Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 12.04.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-04-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188104127
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18810412
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18810412
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1881
- Monat1881-04
- Tag1881-04-12
- Monat1881-04
- Jahr1881
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 12.04.1881
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
1583 ! >1K l- ich« urch igea r. licke ,och- >a er. liebe mein Für die un» bewiesene liebevolle Theilnahme bei dem lode unserer theuren Gailin, Mutter, Schwester, Schwägerin und Tante, der Frau I,MWlleWckrBMN> sagen wir hiermit unseren innigsten Tank. Leipzig, am 9. April 1881, Tic Htuterlafsenen Zurück gekehrt vom Grabe unserer unver geblichen Frau, Mutter, Schwieger- und Groß mutter können wir nicht unterlassen, für die so große Theilnahme und reichen Blumen- schmuck, sowie sür die trostreiche» Worte de» Herrn Pastor Vr. Evers am Grabe unseren aufrichtigsten Tank hierdurch auszusprechen. Leipzig, den 11. April 1881. Ioh. «lud. Stein und Familie Schubert. Unserer unvergeßlichen und liebe- vollen Principalin, Frau < ESriin. rufen wir ein Ruhe sanft nach. Stet» wird in uns das Andenken an die Verblichene in unfern Herzen bewahrt bleiben. Tas Persunal der qilkUv". Dank. Für die mir bei dem Tode und Begräbniß meines geliebten Sohnes Rudolf von allen Seite» erwiesene herzliche Thtilnahmc sage ich hierdurch meinen innigsten Dank. Leipzig, den 11. April 1881. Lina verw. Günther geb. Lehsert. vermählt: Herr E. Bramigk in Dresden mit Irl. Lina Preßlcr daselbst. Herr Wilh. Lchiege. königl. Straßenbau-Conductcur, in Groitzsch mit Frl. Marie Grase daselbst. Herr Hermann Geller in Neusalza mit Frl. Clara Förster daselbst. Geboren: Herrn C. Th. Meißner in Rochlitz ei» Sohn. Herrn August Wolf in Treuen ein Sohn. Herrn Schuldirektor Fink in Kamenz ein Sohn. Herr» Pastor Gutsche in Türchau eine Tochter. Herrn Pastor »aring in Rodau eine Tochter. Herrn Her,». Riedel in Dresden ein Sohn, Herrn Eduard Berlin in Dresden ein Sohn. Gestorben: Hrn. E. Braunig'S in Dresden Tochter Gertrud. Herrn Oscar Schrciter's in Dresden Tochter Frida. Herr Friedrich Bühling in Zeulenroda. Herr Gustav Wiesuer, Schulnnachcrmstr., in Dresden. Herr Johann Friedr. Israel, Gafthossbesitzer, in Hochkirchcn. kür ckio riolfackon Reveiss herrlicher Dkeilvnlune bei ciem .^hieben unoerer xutsn Outtüt, Kutter, Lchcvsc^er- unä Orassmuttor saxen ikreu innixnten vnnlc I-eii>rix, äeo 10. Fpril. vrui» u. kamilie. m 81. L. Ä. 3 k. Honte 6 Ohr ltl. 6. 6>jz vkr »1. I!. 8 Mir U. K. viiuw-vLS, AmMÄ A°. Damen: Dienst., DonnerSI., Sonnab. '/,0- . ',,11. Montag, Mittwoch, Freitag '/,2-5. ^ULrU8lU8dril!, Poststratzr 7. Tägl. geöffnet von Morgens bis Abends, Sonntags bis Mittags. Wannencurbädcr genau nach ärztlicher Verordnung. Spriseanst. l. u. II. Minwocli: Sauerkraut mit Schweinefleisch. D. V. Pohle, Rübl r. »den zier. dcheu au rndeu cau nach icger» ir. ter »c. »er. iermit Nach- Rann, > plöb- en ist. »Uhr. » statt, we I«. tt den l sanf- uen. mein» chlafeu. läse. .'d nach e treue »«ziska sbetrübt nen. ed ganz Mutter, >Idlkk, >den zur ilnahme. cnbach, e>«en il.l.ds»., , Slisen- > langen e unver- :rmutter, reit sene«. , 2 Uhr au» statt. anst und isere gute . >abe» »«de« >hme beim rgeßlichen de« Herrn iSike frichtigsteu Der Ällisermord-Procek in Petersburg. Petersburg, 10. April. In der gestrigen Sitzung des Gerichtshofes verlas der StaatSanwalt seine Anklagerede, in welcher er die revolutionären Lehren und Verbrechen lebhaft schilderte und sür alle Angeklagte gleiche Strenge verlangte. Der StaatSanwalt schloß niit dem Hinweise ans die uner schütterte Treue des Volkes zum Tbrvne und aus die voll ständige Erfolglosigkeit der Bestrebungen der Terroristen in dieser Hinsicht. Die Angeklagten horten die Rete mit voller Ruhe an; Jeliabofs unk Kibaltschitsch machten während der Verlesung einige schriftliche Notizen. Rack Verlesung der Anklagerede trat eine 1'/, ständige Pause ein. AbendS 7 Ubr wurde die Sitzung