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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 02.06.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-06-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188106027
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18810602
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18810602
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1881
- Monat1881-06
- Tag1881-06-02
- Monat1881-06
- Jahr1881
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 02.06.1881
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Erscheint täglich früh 6»/, Uhr. Leiactioo u»d Lrprdition IohanneSgasse 33. Sprechstunden der Nedaelion; BormittagS 10—12 Uhr. Nachmittag- 4—k Uhr. >»» »i« stti<k,»bc «nzeiandter Manu,cra>«« »a-t st- t» »U«d»n>ca mchl »,r»»rN-. >»«atz«e »er skr die uächftsolqcnde Nu««rr bestimmten Inserate an Vachentagen bis 3 Uhr Nachmittag», an Saun- nu» Festtage» früh bis '/,» Uhr. 3n Leu Filialen fiir 2»s.-Ännahme. Ott« Klemm, UniversitütSstraße 22, t!o«i» Lüsche, Katharinenstrabe ly, p. nur »iS ff.s Uhr. ttpMtrIMblM Anzeiger. A«flage L«,VSV. Äd«»»e«rntspreis Viertels. 4V, MK^ inel. Bringerloha 5 Mk.. durch die Post bezogen 6 Mt. Jede ciazrln« Nummer 25 Pf. Beiegerrmplar 10 Ps. Gebühren für Extravrilaae» ohne PostbesSrderung 39 Mt. «tt PostbesSrderung 48 Mk. Inserate Cgespaltene Pctitzeile L0 Pf. Gröbere Schriften laut unserem Preis» verzeichniß. Tabellarischer Satz nach höherem Tarif. Lectame» unter den ttrdactionsstrich die Spaltzeile SO Ps. Inserat« find stets an die vypevitia» zu senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung praeilumerimäo oder durch Poft- nachuahme. 153. DonnevStag den 2. Juni 1881. 75. ZahMNg. Amtlicher Theil. Vrkauntmachuns. Freiwillige Versteigerung. vou dem Unterzeichneten Königlichen Amtsgerichte soll den 3. Juni 1881 aus Antrag da» Herrn Carl Christian PMlttz» Tauchnitz in Leipzig gehörige, in Ltnhenau, Plagiottzcr Weg Nr. 4 gelegene Hau«, und Gartengrundstück Nr. 22 de» Kataster-, Nr. 10 und 29 Revtsio« der Landtag-Wahlliste« betreffend. > Flurbuchs und"Fol. 169 de« Grund, und 'Hypothekenbuch,- sür In Gemägheit tz. 24 de« Wahlgesetze« vom 3. Decembcr I Lindeaau, welche« Grundstück am 10. Mai 1881 ohne Berück- 1868 sind die Listen der bei den Landtag-Wahlen stimmbc-1 sichtigung der Oblastcn aus rechtigten Personen alljährlich im Juni, in Folge Verordnung Le« Königlichen Ministerium« de« Innern vom 2i. April ». c. aber dieses Jahr mit Rücksicht aus die vorzunehmenden EraänzungSwahlen spätestens bis zum 12. Juni laufenden Jahres zu rcvidiren. Indem wir die Stimmberechtigten nach tz. 11 der AuS- IC,200 Mart und zwar: Nr. 10 de« Flurbuchs 12,000 und Nr. 29 des Flurbuch« 4,200 gewürdert worden ist. unter den in der GerichtSschreiberei de» Königlichen Amtsgericht- Adthcilung II auSliegenden Bedingungen an hiesiger Amt-stelle freiwilliger Welse versteigert werden und ... ^ „ » «"ar dergestalt, datz zunächst Parcelle Nr. 10 für sich, dann Parcelle sührungSverordnung zum Wahlgesetz auf d,e ,etzt stattsindende I Nr. 29 für sich und darauf das Grundstück als eia Ganze« au»- Revision der Wahllisten ausmerksam machen , bemerken wir I geboten werden wird. zugleich, daß die alten Wahllisten für die drei Wahlkreise der Stadt Leipzig im Stadthause. Obstmarkt 3, I. Etage. Zimmer Nr. 87 vom 