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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 05.06.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-06-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188106055
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18810605
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18810605
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Seiten doppelt vorhanden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1881
- Monat1881-06
- Tag1881-06-05
- Monat1881-06
- Jahr1881
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 05.06.1881
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Erscheint täglich früh 6V, Uhr. Nr-arlion und Lrprditi»» Iohauue-gasse 33. Sprechstunden der Nedactio«: Borniiktag- 10—18 Uhr. Nachmittag- 4—6 Uhr. »t, UtM-»d« «u>«»I»atler vi-uiiicru»«, xch tu -ted»ct>e» mchl »icducdicch. A»««tz«e »er für »te nächstsalgend« Nu»«er »efti««te» Inserat» «« ' >r Rach«ttt«^»» Kachcutageu dt» S Uhr au Lau»- u»ld Festtage» früh »i« si.S In den Filiale» für Ins.-Äunahme: Otts Klemm, UniversitätSstraße 82, LouiS Lüsche, Katharmenstraße 18, P. «ur dis '/.» Uhr. UchWer.TWMM Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels- «nd Geschäftsverkehr. Auflage L6,SS«. Adolinrmriltspreis viertelj. 4V, Klü., incl. Bringerlohn 5 Mk . durch dir Post bezogen 6 Mk. Jede einzelne Nummer 25 Pf. Belegexemplar 10 Pf. Gebühren für Extrabeilage» ohne Poslbefürderung 39 Mt. «Nt Poslbcförderung 48 Mk. Inserate 6qespaltene Petitzeile SO Pf. Größere Schriften lau« unserem Preis- Verzeichnis Tabellarischer Sah nach höherem Tarif. Kttlamen unter den Urdartionsstrich die Spaltzeile 50 Pf. Inserate sind stets an die Oxpedtttan zu senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung xrnenumorainla oder durch Post- nachuahme. 15«. Jur geWlgen Beachtung. Unsere Expedition ist morgen Montag, -en Jnni, Bormittags nur bis IsS Uhr geöffnet. Lxpeältlon äes L-elpLlxer 'raxtzblattes. Sonntag den 5. Juni 1881. 75. Jahrgang. Amtlicher Theil. Bekanntmachung. Unter Hinweis auf die Vorschriften deS ReichSimpsgesetzeS vom 8. April 1874 und nach Maßgabe der hierzu erlassenen Königlich Sächsischen Ausführungsverordnung vom 20. März «875 machen wir hierdurch Folgende- bekannt: 1. Die Stadt Leipzig bildet einen selbstständigen Impsbezirk, für welchen der Stadtwundarzt Herr vr. msck. Wilbelm Conrad Blaß als Jmpsarzt und Herr vr. weck. Schcllen- berg als dessen Assistent verpflichtet worden sind. 2. DaS Jmpslocal befindet sich im Stadthause, Obstmarkt Nr. 3. 1 Treppe. 3. Daselbst finden die öffentlichen Impfungen von hier auf hältlichen Kindern in der Zeit vom 4. Mai bis ein schließlich 13. Juli und vom 17. August bis Ende September lausenden IahreS, und zwar b»S auf Weitere» an jedem Mittwoch von '/,3 bis 5 Uhr Nachmittags, unentgeltlich statt. Daselbst sind auch die Impflinge je an dem darauf folgenden Mittwoch zur Revision vorzustellen. 4. Im Lause diese- IabreS sind der Impfung zu unterziehen: I. diejenigen Kinder, n. welche im Jahre 1880 geboren worden, d. Welche in den Jahren 1874, 1878, 1876, 1877, 1878 oder 1879 geboren sind und im Jahre 1880 der Impfpsticht nicht vollständig genügt haben (er folglos geimpft oder wegen Krankheit nicht geimpft), II. diejenigen Zöglinge öffentlicher Lehranstalten und Privatschulen, n. welche im Jahre 1869 geboren sind, b. welche in den Jahren 1883, 1864, 1865, 1866, 1867 oder 1868 geboren sind und im Jahre 1880 der Impspflicht noch nicht vollständig genügt haben (erfolglos wievcrgcimpft oder wegen Krankheit nicht wiedcrgeimpft). 