wieder eröffnet. Zunächst hielten die Berlbeidiger der Angeklagten ihre Vertbeidlgungsreden. Gegen 9 Uhr Abends begann der Angeklagte Jeliabofs seine Pcr- theidigungsrede, bei welcher er mehrere Male vom Präsidenten deS Gerichtshofes unterbrochen wurde. Sodann wurde sämmt- lichen Angeklagten gewährt, ein letztes Wort zu ihrer Vcr- theidigung zu sagen. Hieraus zog sich der Gerichtshof zurück zur Ausstellung der Fragen. Nacktü 12'/, Uhr verlas der Gerichtshof die von ilnn ausgestellten 28 Frage», betreffend die Schuld der Angeklagten, und entfernte sich darauf abermals zur Berathung des UrtheilSspruckes. Rack dreistündiger Berathung wurde um 6 Ubr 20 Minuten Morgens das Urthcil verkündet. Dasselbe lautet, wie schon gemeldet, gegen sämmtlickc Angeklagte ausTod durch dcnStrang. Bon Interesse ist vielleicht noch folgende, der „Köln. Ztg!" telegraphisch zugegange Schilderung. DaS Gcricktsgebäude, in welchem der Prcccß verhandelt wurde, liegt mit der Hauptfront zum Lilcinvj-Prospekt, der Rücken lehnt sich an daS Präventiv-Gefängnis; an und steht mit demselben durch einen langen schmalen Gang in Verbin dung. Das Hauptthor des Gerichts ist verschlossen und von einem Posten bewacht. Der Eingang aus der rechte» Seite, ebenfalls mit Wachen besetzt, führt durch die Eivilabtheilungcn in die Criminalkammern. Ter Eingang links führt an Auf sehern vorüber durch einen Gang über den Hos und durch den Garten vor eine verschlossene Thür, den eigentlichen Ein gang zur Eriminalscction. Nachdem man hier seine Einlaß karte vorgcwiesen hat. gebt man an einer Reihe von Wachen vorbei, die unten im Eingänge sich im Dienste abwcchseln, hinauf in unsere berühmte „sallv ,ios pas fwrclus." Ter Treppe gegenüber erhebt sich die Statue der Kaiserin Katha rina II. Man gebt jetzt zwischen Schranken durch zum Sitzungssaale; Justiz- und Ministerialbcamle prüfen die Einlaß- scheine und zeichnen deren Nummern aus. Ter Saal ist kürz lich neu in Stand gefetzt worden; er macht mit seinen sriscbcn, bellen Farben einen recht freundlichen Eindruck. Ben der Decke hängen große GaSleuchtcr herab; auch für gute Lüftung scheint gesorgt zu sein. Hinter den Schranken, die den Saal in zwei Hälften thcilen, sitzen die Zuschauer, vor denselben gewöbnlich nur die Richter und Geschworene». Wer hinter den Schranken seinen Platz hat, sicht die Richter vor sich und hat die Angeklagten zur Rechten. Licht erhält der Saal von drei großen Fenstern, die den Zuschauern gerade gegenüber liegen. Das allgemeine Interesse wendet sich dem Staats- anwaltSgchülscn Murawjcw zu; war er es doch, der in der kurzen Frist von ein paar Tagen die ausgezeichnete Anklageschrift angesertigt hat. Er ist gut gewachsen, bleich, ohne Bart und sicht vcrhältnißmäßig juug aus. Unter den Juristen genießt er einen bedeutenden Ruf als Eriminalist. Die Vertheidiger, welche in Gcscllschasts- Toilette (schwarzem Frack u. f. w.) erschienen sind, sebcn sehr ernsthaft auS; man merkt ihnen die schwere Ausgabe, die ihnen bevorstebt, wohl an. Unkowskij, ter Prä sident der Advoeatenkammcr, ist ein älterer Herr; er genießt mit Recht die allgemeinste Hochachtung. Gerte in ein Sohn deS verstorbenen bekannten Professors und ebenfalls Mitglied deS RathS. Ehartulari ist Reckt-beistand der Petersburger Stadtverwaltung und als Vertheidiger deS jetzigen Stadt Hauptmanns u. f. w. noch in aller Gedächtniß. Im Publicum siebt man hohe Üh'siciere, General-Adjutanten und sonstige Würdenträger. /Alles ist aufs Höchste gespannt; da rust cS in die flüsternde/Menge hinein plötzlich hell und laut: „Er beben sie sich, das Gericht erscheint!" und tas Drama beginnt. Dar schon die.'Stimmung bis zu diesem Augenblick eine ge preßte, so stockte wobl jeder Atbcm. als sich nun hintcr dem Sitze der Angeklagten die kleine Thür austbat und langsamen Schrittes, einer nach dem anderen, unter starker Bedeckung die Angeklagten erschienen. Sic waren rubig und gelaffen, aufgeregt erschienen böchstcns Rvffakow und Frau Hclsmann; Jeliabofs, Kibaltschitsch und Sophie PerowSkaja traten fest, sicher und bestimmt aus. Ihnen waren auch Aller Blicke zugcroandt; sollen sie ja die geistigen Leiter der Schreckcnölh^t vom