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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 01.05.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-05-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188105019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18810501
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18810501
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1881
- Monat1881-05
- Tag1881-05-01
- Monat1881-05
- Jahr1881
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 01.05.1881
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«rsch-tmt täglich , früh S'/, Uhr. R«h«ti«« »»» Lkpeöiti«» Johauaesgasse 33. L»rechkun-nl »er Uedacti«»: vormittag« 10—IS Uhr. Vachmittag« 4—6 Uhr. G» tt» »M»»»« «a>^ks»»dtkr M»»u>crn>« »»cht ßch die Siid-cU»« Mcht vtrduUlich. >»«atz«e »er für »tr nächtzsslge»»« «»»»er »efti««tcu Inserate an Sackentagen »t« S Nhr Rachmittaa«, an Sann- uu» Festtage» frühtl« ,9 Uhr. 3ll den Filiale» für 3ns.-)ln»ah«e: vtt« kl»««. UniversitätSstraße SS. L«Ni« Lösche, Katharineustraße 18, p. N«r ht« Uhr. ripugtr und Tagcblait Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels- und Geschäftsverkehr. Meß «»fl«ge L»»WDG» Adonlle»r«ti»rriS viertelj. 4^ wct. VrNmerlah» L «, dnrchd«« «astbqv» H ^ Jede rinzeu« vnmmrr S Pf. > Belegexemplar 10 Pf. Gebühre» für Lktrabeilaae« ahne PastbefSrderirag 89 vkk Mit PoswefSrderm., 48 ML Inserate llgespaltene Petitzeile SO Pf. Grühere Vchristea la»t aasrrem Preis, verzeichniß. Tabellarischer Satz nach höherem Tonis. Keclamen vnter den liedactiangstrich die Spaltzeile 50 Pf. Inserate sind stet« an die Erpeditia« zu seaden. — Rabatt wird nicht gegeleea. Zahlung pnwoumenmckn oder durch Poft- uachnahme. 121. Sonntag dm 1. Mai 1881. 75. Jahrgang, her Theil. SeffeMche Ätzung -er Stadtverordneten Mittwoch, a« 4. Mai »- Abends S>, Uhr t« Saale der I. Bürgerschule. Tagesordnung: I. Gutachten de« Verfassung«-, Äau- und Oekonomie- LuSschuffe« über da« Budgetconto de- Bauamte«. II. Gutachten de« Oekonomie- und Verfassungs-Ausschusses über eine Eingabe wegen der Verkehrsstörungen aus dem Trottoir vor dem Grundstück „Am Kautz". III. Gutachten de« Oekonomie-Ausschusses über Herstellung eine» Stege« über die Fluthrinne hinter der Rennbahn :c. IV. Gutachten des Verfassung«- und Finanz-AuSschusseS über die audenveite Berwerthung des Leipziger Anzeiger«. V. Gutachten de« Stiftung« -Ausschusse« über Ausstellung eine« neuen kupfernen Warmwasserbassin« im Stadtbade. VI. Gutachten de« Bau-AuSschusscs Uber Einrichtung neuer Actenkammern für das Rathöarchiv im Souterrain de« Museum». In Gemäßheit de« tz. 1 der Instruction für die Ausfüh rung von Wafferrohrleitungen und Wasscranlagen in Privat- arundstücken vom 1. Juli 1480 machen wir bekannt, daß der Klempner Herr Hmn>u»»a Fritzsche hier. Kurze Straße 10. zur uebcrnahme solcher Arbeiten bei uns sich angemcldet und den Besitz der hierzu erforderlichen Vorrichtungen nachge- wiesen-hat. Leipzig, den 25. April l88l. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Altmann. veterillärklinilr der ÄmvrrW7 Wegen andauerndem Kranksein de« Unterzeichneten besorgt Herr Assistent Norbert die Geschäfte in der Beterinärklimk auch in nächster Zeit allein. Leipzig, 1. Mai 1881. Profesfor vr, Zürn. DekamilmaekunA. V»I Ser Vsralnlgchen 8tn»tea ran Lmerlb» beünäat «cd row 1. 