nickt mehr im vatican verweilte, wo man seiner herzlich müde ist. ES ist daher nicht wahrscheinlich, daß Leo XIII. sich noch einen zweiten Quälgeist im Erz bischof Melcher- hcrzubcscheikcn veranlaßt fühlt. Man scheint sich hinsichtlich dieses Gerücht« überhaupt ganz falsche Vorstellungen zu machen. Es liegt »äinlick gar nickt in der Macht de« Papste«, den Erzbischof kurzweg in einen Cardinal zu verwandeln Er kann ihn zum Eardinal erheben, ihm da- Amt de- Erzbischofs zu nehmen vermag er jedoch nicht. Nur der Erzbischof selbst kann eventuell auf seine Diöcese verzichten. Daß MclchcrS hier;» aeneigl, dafür liegt bisher kein Anbattspunct vor. De» abgesehen Erz bischof aber zum Cardinal in c»r» ckaniinn ^kelsorge, machen, kieße den Constict mit Preußen nur verschärfen. Das wünscht man in, vatican selbst nickt seiten« der In transigenten, ivclchc wieder Oberwasser haben. Allerdings erzählt die „Italic", der CardinalstaatSsecrctair Iacobini arbeite an einem Memorandum sür den Fürsten Bismarck,
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