5. Alle hiesigen Einwohner sind berechtigt, ihre, wie zu 4 unter 1». und 1 d. bemerkt, impfpflichtigen Kindern dort unentgeltlich impfen zu lasten. Ebenso wird unbemittelten, hier wohnhaften Personen deren Kinder vor dem Jahre 1874 geboren, aber noch nickt mit Erfolg geimpft sind, die unentgeltliche Impfung dieser Kinder in den vorerwähnten Impfterminen hiermit angcboten. k. Für jede- Kind, weschcS zur Impfung gebracht wird, ist gleichzeitig ein Zettel zu übergeben, aus welchem Name, Geburtsjahr und Geburtstag de- Kinde-, sowie Name, Stand und Wohnung de- Vater-, Pflegevaters oder Vormundes, beziehentlich der Mutter oder Pflegemutter deutlich verzeichnet ist. 7. Die Eltern der im laufenden Jahre impsp! Kinder werden daher hierdurch unter ausdrücklicher Äer Warnung vor den in L. 14, Abs. 2 deS ImpfgesetzcS angcdrohten Strafen ansgesordert, mit ihren Kindern in den anberaumten Imps- beziehentlich Revisionsterminen behufs der Impfung und ihrer Controle zu erscheinen, oder die Befreiung von der Impfpflicht durch ärztliche Zeugnisse hier nachzuweisen. S. Wegen der Anberaumung der Imps- und Revision? termine zur Wiederimpfung beziehentlich Eontrole der oben unter II a. und b. gedachten impfpflichtigen Zög linge wird an die Schulvorsteher besondere Weisung ergehen. ihnen sreigestellt ist, durch Privatärzte der Impfung unterziehen lasten wollen, werden hierdurch ausgefordert, bis längstens zum 80. September 1881 die erforderlichen Impfungen auSsühren zu lassen, sowie jedenfalls längstens am 7. Januar 1882 die vorgeschriebenen Bescheinigungen darüber, daß die Impfung beziehentlich Wiederimpfung erfolgt oder aus einem geschlichen Grund« unterblieben ist, »n der Impsezpcdition im Stadthause, Obstmarkt Nr. 3. Parterre-Zimmer Nr. 63 vorzulege», widrigen falls sie Geldstrafe bis zu 50 Mark oder Haft bis zu 3 Tagen zu gewärtigen haben würden. Leipzigs am 26. April 1881. Der Rath der Stadt Leipzig. I)r. Georgi. Uylmann. Bekanntmachung. In Gemäßheit der tztz 2 und 7 des Regulativ- für Ga rohrleitungen und Gasbeleuchtungsanlagen in Privatgrund stücken dom 2. März 1863 machen wir bekannt, daß der Klempner Herr Karl Arisch hier, Mittelstr. 10. zur Uebernabme solcher Arbeiten bei un- sich angemeldet und den Besitz der hierzu erforderlichen Vorrichtungen nach» gewiesen bat. Leipzig, am 30. Mai 1881. Der Rach der Stadt Letp^ Vr. Georg». tmann. und al- von dem Unterzeichneten Amt« sind heut« Herr Referendar Arthur LXear Hettzge Herr vr Johann <karl Wilhelm» Berger etatmäßige Referendare angestellt worden. Leipzig, am 1. Juni 1881. Da« Polizei-«»t der Stadt Leipzig. vr. Rüder. Mehai»i»ti>tachl»«a Idie soeben veröffentlichte „Erklärung" mit den folgenden VrNUN»lMUUfUI»8, I Worten dar: „Nach schmerzlichen Ersabrungen und Pristuugc» da« Freibad am Hopftvehr betreffend. I per Vergangenheit ist die nationaüiberate Partei aus der Das Freibad am Kopswehr wird am 1. Juni I Ueberzeugung unsere» Volke? hervoraegangen. daß eine über eröffnet, und ist die Beaufsichtig»^ Desselben auch für diese« I Deutschland auSgcbrcitcte. unabhängige, reaclionären wie Jahr Herrn Fischermcister Carl Wilhelm Meißner übertragen. I'radikalen Tendenzen gleichmäßig sich scruhaltcndc. durch die Für Benutzung deS Bade» gelten die unter D nachstehenden ' ... - - ' Bedingungen. Leipzig den 3l. Mai >881. Der Rath -er Stadt Leipzig. ! vr. Georgi. H . . ! . .6) 1) Die Anstalt kann in der Zeit von Morgen- 5 bis — No' ' Unterordnung inUvidueller Ansichten