1t»i ä. S. »d Lrllbl 85» 1. uoä ist ^a» 9—1 vdr g-evList. . T. LnUntaü älontgomerx, Lvusul. Vas Viee-OoriGulat Oer Varainixtau von Ilwueo beüuckst mek Latdarioeu- »tr»«« klr. 14, 2 kreppen. I-eixrjx, 30. >xrü 1881. Llalmrü llu8te, Vjce-<Dousnl. Nichtamtlicher Theil. Leipzig, 1. Mai. Die Häuptlinge der albanesiscken Liga sind nicht unbesiegbar, denn Derwisch Pascha, der türkisch« Com- Mandant in den insurgirten Provinzen, hat der Liga einen Schlag versetzt, von dem sie sich wohl eine geraume Zeit nicht erholen wird. Ta« energische Eingreifen der Türken und die schnelle Niederlage der Albanesen werden eine gewaltige Herab stimmung der patriotischen Hochfluth da erzeugt haben, wo man bisher den Mund ein wenig zu voll nahm — wir meinen in Griechenland. E« ist die gewöhnliche, schon so oft dagewesen« Erschei nung; de, „kranke Mann" schaut ruhig zu, bis die Nadel stiche, die ihm versetzt werden, bei einem gewissen Grade von Empfindlichkeit angelangt sind: dann aber schlägt er mit önem Male zu, daß die Funken davon stieben und der ge troffene Gegner gewöhnlich mit Ack>- und Wehegeschrri den Kampfplatz räumt- So ist« auch diesmal gegangen und die Libanesen, welch« sich in der idyllischen Anschauung wiegten, daß in dieser Zeit der Zersetzung der Türkei da« Ncvolu- tioniren ebenso leicht sei, wie der Hammelraub, dürften gründlich enttäuscht worden sein. Ebenso aber auch die Griechen, deren Preßorgane kürzlich noch verkündigten, in Thessalien und Epiru« würden ihnen 400,000 Mann zur Verfügung sein, wenn der Krieg mit der Psorl« loS- bräche. Mit diese» 400,000 Mann wird e« nunmehr sehr windig aursehen. Man sieht, di« Pforte verfolgt mit gewohnter Geschick lfchkeit ihre alte Taktik, die Gegner einzeln zu schlagen, und d« Planlosigkeit derselben erleichtert ihr die« in hohen, Grade. Da» energische Auftreten der Pforte in Albanien scheint in der Thal daraus hinzudeuten, daß sie für den Fall eines grie chischen Angriff« zum äußersten Widerstande entschlossen ist. Denn zu bloßen Parademärschen versammeln sich die zahl reichen türkischen Truppen doch nicht, die jetzt an der neu griechischen Grenze eintreffen. Allgemein herrscht die Ansicht vor, daß der Krieg trotz alledem nicht zu vermeiden sein wird. Einmal hat Griechen land die Note der Mächte nicht schriftlich beantwortet: sodann glauben die Botschafter selbst, daß eine Zeit von drei Monaten erforderlich fei, bi» die abzutretenden GebietSthcil« in die Hände der Griechen übergehen könnten. In» günstigsten Falle also sollen sich die beiden streitenden Mächte drei volle Monate bi« an die Zähne gcwaffnet gegenübersteben, während Alle« versucht Wird, um die BolkSleidenscbaften aufzustacbeln, und bei doi dereinzelten und ganz willkürlich angezetteltrn Ansstünden jeden Augenblick die Handhabe zu einer größeren Verwickelung geboten fein kann. Unter solchen Umständen muß allerding« der schließlich« AuSbruch eine« Kriege« unvermeidlich werden. Bei aller Achtung vor der Begeisterung und patriotischen Opserfähig- seit »er Grieche« ist es aber kaum zweifelhaft, daß die Pforte bei den großen Zusammenstößen Sieger bleiben wird, denn die Ibrahim« sind, wie die albanesifche