I». März gewesen sein. Rvffakow macht entschieden dien Eindruck eines „grünen Jungen", Michailow ist ein gesunder Bauernbengcl, der mit seinem Schafspelz uno seinen Wasserstiefeln eher einem bummelnden Arbeiter als einem VersUuvörcr gleichen dürste. Jeliabofs und Kabalt schitsch ha^rn intelligente Gesichter und kluge Augen, die st eine Jüdin, wie sie im Bucke sieht, von jener enen Häßlichkeit, die genügt, um gemieden zu e Sophie Perowskaja dagegen hat das Benehmen e, die eine gute Erziehung genossen bat, und br aus der Anklagebank so frei, daß man wobl merkt, l zum ersten Male in diesen Räumen. Wie das Acußcre. s!o sind auch die Stimmen der Angeklagten: Rvffakow spricht mancher. Jeliabofs und Kibaltschitsch sicher, kräftig, die Helsmann singend und unrein, die Perowskaja sich, nihig. Helsmann ausgespro werde,,; ti einer Da wegt sich sie ist nic bestimmt, klar, dem e»e«e«. , und Bc- menschmuck k». »nmt» Guter Rath an Methlultige. machter Erfahrung zu Folge ereignet es sich nicht selten, wenn die Hau-eigenthümer oder ihre Verwalter in ihren Vcrmicthiiiigs-Aiiiioneen ancb noch so dcutsich augebeu, wann und wo sic für die Mietblustigen zu treffen sind, dieselben bei ihren betreffenden Besuchen fick glcicbwobt sebr häufig wegen bezüglicher Anskniistscrthcilnng an von ibnen absichtlich ans- geiiichte oder ihnen im Hause zufällig begegnende dritte Personen wenden und die allein dazu befähigten Vcr- mieiber vorläufig ganz übergeben. Das ist jedoch mindestens ein großer Mißgriff, der den wabren In teressen der Micthlunigen wobt in den meisten Fällen offen bar zuivitertäusl; denn die gewünschte Auskunft könne» sie regelmäßig und selbstverständlich doch wobt mir aus dem Munde der cigenlliche» Vcrmiether oder ibrcr erwachsene» Angehörigen mit Sicherheit vernehmen. Auch trägt eS sich in diesem Leben leider nur zu bäufig zu, daß dergleichen dritte Personen, welche uni solche Auskunft angegangen werden, auS oft sehr unberechtigter Fciiidscligkcil gegen den Bermietber oder auS sonnigen unlauteren Beweggründen die Mietk- tusiigcn absichtlich falsch beruhte», »in sie abznschrccke» und den HauSwirth dadurch zu schädigen. AuS dieser jede,» Ver- siändigcn wohl sofort tinleuchlenden Darlegung dürste den Micthtnstigen in ibrcm eigensten Interesse nichts Besseres anznratbcn sein, als daß sie die beschriebenen krummen Wege vermeiden und sich immer an die richtige Stelle wenden, weil hier nur allein das Wabrc und meistens doch auch ohne trübe Zusätze zu ermitteln ist. Ein reckt anschauliches Beispiel eines derartigen Mißgriffs ereignete fick unlängst vor dem Tborc eines anstäiidigen Hauses in der Sükvorstakt, wo sich eben zwei Frauenspersonen mit nickt sebr ordentlichen Anzügen zu trausicheni Zwiegespräch zusammcngesundcn batten. Da trat plötzlich eine sein angc- zogene Dame zu denselben niit der Frage heran: „Nickt wabr. in diesem Hanse sind Logis zu vermiclben? Können Sic mir wobl sagen, was cS für Logis und wie die Wirtbslcntc sind?" Während dieser Frage trat ein verübcrgcbendcr biestiger Bürger zufällig an daS nabe Schaufenster, wo er jene Frauenspersonen mit einer gewissen Erregtheit antwor ten börte: „Da ziehen Sie ja nickt herein, da in »och Nie mand über ein batbcS Iabr geblieben. Der Wirth bat eine böse Frau, bie Niemanden in Rübe läßt." Die Dame tankte sür die so nnverhofst erhaltene glückliche Ansknnst, die sie sür baareMünzc hielt und entscrnte stick mit einem gedehnten „So?", ohne das Haus zu betreten; jene liebenswürdigen Franenspersone» aber sahen sich ob des Gelingens ihrer schönen Tbat mit einem wahrhaft teuflische»Grinsen an. Ter getackte Zuhörer erinnerte sich hierbei ganz nnwillkürlich an den Gang nach dem Eisen hammer, wo cs heißt: lind grinsend zerren sie den Mund lind dcnlen in des OienS Schlund: Der ist besorgt und ansgehoben. Ter Herr wird seine Diener loben. WaS war bier größer: die GcffminngScrbärmlichkcit jener zwei Weiber, die fedensallS einen niedrigen Racbeack aus übten, oder die Thorbcit und Taktlosigkeit jener Dame? Ein Feuer - Rerhütmiqs- ^pplirat. * Leipzig, 11. April. Der grauenvolle Tbeaterbrand in Nizza init seinen fürchterlichen Opfer» a» Menschenleben hat das