unter die grogen gemeinsamen Ziele starke liberale Partei eine Nolbwenkigkeit ist. Ohne eine solche Partei würde ein fortdauernder, die Grundvcsten de? Staats erschütternder Kamps zwischen extremen Richtungen, an dem andere Völker kranken und nicht zur Ruhe kommen können, unserem Vaterland« nicht erspart bleiben." Wir erblicken in diesen Sätzen den Kernpunkt deS ganzen Mittags 1'/, Uklr uild vdnMächmittagS 3V, Uhr die I Aufrufs und eine Mahnung, die iu allen besonnenen unk von )arrwitz. zum Dunkelwerden unentgeltlick, benutzt werden. I Partcilcidenschaft nicht verblendeten Kreisen unseres Volke« 2) Die tägliche Schlußzeit wird durch zwei Zeichen mit der I ihre Wirkung unmöglich verfehle» kann. Die Verbrüderung Glocke angegeben. I per politischen und kirchlichen Reaktion ist die höchste Gcfabr 3) Nach dem ersten Zeichen wird Niemand niehr eingelassen, I sg, die Entwickelung unsere« StaatSwesen- in .Gegenwart nach dem zweiten haben die Badenden sich sofort auS I und Zukunft,'; sie hat schon sehr bestimmte Gestalt angcnoi»' den Bassins und sodann mit möglichster Beschleunigung I men. mehr als einem gesetzgeberischen Werk ihren Stempel auS der Anstalt zu entfernen. I ausgcdrllckt und droht sich immer fester und enger zusammen 4) Erwachsene werde» in da- Bad nur gelaffen, wenn sie I zuschlicßc». DaS beste Mittel, diese Entwickelung zu fördern mit Badehosen versehen sind. ' ^ ' ^ — — >>-« 5) Die Perrons. Brücken, AuS. und sonstigen Räumlichkeiten Weise verunreinigt werden. 6) Niemand darf den Anderen bespritzen, untertauchen oder ^onst belästigen. > sind. ! und für lange Zeit zu verewige». jwäre die Umbildung deS AuS- und Ankleidestellen, Bassin-1 ^sunimlcn Liberalismus in diejenige Form, die man keilen der Anstalt dürfen in keiner heute den entschiedenen Liberalismus oder die Fort- 7) Alle? unnölhige Sckreien, Lärmen und Herumlaufen in der Anstalt ist untersagt. 8) Abwaschungen mit Seife dürfen nur an dem dazu be stimmten Orte vorgenommen werden. 9) DaS Ein- und AuSstcigen darf nur auf den Treppen geschehen. tO) Die jedesmalige Benutzung der Anstalt ist auf die Dauer einer Stund« beschränkt. 1l) Das Milbringen von Hunden in die Anstalt ist verboten. scb rittSpart ei zu nennen pflegt. Müßte die ge mäßigt liberale Partei heule liquidiren, müßten die ver schiedenartigen Bestrebungen, die sich heute aus einen Mann der Mitte zu vereinigen vermögen, sich zwischen ciucin Can- didaten deS Radikalismus oder der Reuet ion entschei den, so würde einen Theil der Erbschaft ohne Zweiscl die Fortschrittspartei übernehmen, einen andcru aber ganz unschl bar die weiter nach rechts sichenden Parteien. Aber der Zu wachs. den der entschiedene Liberalismus etwa zu erwarten hätte, würde nun und nimmer auSreichen. den vereinigten Conscrvativen und Klerikalen die Stange zu Halle». Die Letzteren an- ibren schwer zugänglichen Wablkr . . ^ , . , , . , ^ie Letzteren an- ihren schwer zugänglichen Wahlkreisen zu 12) DaS Betreten der Rasenbvschnngen, da- Ueberstcigen der I vertreiben, wird seiten? der Fortschrittspartei kaum oder BarnSrc» und da- Baden cn den Zu- und Abfluggräben I höchstens in einzelnen Fällen der Versuch gemacht; daß die .»X ist Zettet. , I deutsche Reich-Vertretung unter den heutigen Umständen, die LA) Jeder Besucher der Anstalt hat dem Aufseher aus dessen I sich schwerlich ändern werden, eine Schaar Ccntruniö- s-.'.... m.'«..» «.,»> I „.jtgij^er zahlt, die unter Hundert nicht aar weit zurückblcibt, wird schon alS unabänderliche Thatsame mitgenommen. Verlangen seinen Namen und Stand, sowie seine Woh nung zu nennni. 