Affaire zeigt, noch nicht au«gestorben und die Kämpfer von Plewna dürste» den Griechen schwere Tage bereiten. . Der „Ira»ke Mann" zeigt viel Energie, und die ihn an greisen, mögen sich« doppelt überlegen, ob sie di, verant "ck«,a für eine» europäische« Eonflict, den sie möglicher ^eraufbeschwören, tragen können. Die Unfallversicherungs-Commission nahm die unterbrochene Debatte über tz. l am Freitag wieder auf. nachdem der Herr Referent über die zahlreichen eingegangenen Petitionen einen Ucberblick gegeben hatte. Ei» Antrag des Abg. vr. Mousang, welcher sich als Ergänzung zum gestrigen Antrag Her kling aus Einführung deS Veruche- rungSzwang« bezeichnet, will die Errichtung von Versicherungs anstalten Len Einzclstaalen überweise», daneben aber die bestehenden Privatanstallen erhallen und die Gründung »euer von der Genehmigung des BundeSrathS abhängig machen. Der Antragsteller sprach sich entschieden gegen die Mono pol isirtc Rcicbsanstalt anS. ES könne nur schädlich wirken und müsse den Neid der nicht unter dieses Gesetz Fallenden erregen, wenn einer Classe von Bedürftigen von Reichs wegen ein Almosen gewährt werde. Die Einzctstaatcn seien voll ständig m der Lage, die Versicherung selbst zu besorgen; kleinere Staaten können sich zu gemeinsamen Einrichtungen vereinigen. Tie Oberaufsicht bleibe dem Reich. Abge ordneter vr. Freund wies darauf hin, daß da« Haftpflichtgesetz tortbestehe für alle Unfälle, welche der Ber- sicherungSpflicht nicht unterliegen. Die Ausdehnung der Haftpflicht bleibe aus dein Boden de« bestehenden Rechts und werke den Zweck deS BersicherungSgesetzcs gleichwohl erfüllen dadurch, das; die Nii.criiebnier sich zur Versicherung gezwungen chcn würden. Regi-'rungScommissar Geh. Ober-Regieruugsrath Meyer wandte sich gegen den im Antrag Wcllmcr ent haltenen Grundsatz, daß Unfälle, welche durch ködere Clewalt veranlaßt sind, von der Entschädigung ausgeschlossen bleiben ollen, und bekämpfte di« Bestrebungen, die monopotisirte Rcichöanstatt zu beseitige». Die Vorlage stelle als Grund- ".wEN. atz auf: Jeder Arbeiter ist versichert. Bei einer größeren Zahl von Anstalten iniisse daraus gemacht werden: Jever Arbeiter ist zu versichern. Eine Garantie, daß die« auch geschehe, sei damit noch nicht geboten und auch der Regreß deS Arbeiters a» seinen Arbeitgeber werde hinfällig, wenn Letzterer zahlungsunfähig sei. Abg. vr. Frege will alle genossenschaftlichen Bestrebungen unkcrslützcu, dagegen die Actiengesellschas'ten ganz ausgeschlossen sehen, und bringt einen bezüglichen Antrag ein. RegierungS-Commissar Geh. Tberregierungsrakh Lob mann betonte die Nothwendigkeit der ReichSanstalt. Man könne keinen Einzelstaat zwingen, eine entsprechende Anstalt zu gründen, während andererseits der Versicherungszwang vorauS- sctze, daß irgend Jemand die Versickerungen annchme. welche die Privatgesellschaften ablehnen. Neichsaufsicht über staat liche Anstalten der Particularstaaten müßte in unerhörter Leis« in die Emzetnheitcn der Verwaltungen ^in^sseii. Naturgemäß müßten ein Dutzend und mehr ty»-si^ng«- stellen theurer zu stehen kommen als eine rinz' 'H:ttat- verwaltung. Auch die Billigkeit der Verwaltung von Privatanstaltei, sei nicht richtig. Die Leipziger Genossenschaft verwende 28>/, Pro«., die