Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.06.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-06-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188106081
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- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18810608
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1881
- Monat1881-06
- Tag1881-06-08
- Monat1881-06
- Jahr1881
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- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.06.1881
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Erscheint täglich stich 6'/, Uhr. Netarlisn und Llprditiun JohauueSgasse 33. Sprechkunden drr Nrdaction: Vormittag« 10—13 Uhr. Nachmittags 4—6 Uhr. S»r dt» «iNi,-»- ru>,ri»»t,n M,nu>cri«, „cht sich t>l Aedacnon »tchi »«rdurrach. WWr «nd TagtblW >»»«tz«e »er für »te «achftf«k,e»»e N««mrr »efti««ten Iuserute «« S»che«ta,eo »i« 3 Utr Rachmitt»,«. «« So««-««» Festtage» früh »i» 'i,0 Uhr. 3u dru Filialen für 2ns.-^nnahme: Ltto Klc«u«, UniversttätSstraßc 22, Lo«it Lüsche, Katharinenstraße 18, p. «ur »t« ,3 Uhr. Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Kandels- «nUeWftsveM Auslage LSSS«. Äbonnrmrnts-reis viertelj. 4V, Mit^ »ncl. Bringerlohn 8 Mk., durch die Post bezöge« k Mk. Jede einzelne Stummer 25 Pf. Beleg^emplar 10 Pf. Gebühren für Extrabeilage« »h«e Postbefürderung 39 Mk. «lt Postbrsörderung 48 Mk. Inlrratr sigespaltene Petitzeilk 20 Pf. Größere Schriften laut unserem Pret». verzeichniß. Tabellarischer Sah nach höherem Tarif. Leclamrn unter den Uedactionsstrich die Spallzeile 50 Pf. Inserate sind stets an die ttytzetzittoa zu senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung praenumermxi» oder durch Post- nachnahme. ISS. Mittwoch de» 8. Juni 188 t. 75. Jahrgang. Amtlicher Thetl. da- Freibad an» Kopftoehr betreffend. Das Freibad an» Aopfwehr wird am l. Juni eröffnet, und ist die Beaufsichtigung desselben auck für diese- Jahr Herrn Mchermeister Carl Wilhelm Meißner übertragen. Für Benutzung des Bade» gelten die unter G nachstehenden Bedingungen. Leipzig, den 31. Mai 1841. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Harrwitz. S 1) Die Anstalt kann in der Zeit von Morgens 5 bis Mittags 1'/, Ukr und von Nachmittag« 3V, Uhr bis zum Dunkelwerden unentgeltlich benutzt werden. 2) Die tägliche Schlußzeit wird durch zwei Zeichen mit der Glocke angegeben. 3) Nach dem ersten Zeichen wird Niemand mehr eingelassen, nach dem zweiten haben die Badenden sich sofort auS den Bassin« und sodann mit möglichster Beschleunigung auS der Anstalt zu entfernen. 4) Erwachsene werden in daS Bad nur gelassen, wenn sie mit Badehosen versehen sind. 5) Die PerronS, Brücken, AuS- und Ankleidestellen, Bassins und sonstigen Räumlichkeiten der Anstalt dürfen in keiner Weise verunreinigt werden. 6) Niemand darf den Ankeren bespritzen, untertauchen oder sonst belästigen. 7) Alle- unnöthige Schreien, Lärmen und Herumlausen in der Anstalt ist untersagt. 8) Abwaschungen mit Seife dürfen nur an dem dazu be stimmten Orte vvrgenommen werden. g) DaS Ein- und Aussteigen darf nur auf den Treppen geschehen. 10) Die jedesmalige Benutzung der Anstalt ist auf di« Dauer einer Stunde beschränkt. 