14) Den Anordunnge» de- Aufseher» ist unweigerlich Folge zu leisten. 15) Widersetzlichkeiten gegen denselben oder Zuwiderhandlungen gegen diese Vorschriften werden mit Geldstrafe oder Haft, oder auch mit dein Verböte fernerer Benutzung der Anstalt geahndet. die Ausgabe neuer Ziusboaen für die Schuld scheine der Anleihe der Stadt Leipzig von» I. Juli 18SO betreffeud. Die Au-gabe neuer Zinsbogen für die Schuldscheine der Anleihe der Stadt Leipzig vom 1. Juli 1856 findet gegen Rückgabe der bisherigen Talon« von» 47. diese« Monat« au in unserer Stadtcaffc statt. ^ Auf briefliche Zusendung der neuen ZinSbogen, sowie über-> blendenden Macht der Phrase und der Partcilcidenschaft allen Haupt auf dieSfallugc Correspondcnz können wir unS nicht I Blick für die wirklichen Thatsachcn de« Lebe»- verloren haben einlaffen, ^ — ^> ... . ...... Umtausch genannten Eaffe zu bewirken rusrr möge man sich doch auch Ub-r die M»ck>l der ron° scucatihcn Bestrebungen keinen gefährliche» Tänl'cktungcn '>>>»- g«e«,»»mit der ewig wiederholten Bethcuerung. der konservative Hauch sei bereit- verschwunden, ist man aas dem besten Wege, sich in eine gefährliche Sicherheit einz,»wiegen, aus der inan I eine- schönen TagS unliebsam erwachen konnte. Tic Leiter der Fortschritt-Partei haben in ihrer eigene» Hochburg Ge lcgeiü-eit genug zu interessanten Studien. Neues und frische- Leber» könnte der conservativen Bewegung gar nicht sicherer cingcflößt werden al- durch Ueberspannung und Uebrrtreibu» de« Liberalismus. Der entschiedene Liberalismus mag dnr die Anfeindung de- gemäßigten ein paar Mandate erringen. Aber kaß i» Teulschlanv aus jene als aus politischen Radikalismus und absoluten Freihandel eine Partei Hir gründen wäre, die in der Volksvertretung die Majorität besäße, diesem Gedanken können sich nur Leute hingcbcn, die unter der ver- eS haben vielmehr alle auswärtigen Inhaber den! selbst oder durch Beaujlragte bei unserer vor- j Leipzig, am 3. Juni 1881. Der Rath der Stadt Leipzig. Vr. Georgi. Seideinann,Stadtcaff. Bekanntmachung. Der Seisenfabrikant Herr Fxanz Gdaard Stetnbach beabsichtigt seine a» der Moritzstraße unter Nr. 18 gelegene Seifensiederei durch Errichtung von damit zusammenhängenden Anlagen aus dem von ihm dazu gebrauchten Nachbargrund- stücke, Moritzstraße Nr. 19 (Fol. 60 de« Grund- und Hypo- thekcnbucbeS für die Stadt Leipzig, AmtSanthcil) zu erweitern. Wir bringen diese- Unternehmen hiermit zur öffentlichen Kcnntniß mit der Aufforderung, etwaige Einwendungen dagegen, welche nicht aus privatrechtlichen Titeln beruhen, vei deren Verlust binnen 14 Tagen bei un« anzubringen. Einwendungen, welche auf besonderen privatrechtlicben Titeln beruhen, sind, ohne daß von der Erledigung derseloen die Genehmigung der Anlage abhängig gemacht werden wird, zur richterlichen Entscheidung zu verweisen. Leipzig, am 2. Iuili 188l. Der Rath -er Stadt Leipzig. vr. Georg» Kretschmer. oder auS ihren Erfahrungen in enge» Kreisen sich ein ganz falsche« Bild der Allgemeinheit mache». Erfüllt sich der ge- san'Nite Liberalismus mit den Lehren und Bestrebungen deS RadicalismuS, so haben wir jetzt und in alle Zukunft eine vereinigte Majorität der politischen und kirchlichen Reaktion in der Volksvertretung, und sie würde, jetzt »och im Zaum gehalten, bald Dinge nicht nur erstreben, sondern auch anS- jühren, die sic jetzt kaum schüchtern anzudcule» wagt. Ob damit der liberalen Sache gedient ist, DaS bedarf wahrhaftig keiner weiteren Untersuchung. Nichts