schlesisch« 3">8Proc. und eine ausländische, in Winterthur, sogar 42.3 Proo. ihrer gcsammten Prämieneinnahinc aus Verwaltungskosten und G«- ivinnverlbeilung. Dem gegenüber könne ans die -staatliche bairische Feuerversicherungsanstall epeinplisicirt werden, di« noch nicht einmal 10 Proc. Aufwand habe. Wenn daS Gesetz als unfertig bezeichnet werde ohne eine Revision deS HütfS- casscngcsetzes, so sei mit großer Wahrscheinlichkeit anzunehmen, daß diese Revision erfolgt sei» werke, bis die weittragenden Vorbereitungen zur Ausführung der Vorlage erledigt sein werden. Abg. Eysoldt will sich den Bedenken gegen das >aftpflichtgcwtz nickt verschließen, zieht aber diesen bekannten lode» dem völlig unbekannten Dunkel, in das man sich mit der Vorlage begebe und aus dem man im Falle deS Miß lingens nicht einmal zurück könne, vor. Auch der Autvag Wöllwer lasse die Versicherung zu und befördere sie. Zu einer Abstimmung kam cs nicht, die Fortsetzung der Debatte findet Montag statt. In unterrichteten Kreisen ninimt man an. daß die mit so daraus vor da- ReichSgerich^^a»t. wMeS ss». daraus vor »a- meuns!,über die «eiaiwrr^ odann sein ttrn,eu d« Wädler- von den in Rede stehenden Wab-er,, die drei listen ausgenommen nwr i > ^rösterrcichischen Gros,grund- klerikalen Abgeordneten vcs oo, „halten haben, besitze-- die ihnen »u^nnnte Ma, or'-ül ^ Em,che,düng ES liegt ,'om't em ^rc'ci'd-r.L.derwium ^ hE>-„ ö„er- de« hiesigen Abgeorduetenhau,eS . beglichen werden kann, reichischen Gerichtsbehörde bor. > Abgeordnetenhauses nicht dada- einmal, abgegebene Bow.u ^bgeor^^^ iMtz bedenttiche^^'l, ^ui- m de./hiesigen politischen «reisen große seine Absicht zu verzichten und dem Gesetze seinen Laus zu lasse». Suleiman Pascha, der Bertheidiger de- SchipkapasseS, der als Verbannter in Bagdad lebt, ist »ach Koiistantinopel bcruscm wor den um in« Berkör genommen zu werden. Die türkische Press« hat de» schärfsten Befehl erhallen, der Untersuchung in keine, Weise Ausregung hervor. ^ ^ die Nack einem Telegramm au- P ^ ^^.iiprinzeii Rudolf dortigen Czechen »" bcm ^ l - ä Einen her- und rer zukünftigen Kronprinz si «^„-snuna des czecbi en Tbcil vieler Bestimmtheit aufgetretene Nackricht von der Ersetzung deS Herrn von Puttkamer als Cuttusnunister durch de» RegieriinqSpräsidcnlcn von Wolfs in Trier nur den Werth eines Schreckschusses gegenüber den Ultramontanen und der Curie habe, um diese vor die Möglichkeit zu stellen, hei weiteren Verschleppungen der kirchenpvlitischen Verhandlungen sich einen, ausgesprochenen culturkämpserischen Minister gegenüher ;u sehen. In Wahrheit muß die Candidatur de« Herrn v. Wotsf auS den an dieser Stelle bereits mehrfach entwickelten Gründen »ach wie vor als wenig glaubyajt bezeichnet werden. Dagegen heißt cs neuerdings, daß die Aussichten deS Herrn von Goßler als Nachfolger seine- gegenwärtigen Chefs gestiegen seien, womit die positiv auf tretende Nachricht im Einklänge stehen würde, daß eine Ent scheitung über die Resiorlverändcrungen erst nach Schluß der Reichstagssession zu. erwarten sei. Das Schreiben, welche- der Reichskanzler an den Hamburger Senat hat ergehen lassen, beschäftigt sich nach officiösen Andeutungen hauptsächlich mit den von Hamburg geforderten Erteichterungen und de» Regulativen