allgemeine Interesse wieder der Frage zugewendet, wie es möglich ist, solche Vorkehrungen z» treffe», das, dergleichen Katastrophen in Zukunst entweder ganz vermiede» oder znni Mindeste» äußerst selten und in ihren Folge» abgcichwäcln werden. Wenn diese Frage in be friedigendem Sinne gelöst werde» soll, dann ist es nölhig, Ein richtungen hcrznsikllcn, wodurch die Feuersgrsahr in ihrem Ent stehe» signalisirt wird und unterdrückt werden kann. Es ist eine bekannte Tdat'achc, daß, wenn erst cimnal eine Fenersbrunst weiteren Unitang gewonnen, ihre Bewältigung Schwierigkeiten verursacht: und eS imiß deshalb das Schwergewicht daraus gelegt werden, daß an de» Orten, wo durch ein ausbrcchendes Feuer größere Gefahr hervorgerusc» werde» kann, wie z. B. in Theatern, Pianosorlc- sabrike», großen Tischlereien, Spinnereien, Webereien, Mühlen re., Einrichtungen vorhanden sind, welche das Vorhandensein der Gesahr unmittelbar nach deren Entstehen laut verkünden. Eine solche Einrichtung bietet sich in den C. H. Heinrich'schen felbstthätigen Feiiermelde-Apparaten dar. deren wir schon einmal in diciem Blatte gedacht haben. Diese Apparate bestehen aus einer Spirale, welche aus zwei Metallen mit sehr verschiedenen Ausdehnungs Eoösffcienlcn zusammen gclölhet ist. Als sehr geeignete Mittel hierzu erwiesen sich besonders Eisen und Neusilber. Die Mctallstrcisen sind nach erfolgter Löthung durch eine besondere Vorrichtung »och hart gemacht, wodurch die Empfindlichkeit des Apparates wesentlich erhöht wird, und hierauf in eine ppramiden- sörmige Spirale gebogen. Das innere Ende dieser Spirale ist an einen Mcssingständer befestigt, welcher am unteren Ende in eine Messingkapsel einaeichrciubt wird, die wieder aus dem gedachten Grundbrettchcn befestigt ist. Das äußere Ende der Spirale ist recht- winkelig iimgeboge» und ist diese Nase i» ein Elfenbein- oder Hart- gummiblätlchen gesteckt, welches aus dem kleinen Hebel rechtwinklig befestigt ist, der Drebpunct dieses Hebels ist in der Messingkapsel und besteht aus einer Metallachsc, die durch ein Hartgummi- oder Elsenbcinfutter von der Kapsel isolirt ist, in die Kapsel hincinragt und innerhalb der umschließenden Kapsel wieder einen kleinen Hebel trägt. Deser Hebel wird nun, sobald sich die Spirale durch Wärme zufuhr nach der einen Seite hin dreht, nach der anderen Seite be wegt, bis derselbe an die Contactschraube stößt und aus diese Weise den Strom einer galvanischen Batterie schließt, welcher durch die Schraube bez. durch da- Mclallgchäuse eintritt, über die mit Platin belegten Contactstellen zum Hebel geht und von diesem durch eine dünne, bewegliche Drahtspiralc austrilt. Durch Verbindung der an der Decke der zu schützenden Räume angebrachten Fcuermcldeapparate mit einem Läutewerk und einem Tableau, wie solche in der HauS- telegraphie anqewendet werden, wird also das entstandene Feuer nach jeder beliebigen Stelle hin signalisirt. Durch eine Schraube wird überhaupt die Bewegung der Spirale geregelt und der Apparat aus eine bestimmte Temperatur eingestellt, bei welcher er jedes Mal alarmirt. Durch die bei dem Heinrich schen Feuermelde - Apparat verwendeten Metalllbermometcr wird erreicht, daß die Temperatur- differenz um das Doppelte schneller, wce bei dem Quecksilber-Ther mometer sich anzeigt: die Wärme theilt sich dem Metall direct mit. während beim Quecksilber erst die äußere Glashülle erwärmt bez. ausgedehnt werden muß, um cS zum Steigen zu bringe». Die Heinrich'sche» Feuermcldc - Apparate sind patentirt und cs sind die gesammtcn Patentrechte an die Blitzableitersabrik und Tele graphen-Bauanstalt von Oscar Schöppe hier, Bairische Straße 2, üdergcganaen, welcher es neuerdings durch eine von dem Elektro techniker Herrn Lindncr auigedackne eigcnthümliche Schaltung«- weise des Drahtnetzes der gesammlen Anlage gelungen ist, dem Apparate eine besondere Sicherkeil zu geben und das mutbwillige Alarmiren desselben sehr schwierig zu machen, welches letztere aller- dings nüthig war, wenn das Vertrauen zu der Zuverlässigkeit des Apparates nicht erschüttert werden sollte. Der Apparat hat, wie wir aut Grund von Tbatsachen mittheilen können, den Beweis seiner