Dresdner Nachrichten : 30.06.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-06-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19230630
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- LDP: Zeitungen
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- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1923
- Monat1923-06
- Tag1923-06-30
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- Dresdner Nachrichten : 30.06.1923
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87. Jahrgang. As 178 Sonnahenö, 38. Juni 1888! k-r, d»> NI,U»»r Jllka^ina ta Dr»»l>,» ,d« Lurch di» <v»ft mLnollich w. 7ÜV0,—> ÄLAUg5^GövUyk EivzrlllUlllmur ILl. 40O,—, So»ataK»aa»gab, IM. soo,—. »r-dlanschrlft: »«chrtchl«, Lr»»d«». lk»n>l,r»«b»r-S«mm»lnumm« 2» 2-LI. Dur für D«chl,»l»rSch»: 20011. Di, Ispallia» A> mm br»N» A»U» w. aukrrdaid Sachsen« M. «L—. gamtll^ Anz-ig-n-Pr-»-. SchrMl»««,, und Lausch»».»»»« ». ««lag «n Mq»,ch » N^ch«« i» »r«»«. <p,«ch^A«ü» icras »>«»«». «Lchdruch nur mtl LruNtch« Vv-IInxu»,«»« <.<Di«d»« Dachr.') pE» — ll»v«langl, SchELUc» ««L« »ich« ausdewadrt. rrsnsporlsbls kleküe In Selirnlocisslssn uncl Soü — Ssvorsugt« k^sdrikat. s^romsttisus-SsskoLlisr unct t-tsrclv flon'sn llrockekts sssclifolger'L« vrssctsri-^., Düpfsi-strslZs S, 13, IS osL'/- i/azr //ira^ /// lk>//e/r rüknck/r /(o/i/rsc/i /-e^e/r //t^F 6,/,min. /4.//az-/z//ZLVL^—^2/2//" lpÄiLM^a«L§//r<,6e /L Okssönek Pnval-Vsnk fernLpr. 22205, 22330. 22806 e. 6. m. d. tt. 0re»ck«n-ch., Srunssr Stesks fcm s,l . 22205, 22)kz. »2866 ^ugfülimlig sämilieliss VskikgebcliLfts r«e>g-kiie!lki'ls!!ui>li in llkiüeiisli-Iisi'll. leielielxli'. 2:: fei-nM. 4117 Poincarö verkei-igt im Senat seine Nuhrpolilik. Frankreichs Antwort an den Papst. — Der Senat bewilligt einstimmig die Ruhrkrebite. — Englisch-amerikanische Genugluung über -en Papstbries. — Eine neue politische Rebe -es Reichskanzlers. — Zuspitzung -es Kampfes um -en wertbestiin-igen Lohn. — 22SSS Opfer -es Ausweisungsterrors. Der Gipfel -er Verlogenheit. Die Nnhrkredite im französischen Senat. Paris, 20. Juni. Ter Senat hat licutc nachmittag die Be ratung der von der Kammer angenommenen Zkredite s it r die Ruhrbesctznng begonnen. Der Berichterstatter Senator Beranger führt zur Begründung folgendes aus: Da Deutschland sich entschieden gegen den Bersailler Vertrag auslchnte i!I>, mnstten die Eisenbahnen in Regie ge nommen werde». Daraus ergab sich das übrige. Beranger behauptet, daß die durch die Rnhrbrsctznng erworbenen Werte die Ausgaben wesentlich übersteigen, allerdings flösse» diese Werte in die Reparativnskassc, während die Ausgaben von der französischen Negierung getragen würden. Aber diese Ausgaben müssen bet der interalliierten Regelung in Rech nung gestellt werden. Die Stuhraktion wird hoffentlich eines Tages eine interalliierte Operation werden. Die deutsche Propaganda ist bis zum Vatikan vorgcdrungen, so schloss der Berichterstatter, der heute wünscht, das, die Taten, die Deutsch land begangen hat <!I). in Vergessenheit gerieten. Das lässt uns an die Wirksamkeit unserer diplomati- scheu Vertretung beim Vatikan zweifeln. Nach dem Kriege wie während des Krieges muhten wir gegen die deutsche Propaganda kämpfen s!I). Die Kommission fordert deshalb