11s DaS Mitbringen von Hunden in die Anstalt ist verboten. 12) DaS Betreten der Rascnböschungen, da- Uebersteigen der BarriSren und daS Baden in den Zu- und Abflußgräben ist nicht gestattet. 13) Zeder Besucher der Anstalt hat dem Aufseher auf dessen Verlangen seinen Namen und Stand, sowie seine Woh nung zu nennen. 14) Den Anordnungen deS Ausseher« ist unweigerlich Folge zu leisten. 18) Widersetzlichkeiten gegen denselben oder Zuwiderhandlungen gegen diese Vorschriften werden mit Geldstrafe oder Haft, oder auch mit den» Verbote fernerer Benutzung der Anstalt geahndet. Etwaig« Wahrnehmungen üb«r den Verblieb der gestohlenen Sachen oder den Dieb sind ungesäumt bei unserer Eriminal-Abtheilung zur Anzeige zu bringen. Leipzig, am 7. Juni 1881. La» P»lt,et-««tt »er Lt«»t Leipzig. ttr. Rüder. Hohlseld. Vkbüahls-Pekannimachllng. Gestohlen wurden allhier erstatteter A. » zufolge: 1) Ein goldener glatter Trauring, ein aar goldene Kintzer- Lhrrtuge mit blauem Stein und ein Medaillon, rund« Facou, von Talmi, 0. dl. ge», und eine Photoaraphe enthaltend, auS einer Wohnung in Nr. 24.25 der Bruderstraße, in der Zeit vom 1. Jan. bis 17. April; 2) cm ebensolcher Ring, inwendig 8. 8. ck. 29 2. 1876 «in aravirt, und ein kleiner goldener Ring mit viereckigem blauen Stein, auS einer Wohnung in Nr. 2 der Taktstraße, vom 13. bi- 21. v. MtS.; 3) ein MannSrack von dunkelgrün und braimmelirtem Sommer, floss, mit schwarzen Hornknöpsen, auS einer Wohnung Nicolaistraße 7 vom 23. bis 30. v. MtS.; 4) ein Tomwerüberzieher von dunklem Diagonal, mit einer Reihe verdeckter Knöpfe, Scitcntaschen mit Patten und schwarzem WollatlaSfutter, aus dem RestanralioSlocal tn Nr. Id der Parkstrabe, am 30. v. MtS.; 8) ei.. Rest schwarzer Set»enft«ff, ca. 5 Meter haltend. ein weißleinencs Betttuch, gez. X. 0., und ein ebensolche- HeNttN- Löerhem» aus einer Wohnung in Nr. 28 der Hohe Straße, am 25. v. MtS.; 6) eine goldene Tamcn-Re««ntoir-Sa»onkttt°Uhr mit Goldcnvette, aus beiden Seiten mit Blumengravirnng, sowie eine zweisträngiqe Rette von mattem Golde, mit Verlogne, aus einer Wohnung in Nr. 1b am König-Platz, am 1. dS. MtS. Vormittag-; 7) sechs weiße Handtücher» ge», 8. 8., an- einer Rollkammer in Nr. 34 der Hohe Straße, zu derselben Zeit; 8) zwei Bettdecke« von gelb und ivciggeblnmtem Damast, fast neu, glcichsallS auS einer Rollkammcr in Nr. 8 drr Frcgcstruße. am nämlichen Tage Nachmittag-; 5) ein Rack von braunmelirtem, gerieftem Sommerstoff, mit einer Reihe Knöpfen und schmaler schwarzscidener Bordeneinfassung. — in einer Tasche befand sich ein weißleinene« Takchr«t«ch, gez. 6. 8. —, aus einer Wohnung in Nr. 8 der Tentralstraße, zur nur- gedachten Zeit; 10) ein Zwanzigmarkftück, au« einer Wohnung in Nr. 9 am Markt, vom 1. bis 2. d. Mi-.; 11) ein Rack von schwarzem kleincarrirten Sommerstoff, mit zwei Reihen Knöpfen und schwarzem Futter, — in den Taschen be> fand sich ein rotheS Taschentuch mit weißer Kante, ein Stückchen schwache Kette mit .einem Vorlegeschloß »nd ein Rattzbuch mit diversem Inhalt — ans einer Baustelle an der Ecke de- König- Platzes und der Pleißengasse am 2. dS. MtS. lllachmittagS; 12) ein weißlcinener Bettübrrzug. ge». 3. ll., ein ebensolche» Kraue»»««» und T«sche«tuch, beide« /. 6. 