2. bis mit 11 Juni ». o. Vormittag« von 8—12 Uhr und Nachmittag« von 3 — 6 Uhr auSlicgcn. Gleichzeitig weise« wir aber auch daraus hin, daß den Anträ gen behufs Ausnahme in die Wahllisten oder Streichung Solcher, denen da« Wahlrecht nicht zusteht, die Nachweise der Wahlsähigkeit beziehentlich des Mangels der Wahlberechtigung beizufügen sind. Außerdem mache« wir aber «och darauf auf merksam, daß die für de« L. und III Wahlkreis Leides, am 11. Mai 1881. Königliches Amtsgericht, AbtheAuna H. Steinberger. Gst. Nichtamtlicher Theil. Leipzig, 2. Juni. Fürst BiSmarck, der in seinen Mitteln Unerschöpfliche, , ,, .... .... , geht gleichwohl sehr haushälterisch mit den Werkzeugen seiner (in welchen diele« Jahr die Ergänzungswahlen stattsinden) I Politik um. Er legt sie wohl vorübergehend auf dem Fecht «e« aufzustellruden Listen vor dem «och bekannt > boden nieder, aber er läßt sie nicht cinrosten. Die merk zu machenden Mahltermine nochmal- siebe« Lage lang zur Einsichtnahme ««»gelegt werde«. Leipzig, den 31. Mai 188t. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. N. Vkkanntmachlmg. Die Fahrbahn der Färberstrabe Mischen dem Ranstädter 1 varttvrr klar gewesen sein, daß die gcplc Steinwege und der Gustav-Adols-Straß« soll mit bossirten I crhöhung auf Mehl. Weintrauben und Mceraner Wollenwaären Steinen hergestellt und diese Arbeit an einen Unternehmer I eigentlich herzlich nebensächlich bei diesen Besprechungen oder in Accord vergeben werden. I in den Intentionen Derer waren, die sie veranlaßt««, daß e« Die Bedingungen sür diese Arbeit liegen im Rathhau«, I vielmehr vor Allem daraus ankam. die „Vereinigung" einmal 2. Etage. Zimmer Nr. 14 au« und können daselbst eingeschen I wieder zum Bewußtsein ihrer Epistenz und ihrer Ziele zu resp. entnommen werden. I bringen. Bezügliche Offerten sind versiegelt und mit der Aufschrift: ß Die „204 würdige Geschäftigkeit, welch« die wirtschaftliche Bereinigung der „204" seit Kurzem entfaltet, ist denn auch direct auf da« freundschaftliche Drängen dcS Reichskanzlers zurückzuführen, der sich plötzlich darauf be sonnen hat, daß diese« halbvcrgrfsene „Parlament im Parla mente" doch wohl noch zu manchen Dingen zu gebrauchen sei. Die weuigsten von Denen, welche arglösen Geniüth« an den jüngste« Sitzungen der „204" theilgenommen haben, mögen sich darüber klar gewesen sein, daß die geplante' Zoll ,Pfiastern«g -cer Färberstraße" versehen ebendaselbst und zwar bi« zum ist. J««t l- A, 1 RackmittagS 3 Uhr abzugeben Leipzig, den 25. Mai 188l. Der Rath der Stadt Leipzig. CichoriuS. vr. Georgi. die ArbeitSnachwetsunaSanstalt »nd deren Filiale« betreffend. Durch da» freundliche Entgegenkommen der Herren Kauslcutc E. Hohlfeld, Ranstädter Steinweg 11, H. Unruh, Weststraße 17, JultnS Bachmann, Ritterstraße 27, Gebr. SpiUner, Windmtihlenstraße 30, LouiS Apitzsch, Ecke de« Grimm. Steinweg« und der Ouerstraße und F. O Reichert, Ncumarkt 42. sind wir seit Februar d. I. in den Stand gesetzt worden, neben der Mühlgassc Nr. 7 im Hose befindlichen Centralstelle unserer ArbeitSnächwcisungSanstalt an den genannten Orten gehören eben mit zu den Karten, mit welchen der 1 Reichskanzler da« Spiel der nächsten Wahlen zu gewiüny-M gedenkt, und vielleicht stnv gerade sie e«, mit denen T sümpf angesagt werden soll. Man erinnert sich jetzt de« auffälligen Umstande«, daß die „Vereinigung" gerade in dem Augenblick Zusammentritt, wo dir Nationalliberalcn v. Ben da und Reinecke Namen« ihrer Fraction erklärt hatten: „Keine neuen Steuern ohne vorheraegangene Aushebung der LebenSmittelzöllc"; diese Erklärung hatte in der Regierungs sphäre ihre« Eindruck« nicht verfehlt, und e« wird ein halb ernst, halb ironisch gemeinte« Wort de« Fürsten BiSmarck erzählt, daß e« nämlich wohl möglich wäre, einmal „die Prob« auf da« Exempel zu machen, beispielsweise in der wirthschastlichcn Vereinigung selber". Vielleicht wird man finden, daß der Schachzug zu offen angesagt wor den, um Erfolg zu haben, aber geratbcn dürste e« immerhin sein, liberalerscit« Wachsamkeit zu üben und bei Zeiten auf Gegenmaßregeln zu sinnen. E« ist bei der Zusammensetzung der „204" zu bedenken, daß Centrum und Rechte innerhalb der» selben in geschlossenen Massen vertreten sind, und jeder zeit ihre Fractionrselbstständigkcit auch im Rahmen der Ver einigung wahren können. Bn den liberalen Mitgliedern trifft Da« aber keines wegs zu. Hier decken sich die Fraktionen nicht entfernt mit ihren Vertretern unter den „204", und e« wäre sehr wohl Graf Jgnatieff regiert erst kurze Zeit, erst ein einziger Erlaß von ihm ist erschienen, und doch ist bereits in den den, Hofe sonst am nächsten stehenden Kreisen eben so sehr, wie im Lande jenes Gefühl eingetreten, da« di« Türken im Jahre 1876 bis 77 so gut kennen lernten und das damals Midhat Pascha mit der Seekrank heit verglich. Da« StaatSlchifs schaukelt gewaltig, und nur zu leicht können die Fluthen über Bord schlagen. Diesem Steuermann aber traut außer dem Zaren Niemand, nicht einmal die Partei, an die er sich anlehnt, ui» emporzusteigen, die Panslavisten. Jgnatieff hat von jeher sei»« Interessen in denen deS Herrscher- arsundcn, aber er Hai sie auf echt russisch z» erreichen gesucht: er sucht iminer der einen Partei die andere als Gegnerin und Hemmschuh ihre» Glücke« darzustellen und so eine durch die andere z» vernichten. Lr bedarf der Panslavisten und möchte au« ihnen etwa das machen, wo« man im Westen eine Regierungsmehrheit nennt. Die Partei d«S Hrn. Jioan Aksakoss schwärmt für einen großen freien Bruderbund der Slaven, in dem e« keinen Stande«- unterschied mehr giebt, und da» giebt Hrn. Jgnatiesf daS Mittel in die Hand, aus di« Beseitigung der bei der Ablösung deS Bauern« lande- in Frage kommenden Vorrechte de» Adel« mit Erfolg hin- zowirken, während den Bauern gesagt wird, der Großgrundbesitzer iei da« Hcmmniß für ihre Freiheit, die ia der Zar ganz gerne ihnen gewähren würde. Ja Folge Dessen findet jetzt eine wahre Flucht der Aristokratie von Petersburg und vom Hose weg statt, den ein Jgnatieff beherrscht und den die Bomben de« wieder neu gebildeten Executiveomitös bedrohen. Sie beanstandeten neulich, vor etwa drei Wochen, meine Mittheilung, daß der Zar bi« ins Innerste de« Schlöffe« von Gatschina von den Nihilisten bedroht sei, und glaubten da« Ungeheuerliche der Sache nicht ver breiten zu dürfen. Jetzt hat sich die Wahrheit erwiesen, iudem selbst Ordonnanzossiciere, deren Treue der Zar beschworen hätte und die wiederholt persönlich in Gatschina wäre», verhaftet wurden. Einer derselben wurde verhört und gefragt, ob er nicht ein Attentat aus Se. Majestät im Sinne gehabt und gelegentlich auSgesührt haben würde, woraus er ruhig cntgcgnete. noch sei das TodeSurtheil