Zweckmäßigkeil und »ützlcchen Brauchbar- teil bereils geliefert. In der großen Fabrik der Firma Mey L Edlich in Plagwitz, welche in anerkenncnswerther Weise bemüht ist, das Leben und die Gciundheit ihrer zahlreichen Arbeiter und Ar beiterinnen durch die neuesten Fortschritte der Wissenschaft und tech- »ischcn Praxis zu schützen, bat der dorl ausgestellte, über alle Räume sl»ictw»irende Heinrich'sche Fenerinclde-Apparct den Ansbruch eines Schadenfeuers sofort signalisirt, und es konnte insolge dessen das Feuer rasch im Keime erstickt werden. Ein zweites Mal hat der Apparat in gleicher Weise in einer Spielkartensabrik in Alten bürg seine Schuldigkeit gctha». Man kann angesichts solcher Er- olgc in der Thal nur wünschen, daß der gedachte Fenerverhütnngs Apparat sich in allen denjenigen Etablissements, in denen aus engem Raume eine größere Anzahl von Menschen vereinigt und große Mengen von fcuergesährticheni Material, insonderheit auch werttwolle Urkunden und Acten ausgcstapclt sind, Eingang verschaffen möge. Carl Larode's Rrritationen. Leipzig, 1t. Avril. Zu denjenigen Reciiatorcn, welche sich die volle Anerkennung deS hiesigen kiinstünnigen PudlicumS erworben, haben wir von nun an auch Herrn Carl Ca rode zu zähle», der uns an drei Abenden eben so viele Bühnendichtungen Anzen- gruber'S in vorzüglicher Weise vorgelragcn hat. Bisher in Mitteldeutschland wenig bekannt, inußle Herr Carode sich hier in Leipzig, wo die Recitationcn eines Türschmann und des kürzlich verstorbenen Palleskc »och in lebendiger Erinnerung stehen, wo daS Publicum gewohnt ist, nur Vortreffliches zu hören und darnach seinen Maßstab sür neue Kunsldarbielnnge» zu construiren, erst zur Geltung bringen und den Boden gleichsam erobern. Und wen» ihm Dies, wie oben bemerkt, vollständig gelungen, so ist dieser Erfolg um so höher zu schätze» und einzig und allein der Tüchtigkeit des Rhetors zuzuschrcibc». Anzengruber kann wahrlich von Glück sagen, eine» Interpreten wie Earode gesunden zu haben — eine» Interpreten, der seine, ihrem eigentlichen Charakter nach mehr sür ein süddeutsches Publicum bestimmten, Dichtungen allgemeiner bekannt und beliebt zu machen versteht und so de» Namen ihres Urhebers i» die weiicste» Kreise auch von Mittel- und Norddenischland trägt. Wer ist Anzengruber? so fragte inan vor noch nicht langer Zei selbst in Wien, wo dieser Autor lebt, al-s sein „Pfarrer von Kirchscld" an die Oeffcntlichkeit trat und wegen seiner antiklerikale» Tendenz viel von sich spreche» machlr. Bald folgte» diesem Volksstücke andere Tichlungen Anze» gruber'S, unter denen „Ter Gwissciiswurm" und „Ter Mcineid- bauer" die uns bekanntesten sind. Anzcngruber'S Specialiläi ist die Schilderung des oberösterreichi- scheu, rclp. obcrbairischcn Volkslebens. Aber diese Schilderung wirk! erst lebenswahr, wenn wcr sie dialektisch Iren und mit vollem Verständnis, vorgetragcn börc». Mag immer ei» noch so begabter Künstler diese oder jene Rolle auS den genannten Bolksstücken spielen: der moderne Culturmensch wird, wie man zu sage» pflegt, mehr oder weniger absärben und »nS wohl eine Vorstellung, aber noch lange kein getreues Bild jener urwüchsigen Gebirgsi»e»ichc-n geben. Um dies zu können, muß der Darsteller Land und Leute selbst kenne», ihre Eigenart verstehen und ihren Dialekt beherrschen. Herr Earode ersüllt, wovon ein zahlreiches Auditorium sich zu überzeugen Gelegen heit Halle, alle diese Vorbedingungen im reichste» Maße: er gebt gleich sam individuell in Anzengruber's Dichtungen aus. Dabei besitzt er ein sonores, wohltönendes und ungemein niodulationssähiges Organ, welches ihn in den Stand setzt, die verschiedensten Stimmen tauschend »achzuahnicn. Seine „Anzengruber Abende" wurden somit sür uns iittcrcsjante und genußrcichc Unterhaltungen. „Der Pfarrer von Kirckiseld" erüffnete den Ebklus. Ein nur wenig zahlreiches Publicum batte sich eingesundcn und lauschte dem Vorträge mit größter Ausmerksanikeit und Spannung. Lebendig und wahr führte uns Herr Earode die handelnde» Personen in ihren Beziehungen zu einander vor und zeichnete darin besonders meisterhatt und. dem Charakter der Dichtung entsprechend, sl>ni pakhisch de» Pfarrer