ist thvrichter und leichtfertiger als der Nui: bei so schroffen Gegensätzen, wie sie heute herrschen, hätten ver mittelnde Richtungen keinen Zweck und Boden mehr. Wen» einmal ein paar Jahre oder Jahrzehnte lang diese Gegensätze ohne Ucbergang und Vermittelung sich gegenüber gestanden, tvrnn wir den andere Völker zerrüttenden, die I Gruadvesten de« Staate« erschütternden Kampf zwischen cxlre men Richtungen, von dem die national liberale Er ! klärung spricht, erst ein Menschenaltcr erlebt hätten, so würde über den Werth der Mittelparteien nicht niehr so gering schätzig abgesprochen werden, wie rS jetzt vielfach geschieht. Der Kaiser bat am Freitag eine« plötzlich eingetretenen ! Unwohlseins halber die beabsichtigte Fahrt nach Potö dam zur Besichtigung de» Lehr-Infanicriebataillon» aufgeben , müssen. Der kaiserliche Exlrazug stand schon ans dem Pots I damer Bahnhose bereit, als wenige Augenblicke vor der sabr 1 , r, ^ cn ^ . I planmäßigen Abfahrtszeit durch eine Ordonnanz aus den, Mo»tag, ^»n» KO. Juni sollen von Nachmittag» ^ königlichen Palais die Meldung cintras, daß der Allerhöchste " Krieg-Herr nicht fahren würde, sondern den Kronprinzen bc austragt habe, an seiner Stelle die Besichtigung vorzunehmen Der Krieg-minister v. Kainecke, der Gviivenieur v. Fransecky, der russische Militairbevollmächtigte. die Generaladjulanteii v. Steinäcker und Prinz Nadzuvill, der Flügeladjutant v. LinVequift «nd andere Herren, di« schon auf dem Bahn Hof« d«i M«p»st de« Kaiser» harrten, gaben die Fahrt au c»--- s I u«d p»r Stadt zurück. Der Kaiser hat sich, wie Leipzig, den 2. Juni Ib^t. I man hört. e»e lächle Erkältung zugezogen und hütet aus den De« R.th« Forst.D*P«1«tio». I Rats sei«« »M^te da- Zimmer 3 Uhr an im Forstreviere Eonnewitz aus den Mittelwald schlügen in Abtb. 27 und 30 a ea «00 — unter den und der üblichen und Stelle verkauft werden? Z»sa««»ak«»ft: aus dem Holzschlage an der schwarz« Brücke m der Eonnewitzer Li . lathf Da- »om königl. Gerichl«amt Sayda am 16. Februar 1871 für I Zu der Inuuug-Vorlage ist von Seit« der Confer «ld« Thekla «unert au-gestellte Dienstbuch wurde verloren und I dative» und de« Centn»« die Wiederaufnahme der bedenk dasselbe bei Auffindung anher emzuliefern. Leipzig, am 1. Juni 1881. Dn« Psltzet-Amt der Stadl öeip»t,. ^eaner, D. vr. Rüder. Degner, Nichtamtlicher Theil. Leipzig, 5. Juni. Di« Festtage werden sicherlich erwünscht« M»h« in da» Parteigetrieb« bringen; aber nach dem Feft» wird d«r Kamps ans» Neue beginnen, und wa» di« Orgaaffdlion a»- betrisst, so harren besonder- der Liberale« die Wichtigste» Ausgaben. Die Lage ist nnnmebr in erwünschter Weife geklärt. Die Existenzberechtigung und Noth wendig last der g von dem Verbot der Annahme von beantragt worden. Auch sonst wird e» nicht fehlen, da» bei der zweiten Lesung nicht Er wieder in da« Gesetz »hängen «ebn » auch bei der TtempWenervorlage und Lesungen zu erwarten. -» ist darau« für ke Hälft« de» Hause» dsk dringende Map . dnäh rechtzeitige« und vollzählige« Sr,a>nnen sein. «« w,rd sich »e»ig« Stimmen jung ^-ckt, de« ! entnahmen, durch rechts gsg» Uchmwnm^luagkn auf der Hut zu v« wtchtia» Eatscbeidungen nur um hmMcht. einer gewissen Sensation de« Hause« hatte Heri vo» Muttkamer al« vunde-commiffar h« dem Rechen schafWdeächt über die Ausführung de« S-cialisten^e- ... „„ „ , setze« antzEndigt, daß gegen den s«ialdemokratischen Nbg. nationalliberalen oder einer gemäßigt liBrralen IHasfelmann demnächst die Rnkl^e wegen Hochverrath« Partei »eben entschiedenen Richtungen