über den Zar nicht verhängt gewesen. Seit PobedonoSzew unmittelbar bei Allem mitwirkt, wird stet« da» religiöse Moment bei jeder Handlung eifrig betont und so wurde auch jener Ossicier der Marine, dessen Schulzeugnisse aus frühere fromme Religiosität htntzeuteten, betragt, ob er nicht au Gott, die Ewigkeit und den Himmel gedacht habe. Der kau« SS jährige junge Mann lachte hell aus und versetzte mit düstere» Bücke: „Himmel? Der Himmel ist für die Mächtigen, de«m »ti heilige Synode ihn verschafft; der arme Mann au» dem BaE» Hat nur seine Noth, sein Elend und seine Rache, und damit kann er nicht in den Himmel kommen." Klingt r« nicht wie »in in lauter Ver zweiflung (vielleicht ob de« Elend« von nach Sibirien verlchickttr Verwandten) unteraeganaener und doch noch nicht erstorbener Glaube durch dies« Worte? Welcher Haß gegen die heilig» Synode, PobedonoSzew'« Lamäne, di» gerade wieder sich daran mache» will, di» Ziele« nicht »nr orthodvpen StaatStirch, WhSrigen Serien der Batkalntk«, der Starowerp, der PrawaSlawnÜj« w. rc. »u vernichten. Der Nihilismus «Irutirt sich zu« grv-e, Theil« au« den. Gerten, folglich geht der zum Minister gewordene Vertreter de<9 PanslaviSmuS vorläufig mit der Staatskirche und sucht die u dielcr zählende Mehrheit der Landbevölkerung dadurch um den Zar zu schaaren, während er ihnen Versprechungen macht mit dem bedauern, dieselben erst auSsühren zu können, wenn der Herrscher keine ungläubigen Feind« mehr habe. Um die vergeblich Harrenden zu beschäftigen, erlaubt er denselben, einstweilen die„Un- gläubigen" zu beseitigen und mit denJudenden Anfang zu machen, worauf auch die griechische» Seelen an die Reihe kommen, wie der Draht denn auch bereits gemeldet hat, daß ganze Dörfer, mehr als vierzig, die nicht blo- von Juden bewohnt waren, rein auSyeplündert worden sind. Und wenn einmal der Bauernstand die Grundbelrciung entschieden verlangen wird, dann wird er ihm mit Achselzucken den Adel al« Hinderniß dafür bezeichnen, und auch dann ruhig zuschen, wenn eS wieder Mordscenen in den Herrschaft- lichen Schlössern giebt, wie in den dreißiger und fünfziger Jahren. So denkt er da« Land zu beschästigen, bis der panslavistische Staat ertig ist, und wenn er einet Tage« au» den inneren Wirren keinen lluSweg mehr weiß, dann wird er eben so ruhig wieder an ein LirblinaSziel, die Zerstörung Oesterreichs, gehen und eine Ablenkung nach außen versuchen. Annahmestellen für Arbeitsangebote zu ernchten und haben - v . ^ , sich die genannten Herren der damit verbundenen Müh« und I möglich, daß Beschlüsse »n der letzteren Versammlung eine Arbeit bisher dankenSwerth unterzogen. I empfindliche Rückwirkung auf dl- Festrgkett de» Verbände« An unsere Mitbürger richten wir aber wiederum die I einzelner Parteien anSUbrn können. Da« ist die Bedeutung, dringende Bitte. unS durch recht ausgiebige Benutzung der I welche die wreder auSgegrabene Vereinigung immer nach der von uns getroffenen Einrichtung in den Stand zu letzen. 1 de« Fürsten BiSmarck hat^ Sie soll als trennender - >v zu , unsere schon früher ausgesprochene Ansicht, daß es bester ist, dem Armen Arbeit, als Almosen zu geben, zur Thatsache zu machen. Leipzig, den SO. Mai 1881. Da- Armen Dtreetort««. Ludwig-Wolf. N. Nach den Messungen des Herrn Geh. Rath Professor vr. Kolbe betrug die Leuchtkraft des städtischen Leuchtgase«! im Monat Mai durchschnittlich da« 15'/,fache von der derj Normalwachskerze bei 0,48k spec. Gewicht. Leipzig, den 1. Juni 1881. DeS Rath- Deputation znr Gasanstalt. 