auf, einstimmig die geforderten Kredite zu bewilligen. Ministerpräsident PolncarS erklärt, er wolle noch einmal, mehr für das Ausland, für die weltlichen und geistlichen Mächte die Maßnahmen recht- fertigen, die Frankreich ergriffen habe, und dass es, wenn es notwendig sei, gegen einen widerspenstigen Schuldner weiter ergreife. Die Rcparationsko»imi>siou habe den von Deutsch land noch zu zahlenden Betrag festgesetzt. In diesen Betrag seien die Krlegskostcn nicht eingeschlosscn worden. Aber der Vertrag habe bestimmt, das; Deutschland die Zahlungen garantiere, indem es der Reparationskommission Schuldver schreibungen in Höhe von 100 Millionen Goldmark über mittelt. Reichskanzler Wirth habe für Deutschland das Ruhr gebiet gerettet dank Versprechungen, die nicht gehalten wor den seien. <!) Nachdem im Januar die Reparationskommission nach so vielen bewilligten Fristen die allgemeine Verfehlung Deutschlands sestgestellt habe, habe man das Recht erlangt, Sanktionen zu nehmen. Deshalb habe Frankreich am 11. Januar 1828 das Ruhrgebiet besetzt. Es habe sich nur darum gehandelt, Garantien gegen die gewollte Zahlungs unfähigkeit seines Schuldners zu nehmen, und zwar in Aus führung des FriedenSvertragcs. Warum habe man das Rnhrgebiet und nicht eine andere deutsche Gegend besetzt? Wenn man politische oder feindliche Absichten gehabt hätte, würde man das Maintal besetzt haben, um Deutschland in zwei Stücke zu zerreisten. Aber man habe nur einen wirt schaftlichen Druck ansiiden wollen, und deshalb sei mau in das Rnhrgebiet eingedrungen. in die Schlagader Deutschlands, wie sich Bvnar Law auögedrückt habe, in den Kassenschrank des widerspenstigen Schuldners. Pvinearö ging dann auf den Kampf Deutschlands ein, das den passiven Widerstand vrganisicrt habe. I» Wirklichkeit sei dieser Widerstand aktiv, verbrecherisch und hinterlistig. <!s Der Gedanke dazu sei von den Grostiiidilstriellcn und von der deut schen Regierung ausgcgangcn, das sehe man aber im Ans tande, zumal beim Heiligen Stuhl, der anch Jrrtiimcr» unter worfen sei, nicht immer ein. Die siegreiche Nation will nicht auf ihren Sieg verzichten. Sie wird ihren Willen dem Be» siegten aufzwingen, der seine Niederlage nicht anerkennen will. Auf den deutschen Widerstand habe man mit einer Blockade geantwortet, die aber in keiner Weise die Ernährung des Ruhrgebietes bedrohe. f?s Die Nahrungsmittel dürfen sret etngeführt werden und die Truppen würden nicht aus dem Bestand des Landes ernährt. Was Deutschland zum Wider stand getrieben habe, sei, dast cS geglaubt habe, Frankreich der Kohlen und des Kokses berauben zu können. Ta es besser als irgend jemand die Verhältnisse der Fabriken in Nordsrankreich kenne, lmbe es sich gedacht, Frank reich könne nicht auf die Ruhrkohle verzichten. ES habe eben nicht daran gedacht, das, die Ruhrblvckabe Läger schaffen werde, die man abtranSportlere und nach Frankreich weg bringen könne. Das Einverständnis zwischen General Degoutte und TirarL fei vollkommen. Aus diesem Grnnbe habe «an alle Zwangsmastnahmc» gegen die prenßischen Be amte« ergreife« können und sic seien in einer Zahl von 18 888 ansgewiese« worben. Die Aktion Frankreichs mache sich derart bemerk bar, das, die deutsche Regierung den Widerstand nur durch Geldverteilung