für die Zollabfertigung. Ter Rcickökanzter lehnt eine Festlegung solcher Erleichterungen durch den betreffenden Vertrag de», vernehmen nach ab und verweist diese Forderungen aus den Weg der Gesetzgebung. Tie Frage der Finanzirnng scheint in diese Erörterung noch nickst hereingezogen zu sein. Wie telegraphisch aus Wien gemeldet wird, ist e« dort im Abgeordnetenhaus? bei der Wiederaufnahme der Sitzungen nach den Oslerserien sofort zu heftigen Seenen gekommen, welche die zwischen den Parteien herrscksude Er bitterung bekunden. Zuerst wechselten mehrere Mitglieder der Rechten beleidigende Worte; dann ereignete sich eine Demonstration in Folge eines Spruches des Reichsgericht« betreffs der Öberösterreichischen Großgrundbesitzer, wählen: als eins der Mitglieder, welche nach jenem Gericht« bcsckstuß unrechtmäßig gewählt sind, der Abg. Gras Dürk beim, zu sprechen begann, verließ die Linke den Saal. — Anläßlich de« Processe« der oberösterreichischen Groß grundbesitzer bringt die „Post" einen vom 27. April datirten Bericht au« Dien, welcher den interessanten Recht fall wie folgt darstellt: Bor den Schranken des hiesigen Reichsgerichts hat sich in den letzten Tagen ein politischer Rechtsstreit von großer Bedeutung abgespielt. ES handelte sich dabei um eine Beschwerde liberaler Wähler aus dem oberösterreichischen Großgrundbesitz gegen die Zu- lassung von 14 nichtberechtiglen Wahlftim»en an» diesem Wahl- »rper. Trotz Vielsacher BewnSgründe, di« gegen die in Red« stehenden 14 Wähler geltend gemacht worden waren, hatte da« Ab- geordnetenhauS mit 170 gegen IbO Stimmen beschlossen, deren Wahlberechtigung anzuerkennen und folglich auch die Wahl von S klerikalen Abgeordneten, welch« dnrch die anaefochtrnen 14 Stimme, die Majorität erlangt hatten, zn genehmigen. Di« Angelegenheit wurde und »ulunt- gcn ^ E^össnung deS czechi- vorragenden -dbeil der »reicr . czeckischcr schen Tbeaters bilden. Ri -g-r ^rlrage Sprache die is-Itrcde halten c-ecksischen Componislcn kominenden Cantaten ,mV v de ^ ,„,d Kr-Aonbor-ln. Dvorak und Bcndt, dier vor ä e//i" schloß das Placat. Unterzeichnet ,var Cö>nilö'zur Züchtigung Lculschcr Frech he, r»iBon„em Rector Kremer hat das saubere Placat der Potl,cl -ur Amt. Handlung übergebe». . , Von der galizisck-russisch-n Grenze lausen ,ctz v.el sättige Beschwerden bezüglich der Ers»wcrung rcc Grc .. verlekirs in Wien ein. d.c, w.e d>- russi'chen ^ saae», eine Folge der unsicheren politischen Verhältnisse Ru,,- laicds sind, welche außergewöhnliche Maßnahmen erforderten. Auch die öffentliche Meinung in Par>,S verlangt eine chärsere ^urcchtweisung der Pforte. Anläßlich der tür kischen Note erinnern die Pariser Journale daran, daß Frank reich jedes Mal. sobald die P,orte einen Act der Souveramctat über Tunis habe auSuben wollen, sich einem solchen Be ginnen entgegengestellt habe. Unter LoiuS PHstipp sei si^ u, jedem Jahre ein nach Tunis bestimmte« türkische« Geschwa- der ausgelaufen und ein französische« Geschwader sei dann ed«S Mal ^demselben mit dem Befehl entgegengegangen. jede lu»schifsuna von Truppen oder von mit einer o»nc,eilen Mission betrauten türkischen Agenten in Tunis zu verhindern. Auch unter dein Kaiserreich sei die« zwei Mal vorgekommen. Parnell hängt jetzt den Mantel