8l1rriii8 ile8 ^errtlledei» veÄrl^- vereli»8 iler 8taät v»on«rit»p, cken 2. cknni, 4b«»C» C vbr 1« 8»»Io ckor Lrvto» 8>rr«r»«b»Io. 2) koriobt ck« 8»nitLts-Xu«eku«e« über <Ii« is»» Oodetnunittel-1 ,»*««> Kote. Xmrtwo ä«, Verein« 2»>cle»»-0l»«:h»u uvck cke, I Fürst Gortschakosf ist in St. Petersburg wieder — A) Di« Xu«t»ttul« äs» Sootiom-I-oo»!, ^ - -- ....... » cio, »bl Keil in die Reihen der Liberalen hincingetrieben werden, wie denn ja schon offen genug die Parole sür die Wahlen angekündiqt wird, daß die wirthschaftlichen Fragen wirver wie im Jahre 1878 in den Vordergrund gestellt wer den sollen. Gegenüber diesen Aussichten und KriegSplänen gewinnen die Gesichtspunkte an Erheblichkeit, welche natio nalliberale Führer alö die maßgebenden sür die Wahlen betrachtet wissen möchten und welche, wie wir bestimmt hören, auch in den vertraulichen Besprechungen entwickelt wurden, die der Parteiversammlung vom Sonntag vorangingen und nachfolgten. ES wurde in denselben betont, daß keine Nvthignng dazu vorliege, die Fragen de- Freihandels und Schutzzolles al« Zeichen der Parteizugehörigkeit anzunehmcn und daß Deutsch spielsweise in Frankreich, wo es keine wirthschaftlichen, sondern nur allgemein politische Grundlagen sür die Bildung von Fryctionen gebe. In der That muß man sagen, daß. wenn es gelänge, diese Anschauung in eine, wenn auch nicht pro grammmäßige, so doch im Allgemeinen bindende Form zu dringen, damit für die Festigkeit der liberalen Partei inner halb der Bevölkerung, unter den Wählern wie unter den Ge ll. vr. llein»«. — 8) vi« Xu«t»tduo^ ck« 8«°t1ov»-l-oo»l, »ul z «ingetroffen, um dem Zaren persönlich seine Huldigung darzu« Man ist in Rußland sehr gespannt aus daS Zu« ä«m n0r<!liode» kriockkok«. — 4) Lvont. cki« Dmeeoorünnoe < .. . _ ".IO?). —b)V, »»cluttöo Xorrtot»^, (Xorrtl. Vor.-lll. blSr» ki». äer velezstrlou rum Xsrrlet»x. vr. kl»». bringen. Man ist in^Rnßland sehr gespannt aus daS Zi sammentreffen desselben mit dem Minister deS Innen,, Grasen Jgnatieff. Zwischen diesen beiden hochgestellten Persön lichkeiten besteht schon seit Jahren ein scharf ausgeprägter Gegensatz; dem Grasen Jgnatieff, der während de« Tvrkenknege« dem Hauptquartier attachirt war. gelang e- Di. bei dem Unterzeichnete» onSzusührevden I?-"nalS vollständig, den politischen Einfluß de« Rö.chS- Vou-Reparaturen. bestehend in ««wer-, Zi««er-, »lsser- »nd I kanzler« lahmzulegen. und da« Obr de« Kaiser« dem Rathe LmNrer^pchette» >m Betrage »o, ea. 11EE ^l, sollen t« »ege l kluger Mäßigung von Seiten de« Fürsten Gortschakosf ,u der- S»l»ckstl»ii. öffentlicher Submission vergeben «erden u«d ist hierzu s»r Sru 1». Juni 1881, verMitt«»« IC Uhr Termin «»beraumt wordeu. Hierauf Nellectirende wollen die bezügliche» Bedingungen und den Kaftrucklnschlag im Bureau de« ProvimwClMteS — Schloß Pleißenburg. Thurmhau» 1. Etage — ei»seh« »ud ihre Offerlr» bi« z» obe»genannkem Termine portofrei und versiegelt dahin rückende». Leipzig «n Sl. Mai 1881. K-nigltcheS ProSiMw-B, Dtttrich. Sch»ät«. schließen. Di« Bedingungen deS Frieden« von San Stefano waren ein Triumph Jgnatieff'«. Fürst Gortschakofi war be kanntlich auf dem Berliner Eongreste gezwungen, sich manche der Errungenschaften