1. gez., au« einem Waichdause bez. von einem Trockenplätze im Grundstück Nr. 82 der Frankfurter Straße, vom 2V. bis 31. v. MtS.; 13) eine Geldsumme von 12 .X, in zwei Fünfmark, und zwei Markstücken, an- einem Stalllocale iin Grundstück Nr. 6 drr Berliner Straße, am 2. d. M.; 141 ein weißleinencs FrautNhe«», au« «iu»r Wohnung in Nr. 103 dcr Berliner Straße, vom 25. v. bi« 3. d. M.; 18) sech« Stück buntseidene Etzlipsr, welche zur Schau a» einem Geschäft-local in Nr. 37 der Kalharinenstraße auSgehauge« haben am S. d. M. Vormittag-: 16) ein Paar lederne Fra»r«ftirseltttr« mit Gnmmirinsatz, au« einer Wohnung in Nr. 26 der Elfterstraße, vom 3. bi« 4. d. M. 17) ein» Gelds«««« von 8V Mark. tn Kronen und Doppel kröne», au« einem Geschästtlocole ü» Nr. SO am Neumarkt, am «. d. Mt«, früh . 18) ein Rack von dunkelblauem gemusterten Sommerstoff, mit zwei Reihe» Knöpfen und schwarzem WollatlaSfutter, — tn den Taschen bes»nd sich eine arünledern« Brieftasche, eiue kleine Echtere und ein Meter»««!, —, au« dem Vorsaal einer Wohnung i» Nr. 18 der Querstraße, am nämlichen Tage Mittag«; 19) rin« Quantttät Rar»tza«ser Brg«ut»et«, ungefähr 24 Liter, mittelst Nachschlüssel« au« einer Kellerubtheilung m Nr. 12 drr Turnerstraße. vom 4. bi« 8. d. Mt«^; 20) eiue silberne Ltzlt«»er«tzr mit becunde, abgenutztem Gold- raad »nd kramartiger Gravirung auf der Nückseite, »ebst lang- glirdriger Messtuglrtte, au« einem Gaftlocal« i» Nr. 7 der wind- «ÜHIenstraße, am 8. d. Mt«. Nachmittag«. Auction. Mittwoch, den 8. Juni l. I. Vormittag« 10 Uhr sollen im Mederlagc-Revision-büreau de- anterzeichneten Haupt-ZollamleS oatt» 370 Ktlagr. «it Zeugftass üderzagcnr Stadl-Triualt«eustrcisrn öffentlich an den Meistbietenden verkauft werden. Würden vom Meistgebot die aus der Wnare ruhende» Eingang«, esälle und sonstige Unkosten gedeckt werde» können, ersolgt dcr joschlag sofort; andernfalls blerbt zu demselben die Genehmigung drr Königlichen Zoll- und Steuer-Direction Vorbehalten. Leipzig, am 30. Mai 1881. Königliches Haupt - Zollamt. Kersten. der R.lcd'kanzlcc wiederum, wie regelmLßig seit 7 3>rlwm. I ""'Ä'Liig. ü«. d-i di- d-i.eii.ud die °-wi»A eine«R-ich-?-d^ K"' Li.""m.» "m" ist Z. ««>..7'"--' °» heit besonders den, Kronprinzen zu danken Rückblick u"S, als (im. Sop-o.nber 'tz66)^en 2^^ prenßis-ben Al'geordnetenhauscS Gunsten der Regierung der nationallibcralcn Partei Grund gelegt zur Bildung der wurde. Fünfzehn Vekanntmailiung. DaS zur Hälfte zum Nachlaß de- RohproductenhändlerS Fried- rich August Kraushaar gehörige in dcr Friedrichstraße hicrseldst unter Nr. 40 gelegene Grundstück, bestehend auS Wohngebäude, zwei Seitengebäuden, Hintergebäude und Hosraum, welche« Grundstück im Grund- und Hypothekenbuch für die Stadt Leipzig aus Folium 906 eingetragen sich befindet, soll aus Antrag der Erben und de« MitcigeiirhümerS Montag, »eu 13. A«nt 1881» Varmittag» 11 Uhr und zwar in dem Zimmer Rr. 03 de- Unterzeichneten AmtSgc. richtS öffentlich versteigert werden, was unter Bezugnahme aus den am Gcrichtsbret nebst Versteigernngsdedingungen auShängendcn Sln- chlaa andurch bekannt gemacht wird. Leipzig, am 14. Mai 1881. Las königliche Amtsgericht daselbst. Abtheilung V. Section 1 X. MannSscld. M. MWMtzMZ « jw!..u!Lust >i-i,densteu hören den Secessionisten an. und Böckum-L-o fj ge emo Herrenhaus-' zur Unterschrift berusen aewesen wäre s wen den Seecsssonistcn an. und Vockmn-L ol,sS. der ctei W°»me.»e. je«. Kd st.ei, » i-z,.6 »nlerwick'nel hatte, »l cbensowenig wu Dieser rer iialwnaiilberalen Partei beigetrctc». Alle Uebrige». v. Henmg und Lüning. Lette und Tcck'ow Reiche»,w.m und Dwel en w weiche am Aufforderung. Alle diejenigen Bauhaudwerkcr und Lirseranten, welche für Arbeüen und Lieferungen bei Ausführung der hiesigen Justiz- Re«ba«te« und des hiesigen StaatS-Gymnastal-GcväudrS noch Forderungen haben, werden hiermit ausgcsordert, ihre Rechnungen bi« längsten« den 30. Juni diese« Jahre« bei dem milunterzcichncten Landbaumeister einzureichen. Leipzig, am 3. Juni 1881. Die kSatal. Vauverwgltung. Nauck, Schurig, Landbaumcister. Bauv«rwattcr. Nichtamtlicher Theil. Leipzig, 8. Juni. Herr Gladstone dementirt zwar, daß die Auflösung der irischen Landliga von der englischen Negierung be schlossen sei, aber damit ist die Tbatsacbe nicht benritlen) daß die-Zustände in Irland einer fortschreitenden Auslösung Ver salien sind. Eine wüste Seene folgt dort der anderen. Die Erbitterung zwischen den BolkSmassen nnd de» Behörden ist bis zu einem Grade gediehen, dcr die schlimmsten Ereignisse auch als bevorstehend befürchten läßt. Der jüngst veröffent lichte Brief eine- englischen Agenten bei einem Kafscriistanime. in dem dieser ehrenwerthc Agent sagte, daß cS ihm das größte Vergnügen machen werde, wenn er bei den BocrS Alles niederbrennen und nicdermetzcln könne, hat Lei ins Feuer gegossen, denn eS ist ein Unglück Englands, daß cü ihm an solchen „Agenten" niemals fehlt, und die Irländer verfehlen nicht, daraus hinzuweisen, welcher Leute sich die eng lische Politik bediene, wodurch natürlich die Befürchtung rege wird, eS möchten solche „Agenten" auch zur Pacification von Irland verwendet werden. Hoffentlich wird eS so schlimm nicht werden; indessen ist keineswegs zu bestreite», daß die Bedenklichkeit der Lage trotz ZwangSbill und trotz Landbill um ein Bedeutende« zugenommen hat. DaS kommt eben einfach daher, daß die Irländer, die nun schon seit Jahrhunderten von England die schreiendsten Bedrückungen erfahren mußten, kein Zutrauen zu der Regierung, nach wem sie auch benannt sei, mehr fassen wollen. Die Regierung selbst befindet sich indessen gleichfalls in einer nicht bcneidenSwerthen Lage; sie hat eS übernommen, zugleich mit Repressalien und mit Reformen anfzutretcn, und da liegt die Gefahr nah«, daß durch daS Eine verdorben wird, waS man mit dem Anderen gut gemacht bat. Von den Conservativen wird die Regierung dcr Schwäche be schuldigt, weil sie die ihr verliehenen außerordentlichen Ge- walten nicht anzuwenden wisse, die Liberalen aber wachen argwöhnisch darüber, baß die Regierung diese Gewalten nicht überschreite und sie nicht mißbrauche Wie daS noch enden wird, ist nickt abzusehen. Daß die Bevölkerung der Insel Arranmore einen förmlichen Kampf mit einem Kanonenboot der Regierung gehabt, ist vvn Gladstone in Abrede gestellt worden; dagegen kann nicht bestritten werden, dag die Austritte aus dem Land« immer heftiger und blutiger werden. Man bedenke, wa- eS