sowie das Anneri und de» Wurzelscpp, die sich »ns als wahre Cabiuctstücke rhetorischer Darstellung prüsen- tiitcn. War die erste, mit dem lebbasteften Beifall ausgenommene Recilation, wie getagt, nur schwach besticht, so balle die zweite, „Der Meineidbauer", zu unserer aufrichtigen Freude de» Saal ganz gefüllt, ei» Zeichen sür den günstigen Ersolg des ersten Abends, dessen Resultat das Publicum wobl erst abgewartet batte. Wieder ent rollte sich vor tinierem geistigen Auge ein in lcbbaste» Farben ge maltes, allerdings düsteres Bild, dessen ergreifende Wirkung der Rbctor durch de» Bortrag einiger kleiner bumoristischen Gedichte schließlich ei» wenig zu mildern suchte. Allgemeinster Beisall dankte ilim sür de» vorzüglichen Vorlrag, und die weitere Folge war ein ebenso zahlreicher Besuch seiner letzten, gestrigen Recilation des „G'wissenswilrnl". In dieser hmnoristlsche» Baiiernkomödic ließ Herr Earode den Dialekt noch prononcirter hervorlrelen, trug die Schalten und Lichter noch stärker aus, ohne jedoch die Feinheiten der Ebarakterzcichnnng dadurch zu schädige», und errang wieder einen vollständigen durch großen Applaus zu erkennen gegebenen Ersolg. Insbesondere prächtig gestaltet war die Hauplperson der Handlung, der reiche Bauer Grillhoscr, dessen Gegenstück, sein Schwager „Dusterer", nicht minder als eine Glanzleistung der Dar stcllung z» bezeichnen ist. Außer dem Beisall wurde Herrn Carode schließ lich noch eine andere sinnige Auszeichnung in Gestalt eines prachtvollen Lorbeerkranzes dargebracht. Recapilulirc» wir die empfangenen Eindrücke der „Anzengruber-Abende", so müssen wir gestehen, daß dieselben echt künstlerische und bleibende sind. Und das Tchlußergebnist ist, dast Herr Carode hier das beste Andenken hinterläs» »nd bei seiner einstigen Rückkehr nach Leipzig eines sreundlichen Empfanges und eines zahlreichen ihn schätzenden Auditoriums gewärtig sei» darf. Th. Str. Nachtrag. * Leipzig. 11. April. Tie Verhandlungen deS Reichs tages erreichten bekanntlich in der Sitzung am 0. April dadurch rin jähes Ende, daß bei Namensaufruf sich die Beschlußunsäbigkeit des Hauses bcrauSslcllte, indem nur 117 Abgeordnete anwesend waren und nickt zu erwarten stand, daß vor dem lOsterseste sich wieder ein bcschlußsäbigcS Hans ergeben werde. Von den sächsischen Abgeordnete» waren noch anwesend die Herren Ackermann, l^vsolkl, Holtz mann, Kavier, Landmani«. Reick, Ilr. Rcntzsck, Schmiedel, De. von Sckwarze, I)r. Stepkani. Vopct: die übrigen 12 sächsischen Abgeordneten fehlten tbcilS entschuldigt, lhcilö unentschuldigt. — DaS „Mil.-Wockenblatt" veröffentlicht nunmehr auch die Personalveränderungcn, welche im sächsischen Armec- corpS in Folge der Neusormirung zweier Insanlrrie- Reaimenter stattgesundcn hal'en. Wir ersehen daraus, daß diese Regimenter, welche die Nummern 188 unk 181 tragen, zuvörderst an einem Mangel jüngerer Qssicicre leiden werden, der cS fraglich erscheinen läßt, ob sic überbaupt gcbörig dienst lich sunclioniren können. DaS eine Regime»! hat nur 18, das andere nur 12 Seconde-LicutcncmlS erkalten. Gü herrscht eben im sächsischen ArmcccorpS ein noch nickt dagcwcsencr Qffsicirrsmangcl, dem selbst der Nebcrtritt vieler Lssicicrc anS srcmbem Dienste und auS der Reserve rcsp. Lantwelir nickt hat ahhelsen können. Wir glauben aber, daß sich nach einigen Iabrcn wieder ein bedeutender Uebcrsluß an jüngeren Offsicicren cinstellcn wird, da gewiß die Anssicht ans schnellere Beförderung Viele zum Eintritte gerade in daS >2. Eorps veranlassen wird. Es ist dasselbe nämlich den preußischen Truppeiitbeilen in der Premier-Lieutenant- Ebarge um über 8 Jahre und in der HaiiptmannS-Cbarge »m 1 Iabre im Avancement voraus, so daß man augenblicklich dort nach Ojäbriger Ossicierszeit Premier-Lieutenant und nach 10'/, jäbr. schon Hauptmaiin wirk. * Leipzig, tt. April. Die „Leipziger Zeitung" meldet vom gestrigen Tage Folgendes: Wie wir aus glaubwürdiger Quelle erfahren, hat der wegen Verdachts des an Fräulein Minna Kreußler in der Nacht zum 1 April verübten Raubmordes in Hast genommene Tapezierer Max Ziege nach seiner Nebersührung in das königliche Gerichls- gebände dort vor der Staatsainoalffchast