Jgnatieff'« au« den Händen winden zu lassen. Jetzt werden sich die beiden Gegner zum ersten Male wwder persönlich einander gegenüber treten, lieber Jgnatieff bringt der Petersburger Berichterstatter der „Badischen LandeSzeitnng", den man in sehr hohen ffreisen sucht, >de» folgenden intereffaaten Bericht; Der diesjährige Geburtstag Kaiser Wilhelm'- hat. wie der „Allg. Ztg." au« guter Quelle berichtet wird, zu einem Briefwechsel zwischen dem heiligen Vater und dem Kaiser Anlaß gegeben. Der Papst hat dem Kaiser in warmen Worten seine Glückwünsche dargebracbt, zugleich von Neuem der Mission gedenkend, welche ihm — dem Papste — zur Wiederherstellung kirchlichen Friedens obliege. Kaiser Wilhelm hat in herzlicher Weise diese Wünsche erwidert und seiner Frende darüber Ausdruck gegeben, daß zunächst in den Diversen Paderborn und OSnabrüa eine geordnete Diöccsan- vcrwaltnng wieder hcrgestcllt ist, daran aber Vorschläge wegen einer analogen Regelung in den Diöcesen Trier und Fulda geknüpft. Welche Stellung die römische Curie zu dieser Anregung eingenommen hat, darüber ist noch Nicht» bekannt geworden, wohl aber wird man darauf rechnen dürfen, daß diesem dirccten Meinungsaustausch zwischen den höchsten Trägern der weltlichen und der geistlichen Macht wettere Schritte einer gegenseitigen thatsächlicben Annäbcruna zur Anbahnung friedlicher Beziehungen zwischen Staat und Kirche folgen werden. ^ -s l.-^ Wie e« beißt, werden von den seitens Bremens er- gearbeitet, welche bei den mit der RcichSregierung zu führen den Verhandlungen über den Zollanschluß als Grundlage dienen sollen. Fürst Karl Jscnburg-Virstein. der neulich in Berlin dem tagenden social - conser dativen Con gresse präsidirte und sür dessen jüngste Schritt: „WaS rettet die Gesellschaft?" soeben die „N. A. Z." die Pathcn stelle gegenüber der Ocssentlichkeit übernimmt, hat schon vor etwa 5 Jahren einmal in dem bekannten ultramontancn Verlage von Franz Kirchheim zu Mainz ein paar politische Broschüren: „Tie Parteien im deutschen Reichstag" und „Die reformatorische Ausgabe deS Reichstag-" erscheinen lasten, die damals rasch einer verdienten Veraestcnheit anhcimsielen, jetzt aber in eine voraussichtlich kurzlebige Erinnerung gebracht werden. Der im Beginn der sechSzigcr Jahre von der evangelischen zur katholischen Kirche llbergctrctcne StandcShcrr machte in diesen Schriften den damals noch von der .Hrcuzztg." al« nicht ausführbar und dem Woble der Gesammtheit deöSlaateS wider sprechend bezeichneten Vorschlag, den Parlamentarismus voll ständig durch eine Vertretung von Interessrnten-Gruppen zu ersetzen. Al« eine nothwrndige Vorbedingung seine« SvstemS stellt der Fürst eine „kräftige Regierung", d. h. nicht ein „moderne-" Ministerium, sondern ein „persönliche- Regiment de« Monarchen" hin. auch fügt er am Schluß seine« zweiten Werkchrn« hinzu: „Die Entwickelung der Dinge im letzten Jahre (1878) machte überbaupt aus un« den Eindruck, al« ob der Anstoß zur politischen Reform auch ans dem wirtb schastlichen Gebiete werde gegeben werden, da die heutige Nelklage di« Menschen immer mehr von der Verfolgung po litischer Theorien ablenkt und sie zur Beschäftigung mit den wirthschaftlichen Interesten hinsührt. Jedenfalls ist diese Veränderung in der Zeitftimmung eine große Vor- hesternng, weil sie gegründete Veranlassung zur Hoff nung giebt, daß