an die Beamten, Arbeiter und Industriellen sortsetzcn könne. jN Dentschland drehe sich ln einem er schreckenden Kreise, und es versuche nicht, ihm zu entgehen. Es warte auf ein Wunder,, aber die Wunder kämen nicht oft. Es vergehe nicht ei» Lag. an dem nicht ein dcntschcr Industrieller den Versuch mache, mit französische» Industriellen oder französische» Politikern -n ver- handeln. Er werde stets davon unterrichtet. Doch käme es zu keiner Zusammenkunst. Deutschland hoffe immer noch aus eine Intervention der Verbündeten Frankreichs. Es erwarte sein Heil... sMau ruft dazwischen: Von Rom!> Der Ministerpräsident fügt hinzu: Oder von England! Deutschland hoffe ans die Entmutigung und die Zermttrbuiig. Aber darin täusche cs sich. Frankreich wolle, dast der Versailler Vertrag ansgeführt werde. In Brüssel habe man mit der belgischen Regierung beschlossen, Deutschlands Vorschläge zu prüfen, cbe der Widerstand eingestellt sei. Man werde Deutschland nach Mastgabe der Zahlungen räumen, wie es Deutschland »ach l870 getan hat. Das einzige Mittel, Deutschland zur Zahlung zu bringe«, sei, in Deutschland den Wunsch zn erwecken, das Rnhrgebiet wieder znrückzucrhalten. Frankreich habe keine AnnexionSgedanken. Es weise aufs energischste jede Anklage des Imperialismus zurück. Wir wollen das Rnhrgebiet nicht konfiszieren, aber wir «erden es behalten, bis Deutschland seine Schulden bezahlt hat. Die letzten deutschen Vorschläge sind nicht ernst gemeint. sN Sie verdienen keine Antwort. Wenn das Dentschland nicht versteht, um sv schlimmer für Deutschland. Wenn wir das Ruhrgebiet freigebcn würden, würde Deutschland glauben, dast es seine Revanche verlangt hat und uns eine Erniedrigung zugefügt hat. Was würde sich dann in Deutschland abspielcn? In welche Torheiten wür den sich dann die nattvnalistischen und die militaristischen Parteien hineinbcgcben? Unsere Soldaten verteidige» nicht nur die Unter zeichnung des Vertrages, sondern die deuts^e Republik selbst gegen ihre Verirrungen. s!s Unsere Soldaten werden ihr Werk der Gerechtigkeit und des Friedens vollenden. Nvch einmal werden sie sich dadurch um das Vaterland verdient machen. Die Aussprache. Senator Jcnouvrier stimmt den Erklärungen Potn- carss zu. Senator Albert jedvch geht ans den päpstlichen Brief ein, der völlig den deutschen Vorschlag annehme. Er würde dieses Dokument als einen frommen Einfall, als eine Art Bergpredigt auffassen, wenn er nicht die stets befolgte Politik des Vatikans bestätigen würde. Wäbrcnd des Krieges habe Staatssekretär Gaspari Deutschland in die Karten gespielt. Er habe verloren. Aber seitdem gebe es einen neuen Papst, dessen Wahl man als einen ersten Sieg des französischen Bot schafters beim Vatikan ausgelegt babe. Wenn ein derartiger Brief heute geschrieben werden könne, sei cs. weil die päpst liche Politik den Mittelmächten freundlich gegcnüberstehe, die Gegner Frankreichs seien. Poincars stabe das jüngst be gründet und ausgesprochen, dast der französische Botschafter beim Vatikan gute Erfolge erzielt habe. Auf Wunsch des Erzbischofs von Köln sei Monsignore Testa als päpstlicher Delegierter ins Ruhrgebiet gegangen. Er könne sich denken, welchen Eindruck der päpstliche Brief in Berlin hervorgerufen habe. Aber er möchte auch ferner wissen, welchen Eindruck er bei den belgische« Nachbarn gemacht habe. sPoincarü ruft dazwischen: Gar keine«!, und ein Senator fügt hinzu: Wie bei «nslj Poincartz habe die Gefahr der sozialistischen Inter nationale gekennzeichnet. Welche Haltung werde er gegenüber der katholischen meisten Internationale cinnchmen? Poin- caro antwortet, er kenne nur Frankreich und die Republik. Dann werde ich Ihnen, so erklärt Albert, die Frage stellen, ob Sie nach dieser letzten Rede den Brief des Papstes als einen neuen Erfolg -eö Botschafters beim Vatikan ansehen? Auf diese Frage ist, wie aus dem Bericht hervorgeht, eine Antwort nicht erteilt worden. Nach weiteren unwesentlichen Debatten erklärt der Bor- sitzende des Ausschusses für auswärtige Angelegenheiten, de Selves, Frankreich und das Ausland mttstien wissen, daß der Senat die heutigen Erklärungen des Ministerpräsidenten billige. Darauf wurden die Ruhrtrcdito einstimmig von den 298 anwesenden Senatoren bewilligt. lW. T. B.j Ausweisungen ohne En-e. Esse«, 29. Juni. Die Franzosen habe« gestern in aller Frühe in Gelsenkirchen die Ausweisungen der Eisenbahner fortgesetzt. Die Eisenbahner wnrden morgens um 5 Uhr ans de« Bette« geholt «nd abgesührt. Iw ganzen find gestern 11 Eisenbahner von der Äuswcisnng betrofsc« worden. I« das französische Gefängnis in Dortmund sind in den letzten Tage» eine grobe Anzahl Dortmunder Bürger, anch solche aus dem unbesetzten Gebiet, ein- gelicfcrt worden. jM. T. B.s Essen, 29. Juni. Hcute sind 42 Eisenbahner ans Webau bei Duisburg ansgewiese» worden. Die Familie» müssen am Sonnabend folgen. <W. T. B.» I voller (Lwtlleb): 184500 Die moralische und politische Isolierung Frankreichs. Niemand wird in Deutschland die vrattiscstc Bedeutung des päpstlichen Appells zum Friede» überschätzen. Poincar« hat ein dickes Fell, und so wird man sich auch diesmal keiner Täuschung darüber hingebcn, dast die Mahnung des Papstes zu einer Betätigung der christlichen Lehre auch ii» staatlichen Leben, dast das unverkennbare ehrliche Bemühen des katho lischen Kirchenfttrsten. auf einen friedlichen Ausgleich in den, hcute die europäische Kultur bedrohenden und die allgemeine Wohlfahrt zerrüttenden Ruhr- und Revarationskricg hinzu wirke», einen unmittelbar greisbaren Erfolg zeitigen konnte. Trotzdem ist der offene Brief des Papstes ein voll tisches Dokument von ernstester Bedeutung und moralisch von unschätzbarem Wert: denn er ist nach den Erfahrungen der bisherigen Friedensaktionen des Vatikans nicht eine spon tane persönliche Gesühlskundgebung des Papstes iondcrn ein wohlüberlegter »nd sorgsam vorbereiteter diplomatischer Schritt, der sich sowohl auf die Berücksichtigung der allge meinen politischen Lage wie auch infolge der Berichte des päpstlichen Nuhrdclegierten Testa auf die eingchenüstc Kenntnis der Lage im Ruhrgebiet und im Nketnlande gründet. Wie alle politischen Kundgebungen des Papstes seit Kriegsausbruch so ist auch der einziae Zweck dieses Appells, dem Frieden zu dienen, und darum vermeidet es der Brief auf das peinlichste, irgendein Werturteil über Recht vder Un recht der beiden Parteien ansznsprcchcn. Wenn nun aber trotzdem der Papst sich veranlastt sicht, die Welt ans das Gebot der Gerechtigkeit und Nächstenliebe