da- Geständniß des Morde- abgelegt. Rach seiner Aussage hat die Ermordete, welche am nächsten Tage die Wohnung verlassen wollte, noch in später Abendstunde den mit ihr in gleicher Etage wohnenden Ziege herein» gerufen, um ihr beim Einpacken der Sachen behülslich zu fein. AIS ,e aus einige Augenblicke sich aus dem Zimmer entfernt gehabt, will der Verbrecher beim Anblick von Baarschast aus den Ge- danken gekommen sein, die Mordlhat zu begehen. Dies soll in der Weise geschehen sein, daß er der Eintretenden ein Tuch »m den Kops wand, sie aus das Belt wart und so erstickte. Nach dem Bcsiind der Leiche zu urthcilc», hat jedoch der Verbrecher der Un glücklichen einen Knebel in den Mund gepreßt. Logisnachbarn haben lange sortdauerndes Stöhnen gehört. Ziege, der seit Weih nachten zum zweiten Male verdcirathet ist. stand in keinem guten Ruse. Wie der Brand im Zimmer entstände», will Ziege nicht wissen, eben so wenig, wo die vermißten Werlhsachcn hingekominen sind. Die von Ziege zur Führung eines fälschlichen Alibideiveises gebrauchten Zeuge» wurden in Haft genommen und haben bei dieser unerwarteten Wendung der Sacke alsbald die von ihnen beabsichtigte Täuschung eingestanden. Der Mitlhäicrschasl beim Morde scheinen diese Zeugen nicht verdächtig z» sei». Wir können von unserem Stondpnnct aus nickt benrtbeilen, in wie weit die vorliegenden MittHeilungen tbatlächlick be gründet sind; die Vertretung derselben mns; der „Leipziger Zeitung" überlasse» bleibe». — Bereits am Sonntage Palmarum wurde in den Räumen der I. Burgcrscknle sür Knaben die allgemeine Zeichen- AuSstcllung der städtischen Schulen eröffne!. Dieser Ausstellung muß iwiedcruiu ein ganz bekenlcntcr Fortschritt zuerkannt werden, jede Schute mit ihren Lehrern wetteiferte, um als einzelnes Glied dem Ganzen ein harmonisches Gepräge auszudrücke». Sbcna» steht die Realschule I. Ordnung mit ihren nach Ghpsmodellen und anderen Natnrodjecte» meister haft auSgesührten Arbeiten, denen sich die Realschule II. Ordnung ebenso ebrcnvoll an die Seite stellt. Besonders bervorgeboben zu werden verdienen die ebne Modelle an geführten prachtvollen Kreidezeichnungen Die Guinnasie», Bürger- und Bezirksschulen weisen eine Fülle von Arbeiten, insbesondere aber eine reiche Answabl vo» reizenden Flachornanientcn ans. aber auch die beiden Fortbildungs schulen sür Knabe», sowie ganz besonders die Fortbil'nngs schule sür Mädchen geben beredtes Zeugnis; des Fleißes und des Strebe»-. Erfreulich ist, das; man in Mädchcnclasscn der praktischen Seile mehr Rechnung getragen und dem Mnsterzeichnen eine Stelle eingeränml Hai. Für alle diese Erfolge aber sind wir unser» städtischen Behörden, die dem Zeichenunterrichte in reichem Maße ihre Fürsorge widmeten, indem sie den Burger und Bezirksschulen I wöchentliche Stunden gewährten, zu großem Dante verpflichtet. Mit heute Dienstag Abend schließt die Ausstellung: der zahlreiche Besuch derselben bat wiederum bewiesen, welchen Anlbcil und welches rege Interesse die Leipziger Bürgerschaft an unseren Schulen nimmt. — Wie auS dem Inscratenthcil der heutigen Nummer ersichtlich, wird zum Besten deS eng lisch-amerikanischen KirckenbausondS (die i» der Bismarckstraße zu er bauende Kircke verspricht eine Zierde der Westvorstadt zit Werdens am 21 , 22. und 28. dis. Mts. in der Bnck- händterbörse ein Bazar abgehalten werde», dessen Verwirk lichung sowohl von hiesigen Kreisen als auch von Freunden der Gemeinde in England, Amerika, Italien u. s. w. durch Zuwendung werttwoller Geschenke in der erfreulichsten Weise »nterstntzt worden ist. linier den zum Verkauf keinmenden Gegenständen dürste» namentlich die zahlreich vertretenen, ganz eigenartigen und hier neck wenig betannten englifchen Hantari.'eilcn allgemeine Aufmerksamkeit erregen, während eine große Anzahl reizender Kunstgegenslänke, Malereien,Schnitzereien, Stickereien, Teppiche, Bücher, viele praktische Gegenstände, englische Spiclwaaren u. s. w>., den verschiedensten Ansprüchen und Bedürfnissen verlbeilbaske Kausobjeetc dielen. Der Bestick des Bazars ist »m so mebr zn einpseblcn, als die Preise sämintlicher Gegenstände äußerst mäßig angeietzl sind. —x. Leipzig, ll. April. Dem