nach dem Winde; aber während da» Haupt der irischen Landliga sich eine« ge mäßigten Tone« befleißigt, überbietet sei» College Dtllon alle früheren Leistungen und predigt offenkundig Empörung und Gewalttbätigkrit. Bei einem Meeting de« Executiv-Co- mitsS der Lankliga sagte derselbe, daß die Regierung künftige Woche nochmals ausgefordcrt iverden würde, die Vollstreckung ämnillicbcr Epmitlirungsdecrcte. deren augenblicklich 5000 aus- fesertigt feien, aus ein Jahr cinzuftellen. Sollte da« Ministerium oiesem billigen Gesuch nicht Nachkommen, dann glaube er im Namen de« Volkes zu sprechen, wenn er sage, dag alles Blut, daS alSdann vergossen würde, Gladstone und Förster zur Last u legen sei! Unter diesen Verhältnissen ist eS nur zu begreiflich, >aß Mord und Todtschlag wieder auf der Tagesordnung teilen. Go wurde in der Grafschaft Galway der Verwalter ineS Anwesens, dessen Pächter ausaetriebcn worden, über- allen und umgebracht und sein Sohn lebensgefährlich ver wundet. Der" Zusammenstoß, der in Clogbes zwischen Polizisten und Bauern stattgefunden bat. hat nunmehr dazu csührt, daß fünf der Ersleren des Morde« beschuldigt in lnklagezustand versetzt wurden. Dieser Schritt hat nicht geringes Aussehen erregt, da die Polizeimannschasten offenbar nur der Setbstvertheidigung halber Feuer gaben; ein Eon- stabler ist sogar den davongetragenen Verletzungen erlegen, wo« sattsam zu beweisen scheint, daß e« sich nicht um einen muthwilligen Angriff der Polizei handelte. In Peter-bürg sind wiederum nihilistisch« Pr o- clamationen und zwar am Osterfest erschienen; sie sind ziemlich kurz gehalten, eü heißt darin ungefähr: „Wir sind um fünf Märtyrer reicher geworden; mit den letzten fün Leicben ist bi« Zahl der von der Regierung gemordeten Opfer unserer Partei aus sechSundzwanzia angewachsen. Wir wollen unS aber vorläufig darüber beruhigen und abwarten, was der Kaiser künftig tbun wird. Da« alte Hinderniß für den Fortschritt (Alexander II. ist gemeint) ist aus dein Wege geräuint. Gegen den neuen Kaiser haben wir persönlich gar nichts, wir hoffen nur, daß sein Verstand erleuchtet wird und die für daS Volkswohl uöthigeu Wege einschlägt. Leider scheint e« freilich, als ob Alexander III. in der Art und Weise des Vaters mit der alte» Sippschaft fortzuarbeiten und sich mehr aus den Henker Frolow al« aus gesunde Ideen zu stütze» ge. denkt." Es sind übrigen« nach einer Meldung des „GoloS" auch m Moskau wieder aufrührerische Proklamationen an- geschlagen worden. — Dem Obersten Tworscbitzki wurden nach einer Meldung der „Neuen Zeit" 5000 Rubel für den Schlitten geboten. ,n dem er den verstorbenen Kaiser na» dem Mordansall m den Winterpalast gefahren; er schlug aber den Handel au«. ° Die Mittheilungen de« Berichterstatter« der .Kölnischen Zeitung über d,e Ermordung de« Sultan« Abdu D'' Uber die Person de« Urheber« dieser schwarz. Thal werden zetzt auch von anderer Seite bestätigt De. BbE-rstatter der ..Time«" in Koiistantinopel schreibt 2s- jws «»Sdrücklichen Befehl de« Sultan« einaeleitetr geheime Untersiickmnß betreffs des Tode« von Abdul Azi» wirb eneraisck be. Zeugenaussagen vor. durch wrühe sehr hochstehend. Persönlichkeiten in dieser Angelegenheit belastet erscheinen.