man sich endlich wieder in der inneren Politik mit realen Verbältnisten beschäftigt, welche ja klein die Basis einer gesunken Organisation der Gesellschaft ein können." Man sieht, daß der fürstliche Politiker, der 'urchauS kein Politiker sein will, iinmerbin die genügcnke isesäbigung besitzt, um Versammlungen von so wunderlicher 'endenz wie der social-conservative Congrcß zu teilen. E« ieckt Methode in allen diesen Spielereien, aber es ist jene Methode de« UnsinneS, von der Shakespeare spricht. Die Wiener Socialdcmokratcn rühren sich wieder und scheinen eü namentlich daraus abzuschrn, die Bolksver- ammlungrn und sonstigen Demonstrationen, welche die deutsch liberale Partei gegen die gegenwärtige Regierung in Scene etzt, im socialdemokratischen Sinne au«znniitzen. DaS st zumal gelegentlich der jüngsten „liberalen" Volksversamm lung in Dreher'« Bie,balle geschehen, wo die Socialdemo- kraten. Dank der sehr lauen Theilnabmc seitens der deutsch liberalen Partei, vollständig daS politische Terrain be herrschten. AuS diesem Grunde vermochten die Libe ralen auch gar keine Anträge zu stellen und mußten auch die Fassung der Schlnßresolution dem Socialdcmokratcn Ainner überlasten. Urberbaupt wußte die geringe Zahl der anwesenden Liberalen nichts Besseres zu tbun , als sich kopf über den Socialdcmokraten anzusckließc», wa« den „Liberalis mus" der Wiener „Bürgerpartei" im kläglichsten Lichte er- cheinen ließ. ES sprachen fast nur Socialdeniokraten unter rrnetischcm Beifall ihrer Gcsinnungsgenos'cn. Nur der »kannte extreme RcichsrathSabgeordnetc v. Schönerer and Gnade in den Augen der rolhen Gesellschaft und ward als der „einzige" Abgeordnete im NeichSrathe bezeichnet, der sür die Arbeiter ein Herz habe. Die vom Socialdemokraten Zinncr gegen Lienbacher'S Antrag vorgeschlagcne Resolution lautete: „Die Versammlung spricht die Erwartung auS, da« HerrenbanS werde den von, Abge ordnetenhaus« rum Beschluste erhobenen Antrag Lienbacher'S bezüglich Hrrabminderung der Schulpflicht neuerdings ab- lrhnen." Sämui tliche Liberalen und Socialdcmokratcn stimmten dafür, woraus die Versammlung gescblossen wurde. Wie man »ört, sind von den Führern der Wiener Socialdcmokraten auch an ihre Parteigenossen nach den Provinzen Weisungen ergangen, dortige liberale Volksversammlungen und Demon- krationen im socialdemokratischen Sinne auSzunützen. Der Kaiser Franz Josef hat ein eigenhändige« Schreiben an den Ministerpräsidenten gerichtet, in welchem er sei.,e Veste Anerkennung über die zum Empfange de« krön- prinzlichen Paares in P r a g getroffenen Vorbereitungen auS- spricyl und gleichzeitig seinem lebbasten Bedauern darüber Ausdruck giebt, einen Theil der beabsichtigten Festlichkeiten im Namen deS kronprinzlicben Paare« dankend ablelmen zu müssen, weil der Gesundheitszustand der Kronprinzessin nach dem AuSsprucbe der Aerzte gerade jetzt besondere Schonung erheische und ihr nicht gesiaitc, au anstrengenden, ermüdenden Feierlichkeiten tbeilzunehmrn. Da aber da« kronprinzliche Paar wünscht, sich möglichst bald nach Prag zu begebe», so ordnet der Kaiser an, daß von einem feierlichen Einzuge dcS kronprinzliche» Paare« in Prag abznsebcn sei und daß bei der Ankunft destelben daselbst am Mittwoch, den 8. Juni, jeder wie immer geartete ofsicielle Empfang zu unterbleiben babc. Trotz eines Dementi der ossicccllcn „Wiener