de« Liberalt«»m« legt I und Majestät-belridigung werde erhöar» werden. Seit dem sind uiigesähr zwei Monate verflossen, aber die Anklage, von welcher der Minister gesprochen, läßt noch imiucr aus sictz warten. Wir hören nunmehr auS guter Quelle, daß auS der Verzögerung nicht geschloffen werden darf, die gehegte Absicht sei ansgegrben, sondern daß man zuständigen OrlS mit der Sammlung und möglichst dentlichei» Begründung des zur Anklage dienenden Materials beschäftigt ist »nd daß der intcreffanle Coiituinacialproeeß etwa im Juli anhängig ge macht werden soll. Unter den Socialdemokratci, im Reichs tage ist man selbstverständlich wenig erbaut von einem Bor- cange, bei welchem inindeslcnS die schmutzige Wäsche der 'Zarlei an da« Tageslicht gezogen wird, der aber auch ,»ög- lichcnvcise nach manchen Richtungen bin compromiltircnd wirken kann. Die socialistischen Abgeordneten ergreifen mit Wonne jede Gelegenheit, um Allen, die cS höre» und glauben wollen, ihren Abscheu vor dem ..agcnt provocateur" Hassel- Niaiili cillSzudrnckcii. Einem Spion pflegt indessen Derjenige, der ihn als solchen gebraucht hat, gemeiniglich keinen Proceß u machen. Herr Liebknecht ist nach seiner letzten NcichStagSrcde eine überaus wichtige Perlon für die Ossciöscn geworden. .Die jetzige Belehrung deS Herrn Liebknecht", schreibt die Norddculsche Allgemeine Zeitung", „ist sekr dankenSiverlh, aber daß es ibm so leicht gemacht würde, die Rolle des Triumphator« zu spielen, wo er i» der Tbat dinier dein Zagen deS Siegers (des Reichskanzler-) schreitet, hat er wohl clbst kaum gehofft. Im klebrigen hat die socialdcmokratischc Zarin freilich lninicr die allscitige unmittclbarc Fürsorge de« Staats für die Arbeiter verlangt, aber über die Technik dieser Fürsorge nie einen ernsthaften, geschweige denn haltbaren Ge danken zum Vorschein gebracht. Nach der technischen Seite hat sic auf die Vaterschaft deS jetzigen Gesetze» keinen Anspruch, und ans diese technische Seite wird jetzt wie in Zukunft Alle» ailkoinnlcn. Wiederholt sei jedoch betont, daß die Bekehrung . de« Herrn Liebknecht vom revolutionairen zum resorinireildc» SocialismuS nur willkommen zu heißen ist. Daß die Ab leitung der socialen Uebclstände und nicht bloS die Zurück- drängung der revolutionairen Socialdcmvkratie der ernsteste Wille der Regierung in demselben Augenblick gewesen, wo iie zur Repressiv» schritt, dafür zeugen die Begründung der Vorlage gegen die Ausschreitungen der Socialdemokratir, der damalige EoinmissionSbericht »ind die Reken der Minister; überall sinket man die Anerkennung positiver Pflichten der Gesellschaft gegenüber dem Aibeilersiande. Mit der Erfüllung dieser Pflichten ist. wie jejct -Herr Liebknecht zugesteht, durch die Vorlage deS UnsallveriicherungSgesetzeS ein namhastrr und wirksamer Anfang gemacht worden." So weit da« ossiciöse Blatt, für welche« Herr Liebknecht früher schriftstellerisch ig war. Wie wir erst kürzlich gemeldet, verstehen die Wiener Socicildcmokraten die liberale Bewegung gegen die Hcrabniiilderung der achtjährigen Schulpflicht vortrefflich auS- nnützcn. Kam» hat die Volksversammlung in Dreher « Bier- alle im Sinne der rothcn Parteigenossen getagt, so folgte am Donnerstag Abend ein zweite« Meeting in Zobel'« Bierballe, zu dem über tausend Arbeiter au- allen Vorstädten Wiens erschienen. Der Inhalt der verschiedenen Reden war ein überaus heftiger, aber trotzdem fand sich der anwesende Polifeibeaintc nicht veranlaßt, die Versammlung auszulösen. Schließlich ward eine Resolution angenommen! in der die