^ Auf Ner anüissung bei GtaatSrathS Mahmud Vey sind drei Beamte au« dam du-^- Mmad lowsi d« LstsLeL Bahn Vey verhaftet worden; die drei ersteren sollen haben, an der Ermordung des verstorbene« SnltanS Aussagen dieser Leute zufolge Urheber de« BerbrechenS der damals. Lu erwähnen. Auch Mebmed Ruschdi Pascha, der zur Zeit des Staats streiches Großvezier war und gegenwärtig in der Näize von Lmvrna in der Verbannung lebt, ist nach Konstankincherl be rufen worden, um Zeugniß abzulcgen. Die tunesische Frage hat die türkische Diplomatie alarmirt. Auck die Petersburger „Agence Havaö" bestätigt, daß die Pforte Protest erhoben habe gegen den Eiu-inarsch ^-anzösiscb-r Truppen in Tunis, welche« als ein Theil des ottoinanischcn Reiches anzusehcn sei, und daß der Bev von Tunis in einer Depesche die Intervention der Mächte auf Grund des Vertrages von Berlin angernsen. habe. Die „Agence" bemerkt hierzu, der Vertrag von Berlin habe »iil dieser Frage nichts zu tkun und waS Ruß land angebe, so habe eS kein Interesse i» den Constict zwischen Frankreich und Tunis sich cinzumischen. Das- selde Blatt iiieltct weiter aus Tunis, das Kerücht, daß Khaireddin Pascha demnächst fick i» außerordentlicher Sendung von Konfiantinopei »ach Tunis begebe» wcrd«, habe in der Umgebung des BevS große Aufregung hervor- aeruf'en. Die ehrgeizigen Pläne Khaireodin Pascha'« i>l Bezug aus Tunis seien schon lange bekannt, da aber Frankreich stet» erklärt habe, daß eS die gegenwärtige Dynastie und Erbfolge ordnung in Tunis ausrecht erhalten wolle, und da Frankreich auch den Firman vom Jahre l47l niemals anerkannt Hab«, o glaube man, daß die französische Flotte jedem mit einem ossiciellen Aufträge nach Tunis kommenden türkischen Schiffe die Einfahrt wehren werde. Vom Kriegsschauplätze in Tunis sind auch heute keine Nachrichten von besonderer Wichtigkeit eingetroffen. Der in Kef commandirende französische Oberst hat die Unterwerfung der Sckeiks und Kadis entgcgengenvmmen, hie Verbindungen zur Beschaffung von Proviant' sind gesichert. Im Süden der Provinz Oran hat keinerlei Gefacht statt» gefunden. Die auS 380 Man» bestehende Garnison von Geryville ist wegen eine- etwaigen Angriffs ohne Sorge, da die benachbarten Stämme fast sämmtlich treu geblieben md. Nur die drei Stämme der TrasiS, der OuleLzia und der Ouledhaddon haben sich erhoben. Zwischen de» Aga der Trafi« »nd dem Aga der Sanda, welch« den Franzosen treu geblieben ist, hat ein Znscuu. menstoß ftattgesunden, bei welchem der letztere S0 Mann verlor; die Verluste der TrasiS sind größer. Ergänzend wird noch diesen Meldungen hinzugefügt, daß bei der Besetzung von Kef, ein Araber getvdtel wurde, der einem sranivsischen Soldaten daö Gewehr wegnrhmen wollte; die tunesisch« Besatzung de» Platzes wurde entwaffnet. Dem Gouverneur wurde cS sreigestcllt. sich zu entfernen. — General Ritter wurde von einem Gehirnschlage betroffen, nachdem er am 20. v.M. noch eine Unterredung mit dem Scheck der Krumir« gehabt hatte, der die Unterwerfung deS Stammes an» e.gte. — Die Truppenabtheilung de« General« Logerot »al ihren Marsch nach dem Äzale von Medjerda ortgesetzt, ohne aus Widerstand zu stoßen und wird am Sonntag oder Montag in Beja eintreffen. — Lediglich um den Thatendurft der Franzosen zu zeigen, fügen wir in betreff der Besetzung der Insel Tabarkci dem bereits Be kannte» noch Folgende« hinzu. Der Marincminister erhielt die Nackricht von dieser recht unbedeutenden Wafsenthat durch den Befehlshaber der Surveillante in folgendem telegraphischen Rapport: „Tabarka. 26. April. Die Insel Tabarka ist heute früh um 8 Uhr besetzt worden. Die Landung, die ich Ihnen für heute früh ankündigte, hat wegen des stürmischen Meere«, welches uns in allen unseren Bewegungen aushält, noch nickt stattfindeii können. AlS die französische Flagge an Stelle der tunesischen aufgchißt wurde, begrüßten sie die Galissoiiniäre. die eben aus der Rhede vor Anker legte, und die ankeren Schiffe mit dem dreimaligen Rus: „ES lebe die Republik!" Die Musik spielte die Marseillaise. Ich hoffe, daß die See sich im Laufe deS Tage«, wie gestern, be ruhigen wird nnd daß die Truppen dann heute Abend werden aus Land gesetzt werden und von dem Fort Besitz nehmen können." En» osficiösc« Telegramm aus la Calle, welche« im Wesentlichen dasselbe meldet, fügte noch hinzu: „Die Tu- nef'cn, welche Tabarka besetzt hielten, müssen sich über die Sandbänke, tvetche zwischen der Insel und dem Festlande liegen, nach dein letzteren geflüchtet haben." Diese conjeclurate Form: Ter Tunirien, ont cin gassuor u. s. w. ist von löst- licher Naivctät; da man sie aus der Insel nicht fand, wird wohl allerdings die Erde sie nicht verschlungen haben. AuS Valparaiso wird per Kabel gemeldet, daß der bewaffnete Widerstand seitens Peru« aufgchört habe, und daß die Streiszüge der Chilenen von Lima auS nach dem Norden aus keinerlei Opposition gestoßen seien; eS sei jedoch unmöglich gewesen, eine neue Regierung einzusetzen, mit der sich auch nur die Präliminarien eines WafsenslillstanVeS diö- culiren ließen. Pierola, biSber die einzig legitime Autorität, ist flüchtig im Innern des Lande«, und sein Auftreten nach den letzten entscheidenden Schlachten hat c« den Chilenen unmöglich gemacht, mit ihm zu unterhandeln. Es sei daher unumgänglich nothwendig, einen Congreß zusammenzubcruscn. um der Regierung eine neue Spitze zu geben; die große Schwierigkeit liege aber darin, Jemanden zu sinken, der die traurige Erbschaft der Diktatur antreten wollte Aus Stadt und Land. e" * Leipzig, 30. April. Im neuesten (8.) Verzeichniß ' derbeimdeutsckenReichstage einqegangenen Petitionen sind folgende Petenten au« den, Königreiche Sachsen ausgrsUhrt: Die Handelskammer in Leipzig bittet um Auf- bebung der Straßburger Tabakmanufactur; Robert Reichelt m Zwickau um Gewährung einer Jnvalitenpension; der Verein gegen Unwesen im Handel und Gewerbe zu Dresden um Erlaß eine« Gesetze«, wodurch den Bausorderungen da« vorzugSrecht vor allen Hypotheken eingcräumt werde; der ^ostwirthSverein in Glauchau erklärt sich gegen jede Erhöhung der Vrausteuer; Heinrich Volland und Genossen in Dre-den LÄ Ä ö'k Gastvirthe und Brauer in SkishcnnerSdors d«<- ^ 8*16- in Hohenstein-Ernsitbal bittet, unter Ueber- nichung einer Ankündigung der neuen verein«bank in Berlin, rv L "^«^st* ^-tr-ff-ud. um Abänderung de« Actiengrsetze«; Robert Pitschel in Leipzig bittet, aus Grüng eine« Vertrages mit d«,, NrichiOfferhandelSaericht zu Leipzig, um Nach. Zahlung yy, Gehalt «nb Gewährung einer Pension; Karl
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