heißt, wenn in dcr Grafschaft Cläre achtzig berittene Polizisten ausgebotcn werden mußten, um einen GerichlSboten ru beschützen, welcher Exmissions befehle an die Pächter zu veftellen batte. Trotz dieser statt lichen Bedeckung kam eS deck, zum Gefechte, wobei auf beiden Seiten scharf geschossen wurde und eS Todtc und Verwundet« gab. Da« ist der offene Bürgerkrieg. Man hat eben beim Entwurf der Bill nicht bedacht, daß die Grundbesitzer so zahlreich« Austreibungen von Pächtern vornehmen würden, um so dem Zwang, der ihnen in dcr Bist auserlegt wird, zu entgehen. Dabei mehren sich die »nl'eimlichen agrarischen Mord« und Mordversuch«! Um der Exmissioneu willen kann und wird die Landbill nicht zurückgezogen werden; aber der ganz« Zustand deS zerwühlten, aufgeregten und so unglück lichen Irland beweist eben, daß an einem Tage nicht gut gemacht werben kann, wa» in Jahrhunderten gesündigt worden ist. Eine Lehre, die sich die britischen Staatsmänner wohl zu Herzen nehmen dürfen! Fürst DiSmarck wird in diesem Sommer, so weit bi< jetzt vorläufig darüber bestimmt, in KriedrichSruh nur vorübergehend verweilen, dagegen einen längeren Aufenthalt i» Larzin nehmen. Auch der Kissinger Cur gedenkt sich s,»d wdt'.^' Auch von de» >9 Abgeordneten. ,7 November 1866 aus Grund der vorauSgegangencn l. - kiärung L als „neue Frae.ion der na'w.'a en Pattes - sa,».ne!,sanken, ist Hammacher der c.„z,ge Ukbr.ggebi.ebE Der Name Forckenbeck'S. der vor fünfzehn Jahre > bc der neuen Parieibildung belheil.gt war. lral mcht ,n ^ Ocssen iichkcit. Er scblte sowohl unter der Erklärung. alS anch in dcr Liste Derjenigen, welche sich als ^ractwn consiituirten da er als Präsident deS Hause« »ach äugen strenge Neutralität beobachte» wollte. .... m.v Tic„Tculsche LandeSre,tung" wird nun. aller Vor- auSf.ckt nach, doch nicht wieder mS Leben gerufen werden. Die Ullrareactionaircn, die sich „conserva t, ve Sociat- potitikcr" nennen, an ihrer Spitze dreHerrcn von Fcchen- bach-Laukenbach. Prinz Isenburg. Graf von Schulenburg- Bentzendorf, mußten auf ihrer letzten Versammlung m Berlin den Eindruck gewinnen, daß die besonneneren Eiement« der konservativen Partei doch durch ein gewisse- «chamgesuht von der. direkten Unterstützung ihrer sinnlosen und verwerflichen Agitation abgebalten werken. Die „Deutsche LandeSzettung' hatte mit ihrer kümmerlichen Abonnentenzahl, wie cS he,ßt. Unsummen Gelbe» verschlungen. ^ , Die Polen in Posen haben eine Versammlung von 806 ^rsone» abgchalte». C- wurde beschlossen, eine Adresse und eine Deputation an den Papst in Nom zu schicken und die preußische Regierung zu ersuchen, dem Cuiturkamps fortan Schranken zu setzen. Die Erledigung dcr EultnSministerfrage in Preußen steht nunmehr ganz nahe bevor, und c- gilt all- cmein als zweifellos, daß Herr v. Puttkamer sein bis- ierigeS Amt an Herrn v. Wolfs in Trier abgebcn wird, .lilerdinaö erhält dadurch diejenige Nackricht eine scheinbare nachträgliche Bestätigung, wonach von Anfang an ein Zweifel daran, baß Herr v. Wolfs und kein Anderer zum EnituS- minister kesignirt worden, schlechterdings nickt berechtigt sei Nichtsdestoweniger können wir auf Grund sicherster Mil»>ei- lnng behaupten, daß Herr v. Wolfs durchaus nickt bereits