Vernehmen nach sind in einem hiesigen »amhastc» Wcingcf'chäsk ans siaat-anwalt- licke Veranlassung bedeutende ^nanlilätei, gefälschter Weine in Fässern und Flaschen mit Beschlag belegt worden. Bei der anerkannten Solidität der betroffenen Firma muß diese von dem Lieferanten des gefälschten Zeuges schändlich betrogen worden sei». Es wäre in Anbetracht ter fort während vorkonimcnden Fälschungen von Genußmittcln er wünscht, daß von betroffener Seite dem Pnbticum öffentliche Aufklärung zuginge, im Interesse der Firma sowohl wie a»ch zur Beruhigung der Kunden, welche mit ihr in Ver bindung steben. * Leipzig, 11. April. Die Firma Brasch L Rothen- stein in Berlin bat seit Beginn dieses Monats daselbst in dem Hause Friedrichstraße 78 ein besonderes In fo r m a t t o n S - B n r e a u eröffnet, welches dem Publicum und so auch den Fremden, die Berlin besticken, zur unentgeltlichen Verfügung stcbt. Es soll damit der heute oereitS so enormen Bedeutung Berlins für den internationalen und überseeischen Verkehr Rechnung getragen und dem reisen den Publicum die Möglichkeit geboten werden, selbst bei voll ständiger Unkenntnis; des Platzes, der Verhältnisse und auch der Sprache den Auscnthalt in der deutschen Reichsbaupt- stadt zu erleichtern und aiigcilchm zu mache». Die beiden großen, elegant eingerichteten Lelczi m m c r deS In- stilnlö (daS eine sür Damen und Nichtraucher) stehen zur allgemeinen unentgeltlichen Benützung. Es liegen darin eine große Masse Zeilnngcn, Adreßbücher aller größeren Plätze i-er Erde, Listen der mit den letzten überseeischen Dampfern abgegangenen und angckommcncii Eajüten Passagiere, Markt berichte, Landkarten :e. ans, desgleichen befinden sich daselbst Schreibpnltc zum Gebrauche des Publicums. DaS Bureau nntcrziebt sich jedweder Auskunft über Verkehrs und Ber liner Platz-Verhältnisse, dem Billetverkans sür säst sämml- licke überseeische Dampsertinien, der Aufbewahrung von Gepäck und cS hat eine eigene Spekitions Abthcilnng einge richtet. Für die verschiedenen Dienstleistungen werden sehr niedrige Taren berechnet. — Karl Ricsel'ü 20. Gesellschaftsreise nach ganz Italien ist am 0. April programmmäßig unler reger Vetbei lignng angetreten worden. Tic nächste Tour ist am 10 April (Qttcrsest) nach Paris rcsp. London, und am 7. Mai nach Wien,Akelsbcrg.Triest, Venedig. Mailand, den oberilalienischen Seen und Tirol gerichtet. Diese 20 tägige Gesellschaftsreise ist so cirrangirt, ta>; die Tbeilnehmer den Verinäblnngs- seicrlickkeiten in Wien am >0. Mai beiwobncn und nach den, Gemme der obcritalienischcn Seen die Kunst und Industrie- Ausstellung in Mailand besuchen werden. Anschluß ermög licht sich in Berti». Dresden nnd Wien. Auch ein Erlrazug .st am 7. Mai nach Wien von Karl Riesel s Ncisc-Eontor sin Aussicht genommen. ) Leipzig, ll. April Mittelst der Thüringer Bahn tras heute Vormittag lO Uhr !>7 Mi», ein Artilleric- commando in Stärke von 1 Unterosficicren nnd 88 Mann deS I!>. Artillerie Regiments von Erfurt hier ein und ging Nachinittag 2 Ulw aus der Eilcnburger Bahn weiter nach Torgau zur Einstellung in die 2. Abthcilnng desselben Regi ments. — Mittag >1 Ubr 88 Min. langten ans der Dresdner Balm unter Fübrnng von I Qssieier und 0 Unterossicicren 2«»2 Mann Dispositionsurlauber a»S den Landwehrbezirken Meißen, Döbeln und Grimma tür die hiesigen 8 Infanterie- Regimenter zu Erercirübungcn hier an. — In der Nicolai- straßc kam heule Vormittag ein Rollwagcnpserd znm Stürze». Dasselbe erlitt dabei einen Beinbruch und mußte an lQrt und Stelle kokt gestochen werden. * Leipzig, ll. April. Bon der zweite» Strafkammer deS diesigen königl. Landgerichts tourte in der heutigen Hauptoerbaiidlung der vielfach rückfällige Handarbeiter Friedrich Ebristoph Briedenhagcn ans Niedersachswerse» wegen mehrfachen Betrug« und Diebstahls zu 5> Jahren Zuchthaus und 1200 Mark Geldstrafe, event. weiteren 5, Monate» Zuchthaus, 5» Jahren Vertust der Ehrenrechte und Zulässigkeit der Stellung untcr Polizeiaufsicht vernrtt'eilt. — Mit den, morgenden „Wagner Abend" erreichen die wöchentlichen Familien -Eonccrtc der SchützenhauS-
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder