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Dresdner Nachrichten : 02.06.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-06-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-192306025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19230602
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19230602
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1923
- Monat1923-06
- Tag1923-06-02
- Monat1923-06
- Jahr1923
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- Dresdner Nachrichten : 02.06.1923
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In der wiedererwachten Markthalle. Endlich ist dt« markthallenlose, btt stürmische Zeit vor« »et.... seit zwei ragen halten btt Hallen wieder zu de« üblichen Zetten ihre Pforten für die Allgemeinheit offen. Aber ba» Publikum will sich noch nicht, wie früher, »um Wvchenschln» in dichten Scharen «instellen. Man hat offenbar noch kein rechtes Zutrauen zur Wiederkehr der Ordnung. Doch die Hausfraukn können unbesorgt sein, Schupo patrouil liert andauernd in den Gängen, und nur au» den Gesprächen zwischen Besuchern und Händlern hört man noch hier und da Erinnerungen an die vorhergegangenen unruhigen Lag« nachkltnaen. -Was Hamm s« nu eeaentltch erreicht mit ihrem Grawall-«. läßt sich ein alte» Muttchen, der man dto versorgt, Kleinrentner«» am faltigen Gestcht abliest, inmitten «ine» der eidliche» Dtbkutterklub« vernehmen, reise Hamm se nur wttder in Li« Höh« Na -an» so. wie sich dtese de zur «Ntschte »ich. . >«drücktl- — »»«o ^.olkbwtrtschaftlertn au» dem Volte »»»drückte, ist «» gerade nicht, ba» lehrt der Augen, schein, der im allgemeine« ein« vrettstaLtltsierung — ob ge- wollt ober ungewollt, bletbe dahingestellt — am gestrigen Freitag gegenüber der Vorwoche zeigt«. Aber eine für Händ- ler und Verbraucher gletchermahen unangenehme Nach. Wirkung hatten doch die TeuerungSdemonstrationen insofern Folg«, als btt Beschickung de» Markte» «och änderst schwach Ist. Las äußert sich eigentlich auf allen Gebieten. Gehr viele Stände sind zurzeit noch gänzlich leer oder wenigsten« per- ^ besonder« die Verkäufer von Fletsch und Fleisch- waren halten nur eine sehr geringe Auswahl vorrätig: es ist die» darauf zurückznführen, daß der Auftrieb auf dem Schlachtvtehmarkt am Donnerstag fast gleich Null war. ÄaS von Fleisch in der Halle überhaupt zu sehen ist, besteht »um großen Teil aus Gefrierfleisch oder gepökelter und gesalzener Ware. Gefrorenes tst bet den geringeren Torten um 000 Mk. tu die Hübe gegangen, während beste Ware sich »m 700 Mk. »»«rbtlligt hat: der Preis schivault zwischen AM und OcktiO Mk, Im allgemeinen sieht man das Frischfleisch gegenüber der Vorwoche zu wohlfeileren Preise», To tostet Rind RIO bis 1200 Mk. weniger, je nach Gattung 7200 bis 0800 Mk. Nur Hackfleisch hält sich auf der Höhe von itOiXt bis 10 000 Mk. Kalb hat LOH bis kOtB Mk. nachgelassen >7000 bis S000 Mt.».- Hammel ist in geringen Posten zu ki- bis »000 Mk. ein- getroffrn. Dagegen hat Schwein einen Ausschlag von 700 bis lOOO Mk. zu verzeichnen. Rauchspeck hat sich um Ollli Mk. ver billigt sOOOO bis »000 Mk.j, während Schweineschmalz leider um «00 bis 1000 Mk. gestiegen ist lOvoo bis loooo Mt.s. Die besseren Mnrstsorten kosten setzt schon 10- bis 11000 Mk.. wäh rend die geringeren Lorten zwischen 0200 und 10000 Mk. stehen. Als die einzigen Vertreter des Wildbrets sind wieder Kaninchen zum Preise von 4000 Mk. das Psnnd zu sehen. Geflügel ist sehr schwach am Markte. Es kosten Gänse per Pfund >0 000 Mk., Hühner 4000 bis 0000 Mk., Tauben das Stück -'500 bis »000 Mk. Die Fischstände sind bis auf einen gänzlich ver. waist, und auch eine offizielle Notierung ist nicht erfolgt. An einer Stelle wurde am Freitag ein kleiner Posten Seelachs zu LOOO Mk. nmgesetzt. Auf dem O b st 1» arkt sind jetzt die ersten Erdbeere» ein getroffen. Es handelt sich in der Hauptsache um die Löß- nitzcr Weinbergs Erdbeere, die zn 12 000 Mt. angeboren wird. Auch einige kleinere Posten Garten-Erdbeeren werden zu dem selben Preise feilgchaltcn. Tie unreifen Stachelbeeren finden, da es jetzt wieder Zucker gibt, willigere Abnehmer wie im Vorjahre: ein Pfund kostet 600 bis 1000 Mk. Unter den Grünwaren sällt bas geringe Angebot iu Spargel auf, obwohl die Ernte im vollen Gange und gut ist. Sein Preis beträgt zurzeit 1800 bis 4000 Mk., hält sich also auf der alte» Höhe. Karotten neuer Ernte haben 1000 bl» 1000 Mk. nachgegeben, sind aber bei ihrem Stande von 3060 Li» 8000 Mk. für da» Bündchen noch immer als Lecker- bissen anzusehen. Auch für die Gurken gilt die», obwohl sie um 1500 Mk. ans ONO bis OM Mk. gesunken sind. Huch, willkommen find die ersten Stetnntlzc, ein Erzeugnis des feuchtwarmcu Frühjahr». Ihr Preis von 1800 bis 2800 Mk. ist zu dieser Zeit nicht übermäßig hoch, zumal sie nicht madig sind. Unter den M 0 l k c r c i c r z e u g u i s s e n herrscht allge meine Preissteigerung. Butter hat sich um »00 bis Ml Mk. verteuert und steht bereits wieder auf 10- bis 11 000 Mk. Margarine hat 00«» Mk. augezvge» <«400 bis 8000 Mk.s. Die Käsetorten sind sämtlich in die Höhe gegangen. Unter 120 bis 200 Mk. ist selbst der kleinste Harzer nicht mehr zn haben. Auch die Eier steige» unentwegt: diesmal wieder nm 80 bis 100 Mk. auf NO bis «00 Mk. Dresdens erstes Turmhaus. Das Stadtbild Dresdens ist um ein baukllnstlcristüeö Wahrzeichen reicher, die Dresdner Silhouette nm einen mar kanten Hochbau. Im Osten Dresdens, im Striesener Fabrik, viertel, ist soeben ein Neubau seiner Nüstuna entkleidet wor den, der als baukünstlcrische Leistung schon während des Baues selbst, noch mehr aber nach 'einer Vollendung allge meines Aufsehen erregt: Der Neubau der Eruemann-Werke. Sl.»Ä Durch seine Hübe überragt da« Turmbaus die Umaebung und ist von allen Dresdner Hüben bis znm Vorüber« und der Sächsischen Schweiz, bis zu den Plauener und Lößnitz.Höüen sichtbar. Der Vau. das gemeinsame Werk der Dresdner Architekten und Professoren der Technischen Hochschule Dr.-Ing. E. Hoegg und Dr.-Ing. R. Müller, legt in überzeugender Formensprache Zeugnis ab von dem neuzeitlichen Geist schaffender Baukttnstler, non der gewalttaen Entwicklung des StscnbetonbaueS und der unbedingten Sicherheit de« den Ban meisternden Konstrukteurs. Der Bau tst zugleich aber auch eitt machtvoller Ausdruck vv» dem Geiste unsere» noch immer ungebrochenen und zukunftsfrohen Industriestvlzes und der mächtigen Entwicklung der Dresdner Industrie. Das Ge bäude ist vollständig in Eisenbeton durchgebildet. In Aufbau, Gliederung und Ausdruck zeigt sich ungeschminkt der Eiscn- betonbau- Organisch entwächst er dem Boden. Wie an« einem Guß zeigt er sich, ohne Fuge, wie au» einem einzigen riesengroßen Fels gehauen. Als Zweckbau wurde Schmuck sparsamft angewandt und dem Ganzen angepaßt, alle» aus die Technik abgestimmt. Die Oberflächen sind im Borsatzbeton be- bandelt und steinmetzmästtg bearbeitet. Der eben entstandene Van bildet die Ecklösuug zu dem schon 1910 begonnenen Flügel an der Tornblütststraßc. der durch eine Straßcnübcrbrücknng bereits mit dem Stamm haus verbunden tst. und einen Teil des LangbaucS an der Schandaucr Straße. In der Vollendung wird er als ge schlossener großer Block von den vttr Ltraßenzltgen Schan- Lauer, Dornblüth-, GlaShütter und Glasewaldtstraße begrenzt. Ter Eckbau mit dem Hauptetngana bildet bas Verwaltung-» gebäude der Ernemann-Werke. während die oberen Geschosse als ArbettSräumc bienen. Für den Turm selbst fanden die Architekten eine einfache, aufwärtsstrebende, sich vtersach-ver- iüngende Ecklösung: die unteren fünf Stockwerke sind in wuch tiger Pfeiler-Architektur gehalten: auf diesen etwas zurück- sprtngeub. sitzt «tu schlichtes Sockelgeschoß für den eigentlichen Turmaufbau. Dieser besteht aus einem dreigeschossigen «m Grundriß ovalen Körper von 10 Meter Höh« und darauf sitzt al» schlanke Bekrönung ein Nunbturm von 0.00 Meter Durch messer und V.VO Meter Gesamthöhe- Daö Ganze ist ein zwvlsgcschossiger Hoch»«« v,n »««gesamt 40 Meter Hitze auf 840 Quadratmeter Fläche, besten oberste- Geschoß mit der Kuppel al» Sternwarte zu gegebener Zeit auSgewertet werben soll. So ist in Erfüllung der Wünsche und Borau-setzunge« der Srnemann-Dttcktton durch die Architekten und die Eisen- betonftrma WaoftLFrentag. A.-G.. rin Bau entstanden, der in künstlerischer, architektonischer und bautechntscher Durchstthruna «ine muftrrgültia, Lösung eine» Fabrikneu- baue« barstellt. Technisch sehr volle «nsorberunaen wurden Mltellt und sind erfüllt. Mit besonderer Vorsicht und Sorg- Dresdens zweite Jahresschau. Die Liutturablettung, praktisch so bedeutsame HyglenebevEportes beschließe» dtese Darst " ^ ' — dt« in dem prächtigen Kap.herrschen Palat», Sck, >ark- und Lennsstraße, ein« ideale Stätte gefunden hat, ent ölt im Erdgeschoß erläuterndes Material au» dem Bereich deS Spieles. Hier findet man au- bemSpttlmuseum berZüllchowerAnstalten bet Stettin, geleitet von Pastor Äabn, ein« Sptelschau zusammengestellt, die über alt« Spiele und alte Spielsachen, sowie ba- Beste der neuen Spiel« al- Sesamtgeblet etnschlteß. lich -er Spiele tm Freie» orientiert. Die Abteilung Spiel- ,«»a bet den Griechen und Römern, zusammen, gestellt von Direktor Dr. Fuchs, gibt in Photographien und plastische» Nachbildungen, Kernworte» und Gedichten etneu knappen Ueberbltck über die geschichtliche Grundlage, auf der sich ba- heutige Spiel entwickelt bat. Hm Erdgeschoß tst auch da- Ergebntö de» von der Jahre-schau veranstalteten Preis- au-schreiben- für selbstaefertiate- Spielzeug aus. gestellt. Das Gebiet Spiel und Schul« sowie Spiel und Forschung erfährt durch dt« Bemühungen von Lehrer Frenzel «ine besondere Erläuterung. Der anschließende Frübelsche Kindergarten «nt. hält in seinem ersten Raum Etnrtchtungen zur Beschäftigung mit Fröbelschen Spiekgaben unter Berücksichtigung »cnzeit- ltchcr Anschauungen. Der zweite Raum tst entsprechend für Bewegungsspiele bestimmt. Diese Gruppe untersteht der Leitung von Studtenrat Professor Elßner vom Lehrer, semtnar DreSden-Plauc». Zugleich werden hier in besonderen Arbeitsgemeinschaften unter Leitung von Oberlehrer Richard Bürckner, dem Direktor der 1. MädchciifvrtbtldungSschule tu Dresden, junge Mädchen in die Theorie und Praxis des Spieles etngeführt. Die Ausstattung des dafür bestimmten Schnlzimmers hat die Firma Ltckroth n, So., Niedersedlitz, zur Verfügung gestellt. Im ersten Stockwerk tst der Sport nntergebracht. Der Geschichte der Körverkulin r, der Biologie und dem V ereinswcsrn ist die Wissenschaft liche Abteilung gewidmet. Die erste Spvrt-Darbictnng ge. schtchtltcher Art gilt öem modernsten Sport, dem Gle > tflng. Da» Modell der ersten Maschine, die 170« von Melchior Bauer konstruiert wurde, wird gezeigt: daneben das des Malers Böckli», der sich viel mit dem Problem des Fluges beschäftigte, das ja auch einen Lionardv da Vinci schon fesselte und zu Skizzen anregte. Im Festsaal des Kap »herrschen Palais sind Plastiken. Reliefs nnd Basenbilder ans der Sporlgeschtchie im alte» Griechenland nntergebracht. Im Anschluß an antike Stadien werben gleiche moderne Bauten dieser Art gezeigt und die Spiclplatzfrage erörtert, von der besonderen Bade» knttur der Römer legt ein ausgestelltes Modell Zeugnis ad: ein Bad in einer schönen Prvvinzstadt. Mit einem durch die Oertlichkeit erzwungenen Umweg ge langt man zum Sport des Mittelalters, der für die adligen .Kreise jener Zeit im Turnier in Erscheinung trat. DaS Volk hatte neben einer gewissen scherzhafte» Nachahmung der Rittertnrniere seinen eigenen Sport: Kraftübungen, wie Stcinstoßen, Ringen, aber auch GeivandthcitSprobcn, Arm- bruslschtcßen, Laufen. Springen, Schwimmen »nd Tanzen. Ferner tst für daS Mittelalter charakteristisch das Ballspielen, dem sich außer ben Fürsten die Studenten in eigenen Ball häusern leidenschaftlich widmeten. Ein Modell des berühmten Dresdner Ballhauses konnte angeferttgt und zur Schau gestellt werden. Vom Mittelalter zur Neueren Zeit führt der Weg über Nitterakadcmien znm Wicdcierwachen der Gnwnastik ln ben Bürgerkretsen. In bunter Darstellung der verschiedensten Ar.t wird diese Entwicklung vorgesüürt-, sie findet ihren Ab schluß in der Borführung der „T-urnbeweaung". Im Anschluß folgt die Darstellung des ältesten deutschen Sports, des Be r g. spvrteS. Die nächsten Säle sind dem Exotischen Sport mit höchst anztchenden Beispielen und Materialien des Sportes der Nainrvöller und derBt 0 l 0 gie gewidmet. Hier werden die neuesten Methoden der gerade ans den Sport rück- sichtncbmeiidrn Anthropomctrle gezeigt,- auch die Mathematik »nd Plmsik der Leibesübungen ist nicht vergessen. 'Nach einer Unterbrechung durch den Erfrischung»- ranm gelangt man zur Darstellung der verschiedenen G h nt irastts ch e >1 Enstc m eund des Dschtu-Dschttsn. Anatomie, sali wurden Gründungen durchgcsührt, das ganze konstruktive Gefüge in strengster Gewissenhaftigkeit qnsgesührt. Dies alles und das verwendete Material geben Gewähr, baß der Van viele Geschlechter überdauern wird. Kindern und Kindes- ktndern als Beweis von dem Borwürtsstreben der deutschen Industrie und Technik trotz der Nöte nnscrcr Zeit. Kaufmann und Slaal. Der Verband Reisender Kauslcute Deutsch, landa hatte für Montag im Städtischen Ausslellnngspalast einen Werbeabend anbernumt. Eine erlesene Gesellschaft versammelte sich: die 4. Division, das WirtschastSministerium, die Stadt Dresden, die Obcrpvstdirektion »nd Reichst,a»k. die Handels, und Gewcrbckammer, der Verband Sächsischer Industrieller, der Lanbcskulturrat, das Polizeipräsidium und viele aiidere Körperschaften und Behörden hatten Vertreter entsandt. So genußreich dir künstlerische Einleitung der Ver- anstaltung durch den Dresdner M ä 11 n e r. G e s a » g > verein war, so sammelten sich Teilnahme und Spannung doch auf den sachlich bedeutungsvollen Vortrag, den vcrbands- dtrektor Georg Mllllcr, N. A. B-, über das Thema „Der reisende Sausman» t» Wirtschaft «ud Staat" hielt. Verbanbsbirektor Müller spann seine Darlcgu»h«>l von einer Statistik aus, die vor kurzem über die in der Schweiz reisenden Kaufleute erschienen ist. Unter 142t, die als kauf, wännische Vertreter fremder Länder die Schweiz in einem Jahre ausgesucht hatten, standen die Deutschen mit «21 weitaus an der Spitze: in anderen auswärtigen Staaten darf ein gleiches Verhältnis a»ge»ommen werben: der reisende deutsche Äanfmann ist mit aller Tatkraft am Werke, die Beziehungen zur Umwelt neu -» knüpfen. Er ist sich dabei bewußt, im Auslände auch ein Sendbote von deutscher Art zu sein,- unvcrglcichltch viel mannigfaltiger, eindringlicher, zarter sind die Wirkungen, die er, im Zwiegespräch und durch seine Weise, geschästsmänntsch aufzutrete», in der Umwelt au», zustrahlen vermag, als etwa oer deutsche Politiker. Er sollte daher für daS deutsche Auswärtige Amt ein Gegenstand be sonderer Unterstützung sein, und er würbe die Unterstützung der führende» Netchsbehörden um so mehr verdienen, als er ja ben Hebel für ben ganzen Binnenhandel barstellt, a!S alle angestrcbte Gesundung unserer Wirtschaft durch Steigerung der Erzetmuna fruchtlos bleiben muß. wenn ihm, dem rctsenben Kaufmann, nicht gleichzeitig die Belebung be- Absatzes gelingt. Aber Hemmungen, Vorurteile und gesetzgeberische Mab- nahmen belasten bas ««werde de» reisenden Kaufmann» bis ur Unerträglichkeit. Sv unersetzlich die Beeinflussung de- äufers durch das mündliche Wort ist, man versucht doch, mit essen «nd ähnlichem ein« andere Methode der Werbung zu verwirklichen. Dazu kommen die staatlichen Auf» lagen. Als den Hauptverbraucher auf der Eisenbahn treffen den reisenden Kaufmann die periodischen FabrprctSerhühun. gen besonders schwer. Dazn treten die Umsatzsteuer sbet der Gasthau-rechnung), die vedrrberguna-steuern, bald vtelletcht auch bi« Getränke- und VchankverzevrSsteuern. Ste alle zu- sammen verteuern ba« Retsen de» Kaufmann», der ja nicht um eines Vergnügens willen reist. I» wachsendem Maße sieht er sich bah«, durch ben La » bel» v«rtreter. der die Firma nicht mit Reisespesen beschwert, verdrängt. AVer auch dieser, den Umsatz, und Gewerdesteuer ohne btt Möglichkeit der Abwälzbarketl trefsen. hat hart ,« " literarische Abteilung. ktngangShal hat der schier unendliche elltter. atur, gewisser- Theorien einschließlich Physiologie nnd die S ^ese Darstellungen. Der folgende Raum behandelt Rudern, Schwimmen und L e b e n » r e t t u n g. Ferner ist eiu Raum der den Luftsport und seine Wissenschaft und ein weiterer, der bas Wandern berücksichtigt. Literatur, der wichtigste Bestandteil der wissenschaftlichen Darsttllung ist in allen Räumen ausgiebig vertreten. Die In der großen Eingangshalle Reichtum an Sport- und Sott, maßen al- Kopf der ganzen Ausstellung, kaum Platz gesunden. Auf ben ersten Blick will man seinen Augen nicht trauen, so grenzenlose Fülle bietet sich da. Der Akademischen Buchhand lung und Antiquariat A. Dreisel, BtSmarckplatz 14, der auch wiederum in diesem Jahre die Bnchabtetlung übertragen wurde, tst es in Gemeinschaft mit den bereitwilligst entgegen- kommende» Berlegern gelungen, einen überraschend reichen, aber nichtsdestoweniger guten, ta sogar fast vollständigen Ueberbltck über die Sport- und SpieUiteratur den Besuchern zu gebe». Selbst Literatur über das unbekannteste »nd ent fernteste Spiel ist zu finden nnd auch über Sportarten, die noch allzu wenige Freunde habe». Selbstverständlich sind auch Sport- und Iagdromanc zahlreich vertrete». Freunde von abseits am Wege liegender Literatur wird es locken, in dieser Abteilung ganze Nachmittage zn verbringen ans der Suche nach langersehnten Leckerbissen. Diese Besucher werden be sonders gern verweilen bet den seltenen und erlesenen Büchern der Antiqnariatsabtellnng, die eine stattliche Anzahl von Publikationen ans früheren Jahrhunderten zuin Verknus stellt, worunter sich prächtige Turnier-Werke und Bücher über den Pferdesport, das Fechten, das Ringen nsw. finden. Die von Professor Högg »nd Professor Müller geschaffene Kuppel halle ist somit der schönste Auftakt für den bttchcrliebenden Besucher. In demselben Raume, gleichsam als Untermieter, hat die Kunsthandlung E.Nichter wundervolle Bronzen und Bilder znr Schau gestellt. So werden Buch nnd Kunst in bester Harwonie vereint. Das Rehselbhaus ans der Jahresschau, am Eingang der Lenw'-slratze gelegen, dient als össeuiliche Schreiöstüite, mit Lesehalle, Diktatzimmer, Fernsprecher, zur bequemen Erledigung des Schriftwechsels der Aiisstellungs- bcsncher. Auch sind daselbst Ansichtspostkarte», Albums nnd Führer von Dresden, Zeitungen, Füllfederhalter, Füllblet- sttile und sonstige Schreibgeräte zn haben. Das Hau» ist nnS- gestattet mit Kvntvrmöbelu, Lchrcilnnaschtnen und sonstigen Schreibutensilien aus dem reichhaltigen Lager der Firma Alberi Rchseld, Dresden, Pirnaischer Platz. Der Entwurf stammi von dein hiesigen Architekten Rudolf Kahl. Die Ausführung lag in ben Händen des Ba>l»ieisierS Hermann Ullrich. Die Erbauung erfolgte in kl Tagen ein schließlich Entwurf und Werkzcichnniigen, ein Beweis, i» welch überraschend kurzer Zeit bei Konzentration aller K'äste dir Schaffung großer Baulichkeiten möglich tst. 1- Vortraa. Am DienSlag sprach in der Kinvhalie Dr. Hans Z , w m e : über „Sport n ,1 d K » 1, st i m 'Altert n m und i n der Gegenwart'. 'Ausgehend von der Frage nach den gcschichtlichrn Gründen für die überragende Machtstellung der Anttre in der intellektuellen Entwickelung der Menschhcil, kennzelchnete der Redner die Einwirkung des Persönlichkeits- bewußticin- unter den Böllern als die kulturelle Großtat der alte» Griechen, wies dann nach, daß nnd warum letztere so viele sportliche Darstellungen in ihrer Kunst, die. Gegenwart dagegen w wenige, klärte die Stellung de» alten und deS modernen Künstlers zum Sport und charakterisierte die wich tigsten sportlichen Kunstdenkmälcr der Alten. ES ergab sich, daß bei den Griechen das ganze Leben ganz anders als heute von der Kunst durchtränkt war. damit sogleich auch das Leben des Sportes und letzt kehrte sich das Thema des Vortrages um. es lautete nicht mehr: Der Sport in der Kunst, sondern: Die Kunst, mehr Kunst, mehr Lebeiisknnst im Svort! In diesem zweiten Teile lief der Vvrtraa in eine scharfe Kritik de» modernen Spvrtlcbens hinaus, nm diesem schließlich eine Durchdringung mit altgricchischcm Geiste, namentlich auch ii» Sinne stärkerer Betonung des Vvlkstumes. zu wünschen. Sta1l»ns- name «»>». richiung und Waller Sl«Nsn— name richtung und -dark« Weller 8^? .ftkrk» K 8 kämpfe». Tie KausmannSwclt würde es als eine Erleichterung ihrer Lage empfinden, wenn ihr bei den zuständigen Behörden in Zntunst wenigstens mehr Gehör als bis jetzt gcschcnlt würde. Sie hat keine 'Vertretung im RcicliSeisenbahu- rat, im Rcichspostmtnisteriuin und im Reichswirtschastsrat. Ihre Bedeutung für die Allgemeinheit würde dies aber als. billig erscheinen lassen, dle reisende Kanfmannschast weiß, daß Staat und Wirtschaft znsammenaehöre»: eine positive Ein- slkllung zum deutsche» Staate, wie er nun einmal heule ist, muß gesucht werden. Aber der Staat hat auch gewisse Rück sichten auf die Wirtschaft z» nehmen. Er möge sich dessen be wußt werden, was er in einer Kanfmannschast hat, die bet ihrem HinauSgehen in die Welt keinen größeren Gedanken kennt als den, Zeuge für den deutschen Geist zn werden. Nach der mit starkem Beifall o.iifgcnommcncn Rede ent boten »och einige zu Gaste geladene Berciutgnngcn durch ihre Vertreter ihre Glückwünsche für den Verband. Ober regierungsrat Dr. v. B n ch sprach für das sächsische Wirtschafts- Ministerium, Dr. Meißner für den Verband Sächsischer Industrieller und Professur Dr. Kasrner für den sächsischen Einzelhandel: das Mitglied beü AussichtsratcS des Verbandes, Bruno Niebel, feierte die enge Verbundenheit von Kauf mannschaft und Industrie. Ein Ball beschloß den Abend. Weiterlag« t« ««r»pa am 1. 8«nt 1»LZ. 8 Ahr früh. Borkum. . — «»Inemünd D»n»>> - — Aochen . . tzomdurg . Verl in . . Breslau. . Frankl, a.» München . Bioeken. . Juglpltze Keller Keller KKev l 8>v r «Nebel windstill bedechl VV S dedechl de»«r Durch Vereinigung -i-N z->z 4-1« 4- 2 der n»»n -aktilld , weM.vsnk.i leo iart« « .iwin ürich . .!8 . . . 80 Aaüchau . bNec» KbI0 2 .ked«chl « KÄ>«»> ll Mkel 1 Iwalkiz 1 Keiler 2 deaechl Aspcnkaze» «I-chbrlm . 8VV 1 !««si«" »2 4- » -i-N 4-» 4-A 4-l» VV5VVI kaikked. 4-IZ 411 4 6 Keifingssre.^8XV Z lwolkig gestern mit tinein Zentrum ttber Ost- » 1 0: I» t nng dcntschlaird gelegcnen Depression mit anderen Ltörungsgebieten und einem von Ärostbritannien nach Skandinavien fortgeschrittenen Fall- gekitet Lek Luftdruck« tst «in« schmale Zone tiefe» Drucke« von Kinn- Mnd dt» zum Mtttelmeergcbiet entsmnden. Hoher Druck liegt noch Immer nordwestlich von Europa und zeigt Sletgung, nach Mittel, curopa vorzustotzen. Unter ckinivtrknng einer nördlichen Luft» strvmung herrscht hente tn Sachsen trübes, tettiveise neblige» Wetter. Mit weiterem Vordringen hohen Drucke» wird die Witterung morgen v,rgu»flchtltch »tue Besserung erfahre», doch sind Störungen immer noch nicht «»»geschlossen. »,N«r»«I»««»en ««s Sachsen »« 1. S«»t, 7 «,«>»» Mal S'' «he Ü8 2« >2» Darsm. TlllA 738.« T»m». 445 2 - -l«.« -44.0 -41.7 »in» «.«er »ed-kk ».Iki, Med. Utz» frittz. TA«r. > Wh,. 4-21 ich , ch - 4«., -.20.» 442.S 4»ch -41.7 V , zv , «v 2 0 z > vöhnihderg« bei Dr«»«> r01Ie>*««ssichk s«r «»««»ben» den 2. gmU. Heiter dis wolkig, Neigung ,» gewitterarttgen Htdruug,«. Will erst,»- -«» V»e «»» »»rer K«»»»,. 4-1ru: 4- 2.1 «Vers« »nd. " WM» s M». »ran >M 1s I? »ukth rÄrmrui-L l. !56 Dresdner Nachrichten, 2. Juni 1923 Seile 11
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