hinznweiien. dast das deutsche Ersuchen nach unparteiischer Nachprüfung seiner Zah lungsfähigkeit nicht abgclehnt und vvn dem Schuldner nicht mehr verlangt werde, als er zahlen könne, wenn der Papst weiter auf Grund seiner Kenntnis der Leiden der Ruhrbevöl- kernng Frankreich mahnen must, die Besetzung schrittweise giifzngeben und sie durch weniger schmerzliche Bürgschaften zn ersetzen, dann ist das auch nnausgesprvchen eine vernich tende moralische Verurteilung der furchtbaren Metlwden der französischen Gewaltpolitik. Als solche ist die Kundgebung deS Papstes nicht nur bei uns, nicht nur in der gesamten nr- teilsfrcien Welt, sondern anch in Frankreich empfunden worden. Wir sind weit davon entfernt, den 'Mpstlichen Appell als vollständig im Sinne der gerechten deutschen Forderungen liegend anzuschen. Gewtst, die Forderung nach einer un parteiischen Feststellung der deutschen Leistnugssähigkeit ist eine deutsche Forderung, die noch dazu im Versailler Vertrag gewährleistet ist, aber der Vorschlag der schrittweisen Nüu mung des Nlihrgcbiets unter Ergreifung anderer Bürg schgsten ist ein offenbarer Versuch, des Papstes, dem französische» Standpunkt Konzessionen zu machen, die nickt in der Linie der deutschen Politik liegen können. Trotz dieses unverkennbaren Vermittlungsbcstrebcns des Papstes ist cs ein lächerliches Unterfangen der französischen Presse, das päpst liche Dokument tn einen Schritt zugunsten der französischen Politik umzudcnten, und nachdem gerade Poincarö den ameri kanischen Vorschlag einer Feststellung der deutschen LeistungS-- sähigkcit durch internationale Sachverständige brüsk abge- lehnt hat, ist eS eine Unverschämtheit, wenn daS „Echo de Paris" behaupten zu können glaubt, Poincare und die ge samte öffentliche Meinung Frankreichs hätten niemals etwas anderes erklärt als der Papst. Gerade die ersten Versuche der französischen Presse, den Papstbrief in sein Gegenteil zu ver kehren, sind ein Beweis für die Aufregung, die in Frankreich durch die Kinidgcbnng des Vatikans Platz gegriffen hat. Der- französische Gesandte beim Vatikan war schon ehrlicher, wenn er dem Kardinalstaatssckretär Gaspari nnticilie, dast der Briel in Frankreich kaum auf eine günstige Ausnahme hoffen könne, und wenn der offiziöse „Tcmps" jetzt die beiden grundlegenden Ideen des Papstes rundweg ablcbnt, so ist das alles andere, als eine Feststellung der französischen Uebcrcinstimmuna mit den Ansichten des Vatikans. Vielmehr zeigt gerade die strikt« Ablehnung der päpstlichen Anregungen, dab man in Frankreich die Mahnung deS Papstes wohl verstanden hat. Sie zn beher- ztgen, glaubt man tn Frankreich nickt nötig zu haben. Seine besondere Bedeutung gewinnt der Friedensappell deS Papstes aber erst im Zusammenhang mit der internatio nalen Politik. Denn niemals hätte der Papst das Wort zu seinem unparteiische» Ausruf an die Welt ergriffen, wenn er nicht aus Grund seiner ausgedehnte» und vielgestaltigen Beziehungen den psnchvivgisckien Augenblick für gekommen gehalten hätte, nm mit seiner Forderung nach einer baldigen Beilegung d«4 Ruhrkonfltktes ans die Seite Englands zu treten. Und so tft die FriedenSaktto» einmal ein Gradmesser für dir wachfeirtzi
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