seit Langem der einzige in Frage kommciide Eandidat war, sondern daß rr mindeftenS neck zwei Nebenbuhler hatte. Wird jetzt Herr v. Wolfs CultuSminister, so beweist DaS weiter Nickt«, als daß er als Sieger ans einer Concnrrenz hervorgrgangen ist, die ihre bis jetzt noch intime Geschichte hat. Herr v. Goßter, dcr biSlicrige UntcrstaatSsecretair im CultuSminzstenum. wird voraussichtlich diesen Posten an eine Persönlichkeit nach der Wahl des Herrn v. Wolfs ab treten, um selber ein Oberpräsidium zu übernehmen. Leute, die sich durchaus den Kopf deS Obcrpräsidentcn von Branden burg. Staat-minister Achen back, zerbrechen wollen, wissen bereit» zu melden, daß Herr v. Goßler zu seinem Nactss'oiger bestimmt sei. DaS Gerücht wird ebenso mit Vorsicht auszu nehmen sein, wie die iinmer wieder anslretende Melkung, daß Herr v. Ende, der Oberprasident von Hessen-Nassau, sich auf seinem Posten nicht mehr wohl suhle und zuruckzutreten gedenke. Der deutsche Botschafter in Pari», Fürst Hohen lohe, hat vor dem Feste vor seinen Wählern in Pegnitz eine Rede gehalten, in weicher er sich — alS Mitglied dcr deutschen Reick Spart ei — zu den parlamentarischen Hauptfragen aussprach. Da dieser Bortrag in verschiedener Beziehung beachlcnSwerth ist. so erscheint es geboten, darauf näher «inziiaehe». Der Fürst führte au«, daß die Fortschritt-Partei nur e 1 ne rcin »eaaIiveParIei sei; Alle«, wasi» den letzten Jahren erziel» worden sei, habe ohne ihre Mitwirkung erreicht werden muhen. So habe man gegen die Bestrebungen der Social, demokratic Vorgehen müssen, sonst hätte man bei uns vielleicht chon «ehnlicheS erlebt wie 187 l in Pari- unter der Herrschaft der Commune! Der gedrückten Lage dcr Arbeiter müsse abgeholsen werden, »»nächst durch da« UnsallversicheriingSgesetz. aus Grund dessen^ den Besitzlose» erforderlichen Fall- a»S Reich-mitteli, Unterstützung zu zahlen sein würde; er zweifele daran. m,t dem gegenwärtigen Reichstage noch zn Stande kommen werde. Um die Einnahmen des Reichs zu ver- mehrea, sek der Tabak oder dös Tabakmonopol heranzuziehen Monopol nur stimmen, wenn die ^abak- ""Migt würden. Man müßte eine An- stih« von 300 Millionen aufnkhmen und davon die Emichädigunqen zahle», unter so che» Umständen würde er sür da. Monopol stim" Kor,lchritw-r«ei verlange den M>litair4k,at alljährlich ^ MiliiairHnstltution Schaden ich. Ma?e^-a^ Redlich und sämml- Zwkfligkeitrn an, friedlichem ftch E^ ^ ^ Fror gerüstet La^'d ae«e b-b letzt eine Reaktion durch« nnwr"»«^ ^ keine Reactivn; e^bung der Verfassung,rechte zu d^us ä^k/ ml. ' "'0. daß die Re,ch«regierung TU. Tss^dT > Unterstützung der Deu.scheonser- O».« « Amttnm« rw, reacttonaire Politik in Scene »u AlL-stg, Bewegung ,, her nationalen Entwickel n« ,u bek aa n Srsüllnng ihrer Wünsche und Hoffnungen erwartet hätten; al« sie aber sahen, daß alle ihre speciellen, einander natürlich widerstreiten- den Hoffnungen nicht erfüllt wurden, sei eine große Ernüchterung kmgetrelcn. Der Pessimismus sei aber der schlimmste Feind; nur weil» wir Ausdauer behielten, würden wir das große Ziel erreichen: die Freiheit erhalten, die Einheit befestigen und die Wohlfahrt de, Reiche« befürworte». A» sonst unterrichteter Stelle will man wissen, daß vor