Zeitung" bezüglich de« Verbleiben« dcS schlesischen Laiidespräsidenten v. Summer auf seinem Posten konimen die polnischen Lembcrger Blätter abermals aus diese neueste „schlesische Landespräsidenten Frage" zurück. Tic polnischen Journale verlangen „nachdrücklich", daß den Polen Schlesiens endlich ihr „nationales Recht" werde, waS so lange illusorisch bleibe, als ein deutscher Landespräsident in Schlesien sei. Schlesien, beißt e« schließlich, sei geschichtlich und national rin slavischcö, überwiegend polnische« Land, wo die deutschen Einwanderer endlich aufhören müßten, die Herren zu spielen. Unter solchen Umständen dürfte also vielleicht doch noch der Pole und galizische Stcrtthalterci-Rath v. Zalcöki schlesischer Landcö- prästdent werden. Da« Taae-ereigniß in Pari« ist die Wahl de« Senat S- AuSschuste« für die Listenwahl. DaS Gambeltistische Lager ist in großer Aufregung; seine Organe droben dem Senat mit Unpopularität, mit BersassungSrcvisivn, mit Unter drückung de« Senat«, Drohungen, die, abgesehen von ihrer absoluten Unaussührbarkeit, uni so ungeschickter sind, als Gambctta selbst erst beim Bankett in Cahorü daS Lob des Senat» gesungen und sich gegen jede Bersassiiiigsäiidernng ausgesprochen hat. Man tröstet sich im Lager Gainbctta's mit der Hoffnung, daß der Senat ini lebte» Augenblick vor der Größe de« Conflict« zurückschrecken werke »nd daß schließ lich 117 Stimmen noch nicht die SenalSmajorität feie»; doch scheint diese Hoffnung eine eitle. — „Pair" sagt, die Ca- horser Reise habe dem Senat die (Rsabren der Liffemvabt vordemonstrirt; das ist die richtige Erklärung der Haltung deS Senats. Gambctta siebt jetzt selbst ein, welch schwerer politischer Fehler sein Trinmphzug war, ehe er daS Ccrutin- gesetz definitiv unter Dach gebracht hatte. Er trifft übrigens bereit- strategische Anstalten für den Fall der Niederlage, in dem er die „Nspiiblique Fran^aise" erklären läßt, er denke nicht daran, die Regierung zu übernehmen, fall- die nächste Kammer auS Bezirk-Wahlen hervorgche. Die Zustände in Irland nehmen einen immer bedroh licheren Charakter an, und die Negierung scheint endlich ein zusehen. daß cS hohe Zeit ist, die Agrarliaa gänzlich zu unterdrücken. Ter Hanptorganisator derselben/ Kettle, ist denn auch verhaftet und in Nummer Sicher untcrgebrachl worden. In MichclStown in der Grafschaft Cork sollten neulich einige zwanzig, mit ihren Zahlungen im Rückstand befindliche Pächter gewaltsam von ihren Anwesen entfernt werden. Den Gerichtsvollstrecker» waren circa 600 Mann Truppen und Gendarmen znr Bedeckung beigegcbcn worden, eine E-corte, die bei der verbältnißmäßig geringen Einwohner zahl von Michel-town allen Angriffen gewachsen schien. Kaum schickten stch jedoch die Gcrichisvellziehcr an, die renitenten Bauern zu exmittiren, so ertönten von allen Glocken Signale, und ehe eine halbe Stunde vergangen war, hatten sich an 15,000 Männer eingesunken, d,e eine so drohende Haltung annahmen, daß GerichtSvollstrrckcr, Truppen und Gendarmen e« für angezeigt hielten, den Rückmarsch anzntrcten. Der gleichen kommt keinc-weg« vereinzelt, sondern fast täglich vor. Dabei spielt Brandstiftung nnlesien« ebensall» eine gewisse Rolle, und in der Nähe von Cork wurden acht Häuser, deren Eigenthümer stch bei der Landliga mißliebig gemacht hatten.
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