Versammlung die Erwartung ausspricht. daS Herrenhaus werde den vom Abgeordnetenhause angenommene» Antrag Lienbacher'S bezüglich der Herabmillderung der achtjährigen Schulpflicht deshalb aolcbnc», »veil ein solche« Gesetz nicht nur die geistige Verkümmerung des Volkes, sondern auch speciell die Schädigung der Gewerbe und Industrie zur Folge haben müßte.. Auch ftir die vollständige Trennung der Kirche von der Schule ward scharf ciiigetretcil. In der Versamm lung erschienen auch die roth angehauchten RcichsrathS- abgcordnetcn v. Schönerer, vr. Hosscr und Wiesen- bllrg, von denen ilamentlich der Ersterc Gegenstand social- demokratischer Ovationen war. Der nngarische Reichötag ist durch königlichen Befehl zum 24. September einberufen. Eine Verordnung de« Mi nister» de« Innern setzt die Vornahme der Neuivahlen für die Zeit vom 24. Juni bis einschließlich 3. Juli fest. Da- englische Unterhaus hat sich am Freitag mit den i r i s ch e n Angelegenheiten beschäftigt. Im Lause der Sitzung gebrauchte der Dcputirte O'Kellh den Behaup tungen eines anderen Tcputirtcn gegenüber die Worte „ver leumderisch und lügnerisch", nachte»» schon vorher der Ge brauch des Worte» „lügnerisch" einem anderen Depulirlen untersagt worden war. Da« Hau« beschloß mit >88 gegen 14 Stimmen, den Deputirten O'Kclly für den Rest der Sitzung auSzuschließcn. — Der Premier Gladstone stellte den Antrag, daß sich da» HauS am Schluß der Sitzung bis zum 9. vertag«. — Di« Deputirten Gorst und Churchill drückten ihr Bedauern Uber den Mangel an Jnforniationcii über die Zustände in Irland »»d im TranSvaal-Lande auS. Gladstone erwiderte, die Erccutive von Irland habe energische Maßregeln zur Unterdrückung der Unordnungen ergriffe». Northrote erklärte, die Mitthcilnng Gladstone'- sei weit davon entfernt, die durch das Verbleiben Förster'- in Dublin und durch die alarmirenden Gerüchte verursachten Besorgnisse zu beseitigen, die größte Gefahr liege ui der Schwache unv Unsicherheit der Regierung den Ereignissen in Irland gegenüber. Der Staalssccrctair de« Innern, Harcourt, wies die der Regierung gemachte Beschuldigung zurück und brhaupletc seinerseits, Northcote babe den Wunsch. Besorgnisse hervorzurusen und dadurch die Schwierigkeiten zu vermehren und die Situation noch ernster zu machen. Hieraus wurde die Einzetberathung der Landbill fortgesetzt. Aber nicht nur da- Parlament, sondern auck die Presse beschäftigen die irischen Zustände. Die „Daily New-" schreibt: Die La>» t» Irland verursacht von Tag zu Tag größere Ve- unruhigmia. Man scheint sich aulrührertiche» Erhebungen und pämnneuftsßen zwilchen Soldaten und Volk mehr und mehr zu näher». Die bei dem Durchbrmgeu der Znumg-acte ertheilten Versicherungen siud nicht erfüllt worden. Wan Hali« allgemein ge- hofft, daß mehr Pächter zur Bezahlnng bereit, weniger <3ut-bescher aus Exmission erpicht sein werden. Tie Schutzacie ist bl- zu einem gewlffen Arad« sehlgeschlagen. und da- versprechen, da» Gesetz zu verbessern, hat keinen beionder» heilenden Einslus, gehabt. Ein locüiln Rrteg ist im Au«bruch und der Geist der «u-rottnng beider lei»- t« Wachsen begriffen. Wa- die Regierung zu thun har, ist die Beiettiauug der Ungerechtigkeit, soweit Dir- eben möglich ist, und di« Amrechicryaliung der Ordnung. Man mach« da« G-ietz gerecht uud müde, und sehe daraus, daß »hm Gehorsam geleistet werde. Dir- soll nun auch geschehen, obgleich leider, doch noih- wendtgenoeise, i» verkehrter Reihenfolge; und e- übernehmen Dt»
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