wenigen Tagen rin zweiter Brief deS Papstes an den deutschen Kaiser gelangt ist, dcr an die Vorschläge und Wunsche deS letzteren bezüglich dcr Nrnbeietzung mehrerer (nickt aller) erledigtcn BiSlküincr anknüpsl. Selbstverständlich entzieht sick der Inhalt deS Schreibens einstweilen noch dcr Kennlniß. eS darf aber erwartet werden, daß da» wichtige Schriftstück nickt auf die Dauer der LVfsentlichkcit vorcntbal- wn bleibt. Jedenfalls ist die Bcrinuthung eine gut begründete, paß daS Schreiben deS Papste» eine gewisse Linie des Ent» aeaenkommenS eiiizuhatten bestrebt ist. ' Ein greileö Streiflicht aus daS Perbättniß Oesterreick- UngarnS zur Pforte wirst ein Bericht der „Pol. Corrv- pondenz" a»S Konstantinopel. Vor einigen Tagen rr- olgte daselbst dic llebcrrcichung deS Großkrenzc» deS Stephan S- LrdenS in Tiamanten durch den Botschafter Baron Eali ce an den Sultan i» besonder» feierlicher Weise. Dcr cssicicllen Audienz, in welcher die Ucberreichung deS Ordens statts ind und wobei Baron Ealice eine Ansprache hielt, in welcher sehr viel von Freui'dschast. gegenseitiger Werthschätzung, Dc>rkl>ar- kcit, gemeinsamen Interessen und dem ehrlichen Zusammen gehen OcsterreickS mit dcr Pforte die Rede war, folgte «ine Privat. Audienz, in welcher der österreichische Botschafter cz anz andere Saiten ausgezogen haben soll. „Baron Ealice bemei kte. daß die schwebenden Fragen ehestens geregelt werden sollen. I LaS Hauptgewicht sei aus den Eiscubahnanschluß zu legen. Die Sprache, die Baron Ealice führte, soll eine kräftige, ent- ^icdene und klare gewesen sein. Die österreichische Regierung önnc sich aus keinen Fall von der Türkei durcH Brr- preckungen hinhallen lassen, und man sei fest entschlösse», mit allen Mitteln ein Resultat anznstrcbe», daS den Inten essen der vsterreichisch-ungarif'che» Monarchie günstig sei. Oester reich-Ungarn müsse, wenn sich sür die Türkei schlimme Folgen ihrer jetzigen Zögerungen ergeben sollten, die Verantwo rtung abtchnen. Oesscrreich-Unaarn werde nur seine eigenen Inter essen in» Auge sassen." Wenn Baron Ealice dem S ultan gegenüber wirklich diese Sprache geführt hat, so könnt«' man cs begreiflich finden, wen» Abdul Hamid gegen europäische Orden und Pr'va'-Aukienzen mit dcr Zeit eine gewisse elb- neigung empfinden würde. Au» Gens wird un< vom 4. d. geschrieben: Bor etwa wei Wochen ist hier ein Fremder angekvmmen, der sich für einen serbischen Staatsangehörigen Namen» Nikolaus Ko- watscbilsch auSaab und sehr bescheiden austrat. Er sprach vorzüglich französisch und erhielt in dem kleinen Hotel, in den, er abgestirge». häufig Briese auS Pari« und Lyon. Man wollte indcß bald erfahr«, haben, daß der Fremde Russe sei und in einer Verkleidung an niedreren Abenden hier sich aufhal tende russische Flüchtlinge besuchte. Die Polizei war aus ihn aufmerksam geworden, waS den Fremden veranlaßte, plötzlich abzurcisc». Da- geschah vor einigen Tagen. Gestern ist nun hier auS Lyon die Nachricht eingcgange», daß dort derselbe Fremde, kurz nach seiner Ankunft, verhaftet worden ist. In einem geheimen Fache seines Koffer- will man eine sehr be deutende Geldsumme in Rubelschrinen. inan spricht von 800,000 Rubel», gefunden haben. Die Anzeige zur Ber- 'olgung deS Fremden soll von hier ergangen scm. Tie hiesige ' olirei verhält sich indcß über den Fall sehr zurückhaltend. lieber die Zustände in Irland ist an einer anderen Stelle niisercS heutigen BlattcS ausführlich berichtet. Telegraphisch wird unS auS London vom Montag gemeldet, daß die englische Regierung angcordnet hat, die Truppen in Irland bis auf 30,000 Mann zu verstärken. — Im Hyde-Park and am Sonntag ein Meeting der Agrarliga statt» bei welchem Parncll und O'Donnell Rede» hielten, in denen sic sich mißbilligend über daS in Irland bestehende System dcr gerichtlichen Entsetzung auSsprachen. Schließlich wurden Resolutionen angenommen, in denen der Regierung die Verantwortung für die Lage in Irland zugeschriebcn nnd die sofortige Einstellung der gerichtlichen Entsetzung sowie die Entlassung Förster'- verlangt wird. In Äally- brophy kam es am Sonntag zu Ruhestörungen, wobei eine Person gclödtct und mehrere verwundet wurde». — Die Exmissionen in New-Palla» sind ohne ernstliche Ruhe störungen verlausen. Die Truppen sind »ach Dublin zurück- aekebrt. — Lord Dnsscriil ist am Sonnabend nach Konstantinopcl abacrcift. Indessen der Krieg in Tunis zu Ende geht, wächst die Unzufriedenheit u»tcr den Arabern in Algerien. Die Kühnheit dcr Aufständischen srappirt in dcr That bei den bedeutenden Machtmitteln, über welche die Regierung der Eolonie zu verfügen hat. A»S Oran kam die Kunde von einem Ucocrsalle, bei welchem eine Anzahl Personen den Tod gcsii»dc»Z,atten. Am ersten Pfnigslsciertagc ist dcr Aufseher über die Tclcarapbcnverbindungcn Algeriens, Bri» gand, mit den ihm zugethciiteiiBcdecknngSmaiiiischastcn zwischen Frenda h und Gcryville von den Aufständischen übersatten und er mordet worden. Die Zahl der Ermordeten beträgt 26. Ans Befehl von Pari» au» sind, wie uns telegraphisch gemeldet wird, sofort vier Truppmcolonnen abgegangen, um die Insurgenten sür,ihre Frcvelthat zu züchtigen. Dieselben haben jedoch so unzuaänallche Schlupfwinkel in den Bergen, in die sie sich rurückziehcn können, daß cS sehr schwer werken wird, ihrer habhast zu werken. I» Paris wird man wenig erbaut davon sein, daß der von der Armee in Tunis allerdings billig er worbene Lorbeerkranz von den eigenen Angehörigen in so schonungsloser Weise zerpflückt wird. Ersichtlich ist aber an« alledem, daß Frankreich in Afrika sehr ernstlich engaairt und deshalb sicherlich nicht geneigt ist, sich aus kriegerische Abenteuer in Europa einznlassen. Wie dcr „Standard" aus Petersburg erfährt, hat der Khan von Kbiva den Russen seine beste Unterstützung nnd sehr vortheilbastc Bedingungen «„geboten, sall» dieselben einen schiffbaren Canal zur Verbindung Ve4 Kaspischen Meere« mit dem Aral-See Herstellen würden. Tie Nachrichten auS dem Süden Rußland» klingen höchst seltsam. A» verschiedenen Stellen hat man dem Land- Volke die thörichtsten Begriffe über die augenblicklich herr schenden Verhältnisse beigebracht, so z. B. u. A ihm vor geredet. der Kaiser werte in Gatschma von Edellcuten ge- sangen gehalten. ES soll sich infolge Dessen unter den Bauern ein Bund gebildet haben, der sich zur Ausgabe setzt, den Kaiser au« Gatschina zu befreien. Nach Petersburger M«l-
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